Fleischfressende Pflanzen im Pietzmoor

Sonnentau, fleischfressende Pflanze
Sonnentau, fleischfressende Pflanze

Letzte Nacht hat uns eine Mücke in unserer "Mücke" richtig gepiesackt! Dabei haben wir so aufgepaßt. dass keines dieser Viecher unser Haus betritt. Dagmar, die ja bekanntlich immer auf dem Tisch übernachtet (lach), drehte sich ständig hin und her mit entsprechenden Fluchausdrücken. Ich war ja weit weg (ich schlafe ja in der sogenannten Alkovenschublade) und war zunächst nicht betroffen. Bis  Dagmar dann kurzentschlossen auf Mückenjagd ging, die aber nicht zum Erfolg führte. Und dann kam die Mücke auch zu mir. Zunächst sehr leise (mein Gehör ist ja seit Monaten verringert [...stöhn]), dann aber doch ein sehr lautes Anfliegen. Und so waren wir zu zweit auf der Jagd. Aber diese Mücke muss sehr raffiniert und intelligent gewesen sein, denn sie flüchtete und verdrückte sich ständig. Und wenn wir sie mal sahen, dann war sie immer schneller als wir. Erst morgens gelang es uns, sie einzukreisen und zu zerquetschen Sie hatte es verdient! Und wir blieben sofort auf, um uns ein wohlverdientes Frühstück zu bereiten.Und als Belohnung gab es heute früh frische Brötchen!  Und dann  machten wir uns auch schon auf zum Pietzer Moor. 

Wir gingen den  Rundweg von 4,5 km/ 1,5 bis 2 Std.. Eine tolle Wanderstrecke! Die Sonne war uns auch wohlgesonnen!  Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus! Und unsere Fotoapparate liefen fast heiß! Wir wurden unterwegs von Vogelgezwitscher und vielen blaugefärbten Libellen begleitet! Nur den Sonnentau, die berühmte fleischfressende Pflanze, haben wir nur einmal entdeckt. Es machte richtig Spaß! - Als eine Belohnung für unseren "gefühlten Marathonmarsch" (Zitat: Dagmar) durch das Pietzmoor verspeisten wir einen zerlegten Hirsch mit Spätzle im Restaurant Bargfreden Hus in Schneverdingen. Hatten wir verdient!

 

Das Pietzmoor  (PP Schäferhof N53°06'14.6" E009°49'10.6") ist vermutlich in der letzten Eiszeit, der Weichsel-Kaltzeit, vor über 10.000 Jahren entstanden. Einige Quellen entwickelten sich zu kleinen Quellmooren, die zu einem großen Niedermoor zusammen wuchsen. Im Laufe von ca.5.000 Jahren entwickelte sich durch Grasgewächse und Torfmoose eine hohe Pflanzendecke. Diese verlor den Kontakt zum Grundwasser, so dass das Moor nur noch durch Regenwasser gespeist wurde. Daraus entstand ein Hochmoor. Seit dem 16. Jahrhundert bis in die 1960-er Jahre diente das Pietzmoor den umliegenden Höfen und Ortschaften zur Brenntorfgewinnung. Bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts stellte dieser bäuerliche Handtorfstich einen ökologisch unbedeutenden Eingriff dar, da nur eine geringe Entwässerung erfolgte und nur kleine Flächen abgetorft wurden. Nach 1857 begann eine Phase der planmäßigen Entwässerung und Ausbeutung des Pietzmoors, in der tiefe Entwässerungsgräben und Dämme zum Abtransport des Torfs angelegt wurden. Der Versuch, hier Torf industriell abzubauen, wurde aber wegen mangelnder Rentabilität aufgegeben. Etwa Mitte der siebziger Jahre wurde mit der Renaturierung des Pietzmoores und der umliegenden Moore begonnen. Ein wesentliches Ziel dabei war es, den natürlichen Wasserhaushalt der Moore wiederherzustellen.(Quelle)