2.09.2005 gut in Los Angeles angekommen |
3.9.2005:
Wir haben verständlicherweise nicht soo toll geschlafen. Aber pünktlich um 7 Uhr sind wir aufgestanden. Geduscht, gepackt und ab. Ein schönes Frühstück bei
„Dennys“ stand an. Daneben das Hotel „Travelodge“ bot sich als „gutes Durchschlafen“ an. Kann ich nur empfehlen, als Alternative zu den großen Hotels direkt am Airport. Es liegt
an der Ecke „Aviation“ und „Century“. Sehr zentral zum Airport, aber nicht in der Einflugschneise! Nicht weit von Alamo und den anderen Autovermietern. Und daneben eben „Dennys“.
Leider habe ich das nicht gewußt. |
4.9.2005:
Wow, gut aber kurz geschlafen. Dieses Motel ist wirklich eine Empfehlung wert. Kein Nachbarskrach, kein Wasserrauschen, kein Duschkrach, kein Getrampele und kein Geschrei. Es war alles
ruhig, trotzdem das Motel proppenvoll war. TOLL isoliert, dieses neue Motel 6.
Wir waren um 2 Uhr nachts erst mal wach, wenn auch nicht ausgeschlafen. Bis 6 Uhr haben wir uns rumgequält zwischen Wachsein und dösen. Dann sind wir beide es satt gewesen rumzudösen und
sind aufgestanden um weiterzufahren. Gepackt war schnell und weiter ging es auf der "101" Richtung Norden. Wir suchten ein nettes Frühstückslokal. Und wir fanden auch eines - allerdings
ungewollt. Ich hatte mich - mal wieder - ein bisschen verfahren und landete im strahlenden Sonnenschein auf der "33" Richtung "Ojai". Was ich als erstes sah waren jede Menge Ölpumpen, und die
nicht nur neben der Straße, sondern im Dutzend auf den sanften Hügeln links und rechts der Straße. Nein, ich war nicht in Texas und ich hatte auch keine Halluzinationen. Anni suchte erst mal die
Fototasche und dann ging es knips, knips - glaubt doch kein Mensch, dass die Pumpen auf Hügeln standen und auch noch arbeiteten. Wir waren so begeistert, dass wir kurz darauf in diesem "Ojai"
landeten, immer noch in der Hoffnung, mehr Pumpen zu sehen.
Gesehen haben wir stattdessen "Shandas Cafe" - mit dem besten Frühstück im Ort. Stimmte! Zum ersten Mal, seit wir wieder hier sind, hatte ich das Gefühl, angekommen zu sein. Es geht eben
nichts über Dorf-Atmosphäre beim Frühstück. Anni machte natürlich ein paar Fotos, leider wurden die nix. Naja, war ja auch noch früh am Morgen - und auf nüchternen Magen....
Wir sind anschließend wieder zurückgefahren, in die dicke Nebelsuppe, die sich auch um 8:30 schon einen Kampf mit der Sonne lieferte. Eine lange Weile verlief die Strasse sogar quasi als
Scheideweg zwischen links dicker Nebel und rechts strahlend blauer Himmel. In Santa Barbara war Künstler-Markt. So ne Art Trödelmarkt. Die Künstler boten dort Ihre Bilder zum Kauf. Waren ein paar
wirklich hübsche Sachen dabei, soweit ich sehen konnte.
Deprimiert hat mich aber was ganz anderes: am dortigen Pier hatten sich Eltern, Geschwister, Freunde, Familien versammelt und für ihre 1.896 bis jetzt im Irak gefallenen Söhne, Töchter,
Freunde, Familienväter im breiten Sandstrand Kreuze aufzustellen mit dem jeweiligen Namen des Getöteten. Dazu 3 Tafeln mit den Bildern dieser jungen Männer und Frauen - ja, die waren auch unter
den Toten. Sonst sieht man solche Protestaktionen, wenn überhaupt, nur im Fernsehen. Das als Außenstehender jetzt so mitzubekommen, war schon bedrückend.
Der Besuch auf der Holzpier war zwar nett, aber dunstig sowieso und irgendwie nicht mehr so toll. Einzig eine Gruppe Harley-Fahrer waren auch zu Fuß! ein schöner Anblick. Naja, ich bin da
vielleicht etwas zu euphorisch, habe halt ne Schwäche dafür.
Die Fahrt ging weiter über Santa Maria - dort gab es endlich mal einen vernünftigen Lebensmittel-Supermarkt namens Albertson. Wer meinen Bericht aus dem letzten Jahr gelesen hat, weiß, dass
wir dort "Member" sind. Hat uns bei unserem heutigen Einkauf cash 7,50 Dollar eingespart. Ist ne Wohltat bei diesen Preisen dieses Jahr. Member kann jeder werden. Einfach an der Kasse vorher-
einen Antrag ausfüllen (es ist völlig wurscht ob dort Petra Rumpelstilzchen Ihren Antrag stellt). Die Märkte sind nur wirklich an der E-Mail-Adresse interessiert. Aber ich kann auch sagen, selbst
wenn Sie eine existierende eingeben, ICH habe ein ganzes Jahr nix von irgendeinem Laden gehört. Aber die Member-Karte funktioniert immer noch! Bitte beachten Sie auch die große Auswahl an
Chemie-Bier auf einem der Fotos. Wir haben uns davon auch 2 Flaschen/Dosen mitgenommen. Selbstverständlich trinken wir nur " Miller High-Life"-der Champagner unter den Bieren, wie die
Eigenwerbung das Bier beschreibt. Aber glauben Sie es mir, es geht nix über Frischgezapftes aus einer deutschen Kneipe. Wenn man das Zeug der Amis lang genug trinkt, werden die Geschmacksnerven
so taub, dass die auch nix mehr merken.
Danach war wieder Schicht bei uns. Wir haben es noch bis nach Obispo geschafft. Haben uns aus dem Gutscheinheft ein Ramada-Hotel ausgeguckt und dieses angefahren. Da morgen ja "Labour-Day"
ist, halten die Jungs die Preise künstlich oben. Und diese Tatsache hat uns nun 89 Dollar gekostet. Aber auch hier ist der Laden voll und wir sind froh, überhaupt was bekommen zu haben. Außerdem
hat dieses Hotel einen Internet-Highspeed-Anschluss -kostenlos natürlich - und so kann ich mein Geschreibsel und Anni die dazugehörigen Bilder schnell und problemlos hochladen, damit SIE Ihrem
Spaß haben.
Somit mache ich für heute Schluss, als nächstes steht nur noch Hunger-Durst und Schlafen auf dem Programm. Morgen werden wir voraussichtlich dann doch Monterey erreichen. Nicht nur das
Aquarium lockt, sondern auch einige Kneipen aus dem letzten Jahr. Wir werden sehen...
5.9.2005:
Welch ein Tag, ausgeschlafen und Sonne bis zum Abwinken. Kein Wölkchen trübt den blauen Himmel. In einer Wachphase heute Nacht habe ich dann nachgelesen, was man in San Louis Obispo
keinesfalls verpassen dürfe und so sind wir heute morgen nach einem eher kargen Frühstück aufgebrochen um die "Sehenswürdigkeiten" abzuklappern. Da gibt es das "Madonna-Inn-Hotel. Für
zahlungskräftige Gäste von 150 bis 300 Dollar die Nacht. Ich dachte erst, als wir da gestern vorbeifuhren, das wäre so ein alternatives Hotel von jung gebliebenen Flower-Power-Jüngern. Aber die
nehmen wohl keine 300 Euro die Nacht. Hier werden die Zimmer "thematisch" vermietet. Wollten Sie nicht immer schon mal wie ein Steinzeitmensch nächtigen? Nicht? dann vielleicht lieber wie ein
Ritter? oder lieber im "roten" Salon? Lesen Sie doch mal unter: www.madonnainn.com und vielleicht buchen Sie ja dann doch mal dort. Aber Scherz beiseite. Auch von außen macht dieser Hotelkomplex
einen tollen Eindruck.
Wir haben uns dann noch Downtown angesehen. In zwei parallelen Straßen konnte man sich vorstellen, wie nett und gemütlich es hier abends zugeht. Viele nette Kneipen und Geschäfte. Viele
Drachenbäume und einfach Atmosphäre.
Wir sind dann weitergefahren bis nach San Simeon. Dort haben wir an einem kleinen, nur von Hotels gesäumten Holzsteg die ersten Eindrücke dieser grossartigen Küste erlebt. Jede Menge
Vogelfelsen, Ottern im Wasser und eine kleine, aber rauhe Küste. Dazwischen Erdhörnchen und viele blühende Pflanzen. Ich war da kameramässig wieder voll drauf. Ich liebe es, Tiere und Pflanzen
hautnah zu fotografieren, auch wenn leider nicht immer alles ein Treffer wird bei 48fachem Zoom.
Die Weiterfahrt gestaltete sich in der sonnigen Wetterlage als Traum. Ausgelassen haben wir "Hearst Castle". Ich empfinde das dort als Nepp. Man kann nicht einfach kommen und gucken, nein,
es gibt 4! verschiedenen Führungen durch Teilbereiche des Palastes und jedes Ticket kostet mind. 20 Euro. Das einzige, was kostenlos ist, ist der Shuttlebus -na denn. Ich denke, wir haben in
Europa mehr und besseres, als ausgerechnet den Prunk und Protz von Hearst Castle.
Die Weiterfahrt an der Küste entlang war toll. Wir haben ja letztes Jahr die gleiche Tour gemacht. Und ich muß sagen, diese 100 Meilen ab San Simeon finde ich am Schönsten. Da heute
Feiertag ist, war zwar massig Betrieb, aber das Wetter war auch einfach zu toll. Es gibt viele "Vista Points" zum gucken und wir hatten die Sonne im Rücken und konnten dadurch tolle Aufnahmen
machen. Toll waren die fetten, faulen "Elepfant- Seals- in deutsch Elefanten-Robben. Leider durfte man nicht sooo nah an die Viecher heran, was sicher auch gut so ist. Die Bilder sind leider
nicht ganz so toll, aber besser so als gar keine.
Aufgefallen ist mir, daß viel und große Teile der Strasse neu geteert waren. Wir haben überlegt, ob es nun Ausläufer der Erdbeben im Juli waren, mächtige Regenfälle, die Erdrutsche
verursacht haben oder beides. Spuren beider Ereignisse fanden sich. Und ebenfalls aufgefallen ist mir, daß an der gesamten Küste riesige Algenteppiche waren - im Strandbereich natürlich. Sind mir
im letzten Jahr gar nicht aufgefallen.
Aber auch ganz andere Ereignisse fand ich dort: Unmengen von kleinen "Rennrad-Armstrongs" tummelten sich an der gesamten Strecke. Ich wußte gar nicht, daß es so viele Radfahrer in den USA
gibt. Aber die Strecke ist auch zu schön. Meine Schwester und deren bessere Hälfte sind leidenschaftliche Radler. Denen kann ich auch wärmsten die Strecke empfehlen, sind ja nur schlappe 100
Meilen.... zum Trost, 50% der Strecke geht bergab. Auch standen jede Menge Kühe auf dem doch mittlerweile braunen Gras herum. Irgendwie träumte ich von einem riesengrossen Steak...
Als wir mal eine kleine Pause machten auf einem tollen Rastplatz, stand neben uns ein Motorrad-Biker, der so aussah, wie man sich den echten Harley-Fahrer vorstellt. Ich war ganz neidisch.
Er ezählte uns, dass seine Maschine erst 3 Wochen alt sei und es ein Vergnügen wäre, damit zu fahren. Als Trost gestattete er Anni ein Photo von ihm und seiner Maschine zu machen.
Kurz vor Monterey fährt man durch Carmel. Hier ist es schön, reich und teuer. Clint Eastwood war oder ist dort noch Bürgermeister. Sowas wertet auf und verteuert. In dieser exklusiven
Gegend gibt es neben Dutzenden von Golfplätzen auch wunderschöne Ecken längs der Küste. Kostete letztes Jahr 8 Dollar Eintritt. Dafür fand ich den 17-Mile-Drive nicht so berauschend.
Und dann sind wir endlich in Monterey eingetrudelt. Dieses Mal übernachten wir in "Seaside" - das liegt etwas außerhalb von Monterey. Dafür kostet die Übernachtung mit Gutschein auch nur ab
44 Dollar plus Tax. Und dieses Hotel hier "Sand Castle Motel" ist jede Empfehlung wert. Es sieht optisch sehr hübsch aus, hat gepflegte Zimmer und natürlich Internet-Anschluss. Wir haben hier im
Hotel auch direkt die Tickets fürs Aquarium erworben - ein 2-Tages-Ticket für 21,95 Dollar. Das ist der Preis für ein 1-Tages-Ticket an der Kasse des Aquariums selbst. Wie ich vorhin schon sagte,
ich bin ein bisschen "gaga", wenn´s um schöne Naturaufnahmen geht. Und dieses Aquarium ist so was vom Feinsten - man sollte es keinesfalls auslassen, wenn man in Kalifornien ist. Die Attraktionen
finden Sie unter der Seite: www.montereybayaquarium.org. Dieses Jahr gibt es neu 2 Riesen - Oktopusse, die bis 9! Meter lang werden und 100 Pfund sind keine Seltenheit. Da freue ich mich drauf.
Und was es sonst noch Neues gibt - wir lassen uns überraschen.
Jetzt werden wir in Ruhe noch ein Bierchen trinken und dann den Tag beenden.
6.9.2005:
Endlich ist es uns mal gelungen, fast normal durchzuschlafen und dementsprechend gut gelaunt beginnen wir den Tag. Gefrühstückt wird im Zimmer aus unseren eigenen Vorräten,
Kaffee stammt aus der Rezeption. Dann geht es erst mal los und als erstes steht TANKEN auf dem Programm. Wenn man bedenkt, dass wir letztes Jahr noch mit 2 - 2.50 Dollar pro Gallone wegkamen,
sind es jetzt auch hier um die 3 Dollar. Für die Amis muss das hart sein. Anders als wir haben die hier vorwiegend Autos die sehr durstig sind. Das geht auch hier alles ins Geld. Aber wer
verzichtet schon aufs Auto.
Ich gebe es zu, ich mag diese Stadt Monterey und es war gestern für mich wie ein Heimkommen. Die Straßen, Kneipen und Sehenswürdigkeiten fand ich sofort wieder und irgendwie ist mir auch der
See-Nebel vertraut. Und selbst unser Hotel kannte ich. Und deshalb möchte ich ein bisschen Reklame machen für diese Stadt und ein bisschen was darüber erzählen:
Monterey ist eigentlich eine Halbinsel, mit ca. 30.000 Einwohnern und einer Stadtgebietsgröße um die 30 Quadratkilometer. Die Wurzeln dieser Stadt sind lang. Bereits 1602 wurde die Gegend
erforscht und zu Ehren des Grafen Monte Rey, der auch Vizekönig war, so genannt. Monterey war auch mal ne Weile Hauptstadt. Groß und reich geworden ist die Stadt durch den Sardinenfang und die
Sardinenverarbeitung. Daher stammen auch die alten Fabrikhallen an der Cannery Row. Richtig berühmt wurde die Stadt aber erst, als John Steinbeck den Roman "die Straße der Ölsardinen schrieb"
(und nicht nur Ernest Hemingway hatte seine Stammkneipe!) Heute lebt die Stadt in erster Linie von den Touris. Die alten Hallen sind heute Souvenirläden, Parkhäuser, Kneipen oder Hotels. Das
Aquarium -ebenfalls ursprünglich in einer der Hallen untergebracht- ist eine weitere Attraktion. Dort wird gebaut und gebaut und somit kommen auch immer mehr neue tierische Attraktionen dorthin
-sehr zu unserer Freude.
Eine weitere Attraktion ist Fishermans Wharf. Natürlich überhaupt nicht mit San Francisco zu vergleichen. Alles eine Nummer kleiner und bescheidener. Nur die großen Brötchen für die Suppe werden
auch hier überall angeboten. Ich denke allerdings, dass hier die Bootsmieten im Hafen billiger sind, wenn man so sieht wie viele große Jachten hier so liegen! Und soo weit ist es ja nicht bis
nach San Francisco. Ansonsten ist das hier für mich ein ganz normaler Hafen mit ein paar Kneipen, und einem kleinen, professionellen Fischereibereich.
Das ist aber nicht alles. Monterey besitzt eine hübsche "Altstadt", ein "Presidio" ehemaliges "Regierungsgebäude" samt Kirche, und an der gesamten Strandseite viele hübsche, bunte, villenartige
Holzhäuser. Eine wunderschöne Strasse längst des Meeres, natürlich mit den obligaten Golfplätzen. Dazu hat man hier ein Herz für Fußgänger und Biker. Für beide wurde eine breite "Strandstrasse"
gebaut - zum Flanieren, Spazierengehen, Meer gucken, Frische-Luft-schnappen...
Unser heutiges Ziel ist das Aquarium. Der Himmel ist wieder zweigeteilt. Während hier am Hotel der Himmel blau ist, liegt über dem Aquariumsbereich dicker Nebel und es ist saukalt. Wie gut, dass
es im Aquarium hoffentlich wärmer ist. Viel möchte ich eigentlich nicht zum Aquarium sagen - ich denke, die Bilder sprechen für sich. Der verflixte Nachteil bei der Fische-Fotografiererei ist nur
der, dass die Viecher nicht stillhalten oder sich direkt verstecken wenn wir kommen. Dabei sind wir doch gar nicht schlimm. Unser Trick ist der, dass wir morgen noch mal kostenlos hinkönnen und
das eine oder andere noch mal neu fotografieren können. Unsere besondere Liebe gehört den Quallen, ja genau denen. "Jellies" klingt im übrigen viel netter. Und schön sind sie auch - jedenfalls
einige davon. Aber genau die wollen überhaupt nicht stillhalten beim Fotografieren. Die Riesen-Oktopusse waren auch sehr schüchtern und versteckten sich. Das konnte ich allerdings verstehen. Eine
Horde Kinder unternahm alle Anstrengungen, die Beiden zu erschrecken. Und so hatten dann alle nix davon. Neu war auch ein Acryltunnel, über dem die Gezeiten abliefen. Das heißt, jedes Mal wenn
die echten Wellen über den Strand rollen, kam eine Ladung Wasser über diesen Acrylhimmel runter gelaufen - simuliert natürlich. Ich suche auch jetzt noch den tieferen Sinn....Vom Aquarium sind
jetzt 15 Bilder eingestellt. Davon der größte Teil im Fotoalbum auf der Hompage. Bitte da weitergucken.
Nach einem gut zweieinhalbstündigen Aufenthalt im Aquarium wurde es so voll, dass wir Reiß-Aus genommen haben.
Da das Wetter immer noch nicht sonniger wurde und uns der Magen auf Halbmast hing, haben wir nur schnell im Strandbereich "nach dem rechten" geguckt und sind danach in eine Art Einkaufs-Mall
gefahren. Ich habe schon letztes Jahr schmunzelnd darüber berichtet. Hier gibt es einen riesigen Bio-Supermarkt - "Whoole Foods" mit einer Auswahl, von der ganz Europa träumt. Alles rein
organisch. Lecker anzuschauen und auch mit Lebensmitteln aus unseren europäischen Ecken. Dazu Weine aus aller Herren Länder. Selbst Kosmetik aller Art gibt es da, ebenso Hunde- und Katzenfutter.
Ein Supermarkt eben mit etwas anderen Spielregeln. Natürlich gibt es auch frisches Brot und eine Ecke, in dem man Suppen, Salate, auch Sushi oder Fleischgerichte aussuchen kann, um diese in einer
kleinen Nische direkt verzehren zu können. Saftig sind allerdings auch die Preise.
Wir haben dann lieber einen Happen bei einem Chinesen mit Büffet gegessen - kostete mit Getränken 13.50 Dollar und satt sind wir auch.
Da wir Minimum noch 2 Nächte hier bleiben, gönnen wir uns heute Nachmittag eine Auszeit und genießen die Sonne vor unserem Zimmer auf der Bank. Heute am frühen Abend wollen wir versuchen, an der
Küste den Sonnenuntergang mitzukriegen. Vielleicht fahren wir dann anschließend nach "Bubba Gump" frische Shrimps aus dem Eimer essen. Spätestens aber morgen. Und morgen klappern wir die super
Küste bis runter nach Carmel ab -Wetter hin oder her.
7.9.2005:
Leider war heute morgen nix mit Sonne. Eher kühl und wir zogen erst mal die Jacken aus dem Koffer. Wenn man bedenkt, dass 50 Meilen östlicher 30 Grad ist, da kommt man schon ins
Grübeln...
Falls Sie sich jetzt über obiges Satellitenbild der Küste mit dem Rund-Drive, den wir heute gefahren sind, wundern - ich habe eine Anleihe bei "Google Earth" gemacht. Ich bin Fan dieser
Satellitenbilder und ich werde noch einige Male Ausschnitte hier einbauen. Wer das Programm nicht kennt: kostenlos bei Google zu bekommen. Man braucht nicht einmal Extrakarten, man muss nur die
bestehende Erdkugel lang genug zoomen, dann kommt eben z.B. obiges Bild dabei raus.
Aber wir hatten uns ja vorgenommen, noch mal ins Aquarium zu gehen. Haben wir auch gemacht. Und da es noch so früh am Tag war, konnten wir einige Fische überreden, endlich stillzuhalten für
ein Foto. Ich denke, bei einigen waren wir erfolgreich.
Gegen 11:30 Uhr sind wir dann aufgebrochen zu unserer Weiterfahrt an der Küste entlang. Leider war es nach wie vor neblig und selbst die wenigen Surfer kamen bibbernd aus dem Wasser - trotz
Neoprenanzügen. Und so machte es auch keinen besonderen Spaß tief in den Carmel-Bereich zu fahren. Ein paar Fotos haben wir gemacht, aber es fehlt halt die Sonne.
Stattdessen haben wir spontan beschlossen, einen kleinen Trip durch die Cannery Row zu machen und dann anschliessend nach "Bubba Gump" essen zu gehen und nicht erst heute abend. Ich denke,
Cannery Row ist attraktiver als Fisherman´s Wharf. Hier kann man mehr kaufen und Geld ausgeben als auf der Wharf. Da steht das Essen im Vordergrund.
Bubba Gump war auch schon am frühen Nach-Mittag gerappelt voll. Aber wir hatten Glück und ergatterten einen Fenstertisch. Draußen lag faul eine Robbe rum und die war auch so gnädig still
liegen zu bleiben, bis ich mein Foto hatte. Drinnen stand für Anni die unvergleichlichen und unverwechselbar frischen Shrimps an, natürlich im Holz-Eimerchen, ausgeschüttet auf ein Tablett, das
mit einem Blatt Papier der Hauszeitung ausgelegt war. Als Serviette gab es eine Rolle recycle-tes Küchenpapier und natürlich wurden die Dinger mit den Fingern gegessen. Ich habe lieber einen
Caesar-Salat mit Chicken gegessen.
etzt sitzen wir hier im Zimmer, machen Bilder und Bericht fertig und werden heute Abend noch einen "Zug um die Häuser" machen. Nachtleben ist angesagt, da wir morgen weiterfahren werden.
Eines wollte ich noch loswerden, weil es mir aufgefallen ist: ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was tun eigentlich die Amis für New Orleans und Umgebung? Dieses Desaster wird tatsächlich
unterstützt von der Bevölkerung und zwar massiv. Man kriegt es bei uns sicher nicht so viel mit, dass hier in fast jeder Kneipe und jedem Laden irgendwas gespendet wird, von dem, was die Leute
für Waren oder Essen/Trinken bezahlen. Gestern Abend kam im TV wohl eine dieser häufigen Spendensendungen. Aufgefallen ist mir, dass Stars aller Art sich total engagieren. Aber auch andere reiche
Leute- z. B. der Emir von Katar hat gestern 100 Millionen! gespendet, oder der Romanschreiber John Grisham 5 Millionen. Am witzigsten fand ich die Spende von Ophrah Winfrey, der reichsten
Fernsehtalkerin der Welt- sie schickte 33 Riesen-Trucks vollgeladen mit all den Dingen, die man im täglichen Leben braucht, vom Waschbecken über ein neues Klo bis hin zu Betten und Matratzen.
Frauen sind eben praktischer veranlagt...
Wir werden morgen östlich Richtung Yosemite fahren, rüber an den Mono-Lake, von da Richtung Norden bis Reno, grob geplant. Das Ziel ist eigentlich der nordwestlich gelegene "Lassen Volcanic
Nationalpark", aber wenn man schon mal in der Nähe ist.....Möglicherweise gibt es morgen auch keinen Bericht, das hängt davon ab, wann wir im Hotel eintreffen. Morgen ist auch nur ein Fahr-Tag
und Sie werden nicht so viel versäumen.
8.9.2005:
Wieder ein kalter, nebliger Tag. Und es zieht uns jetzt doch endlich in die Sonne. Gestern haben wir zwar noch mal im Städtchen nach dem Rechten gesehen, aber irgendwie wollten wir nur weg.
Heute morgen stand dann erst mal lecker frühstücken in dem kleinen knuddeligen Ess-Lokal auf dem Plan. Mannohmann, das Standard-Omelette bestand aus 4! Eiern. Das war dann doch ne Nummer zu groß.
Aber das Senior-Frühstück bestand nur aus 2 Eiern und das haben wir dann geordert. Die kleine Kellnerin - saumäßig flott und alles im Griff - verzog keine Miene. Keine 2 Minuten später stand das
Essen dampfend auf dem Tisch und dies obwohl der Laden ziemlich voll war. "Decaf" hatte sie extra frisch für uns gebrüht. Wat so´n unechter Rentner ist, der weis das alles zu schätzen
:-))
Anni hat gestern noch eine Postkarte für die Lieben daheim aus unseren Bildern gebastelt. Und das alles auf dem Fotochip gespeichert zum Ausdruck an einem dieser unzähligen Kodak-Automaten
in fast jedem Supermarkt. Zwar kostet da jeder Postkartenformat-Ausdruck 29 cent. Ist aber einfach schöner als die gekauften. Leider hat das nicht geklappt. Möglicherweise hat Anni beim
Überspielen etwas übersehen. Wir werden es weiter probieren.
Mittlerweile war es schon nach 10:00 Uhr und wir machten uns auf den Weg. Schnell noch mal voll getankt für $ 3.01 heute morgen und ab ging es. Bei der Gelegenheit - unser Auto ist ein
Chrysler Sebrink und der braucht bei meiner Fahrweise umgerechnet ca 8-10 Liter. Auch bei uns gibt es Arbeitsteilung. Anni ist fürs Filmen zuständig und natürlich für einen Teil der Fotos, ich
fahre die Tour und mache das "grobe". Entscheidungen treffen wir entweder einvernehmlich oder mit "Stöckchen" ziehen und da verliere ich immer.
Jedenfalls sind wir los, erst mal ein Stück die Küste hoch und dann rüber Richtung Los Banos auf der 156. Es hat keine 15 Meilen gedauert und die Sonne war voll da. Herrlich! Rings um uns
herum viel Landwirtschaft. Die Hügel um uns herum braun und das Gras wiegte sich fast malerisch im Wind - es war aber auch braun und damit war die Poesie schon wieder weg. Letztes Jahr sind wir
zufällig ebenfalls diese Strecke gefahren und da sah das alles viel besser aus - oder besser gesagt anders.
Reklametafeln rechts und links der Strasse liessen wieder grüssen und darunter war denn dann auch eine, bei der es bei mir klingelte: Casa de Fruta! Da war ich letztes Jahr schon mal drin
und siehe da, auch dieser Laden lag wieder auf unserer Strecke. Dieser Laden-Komplex ist die Verführung PUR!
Vorne an der Eingangshalle sieht alles recht lieb aus, viel Obst, Gemüse und lauter gesunde Sachen - vor allem Knoblauch in ungekannter Grösse - wundervoll dekoriert auf Stapeln, alten
Autos oder alten Holzkarren. Danach Mengen von Schubfächern und Regalen voller getrocknetem Obst aller Art, schön beleuchtet und attraktiv aufgebaut.
Weintrauben sind ja auch Obst und das kam dann in Flaschenform als nächstes an die Reihe - weiß, rot, rose und das Ganze auch als Sekt - selbstverständlich zum Probieren. Und drehte man
sich gut verköstigt um, dann erstrahlten hinter einem jede Menge gläserner Schubfächer mit Nüssen aller Art und die dann auch noch unterschiedlich "gewürzt" - oder sollen Cashew-Nüsse in
Knoblauch nur von der Kaloriensünden ablenken? Kaum ist man - in diesem Falle ich - an diesen Leckereien erfolgreich vorbeigekommen, schon die nächste Prüfung: Schokolade! Schokolade! Schokolade
- in allen erdenklichen Sorten und Formen, als bunte Kugeln, als Würfel weiß, braun oder Kakao, als Bruch - sogar einer zuckerfrei (als ob das noch was reißen würde), Brausepulver, bunte Lakritze
undundund....
Als ich dann dachte, der süße Albtraum wäre vorbei gings um die Ecke zu den Bonbons - diesen hässlichen, schrecklich süßen farbenprächtigen Plombenziehern, denen man schon gar nicht
widerstehen kann und auch nicht 20 verschiedenen Sorten. Dann kam erst die Kasse und als Trost für diesen Verführungstrip konnte man kostenlos ein Tässchen Kaffee trinken....
Rausgestolper aus dem Laden erwartet einen die nächste Attraktion - eine "Sweety-Stube", als ob man nicht schon genug süßes Zeug gesehen hätte. Schräg gegenüber ein weiteres Extra-Haus mit
Wein-Verkostung. Ja, aber auch da gab es Nüsse und sonstige Leckereien. Letztes Jahr stand da ein Schweinchen aus Stein, wie eine Bank gestaltet und auf dieser hatte ich mich niedergelassen.
Danach sah die Sau nur noch gequält mit dem Kopf hinter mir hervor. Meinen Bruder veranlasste dieses Foto mich zu fragen, ob die Sau nun platt wäre. Heute wollte ich ihm das Gegenteil beweisen -
aber Oh Schreck, das Schwein ist weg. Stattdessen stand da ein Holzpferd. Nun grübele ich doch ein bisschen.
Zu finden war auch noch eine Dampflok und für Kinder eine kleine Bimmelbahn und jede Menge Abenteuer-Spielplätze. Ebenso gibt es auf dem Gelände ein Motel, einen RV-Platz und eine
Tankstelle. Ist wie ne kleine Stadt.
Wir fuhren nach 2 Stunden weiter, vorbei an einer tollen Landschaft, Rinderherden und vorbei an einem riesigen Stausee. Sogar Baumwollfelder waren zu sehen, ganz zu schweigen von Feldern
bis zum Horizont voller Tomaten. Ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem mit satt Wasser (die natürlichen Bäche unterwegs waren da sehr ausgetrocknet dagegen) sorgt hier für reichlich Nass. Die
ganze Strecke ist ausgewiesen als "Scenic Drive" und das war sie auch. Langweilig und nur voll mit Autos war dann die Route 99 in Richtung Modesta. In Merced waren wir noch in einem
Welcome-Center und haben uns eingedeckt mit Infos aller Art. Und da gab es so eine Lady dort, die mir unbedingt alle Sehenswürdigkeiten schmackhaft machen wollte. Sie hat sich richtig ins Zeug
gelegt. Fand ich unheimlich niedlich.
Der nächste Stopp war schon unser Hotel. Ein neues "Microtel Hotel". Top innen und außen. Und mit einem richtigen Frühstück (das wissen wir vom letzten Jahr an anderer Stelle). Und nun
bleibt uns nur noch der Gang zum Essen an der Ecke. Wir sind hungrig und durstig. Morgen gehts auf jeden Fall über den Yosemite und runter zum Mono Lake und dann schaun mer mal...