Die Stadt Porto heute erreicht

Wir sind nach ca. 15 Stunden Fahrzeit und ca. 430 km in Porto angekommen.

 

Ein schöner Tag mit einem unerwarteten Ende

 

Heute wurde ich etwas unsanft geweckt. Dagmar meinte, ich sollte den heutigen Tag voll genießen und deswegen rechtzeitig aufstehen. Dabei war ich auf eine weitere Stunde Schlaf eingestellt.

Wir waren kurz vor neun Uhr im Hafen von Porto angekommen... bei reichlich Wolken. Aber Porto ist schon eine attraktive Stadt und... ich stand auf. Kurzes Frühstück am Buffet und schon ging es los. Mit uns natürlich  Inge und Robert. Wir alle vier hatten uns gegen einen gebuchten Landgang entschieden.

Die Hafenanlage mit ihren Bauten ist super elegant ausgestattet und scheint technisch total up to  date zu sein. Unten wartete ein Shuttlebus, der uns bis ans Hafenende kostenlos brachte. Alternativ hätte man natürlich auch den kostenpflichtigen Bus bis ins Zentrum nehmen können. Wir entschieden uns, den offiziellen Bus Nr. 500 zu nehmen, der uns an der Küste entlang bis ins Zentrum bringen sollte. Den Tipp hatten wir von Birgit erhalten. Nur... wir mussten dann feststellen, heute war hier in Porto ein besonderer Marathonlauf und wichtige Straßen waren deswegen gesperrt. Also nix mit Bus Nr.500! Auf Empfehlung eines netten Portugiesen nahmen wir dann die Metro... äh die Straßenbahn. Dafür mussten wir etwa 300 m weit gehen. Dort angekommen, stellten wir fest, dass wir uns kundig machen mussten, wie das mit einem Ticketkauf funktioniert. Nicht ganz einfach, wenn man kein Portugiesisch kann. Aber es gibt ja nette Portugiesen. Einer davon war ein Mitarbeiter der Metro, der dort wohl den unwissenden Touristen behilflich war. Und ohne ein Wort Portugiesisch, Deutsch oder Englisch erledigte er das für uns am Automaten. Allerdings musste er viermal für uns den Tarif eintippen, um jeweils ein Ticket a 2.20 € für uns ins Zentrum zu wählen. Wir waren dankbar dafür, denn wir hatten am Morgen Horrorgeschichten gehört, dass es nur über Vorbuchungen möglich wäre. Natürlich unlogisch und Blödsinn.

Allerdings glaubten wir, von Leixoes bis in Zentrum von Porto wäre es eine kurze Strecke. Da hatten wir wohl die Skizze absolut falsch gedeutet. Wir fuhren mindestens 30 min lang und wurden unsicher, ob wir die richtige Metro erwischt hatten. Aber, wieder nette Portugiesen, klärten uns auf Englisch auf und informierten uns, wo wir aussteigen sollten, um ins Zentrum zu kommen. Das hatte also total funktioniert. Anfangs suchten wir mit Hilfe unserer Navi-Handy-App unseren Standort zu lokalisieren, um dann Richtung Dom/ Kathedrale und der berühmten Bahnhofshalle zu gehen. Klar, wir waren etwas verunsichert. ...denn wir wollten nicht soviel laufen. Ist doch verständlich, oder ?!

In unseren Köpfen festigte sich immer mehr der Gedanke, entweder so ein Tuktuk- Gefährt oder evtl. einen der roten Sightseeingbusse zu nehmen. Aber schnell stellten wir fest, nachdem wir uns vor Ort informiert hatten, dass die angebotenen Zeiten für uns nicht mehr in Frage kamen. So trabten wir weiter und standen plötzlich am Bahnhof der Stadt: Eine der vielen Sehenswürdigkeiten. Hier sind es die Azelejos-Kacheln, die bekannt sind. Wir machten unsere Fotos, einschließlich der vielen Touristen. Und dann sollte es noch zur Kathedrale gehen. Auf dem Weg dahin kam uns natürlich ein kleines Café dazwischen, das uns zu einer Tasse Kaffee direkt animierte. Gesagt und getan. Danach waren wir gestärkt für den Weg zur Kathedrale. Nur... musste der Weg wirklich sooooo steil hoch zur Kathedrale sein? Wir taten uns schwer... in den engen Gassen der Stadt. Wir denken, wir haben wohl eine falsche Abkürzung genommen, denn der Eingang muss auf einer anderen Seite gewesen sein. Oder wir haben möglicherweise auch das Zeichen/Symbol der Jakobsmuschel mit seinen Pfeilen falsch interpretiert! Außer hohen Mauern ringsherum und einen wunderschönen Blick auf den Fluss Douro ...gab es keinen Hinweis auf den Eingang. Da müssen wir wohl nochmal dran arbeiten, um nicht wieder so unverrichteter Dinge aufzugeben. Ja, wir gaben auf und wollten nur noch ein Taxi, dass uns zum Schiff zurück bringen sollte. Dann hielt ein Taxi, Gäste stiegen aus und wir stiegen ein. Vorsichtshalber klärten wir den Preis vorher ab. Naja, kam zwar nicht ganz hin, aber war dann doch noch zu vertreten, denn der Weg führte wieder über eine lange Strecke zurück zum Schiff. Danach hatten wir alle eine Pause verdient.

Wir trafen uns dann wieder zum Abendessen und...

Ja, das hatten wir auch noch nicht erlebt. Das Schiff legte um 18 Uhr ab. Nicht nur wir saßen im 12. Deck am Buffet. Nicht nur wir hatten uns bereits mit Essen versorgt. Draußen war es schon dunkel und am Rande sahen wir viele Lichter von Schiffen und Gebäuden .

Und dann legte sich das Schiff urplötzlich weit auf die Seite und wieder zurück. Und nicht nur einmal! Und dann fielen auch schon Teller und Gläser zu Boden und zerbrachen in viele Stücke. Und es folgten viele Speisen und Flaschen von den Theken. Und auf den meisten Tischen rutschten die Teller mit den Speisen ebenfalls zu Boden. Und manche Gäste folgten ihnen. Wir hielten nur mühsam und verkrampft unsere Teller und Gläser fest. Der Spuk war nach wenigen Minuten vorbei. Da hatte man wohl alles wieder im Griff? Aber mitnichten. Da kam ein Schwall Wasser auf uns zu. Man konnte nur noch Füße anheben und entsetzt gucken. Was war denn da passiert? Jetzt wissen wir es. Einer der beiden Pools auf Deck 12 oder 14 hat da wohl ein Eigenleben entwickelt und sich im wahrsten Sinne des Wortes breit gemacht. Das Treppenhaus wurde zu einer Wasserrutsche. Trotzdem muss ich sagen, die Besatzung hatte wahnsinnig schnell alles wieder im Griff. Alle haben mit angepackt und die Schäden schnell beseitigt... mit diversen Hilfsmitteln. Und nach einer Stunde schon hieß es, Buffet ist wieder nutzbar. Man teilte uns mit, dass das Schiff von einer mächtigen Seiten-Welle getroffen worden wäre, verursacht durch ein anderes grosses Schiff. Ich glaube, den Tag heute werden wir so schnell nicht vergessen!

... fast 30 km durch Porto gefahren bzw. gegangen  (Metro & Taxi) vom Hafen in Leixoes aus.
... fast 30 km durch Porto gefahren bzw. gegangen (Metro & Taxi) vom Hafen in Leixoes aus.