USA 2009 -  14. Woche

Fotoshow: Klick an
Fotoshow: Klick an

22.6.2009 Saint George - Green River 500 km
22.6.2009 Saint George - Green River 500 km
farbige Erdschichten an der I-70 (nahe Eagle Canyon)
farbige Erdschichten an der I-70 (nahe Eagle Canyon)

22.06.09 Weiterfahrt nach Green River über viele kleine und unerwartete Highlights an der I-70 East

Heute hieß es früh aufstehen. Die Sonne schien schon wieder vom blauen Himmel, aber es war noch angenehm draußen. Um kurz nach 7:30 Uhr fuhren wir los, erst mal Richtung Tankstelle. Dann besorgten wir uns leckeren Kaffee dort, und Punkt 8:00 Uhr waren wir auf der I-15 Richtung Norden. Der Vorteil dieser frühen Tour war, dass wir wenig Morgenverkehr hatten und via „Auto-Cruiser“ gemütlich unsere 75mph fahren lassen konnten.
Eine kurzweilige Langweilstrecke. Wir rechneten uns aus, als wir die I-15 verließen und auf die I-70 Richtung East, sprich Richtung Denver/Colorado bogen, dass wir pünktlich um 13:00 Uhr zum Mittagessen in Green River sein könnten. Da wussten wir aber noch nicht, dass es locker 16:00 Uhr war, als wir dort endlich eintrudelten...
Unerklärlicher weise sind wir diese Autobahn noch nie gefahren. Wir wussten nur, dass es eine einsame, endlose Strecke ist. Und so waren wir erst mal neugierig, was es so jenseits der Autobahn für Orte gibt, in denen man mal im Notfall übernachten könnte. Richfield ist so ein Platz. Viele Hotels, gepflegte Umgebung und auch Ruhe und Beschaulichkeit. Der nächste und letzte Ort vor Green River war dann Salina, links der Autobahn – 2 Motels, 1 Tankstelle und das war´s im Groben.
Und dann ging es ein bisschen rauf und runter durch die Berge mit der Autobahn. Rechts neben der Strasse floss ein Bach,optisch gesehen, den Berg hinauf, während wir den herunterfuhren, und während wir noch rätselten, wie die Amis dieses Naturwunder wohl bewerkstelligt hatten, öffnete sich eine neue Welt.Rot, gelb, schwarz und schneeweiß lag da plötzlich der „Fremont Indian State Park“ einfach links neben der Autobahn.
Wir waren schon daran vorbei, bevor wir das realisierten. Also fuhren wir an der nächsten Ausfahrt raus, über eine Brücke und auf einer Nebenstrasse zurück.http://stateparks.utah.gov/stateparks/parks/fremont/
Riesige Felsen standen da plötzlich rechts an der Strasse, während links ein Bach gluckerte und Angler ihren Spaß hatten. Wir fuhren die paar Meilen weiter immer an diesen steilen Felsen entlang bis zum Visitor Center. Eigentlich wollten wir mehr sehen und wären auch bereit gewesen, die Gebühr für den State Park zu bezahlen – aber nicht, wenn vor der Eingangstür ein Schild steht auf dem es heißt: „wenn Sie durch diese Tür treten, müssen Sie bezahlen, weil da auch ein Museum drin ist“. Preis 6.- Dollar/Auto.
Wir wollten nicht die Katze im Sack kaufen und fuhren demzufolge einfach zurück auf die Autobahn. Aber unser Ärger verflog recht bald, denn die nächste Überraschung wartete schon auf uns.
Wenige Meilen weiter leuchteten links riesige Berge in rot-schwarz-grün-gelb, und während ich noch überlegte, wie ich während der Fahrerei ein Foto davon hin bekomme, ging rechts die Abfahrt 99 raus. Spontan fuhr ich ab, und da hatte ich noch nicht einmal gesehen, was da an tollen Dingen auf uns wartete. Rechts der Strasse nämlich gab es ein riesiges Kohlen-Gebiet mit schwarzen bis grauen Hügeln und dahinter auch noch höheren Hügeln in braun-gelb. Und eine Menge riesiger Steinbrocken waren von dort oben herunter gefallen und lagen nun einsam und verlassen als gelb-braune Klumpen in einer grau-schwarzen Welt.
Und die Strasse hörte da auch auf. Was ja nicht heißt, dass da kein Weg ist. Laut Karte gibt es dort nichts, aber es gab einige hundert Meter weiter sogar eine Beschreibung, wohin dieser schwarze, weiche, aber nicht mehr matschige Weg führen sollte – an den Rand des „Cathedral Valley“ von oben her „ über die Dörfer“...
Wir fuhren den Weg ein Stück weit und es war ein Vergnügen mit unserem Wagen. Aber da dieser Weg nicht unser Ziel war, drehten wir ein paar Meilen weiter und fuhren zurück zum Ausgangspunkt. Eine tolle, einmalige und unerwartete Tour mal eben so in die Walachei... Werde ich mir merken für´s nächste Mal.
Nun standen ja immer noch die leuchtend rot gelben Felsen auf der anderen Seite an, die ja der Auslöser meiner spontanen Ausfahrt gewesen waren. Wir fuhren also über die Brücke auf eine asphaltierte Strasse in Richtung „Emery“. Und eigentlich waren wir nur ein bisschen neugierig, was wohl um die nächste Ecke kommen würde – und es kam was. Unter anderem eine Art Canyon mit gelben und schwarzen und roten Felsen in Säulenform und je weiter wir fuhren, desto höher wurden die Felsen. Dazwischen ein Bach, der mehr oder weniger laut gluckerte oder sich breit machte. Nach insgesamt 6 Meilen landeten wir dann auf einer Hochebene und drehten um, da wir ja nicht in den Ort Emery wollten. Von dort fuhren wir dann auf der Autobahn weiter.
Aber das war es dann immer noch nicht. Als erstes stand da ein Schild: View Point Salt Wash – aha - wir also wieder raus. Man steht da auf einem Plateau und schaut hinunter auf eine rote Ebene. Vor sich weiße, runde Felsen auf denen man rumlaufen kann, und unter sich knallrote Felsen, rund wie Kugeln, kleine Teiche und steile Wände. Es war einfach toll anzusehen.
Wir fuhren weiter und der nächste Point war dann der Devils Canyon von oben. Ich habe viel über den Canyon gelesen und wie toll man da unten durch fahren kann. Aber von oben sah er nicht so berauschend aus. Aber das kann ja täuschen.Mittlerweile befanden wir uns mitten im San Rafael Swell, ein Gebiet, das es mir sowieso angetan hat. Und so war es nur natürlich durch rot, weiß, gelbe und bunte Landschaften zu fahren mit Ausblick über eine weite Ebene.
Der nächste Punkt war dann Head of Sindbad – ein großer gelber Stein -(kopf) auf dessen Haupt sich zwei Raben wohl fühlten. Unter uns die weite Ebene mit der endlos langen geraden Autobahn-Schlange.
Wir fuhren weiter und hatten dann erst wieder unseren Spaß, als die Abfahrt zum Aussichtspunkt des „ Durchbruches“ des Swells wegen der Autobahn kam. Eine tolle Stelle. Es ist immer wieder grandios, in die Tiefe zu sehen und die riesigen LKW´s klein wie Käfer durch die rote „Felsenspalte“ durchfahren zu sehen.
Und dann wollten wir nur noch nach Green River. Mittlerweile war es 16:00 Uhr, und wir hatten uns fest vorgenommen, um 16:30 Uhr in unserer Trucker-Kneipe beim Essen zu sitzen. Frühstück war um kurz nach 7:00 Uhr gewesen...
Und so kam es dann auch. Gebucht haben wir wieder im Super 8 und bekommen haben wir auch unser „altes“ Zimmer für zwei Nächte. Dann kommt wieder eine Busladung Touri´s. Und dann werden wir uns lieber vom Acker machen.
Morgen werden wir entweder eine Swell-Tour durch den Red´s Canyon machen oder nach Moab fahren, um dort endlich mal den LaSal Mountain Trip zu machen...


23.6.2009 Green River - Green River 220 km
23.6.2009 Green River - Green River 220 km

23.06.09 Trip ins San Rafael Swell und durch den Reds Canyon über McKay Flat und Hondoo Arch und Reds Canyon Road

Heute morgen wieder Sonne satt vom blauen Himmel. Und es sah und fühlte sich an wie weitere 35 Grad Celsius. Wir also beizeiten auf die Piste. Wir wollten ja endlich den Reds Canyon „machen“. Um 9:30 Uhr standen wir vor dem Eingang zum San Rafael Swell. Links geht es zu den Goblins, rechts zum Temple Mountain und gerade aus quer durch den Swell zur I-70 in 29 Meilen.http://www.sanrafaelswell.org/about.htmlhttp://www.emerycounty.com/

Travel/sanrafaelreef.html
Allein dieser Weg ist schon einen Trip wert. Er ist zwar ein Schotterweg, aber so gut aufbereitet – zumindest heute – dass da auch problemlos ein PKW fahren könnte. Auf diesem Weg, für den ich keinen speziellen Namen finden konnte, geht es am Anfang steil bergauf, immer an Hügeln entlang. Aber man hat einen phantastischen Blick links und rechts auf bunte Berge, Hügel und Felsen.
Der erste Abzweig ging bereits nach wenigen Meilen links ab auf die „Behind the Reef Road“. Wir fuhren daran vorbei, weil wir ja ungefähr auf der Hälfte der Strecke abfahren wollten zu unserem Reds Canyon. Ca. 15 Meilen auf dem Weg, zweigte rechts der Weg ab zur I-70 – ausgeschildert. Geradeaus ging es weiter zur McKay Flat und dem Reds Canyon. Ein paar Meilen weiter – und nicht zu verfehlen – geht es links zum McKay Flat und geradeaus in den Reds Canyon.
Wir entschieden uns für links, da von diesem Weg auch noch ein weiterer Weg ab zweigte „Hidden Splendor Road“ – eine alte Strasse zu Minen. Der McKayFlat ist an dieser Kreuzung 18 Meilen lang bis zu seinem Ende, der Reds Canyon gute 15 Meilen lang. Wir also los auf einer immer noch prima Schotterstrasse, ich konnte weite Teile davon mit 50 m/ph fahren. So schnell deshalb, weil die Strasse über eine Hochebene läuft und für uns gähnend langweilig war. Nix los. Und so ließen wir es auch sein mit der „Minenstrasse“, keine Lust dazu. Ärgerlich war nur, dass wir sahen, dass es rechts in der Ferne, jenseits dieses Schnarchweges tiefe, rote Felsschluchten gab – aber eben unerreichbar weit weg.
Und dann, als der Abzweig zur Mine gerade hinter uns lag, machte die Strasse einen Rechtsknick. Und ab da ging es dann nur noch abwärts in eine Traumwelt aus roten und gelbem Stein in allen Variationen. Und auf einem Sandweg, der vom Feinsten war. Links Schluchten, rechts Schluchten, vor uns himmelwärts wachsende Felsentürme und Monolithen, ausgetrocknete Wasserläufe in Form von Canyons und einen Sand-Fahr-Weg, mal rot, mal gelb und immer um irgendwelchen Felsen herum bis wir endlich auf der Talsohle waren. SPITZE!
Wir kamen weder aus dem Staunen noch aus dem Fotografieren heraus. Und als wir eine Weile so gefahren waren, gab es auch noch eine mit Wasser gefüllte Bach-Furth, die wir kreuzen durften. Dann ging die Strasse wieder ein bisschen höher und plötzlich standen wir vor einem Schild: links zum Hondoo Arch und rechts zur Reds Canyon Road.
Wir also erst mal nach links zum Arch. Den muss man nicht erklimmen. Der ist so groß und so praktisch an der Felsenspitze eines hellgrauen Felsenungetüms, dass Fotografieren von unten durchaus genügt. Fährt man ein bisschen weiter, gelangt man in eine Oase mit Grün und Bäumen und Quadspuren. Ich denke, es ist ein Naherholungsgebiet. Aber wir fuhren nicht weiter bis an den Rand, sondern drehten.
Unser Wunsch war es schon beim letzten Besuch hier vor ein paar Wochen, den Reds Canyon zu fahren, aber als wir damals nach den Straßenbedingungen im Visitor Center von Green River fragten, schlug die Dame da die Hände über dem Kopf zusammen. „Nein, ist unpassierbar, lasst bloß die Finger davon“, sagte sie. Laut Karte war da zwar ein Stück Strasse gestrichelt, aber gleichzeitig war es passierbar für High Clearance. Wir wollten es nun heute wissen, da es hier seit über drei Wochen nicht geregnet hatte. Obwohl wir ja ein bisschen Wasser gesehen und durchfahren hatten. Nun standen wir vor der Frage, fahren wir oder nicht. Und wir beschlossen, erst mal so weit zu fahren, bis die gestrichelte Linie auf unserer Karte anfangen sollte.
Die Strasse ging zwar direkt sehr eng an Felsen vorbei, der Shafer Trail im oberen Teil lässt grüssen, aber dann ging es wieder durchs Tal auf einer wunderbaren Strasse, fast geeignet für PKWs. Eine Traumstrecke durch das Reds Canyon Tal mit Felsen ohne Ende, Sandhügeln in allen Farben, überhängenden Felsenstücken, jede Menge Buttes undundund ... man kann es nicht aufzählen, man muss das einfach gesehen haben. TOLL!
Und dann plötzlich wurde die Strasse zum Flussbett, oder vielleicht auch eher umgekehrt. Man sah, mit welcher Gewalt und Höhe das Wasser hier runter donnert und Geröll und riesige Steine mitschleppt. Die Breite des Flussbetts variierte zwischen 2 Metern und 20 Metern. Die Kraft des Wassers war auch abzulesen an den Aushöhlungen der Felsen, die dem Wasser im Weg waren und an der Höhe der Böschung, die das Wasser schon gegraben hatte. Ob es so mal angefangen hat mit dem Grand Canyon? Und die Strasse war jetzt stellenweise nur noch Steine, Löcher, Schotter und uneben. Und trotzdem, ein Erlebnis der besonderen Art. Allerdings verstehen wir jetzt auch, warum die Dame im Visitor Center so entsetzt war. Ich denke, 80% der Strasse war Flusslandschaft, allerdings heute knalltrocken.
Nach ungefähr 11 Meilen war dann dieser Spuk vorbei. Die schöne, glatte, gut ausgebaute Schotterstrasse führte in die Berge, und das wilde Wasserbett blieb hinter uns. Hier war alles wieder friedlich. Man hatte einen tollen Ausblick auf die Schluchten des Reds Canyon rechts und links der Strasse. Und nach weiteren 4 Meilen trafen dann der McKay-Weg, auf den wir Stunden zuvor abgefahren waren, und diese Road wieder zusammen.
Wir wussten ja nicht am Beginn dieses Trips was uns hier wirklich erwartet. Aber im Nachhinein muss ich sagen, es war gut für uns, den McKay Flat Weg zu nehmen. Alleine das Herunterfahren in die Schlucht war schon ein Erlebnis erster Klasse. Und dafür nimmt man dann auch gerne diese Schnarchstrecke bis dorthin in Kauf.
Wir können nur jedem empfehlen – WENN ES TROCKEN IST – diese Tour einmal zu machen. Wenn schon wir beiden alten Schachteln das problemlos hin bekommen...
Fährt man dann den Weg zurück, geht ein weiterer Weg links ab – ist eine Abkürzung, wenn man zurück auf den Weg zur I-70 will. Ist aber auch die Strasse zu zwei weiteren Touren: durch das Red Valley zur Swazey Cabin (Sindbads Head) und von dort zurück auf den Weg zur Autobahn. Wir hatten genug für heute. Und fuhren direkt auf die Autobahn und zurück nach Green River. Es war kurz nach 14:00 Uhr, wir mampften beim Burger King, der dem Super 8 gegenüber liegt, ´nen schnellen Hamburger. Im Hotel stand dann ´ne halbe Stunde Faulenzen und anschließend Schwimmen an.
Und nun machen wir noch diesen Tagesbericht fertig, und dann ist es genug. Der Himmel ist draußen übrigens zugezogen, aber es sind immer noch 33 Grad Celsius. Was wir morgen machen, wissen wir noch nicht so richtig. Wir werden das spontan entscheiden...

 


24.6.2009 Green River - Price 270 km
24.6.2009 Green River - Price 270 km

24.06.09 Weiterfahrt nach Price via Cleveland-Lloyd Dinosaur Quarry

Heute morgen wieder Sonne satt vom blauen Himmel. Wir haben hin und her überlegt, was wir denn nun noch machen wollen. Da stehen noch viele Dinge auf unserem Wunsch-Zettel, aber wir sind nun wirklich nicht mehr zu motivieren – dachten wir.
Wir beschlossen also wieder Richtung Süden, sprich Las Vegas, zu fahren. Allerdings so „zwischen durch die Berge“ auf der Strasse 89, um wenigstens noch den Zion NP von oben runter zu fahren, um dann wieder in St. George zu landen.
Mittlerweile wird es sehr kostspielig, die Wochenenden in Touri-Gebieten zu verbringen. In den Städten ist das einfacher.
Zum Beispiel nimmt ein Ramada, wenn es nicht anders geht, 49.- Dollar fürs Zimmer. Aber ab Freitag geht für die selbe Hütte nix mehr unter 79.-$, egal ob das einer nimmt zu dem Preis oder nicht. Und in Moab ist diese Praxis noch schlimmer. Da kostet doch so ein Motel 6 glatt 99.- Dollar. Und, damit die Europäer auch nicht aus der Gewohnheit kommen, wenn sie hier urlauben – auch der Sprit ist überproportional gestiegen, und an den Ami-Wochenenden kommt dann noch ein Schäufelchen oben drauf. Im Mai haben wir z.B. in Green River 2,29 Dollar für die Gallone bezahlt. Heute morgen 2,79 Dollar, und es ist ja noch nicht mal Wochenende.
Wie dem auch sei, wir fuhren, nachdem wir getankt und den Wagen mal vom roten Staub von gestern abgespritzt hatten, gegen 10:00 Uhr also auf die I-70 Richtung Salina bzw. der I-15. Von der Herfahrt wussten wir, dass auf dieser Strecke noch zwei „View Points“ waren, die wir unbedingt sehen wollten. Und so kam uns das gerade recht da zu fahren.
Am ersten Stopp hatten wir noch mal einen phantastischen Weitblick über die Canyonlandschaft des Swell – vor allem bei diesem Morgenlicht. Und es machte Spaß,, wieder zu fotografieren. Der weitere Weg auf der I-70 bescherte uns dann mit dem zweiten View Point das Aha-Erlebnis. Ein supertoller Eagle Canyon, mit Wegen darin, die direkt reizten, durch zufahren. War natürlich Quatsch, denn wir standen ja oben am Canyonrand. Eine tolle Landschaft.

Als wir den Parkplatz verließen, um weiter zu fahren, sahen wir eine nagelneue, schwarz asphaltierte Strasse zu dem Ort Moore. Sagte uns nichts. Wir also weiter. Und dann sahen wir von der Autobahn aus, dass dieser nagelneue Weg sich wie ein schwarzer Wurm durch den Eagle Canyon schlängelte und zwischen den hohen Felsen verschwand. Und wie es so ist, kurze Zeit später ging da ein „Ranch-Exit“ ab mit Rückfahrmöglichkeit.
Wir also gedreht und die paar Meilen zurückgefahren zu diesem Weg durch den Canyon. Wir fuhren erst mal runter in einen weiträumigen Canyon, dann eine lange Weile auf dem Canyonboden entlang. Vor uns riesige, schwarze, rote, gelbe Felsen, oder schwarze Hügel mit braunen Häubchen, oder ein Gewirr von riesigen Steinen. Und dann ging es wieder aufwärts durch schmale Canyons auf ein Plateau. Und dann landeten wir auf der Hauptstrasse Richtung Price.
Und irgendwie wussten wir beide, dass wir heute Nacht in Price nächtigen würden. Denn schließlich lag der Cleveland-Lloyd Dinosaur Quarry nicht weit weg, und wir hatten auf einem großen Schild gesehen, dass er endlich mal geöffnet hatte, wenn WIR da waren.
Also beratschlagten wir, ob wir das tun sollten. Wir zählten die Tage durch, die wir noch haben bis zum Heimflug, und was wir noch machen wollten, und da war eben auch noch Platz für Dinosaurier.
Wir also los – was sind schon läppische 16 Meilen bis dahin. Kurz hinter Huntington geht eine Strasse rechts ab zu dem Ort Cleveland – 4 Meilen. Und dort steht in der Dorfmitte ein klitzekleines, braunes Schild mit dem Pfeil nach rechts und dem Hinweis auf Quarry. Und die Strasse war ab da auch nur noch Schotter. Allerdings breit und gut ausgebaut. Circa 1 Meile später ging es dann noch einmal links ab und ein paar Meter dahinter wiederum rechts ab und dann voll in die Walachei. Nach weiteren paar Meilen kam noch einmal eine Kreuzung, an der man links abfahren musste. Und damit es nicht langweilig wurde, auch von der ging noch mal ein Weg rechts ab, natürlich alles auf Schotter. Und dann dauerte es noch einmal knapp 9 Meilen, bis endlich das Visitor/Museum des Quarry auftauchte: Cleveland-Lloyd Dinosaur Quarry
Trotzdem ein toller Weg. Am Quarry angekommen, gähnende Touri-Leere bis auf ein weiteres Auto. Innen im Haus war es kühl, und es befand sich ein kleines Museum darin, mit einigen sehr schönen Dino-Teilen. Man muss sagen, dass das Museum erst vor kürzerer Zeit umgebaut worden ist und nun wirklich wenige, aber tolle Knochen und Gerippe als Duplikate ausgestellt hat. 
Kosten: NULL – wenn man im Besitz des National-Passes ist. Ansonsten 5.- Dollar pro Person.http://www.blm.gov/ut/st/en/fo/price/recreation/quarry.html

Das Besondere an dieser Grabungsstelle ist, dass es dort nur so von Dinoknochen wimmelt. Man hat im Laufe der Zeit über 30 komplette Tiere ausgegraben. Und an Einzelknochen wohl bis jetzt locker 10.000 Teile. Da schlummert also noch eine Menge Arbeit für Generationen. Draussen gibt es drei verschieden lange Trails, an denen man Fundstellen von Dinos sehen kann. Hinter dem Hauptgebäude gibt es zwei Wellblechhütten. Eine war offen, und man konnte sehen, was und wieviel Knochen man innerhalb eines Höhen-Meters Erde ausgegraben hatte bzw. ausgraben konnte.
Natürlich wird hier auch noch gebuddelt und sicher sehr erfolgreich. Aber da kommt man natürlich nicht so ohne weiteres hin. Gerne wären wir den kürzesten Weg, den „Raptor-Trail“, gegangen. Aber es war einfach zu heiß gegen 14:00 Uhr, und der Weg wäre steil nach oben in den Berg gegangen. Also verzichteten wir darauf und beschränkten uns auf einen kleinen Weg auf halber Höhe, an den allerdings keine Ausgrabungen mehr stattfanden.
Naßgeschwitzt kamen wir wieder im Museum an. Und waren froh, anschließend klimaanlagen-gekühlt losfahren zu können. Allerdings überlegen wir, ob wir nicht morgen früh noch mal hinfahren sollen, um wenigstens den kleinsten Weg von gesamt 1,25 Meilen zu laufen.
Für heute hatten wir genug. Wir fuhren die knappen 18 Meilen weiter nach Price. Hier haben wir uns in einem „ National 9“-Motel einquartiert. Wider Erwarten bestens, sogar mit neuem Badezimmer, Eisschrank und Microwelle. Und ein moderner, großer TV steht hier auch im Schrank. Vor unserem Zimmer zwei große Bäume, die Schatten und Wind spenden. Und das alles für knapp 70.- Dollar fürs Zimmer incl. Tax.
Vielleicht werden wir nachher, wenn es kühler geworden ist – momentan um 18:00 Uhr sind es immer noch 32 Grad Celsius -
im gegenüber auf der anderen Straßenseite liegenden Supermarkt ein bisschen was einkaufen gehen.
Was wir morgen machen, wissen wir noch nicht. Außer, dass die Tendenz natürlich weiterhin Richtung Süden geht....


25.6.2009 Price - Provo 270 km
25.6.2009 Price - Provo 270 km

25.06.09 Fahrt nach Provo über den Huntington Canyon und den Nebo Loop Scenic Byway 

Heute morgen war es ein bisschen bedeckt draußen, und wir überlegten, was wir denn nun tun sollten auf unserem Weg Richtung Süden. Und so guckten wir uns erst mal den Weg Richtung Salina über den Highway 10 und Castle Dale aus. Ist der schnellste Weg, um wieder auf die Autobahn I-70 zu kommen. Alternativ hatten wir überlegt, die Strasse 89 zu fahren. Ist die Parallelstrasse zur Autobahn zwischen den Bergen durch Richtung Süden. Als wir dann auf der Durchfahrt Richtung Süden in Huntington ankamen, machten wir spontan alles wieder gaaaanz anders.
Rechts ging nämlich die Strasse 31, der „Energy Loop“, - der Huntington/Eccles Scenic Byway ab. Da dort in den Bergen die einzige Stelle war, wo noch die Sonne schien, war es leicht, abzubiegen. Allerdings wollten wir nicht den vollen Loop machen, sonst wären wir ja wieder in Price gelandet. Wir wollten dort abfahren, wo es nach Fairview ging, und dann dort eben die Strasse 89 durchs Tal runterfahren bis zur Autobahn nach Salina. http://www.byway.org/explore/byways/2010/
Der Park gehört zum „ Manti-Lasal Forest“, ist hoch, an die 10.000 feet, hat auf dem schönen Weg dorthin mehrere kleine aufgestaute Seen, in denen sich auch heute die Angler tummelten. Das schöne für uns aber war – alles war grün. Endlich wieder mal Tannen, Wiesen, sattes Gras und eine Strasse, die auch im Schwarzwald liegen könnte. Und unendlich viele Wanderwege rechts und links. Dazu ein gluckernder Bach und himmlische Ruhe. Und Sonne.
Es war eine ruhige Fahrt dort hinauf, und ganz oben lag auch noch ein bisschen Schnee. In gut 8.000 feet Höhe liegt dann auch noch der „Electric Lake“. Da war heute nix los, aber es ist ja auch noch nicht ganz Wochenende... Die Abfahrt ging dann wieder über kleine Hochebenen, durch endlose Aspen-Wälder und weiten Blicken auf grüne Täler unter uns. Und dann landeten wir wieder im Tal in dem Örtchen Fairview. Dort geht die Strasse 89 in den Süden ab.
Und dann kam das unvermeidliche: von dort ging auch die Strasse 132 zum „Nebo Loop Scenic Byway“ ab.Ja, sind wir denn verrückt oder was?? Wir wollten Richtung Süden, und nun kriegen wir den Hals nicht voll von schönen, grünen Strecken, die alle in den Norden führen... Aber, na ja, ist ja auch wurscht, ob wir in Cedar City oder in Provo übernachten, Hauptsache ein preiswertes, sauberes Zimmer. Also rechts den Blinker raus und ab auf die 132 Richtung Nebo. Und bereut haben wir diesen Spontanentschluss nun mal gar nicht. Diese Strecke war noch toller als die Huntington-Strecke. Auch wenn es hier neben all dem Grün auch den Charme von schneebedeckten Alpen und roten Felsen davor hatte.http://www.byways.org/explore/byways/2012/
Auch hier in diesem offiziell „ Uinta National Forest“, gab es eine Menge Wanderwege, und auch hier war der Gipfel um die 10.000 feet. Und auch hier waren wir wieder begeistert über das Grün, die Bäume und... Sie wissen schon...!
Gelandet sind wir letztendlich in dem Örtchen Provo, kurz vor Salt Lake City. Hier konnten wir mal wieder am Buffet von „Chuck-a-rama“ Salat schlemmen und anschließend in Ruhe ein Motel suchen. Gelandet sind wir in einem „Travelodge“, sauber, ein freundlicher, flotter Service und ungewöhnliche Zimmer. Unseres hat vor dem Zimmer-Eingang ein kleines Fenster. Kommt man ins Zimmer, geht das relativ große Fenster auf eine Nebenstrasse mit direktem Blick auf eine große Kirche, aus rotem Sandstein. Und wunderschönen Kirchenfenstern, selbst in der „ersten Etage“. Da dahinter steht ein Hochhaus mit einer blauen Glasfassade. Das sieht vielleicht „kontrastig“ aus... Das kleine Fenster neben unserer Zimmertür entpuppte sich als Badezimmerfenster, sogar zum Öffnen. Und anstatt der ewigen Plastikbadewanne mit Dusche, gibt es hier eine richtige Duschkabine, wie bei uns in Europa. Das wird morgen früh beim Duschen richtig Spaß machen. Nur warum das Wasser im Wasserbehälter der Toilette heiß ist, dahinter bin ich noch nicht gekommen...
Hier regnet es ein bisschen und die Luft ist etwas kühler. Morgen werden wir uns nun endlich gen Süden bewegen. Genug gesehen. Jetzt steht nur noch im Vorbeifahren Zion an..., oder?

 


26.6.2009 Provo - Saint George 470 km
26.6.2009 Provo - Saint George 470 km

26.06.09 Weiterfahrt über Cedar Breaks und Kolob Canyons nach St. George

Heute Nacht hat es aus allen Löchern geregnet – welch ein herrliches Geräusch. Da unser Badezimmerfenster offen war, konnten wir den Regen rauschen hören. Und wir genossen die frische, kühle und feuchte Luft, die von dort ins Zimmer zog. Heute morgen war wieder alles beim Alten – Sonne satt, nur die Luft war frischer. Das Duschen übrigens war echt gut, es geht doch nichts über ´ne althergebrachte Duschkabine....
Um 9:00 Uhr waren wir bereits unterwegs. Je weiter wir Richtung Süden fuhren, desto dicker und bedrohlicher wurden die schwarzen Wolken am Himmel, die wie eine Wand über den hohen Bergen ringsherum hingen. Man konnte sehen, dass es dort oben aus allen Eimern regnete. Bei uns hier unten verschwand nur die Sonne, und ab und zu regnete es mal ein paar Meilen weit. 
Blöd wurde es nur, als wir in Richtung Cedar Breaks abbogen. Wir hatten dieses Mal die Ausfahrt in Parowan auf die Strasse 143 zum „Brian Head“-Resort genommen.http://www.brianhead.com/
Dieses Brian Head ist ein Winterskigebiet auf ca. 10.000 feet Höhe. Und da ist momentan tote Hose. Nicht aber beim Wetter. Als wir den sehr schönen Weg weiter nach oben fuhren, fing es in Strömen an zu regnen. Und als wir oben waren, schneite es, und der Schnee blieb auch noch liegen, allerdings pappnass und somit auch rutschfest. Als wir dann endlich im Credar Breaks NM waren, war die Aussicht erst mal mies, dann aber, oh Wunder klarte es ausgerechnet in dem Moment für 1-2 Minuten auf, als wir am Aussichtspunkt standen. Das besondere an diesem kleinen Park ist eigentlich, dass es ein bisschen wie im Bryce Canyon aussieht. Da ist ein tiefer Canyon im Stil eines Amphitheaters, auf das man heruntersieht. Und er ist ausgewaschen mit Steinsäulen in rosa, rot und gelb. Es gibt nur eine Strasse, auf der man eben am Rand des Canyons entlangfährt und das war es dann auch schon. Aber es ist auch sehr schön hier. Und heute waren auch sehr viele Touristen unterwegs, trotz des lausigen Wetters.
Und just als wir von dem Aussichtspunkt zum Auto zurückgingen, regnete es wieder. Beim nächsten Overview, an dem auch das Visitorcenter steht, regnete es zwar mal einen Moment nicht, dafür zog dichter Nebel durchs Tal und über die Steinformationen. Mist, dachten wir. Aber heute war wohl trotzdem unser Tag. Zehn Minuten später zog der Nebel immer mal für kurze Zeit weg und gab den Blick auf die Schlucht frei. Und so bekamen wir auch noch seltenere Bilder mit Nebel, wenn schon nicht mit Sonne.
Aber lausig kalt war es – 42 Fahrenheit (<6°C). Und die Jacken, die wir tief im Koffer vergraben hatten, mussten noch mal her halten.http://de.wikipedia.org/wiki/Cedar_Breaks_National_Monument
Und dann war es auch schon vorbei mit dem Park. Wir fuhren wieder abwärts durch wiederum eine wunderschöne Strasse mit Felsformationen satt und landeten dann mitten in Cedar City. Eigentlich wollten wir hier übernachten, aber es war gerade mal um die Mittagszeit, und es schüttete auch hier aus allen Eimern. Wir fuhren also weiter Richtung St. George, gerade mal knappe 50 Meilen entfernt via Autobahn.
Unterwegs sahen wir dann die Abfahrt zum „ Kolob Canyons“, und da wollten wir dann auch noch hin, weil dieser kleine Abstecher mal gerade 10 Meilen hin-und zurück war. Im Visitorcenter bekamen wir dann auch die Zion-Park-Broschüre, weil dieser kleine Teil ein Teil des Zion ist. http://www.zion-national-park.info/kolob-canyons.htm
Die Kolob Canyons Road ist wirklich schön – vor allem rot bis lila. Seine Hauptattraktion liegt darin, dass es hier riesige Felswände gibt, wie Finger in der Landschaft. Dazu sehr viele Wanderwege, die auch stark frequentiert schienen, wenn man die vielen geparkten Autos vor den jeweiligen Trails als Maß-Stab nimmt. Die Strasse war rot "geteert", was natürlich die Attraktivität der Gegend noch erhöhte. Und es hörte auf zu regnen, und die Sonne ließ sich stellenweise ein bisschen blicken.
Wenn man also von Süd nach Nord oder umgekehrt, auf der I-15 fährt und ein bisschen Zeit übrig hat – der Abstecher lohnt sich optisch. Übrigens, man muss im Besitz eines National-Passes sein, sonst wird der Besuch sehr teuer (25$/Auto).
Wir fuhren anschließend weiter nach St. George. Es war schon wieder nach 14:30 Uhr. Wir gingen wieder in „unser“ Motel „Americas Best Inn“. Dieses Mal – obwohl Wochenende, bezahlten wir 110.- Dollar incl. Tax für 2 Nächte.
Morgen werden wir noch mal den Zion NP besuchen. Vielleicht machen wir auch noch einen kleinen Abstecher auf die „Kolob Terrace Road“, die vom Weg zum Zion abzweigt und wohl noch unbekannter zu sein scheint als die Kolob Canyons. Nur Wanderfreunde kennen sich da gut aus. Das Wetter soll ja morgen wieder satt sonnig werden, schau´n wir mal, was wir dann so wirklich machen...

 


27.6.2009 Saint George - Saint George  250 km
27.6.2009 Saint George - Saint George 250 km

27.06.09 Trip zum Zion NP und zur Kolob Terrace Road

Heute morgen blökte um 7:00 Uhr der Wecker mit einer Lautstärke, dass man fast nur noch aus dem Bett fallen konnte. Positiv gesehen, die Musik war wenigstens Country-Music. Somit waren wir wach, und somit waren wir dann auch um 9:00 Uhr auf der Piste Richtung Zion NP. Laut Wetterbericht sollten es heute 41 Grad Celsius werden, und es ist auch noch Wochenende.
Der Weg bis zum Zion war noch verkehrsarm. Aber dann ging es Schlag auf Schlag. An den Häuschen zum Park mussten wir fast 15 Minuten warten bis wir „dran“ waren und in den Park fahren konnten.http://de.wikipedia.org/wiki/Zion-Nationalpark
Aufgrund dessen sind wir also erst mal losgefahren, den Berg hinauf auf dem Scenic Highway. Den Shuttleweg im Tal haben wir uns geschenkt. Wir waren schon des öfteren im Zion, und für uns ist die Strecke von oben vom East-Entrance wieder runter ins Tal und zum Visitor Center die schönere Strecke. Aber wir mussten ja erst mal da hinauf. Natürlich aber haben wir überall angehalten und fotografiert, als wäre es das erste Mal. Und es hat auch wieder Spaß gemacht, wie beim ersten Mal. Kurz vor dem oberen Entrance-Häuschen haben wir nach gut einer Stunde gedreht und sind den Weg wieder retour gefahren. Und wir haben doch auch neue Sachen entdeckt, einen kleinen sehr schmalen Wasser-Canyon zum Beispiel, der noch Wasser hatte.Gestern hat es hier ja aus allen Löchern geregnet. Heute sah man kaum noch eine Pfütze, außer diesem kleinen Rinnsal.
Wir haben natürlich auch wieder alles in allem bis wieder runter zum Visitor Center unsere guten drei Stunden gebraucht. Im Visitor Center ging es sehr schnell. Dort war mittlerweile alles so überfüllt, dass es keinen Parkplatz mehr gab, und ich im Auto wartete, bis Anni wieder zurück kam. Danach besuchten wir „unsere“ Bisons auf einem kleinen Bauernhof am Rand der Strasse. Ebenso „unsere“ Strauße und Longhorn Rinder. Bei den Bisons hatte es Nachwuchs gegeben. Dann besuchten wir noch zwei Rock-Shops und Anni kaufte dann endlich ihre „Moki Marbles“ für ihre Sammlung.http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Moqui-Marble -http://www.synnatschke.de/moki/moki.html
Es sind seltene Stücke geworden, und man Weiß auch heute noch nicht, wo sie wirklich her kommen. Und so ranken sich viele legenden um sie. Aber wir sind auch der Meinung, die wenigen Kugeln, die es überhaupt noch in freier Natur gibt, sollte man eher hüten und nicht touristisch ausschlachten und in großen Mengen verkaufen. Nichts desto Trotz, wir sind froh, zwei und eine halbe Kugel gefunden und gekauft zu haben...
Und dann war es gegen 13:30 Uhr und unerträglich heiß. Wir überlegten, ob wir direkt nach St. George zurückfahren sollten, oder ob wir dann doch noch wenigstens mal einen neugierigen Blick auf die „Kolob Terrace Road“ werfen sollten.
Die Neugier siegte, und wir haben es nicht bereut. Mir persönlich gefiel die Strecke sehr gut. Der größte Teil davon gehört zum Zion NP. Die Strasse war schmal, gewunden und steil bis auf knapp 2.500 Meter. Der Blick rechts, links und nach vorne auf die Felsenwelt des Kolob bzw. der Rückseite des Zion war einmalig. Überall gingen Trails ab, und es war auch mächtig Betrieb auf der Strecke und den Parkplätzen zu den Trails.
Zwischendurch gab es riesige schwarze Lavahügel und dann wieder saftig-grüne Hochebenen und auch eine Menge Häuser dazwischen, samt einer Ranch, die tief unten im Canyon zu Hause war. Was für ein (Alb)-Traum, über sich steile, schwarze Lavawände auf der einen und endlos hohe rot-gelbe Felswände auf der anderen Seite täglich vor Augen zu haben...
Unerwartet fanden wir es, dass der Weg in die Höhe durch diese tolle Landschaft zweimal unterbrochen wurde durch Privatbesitz. Schon ulkig wenn da steht: Leaving Zion NP und zwei Meilen später steht dann wieder: Entering Zion NP.
Irgendwann, nachdem mal wieder “Leaving“ war, ging rechts ein Schotterweg ab zum „Lava Point“ - der dann wieder „Entering“ war. Und ein paar Meilen weiter teilte sich die Strasse Lava Point und West Rim Trail. Wir fuhren den falschen Weg, den zum West Rim Trail. Ein sehr schmaler, schotter-grotten-schlechter Weg hinab in die Tiefe. Fährt man diesen Weg bis zum Ende, dann landet man unten im Tal des Zion NP, dort wo der Shuttlebus fährt, und dort wo man auch zum „Angels Landing“ kommt, bzw. man kann gegenüber der geteerten Strasse bis zum Visitor Center fahren... wussten wir aber nicht zu diesem Zeitpunkt.
Und wie das so ist im Leben – alles ist Bestimmung. Auf dem Weg hinunter ins Tal kamen uns zwei Hiker entgegen. Ein ganz junges Pärchen – Heather und Jim. Wir hielten und fragten, ob es noch lange da runter ging. Und sie erzählten und zeigten es uns auf ihrer Topo-Karte, wo es lang ging. Nun, wir wollten da nun gar nicht hin, sondern wir wollten ja eigentlich zum Lava Point.
Und so kamen wir nicht zum „Angels Landing“, sondern wir wurden für die Beiden die „Guardian Angels“, indem wir wir einluden mitzufahren, weil die sich nämlich zeitlich total verschätzt hatten und kaputt und nass geschwitzt den Berg schon seit vielen Meilen herauf stampften. Die beiden waren gestern unten im Tal hoch gestiegen und von dem schweren Gewitter überrascht worden, als sie dort irgendwo unterwegs campten. Und sie dachten dann, es wäre der einfachere Weg, hochzugehen und über die Strasse wieder zum Zion und ihrem Auto zurückzukommen. Nun ja, wie gut, dass uns der Zufall schickte. Dort oben war es sehr, sehr einsam... Für die Beiden wäre dieser Weg noch mindestens 30 Meilen lang gewesen bis nach Springdale, wo die beiden ihr Auto stehen hatten (ist kurz vor dem Zion NP). Und für morgen hatten die Beiden „Kayaking“ gebucht....
Wir fühlten uns alle supergut – die Beiden, weil sie flott zu ihrem Auto kamen, und wir, weil es unsere gute Tat für diesen Monat war.
Gegen 18:00 Uhr kamen wir dann wieder in St. George an, und dann hieß es nur noch: „Happi machen“ – natürlich im Chuck-a-Rama. Lag ja vor der Tür, und da kennen wir uns mittlerweile aus... Um 19:00 Uhr waren wir zurück auf dem Zimmer.Mittlerweile haben wir auch unsere weiteren Ziele abgesteckt: morgen fahren wir nach Las Vegas zurück und nächtigen 5 Tage im „Gold Coast-Casino-Hotel“. Dann tauschen wir das Casino für die zwei letzten Nächte in ein Motel ein, um leichter die letzten Sachen packen zu können. Und das war es dann. Wenn wir in Las Vegas im Casino-Hotel sind, werden wir kein Internet haben (wollen). 13 bis 16 Dollar pro Tag sind einfach Abzocke. Und so werden wir uns erst wieder am Freitag, dem 3. Juli zurückmelden. Bis dahin schicken wir ein bisschen Sonne von hier – morgen sind es in Las Vegas laut Wetterbericht 108 Fahrenheit = 42 plus Grad Celsius...

 


28.6.2009 Saint George - Las vegas 190 km
28.6.2009 Saint George - Las vegas 190 km

28.06.09 Fahrt von St. George zurück nach Las Vegas

Heute morgen begann der Tag drückend warm. Laut Wetterbericht sollte es hier in St. George sogar wärmer werden als in Las Vegas. Das will ja was heißen – andererseits - es ist unwichtig, ob man 107 Grad Fahrenheit hat oder 104 Grad in Las Vegas.
Beides ist für uns Deutsche dann doch gewöhnungsbedürftig, und deshalb machten wir uns schleunigst auf die Socken nach Las Vegas. 
Kurz hinter St.George fährt man ja durch Arizona und dort durch diese tolle „Virgin River Schlucht“. Und als wir wieder dort durch fuhren, konnten wir es nicht sein lassen, rauszufahren am State Park. Früher gab es hier mal eine tolle Strecke durch das Gebiet, vorbei an Felsen und weiteren Schluchten und am River entlang. Und die 2.- Dollar Eintritts-Gebühr hätten wir auch in Kauf genommen. Aber diese tolle Strasse war geschlossen, und nur um am River auf einem Parkplatz zu stehen, waren uns dann die 2.- Dollar auch zu viel. Wir fuhren also weiter und zwar schnurstracks nach Las Vegas und in unser Hotel „Gold Coast“ an der Flamingo Road rechts der Autobahn. 
Wir waren bereits kurz nach 11:00 Uhr hier. Und an der Rezeption sagte man uns sogar ein Zimmer zu in der 7.Etage mit Blick auf die Berge – ist zwar „höherwertig“ im Preis, als den, den wir bezahlen, aber da wir ja 5 Nächte bleiben.... Das Zimmer ist neu renoviert, hat einen Badezimmer-Zugang mit einer Schiebetür, und dahinter gibt es einen kleinen Raum mit Ablage und Waschbecken und Kaffeemaschine- und dahinter wieder eine richtige, sehr große Dusche und wieder ein Fenster mit Zugang zu frischer Luft. Herrlich. Im Zimmer selbst können wir wieder vor dem Fenster sitzen und nach draußen zu den Bergen schauen und die Sonne untergehen sehen. Des weiteren haben wir auch wieder einen großen Flachbild-TV und eine moderne Einrichtung des Raums als solches. Das Zimmer erinnert in seinem Stil sehr an die Zimmer im „South Point“. Auch die Art der Betten und teilweise der Klimaanlage. Der Raum ist nur kleiner als dort. 
Wir haben dann das Casino inspiziert. Ist so wie alle anderen. Es gibt auch hier ein großes Restaurant von „T.G.I. Friday“, viele kleinere Restaurants, mitten drin sogar eine Bühne mit Tischen und Stühle für z.B. abendliche Karaoke-Shows. Und es gibt natürlich ein Buffet. Wir sind da durchgelaufen und haben uns das angeguckt und haben nicht schlecht gestaunt: auch hier der selbe Aufbau und Stil wie im South Point – auch im Preis. Wir haben es uns allerdings verkniffen, dort essen zu gehen. Kommt aber noch. Momentan bei dieser Hitze schmeckt es einem nicht so richtig. 
Als wir alles „durch“ hatten, gingen wir zu dem Schalter, an dem man Mitglied werden kann. Die Lady dort war sehr freundlich, und sie erkannte auf Kommando, dass wir „Twins“ - also Zwillinge sind, und dann redete und redete sie, was wir alles an Vergünstigungen bekommen könnten ab Mittwoch. Da wäre dann ja schließlich Juli und wir hätten ja Geburtstag, und dann gäbe es ja als Geburtstagsgeschenk 1.700 Sonderpunkte, und dass gäbe ganz viel kostenloses Buffet... Aha!! ....wie gut, dass sie nicht gemerkt hat, dass Anni nicht im Juli sondern im November Geburtstag hat... 

Danach haben wir nur noch gefaulenzt. Das Schwimmbad hätte uns gereizt, aber selbst da ist es zu heiß, weil dieses zwischen hohen Wänden liegt, und deshalb auch kein Wind kühlt.
Festgestellt haben wir, dass es Hotel-Internet gibt für 12,99 Dollar für 24 Stunden plus Tax natürlich. Festgestellt haben wir aber auch, dass es problemlos weitere Internet-Anbieter gibt, die billiger sind und auch Drei-Tage-Raten bieten für 24.- Dollar plus Tax.
Und so werden wir wahrscheinlich dann doch eines dieser externen Angebote annehmen. Wir wohnen hier so billig – umgerechnet für 23.- Euro täglich. Da macht eine Internetgebühr nun den Kohl nicht fett. Es ist mit diesen Internetkosten im Hotel für uns eher eine Frage des Prinzips. 
Morgen werden wir sehr früh aufstehen und noch mal nach Wal-Mart fahren. Wir hatten beim letzten Mal hier noch ein paar Polo-Shirts im Auge...