USA 2009 -  5 . Woche

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20.04.09 Ausflug zur California Academy of Sciences und ins Walzwerk

Heute morgen wieder strahlend blauer Himmel und am frühen Morgen schon fast 18 Grad. Das konnte heiter werden. Heute machten wir uns nur in T-Shirt, aber dafür mit Sonnen-Hütchen auf die Socken ins Museum im Golden Gate Park.
Dieser einzigartige, innerstädtische Park mit mehr als 4 Quadratkilometern, ist als solcher schon einen Besuch wert, weil er neben vielen hübschen Plätzen und Sehenswürdigkeiten auch die Akademie enthält. Aber auch Seen, Wasserfälle, botanische Gärten, zwei holländische Windmühlen und eine Art Musik-Kunsthalle. Dieser Garten ist sicherlich ein Platz der Ruhe, der Information vieler Arten, und der Schönheit aller Art – wie z.B. auch Kupfer-Statuen. http://de.wikipedia.org/wiki/Golden_Gate_Park

Uns interessierte heute nur die „California Academy of Sciences“. Früher war an dieser Stelle das Steinhart Aquarium. Aber es war baufällig, und ein bekannter Architekt bastelte an die alte Stelle ein riesiges, einzigartiges Gebäude, das nun mehrere Interessensgebiete unter seinem Dach vereint. Die Neueröffnung war erst im letzten Spätherbst. Das besondere aber ist, das Gebäude ist so gebaut, dass es unabhängig ist von Wasser und Strom – und natürlich erdbebensicher. Durch die besondere Konstruktion und Verzahnung miteinander wird eigener Strom erzeugt, und durch das bepflanzte Dach wird Wasser gesammelt. Die ganzen technischen Details und die jetzt dort untergebrachten Abteilungen:http://www.calacademy.org/

Aber erst mal mussten wir da hinkommen. Von der „van Ness“ Strasse aus fuhren wir mit dem Bus 47 wieder bis zum Civic Center. Dort stiegen wir um in den Bus 5, der uns durch endlose Strassen mehr oder weniger direkt vor die Tür karrte. Es fährt auch noch ein Bus44 bis direkt vor die Tür der Academy, aber die Linie lag nun nicht auf unserem Weg.
Der Eintritt kostet normal 24.95 Dollar. Aber durch unseren Citypass war das alles bereits im Preis drin.
Wir begannen natürlich auch erst mit dem Aquarium. Und ich muss sagen, wir waren schwer beeindruckt. Als erstes empfing uns im Kellergeschoss ein riesiges Wasserbecken mit vielen Fischen – auch Arten, die wir vorher nie gesehen hatten. Bemerkenswert allerdings fanden wir, dass diese Fische sich wohl sauwohl in ihrem Becken fühlen. So scheint es jedenfalls. Unzählige Tiere lagen auf dem Boden, auf Korallen oder Steinvorsprüngen und schliefen einfach. Und es ist schon was Besonderes, wenn da eine blaue Muräne zusammengerollt neben zwei, drei anderen Fischen friedlich schläft. Auch sonst ist das Aquarium in viele Bereiche mit sehr vielen seltenen bis uns unbekannten Tieren untergliedert und liebevoll gestaltet. Besonders selten ist wohl ein weißer Alligator, von dem wir erst dachten, er wäre ausgestopft. Aber als er uns zuzwinkerte, wussten wir, auch DAS ist echt.
Wir dachten ja, wir hätten mit dem Aquarium in Monterey schon das Beste gesehen. Hier hat man noch ´ne Schaufel draufgelegt!

Nach dem Besuch des Aquariums ging es weiter über eine Rundtreppe in die „Regenwälder dieser Welt“. Witzig war, man konnte von oben durch eine Boden-Glaskuppel bis unten durch gucken, wo andere Leute ebenfalls wie in einem Schlauch nach oben durch gucken konnten. Im Wasser schwammen Fische, die man so von oben und unten betrachten konnte. Von oben sah man dann noch den „ Urwald“ mit seiner feuchten Luft, seiner Vegetation und einer Menge unterschiedlicher Vögel und Schmetterlingen. Ehrlich, wir waren ganz schön am Schwitzen als wir endlich „oben“ angekommen waren, und so waren wir froh, dass wir nach diesem schweißtreibenden Rundgang mit dem Aufzug aufs Dach fahren konnten. Dort kann man einen Teil der Technik sehen, mit der man das Dach „zum Leben erweckt hat“. Es gibt noch weitere Abteilungen – z.B. die Afrikanische Halle mit ausgestopften Tieren. Mehrere große Bereiche, in denen über die Welt, ihre Ressourcen und deren Verschwendung berichtet wird. Erstaunlicherweise interessierten sich sehr viele Amerikaner dafür. Kommen die jetzt auch endlich auf den Öko-Trip?

Ach, es gab noch sooo viel mehr zu sehen und zu bestaunen – z.B. das Planetarium, das aber nur zu bestimmten Zeiten gegen Extra-Eintritt geöffnet hat. Draußen gibt es Außenanlagen mit Skulpturen, Volieren und einfach schönen Gärten zum Sitzen und Genießen. Auch die Anlage vor der Academy ist auch schon wunderschön gestaltet ,und da wird auch noch gebastelt an weiteren Gebäuden. Aber es war heiß – drinnen kaum gekühlt und draußen 84 Grad F. Und es war voll. Ganze Heerscharen von Familien mit Kind und Kegel waren unterwegs. Ebenso Schulklassen, wie man an den gelben Schulbussen unschwer erkennen konnte. Und nicht zu vergessen, wir waren hungrig. Es war schon nach 15:00 Uhr, und wir waren seit 10:00 Uhr in der Academy. Die Füße wollten auch Pause ,und so zogen wir ab Richtung Bus. Eine weitere dreiviertel Stunde dauerte es, bis wir hier im Motel wieder eingetroffen waren. 
Während der Busfahrt nach hier hatten wir überlegt, ob wir noch einen Tag in San Fran dranhängen. Anni möchte gerne nach „Chinatown“ und ich gerne in einen der botanischen Gärten in eben diesem Golden Gate Park.
Wir hatten im Auto ein „Couponheft“ liegen, und danach hätte eine weitere Nacht hier im Motel 49 Dollar gekostet – mit einem großen Bett. Also fragten wir in der Rezeption nach, wie man uns Langzeitgästen denn preislich entgegen kommen würde. Aber man wollte trotz Coupon für uns und unser jetziges Zimmer immer noch 69.- Dollar plus Tax. Das ist es uns hier nicht wert.
Wenn wir morgen kein besseres Angebot bekommen, reisen wir ab.
Vorher werden wir dann auf jeden Fall noch einen Trip durch Chinatown machen. Ich kann auf meinen botanischen Garten hier verzichten, da wir sowieso in die Uni nach Berkeley rüber fahren und den dortigen, wissenschaftlichen Garten von über 34 Hektar mit über 12.000 verschiedenen Pflanzen aus aller Welt begutachten werden.

Als wir uns hier im Zimmer wieder abgekühlt hatten – der Klimaanlage sei Dank – wurde es aber höchste Zeit, endlich mal nach den Frühstück von heute morgen was zu essen. Wir hatten den Tipp bekommen, in einer deutschen (Ost-) Kneipe essen zu gehen. Und nach vier Wochen hat man dann schon mal Lust auf Sauerkraut. Mir war es eher nach einem guten deutschen frisch gezapften Bier. Und da die Kneipe auf unserer Strasse liegt – nur am anderen Ende, tüftelten wir aus, mit welchem Bus man dahin käme.
Und dann fuhren wir eine halbe Stunde mit dem Bus dorthin und gingen noch einen Block zu Fuß und landeten in der Kneipe Walzwerk:http://www.walzwerk.com/Diese Kneipe gehört Deutschen aus Thüringen. Am Eingang hängt ein Schild: Vopo-Sektor. An der Wand hängt die alte DDR-Fahne und innen über dem Eingang ein Bild von Erich Honnecker. Alle Gerichte waren mehr oder weniger deutsche Hausmannskost. Die Kneipe ist nicht riesig groß. Und während unserer Anwesenheit füllten sich allmählich die Tische mit Amerikanern. Aber es kommen wohl auch viele deutschstämmige Bewohner in das Lokal.
Wir bestellten uns zweimal Radeberger Bier vom Fass und Anni Sauerkraut, Kartoffelbrei und Thüringer Bratwurst. Ich bestellte mir ein Jäger-Schnitzel mit Spätzle und Pilzen. Gesättigt verließen wir eine Stunde später wieder das Lokal. 
Die Gegend ist aus unserer Sicht nicht die allerbeste, zumindest nicht die Strasse, in der unser Bus abfuhr und den wir dann sehnlichst dort erwarteten. Wir waren beide froh, dass es erst 19:00 Uhr war. Ich denke 1-2 Stunden später wären wir mit dem Taxi heim gefahren. Zumal uns die Kellnerin im Walzwerk schon anbot, eines für uns zu bestellen...

Nun sitzen wir hier im Motel und haben wieder die Klimaanlage laufen. Die Sonne ist vor wolkenlosem Himmel untergegangen. Draußen heulen Sirenen von mehreren Feuerwehrautos. Und sonst hört man hier nur die neu ankommende Gäste mit den Autos unten auf dem Hof. Wir trinken wieder unser Chemiebier, und ich schreibe diesen Bericht, während Anni die Bilder von heute aussucht und bearbeitet fürs Internet.
Was wir nun morgen wirklich machen, hängt davon ab, ob wir hier noch ein besseres Angebot bekommen und wie die Hotelpreise in Berkeley sind...

 


21.04.09 Weiterfahrt via Berkeley samt botanischen Garten nach Petaluma

Heute morgen war wieder mal alles nicht so wie gedacht. Aber was soll es, „et kütt wie et kütt“. Kaffee gab es um 8:00 Uhr nur noch lauwarm, und Servietten, worauf man wenigstens den frischen Schokoladenkringel hätte ablegen können, waren keine mehr da. Und ´nen dicken Hals hatten wir sowieso. Und hätte der Rezeptionist uns angesprochen wegen einem Sonderpreis für die Verlängerung, hätten wir abgelehnt.
Grund unserer Verärgerung war, dass nun schon die zweite Nacht hintereinander u.a. die Nachbarn die ganze Nacht Remmidemmi machten. Duschen um Mitternacht, Musik und TV, lautes Gelächter und lautes Palaver. Aber tagsüber das Schild an der Türe: bitte nicht stören ... und die Gardinen zugezogen zwecks Schlaf. Wir sind wirklich nicht von der Sorte „Mecker“, wenn mal einer laut ist. Aber zwei Nächte hintereinander war uns zu viel. Beschwert haben wir uns nicht. Wir wollten einfach abreisen und hatten den Wagen schon um 8:30 Uhr gepackt.
Als wir dann auschecken wollten, die große Überraschung: uns war total entgangen, dass wir ja nicht wie ursprünglich geplant drei Nächte dort bleiben wollten, sondern spontan vier Nächte per Internet gebucht und bezahlt hatten. Trotzdem wollten wir weg.
Fairerweise bekamen wir unser zuviel gezahltes Geld anstandslos zurück. Und so machten wir uns vom Acker. Fazit: wenn man mal von unseren lauten Nachbarn absieht, ist das Motel geeignet wegen der Nähe zu Bus (Linie 47) und Fisherman´s Wharf. Aber nicht länger als drei/vier Tage! Die Klimaanlage funktioniert tadellos, aber man kann kein Fenster für länger aufmachen, da es von der Hauptstrasse her schon sehr laut ist. Alternativen – allerdings auch nicht sehr viel leiser, gibt es auf der nächsten Querstrasse, der Lombard-Street. Gut von außen sieht z.B. das Travelodge aus.
Als erstes fuhren wir zu dem Teil der Lombard-Street, an dem man in Kurven „abwärts kurvt“. Und ich machte das dann gleich zweimal: für´s Filmen und für´s Knipsen... Dann spielte ich mit Leidenschaft Cable Car. Ich fuhr die gleiche Strecke, die auch die Bahn fährt – hinauf und hinunter und um die Ecke. Und landete dann auch direkt in Chinatown. 
Und dort fuhren wir dann fast sämtliche Strassen ab. Es ist schon ein wirklich außergewöhnlicher Stadtteil. Jede Menge Menschen asiatischer Herkunft, die z.T. arbeitend auf der Strasse vor ihren Geschäften saßen, oder Händler, die liebevoll ihre Gemüsestände bestückten. Aber auch viele Frauen, die vom Einkaufen mit dicken Taschen die Strassen kreuzten. Oder die Restaurant-Strasse mit einem Laden neben dem anderen. Oder eine kleine Einkaufsstrasse, in der von einer Häuserseite zur anderen rote Lampions hingen. (Waren wir da vielleicht auf die Francisco-Reeperbahn geraten?) Über dem gesamten Gebiet lag ein seltsamer Geruch nach Gewürzen, Essen und Abgasen. Touristen sahen wir zwei Stück. Anni meinte, es wäre halt noch zu früh für Sightseeing zu Fuß...

Nun hatten wir aber endgültig genug von der Stadt. Es wurde schon wieder sehr heiß und drückend. Und ein laues Lüftchen war mitten in der Stadt nicht zu spüren. Wir fuhren also Richtung Golden Gate Bridge (die kostet übrigens nur stadteinwärts Mautgebühr!). Auf der anderen Seite hielten wir an und machten noch ein paar Fotos von der Brücke und der Stadt. Leider war es schon sehr diesig, und der Himmel zog immer mehr zu. Dann fuhren wir weiter Richtung Berkeley. Von der City aus gibt es eine ewig lange Brücke dorthin, aber die war überfüllt, und es sollte bis 40 Minuten dauern bis man drüben war. Und da wir eh schon auf der anderen Seite der Stadt waren, fuhren wir dort außen herum.
Berkeley ist eine Universitätsstadt. Und das merkt man schon, wenn man ankommt. Viele, viele junge Leute, aber kein McDo und Konsorten - jedenfalls nicht in dem riesigen Uni-Areal, das wir befuhren. Wir fuhren fast zur anderen Seite der Stadt und dann den Berg hoch, um zum botanischen Garten zu kommen.
Auch hier war schon ne Menge los. Viele Schüler in Schulklassen-Stärke tummelten sich auf dem riesigen Gelände. Und das ist so groß, dass auch 10 Schulklassen lautstärkemäßig vollkommen verschwinden. Das bedeutet auch, dass man leider bei einem Besuch nur einen kleinen Teil des Geländes wirklich sehen kann. Der Eintritt kostet 7 Dollar, und die Ticket-Verkäuferin (eine Studentin?), erklärte uns mit überschwänglichem Enthusiasmus, was wir unbedingt sehen müssten, und wo gerade etwas blühen würde. Und dann drückte sie uns den bemalten Plan in die Hand und wünschte uns viel Spaß. Dieser Garten – falls man 34 Hektar mit 12.000 verschiedenen Pflanzen - noch so bezeichnen kann, ist einfach gigantisch:http://botanicalgarden.berkeley.edu/Und es hat Spaß gemacht, wenigstens zwei Stunden mal durch zulaufen und einen Teil der Pflanzen aus aller Herren Länder – die nach Erdteilen angelegt sind, zu besuchen. Viel blühte momentan nicht, aber es war ruhig und friedlich nach der Hektik der Großstadt. Wäre es nicht so schweißtreibend heiß gewesen, wären wir auch noch ein Stündchen länger geblieben. Aber das Thermometer dort zeigte 96 Fahrenheit – das ist 35 Grad - und kein Windhauch. 
So fuhren wir dann weiter – bei voller Klimaanlage zum Abkühlen.

Unser nächstes Ziel war Point Reyes. 
Um da hin zu kommen, fuhren wir durch ein supertolles Tal, Hügel rings herum, glatt und nur einfach mit sattem Grün bis dunklem Braun ausgestattet. Ab und zu mal eine Pferde-Ranch, ein paar Häuser und ´ne Kirche. Laut Schild befuhren wir das „San Geronimo Valley“. Ungewöhnlich wurde es ein paar Meilen weiter. Das Tal änderte von jetzt auf gleich sein Gesicht, wurde Wald. Erst mit vielen Eukalyptusbäumen und plötzlich jede Menge Redwoods. Und dann kam im weiteren Verlauf ein Schild: „J.Taylor State Park“. Mal wieder viele Redwoods. Diese hier waren sehr schlank und hoch. Vielleicht sind sie in hundert Jahren auch mal der Redwood-Renner wegen ihrer bombastischen Höhe und Umfang. Jetzt sind sie einfach nur schön gewesen.
Am Ende dieses Parkes wurde es wieder lieblich hügelig. Und dann endete die Strasse fast vor dem Eingang zum Visitor Center.

Point Reyes selbst ist eigentlich eine kleine Halbinsel mit einem Leuchtturm an der äußersten Spitze. Das besondere aber ist eher, das genau zwischen dem Festland und der Halbinsel der San Andreas Graben verläuft.
Am Visitor Center beginnt der „Earthquake-Trail“, bei dem man auf einem Rundweg u.a. einen Doppel-Zaun sehen kann, der 1906 auseinander gedriftet ist bei einem Erdbeben und jetzt ca. 5 Meter auseinander steht. Natürlich driftet die Erde im Andreasgraben auch jetzt noch immer auseinander, aber so deutlich wie mit diesem Zaun kann man es nirgends sehen.

Ursprünglich wollten wir uns das noch ansehen. Doch es gab zwei Probleme: wir hatten kaum noch Sprit und eine Tankstelle war nicht zu sehen. Und wir hatten keine Lust mehr. Zu heiß, zu müde, zu lustlos. Und das wäre schade gewesen, da einfach los zu rennen, um abzuhaken. Die Gegend ist dafür zu interessant und zu schön.
Also ließ ich mir von der Rangerin im Visitor Center erklären, wo die nächste Tankstelle wäre – nicht weit im Ort Point Reyes Station – wenn man es weiß ...und dann wollten wir nach Petaluma fahren. Einem Ort direkt neben der 101 und ideal als Ausgangspunkt für die Küste und einem Rundkurs via Strasse.
Die Strecke dahin führte wieder durch wundervolles Hügelland. Aber wir konnten das nur noch halbherzig genießen. Wir hatten genug für heute. In Petaluma gab es direkt neben der 101 ein Motel 6 der neueren Kategorie. Für 55.- Dollar incl. Internet waren wir gut bedient.
Nebenan ist ein kleines Einkaufszentrum, und da gab es ein „Ihop“. Klar hatten wir wieder Hunger – schließlich war es mittlerweile gegen 17:00 Uhr und „gefrühstückt“ hatten wir um 8:00 Uhr. Ein cleverer Kellner im Ihop empfahl uns, nicht Seniorenmenu zu nehmen, sondern für ´nen Dollar mehr, das volle Programm, mit zusätzlich Suppe und mehr Fleisch und mehr Gemüse, (hatte er im Angebot auf einer Extrakarte, die er uns nicht gegeben hatte, der Schlingel). Na klar, machten wir. Wir schafften die Mengen zwar nicht, aber versucht haben wir es wenigstens... Danach ging es um die Ecke zurück zum Hotel, Seele baumeln lassen. Besser gesagt, ne Runde gepennt. Jetzt machen wir nur noch den heutigen Bericht fertig, und dann war es das heute.
Morgen werden wir die 15 Meilen zum Point Reyes zurückfahren. Wo wir morgen Abend sein werden, wissen wir nicht, vielleicht wieder hier.....

 


22.4.2009 Petaluma - Petaluma  200 km
22.4.2009 Petaluma - Petaluma 200 km

22.04.09 Fahrt über Santa Rosa nach Point Reyes und zurück nach Petaluma

Heute morgen wachten wir spät und ausgeschlafen auf. Draußen wieder wolkenlos blauer Himmel und erste Wärme. Da wir wissen, außer Kaffee gibt es normalerweise kein Frühstück in einem Motel 6, haben wir das erst gar nicht probiert, sondern haben unsere Siebensachen gepackt und sind wieder zu Ihop frühstücken gefahren. Irgendwie war uns schon dabei klar, dass es heute vor dem Abendessen nix mehr zu essen geben würde.
Unsere Fahrt ging anschließend weiter nach Santa Rosa. Klar war, dass wir hier in der Gegend mindestens noch einen Tag bleiben wollten. Die Frage war nur, übernachten wir wieder in diesem Motel 6 oder gucken wir uns etwas im 14 Meilen entfernten Santa Rosa aus. Und von dort konnte man flott auch wieder zurück nach Point Reyes fahren. Die Frage Santa Rosa Motel war sehr schnell geklärt. Entweder überteuert oder lausig.
So fuhren wir wieder via Highway 1 Richtung Süden gen Point Reyes. Schön war die Tour am Tomales Bay entlang. Ein langer, schmaler See an der San Andreas Falte. Die Hauptattraktion dort sind die Austern. Wie sahen sehr viele kleine Fischerboote dort, die ihre Anlagen abfuhren und ernteten. Oder Fischer, die die Ernte reinigten und verkaufsfertig machten.
Besonders attraktiv aber waren die vielen kleinen „Restaurants“, in denen man fangfrische Austern frisch zubereitet essen konnte. Anni hätte gerne auch probiert. Aber nach dem reichhaltigen Frühstück saß das einfach nicht bei ihr drin.
Somit brauchten wir aber sehr lange, bis wir endlich an der Abfahrt zum Leuchtturm von Point Reyes hinter dem gleichnamigen Ort ankamen. Der San Andreas Graben trennt theoretisch das Festland von der Halbinsel Point Reyes. Diese wiederum driftet jedes Jahr ein bisschen weg vom Festland. Und irgendwann in Millionen von Jahren wird sie eine Insel sein. Wir wollten uns aber jetzt die momentane Halb-Insel ansehen. http://www.nps.gov/pore/Ich denke, die wenigsten Touristen fahren hierher. Es gibt ja wirklich auch attraktivere Ziele in der Umgebung. Wir waren noch nie vorher hier – und jetzt haben wir Zeit, uns das alles in Ruhe anzusehen. Und was wir bis jetzt gesehen haben, gefällt uns so gut, dass wir noch eine Weile hier bleiben werden.
Aber zu diesem Zeitpunkt fuhren wir erst mal eine Weile an der San Andreas Falte entlang, bevor wir abbogen. Die Landschaft wechselt sich ab mit Eukalyptus- und Zypressenwäldern, engen, schmalen und sehr unebenen Strassen, dann wieder weites Land mit grünen Hügeln und endlosen Mengen an Rindern darauf. Zwischendurch wurde immer wieder angekündigt, das wäre Ranch A, oder B, oder C oder sonst ein Buchstaben, gegründet um 1859. In einigen Fällen waren das allerdings sehr moderne Grossbetriebe... Wir fuhren erst mal durch bis zum Leuchtturm, der heute praktischerweise geschlossen hatte. Also schauten wir uns die Gegend an. Weiter Strand, riesige Sandhügel, oder auf der anderen Seite eine felsige, steile Küste. Überall gab es kleine Trails und Wanderwege. 
Wir beschränkten uns darauf, die normalen Haupt-und Nebenwege abzufahren. Aber die wenigen Wege, die wir schafften, waren schon so attraktiv und auch zeitintensiv, dass wir beschlossen, heute nicht das „volle Programm“ durchzuziehen, sondern zurück nach Petaluma zu fahren und noch mindestens zwei weitere Nächte im Motel 6 zu buchen. Gesagt – getan.
Der Anfahrtsweg hierher zur Halbinsel sind nur 15 Meilen, also entfernungsmäßig kein Thema. Natürlich stand nach den Motel-Formalitäten wieder mal Essen an. Und so fuhren wir schnurstracks in das Lokal „Applebee´s“, das sich nicht weit weg vom Motel befindet.http://de.wikipedia.org/wiki/Petaluma

Irgendwann am Tage muss man ja auch mal was für den Magen tun. Also gingen wir an die Bar. Der Grund dafür ist, dass man an der Bar nicht „hinaus komplimentiert“ wird, sobald man den Teller halbwegs leer gegessen hat, sondern dass man hier sitzen darf, so lange man will. Und trotzdem was zu essen bekommt. Ein Vorteil ist auch noch, man kann mit vielen Leuten rechts und links ein Schwätzchen halten. Und die Rechnung kommt erst, wenn man sie verlangt. http://www.applebees.com/

Knapp zwei Stunden später waren wir aber wieder hier, gesättigt und abgefüllt mit einem leckeren Chemiebier „on tap“ - in fast Halblitergröße im eisgekühlten Glas. Wir haben den Aufenthalt dort genossen. Ist mal was anderes. Und gefällt uns immer wieder.

Morgen geht es wieder zurück nach Point Reyes und dann sehen wir mal, was wir Neues zu berichten haben...


23.4.2009 Petaluma - Petalums 150 km
23.4.2009 Petaluma - Petalums 150 km

23.04.09 Bummeltour nach Point Reyes und auf dem Highway1 Austern essen

Heute morgen konnten wir ganz entspannt ausschlafen – bis ca. 6:30 Uhr. WIR hatten ja nix vor, aber die Wanderarbeiter um uns herum in ihren Zimmern schon. Was für ein Leben. Die Woche über auf Achse und auf Arbeit und in fremden Motelbetten. Und am Wochenende Familie und heile Welt...
Wir waren dann halt auch wach, standen aber erst gegen 8:00 Uhr auf. Ich versuchte dann erst mal Kaffee in der Rezeption zu bekommen. Die sehr junge Rezeptionistin schminkte sich gerade ausgiebig, und es war ihr überhaupt nicht peinlich, dass ein Motelgast herein kam. Rege wurde sie erst, als ich ihr sagte, dass beide Kaffeekannen leer wären. Sie stand hinter ihrem Tresen und wartete gnädigst, dass ich ihr die beiden leeren Kannen hinüber reichte. Auf meine Frage, wann es denn nun Kaffee gäbe, meinte sie, so in 10 Minuten. Na dann...
Wir fuhren dann aber los und besorgten uns gegenüber an der Tankstelle Kaffee, weil wir sowieso nachtanken wollten. Und dann fuhren wir Richtung Point Reyes. Das Wetter war momentan noch nicht so gut, aber an der Küste war schon wieder Sonne.
Von Petaluma nach Point Reyes bzw. Olema - dort wo das Visitor Center ist, gibt es traumhaft tolle Strassen. Wir fuhren heute mal auf der Point Reyes-Petaluma Road – wieder vorbei an Eukalyptuswälder, vielen Pferde-Ranchen und noch mehr Rinderfarmen. Die Tiere befanden sich wie immer auf den vielen grünen Hügeln ringsherum zum Grasen, und es war einfach ein friedliches Bild- wenn da nicht immer die bekloppten Rennfahrer gewesen wären. Klar, die müssen ja zur Arbeit, aber wie eine Wildsau mit mindestens 70 m/ph auf einer Strasse, die offiziell aufgrund vieler Kurven nur 45 m/ph zulässt zu fahren, gefährdet deren Leben erheblich. Hingen sie uns mal wieder fast hinten drauf, dann fuhr zumindest ich einfach rechts ran. Den Stress muss ich mir nicht antun. Und so kamen zumindest wir entspannt beim Visitor Center an.
Kurz hinter deren Gebäude beginnt der „Earthquake-Trail, ein kleiner Weg zu der Stelle, an der 1906 bei einem Erdbeben die Erde auseinander gedriftet ist und zwar längs und breit. Es gibt mehrere Stellen in der Umgebung, an der man diesen Vorgang sehen kann – gestern erst hatten wir nebenbei eine kleinere Stelle besichtigt. Aber kein anderer Punkt ist so groß und so nachvollziehbar für uns Laien - bei 5 Metern sichtbarer Differenz - wie dieser hier. An der einen Seite der Strasse stand ein Zaun, der auf der anderen Straßenseite weiterging – also getrennt durch den Trail-Weg. Zusätzlich wurde ein Teil des Zaunes aus unserer Sicht von rechts nach links verschoben, so an die fünf Meter. Sieht ulkig aus. Siehe unsere Fotos... Nach knappen 30 Minuten waren wir „rund“ auf dem Pfad.http://www.storyal.de/amerika/andreas.htm(San Andreas-Falte)

Da heute kaum Touris unterwegs waren – was richtig schön war – fuhren wir weiter, um den „Limantour Road Trail“ zu machen. Laut Beschreibung ein „dramatischer Weg“. Anni meinte nur, es wäre so wie auf der Schwarzwaldhoch-Strasse... Aber für die Amerikaner ist das ja vielleicht was Besonderes. Der Weg war auf jeden Fall schmal, steil und kurvenreich, gesäumt von Bäumen aller Art, Tälern, Hügeln und Stille. Zu einem späteren Zeitpunkt auf der Strecke hatte man von einem kleinen Parkplatz aus einen phantastischen Blick auf die Küste, die leider fast im Dunst verschwand. Überall grünte und blühte es, und das eine oder andere Mal sah man Tule-Elk´s, die friedlich grasten und sich auch nicht von knipsenden Touris wie uns stören ließen...

Irgendwann ging es abwärts an die Küste. Von Ferne sah man den gelben Schulbus und ein paar PKWs, also alles ganz easy. Die Kinder saßen auf dem Grün des Parkplatzes beim Frühstück, und wir parkten und gingen direkt weiter an die Küste und die dortigen Sanddünen. Schon bevor man den Sandweg hinauflief, hörte man die Wellen klatschen, mit Echo von links nach rechts. Wir freuten uns schon auf einen tollen Wellengang, nachdem wir wirklich mühsam durch den sehr hohen Sand auf die Düne gestapft waren, war aber nicht. Dafür ist das aber supertoller Sand dahin gewesen, wenn auch schwer zu gehen...
Von der Düne aus betrachtet - unter uns nur Weite, leer und nur von wenigen Möwen bevölkert. Bis auf einen kleinen Haufen Vögel, die im Rudel dicht an der Wasserlinie standen, und jedes Mal im Rudel vor der nächsten Welle und deren Wasser wegrannten. War das Wasser wieder zurückgelaufen, rannten die Vögel auch wieder an ihren alten Platz vor der Welle zurück. Wie idiotisch, zumal die Wellen sichtbar höher kam. Aber es sah lustig aus. Wir konnten erst mal nicht feststellen, um welche Art von Vögeln es sich handelte, weil die sehr klein waren, aber unheimlich schnell auf ihren kleinen Füssen los trippelten.
Vorsichtig schlichen wir uns näher, und die Vögel duldeten das sogar. Wir vermuten, dass es sich um junge Strandläufer handelte. Und wir dachten, die könnten noch nicht fliegen und würden deshalb immer wie verrückt hin - und hertrippeln. Aber es gab auch nirgendwo Alt-Tiere, die diese Vermutung bestätigt hätten. Jedenfalls hatten wir eine ganze Weile unseren Spaß mit den Tieren und ihren Anstrengungen, nicht nass zu werden von der nächsten Welle. 
Und dann kam eine Gruppe Schüler angetrabt. Das war den Vögeln wohl zu viel. Erst rannten sie im Gänsemarsch am Sandrand entlang kurz vor der Wasserlinie und dann flogen sie zu unserer Verwunderung dann doch weg um sich hinter den dicken Wellen auf dem Meer nieder zu lassen. Hat jemand eine Ahnung, was das für putzige Vögel wirklich sind? - siehe Fotos -. Sind für Info´s dankbar. 
Eine sehr lange Weile später stapften wir dann auch wieder durch den Sand Richtung Auto. Der Strand selbst war endlos lang und fast menschenleer. Ein schöner Platz, um im Sommer Urlaub zu machen. Und wenn man neben dem Parkplatz 3 (!) Holz - Toilettenhäuschen findet mit insgesamt 6 Toiletten, dann wird es wohl auch so sein, dass beizeiten hier die Stille vorbei ist...
Unsere weitere Fahrt ging zurück über den Ort Point Reyes Station auf den Highway 1 in Richtung Norden. Gestern hatte Anni ja so von ihren Austern geschwärmt, die sie unbedingt essen wollte. Und heute sollte das dann so sein.
Wir fuhren also diese Superstrecke am Tomales-Bay entlang. Hier wechselt das Licht auf die Bay, die Boote und die wenigen Häuser hinter jeder Ecke. Ein tolles Teilstück des Highway 1, wenn auch von Touris nicht so frequentiert – oder vielleicht gerade deswegen. Da es bereits wieder nach 14:30 Uhr war, stand uns ja auch mal etwas Essbares zu und zwar zeitlich früher als in den letzten Tagen. Zumal das Frühstück heute morgen auch nur aus einem mickrigen Sandwich für zwei, das wir gestern Abend noch gekauft hatten, bestand. 
Wir also in einen kleinen, namenlosen Drei-Häuser-Ort, mit einem kleinen Hafen und Fischerbooten und einer Werkstatt für die selbigen. Das „Oyster-Restaurant“ würde bei uns als eine Art Pommesbude durchgehen. Eine Bretterbude, aber mit Tischen direkt an der Wasser- Reling. Innen eine Kühltheke, drei Tische mit Stühlen, und ein weiterer Tisch, auf dem zwei große Suppentöpfe standen, aus denen man sich selbst „Clam Chouder Suppe“ in Pappbecher einfüllen konnte. Die Verkäuferin war sehr nett als ich ihr erklärte, dass Anni noch nie Austern gegessen habe und nun nicht wüsste, welche von den drei Sorten sie essen solle. Und ob sie vielleicht auch nur drei Stück bekommen könne, anstatt die Mindestmenge von 6 Stück. Klar, war alles kein Problem. Da ich ja Jod-Allergiker bin, und demzufolge keinen Fisch esse und mag, war ich glücklich, dass es außer Fisch auch noch normale Käse-Sandwiches gab. Und so setzten wir uns auf einen Hocker im Innenraum und harrten der Dinge. Die nette junge Dame brachte Anni dann 5 Austern, drei in Naturform und zwei weitere in Barbeque-Form – zwei davon als Geschenk für mich zum Probieren. Und dann schlürfte Anni die gesamten fünf Dinger... Und geschmeckt haben sie ihr auch noch.
Mein Sandwich war übrigens erste Sahne. Habe selten so ein leckeres Teil hier in den USA gegessen.
Danach fuhren wir dann wieder Richtung Petaluma, nicht ohne vorher in einem Supermarkt noch Toastbrot und ein paar Wurst-und Käsescheiben fürs Frühstücksbrot besorgt zu haben. Kaffee holen wir uns morgen bei Starbucks, der auch hier um die Ecke eine Filiale hat.
Unser vorläufiger Plan für morgen geht dahin, dass wir durchs Napa-Valley fahren. Da werden wir nur mehr oder weniger durchfahren, das kennen wir schon. Wir wollen weiterfahren in Richtung Cloverdale. Dort gibt es in der Nähe einen „Old Faithful Geyser“ (insgesamt gibt es nur drei davon auf dieser Welt) und so was wie einen „Petrified Forest“. Auch hier sind wir nur neugierig, da wir in DEM Petrified Forest schlechthin, nahe Holbrook, schon mehrmals waren. Und dann suchen wir uns ein neues Motel. Es ist Wochenende und damit vielleicht nicht so einfach bzw. mit Wochenend-Preisen. Lassen wir uns überraschen...

 


24.4.2009 Petaluma -Ukiah 210 km
24.4.2009 Petaluma -Ukiah 210 km

24.04.09 Weiterfahrt über das Napa-Valley, Calistoga mit dem Old Faithful bis nach Ukiah

Heute morgen dauerte es etwas länger bis die Sonne endlich da, und der Himmel wieder blau war. Das gab uns Gelegenheit, ein paar Telefonate via „Skype“ in die Heimat zu führen.
Dann gingen wir aber auf Tour. Durchs Napa-Valley bis nach Ukiah zwecks Übernachtung – mehr gibt’s hier nicht.
Das Napa-Valley samt einem Besuch auf dem Weingut von dem amerikanischen Star-Regisseur Francis Coppola, haben wir vor Jahren schon "hinter uns gebracht". Und da es einerseits jetzt Wochenende ist und andererseits die richtige Weinsaison noch nicht begonnen hat, haben wir uns einen erneuten Besuch irgendwo auf einem Weingut erspart.
Wir fuhren also gemütlich auf der 29 Richtung Calistoga. Rechts und links Weinberge und Weingüter. Und die Besitzer gehören bestimmt nicht zu den Armen, wenn man sich so die Prachthäuser angesehen hat. Endlose Rebstockfelder rechts und links der Strasse. Aber es waren auch eine Menge Arbeiter zu gange, die neue Reben angesetzt oder die alten Rebstöcke beschnitten haben. Im weiteren Verlauf der Strasse konnte man dann erst mal das Ausmaß der Weinberge sehen. Wir in Deutschland können da mit der Menge nicht mithalten – Weinberge bis zum Horizont, sogar die Berghänge hinauf, und das Meilen-lang. Eigentlich bis weit über Calistoga hinaus. http://www.napavalley.comAber dort machten wir erst mal einen Stopp. Hier kann man einen „Petrified Forest“ besichtigen. Wir fuhren hin – zum „weltgrössten versteinerten Wald“- wie es im Eingangsbereich an der Mauer prangte. Nun ja, wenn man nie in Arizona im echten Petrified Forest war und auch keine Gelegenheit hat hinzukommen, tut´s der vielleicht auch. Ansonsten ist unserer Meinung nach jeder der sieben Dollar Eintritt Verschwendung.http://www.petrifiedforest.orgHier gibt es ein paar Baumstämme, alle nur in hellem Holz. Die meisten Teile sind nur noch Teilstücke. Als Eingang gibt es einen Shop (und kleines Museum), der Versteinerungen aus der ganzen Welt zeigt. Das macht dann was her. Wir waren schon ein bisschen enttäuscht. Aber wir waren auch mehrmals in Arizona und der Petrified Forest dort ist eben der absolute Knaller. Und vielleicht hatten wir uns auch von hier zu viel versprochen.mJedenfalls sparten wir uns den Eintritt und fuhren zurück nach Calistoga zum Old Faithful Geyser.
Der Geysir steht auf einem Privatgelände. Man kommt ganz leicht dorthin. Und wenn man bezahlt hat und durch ein Tor geht, landet man fast danach auf einem großen Platz mit vielen Picknick-Tischen und einer etwas größeren Wasserstelle, in deren Mitte ein Steinhaufen liegt. Aus dem dampft es beizeiten, dann grummelt es und dann kommt die Fontäne. Kurz gesagt: ein Blubberloch in einem Teich.
Dieser Geysir aber ist einer von drei Geysiren auf der Welt, die „ Old Faithful“ genannt werden, weil nur diese drei regelmäßige Eruptionsintervalle haben. Sowohl im Sommer, im Winter oder bei Tag oder Nacht. Alle anderen Geysire sprudeln entweder ständig oder unregelmäßig oder unkontrollierbar. Solche Faithful-Geysire gibt es nur, wenn bestimmte Bedingungen gegeben sind. Und hier in Kalifornien ist der Untergrund ja instabil. Im Napa Valley existiert zudem ein unterirdischer Fluss, dessen Wasser durch die tiefere Hitze zum Sieden gebracht wird. Und dann spuckt er eben Wasser und Dampf gerade hier aus...

Bei den Faithful Geysiren sind allerdings trotzdem Schwankungen möglich, ausgelöst durch z.B. die Gezeiten, dem Stand des Mondes oder vor allem halt aufgrund tektonischer Spannungen. Somit passiert es durchaus, dass die Spuck-Zeitabstände sich verändern oder die Höhe der Wasserfontäne. Heute muss so ein Tag gewesen sein und ich denke lieber nicht darüber nach, warum. Wir waren eigentlich nicht länger als eine knappe halbe Stunde auf dem Gelände. In dieser Zeit spuckte der Geysir 4mal! seine Fontänen in den Himmel – im Abstand von je gut 5 Minuten. Offiziell spuckt er alle 40 Minuten. Am Ticketschalter sagte man uns, er würde alle 10-15 Minuten ausbrechen. Das war wohl heute ganz anders... http://www.oldfaithfulgeyser.com
Wir fuhren weiter Richtung Ukiah. Eigentlich wollten wir gar nicht so weit auf der 101 fahren. Aber vorher sah es sehr bescheiden mit Hotels aus. Hier in Ukiah gibt es 8-10 Hotel-Alternativen. Eine Empfehlung für ein Motel, die wir für Ukiah hatten, ließ sich nicht mehr realisieren. Das Motel heißt jetzt anders und sieht nicht mehr sooo toll aus. Notgedrungen stiegen wir wieder in einem Motel6 ab. Das ist ok. Und für 58.- Dollar incl. Tax und Internet ist das für einen Freitag auch akzeptabel.
Morgen fahren wir zurück an die Küste Richtung Mendocino. Das schöne, heiße Wetter der letzten Tage ist vorbei, und es ist schlagartig wieder kühl geworden, trotz Sonne. Wir werden sehen, wie weit wir noch in den Norden weiterfahren, bevor wir umdrehen, um wieder Richtung Las Vegas zu fahren. In 16 Tagen müssen wir dort unser Auto tauschen...

 


25.4.2009 Ukiah - Eureka 320 km
25.4.2009 Ukiah - Eureka 320 km

25.04.09 Kurven-Tour via Küste nach Eureka

Wir haben in dieser Nacht beide wie ein Murmeltier geschlafen. Irgendwann geht ausdauermäßig halt nix mehr. Und das, obwohl das Zimmer - naja, ein Motel 6-Zimmer war. Es stört uns mittlerweile, dass hier Hunde willkommen sind. Nichts gegen Hunde, aber wir haben gestern Abend ungewollt mal mitbekommen wie Hundebesitzer ihren Lieblingen das zweite Bett im Zimmer zurecht machen. Und dieser Fall war sicher keine Ausnahme. Dazu kommt noch, dass immer bestimmte Zimmer angeblich Nichtraucherzimmer sind, und es dennoch immer ekelig nach Rauch riecht. Und mal ehrlich, wenn man so strikt Nichtraucherzimmer anbietet, warum steht dann immer ein Aschenbecher umgedreht im Zimmer? Übrigens – wir haben absolut nix gegen Hundebesitzer - im Gegenteil. Und als Ex-Raucher kennen wir auch die Freuden und Leiden der Raucher. Aber so ist es nicht ok für uns. Wir werden in keinem ALTEN Motel 6 mehr übernachten. Ausdrücklich ausgenommen sind da die neuen Motel 6 in edelgrau und wie ein Hotel aussehend, und die absolut neu gestylten, mit neuem Innenleben und businessgerechten „7“-Varianten...
Gegen 8:30 Uhr "sattelten" wir die Hühner, fuhren um die Ecke tanken und nahmen zwei Becher Kaffee mit, um im Auto sitzend den Kaffee und ´ne Scheibe Toast mit Auflage aus unserem Vorrat zu verputzen – das war unser Frühstück...
Gestern Abend noch hatten wir beschlossen, bis nach Eureka zu fahren und uns ab dort wieder „abwärts“ (süd-ost-wärts) Richtung Las Vegas zu orientieren. 
Es war schön entspannend, die Strasse 101 ab Ukiah Richtung Eureka zu fahren. Gähnende Leere auf den Strassen, Sonne, blauer Himmel und breite Fahrstrassen. Dazu links und rechts wieder mal grüne Hügel, viele alte, knorrige Eichen, Rindviecher, Schafe und Bauernhöfe. Fast wie bei uns – nur alles ´ne Nummer größer. Irgendwann landeten wir im Ort Willits – dem „Gate to the Redwoods“.http://www.willits.org/ Dieser Ort ist auch bekannt für „Bullriding“ - hier Frontier Days genannt. Und eigentlich begeistert uns diese Sportart auch. Aber dafür wollten wir in diesem recht regen Örtchen dann doch nicht bleiben...
Also bogen wir mitten im Ort spontan links ab auf die Strasse 20 Richtung Fort Bragg.
http://www.inn-california.com/redwoods/mendocino/Willits/willits2.html
Mein lieber Schwan, da hatten wir uns landschaftlich aber was angetan: ERSTE SAHNE – und das ganz unerwartet.
Die Strasse war schmal, bestand nur aus Kurven, mit Verkehr wie auf der Autobahn, wenigstens anfangs.
Und dann wurde es sehr schön, landschaftlich und verkehrsmäßig. Die Kurven-Strasse ist für jeden zu empfehlen, der viel Zeit hat- wie wir. Sie ging fast 30 Meilen nur abwärts (höhenmäßig) . Und mit wenigen Ausnahmen fuhren wir nur durch Wald – massig Eichen-Alleen und noch viel mehr Redwoods. Zwar nur kleinere, aber dafür sehr viele schlanke und endlos hoch.
Zwischendurch – wohl zur Entlastung der Augen :-))... gab es dann wieder grün und Hügel und Kühe und Wiese. Und so ging es unentwegt. Erstaunlich, wie lang 30 Meilen sein können. Es war jedenfalls toll, auch wenn wir fast zwei Stunden alleine dafür gebraucht haben.
In Fort Bragg angekommen, pfiff uns der Meereswind sofort um die Ohren, und wir mussten erst mal unsere dicken Jacken raus kramen. Eigentlich wollten wir uns einen Kaffee gönnen und die eben absolvierte Tour absacken lassen. 
Aber uneigentlich wurden wir sofort wieder abgelenkt von einer Strasse mit einem Holzsteg auf hohen Pfeilern unter denen das Meer bei Flut durch floss. Dabei muss aber so viel Sand mitgebracht worden sein, dass das "Klohäuschen" auf der anderen Seite fast darunter verschwunden war – war nix mehr mit Rekreation... 
Wir also auf Umwegen hin zum Steg. Und da pfiff der Wind so erbarmungslos, dass wir schnell nur ein paar Fotos machten und uns umgehend wieder ins Auto verzogen.

Auf der Weiterfahrt gen Norden auf dem Highway 1 sahen wir plötzlich eine riesige Düne links im Gebüsch. Wir sofort gedreht, denn wir hatten im Vorbeifahren gelesen, dass da wohl ein State Park war. Wir wollten ihn schlappern, denn man kann ja schließlich nicht alles ansehen. Ein fetter Fehler: der State Park namens „ MacKerricher“: [http://www.parks.ca.gov/?page_id=436] kostete keine Gebühren und das trotz kostenloser Broschüre. Und er hatte SCHWARZEN Sand zwischen Felsen. Er ist wohl in erster Linie ein Campingplatz, aber er ist wunderschön, wenn auch für normale Besucher recht klein. Der schwarze Sand ist so dick und tief, dass wir richtig tief einsanken beim Durchlaufen. Im Hintergrund konnte man die helle Düne, die diesen Besuch überhaupt erst ausgelöst hatte, sehen. War aber nicht mit dem Auto zu erreichen, sondern nur via Campingplatz und zu Fuß. In der Nähe des befahrbaren Bereiches gab es einen kleinen See mit vielen Wasservögeln, vielen Picknickplätzen und Anglern. Einfach idyllisch und ruhig. Und sonnig friedlich.
Wir stapften erst mal durch den schweren Sand an den Strand, erfreuten uns an der langen Küste mit ihren weißen Wellen, die an Land brandeten, krabbelten über Felsen und Dünen und fröstelten in der Sonne wegen der steifen Brise vom Pazifik.Danach machten wir uns wieder auf den Weg. Eureka war noch weit und wer uns kennt... :-) !!!

Weiter ging es von Fort Bragg am Atlantik auf dem Highway 1 entlang Richtung Legget. Diese Strecke ist wohl wenig befahren, aber wunderschön. Anni sagte mal an einer Stelle, dass ihr diese Atlantik-Tour besser gefallen würde als die berühmte „Big Sur“. Und ich pflichte dem bei. In Australien gibt es die berühmten 12 Apostel ( von denen einer mittlerweile platt ist). Die fanden wir mal Klasse. HIER stehen keine Apostel im Wasser, aber es ist fast mystisch schön mit Felsen ähnlicher Art an dieser Küste – vor allem bei Sonne. Und dann war das alles abrupt vorbei. Der Highway 1 bog ab ins Landesinnere, mal wieder durch Bäume, Bäume, Bäume und Kurven, Kurven, Kurven. Und dann verschmolz die Strasse mit dem Highway 101. Und das war gut so.Ich hatte diese Kurverei satt bis zum Hals – trotz aller landschaftlicher Reize.

Gegen 15:00 plagte uns der Hunger dann aber gewaltig. Hat da mal einer Sorgen gehabt bei unseren vielen Essens-Fotos wir würden zunehmen?? - Der Kaffee vom Morgen und die Scheibe Toast mit Philadelphia-Schmierkäse war längst verdaut. Und Kaugummi half auch nicht mehr, den Magen dazu zu bewegen, das Knurren einzustellen. Der Ort „Leggett“ war ein Flop für den Hunger. Der Ort danach nannte sich Phillipsville und lag genau auf der Ecke zur „Avenue of Giants“ - Strasse im Humbolt NP. Und genau dort gab es ein Restaurant namens „River Wood Inn“ - Dining and Dancing. http://www.riverwoodinn.info/

Uns war zu diesem Zeitpunkt alles wurscht, wir da rein ... und Überraschung – ein Laden nach unserem Geschmack: riesiger Kamin, lange Bar, tolle Musik, und ´nen Extraraum als Erweiterung für Hungrige. Um sich an die Bar zu setzen war es noch zu früh, also setzten wir uns ordentlich ins „Restaurant“. Der Kellner brachte die Karte – alles mexikanisch. Wir verstanden kein Wort welche Gerichte nun was waren. Aber der Kellner hatte Mitleid mit uns deutschen Touris. Er erklärte uns, was so Sache war auf der Speisekarte und empfahl uns dann, was wir am besten essen sollten. Dann brachte er uns Vorspeise und flitzte extra noch in die Küche, um uns eine weitere mexikanische Vorspeise zu basteln. Avocados mexikanisch, angerichtet mit Soße und... und Tomaten mit Zwiebeln und alles scharf. Aber alles in allem: es war lecker, und ich denke, als Hauptgericht haben wir Taco und Burrito oder so gegessen, mit Bohnen und Reis. War wirklich lecker und sättigend – ehrlich!
Anschließend fuhren wir weiter, da wir in Eile waren und es schon gegen 17:00 Uhr war. Schade, ich hätte in dieser Kneipe gerne festgestellt, was die unter „Dancing“ verstehen, nachdem das „Dining“ schon mexikanisch scharf war...
Und was dann folgte waren Redwoods – nein, nicht die kleinen Dinger von gestern oder heute morgen, sondern richtige Brocken. Dafür reicht der Fotoapparat nicht aus. Und so haben wir versucht, wenigstens einige dieser Riesen halbwegs fotogen zu gestalten. Unterwegs erkannten wir einige Plätze unserer Reise von vor Jahren wieder. Unter anderem ein Park mit einem Baum in dessen unterem Teil ein „Baumhaus“ integriert war. Wir empfanden das damals als toll, im dicksten Teil des Baumes ein Zimmer vorzufinden. Heute war alles geschlossen. Und das wohl schon länger. Möglich, dass jetzt nur noch im Sommer geöffnet ist. Leider sah alles ein bisschen verwahrlost aus. Zwischendurch fanden wir mal 2 Stellen, an denen wir mit dem PKW durch Redwoods hätten hindurch fahren können. "Hammer aber nich". Kurze Zeit später sahen wir einen weiteren Platz, touristisch aufbereitet mit geschnitztem Totempfahl in der Länge eines Redwood. Und dann wieder Bäume, Bäume, Bäume – auf der Avenue of the Giants.http://avenueofthegiants.net/
Es ist wirklich einmalig und toll und fast nicht nachvollziehbar, was man da alles sieht. Und eigentlich gab es auch nicht genügend Straßen-Ausbuchtungen für uns, um all das zu fotografieren, was uns gefiel. Aber als Anni Kamera und Fotoknips in das Handschuhfach warf und nix mehr machen wollte, wusste ich, wir waren abgefüllt. Wir fuhren dann nur noch weiter nach Eureka. Hier haben wir vor Jahren mal toll übernachtet im Comfort Inn. Und wir fanden das auch wieder. Trotzdem wollten wir erst einen Rundum-Blick machen bevor wir uns evtl. dort eincheckten. Und so kam es dann auch ganz anders. Eingecheckt haben wir im „ Best Value Inn und Suites“. Der Chef hier hat uns trotz sonst hohen Wochenend-Preisen einen fairen Preis fürs Zimmer gemacht: 63.- Dollar incl. Tax. Das Zimmer ist ok. Hat ´ne gute Ausstattung, auch Eisschrank, Mikrowelle, separates, mit Tür abgetrenntes Badezimmer, funktionierende leise Heizung in der Wand, großen TV und zwei Queen-Betten. Und natürlich Wi-Fi, das für uns beide gleichzeitig funktioniert. http://www.americasbestvalueinn.com/bestv.cfm?idp=1291 Alles in allem waren wir heute knapp 10 Stunden auf Tour, ungewollt und unerwartet. Aber wir haben keine Minute bereut.....obwohl wir mächtig müde und touristisch abgefüllt sind.Morgen werden wir noch hier bleiben. Vielleicht sehen wir uns noch den Redwood-Park etwas nördlicher an, vielleicht gehen wir aber auch einfach nur bummeln. Mal sehen, was das Wetter sagt....


26.04.09 „Giant“-ischer Bummeltag

Heute wollten wir wirklich nur bummeln gehen und uns erholen von den Erlebnissen der letzten Tage, vor allem von der vielen Fahrerei. Und wir sind auch erst um 9:30 Uhr aus dem Motel weggefahren. Allerdings haben wir vorher hier noch eine weitere Nacht gebucht.
Wir waren auf der Suche nach einem Frühstück jenseits von KFC, Burger King und Konsorten.
Anni schmiss das Navi an, um mal informiert zu werden, was es da so gibt. Und siehe da, umgehend teilte uns die freundliche Stimme gleich dreimal mit, wir möchten doch bitte in 800 Metern rechts abbiegen, da gäbe es das von uns gespeicherte „HomeTown Buffet“ auf der rechten Seite! Rechts aber lag ein riesiges Einkaufszentrum mit Sears und Gottschalk und Lowe´s, und DIE haben sonntags geschlossen! So kurvten wir mal wieder über das riesige Gelände auf der Suche nach dem Buffet, das unsere Navi-Maus beharrlich als „angekommen“ bezeichnete. Aber irgendwie übersehen wir, wie bei den anderen Malen auch, diese Läden immer. Und so fragten wir uns mal wieder durch, wo denn nun dieses Buffet zu finden sei. War ja ganz leicht, wir standen quasi davor. Wir hätten uns nur an den Auto-Rudeln an einer bestimmten Stelle in diesem Einkaufszentrum orientieren müssen. Wir sind also dann dort den Menschen-Strömen gefolgt. Und die brachten uns über einen sehr langen Nebeneingang, so was wie ein Schleichweg, in diesen Buffet-Laden, der sich in der Einkaufspassage befindet. Der offizielle Haupteingang war ja wegen Sonntag geschlossen. Mittagessen hatten wir ja schon mal getestet – ich berichtete darüber. Frühstück war heute die Premiere. Seit Las Vegas hatten wir kein richtig großes Frühstück als Buffet mehr genossen. Und hier im „ HomeTown“ wurden wir auswahl- und mengenmäßig natürlich nicht enttäuscht. Ich will das Buffet mit seinen Endlos-Angeboten eigentlich nicht aufzählen. Aber für uns war, wenn man mal von den Frühstücks-Eiern in allen möglichen Varianten absieht, alles wie beim letzten Mittagsbuffet. Selbst die Salat-Theke, der Kuchen und das Softeis fehlten nicht. 
Und hier wurde auch gefuttert auf Teufel komm raus. Aufgefallen ist uns, dass, anders als zu früheren Zeiten, die Teller immer noch mit Essen überquellen, aber kaum Reste zurückgegeben werden. Anders ist auch, dass sich die meisten Amis gleich 2-3 Teller überquellend füllen und vor sich hinstellen – egal ob das Essen kalt wird. Trifft vielleicht nur für Kalifornien so zu. Werden wir aber in den anderen Staaten noch beobachten. Und die Bude war kurz nach 11:00 Uhr, als wir schon wieder gingen, rappelvoll. Kapazität des Lokals 463 Plätze!
Wir standen nach dem opulenten Frühstück vor unserem Auto in der Sonne und fragten uns, was wir denn nun machen sollten, heute an unserem „freien“ Tag, an dem man nur durch die beiden offenen Lebensmittel-Supermärkte bummeln konnte.
Und da drängte sich doch der Gedanke auf, den Rest der gestrigen „Avenue of the Giants“ noch zu machen. Sind ja nur 25 Meilen bis dahin. Und wenn man auf der 101 mit 65 m/ph dort hinfährt, dann ist es ja nicht weit. Und überhaupt, gerade heute steht das Licht ja soo gut! Anni schüttelte den Kopf, nein, keine Bäume mehr. Aber eine Alternative hatten wir nicht wirklich. Wasser gucken? - Nein danke. Zoo? - nicht schon wieder. Ferndale? - nein, heute ist Sonntag und zu voll. Strand? - bei dem Wind...
Also beschlossen wir, doch die 25 Meilen zu fahren, aber nicht ein einziges Foto mehr zu machen - nur gucken. Und dann fuhren wir, und das Licht stand wirklich gut und alle guten Vorsätze waren dahin...!
Aber wir sind stolz auf uns, wir fuhren den Rest der Strecke durch den Wald in weniger als zwei Stunden, liefen ein bisschen auf einem Trail durch den Wald, genossen die Ruhe, kein Mensch war da- trotz Sonntag. Und dann war der schöne Teil mit den wirklichen Riesenbäumen zu Ende. Und wir hatten schlagartig keine Lust mehr und fuhren zurück.
Unterwegs machten wir noch einen Abstecher in einen Mineralien-Shop in Fortuna, namens Chapman, der direkt an der 101 liegt. Anni findet das Klasse. Und ihre Sammlung daheim in ihrem Büro spricht da Bände. Steine, Steine, Steine... hatten wir hier ja noch nicht...! Fairerweise muss man sagen, der Laden ist super ausgestattet. Sogar ein kleines Museum mit wirklich schönen Mineralien, Fossilien und sehr schönem versteinertem Holz war da. Der Besuch lohnt allemal. http://redwoods.info/showrecord.asp?id=144

Mittlerweile war es doch 15:00 Uhr geworden, und wir gähnten uns durch die Zeit während der Rückfahrt nach Eureka. Also rein in einen „Eureka-Natural-Food“ - Laden auf einen Kaffee.
Und dann waren wir mal wieder überrascht. Kaffee gab es direkt rechts am Eingang, einfach so. Der Preis von 1,29 Dollar für 12 oz stand angeschlagen, aber es gab keine Stelle zum Bezahlen. Wir guckten, wie die anderen das machten – und es war mal wieder simpel: Wir nahmen uns den passenden Becher, füllten unsere Sorte ab, nahmen Milch und Zucker von einem kleinen Tisch, der nebenan stand, und platzierten diesen Becher in speziellen Halterungen am Einkaufswagen! So konnten wir einkaufen – in unseren Falle nur neugierig gucken, und nebenbei unseren Kaffee trinken. Den Kaffee bezahlt haben wir erst später an der normalen Kasse mit unserem Einkauf. Gefunden haben wir in einem Wurst-Regal eine Unmenge Bratwurst- Sorten (welch ein Wunder) – was Anni´s Herz sofort höher schlagen ließ – sie vermisst momentan die deutsche Bratwurst.... (mit Sauerkraut...?) Nur bei dem Gedanken, eine Bratwurst mit „Chicken and Apple“ oder „Spinat und Fetakäse“ lecker finden zu müssen, verließ sie dann doch die Lust darauf... Jedenfalls ist dieser Laden so eine Art „Whoole Foods“, mit zum Teil gleichen Angeboten, aber auch mit vielleicht regionalen Spezialitäten. Und es waren sehr viele Leute hier zum Einkaufen, die sich zum Teil auch kannten.
http://www.eurekanaturalfoods.com/retailer/store_templates/shell_id_1.asp?storeID=F6D350B3EAA144709C6C89EDEB6BDC4C

Nach diesem Bummel sind wir dann doch ins Motel gefahren, ein bisschen Ausruhen. Das Wetter wird schlechter, Regen ist angesagt mit stark fallenden Temperaturen, laut Wetterbericht. Wir werden morgen erst mal die grobe Richtung Reno anpeilen. Wir werden nicht weiter in den Norden fahren. (Zeit und Wetter ungünstig.) Wie weit wir morgen kommen, werden wir dann sehen...