USA 2009 -  15. Woche

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29.06.09 Las Vegas

War wohl nix mit früh aufstehen. Wir haben beide zwar geschlafen wie ein „ nasser Sack“, aber es war dann schon 7:30 Uhr als wir endlich in die Hufe gekommen waren. Wir hatten spontan beschlossen, das Frühstück unten im Gold-Coast-Casino-Hotel zu testen. Und zu unserem Erstaunen bekamen wir dann unsere Member-Karte mit 1.- Dollar Rabatt angerechnet. Somit zahlten wir dann nur 5,95 Dollar pro Person plus Tax.
Was wir gestern beim Gucken gar nicht so realisiert hatten, auch die Tische und deren Anordnung, der Kassierbereich und die Art der Gäste-Weiterleitung durch die „Verteilerin“ an die jeweiligen Tische, sind ähnlich wie im South Point. Essenmäßsig gab es auch hier die fast gleichen Angebote wie dort. Und fast hätte ich auch wieder den Tag „chinesisch“ angefangen. Dann entschieden wir uns aber doch für das klassische, frisch zubereitete Omelette. Einziger großer Unterschied zu South Point: Desserts, Kuchen und süße Sachen waren ausgegliedert an eine Seite, und das Soft-Eis konnte man nicht mal eben so selbst abzapfen. Es wurde einem von einer Dame dort nach Wunsch „gezapft“. Sehr viel hygienischer!! 
Und als wir da so saßen, fiel bei mir endlich der Groschen! Natürlich war es klar, dass hier alles so aussah wie im South Point.
Das South Point hieß ursprünglich „South Coast“!! Und gehörte mal zu dieser Investorenkette, zu dem auch das Barbary Coast, das Suncoast, das Orleans, und noch andere gehörten. Wir hatten dort (Souht Coast) sogar direkt nach der Eröffnung genächtigt, und es schon damals toll gefunden. Dann hieß es in den LV-News vielleicht ein halbes Jahr später, dass es wegen Geldproblemen verkauft werden musste. Und dann hieß es eben „South Point“. So einfach war das. Und jetzt brauchen wir uns auch nicht mehr wundern... 
Kurz vor 8:30 Uhr machten wir uns auf die Socken zu Wal-Mart. Und dank Navi fanden wir dann auch direkt 4 davon in unserer Nähe. Und wir inspizierten dann auch alle vier Läden. Leider wurden wir nicht mehr so richtig fündig. Aber wir haben ja noch weitere Läden im Westen der Stadt. War uns heute einfach zu lästig, zu heiß und dann auch zu spät. 
Im letzten Wal-Mart kauften wir uns noch zwei Flaschen Bier und für Anni ihren geliebten Krabbensalat. Den gibt es immer noch nicht in Deutschland in dieser Art. Als wir an die Kasse gingen, hielt uns die Kassiererin wortlos einen grünen Zettel vor die Nase. So schnell konnten wir gar nicht lesen, was da drauf stand. Dann nahm sie das Telefon und wählte eine Nummer. Wir guckten uns an. Hatten wir was falsch gemacht?
Des Rätsels Lösung war dann simpel: auf dem grünen Zettel stand sinngemäß: ich bin noch keine 21 Jahre und darf Ihnen keinen Alkohol verkaufen. Dass sie das Telefon gewählt hatte, hing damit zusammen, dass eine „erwachsene“ Verkäuferin herbei eilte und die beiden Flaschen eintippte und alles zusammen bei uns kassierte. Wir erklärten, dass wir „Touris“ wären und so was noch nie erlebt hätten und dann halt doch etwas verwundert gewesen wären. Wir finden das im übrigen gut, dass das hier bei Wal-Mart so gemacht wird. Aber ehrlich, stellen Sie sich das mal in Deutschland vor... !!!

Wir fuhren wieder zum Hotel. Der Himmel ist mittlerweile etwas zugezogen, aber es ist trotzdem 107 Grad Fahrenheit. Und so faulenzen wir erst mal. Ob wir heute noch mal vor „die Türe“ gehen, wissen wir noch nicht.
Und was wir morgen machen, wissen wir auch noch nicht...

 


30.06.09 Ein Tag in Las Vegas

Gestern haben wir nun wirklich nichts mehr gemacht, außer mal unten im Casino einen Rundgang zu machen. Da war gerade die Karaoke-Bar geöffnet worden, und da sang dann auch prompt ein Mann herz-zerreißend Dean Martin Songs – und zwar so gut, dass wir daran zweifelten, ob das nicht doch die Originalstimme vom Band war. Wir wollten aber nicht länger bleiben, oder uns auch noch dort hin setzen. Wir gingen also wieder aufs Zimmer, tranken eines von unseren gestrigen „mühsam bei Wal-Mart“ erworbenen Bieren und beobachteten die Welt da draußen mit ihren bunten Casino-Neonreklamen, bunten Bildern, den einfliegenden Flugzeugen und den endlosen Lichterketten bis weit in die Wüste hinein. Und dann gingen wir schlafen.

Heute morgen wurden wir erst gegen 7:30 Uhr wach. Ich hatte zwar schon mal den Sonnenaufgang heute mitbekommen, mich dann aber wieder hingelegt, als die Sonne in dichten Wolken verschwand. Es war trotzdem schon wieder heiß ohne Ende, auch wenn keine direkte Sonne schien. Sicherlich regnet es auch irgendwo – bloß leider nicht hier. Und so freuen wir uns schon ein bisschen, wenn wir wieder heimkommen. 
Nach einem spartanischen Frühstück mit Kaffee aus der zimmer-eigenen Kaffeemaschine brachen wir gegen 9:30 Uhr auf, noch mal einen kleinen Einkaufsbummel zu machen. Heute fanden wir wenigstens unsere Polo-Shirts. 
Aber gegen 13:00 Uhr waren wir es endgültig satt mit der Shopperei und fuhren Lunchen – wo? Natürlich im „M“. Unsere Restaurant - Chefin erkannte uns sogar wieder, umarmte uns freudig und fragte sofort nach Robert und Inge. Aber heute musste sie eben mit uns beiden zufrieden sein... Der Laden war brechend voll, trotz der Unmengen von Tischen, und die Kellnerinnen waren ganz schön am Flitzen, um die Tische alle sauber zu halten und abzuräumen vom schmutzigen Geschirr und wieder neu einzudecken. War heute bestimmt ein anstrengender, wenn auch lohnender Job. Was wir da stellenweise an Trinkgeld auf den Tischen so gesehen haben... es lohnte für die Bedienung!

Man merkt, dass Ferien-Saison ist. Die meisten der Gäste waren Touris von jenseits der USA. Und zumindest hier und jetzt beim lunchen vorwiegend aus Asien und Südamerika. Ja, ich weiß, auf unserer Internet-Seite haben wir den Lunch hier im „M“ sehr gelobt und zum Essen empfohlen. Aber ,dass man das auch in China und Mexiko gelesen hat, macht uns dann doch stolz... :-) 

Gegen 14:30 Uhr waren wir wieder zurück. Draußen ist es mittlerweile drückend heiß, und die Wolken sehen nach Gewitter aus. Aber ob da auch was runterkommt???? Morgen werden wir noch mal einen Zug um die Casino-Häuser machen. Anni hat da noch Wünsche offen. Und so werden wir da morgen mal nach dem Rechten sehen. Und ansonsten steht wieder faulenzen an....


01.07.09 Ein Tag auf dem „Strip“

Gestern Abend haben wir dann doch noch einen Zug um die Häuser gemacht, genauer gesagt, das uns gegenüber liegende „Palms“- Casino besucht. Eigentlich muss man dafür nur über die Strasse gehen. Aber uneigentlich landet man dann erst mal im Hinterhof bzw. vor den Hinter-Türen des „Playboy-Clubs“ von Hugh Hefner. Überall leuchten da rosa Hasen... Und hat man endlich mal den Eingang zum Casino erreicht bzw. gefunden, dann laufen da noch mehr Hasen rum. Uns hat es dort nicht gefallen. Zu unpersönlich, das Personal kein bisschen verbindlich bei Fragen. Und an den Spieltischen für Poker und Crabs vorwiegend asiatische Gesichter. Und da wir ja auch nicht in den Hasen-Club wollten, machten wir uns auch flott wieder vom Acker.
Es war zu der Zeit gegen 21:00 Uhr. Und als wir wieder zurück gingen, wurde es uns schon klar, dass man zu dieser Uhrzeit außerhalb des Strips besser „im Haus“ bleibt. Da waren schon Typen auf der Strasse, um die Casinos herumlungernd, denen ich auch nicht unbedingt tagsüber begegnen möchte. Wir sind dann aber sehr flott wieder rüber über die Strasse und rein in „unser“ Casino. Wir haben es eigentlich nicht so recht geglaubt, dass die Kriminalitätsrate hier so extrem hoch ist. Seit gestern glauben wir das auch. Damit war dann aber auch der gestrige Abend gelaufen.

Heute morgen war es leicht bedeckt. Aber bereits um 7:30 Uhr hatten wir 32 Grad Celsius. Und heute morgen konnte ich auf unsere „Member“-Card hier im Hotel 7.500 Punkte abstauben – weil ich ja diesen Monat Geburtstag habe. Und damit sind wir dann frühstücken gegangen – mit diesen Punkten konnte man bezahlen. 12.- Dollar gespart, aber die geschenkten Punkte komplett verbraten...
Anschließend sind wir dann auf den Strip gefahren. Aus Erfahrung fuhren wir durch bis zum Parkhaus des „Venetian“. Gut gefallen hat mir dort, dass da doch tatsächlich zwei Security-Leute standen und die Autos kontrolliert haben, die ins Parkhaus rein wollten. DAS sollte man auch für andere Parkhäuser einführen, man fühlt sich dann etwas sicherer.
Da es noch vor 10:00 Uhr war, waren auch noch alle Geschäfte innerhalb des Casinos geschlossen und auch ansonsten noch wenig los. Und so konnte man ungestört mal durch bummeln. Das Venetian ist immer wieder einen Besuch wert, und auch wir durchstreiften mal wieder die einzelnen Etagen, die sich ziehen und ziehen. Natürlich haben wir auch im neuen Palazzo nachgesehen, ob endlich mehr los ist als es im März war. Ja, es waren mehr Touristen da – auch hier vorwiegend asiatische Gesichter -, aber mehr los war nicht wirklich.
Zurück im Venetian wollten wir noch mal bei „Madame Tussaud“ vorbei. Aber „Whoopi Goldberg“ in Wachs, die immer noch am Eingang stand, hatte da schlechte Karten. Allenthalben dröhnte Michael Jackson Musik aus allen Lautsprechern. Und hier hatte man sogar seine Wachsfigur auf ein Podest gestellt. Und daneben standen Kerzen und Blumen und lagen Briefe und Gedichte, und da standen ganz, ganz viele Menschen, die unbedingt ein Foto mit der Wachsfigur haben wollten. 
Wir gingen weiter durch die verschiedenen kleinen bis ganz kleinen Casinos bis hin zum „Flamingo“, und von dort weiter durch die Hitze und die Menschenmengen zum „Paris“. Seit Jahren möchte Anni da endlich mal am Buffet essen. Aber irgendwie kriegen wir es nie hin. Heute hätte es zwar mittlerweile für Lunch gepasst, aber das ging dann auch nicht. Der Laden war schon brechend voll, und eine lange Schlange Menschen mit Gutscheinen in der Hand und nem Nummernschild um den Hals warteten schon draußen auf einen freien Tisch drinnen. Also wieder nix. Und die organisierte Truppe vor uns sah sehr hungrig aus....

Mittlerweile fühlten wir uns wie nach einem 1.000 Kilometer Marsch. Die Füße taten weh, wir hatten Durst, und wir waren auch den Krach in den Casinos satt. Dazu kam noch, dass es draußen wieder locker 40 Grad war, und drinnen die Klima-Anlagen auf volle Pulle standen. Und das ist dann auch nicht so der Gesundheits-Brüller. Und so machten wir uns langsam wieder auf den Weg zum Auto. Und dann fuhren wir schnurstracks wieder hierher in unser Hotel.
Ach, tat das unseren Füssen gut, auf dem Bett zu liegen mit nem nassen Lappen drum rum. Anni hatte sich sogar eine Blase gelaufen – falsches Schuhwerk, sagte sie. Ich denke, so viel laufen ist auch ungesund...
Heute Spätnachmittag waren wir dann zu Fuß (!) drüben im Casino Hotel „Rio“. Es liegt nur ein paar Schritte über die Strasse hinter unserem Parkhaus. Da wollten wir eigentlich schon gestern Abend hin. Und auch hier fiel uns als erstes auf, dass rudelweise Touristen aus den vielen Taxen und Flughafen-Shuttle´s quollen. Und auch hier nur asiatische Gesichter. Bei einem Koffer von diesen Leuten konnte ich im Vorbeigehen sehen, dass der Besitzer desselben aus Hongkong war.
Wir haben einen kleinen Rundgang gemacht. Aber auch hier fühlten wir uns nicht heimisch. Das Buffet, das wir uns ansahen und das rund 25.- Dollar pro Person kosten sollte, war auch sehr asiatisch ausgelegt. Es war ein sehr großes Buffet, aber davon war ein riesiger Teil wiederum mit asiatischen Gerichten bestückt. Über diesem Buffet-Teil stand auch nur in chinesischen Schriftzeichen was es wohl ist oder gab oder so. Und es gab Unmengen von „Crablegs“ - diese langen, dünnen Beinchen, die man mühsam auspuhlen muss. Aber außer Ham, Roastbeef und Turkey gab es kein Fleisch, wie es die Amerikaner eigentlich schätzen.

Wir gingen wieder zurück in unser Hotel und gingen dort an unser Buffet. Hier war alles so, wie wir es mögen. Und was hier besonders auffällt, das Personal ist so was von fix, aufmerksam und schnell, dass es eine Freude ist. Sogar mitdenken ist hier angesagt. Als ich mit ein bisschen „chinesisch“ - sprich Frühlingsrollen an unseren Tisch zurück kam, stand ruckzuck eine Flasche Soja-Sosse auf dem Tisch. Und Kaffee sollten wir auch bitteschön noch trinken....dabei trinken wir um 17:00 Uhr lieber ein Bier....Also wirklich TOP!

Und jetzt ist wieder Faulenzen angesagt. Und heute haben wir auch genug von all den Casinos und den Menschenmengen.
Im März hatten wir noch den Eindruck, dass weniger Menschen hier waren, und vor allem, dass die Casinos schon echte Geldprobleme haben. Momentan sieht es nicht so aus. Im Gegenteil. Das Land der aufgehenden Sonne scheint seine Bewohner losgeschickt zu haben, Amerika zu erobern, und das ganze Geld gerade hier in Las Vegas zu verbraten. Gut für die amerikanische Wirtschaft. Was wir morgen machen, wissen wir noch nicht. Vielleicht gehen wir ja endlich mal an den Pool vom Hotel...

 


Zusammenfassung der Tage 2.7. bis 5.7.09

Den Abschluss dieser Reise machen wir uns jetzt mal ganz bequem – wir fassen zusammen.
Vorab zu Las Vegas. Ungewollt waren wir dieses Mal häufiger hier als geplant. Aber für uns war es die bequemste Art, noch ein paar Tage wirklich auszuspannen und nicht doch wieder was zu unternehmen. Ehrlich gesagt – es war furchtbar langweilig!

Wir sind keine Spieler. Aber da wir seit fast zwanzig Jahren hier regelmäßig „nach dem Rechten“ sehen, war es nahe liegend, dass wir in einem Casinohotel übernachtet haben – bei DEN Spottpreisen und der Qualität. Und dass wir auf dem Strip einmal bei Tag und Nacht noch mal nach Neuerungen Ausschau gehalten haben, war logisch – war aber nix Neues. Und so haben wir uns bei 40 Grad und mehr lieber ins kühle Zimmer verkrümelt und aus unseren großen Panoramafenstern die Feuerwerke in Nellis und noch in einem anderen Viertel im Vorfeld des 4. Juli aus der Ferne angesehen.

Der 4. Juli war ein „Firework“-Flop. Anders als in anderen Jahren, wurde hier dieses Jahr sehr wenig diesbezüglich gemacht. Obwohl die Stadt brechend voll war, die Brücken über den Strip sich vor Menschen bogen, gab es bis 22:00 Uhr gerade mal ein Feuerwerk vom „Bellagio“. Zu sehen war davon von unserem Standplatz am MGM-Grand nichts – die neuen Bauruinen des neuen „City-Viertels“ waren im Weg. Die Gebäude sind einfach zu hoch für eine klassische Rakete.
Zwar hatte auch das „Mandalay“ ein Feuerwerk angekündet – das fand aber am dortigen Pool statt, und das Spektakel war auch nicht zu sehen, da die beiden Hotelkomplexe höher sind als die Raketen kamen. Wir hörten nur noch das Geknalle der Böller.
Und dieser ganze Zirkus bei immer noch 38 Grad Celsius um 22:00 Uhr. Wir hatten die Faxen dicke und gingen zum Motel, in das wir umgezogen waren.
Pünktlich am 5.7. klingelte um 5:30 Uhr der Telefon-Wecker, das Taxi kam gegen 6:00 Uhr und unser Flug ging problemlos und pünktlich trotz aller Kontrollen um 8:20 Uhr nach Chicago ab.
Auch dort keine Probleme. Hier ging der Flieger um 4:15 Uhr dortiger Zeit los und landete in Düsseldorf um kurz nach 7:00 Uhr.
Das einzig ungewöhnliche war das Gesundheitsamt Düsseldorf. Zwei Ärzte checkten die Passagiere auf „Swine-Flu“ per Augenschein. Jeder musste einen Zettel ausfüllen mit Adresse und Telefonnummer, falls doch noch was nachkommen sollte – HOFFENTLICH nicht... Um 8:30 Uhr waren wir dann wieder zu Hause. Und jetzt versuchen wir so schnell wie möglich unsere 9-stündige Zeitverschiebung loszuwerden. Und dann war es das.
Ihnen möchten wir noch einmal herzlich danken für Ihre vielen netten Mails und Gästebucheintragungen. Bei einigen von Ihnen werden wir uns noch melden. DANKE, dass Sie uns begleitet haben...

3.7.2009 Las Vegas - unser Packtag!

4.7.2009 Las Vegas - der große Feiertag in USA - wir sind live dabei!

5.7.2009 Las Vegas - Düsseldorf über Chicago (Ankunft am 6.7.09)

 


...das Ende naht!
...das Ende naht!

Rückblick zu 15 Wochen USA: 
Hier wollen wir noch einmal zusammenfassen, was wir so in dieser Zeit subjektiv erlebt und gesehen haben.

Gefahren sind wir über 20.000 km. Das war recht viel, gemessen an unserem Alter... :-))
Aber es ließ sich auch nicht vermeiden, weil wir anders als sonst üblich, KEINE klassischen Touristenziele besuchen wollten, sondern vorwiegend unbekanntere Highlights auf und versteckt hinter Backways und Byways – und am liebsten ungepflastert. Somit waren wir auch vom Wetter abhängig. Und damit nicht zu viel Leerlauf entstand, haben wir in diversen Fällen andere Ziele vorgezogen, um dann später wieder zurück zum zuerst geplanten Ziel zu kommen.

Gesehen haben wir so auf unserer Zickzacktour über 50 Highlights, ein großer Teil davon jenseits der üblichen Touristen-Plätze. Manche waren supertoll, mache aufregend rot, wieder andere ein Farbenspiel ohne Ende. Die wenigen Plätze – subjektiv gesehen - die nicht so der Brüller waren -, sind da überhaupt nicht ins Gewicht gefallen. Unsere persönlichen Lieblingsorte in diesem Urlaub waren:
Titus Canyon – Secret Canyon - Reds Canyon – Cottonwood Road – Flower Fields.
Und wenn wir wieder in die USA kommen, werden wir all diese Punkte bestimmt noch einmal besuchen – es ist dann Spätsommer bis Frühherbst, und wer weiß, womit die Natur dann aufwartet...

Und vieles haben wir nicht gesehen, das auf unserer Liste stand. Aber ganz zum Schluss war einfach die Luft raus. Wir waren „abgefüllt“ und hatten keine Lust mehr – trotz des tollen und idealen Autos für Backways. Unsere Autos waren eigentlich in Ordnung. Alle waren eine bis zwei Nummern größer als bestellt. Mehrkosten für die größeren Autos hatten wir an keiner Stelle. Ärgerlich war, dass die Reifen abgefahren waren. Besonders beim zweiten Auto hatten wir genauer hingeguckt und uns das beste Fahrzeug von den vorhandenen bei der Übernahme ausgesucht. Aber letztendlich waren auch hier die vorderen Reifen mit zu wenig Profil ausgestattet. Wenn man mit solchen Wagen normale Asphalt-Strassen fährt, ist das nicht so tragisch. Nicht aber , wenn man Backways fahren will. Das Theater danach -von wegen Reklamieren und Umtauschen müssen in Salt Lake City- hatte ich ja schon im Tagesbericht beschrieben. Den dortigen Ersatz-Wagen – einen Suburban – würde ich allerdings immer wieder nehmen – wenn er bloß nicht so einen hohen Einstieg hätte, der uns in unserem „Senior-Dasein“ schon mächtig Turnübungen beim Einstieg abverlangt hat... Eine mitgelieferte Leiter hätten wir auch genommen :-)) Nein, nein, das war schon o.k.

Der Benzin-Verbrauch bei Wagen 1+2 (Toyota Highlander) lag um die 10 Liter pro 100 Kilometer. Der vom Suburban zwischen 10-12 Liter, je nachdem wie und wo wir damit fuhren. Getankt haben wir im März noch die Gallone unter 2 Dollar – also weniger als 50 Euro-Cent pro Liter. Als wir abflogen gab es stellenweise schon wieder Tankstellen mit 2,95 Dollar die Gallone in Nevada. In Kalifornien kostete es da schon wieder über 3.00 Dollar. Tanken war, wie in den Jahren davor: vorbezahlen an der Kasse, tanken, abfahren fertig. Neu war uns der Hinweis auf „cash“ zahlen mit Rabatt bzw. „Member“ werden, mit grundsätzlich billiger tanken bei dann dieser Benzin-Gesellschaft. Die Variante mit Kreditkarte am Tankautomat haben wir aus Sicherheitsgründen nie benutzt.

Begleitet hat uns auf der Tour unser Navi „Garmin Nüvi 270“, das wir in Deutschland mit komplett vorinstallierten USA-Karten (und Europakarten) preiswert kaufen konnten. War auch sehr praktisch bei der Suche beispielsweise nach Motels, Restaurants, Tankstellen und Attraktionen bzw. bei der Streckenberechnung. Kostenlose Erweiterungen aller Art gibt es im Internet. Darüber hinaus haben wir dieses Mal einen sogenannten„Logger“ verwendet, der unsere Tagesroute aufzeichnete. Diese wiederum konnte mit Hilfe von Google Maps dargestellt werden. Siehe unsere Tagesberichte auf unserer Internet-Seite. (Man hätte bei Abstimmung von Datum und Zeit zwischen Logger und Kamera die gemachten Fotos nachträglich sogar mit Koordinaten versehen können.)

Übernachtet haben wir bis auf die Nächte in Las Vegas und Primm ausschließlich in Motels. Die preiswerteste Nacht war die Casino-Hotel Nacht in Primm für 4,95 Dollar pro Zimmer. Unsere teuerste Nacht war in einem Motel in Monterey für 100.- Dollar die Nacht/Zimmer. In der Regel lag aber der Motelpreis zwischen 50-70 Dollar die Nacht/Zimmer. Wir haben oftmals über Internet die Zimmer vorgebucht, in wenigen Fällen haben wir Hotel-Coupons eingesetzt. Vorwiegend aber haben wir uns vor Ort das Motel bzw. die Zimmer angesehen. Und bei Gefallen den Preis verhandelt. Das geht besonders gut, wenn man „cash“ zahlt. Hilfreich ist es beim Preisverhandeln auch, wenn man „AAA-Member“ ist (ADAC), oder wie wir, unter „Senior“ fallen. In der Regel gibt es „Continental Breakfast“, manchmal aber gibt es schon bessere Frühstücke mit Rührei, Speck, Würstchen oder Mini-Hamburger oder Waffeln. Welch eine Steigerung! Motel6 bietet kein Frühstück an. Und dreimal haben wir in anderen Motels einfach keins erhalten – trotz Vorankündigung! Die meisten Motels sind mittlerweile gut ausgestattet. Mikrowelle, Eisschrank, Bügelbrett und Bügeleisen, Fön und natürlich TV. Auch einkostenloser Internet-Zugang ist kein Fremdwort mehr. 

Die Casino-Hotels in Las Vegas waren während unseres Aufenthaltes extrem billig bei sehr hohem Standard. Der Nachteil war eher, dass in diesen Sonderpreisen weder Frühstück noch ein kostenloser Internet-Zugang enthalten waren. In den von uns benutzten Casinos gab es dafür hervorragende Buffets zu meist sehr günstigen Preisen. Manchmal sogar bezahlbar mit Casino Punkten, falls man dort „Member“ wurde. Oder eben mit Gutscheinheften. Und wenn man zahlen musste, war es das Geld auch absolut wert.

Da wir ja Laptops mit hatten, war es kein Problem, preiswert nach Deutschland per Skype zu telefonieren. Ist schon eine feine Sache. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, auch über das Motel-Zimmer-Telefon nach Deutschland per PC und "Peter zahlt" zu telefonieren. Und dann gibt es eben auch noch immer die gute, alte Telefonkarte aus dem Supermarkt... Nicht zu vergessen natürlich das Handy, wenn es Triband hat. Aber dieses hatten wir nur mit, aber allenfalls für SMS benutzt. Oft hatten wir auch unverständlicherweise keinen Empfang...

Essen und Trinken ist in den USA relativ teuer geworden. Um die Kosten dafür etwas im Rahmen zu halten, haben wir i.d.Regel das Abendessen – falls wir ein solches überhaupt wollten-, selbst gestaltet. Ein Cooler aus dem Supermarkt, und von dort auch entsprechende Lebensmittel. Das ganze gut gekühlt mit Eiswürfeln aus dem Motel-Cooler. Um nicht immer diese Hamburger und Sandwiches essen zu müssen, sind wir auf die Buffet-Ketten ausgewichen. Hier hat man für relativ wenig Geld meist ein umfangreiches „Hausmannskost“- Angebot von Pizza über Chinesisch bis Amerikanisch und viele, viele Salat-Sorten erhalten.

Das Wetter war meistens trocken, warm bis heiß. Unpassend waren nur die vielen „Thunderstorms“ die täglich übers Land fegten und an einigen Stellen ordentliche Regengüsse abluden. So mussten wir, wie schon geschrieben, häufiger als es uns recht war, die Routen wetterbedingt ändern oder verschieben. Dafür hatten wir dann in den letzten Las Vegas-Tagen keinen Tag unter mindestens 40 Grad Celsius. Und abends um 22:00 Uhr noch bei 38 Grad übern Strip zu laufen war nun gar nicht unser Ding.

… und noch ganz zum Schluss:
Ja, es war ein supertoller Urlaub – Anni nannte es ihre „Exkursion“. Dass wir tägliche Berichte geschrieben haben, die oft zeitintensiv waren, lag auch daran, dass wir unsere täglichen, persönlichen Eindrücke verarbeiten wollten. Nein, Kapazitäten für weitere Highlights hatten wir allerdings keine mehr. Auch wenn wir die Zeit gehabt hätten. Trotzdem werden wir beim nächsten Mal nicht mehr so lange in den USA bleiben. Und weniger Ziele dann in diese Reise packen. Dafür haben wir dann vielleicht mehr Muße, alles noch intensiver zu genießen... Jedenfalls planen wir schon wieder! :-))

Dagmar