Was für ein Tag: Schleusen & Kanäle Schwedens

Ja, was für ein herrlicher, aber auch langer Tag für uns. Natürlich ging es wieder für uns früh los. Gegen 9 Uhr verließen wir den Campingplatz in Söderköping, der uns übrigens sehr gut gefallen hat. Ein Platz, auf dem man wirklich Platz hatte. Und nebenbei bemerkt, ...die Sanitäranlagen waren ebenfalls sauber und relativ modern. Ja, da würden wir wieder hinfahren, wenn wir Schweden wieder auf unserem Plan haben.

Wir mussten heute dringend tanken. Trotz unserer reduzierten Fahrweise verbrauchen wir schon viel an Diesel. Heute tankten wir je Liter Diesel für 22,49 Sek, das entspricht zurzeit etwas 1,90 €/l. Aber ohne kommt man nicht von der Stelle 😒. Die Preise hier schwanken nur ganz gering von Tankstelle zu Tankstelle. Aber … je nördlicher wir kommen, desto häufiger gibt es nur noch die Möglichkeit, am Automaten zu tanken und dann nur noch mit Kreditkarte zu bezahlen. Allmählich gewöhnen wir uns daran.

Aber das gleiche System haben inzwischen ja auch die Stellplätze. Viele von ihnen haben gar kein Betreuungspersonal mehr, sondern nur noch eine Internetadresse, die man anwählen und meistens da mit Kreditkarte den Platz dann auch bezahlen muss. Hier auf dem Platz in Motala, direkt am See gelegen, gibt es wirklich nur die Wahl, die entsprechende Website aufzurufen, seine Daten anzugeben und dann nur noch unbar bezahlen. Heute funktionierte das nicht auf Anhieb, aber weil das aus unserer Sicht nicht alles eindeutig zu erkennen war, was man wissen wollte. Da haben wir schon bessere Methoden kennengelernt.

Nun aber zu unserer heutigen Route. Wir fuhren zunächst Richtung Linköping, dann mehr Richtung Kindakanal. Der Kindakanal ist 90 km lang, weniger bekannt, aber auch sehenswert. Er mündet dann in den Götakanal bei Linköping. Gestern schon hatten wir festgestellt, dass die Schleusen zurzeit nicht bedient werden, … warum auch immer. Wir fuhren bis zur nächsten Kindakanal-Schleuse, entschieden dann spontan noch eine Strecke anzuhängen, um mehr davon zu sehen. Und dann ging es zurück nach Linköping und da sahen wir einen riesigen Supermarkt, Biltema, der wohl viele Campingartikel führt. Man hatte uns gebeten, dort nach einem bestimmten Artikel zu gucken, den es in Deutschland nicht mehr gibt. Wir klärten das vor Ort ab… und erhielten die Aussage,... ausverkauft und nicht mehr im Programm. Da konnten wir dann nicht helfen.

Danach war der Weg für uns frei bis nach Berg. Bei Berg gibt es die bekannte Schleusentreppe, die es sich lohnt,  anzusehen und entlang zu gehen. Sieben Schleusen liegen dort direkt hintereinander! Und wenn man Glück hat, kann man auch verfolgen, wie so manches Boot von Schleuse zu Schleuse rauf oder runter befördert wird. Allerdings muss man dann viel Zeit mitbringen.

Wir haben dann den großen Parkplatz gesucht, der auch als Stellplatz für Wohnmobile dient (ohne Strom) . Aber wir wollten natürlich nicht dort übernachten, sondern nur für eine gute Stunde parken, um die Schleusen zu besichtigen. Wir haben erst einmal eine Kleinigkeit im dortigen Cafe gegessen und dort auch unsere Parkgebühren bezahlt. Man hätte die Gebühren auch per App bezahlen können, … aber die hatten wir nun mal nicht im Programm😜.

Dann ging es zu den Schleusen. Nein, das war heute nicht optimal, aber das störte uns nicht. Unser Ehrgeiz trieb uns von der obersten zur untersten Schleuse. Und wir verfolgten dann ein Boot, das sich mit viel Geduld von Schleuse zu Schleuse hoch bewegen ließ. Danach hieß es dann aber für uns… weiter zum nächsten Ziel: Motala, Da wollten wir hin und übernachten. Die Zeit drängte etwas, wenn man noch einen freien Stellplatz um diese Jahreszeit und am Wochenende bekommen möchte. Und dann kam uns der Ort Borensberg dazwischen. Den hatten wir total aus unseren Augen verloren. Ja, da gab es auch Stellplätze. Wir bogen ab und suchten einen davon auf, der direkt am Götakanal liegt. Aber schon bei der Anfahrt war uns beiden unausgesprochen klar, nee, den wollen wir nicht. Er wirkte absolut überfüllt! Gedreht und weiter gefahren bis Motala. Nach und in Motala fuhren wir dann nach Navi… und standen dann vor einer Durchfahrt mit der Höhenangabe 2,80 m. Dahinter lag irgendwo unser gesuchter Stellplatz am See. Oje, wieder mal drehen und einen Ausweg suchen. Dabei kamen wir an einem uns unbekannten Stellplatz vorbei, der sogar mit einem Tor zur Ein-und Ausfahrt versehen war. Wir fuhren mal rein… und standen dann auf dem Hinterhof einer Werksanlage. Aber da gab es noch genügend Platz, auch für uns. Aber wollten wir das? Wollten wir uns die Werkshallen vom WoMo aus ansehen. Da musste nicht lange überlegt werden, nur noch raus! Dann starteten wir einen neuen Versuch, unseren Stellplatz am See anzufahren. Ja, es ist uns gelungen. Und es gab tatsächlich noch zwei freie Plätze. Wir belegten einen davon… und stellten fest, der ist für uns zu schräg, so dass wir viele Auffahrhilfen hätten unter unsere Refen hätten legen müssen. Wer schläft schon gerne in Schräglage ohne aus seinem Bett zu fallen? Wir nicht! In der Ecke war dann noch eine Stelle, die wir akzeptieren konnten. Und hier stehen wir nun waagerecht, … ohne Auffahrhilfen. Nur … kein TV-Empfang, weil da so ein Monster-Baum steht, der uns daran hindert, den Kontakt zum Satelliten herzustellen. Naja, nicht ganz so tragisch. Sollten wir morgen hier bleiben, suchen wir uns dann einen neuen Platz in der ersten Reise aus, denn irgendeiner verläßt immer den Platz. Und wir möchten ja auch noch etwas mehr von der Stadt Motala sehen. Der Götakanal mündet hier direkt im Vättern (-see), um dann westlich weiter bis zur Stadt Göteborg zu fließen. Ist schon eine tolle Sache, die die Schweden da irgendwann ins Leben gerufen haben. Und wenn wir so manche „Schiffer“ unterwegs auf dem Götakanal sehen, wissen wir, sie reisen mit Begeisterung! Wieso fahren wir eigentlich mit dem Wohnmobil??? Bis morgen… und gute Nacht! 😉😁!

Stellplätze/Schleusen: Kindakanal/Berg/Borensberg/Motala (See/Stadt)


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