USA 2009 -  8. Woche

Fotoshow: Klick an
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4 Travelmäuse in Las Vegas
4 Travelmäuse in Las Vegas

11.05.09 Ein Tag in Las Vegas

Auch heute wieder Hitze ohne Ende. Man muss schon ziemlich abgehärtet sein, um bei 40 Grad im Schatten noch durch die Sonne zu laufen.
Aber zuerst gönnten wir uns das Frühstücks-Buffet. Bei der Hitze, auch wenn man im Restaurant nichts davon merkt, isst man weniger als sonst. Obwohl es so super schmeckt... Danach absolvierten wir unser geplantes Tages-Programm. Die beiden, Inge und Robert, sind jetzt in der amerikanischen Zeit angekommen, und morgen werden wir auf jeden Fall weiterreisen. Inge musste noch zur Bank etwas erledigen. Und bis wir die passende Bank gefunden hatten, waren es fast zwei Stunden später. Dann musste noch ein Koffer her, den Inge in einem Thrifty-Laden fand. Wir kannten diese Art von Läden überhaupt nicht, auch die von der Salvation nicht – aber man lernt ja nie aus. Der Rollkoffer kostete 1.- Dollar und sah gut aus.
Mittlerweile war es Mittag, und die Sonne knallte noch erbarmungsloser vom Himmel. Wir fuhren zum Casino New York - New York, das Robert gerne von innen sehen wollte. Den noch geplanten „Paris“-Casino-Besuch ließen wir fallen. 
Zurück in unserem Hotel stand Pause und Abkühlen an. Danach stand nur noch die Aufarbeitung unserer Tagesberichte und Bilder an – schließlich sollen Sie heute für´s Warten entschädigt werden. Dann war der Tag gelaufen.
Wir tranken alle noch ein leckeres Bierchen zusammen. Um 21:30 Uhr waren wir beide im Bett, wir waren fertig mit diesem Tag.

Morgen geht es noch einmal nach Beatty via ein weiteres Mal „Ash Meadows“....

 


12.5.2009 Las Vegas - Beatty  200 km
12.5.2009 Las Vegas - Beatty 200 km

12.05.09 Weiterfahrt von Las Vegas über Ash Meadows nach Beatty

Heute morgen waren wir bereits um 5:30 Uhr wach. Dabei hätten wir doch bis 8:00 Uhr schlafen können...
Und so packten wir halt, brachten die Klamotten ins Auto und trafen uns mit Inge und Robert um 8:00 Uhr zum Frühstück. Dieses fiel schnell, aber gründlich aus. Dann ausgecheckt und ab auf die Piste.
Wir wollten den heißen Tag damit beginnen, dass wir via Pahrump noch mal zum „Ash Meadows“ fuhren. Für die beiden war dieses Wildlife Refuge noch neu, und wir hatten ja den Weg zur Quelle letztes Mal übersehen. Wäre es nicht so entsetzlich heiß gewesen, hätte die Tour richtig Spaß gemacht – das gesamte „Refuge“ war einsam und verlassen, auch das Büro hatte heute zu - kein Wunder. Aber bei dieser Affenhitze dann durch die pralle Sonne zu laufen, dämpfte schon etwas die Lust und Laune. Trotzdem haben wir jetzt auch die Quelle gesehen.
Und weiter ging die Fahrt Richtung Beatty. Unterwegs machten wir dann noch einen Abstecher zur Amargosa Düne. Natürlich nicht den offiziell ausgewiesenen, sondern einen abseits gelegenen – wäre ja sonst auch zu simpel gewesen. Auf diesem Weg drehten wir allerdings nach gut der Hälfte des Weges. War schon ´ne arge Sand-Piste. Und die Sonne knallte dann auch noch erbarmungslos dazu vom Himmel. Beim Weiterfahren Richtung Beatty fanden wir dann auch die offizielle Piste, aber wir hatten da keine Lust mehr auf Sand - und Schotterpisten.
Gegen 16:00 Uhr trafen wir dann in Beatty ein. Und fuhren mehr oder weniger umgehend zum Motel 6. Dort bekamen wir dann auch noch zwei Zimmer – es ist sehr voll hier. Und dann plagte uns, natürlich, alle der Hunger und der Durst. Robert hatte im Playboy (!) - (und den gab es sogar im Flugzeug) gelesen, dass es hier im Ort eine Kneipe/Saloon namens „Sourdough“ gäbe, die ein Paradies für Auto-Fans wäre. Hier gäbe es Autoteile von vielen großen Herstellern. Und Mercedes habe sogar ein Auto-Vorderteil hierher geschickt, das an der Wand hinge und bei dem man die Blinker einschalten könne. Wir hatten bei unserem letzten Besuch diese Kneipe gesehen und waren drauf und dran gewesen, da rein zu gehen. Sie ist von außen völlig aus Holz, windschief, wirkt wie eine Westernkneipe a la John Wayne und sieht einfach einladend aus. Nun gingen wir alle vier aber dann doch rein. Und siehe da – eine Kneipe nach unserem Geschmack: breiter Tresen, nur Einheimische an der Bar, die tranken und würfelten und uns wie Außerirdische ansahen. Rings herum an den Wänden Autoteile ohne Ende und die Seitenwände und Decke mit bemalten Dollarnoten zu getackert. Super! Da waren wir richtig. Und wir setzten uns an die Bar, tranken Bier „on tap“ und bestellten uns Kleinigkeiten zu Essen. Das Bier in dieser Kneipe kostet doch tatsächlich nur 2 Dollar der halbe Liter. Haben wir seit vielen Jahren nicht mehr erlebt. Schade, dass wir Auto fahren mussten, das wäre es doch gewesen.
Kurzum, natürlich bekritzelten auch wir unseren Dollarschein mit uns Travelmäusen und den zwei Travelmäusen „auf Probe“. Und ´ne Visitenkarte nagelten wir auch noch daneben. Nun prangen wir auch an der Wand, fast in Augenhöhe und hoffen, dass wir nun in den Augen der Einheimischen willkommen sind.
Dann fuhren wir zum Motel zurück. Draußen war es immer noch heiß, aber erträglicher. Morgen früh werden wir bereits gegen 6:30 Uhr auf Tour gehen. Wir wollen morgen gemeinsam den „Titus-Canyon“ befahren, den wir letzte Woche wegen der schlechten Reifen haben ausfallen lassen. Danach werden wir die Beiden noch mal durch den 12-Mule-Canyon schleppen, und dann geht es direkt nach Primm – ins Buffalo Bill. Wäre doch unverantwortlich von uns, den Beiden dieses Hotel nicht zu zeigen und dort auch noch einmal zu übernachten. Preis für die Übernachtung je Zimmer wieder mal 16,96 Dollar incl. Tax.
Aber dann geht es endgültig nach Utah und zum zweiten Teil der USA-Reise....

 


13.5.2009 Beatty - Primm 340 km
13.5.2009 Beatty - Primm 340 km
13.5.2009 Fotoshow: Titus-Canyon
13.5.2009 Fotoshow: Titus-Canyon

13.05.09 Von Beatty via Titus Canyon und Mule-Canyon nach Primm

Was für ein Tag!
Heute morgen war es zwar warm, aber mit Wind, und das war sehr angenehm. Kurz nach 6:00 Uhr morgens waren wir auf der Piste. Wir wollten zwar früh raus, aber nicht sooo früh. Grund war, dass die Amis im Motel6 – vor allemdie mit ihren Hunden, schon ab 5:00 Uhr lärmten und vor allem die Türen im Flur unentwegt klatschten. Und in so einem Schlauch-Gang hallt das dann entsetzlich. Und so waren wir dann auch wach. Frühstück holten wir uns an der Tankstelle samt Kaffee. Und dann düsten wir gegen 6:45 Uhr los. Unser Ziel war ja der Titus-Canyon – dafür hatten wir extra unsere Tour nach Utah um zwei Tage verschoben. 
Vorweg: dieser Canyon sollte Pflichtprogramm werden vor so manchen anderen Sehenswürdigkeiten hier in der Gegend! Die Schotterstrasse kann mit High Clearence Autos befahren werden und war jetzt bei unserer Tour in allerbestem Zustand. Die Löcher halten sich in Grenzen, und man kann sehen, dass die Strasse erst vor kurzen per Walze glatt gefahren und repariert und gut fahrbar gemacht worden ist – und das fast durchgehend! Der Gesamt-Canyon ist alles in allem an die 27 Meilen lang. Da er zum größten und schönsten Teil Einbahnstrasse ist, sollte man ihn von Beatty aus fahren! Am Anfang fährt man 4-5 Meilen durch Wüste. Rechts Kakteen und Gras und Sand, und links das selbe Bild. Vor einem die Berge, die mal wieder in allen Formen und Farben auf uns warteten und unter uns Schotterstrasse, mehr oder weniger „rough“. Man überquert auf dieser Tour einen Pass mit spitzenmäßiger Aussicht, findet weiter unten im Tal ein sehr verrostetes Ghost Town namens Leadfield bzw. olle Mine mit nix mehr, sollte an einer Stelle Indianer-Felsmalereien finden – aber da haben so viele Touris rumgekritzelt, da war nix mehr Echtes zu finden. http://www.nps.gov/deva/planyourvisit/titus-canyon.htm

Bei unserem Trip wurde es schön, als die Strasse in die Berge hochging. Schmal, eng, noch enger, gewunden, rot, blass, gelb und grau, mit und ohne Löcher oder dicken Steinen. Wir fuhren weniger als 15 m/ph. Denn hängen bleiben wollten wir zum einen nicht, und zum anderen waren wir nur mit Filmen und Fotografieren beschäftigt. Man kann die Strecke in 2-3 Stunden machen – und wir wurden auch von 3 Autos (die Insassen waren wohl „auf Arbeit“) überholt. Wir brauchten länger als 5 Stunden, und wir haben keine Sekunde bereut! Wir fuhren über Hochebenen, durch Täler, sahen Vulkangestein und bunt blühende Wüstenwiesen, fuhren durch rote Canyons, steile Wege, vorbei an schwarzen Felsen, roten, gelben grünen und vielfarbigen Hügeln. Bergabbrüchen, tiefen Tälern und hohen Bergen. EIN TRAUM! 
Irgendwann ging die Strasse wieder ins Tal, und wir dachten, toll, dieser Titus-Canyon und absolut wiederholbar und einmalig und großartig und überhaupt. Und dann sahen wir vor uns das Schild: “Entering Titus-Canyon“.
Erst dachten wir, wir stehen im Wald, dann dachten wir, hier nimmt uns einer auf den Arm, und dann wollten wir es wissen.
(Wir haben uns schlau gemacht im Nachhinein: Hier beginnen die sogenannten „Canyon Narrows“) 
Anni und ich haben viele spitzenmäßige Landschaften auf dieser Welt gesehen, und natürlich haben wir unsere persönliche Favoritenliste. Und auf der steht der Titus-Canyon jetzt ganz oben! 
Ich kann es nicht mit Worten ausdrücken. Dieser untere Titus-Canyon-Teil ist eine enge Schlucht hinter der anderen, manchmal so eng, dass keine zwei Autos aneinander vorbei kämen. Vielleicht ist die beste Beschreibung dieser „Narrows“ die von Westernlady Silke: „ein Slot-Canyon zum Durchfahren“. Die Felsen in der Höhe anscheinend unendlich, und hinter jeder Schotterkurve eine neue Überraschung – selbst die Kakteen fehlten nicht. Uns war die Hitze egal, wir schwelgten alle nur noch in Begeisterung. Und Anni und ich haben schon sehr lange keine 500 Fotos pro Nase mehr von einer einzigen Tour gemacht! 
Doch irgendwann war auch dieses Naturwunder zu Ende.

Wir fuhren zum Visitor-Center in Furnace Creek und ließen uns „Spezialbroschüren“ über diesen Canyon bzw. die gesamte Strecke geben. (Kann im Internet auch heruntergeladen werden als .pdf) Am Anfang – ca. 4 Meilen und am Ende, ebenfalls auch so ungefähr die Länge, ist die Strasse KEINE Einbahnstrasse. Wir fanden, beide Teile sind touristisch uninteressant, es sei, man möchte zu Fuß vom unteren Ende aus mal ein paar Kilometer in den Canyon hineinlaufen. Von oben her ist das Quatsch – nur Wüste. Und wir haben uns fest vorgenommen, wenn wir es irgendwie hinkriegen – und da ist uns die Temperatur dann egal, wieder zu kommen – und wenn es morgens um 5:00 Uhr deswegen sein muss.
Und Anni hat eine Fotoshow nur mit Bildern aus diesem Erlebnis unten zum Anklicken gemacht. Wir hoffen, dass es viele USA-Reisende, die in dieser Gegend sein werden, animiert, hierher zu fahren. Ist ein „MUST!“ 
Eigentlich waren wir alle vier „abgefüllt“, aber da wir ja noch nach Primm fahren mussten, lag der „Esel-Canyon“ (Mule-Drive) auf dem Weg der Strasse 190. Wir noch mal da durch (waren wir doch vor Tagen schon) und dann über Pahrump Richtung Las Vegas, Autobahn und Primm. Dort landeten wir wieder im vertrauten „Buffalo Bill“, erhielten ein Zimmer im 14.Stock, gingen am Buffet essen und anschließend schaffte keiner mehr die 21:00 Uhr-Marke.
Ein langer Tag mit Wahnsinns-Eindrücken und weiter Fahrt – immerhin alles in allem über 200 Meilen bei der Hitze.

Und morgen geht es nach St. George in Utah...

 


14.5.2009 Primm - Saint George 270 km
14.5.2009 Primm - Saint George 270 km

14.05.09 Von Primm/Nevada nach St.George/Utah

Nach diesem vielen "Geschlafe" in der vergangenen Nacht waren wir dann heute morgen doch schon um 7:00 Uhr wieder putzmunter. Und so trafen wir uns kurz nach 8:00 Uhr zum Frühstücks-Buffet von Buffulo-Bill unten im Hotel.
Fazit: wir sind satt geworden – aber 7,95 Dollar plus Tax sind einfach zu viel, wenn man das Buffet mit „unserem“ South-Point-Hotel-Buffet vergleicht. 
Danach fuhren wir noch tanken, einkaufen, und dann ab auf die Piste. Es war schon wieder affenheiß, und manchmal taugt auch die Klimaanlage im Auto nicht richtig was. Und so waren wir froh, dass wir – nachdem wir durch einen tollen Canyon in dem kleinen Arizona-Gebiet gefahren waren, endlich in St.George ankamen. Hier ist es auch nicht kühler. Wir suchten ein bisschen nach einem passenden Hotel und fanden es nach einiger Zeit auch: Americas Best Inn & Suites. Inge und Robert kannten das Motel und befanden es als gut. Und hier gibt es kostenloses Internet und unsere Welt ist damit wieder in Ordnung...http://www.stgeorgeinnsuites.com/
Heute steht nur noch wenig an, Bilder von unterwegs und diesen Text, damit Sie auf dem Laufenden bleiben. Wir werden auch morgen hier bleiben. Auf dem Programm steht der "Snow Canyon" und das Dinosaurier-Museum, und natürlich müssen wir hier auch ein neues Buffet kennen lernen, das Inge und Robert bereits kennen...

Virgin Gorge, Arizona
Virgin Gorge, Arizona

15.5.2009 Saint George - Sanit George 55 km
15.5.2009 Saint George - Sanit George 55 km

15.05.09 Ausflug in den Snow Canyon und ins Dinosaurier-Museum

Heute morgen haben wir hier in unserem „Americas Best Inn & Suites hervorragend gefrühstückt – ist schon selten geworden, so ein ausgiebiges Frühstück zu bekommen. Gegen 8:30 Uhr machten wir uns auf die Socken in den „Snow Canyon“, der von St. George aus quasi um die Ecke liegt.
http://stateparks.utah.gov/stateparks/parks/snow-canyon/ Es ist ein State-Park, der 5.- Dollar Eintritt kostete. War aber ok, weil der Park zwar relativ klein, aber wirklich sehr schön ist.Auf dem Weg dort hin fuhren wir durch eine tolle Wohngegend. Die meisten Häuser im Adobestil gebaut, von braunen, dazu passenden Mauern umgeben, schönen Wasserfällen, Seerosen oder ganze Anlagen verschiedener Kaktusarten, von denen die meisten jetzt blühten. Hier wohnen bestimmt keine armen Leute.Der Snow Canyon-Park selbst hat nun überhaupt nix mit Schnee zu tun, sondern, er hat seinen Namen von zwei Brüdern, die das hier alles entdeckt haben. Der Park ist gute 7 Hektar groß und ein Paradies für Wanderer, Kletterer und seit einiger Zeit auch für Radfahrer. Durch den gesamten Park gibt es einen relativ breiten, aspaltierten Radfahrer - und Wanderweg, an die 16 Meilen lang. Und er läuft so, dass man von dort alle Höhepunkte dieses Park „mitnehmen“ kann.
Natürlich kommen auch die Autofahrer nicht zu kurz. Auf der Autostrasse durch den Park gibt es Einbuchtungen zu Halten oder Parkplätze, von denen aus man ebenfalls kleine Wanderungen zu besonders tollen Stellen machen kann. Es gibt hier natürlich viele Tiere, und wir hatten auch das Glück, einen still sitzen bleibenden „Chuckwalla“ (?) fotografieren zu können.
Der Snow Canyon besticht durch seine roten Sandstein-Felsen, seinen rotfarbenen Sand, sein schwarzes Lavagestein, seinen immer noch sichtbaren versteinerten Lavastrom, seine gelben Einschlüsse in den Hügeln und besonders durch die tollen Formen dieser Hügel. Am besten gefiel uns eine Stelle, an der man eine versteinerte „Welle“ sehen konnte. Robert und Inge kannten diesen Park, und so konnten wir deswegen dann auch die wirklichen Highlights sehen und genießen.Wir fuhren und liefen gute drei Stunden durch den State-Park, und erst als die Hitze zu schlimm wurde, machten wir Schluss. Als letztem Höhepunkt sahen wir dann auch noch zwei Kletterer in einer hohen, steilen Wand. Ein gelungener Trip.
Da wir sowieso schon in der Stadt waren, fuhren wir direkt durch zum Dinosaurier-Museum.http://www.dinotrax.com/ Das besondere an diesem Museum, das seinen Platz auf einem ehemaligen Bauernhof hat, ist, dass man hier unendlich viele Fuß-Spuren gefunden hat und immer noch findet. Und laut Fachleuten ist das hier der Platz mit den bedeutendsten „Track-Spuren“ in Nordamerika. Das Museum ist meiner Meinung nach eine lebendige Ausgrabungsstätte, in der immer noch an einem riesen Steinhügel in der Mitte der Museums-Halle gebuddelt und mit Hämmerchen und Pinsel gearbeitet wird. Neben den Dinosaurier-Fuss-Spuren verschiedener Arten gibt es auch andere versteinerte Objekte wie Fische und Pflanzen zu sehen. Die Funde werden direkt vor Ort von mehreren Fachleute bearbeitet. Heute saß da ein Mann, der mit einem zahnarztbohrer-ähnlichen Teil den Schlamm abfeilte, um wieder Zehen und Spuren freizulegen. Wie gut, dass das ätzende Bohrgeräusch wirklich einen guten Zweck verfolgte... Es war faszinierend, den Leuten bei der Arbeit zu zugucken. Wann kann man das schon mal so hautnah miterleben. Das Museum ist nicht riesengroß, aber das, was dort zu finden ist, ist einsame Spitze. Weil es eben nur Spuren im versteinerten Matsch und Sand bietet. Aber davon satt.
Nach dem Besuch, so gegen 13:30 Uhr, hatten wir wieder Hunger – natürlich. Und so fuhren wir zurück zum Hotel. Dort gibt es gegenüber und zu Fuß erreichbar ein Buffet namens „ Chuck-a-Rama“.http://www.chuck-a-rama.com/
Die Küche hat ´nen starken Cowboy-Einschlag. Wobei ich grübele, ob die wirklich gerne Karotten-Kuchen gegessen haben?Auf jeden Fall wurden wir wieder gut abgefüttert, heute war Freitag und natürlich Fischtag. Und es ist durchaus empfehlenswert, hier mal zu Mittag zu essen. Seniors bekommen 10% Rabatt... Danach war erst mal Mittagspause angesagt. Es war so heiß, dass wir alle froh waren, im kühlen Zimmer anzukommen.
Morgen geht es ja weiter nach Kanab, und ich habe dann erst mal am PC versucht herauszubekommen, wie denn die Motel- Wochenendpreise in Kanab so ausfallen – grauenvoll. Alle einschlägigen Hotelsuchmaschinen, die diversen Hotels selbst und alle möglichen Coupons blieben immer nur teuer oder ausgebucht. Gefallen hätte uns mal wieder die Shilo Inn oder das Best Western. Aber unter 104.- Dollar incl.Tax lief da nix. Aber Robert hatte auch dafür eine Lösung: http://www.priceline.com ….wer es noch nicht kennt.
Und er schaffte es dann, mit der "B-i-e-t-o-p-t-i-o-n dieses Systems" uns zwei Zimmer für zwei Nächte für je 70.- Dollar incl. Tax pro Nacht zu buchen. Und zwar in der Shilo Inn, einem 4-Sterne-Hotel. Bravo Robert, Du hast ab jetzt ´nen neuen Job...!!!Und so werden wir morgen erst mal zu den „Red Cliffs“, die fast auf dem Weg liegen und eventuell durch den „Coral Pink Sand Dunes“ Park ( aber nicht über den State Park, sondern auf der normalen Strecke) nach Kanab fahren.Es wird wieder brüllend heiß werden, und vielleicht bleiben wir noch eine Nacht länger, wenn wir vom „Toroweap“-Trip zurückkommen und die Knochen dringend warmes Poolwasser brauchen nach der Schüttelei auf der Piste...Robert hat das schon gemanagt, dass wir zum selben Sonderpreis unsere Motelzimmer verlängern können...


16.5.2009 Sainz George - Kanab 170 km
16.5.2009 Sainz George - Kanab 170 km

16.05.09 Fahrt nach Kanab über Red Cliff & Coral Pink Sand Dunes

Heute morgen ging es endlich wieder weiter. Draußen immer noch Affenhitze, schon am frühen Morgen. Und langsam wird es unerträglich. Überall rings um uns herum regnet es, bloß nicht dort, wo wir gerade sind. Unentwegt Sonne ist wirklich Klasse – wären es dabei nur 25 Grad Celsius. Nach dem Frühstück im Motel fuhren wir weiter zum Red Cliff. Das ist eigentlich ein Naherholungsgebiet für Wanderfreaks, ein Tierschutzgebiet und ein Abenteuerspielplatz für alle, die mal klettern wollen. Es liegt toll mitten zwischen roten Sandsteinbergen-Hügeln-Klippen. Das Highlight hier ist ein Trail in eine Schlucht.
http://www.utahoutdooractivities.com/redcliffs.htmlAber nicht bei dieser Hitze. 
Wir beschränkten uns darauf, einmal auf dem Loop durch den Park zu fahren. Vielleicht wären wir auch gerne ein weiteres Mal da durch gekurvt, aber der Platz war voller Camper mit Zelt und Kind und Kegel. Und so wollten wir nicht stören.
Also fuhren wir weiter Richtung Hurricane. Dabei kamen wir an einem Stausee namens Quail Creek vorbei. Herrlich, wenn man im Boot sitzen kann, angelt oder rudert und türkisfarbenes Wasser unterm Kiel und braun-rot-gelbe Berge und Hügel um sich herum hat. Ganz zu schweigen vom knallblauen Himmel. Kitschig schön. http://www.utah.com/stateparks/quail_creek.htm
In Hurricane tankten wir noch einmal und fuhren dann nicht Richtung Zion, sondern die andere Strecke auf der Strasse 59 Richtung Fredonia. Unser Ziel war es, den Coral Pink Sand Dunes State Park von der Arizona-Seite anzufahren. Direkt hinter der Landesgrenze – wenn die Strasse 59 zur Strasse 389 wird, geht links eine Abzweigung hinter Colorado City ab nach „Cane Beds“. Und diese Schotter-Sandstrecke ist einmalig schön durch die Berge und Landschaften drum herum, gut zu befahren und mündet wieder in Utah auf einer Asphaltstrasse wenige Meilen vor dem State Park.
http://stateparks.utah.gov/stateparks/parks/coral-pink/
Natürlich haben wir wieder sehr viel Zeit auf dieser ungefähr 8 Meilen langen Strecke verbracht, aber es war einfach schön. Und auf rotem Sand zu fahren ist auch mal was anderes... Den State Park haben wir nicht besucht. Er kostet mittlerweile 6 Dollar Eintritt. Und es macht so gar keinen Spaß, wenn Dutzende von Quad-und Buggyfahrern vor einem die Dünen mit Krach und Power auf-und abfahren. Auf der normalen Strasse selbst gibt es genügend Möglichkeiten, die Dünen zu besteigen bzw. von oben zu überblicken. Auch wenn auch dort die „Sportler“ rumtoben.
Als wir gegen 14:00 Uhr in Kanab ankamen und zum Motel Shilo Inn fuhren, wurden wir erst einmal abgewimmelt. Einchecken könnten wir erst ab 16:00 Uhr. DAS hatten wir in all den Wochen in keinem Motel und Hotel erlebt. Wir fuhren dann erst mal Essen und kamen dann pünktlich im Motel an. Das mit den Zimmern klappte im Erdgeschoss und eigentlich ist auch nichts daran auszusetzen. Aber während ich hier diesen Bericht schreibe – mittlerweile ist es 22:00 Uhr! - klappert ein Schlüssel (hier gibt es noch richtige Schlüssel) hier an der Tür ,und eine fremde Frau samt Kind steht in der Tür. Und es gibt hier nicht einmal eine Sicherheitskette zum Absperren! Nicht auszudenken, wenn wir schon in den Betten gelegen hätten, um zu schlafen und da platzt jemand Fremdes ins Zimmer... Habe meinem Ärger an der Rezeption Luft gemacht und mir den zweiten Schlüssel aushändigen lassen.
Wir werden Morgen unsere Toroweap-Tour in Angriff nehmen. Ob wir sie durchfahren ist noch offen. Hängt von den Strassen- Verhältnissen ab. Ab Montag versuchen wir in Page unter zukommen. Wird nicht einfach, auch dort ist fast alles ausgebucht.

 


17.5.2009 Kanab - Kanab 250 km
17.5.2009 Kanab - Kanab 250 km

17.05.09 Tages-Tour zum Toroweap/Tuweep 

Heute morgen war früh aufstehen angesagt. Die Tour zum Toroweap ist lang, staubig und heiß.Http://www.nps.gov/grca/planyourvisit/tuweep.htm
Aber erst mal stand Frühstück auf dem Plan. Und siehe da, dieses Frühstück im Shilo Inn war das beste, das wir auf unserer mittlerweile über 8-wöchigen Reise in einem Motel genießen durften. Es gab Omelette und Rührei, Pfannkuchen, Burritos, viele Toast-und Bagelsorten, Süsses und den üblichen Frühstückskram. Dazu Kaffee satt, Saft und frisches Obst. Und alles reichlich und es wurde pausenlos nachgefüllt. Und was machte es da, dass ca. 50 Bustour-Franzosen alle zur gleichen Zeit frühstücken mussten, die Armen.
Gegen 7:30 Uhr waren wir auf der Piste. Und um 8:00 Uhr fuhren wir bereits auf die Schotterstrasse Richtung Toroweap. Diese Abfahrt geht ab von der Strasse 59/89A und heißt offiziell „Mt.Trumbull Road“. Die Schotter-Strasse war auf der langen Strecke an mehreren Stellen gut ausgeschildert mit der jeweiligen Meilen-Angabe. Ingesamt ist die Strecke bis zum „Grand-Canyon-Abgrund“ 61 Meilen lang. Unterwegs gibt es einmal einen Abzweig nach „Colorado-City“, oder wie gehabt die Strecke nach Fredonia. Da aber nur zwei Meilen Schotterstrassen-Differenz besteht, ist die bereits bekannte Strasse zurück natürlich einfacher zu fahren. Nach ungefähr 55 Meilen gibt es einen Ranger-Aussenposten. Aber es gibt nirgendwo etwas zu essen, zu trinken oder Benzin. Deshalb sollte man alles reichlich an Bord haben. Der Ranger hatte übrigens an diesem Sonntag frei... Offiziell wird in Anleitungen oder anderen Reiseberichten geschrieben, dass man 2-3 Stunden braucht für eine Strecke. Wir sind 4 Stunden hingefahren, haben uns dort inklusiv Essenspause 1,5 Stunden aufgehalten und sind 3,5 Stunden zurückgefahren. Gebummelt haben wir nirgends – nur manchmal...:-) Wir empfanden auf der ganzen Strecke nur eine große Sandpiste vor der Ranger-Station und zwei „Steinhuckel-Löcherwege“ dahinter als mit Vorsicht zu genießen. Der Rest der Strecke, besonders im Bereich vor dem Ranger-Haus war relativ (aber nur mit 4WD!) einfach zu fahren.
Als wir ungefähr die Hälfte der Hin-Strecke gefahren waren, sahen wir in der Ebene rechts und links des Weges nicht nur Kühe und Pferde sondern auch einen Elk-Bullen und sein Mädchen. Und bei den Pferden sahen wir doch tatsächlich ein Albino. Haben wir vorher nie gesehen. Irgendwann stand mal wieder ein Schild in der Natur, und wir machten natürlich Fotos. Und da kam uns ein Pickup-Wohnmobil entgegen und hielt. Und ich konnte es mir nicht verkneifen zu fragen, ob die Strecke denn auch auf den letzten, doch so berüchtigten Meilen heute gut zu fahren wäre. Er guckte mich an und sagte: „Easy – for me“ - und schaute vielsagend auf seinen Dodge Ram mit Reifen dick wie bei uns zwei Reifen, und der Wagen selbst so hoch, dass wir ´nen Hocker zum Einsteigen gebraucht hätten. Dann schaute er auf unsere Autos, lächelte und brauste von dannen.
Nun waren wir aber wirklich viel schlauer...
Aber, wie schon vorweg genommen, bis auf die drei kritischen Stellen war es bis zum Ende und Parkplatz kein großes Problem. Toll wäre es gewesen, wenn es nicht so entsetzlich heiß gewesen wäre. Aber die Blicke in die Tiefe des Grand Canyon und dem unten stellenweise gemächlich fließenden Colorado und zwar nach links längs, und weiter hinten um die Ecke auch nach rechts längs und dort mit Stromschnellen in denen Boote sich tummelten. Eine tolle Gegend und die Anstrengungen wert. Man kann auf diesem Endplateau auch ein bisschen rumlaufen und sieht eine Menge Steine in abenteuerlichen Formen und Farben.
Es gibt keine andere Stelle, an dem man den Colorado im Grand Canyon der Länge nach sehen kann. Und so waren wir auch ein bisschen stolz auf uns, diese Tour „gemacht“ zu haben.
Die Rückfahrt ging nach unserer 1,5 Stunden langen Pause dort zügig vonstatten. Man wird beim Fahren einfach auch etwas mutiger, da einem ja die Strecke bekannt ist. Und so fuhren wir stellenweise mit 40-50 m/ph durch die Landschaft.
Inge gebührt an dieser Stelle unsere ungeteilte Bewunderung. Sie fährt so gut und zügig und staubig, dass sie glatt die Rallye Dakar mitfahren sollte. Gibt es irgendwo Sponsoren für sie???
Auf dem Rückweg hatten wir das „Vergnügen“ zweimal in eine Windhose zu geraten. Beim ersten Mal war Robert gerade außerhalb des Autos ,und er wurde ordentlich durchgeweht – sein T-Shirt flatterte ganz heftig im Wind, und beim zweiten Mal flutschte die Windhose so durch unsere beiden Autos durch, dass der ganze Staub auf der Rückscheibe mit einem Mal fort geblasen war. Als wir endlich wieder auf der normalen asphaltierten Strasse Richtung Fredonia/Kanab waren, kam uns das Fahren ganz komisch vor, wie auf Watte. Viel schlimmer aber war, dass wir nur noch ein Haufen roter Sand waren. Und wie es das Schicksal so will, in Fredonia gibt es eine Selbst-Waschanlage samt riesiger Staubsauger-Leitung. Brauchten wir beides auch dringend für die Autos. Und dann ging es zurück zum Motel Shilo Inn. Dort tranken wir alle ein Belohnungs-Bierchen und dann nur noch unter die Duschen, um nach den Autos auch den eigenen Staub los zu werden.
Morgen fahren wir weiter nach Page und zwar auf der 89A-das ist die für uns landschaftlich schönere Strecke...