Auch in Andalusien schafft man trotz Bergstraßen 400 km an einem Tag

Ein toller, aber auch anstrengender Tag für uns!

Höhepunkte: Setenil (Felsenstadt)

& Juzcar (blaues Schlumpfdorf)

Ronda nur umfahren!
_____________________

 

Was für ein unvergesslicher Tag! Quer durch den südwestlichen Teil Andalusiens.

 

 

Fast hätte dieser Tag unsere Kräfte überfordert, weil wir uns eigentlich zu viel zugemutet hatten. 400 km durch kurvenreiche Berg- und Talstraßen ist schon eine Nummer. Natürlich hätten wir, wie auch ursprünglich von uns angedacht, auf halber Strecke übernachten können. Aber danach war uns unterwegs dann doch nicht. Nun aber der Reihe nach.

Unser Frühstück fiel spartanisch aus. Morgens ging es gegen 9:30 Uhr los. Ja, es musste noch Benzin getankt werden. Also zur nächsten Tankstelle und da für 1,629 €/l Super 95 nachgetankt. Wir wussten, dass es unterwegs Tankstellen gibt, die Benzin bis zu 15 cent preiswerter anbieten. Aber da wollten wir dafür jetzt keine Zeit verlieren.

Es war für uns klar, wir nehmen streckenweise die mautfreie Autobahn A7, auch um Zeit zu gewinnen. Unser Ziel waren zwei außergewöhnliche Dörfer, das eine weiß, das andere blau. Eins liegt nördlich von Ronda, das andere südlich davon: Setenil und Juzcar. Dazwischen dann Ronda, eine Stadt, die wir bereits vor Jahren besucht haben, die aber eigentlich immer wieder ein Besuch wert ist. Hier oder in der Nähe hätten wir übernachten können, wenn wir gewollt hätten.

Es gibt eigentlich keine direkte, schnelle Straßenverbindung bis Ronda, weil östlich davon ein riesiges Naturschutzgebiet [Sierra de las Vieves] liegt und umfahren werden muss. Wir hatten drei Möglichkeiten von Torrox bzw. Malaga aus nach Ronda zu kommen:

1.Die Fahrt etwa bis San Pedro über die Autobahn, dann über die A 397 nach Norden bis Ronda (175 km eine Strecke)

2. Straße über die A366 über El Burgo, sehr kurvenreich, mitten durchs Gebirge. (190 km)

3. Autobahn A 357 (als Schnellstraße) über Ardales, später Wechsel auf A 367 bis Huertas y Montes und weiter bis Ronda. Diese Route wurde uns von Google Maps vorgeschlagen. (~160km ) Und hierfür haben wir uns auch entschieden. Eine landschaftlich schöne Strecke, relativ wenig Verkehr, mautfrei, aber auch sehr kurvenreich. Die Landschaft unterwegs war etwas anders geprägt als die, die wir bisher nördlich von Torrox gesehen haben. Weniger vegetationslose Felsen, dafür mehr landschaftlich genutzte Flächen: Oliven, Eichen und auch Weinanbau.

Unser Ziel war zunächst das weiße Dorf Setenil. Ein Dorf, dass auf Felsen gebaut und auch mit Felsen bedeckt ist. Ja, das musste super sein, anzusehen. Setenil liegt an der berühmten Ruta de los Pueblos Blancos der Provinz Cádiz (die Route umfasst die Orte: Setenil, Olvera, Algodonales, Villamartín, Prado del Rey, El Bosque, Ubrique, Grazalema und Zahara de la Sierra). Es ist aber auch ein Ort, den man eigentlich nicht mit einem PKW durchfahren kann. Irgendwo würde man zwischen zwei Häusern stecken bleiben und nicht mehr von der Stelle kommen. Also gibt es nur ein Verkehrsmittel -  die eigenen Füße oder ein Tuck Tuck mieten. Verzweifelt suchten wir rings um den Ort herum eine Parklücke, aber da war wirklich nichts zu machen. Die einzige Straße, die durch den Ort führt, fuhren wir weiter und sahen dann wiederholt ein Hinweisschild mit einem Parkangebot. Dem folgten wir lange, bis wir im Tal an einer Tiefgarage ankamen. Das hatten wir so nicht erwartet. Also, nix wie hinein und geparkt (Stunde: 1 €). Von da aus kann man das Zentrum relativ gut erreichen, wenn auch mit vielen Treppen und Steigungen. Gegen Erwarten war das Parkhaus nur spärlich besetzt, vermutlich, weil es (noch) unbekannt ist.

Wir schlenderten zum Zentrum, und nicht nur wir. Viele Touristen hielten sich da auf, obwohl es keine Hauptsaison ist. Nein, wir haben nicht alles gesehen und gefunden. Aber einen tollen Eindruck haben wir doch gewonnen … und werden sicher das Dorf wieder besuchen.

 

Hier entschieden wir uns auch, dass wir Ronda umfahren würden und die angedachte Übernachtung nicht umsetzten wollten. Vielleicht, weil auch die Neugierde zu groß war, das Dorf der Schlümpfe schnell kennenzulernen, das das erste Dorf der Schlümpfe weltweit ist. Es entstand etwa 2011 in seiner blauen Farbe, d.h. fast alle Häuser wurden wegen eines US- 3D Films blau gestrichen. Und die Bewohner wollten es später nicht mehr ändern.

Bevor wir jedoch da ankamen, durchfuhren wir eine wirklich ganz tolle Bergwelt, die uns im Gedächtnis bleiben wird. Zunächst fuhren wir die A367 von Ronda aus weiter südlich und bogen später ab auf die MA 7306. Und dann begann eine andere Welt für uns. Herrlich anzusehen. Leider hat sich auf der Strecke unser „Logger“ aus unbekannten Gründen verabschiedet, um aber viel später ohne unser Zutun wieder aktiv zu werden.(GPS-Kontakt verloren?) Nichtsdestotrotz war das eine Strecke, am Berghang entlang mit einem weiten Ausblick auf Täler, Bergspitzen und auch natürlich nackte Felsen.

Und so kamen wir dann in dem Dorf Juzcar an. Aber wo waren denn die ganzen Schlümpfe? Etwa alle in ihren blau angestrichenen Häusern? Aber einer stand dann doch da, groß, mächtig, aber unbeweglich. Unser erster Eindruck war enttäuschend. Keine Touristen, keine weiteren Schlümpfe. Irgendwo sahen wir dann ein Straßencafe, das uns für eine kleine Mahlzeit als geeignet erschien. Naja, „teuer schlecht“ gegessen. Dann machten wir uns noch kurz für einen wirklich ganz kurzen Besuch auf, um wenigstens einen weiteren „unbeweglichen“ Schlupf zu fotografieren. Unser Fazit: Nee, der Besuch des Dorfes lohnt nicht, … aber die Strecke MA 7306 war schon etwas Besonderes! Wir fuhren dann weiter durch das kleine Dorf, ließen die blau angestrichenen Häuser hinter uns und drehten eine große Runde, um dann später wieder auf die MA 7306 auszukommen.

Und dann hieß es für uns… Rückfahrt nach Torrox oder nicht. Wenn ja, welche Strecke?

Es war gegen 16 Uhr, also für uns zu früh, irgendwo ein Hotel zu suchen und einen unausgefüllten Abend zu haben. Kurzentschlossen entschieden wir, zurück bis kurz vor Ronda zu fahren und um da wieder auf die A397 zu kommen, die uns dann bis kurz vor San Pedro führte, Da gingen wir dann aus Zeitgründen auf die mautpflichtige AP7, um schnell nach Torrox zu fahren. Bei Malaga wechselten wir dann auf die mautfreie Autobahn A7 und waren gegen 19:30 Uhr in unserer Ferienwohnung. Vorher tankten wir noch unterwegs unseren Benzintank voll zu einem günstigen Preis von 1,449€/l Super95. Ja, eine wunderschöne Tour, wenn auch wegen der langen Fahrstrecke doch sehr anstrengend. Aber das waren wir ja selbst schuld, lach! 😁😅 

 __________________________

https://www.ruralidays.de/reisen/reisefuehrer/sehenswuerdigkeiten-in-setenil-de-las-bodegas/

https://de.wikipedia.org/wiki/Setenil_de_las_Bodegas

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Schl%C3%BCmpfe

https://www.urlaubsguru.de/reisemagazin/das-schlumpfdorf-juzcar/

 

 

Link zu unserer Maps-Tageskarte