Eine fantastische Tour bis Nyksund- trotz fehlender Sonne!

Das Wetter meinte es in den letzten Stunden nicht besonders gut mit uns. Eine stürmische Nacht liegt hinter uns. Wind und Wellen waren sehr aktiv. Immer wieder wurden wir wach, weil irgendwo immer etwas rumpelte. Aber dann war es doch meistens außerhalb von unserem WoMo.

Gestern Abend hatten wir noch kurz einen Regenbogen vor der Haustüre, der aber auch nur abschnittweise zu sehen war und dann auch wieder verschwunden ist. Am liebsten wäre ich als Langschläfer am Morgen liegen geblieben, aber Dagmar kann da als Frühaufsteher sehr hartnäckig sein, unabhängig von der Anzahl der Schlafstunden😒. Und dann stand die Frage an, bleiben wir oder bleiben wir nicht auf dem Hafenplatz für den heutigen Tag? Der Platz liegt direkt am Wasser, hat eigentlich alle Serviceeinrichtungen, allerdings kein gutes Internet. Letzteres war dann wohl ein Argument, nicht zu bleiben und unsere geplante Tour zur dem kleinen, attraktiven Fischerort Nyksund durch zu führen. Bis dahin sollte es über Sortland weniger als 70 km sein. Die gleiche Strecke muss natürlich auch wieder zurück gefahren werden, um dann irgendwo zu übernachten. Wir ließen zunächst offen, wo wir wieder übernachten würden. Zur Auswahl standen unser letzter Platz, der Campingplatz in Sortland oder weiter weg der Platz in Gullesfjord.

Da wir über die lange Brücke nach Sortland mussten, nahmen wir auch die Gelegenheit war, dort bei Coop einzukaufen. Dagmar sucht verzweifelt Mineralwasser mit Kohlensäure. Nicht einfach zu bekommen. Wieder nix. Nur in Kleinflaschen. Ich kaufte dann eine 5 Liter Großflasche Trinkwasser, falls ich Dagmar damit aushelfen kann…!?!? 😉. Als wir weiter fuhren, sahen wir den Supermarkt Remo 1000, den wir bereits in Andenes kennen gelernt hatten. Neue Hoffnung, neues Glück. Aber wieder nix! Aber etwas anders fand den Zuspruch von Dagmar: Kaffeekapseln von Dolce Gusto. Zwar schweinisch teuer, aber wenn man keine Kapseln für die mitgebrachte Kaffeemaschine hat, muss man nehmen, was da ist. Von dem Rest der Stadt Sortland haben wir nicht mehr viel gesehen, denn unser Ziel war ja Nyksund.

Und es ging los. Wieder durchfuhren wir eine herrliche Landschaft. Berge, Felsen und Wasser begleiteten uns und wir sahen unbeschreiblich viele Grüntöne aller Pflanzenarten unterwegs. Das ist Norwegen! Egal zu welcher Jahreszeit, es ist immer wunderschön! Auf dem Weg bis Nyksund wurde die Schotterstraße immer schlechter, um nicht zu sagen, bröckelig, staubig, uneben, löcherig… ! Aber gleichzeitig wurde die Aussicht immer schöner, weiter und abenteuerlicher. Unsere Blicke reichten kilometerweit bis zu den umliegenden Gebirgszügen. Und der letzte Abschnitt zu dem Fischerdorf wurde dann zu einem vollen Genuss. Kurve an Kurve, rauf und runter, aber immer wieder mit Ausweichstellen, die bei Gegenverkehr notwendig sind. Ja, es ist fast immer eine einspurige Gebirgsstraße. Und wir kamen am Ziel an. Es gibt einen Parkplatz dort hinter einer schmalen Zufahrt, WoMo sollten eigentlich laut Aufforderung 400 m weiter ausserhalb parken. Wir hatten heute das Gefühl, in einem PKW zu sitzen. Dann sollten wir auch noch Parkgebühren zahlen. Wo denn? Die angegebene App besitzen wir nicht. Angeblich wurde unser Autokennzeichen gescannt … nun warten wir mal ab, was da kommt. 

Und schon machten wir uns auf, die letzten 100 m zu Fuß in das Örtchen zu gehen. Ursprünglich sollte Nyksund mal eine Art Geisterstadt gewesen sein. Inzwischen wird aber viel renoviert, gebaut und repariert. Obwohl es offiziell nur 20 Einwohner dort geben soll, sieht man ein Vielfaches an Menschen dort, aber das können nur Touristen sein, obwohl dort auch inzwischen viele Künstler anzutreffen sind. Aber es gibt noch eine weitere unbedingt nennenswerte Besonderheit in dem Ort, der mitten auf einer kleinen Insel liegt: Möwen. Hunderte, wenn nicht sogar Tausende. Sie fliegen lauthals durch die Lüfte und sitzen auf allen Fels-, Dach- oder Fenstervorsprüngen und nisten dort.

Wir beendeten unseren Rundgang, um auch der Kälte zu entkommen, denn die Außentemperatur hatte doch wesentlich abgenommen. Und der Wind trug auch noch dazu bei. Es ging zurück Richtung Sortland. Wieder eine wunderbare Strecke… diesmal eben aus der rückwärtigen Sicht. Da glaubt man, man hätte das alles auf der Hinfahrt noch nicht gesehen😀. Unterwegs diskutierten wir dann, welchen Platz wir anfahren sollten, um die Nacht dort zu stehen. Und dann fielen unsere Blicke auf einen Platz in Myre. Den wollten wir uns ansehen… und sind geblieben. Wir stehen jetzt fast wieder mit der Nase am Fjord, zahlen hier incl. Strom 330 NOK. Nur das Internet ist verbesserungswürdig. Aber da hilft uns wieder einmal Aldi aus 😁. Wir freuen uns nun schon auf morgen… vielleicht bleiben wir bei Sonnenschein einfach hier und vergessen abzufahren…!


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Kommentare: 1
  • #1

    Michaela (Sonntag, 16 Juli 2023 07:15)

    Das hast du sehr schön beschrieben. An die schreienden Möwen kann ich mich auch noch erinnern. Die kleben in jeder Spalte des Dorfes und sind bestimmt für die dort wohnenden Menschen eine Plage.
    Die Bilder sind toll, die Sonne muss nicht immer scheinen. Hauptsache es regnet nicht. Regen und Wind sind eine ungemütliche Kombination.
    Liebe Grüße