Die blaue Lagune in Ejerslev war heute total grau.

Wir haben heute alles langsam angehen lassen. Der Tag begann dann mit einer ausgiebigen Dusche, auch wenn die Duschen hier nicht unbedingt dem Standard entsprechen. Mittags haben wir uns im angrenzenden Restaurant "Blaue Lagune"  verwöhnen lassen. Wir können hier ebenfalls den Service als freundlich und auch die Speisen als gut bestätigen. Am Nachmittag haben wir dann unseren Aufenthalt hier um einen Tag verlängert , aber auch Pläne für unsere Weiterfahrt für morgen gemacht.

Aber das Besondere des Tages war natürlich die "Blaue Lagune" , ein kleiner See, der hier von außergewöhnlichen Erdschichten umgeben ist. Da leider kaum Sonne schien, sahen wir nichts von der gepriesenen blauen Wasserfarbe. Aber wir bestaunten die um ihn liegenden Erdschichten. Ja, hier war es wieder ein Paradies für mich. Und meine Steinsammlung wurde wieder vervollständigt. 

Die sogenannte "Blaue Lagune"  ist Teil des Ejerslev Havn-Gebiets, das landschaftlich und geologisch äußerst interessant ist – besonders wegen der dort vorkommenden Moler-Schichten. Moler ist eine Mischung aus vulkanischer Asche und den Skeletten mikroskopisch kleiner Algen (Diatomeen), die sich über ca. 55 Millionen Jahre in einem ruhigen Meer am Boden abgelagert haben.
Diese Gesteinsschichten sind weltberühmt für ihre Fossilien: z. B. Fischskelette, Insekten, Blätter und sogar Vögel. Die steilen Klippen entlang des Sees  bieten tolle  Ausblicke auf den Limfjord bieten. Wir konnten heute extreme Schichten sehen, die wie gestreift aussahen und von  Vulkanasche durchzogen sind. Sichtbare Fossilien haben wir keine gefunden. Dafür sollte man auch gezielter die Landschaft absuchen. Als Ergänzung zu unserem gestrigen Tag war das heute wieder ein besonderes Erlebnis für uns.

 

Moler und Vulkanasche... © Travelmaus.de
Moler und Vulkanasche... © Travelmaus.de

Moler – Kieselgur genannt – ist ein besonderes Gestein, das es vor allem auf dieser Insel gibt. Es sieht hell, fast weiß oder grau aus und hat eine sehr feine Struktur – fast wie getrockneter Schlamm. In diesem Meer lebten winzige Algen (Diatomeen). Wenn diese starben, sanken ihre winzigen, gläsernen Hüllen (aus Kieselsäure) auf den Meeresboden. Gleichzeitig fiel immer wieder vulkanische Asche in das Meer. Über Millionen Jahre vermischten sich diese zwei Dinge – Algenreste + Vulkanasche – und bildeten dicke, abwechselnde Schichten. Moler ist folglich  ein sehr leichter, poröser Stein, der fast wie Kreide aussieht. Und diese Schichten habe ich heute bestaunt und überdimensional oft fotografiert. Moler ist auch weltberühmt, weil man darin erhaltene Fossilien findet – z. B. alte Fische, Insekten, Blätter oder sogar Vögel aus der Urzeit. Gestern im Museum konnten wir viele davon sehen. Alles entstanden vor etwa 55 Mio. Jahren.