14.-20.10.2005 Las vVgas -Strip
14.-20.10.2005 Las vVgas -Strip

14.10.2005:

Ein Trip in die Casino-Welt von Las Vegas
Heute morgen sind wir beizeiten - ohne Frühstück - auf die Piste gegangen. Wir hatten uns vorgenommen, 4 nebeneinander liegende Hotels abzuklappern und im Mandalay zu frühstücken - bzw. zu Brunchen. Das kann man dort ab 11:00 Uhr. Bei den Entfernungen innerhalb der einzelnen Casinos und dann noch den Wegen von-bis und falsch gelaufen, braucht man viel Zeit! Ist ein empfehlenswerter Trip für Wander-Erprobte oder Menschen mit guter Kondition und Ausdauer. Wir hatten am Ende unserer Tour beide Schuhgröße 50! - das nur schon vorweg genommen!
Vor dem Trip nach LV haben wir lediglich der hiesigen Dorf-Post noch einen Besuch abgestattet mit den letzten Postkarten-Heimat-Grüssen an die Lieben daheim. Getankt haben wir auch - und kaum zu glauben, hier geht es auch für 2.65 Dollar!
Geparkt haben wir im kostenlosen Parkhaus des New York- New York-Hotels. Der Übergang liegt in der 3. Etage und wir fanden ein Plätzchen in der 4. Etage und konnten so flott und ohne den unvermeidlichen Aufzug ins Hotel runter.
Ob wohl es erst gegen 9:30 Uhr war, brummte der Laden schon. Nicht nur Zocker bevölkerten das Casino, auch Scharen von Touristen mit ihren Trolleys bevölkerten die Rezeption. Es ist nicht nur Freitag, sondern auch irgendwie eine Art von Ferien der Amis. Es sind so viele da...
Wir kämpften uns durch und suchten eigentlich den Übergang zum Excalibur. Dorthin geht eine breite Stein-Brücke mit wundervollen Blicken auch auf die anderen Hotels ring herum. Warm war es schon wieder und es wird heute laut Wetterbericht so um die 35 Grad Celsius. Während das New York - New York den Stil von Manhattan und seinen Hochhäusern, einschließlich der Freiheitsstatue repräsentiert, ist das Excalibur ein etwas älteres Hotel mit dem Aussehen und der Masche von Ritterspielen, die auch allabendlich stattfinden. Innen drin sind alle Casinos ähnlich. Es klappert und rappelt und klingelt und quietscht - je nachdem an welcher Maschine man gerade sein Glück versucht. Dazu dann noch die Zocker-Tische für Karten- und Würfelspiele. Und viele Geschäfte, Kneipen, Restaurants, Buffet -Läden und natürlich jede Menge Souvenirläden. Und alle haben mächtig zu tun.
Einerseits gibt es bereits Spiel-Automaten, die man mit 1(!)-cent spielen kann, andererseits wird viel Geld in den Läden gelassen, beim Kauf sowohl von Souvenirs "Made in China" als auch beim Kauf hochwertiger Klamotten. Mit anderen Worten, ein richtiger Basar. Und dann nicht zu vergessen, die Abfütter-Tempel. Und da ist sich keiner zu schade, egal ob McDonald oder Burger King, oder Pizza Hut und wie sie alle heißen.
Aber ich will nicht lästern. Las Vegas ist eben eine Business-Maschine, die 24 Stunden lang funktioniert - mit allen Mitteln. Und für die Touristen ist es schön und bequem und interessant. Ach ja, es gibt natürlich als Abend-Unterhaltung jede Menge Shows in allen Hotels. Und seit Siegfried und Roy nicht mehr die unbestrittenen Platzhirsche sind, kommt auch Abwechslung in die Angebote. Nicht nur Sangeskünstler reichen sich hier die Hand, auch Zauberkünstler erster Güte und mittlerweile 3 verschiedene Shows des berühmten "Cirque de Soleil". Sind auch meine persönlichen Favoriten. Las Vegas ist eine Stadt - und da meine ich in erster Linie den "Strip", wo man 14 Tage durchmarschieren könnte und trotzdem nie fertig würde. Und da muss man nicht mal Zocker sein.
Apropos Zocker. Auch hier macht es Sinn, Member im Casino zu werden. Manchmal bekommt man für die Mitgliedschaft so genannte "Give a ways", also kleine Geschenke und sei es nur eine Kappe des jeweiligen Hotels. Wir haben letztes Jahr unsere "Member-Tour" durchgezogen.
Zu Las Vegas kann und könnte man vieles erzählen und sicher sieht das jeder anders. Wir haben es folgend irgendwie geschafft, ins Excalibur zu kommen. Auch dort war es rappelvoll und wir dachten uns, es würde vielleicht Sinn machen, lieber mit der Tram-Bahn zu fahren um erst mal ins Luxor zu kommen Wir also mit viel durchfragen zur Tram gefunden (die Tram ist eine private Bahn, die die Hotels: Excalibur - Luxor - Mandalay kostenlos miteinander verbindet). Unsere Tram fuhr allerdings am Luxor vorbei direkt ins Mandalay. War uns sehr recht, denn wir hatten beide mächtig Hunger.
Das Mandalay ist schon eine Klasse für sich. Es ist nicht nur momentan das erste Hotel-Casino am südlichen Strip, es ist auch riesengroß. Und es hat ein zusätzliches Haus für Veranstaltungen, in dem z.B. große Boxkämpfe stattfinden - die Klitschkos waren auch schon hier. 
Trotzdem wirkt hier im Hotel/Casino alles friedlich, gediegen, elegant und übersichtlich. Dazu auch zwischen dem ganzen Automatengeklappere Ruhezonen und auch kleine Cafe´s. Hier gibt es sehr viele erstklassige Restaurants (auch eines von Wolfgang Puck) aller Geschmacksrichtungen. Auch eine kleine kostenlose Lesecke, wo man sich ein Buch ausleihen kann und einfach bei ´ner Tasse Kaffee liest. Und nicht zu vergessen, ein "Shark Reef" in dem man für 16 Dollar Eintritt eine kleine, aber feine Unterwasserwelt vorfindet, mit Haien und allem möglichen Getier. Sehr empfehlenswert, wenn auch in keiner Weise vergleichbar mit einem Aquarium.
Wir wollten nur an dem ausgezeichneten Büffet Frühstücken und gleichzeitig Mittagessen. Das ganze ist nicht ganz billig - 15.50 Dollar plus Tax pro Person. Aber auch hier ist der Service top. Eine richtige Serviette, anständiges, stabiles Besteck und eine unendliche Auswahl an Speisen. Wir haben Ihnen mal unsere Teller fotografiert mit einer bescheidenen Auswahl. Anni hatte z. B.: Lachs geräuchert und gedünstet, Heilbutt, Hering in Sahnesoße, Jacobsmuscheln, Forelle; ich habe es nicht mit Fisch, deshalb eine kleine Fleischauswahl: Kasseler, feinstes Steak, italienisches Chicken und chinesische Fleisch mit Broccoli. Danach war ich piepesatt. Puter, Pizza, Salatbar, ein riesiges Kuchenbüffet, Obst bis zum Abwinken und natürlich auch Softeis waren nur ein kleinerer, weiterer Teil.
Die Kellnerin war so was von eilfertig, hilfsbereit und zuvorkommend, das man sich richtig wohl fühlte. Und eigentlich hätten wir auch bis zum Dinner um 16:00 Uhr sitzen bleiben können und dann weiter essen, es hätte vermutlich keinen gestört.
Klar war uns, dass wir nach diesem opulenten Mahl die berühmten 1.000 Schritte gehen mussten. Und das taten wir denn auch. Dieses Hotel ist wirklich Spitze. Und wir überlegen ernsthaft, nächstes Jahr vielleicht mal 1-2 Nächte dort zu verbringen. Ist in seinem inneren Bereich - auch trotz der vielen netten und ausgefallenen Kneipen - immer noch ein gepflegter Ruhepool, bei aller Hektik und Quirligkeit rings herum.
Von Mandalay sind wir dann letztendlich doch zum Luxor rüber gegangen. Dies geht hier hervorragend mit Endlos-Laufbändern und so konnten sich unsere mittlerweile qualmenden Socken ein bisschen abkühlen.
Das Luxor ist ein Kapitel für sich. Wir waren dort mal vor vielen, vielen Jahren. man konnte damals mit einer "Barke" im Inneren der Pyramide auf einem künstlichen Fluss rumgerudert werden. Das geht heute leider nicht mehr (ob die Ruderer alle ins Venetian abgewandert sind und dort lieber Gondeln rudern?). Aber bombastisch ist dieses Haus immer noch. Es ist - wie gesagt - eine Pyramide, von außen ganz in schwarzem Glas und auf der höchsten Spitze einen Laserstrahl, der des Nachts symbolisch die Sterne erreichen soll......Innen gibt es an allen 4 Ecken einen Aufzug, der natürlich schräg nach oben fährt. Und es ist schon ein toller Blick aus einem der obersten Stockwerke nach unten in das Leben und sein Automaten-Geklappere. Selbstverständlich finden Sie auch viel und vieles über das Leben im alten Theben in Form von Pharaonen und Steinlöwen. Dazu ein ausgefallenes Buffet-Lokal, das aus mehr ägyptischen Säulen im Innenbereich besteht als Büffet-Tische da sind. Es gäbe vieles zum Innenleben des Luxor zu sagen. Letztendlich aber ist es auch nur ein Casino-Hotel. Aber TOLL! Vielleicht sollten Sie dort mal nächtigen, wenn Sie es nicht schon getan haben...
Vom Luxor sind wir dann zurück - wieder auf Laufbändern - Gott sei dank !- ins Excalibur. Und von dort mehr oder weniger direkt zurück ins New York - New York. Dieses hatte sich seit dem Morgen noch mehr gefüllt und nun klapperte und klimperte es an allen Ecken. Da es dort eine "Strasse" gibt, in der man Essen, Trinken, Kaffee trinken, Eis essen oder echten irischen Whiskey trinken kann, waren natürlich viele Menschen in diesem Bereich und es war richtig lebendig dort - im Gegensatz zum frühen Morgen.
Da es gut gegen 16:00 Uhr ging, hatten wir aber keine echte Lust mehr und machten uns auf den Heimweg nach Jean. Welch eine himmlische Ruhe empfing uns hier - kaum Trucker, noch weniger Casinobesucher - kurz, richtig langweilig. Genau das richtige für uns zwei erschöpfte, mit zu großen Füssen ausgestattete ältliche Ladies.... Nun sitzen wir hier, kühlen unsere Füße von innen mit eiskaltem Chemiebier und diskutieren, welche Casinos wir morgen mit unserem Besuch beehren... die Diskussion ist noch nicht zu Ende, lassen Sie sich mal überraschen...

 


15.10.2

Las Vegas
Welch ein herrlicher Tag! Draußen ist der Himmel bedeckt und es sind nur 28 Grad Celsius. Eingedenk der qualmenden Socken von gestern, wollen wir heute alles anders machen. Und unser leichter Muskelkater in den Waden erinnert auch an die vielen Kilometer, die man so zusammenläuft.
Wieder ohne Frühstück machten wir uns kurz nach 9:00 Uhr auf die Socken. Wir fuhren bis "Travelodge". Das ist eine ältere Ausgabe der Hotelkette. Dafür praktischerweise am Strip gelegen, in der 2. Reihe wie im Hinterhof. Dort konnten wir erst mal in Ruhe parken. Unser erster Gang war dann der Chinese um die Ecke, bei dem man hervorragend und preiswert Souvenirs kaufen kann. Dort wurden wir wie immer fündig. Dann aber wurde es ernst. Ein Stückchen weiter "nördlich" an der Ecke liegt das Harley Davidson Cafe. War leider noch geschlossen. Wir sind dann "südlich" Richtung MGM-Grand gegangen, nicht ohne noch weitere Souvenirläden abzuklappern. Der wichtigste Laden auf dem Weg ist allerdings "Coca Cola"- nicht zu übersehen durch eine riesige Coca Cola Flasche. Auch dort haben wir wieder fleißig eingekauft.
Allerdings nagte da schon der Hunger an und in uns. Neben Coca Cola gibt es so einen Laden mit mehreren "Fress-Tempeln" wie Burger King, Wienerschnitzel, Asian Kitchen usw. Ich war allerdings auf ein anständiges Büffet eingestellt und nicht auf Fast Food. Und das MGM-Grand lag quasi vor unserer Nase. Wir also los, denn es war mittlerweile dann doch nach 12.00 Uhr. Anni wollte erst die Löwen gucken, die als Hotel-Attraktion mittenmang im Casino "ausgestellt" waren. Und gerade spielten auch 2 Trainer mit den weiblichen Junglöwen und alle guckten und guckten. 
Ich wollte nur zum Buffet und stellte mich da einfach an. Für das "Rainforest Cafe" hatte ich keinen Blick übrig. Vor mir standen bestimmt 20 Leute und ich hoffte, nicht allzu lange warten zu müssen. Bis mich Anni sehr unsanft aus meinen Essensträumen riss: Da heute Wochenende ist, sollte das Lunch-Buffet 20 Dollar plus Tax kosten. Ist ein Wucherpreis. Und so war es wieder nix mit essen. Ich wurde langsam ungnädig, gebe ich zu. Es ist nix, morgens nichts zu essen. Manchmal, so wie heute, klappt es eben nicht mit Buffet. Und Fast Food wollte ich immer noch nicht.
Langer Rede kurzer Sinn. Wir gingen zurück zum Auto und fuhren ins Hofbräuhaus. Wo das war wusste ich, und da Anni schon seit Tagen mit ihrem Sauerkraut rumknatscht, war das die Lösung allen Hungers.
Das Hofbräuhaus wurde letztes Jahr eröffnet. Außer dem Bier und dem Essen, das original eingeführt wird, ist nichts Deutsch. Beim Gang ins Restaurant begegnete mir ein sehr wohlgenährter Tuba-Bläser in Sepplhosen. Ich wollte ihm den Vortritt lassen mit seinem schweren Gerät und sprach ihn in Deutsch an. Worauf prompt kam, dass er Amerikaner sei und kein Deutsch könne. Als ich ihn fragte, wie er es denn mit dem deutschen Bier halte, deutete er auf sich und sagte: "Very Good". Kann ich bestätigen - in der Zeit in der wir dort waren, hat er dienstlich (! )3 Maßkrüge geleert und weitere, von amerikanischen Gästen spendierte Gläser standen noch voll da rum! Im übrigen spielte auch ein Alphornbläser die amerikanische Nationalhymne, worauf alle Amerikaner frenetisch klatschten. Für mich klang das nicht sehr gelungen.....
Anni bekam ihre Nürnberger Rostbratwürstchen und ihr Sauerkraut und ich nahm Leberkäse mit Kartoffelsalat. 10.95 Dollar fand ich zwar happig, aber da 1 Liter Bier 12,95 Dollar kostet (letztes Jahr noch 9.95 Dollar), war das noch fast geschenkt. Geschmeckt hat es allemal und richtig satt geworden sind wir auch.
Der netten tschechischen Empfangsdame habe ich noch ein paar Speisekarten abgeschwatzt. Denn schließlich ist momentan "Oktoberfest" bis zum 31.10. und Siegfried von Siegfried und Roy hat "o´zapft". Und das ist in einem Sonderblatt dokumentiert. Das Hofbräuhaus finden Sie übrigens nur wenige Strassen vom Strip entfernt (Harmon Street, das ist die direkt am Harley Davidson Shop)! Man nennt das Hofbräuhaus hier auch: Bavarian Restaurant!
Danach mussten wir natürlich wieder Bewegung haben. Schräg gegenüber vom Hofbräuhaus befindet sich das "Hard Rock Cafe" - und nicht nur das, sondern auch ein Hotel und ein Casino. Dürfte wohl auch einmalig in dieser Kombination auf der Welt sein. Wir waren natürlich auch im Casino, haben ein bisschen fotografiert. Anschließend wollten wir im Cafe selbst einen leckeren Cappuccino trinken. Aber das war wohl nix. Der Laden war brechend voll mit Lunch-Gästen. Allerdings kamen wir uns altersmäßig auch ein paar Monate zu alt vor. Also haben wir auf den Cappuccino verzichtet, den es eh nicht gab...
Weitergefahren sind wir dann noch ins Las Vegas Outlet. Dort bekamen wir unseren Cafe. Das Outlet selbst ist nicht der Brüller - finde ich. Gut, es gibt ein paar große Namen wie Hilfiger und Samsonite. Aber sonst waren das eher unbekannte Geschäftes-Namen, die auch einige Markenprodukte führten, besonders im Schuhbereich. Ach ja, Wrangler und Nike waren auch da. Aber voll war es trotzdem. Viele Mexikaner aus Las Vegas waren auf den Beinen. Und gekauft wurde reichlich. Wir haben nichts gekauft. Vielleicht waren wir zu müde. Oder es gab nichts Interessantes oder wir hatten einfach keine rechte Lust mehr. Schließlich war es bereits nach 16:00 Uhr. Wir sind dann nur noch für morgen früh Sandwich fürs Frühstück einkaufen gefahren im nahe liegenden Supermarkt. Ist nix, hungrig irgendwo hinzufahren und auf Brunch zu warten - siehe heute...
Und morgen bieten wir ja den Chat an und da bleibt hoffentlich keine Zeit für Brunch - auch nicht hier im Casino. Wir werden morgen erst am späten Nachmittag raus fahren und das folgende Nachtleben von Vegas einfangen - in Foto und Film. Und vielleicht kriege ich ja dann doch noch meinen Show-Besuch bei den "Chippendales" im Rio. Sie wissen schon, wen ich meine. Auch wenn Anni meint, dafür wären wir nun wirklich zu alt... Ich würde mich übrigens freuen, wenn Sie morgen mal in den Chat ab 19:00 Uhr deutscher Zeit reinschauen würden...

 


16.10.2005:

Las Vegas
Welch ein schöner Sonntag. Wir danken allen die mitgemacht haben beim Chat. Wir haben uns sehr darüber gefreut.
Nach der Beendigung des Chat mussten wir die Putzfrau - sprich Room-Maid hier reinlassen. Da sie aber ihren täglichen Dollar kriegt, war sie gnädig. Wir sind dann in die Stadt gefahren über die Autobahn, weil wir noch mal nach Wal-Mart wollten, mir eine weitere Jeans zu kaufen. Die sind hier konkurrenzlos billig. Da steht zwar nicht Wrangler drin oder drauf, aber dafür sind sie praktisch, mit Stretch und sehr preiswert. Mit 16.50 Dollar ist man dabei. Und das ist das weiche Jeans-Material und nicht das unbequeme "stonewashed", das so hart wird im Material.
Danach war dann doch wieder Lunch angesagt. Und da zufällig ein chinesisches Super-Büffet gegenüber von Wal-Mart ist und wir letztes Jahr da schon mal hervorragend gegessen haben, sind wir auch heute wieder hin. Sonntags haben -neben dem klassischen Buffet auch "Fisch-Tag". Also fertige Scampis, Shrimps zum Puhlen, Crabs zum Knacken und vieles Fischige mehr. Anni hatte ganz glückliche Augen und den Teller voll. Allerdings war das nichts gegen die Portionen, die die Mexikaner vertilgten. Mein Gott geht da was rein - jedenfalls bei all denen, die um uns herum saßen. Das Lokal war rappelvoll und 80% davon waren Mexikaner. Nein, Bilder vom Essen gibt's heute keine...
Nach dieser Mahlzeit war es nur logisch, wieder ein bisschen zu laufen. Wir fuhren zum Wynn-Hotel. Das hat erst vor ein paar Monaten seine Pforten geöffnet und wir waren natürlich neugierig, was da so abgeht. Das Parkhaus ist in Level 2 zu empfehlen. Da geht die Parkhaus-Tür direkt zum Casino hin auf. Als erstes erblickt man eine große Ferrari-Verkaufs-Ausstellung. Und direkt dahinter/daneben die feinsten Ferraris zum Gucken aus der Ferne. Aber Extrem-Preise haben die für die Artikel- und so lange ich hier noch nicht meine Million gemacht habe, kann ich da nicht einkaufen gehen.
Das Hotel sieht sehr elegant aus, überall Kronleuchter und viel Plüsch und Pomp. Aufgefallen ist mir, dass hier vorwiegend Karten gespielt wird. Automaten sind zwar auch da, aber längst nicht sooo viele. Und Geld wirft man hier auch nicht mehr ein, sondern entweder eine Banknote oder man ist Member mit knallroter Membercard und Kredit/Guthaben.
Klar, wir sind jetzt auch Member und hätten theoretisch 10 Dollar verprassen können, die man als "Giveaway" bekam. Hätte man die verspielt, hätte es Punkte gegeben und dafür hätte man wieder was gekauft und so weiter und so weiter. Wir haben damit noch nicht gezockt - die Zeit und die Muße zum Spielen haben wir einfach noch nicht gefunden und Zocker sind wir ohnehin nicht. Natürlich gibt es auch einen Golfplatz und Außenanlagen und ein Pool-Landschaft, Wasserfälle und was man so als Hotel heutzutage alles so bieten muss. Und heute habe ich hier auch die erste Rund-Rolltreppe gesehen. Wusste gar nicht, dass das technisch geht. Unsere Rolltreppen sind immer gerade ausgelegt. Natürlich gibt es auch die Arkaden, in denen die namhaften Designer sich die Ehre geben. Teuer natürlich. Gerne hätten wir uns die Ausstellung mit der Sammlung an namhaften Malern angesehen, die Steven Wynn schon seit 2 Jahren in Vegas hat. Hier wimmelt es vor Monet, Manet, Degas und wie sie alle heissen. Aber dazu braucht man Zeit. Und die wollten wir uns heute nicht gönnen. Aber es ist im Hinterkopf gespeichert. Und 6 Dollar Eintritt für Lauf-Touristen sind dafür ein Spottpreis.
Natürlich gibt es auch hier im Hotel jede Menge Restaurants, Cafe´s und diverse Shows im Angebot. Die allerbeste "Show" hätten wir uns gerne angesehen, aber die ist erst im November. Da boxt der große Klitschko gegen Rahmann!
Ach ja, 2 Dollar habe ich auch verzockt - bei Keno. Dabei ging´s weniger ums Zocken als darum, die Stifte und die Gebrauchsanweisung in die Finger zu bekommen. Und natürlich den Original-Wettschein. Hätte ich alle 10 Kreuzchen richtig gehabt, dann hätte ich den ausgestellten Ferrari gewonnen. Aber ich war nah dran - ich hatte 3 Kreuzchen richtig! Anni wird die Bilder dazu morgen ins Fotoalbum nachreichen......
Und originale Spielkarten haben wir gekauft. Letztes Jahr konnte man in den meisten Casinos auch noch originale Spiel-Würfel kaufen. Dieses Jahr ist es fast unmöglich, welche zu bekommen. Sowohl die Karten als auch die Würfel entwickeln sich in den großen Hotels zu einer sehr teuren Rarität. Meine Ebay-Kunden werden dieses Jahr richtig traurig und enttäuscht sein. Wenigstens die Chips gibt es noch zu kaufen.

Gegen 16:30 Uhr machten wir uns wieder auf den Heimweg. Zwar haben wir heute nur das momentan größte Hotel-Casino "gemacht", aber morgen ist auch noch ein Tag.
Morgen fahren wir ins Mirage-Parkhaus und klappern von dort das Mirage, Treasure Island, das neue/alte Caesar´s und das Venetian ab. Danach haben wir dann mit Sicherheit wieder Schuhgröße58.


17.10.2005:

Las Vegas
Welch eine Überraschung heute Nacht um 3:00 Uhr: ein Wüstensturm fegte über Jean. Es heulte, jaulte und pfiff ganz erbärmlich und an Schlafen war erst mal nicht zu denken. Wir standen am Fenster und versuchten in der Dunkelheit was zu sehen. War nicht viel, nur fliegenden Sand. Am Morgen bei Licht war auch nicht mehr viel, nur die Luft hing voller Sandstaub. Das Wetter verhieß allerdings nichts Gutes: schwarze Wolken hingen über den Bergen und Regen kündigte sich an. Als wir gegen 9:30 Uhr Richtung Las Vegas fuhren, schüttete es hier in Jean schon.
Wir hatten uns nur ein kleines selbst gebasteltes Frühstück gemacht, mit Saft und Kaffee und Matschbrötchen, denn wir wollten uns einen späten Lunch im Mirage gönnen.
ie Fahrt in die Stadt war wie immer: mal wieder unterwegs tanken, mal wieder den Fliegern zusehen, die heute über die Stadt reinlandeten - das bedeutet immer 10 Meter über der Strasse und knapp am Mandalay vorbei und zusehen, dass wir ins Parkhaus vom Mirage kamen. Die Stadt ist noch immer überfüllt und wenn dann der 4-spurige Strip auf eine Spur zusammengestrichen wird wegen Bauarbeiten, dann dauert es lange....
Aber nichts desto trotz, um 10 Uhr begannen wir unseren Rundgang. Das Mirage ist eines der älteren Hotels, aber mit viel Tradition behaftet. Wir haben in verschiedenen Jahren dort genächtigt und ich muss sagen, mir macht es immer wieder Spaß, dieses Hotel zu betreten. Es hat sich seinen besonderen Stil und Flair erhalten. Auch ohne Siegfried und Roy ist es immer noch Anziehungspunkt vieler Menschen aus aller Herren Länder. Und es sind sehr viele Business-Leute darunter. Wir haben die Runde gedreht. Auch hier wird an einigen Ecken gehämmert und gewerkelt. Es wird auch dem Mirage nicht erspart bleiben, sich den modernen Gegebenheiten anpassen zu müssen. Heute morgen hatten wir sogar Glück. Einer der weißen Tiger hatte "Frühschicht" und so konnten wir einen Blick auf ihn werfen....
Nach gut einer Stunde sind wir weiter gezogen zum Caesars Palace. Dieses Hotel hat ebenso viele Jahre auf dem Buckel wie das Mirage. Früher glänzte es damit, dass es die erste "Shop-Meile" hatte und einen Himmel, der in Intervallen den frühen Morgen bis Sonnenuntergang simulierte. Und wenn es "dunkel" war, krächzte Bacchus und Konsorten plötzlich los, nach dem Motto: Wein, Weib, Gesang. Es war immer eine Überraschung für Unwissende, dass diese 5-6 Figuren sich plötzlich bewegten. Ist uns beim ersten Mal auch so gegangen. Heute wird z.B. vom "Aladdin" gegenüber diese "Tag-Nacht"-Nummer" kopiert.
Aber im letzten Jahr hat Caesars außer dem Casino, ganz groß umgebaut und war noch nicht fertig gestellt, als wir hier waren. Um so neugieriger waren wir natürlich, was sich da nun getan hat. Und ich muss sagen, wir waren sehr, sehr überrascht. Der Eingang zu den Shop´s war eine Ecke weiter und dafür so was von bombastisch, dass wir den Mund nicht zukriegten. Gestern hatte ich meine erste "Rund-Roll-Treppe" im Wynn gesehen, hier waren es dann direkt 4 Stück davon! Dazu eine 3-stöckige Halle, mit Säulen, Figuren, Decken- und Wandgemälden, Wasserspielen und viel Platz für die ganzen Shops. Beeindruckend. Und dann gab es da vom obersten Stock die normale Rolltreppe, die einen nahtlos wieder in die alte Anlage überführte.
Der Unterschied, der dann folgte war der, dass Bacchus zwar immer noch rumkrähte und alle Leute begeistert klatschten, aber dass dahinter nicht das Casino wie früher anfing, sondern eine riesige Shoppingmeile neu angebaut worden war. Es dauerte über eine Stunde, bis wir das Ende dieser Shop-Strasse - in der sich natürlich sehr viele der Weltmarken mit z.B. Klamotten, Schuhen, Uhren und Schmuck befanden, erreicht hatten. Dort befand sich eine Art Rund-Aquarium mit ganz vielen, großen und kleinen flotten Fischen. Es war bunt und lebhaft und viele Menschen saßen einfach vor den Glasscheiben und schauten dem bunten Treiben zu. Daneben gab es natürlich auch hier und "unterwegs" jede Menge große und kleine Restaurants - auch von namhaften Köchen wie das "Spago" von Puck.
Der beste Renner aber am Ende dieser Runde war die Ausstellung von Ferrari!, Maserati, Lotus, Mercedes, einiger Oldies und absolut ausgefallene Motorräder. Ich kann nach diesem Trip in den neuen Bereich von Caesars nicht sagen, dass "Wynn" besser oder aufregender ist. Caesars hat sich ungeheuer gemausert, vor allem, wenn man den Vergleich zu früher ziehen kann.
Da auch ein "Colloseum" gebaut worden war, wollten wir nun wissen, wo es ist und wofür es steht. Jetzt wissen wir es: Es ist die künstlerische Heimat von Celine Dion, die hier ihre abendlichen Shows absolviert. Und wenn sie nicht hier ist, dann kommt z.B. Elton John auf ein Gastspiel. Und die Leute standen heute Schlange, um noch ein Ticket für die Show von Celine Dion für heute Abend an der Tageskasse zu ergattern.
Es war mittlerweile 13:30 Uhr und das geplante Essen im Mirage fiel dem Regen, der mittlerweile Las Vegas überschüttete, zum Opfer. Aber auch im Caesars gibt es ein Büffet - klein, fein und auf Fisch-Esser ausgelegt. Pech für mich, aber ich bin trotzdem satt geworden. Anni strahlte wieder: Crabs, bereits fertig "gepulte" Shrimps, noch irgendwelche gut schmeckenden Meerestiere und als Krönung auf dem selben Teller - wie ein Ami - Prime-Rib. Ja, satt geworden ist Anni auch und Nachtisch passte nicht mehr in ihren Bauch. Auch wenn das alles wieder nach Völlerei klingt - Essen ist ja auch was Feines - das war´s dann auch für heute. Jetzt sitzen wir brav hier, nuckeln am Chemiebier und gucken in die TV-Röhre.
Eigentlich wollten wir noch zum "Venetian". Aber das Wetter war so schlimm - das Wasser stürzte förmlich vom Himmel. Muss man sich mal vorstellen - mitten in der Wüste regnet es aus Eimern. Wir sind dann ein paar Meter durch den Regen geflitzt, um wieder an den Durchgang zum Mirage zu kommen. Da es bereits nach 15:00 Uhr war, beschlossen wir, es für heute genug sein zu lassen. Anni wollte noch packen, einpacken, umpacken, zusammenpacken und was weiß ich nicht noch alles. Wir zocken hier zwar nicht, oder nur ein bisschen, aber einkaufen tun wir sehr wohl. Und das muss ja auch alles verstaut und verpackt werden. Und Anni ist diesbezüglich die absolute Meisterin (wie praktisch für mich...).
Kaum waren wir durch den Regen fahrend gegen 16:00 Uhr hier in Jean endlich eingetroffen, hörte es genau für 10 Minuten auf zu regnen. Aber kaum waren wir in unserem Zimmer, das ging hier ein Gewitter ab, es war nicht zu glauben. Erst regnete es senkrecht in Strömen und dann fiel im ganzen Ort das Licht aus, nur der Notstrom im Hotel funktionierte noch. Ganz schön gespenstisch. Ich war froh, jetzt nicht auf dem Strip zu sein, denn denen stand unser Regen ja noch bevor. Jedenfalls ist es jetzt nach mehr als einer Stunde "-Thunderstorm" draußen, wieder ruhig. Es ist kühl und die Luft riecht richtig frisch. Auch der Wüsten-Staub der vergangenen Nacht ist wieder weg aus der Luft. Und die Lampen brennen auch alle wieder.
Morgen wollten wir eigentlich ins "Valley of the Fire" fahren. Aber bei diesem Wetter macht das wenig Sinn. Wir werden heute Abend noch überlegen, was wir morgen unternehmen. Ich lasse mich auch mal überraschen....

 


18.10.2005:

Regen - Gewitter und ein bisschen nasses Las Vegas
Ich hatte es ja gestern schon gesagt: das Wetter ist lausig. Völlig ungewohnt und für Las Vegas und Wüsten-Umgebung einerseits sicher gut wegen des Wassers, aber schlecht für´s Geschäft.
Gestern Abend fand ich es noch aufregend, dass das Wasser senkrecht und fast geräuschlos vom Himmel fiel - so wie bei uns Wolkenbrüche. Dazu ringsum Gewitter. Aber als es sich die ganze Nacht dranhielt, war der Schlaf ein bisschen kurz, zumal immer wieder zwischendurch regelrechte Stürme draußen tobten. Heute morgen hätte es eigentlich hell draußen sein sollen, aber es war weiterhin pechschwarzer Himmel und nur die Blitze zeigten, dass es eigentlich schon Tag war. Stromausfall hatten wir auch einige Male.
Wir haben es trotzdem gelassen genommen. Bei sooo viel Urlaub sind auch ein paar Regentage kein Beinbruch. Wir sind gegen 9:00 Uhr runter ins Casino, bzw. zum Frühstücken gegangen. Und dann haben wir beschlossen, jeder 1 Dollar zu investieren und zu spielen. Anni spielte an dem 1-cent-Automaten und ich spielte lieber Karten am Automaten. Und wie das Leben manchmal so ist, wir üben gerade an unserer Million, die wir noch gewinnen wollen: Anni gewann 12 Dollar mit ihren 1-cent-Dingern und ich 20 Dollar mit meinen Karten. Somit hatte der Tag schon mal positiv angefangen. Und den Rest zur Million schaffen wir auch noch........
Gegen 11:30 Uhr, als es gerade mal etwas weniger regnete, machten wir uns auf die Socken in die Stadt. Es regnete und regnete und regnete auch dort. Kaum ein Mensch auf der Strasse, selbst die Autoschlangen waren kürzer als sonst. Der Flugverkehr lief wieder und die Casino-Reklame an all den großen Häusern blinkte und blitzte auch tapfer - auch wenn kaum jemand da war, um hinzugucken.
Wir fuhren direkt ins Parkhaus des "Venetian" und landeten so trocken im Gebäude und erst mal in den unzähligen Shop-Arkaden. Witzigerweise fuhren heute keine Gondeln. Wasser hätten sie doch wohl genug gehabt - und das auch noch kostenlos.....Aber irgendwas Technisches stand heute im Weg und da war es nix mit der Gondelage innen und außen. Es hielt aber die Touristen nicht ab, trotzdem die Restaurants zu bevölkern, den Minnesängern zuzuhören und die Zauberer und Jongleure zu bewundern. War auch ein schöner Anblick. 
Wir bewunderten mal wieder den Regen vom Balkon aus. Und die schöne Innentreppe mit ihren prunkvollen Deckengemälden. Dieser wohlgenährte Tenor aus Italien - Luciano Pavarotti stand auch vom letzten Jahr als Wachsfigur noch rum. Wollte ihn wohl keiner engagieren?
Im Casino haben wir nur die Runde gedreht wegen der Chips. Würfel gab es auch hier keine mehr zu kaufen. Ich muss sagen, ich habe eigentlich genug von all diesen Casinos und ich wünschte, morgen wäre wieder eitel Sonnenschein und man könnte mal was anderes unternehmen. Anni geht es ähnlich.
Außerdem zwicken ganz unplanmäßig meine amerikanischen "Einschusslöcher" von der Gallenoperation, und ich habe dann natürlich auch keine Lust, noch weiter durch irgendwelche anderen Casinos zu schlurfen. Wir fuhren also zurück nach Jean. Das Mittagschläfchen hat dann richtig gut getan und gegen 17:00 Uhr meldete sich dann auch der Hunger wieder. 
Und da Anni immer noch auf ihr Lieblings-Fleisch-Gericht "Prime Rib" wartete, sind wir also runter ins Casino und haben lecker Mittag -und Abend gegessen. Mir reichten 4 Hühnerbeine, die man komischerweise mit Salat-Dressing isst. Habe ich da mal irgendwas verpasst, weil ich das nicht wusste? Es schmeckte übrigens gut mit dem Ranch-Dressing.
Als wir wieder auf´s Zimmer kamen, regnete es draußen schon wieder in Strömen und es ist kalt! Macht einen richtig müde und unlustig. Im amerikanischen Fernsehen gibt´s auch nur Schwachsinn. Und viele Sender gibt es hier sowieso nicht, denn schließlich sollen die Leute ja zocken und nicht Fernsehen gucken. Am Freitag fahren wir endlich weiter - mit oder ohne Besichtigung von "Valley of the Fire".
Wir haben in Kingman/AZ gebucht und zwar 2 Nächte kostenlos in einem Days Inn. Geht ganz einfach. Wir sind letztes Jahr "Member" geworden in einem Club namens "Tripreward". Kann man auch von Deutschland aus werden. Dort sind eine Menge der klassischen Motels vereinigt. Und bei jeder Übernachtung in einem dieser Mitglieder-Motels gibt´s Punkte. Und das läppert sich für Langzeit-Urlauber schon zusammen. So können wir dieses Jahr 2 Nächte kostenlos übernachten. Es gingen auch Flugmeilen-Erwerb oder kleine Geschenke statt dessen, aber für uns sind Übernachtungen natürlich interessanter. Ist vielleicht mal ein Tipp für Interessierte.
Tja, was morgen sein wird? Wir wissen es nicht. Geplant wird erst morgen...

 


19.10.2005:

... und wieder Las Vegas
Mein erster Blick heute morgen galt dem Wetter: und siehe da - blauer Himmel bis kurz vor Vegas. Da hing eine dicke Nebelglocke. Aber mein Optimismus sagte mir, dass das in 3 Stunden vom Tisch ist. War zwar ein Irrtum, dazu aber später mehr.
Es liegt mir noch am Herzen, was loszuwerden. In den letzten Tagen und sicherlich auch in den folgenden finden Sie auch weiterhin immer wieder Bilder mit Essen vor. Klar, Sie sollen einfach sehen, was man hier alles so Tolles essen kann. Aber es macht auch Spaß, gerade hier in Las Vegas die Casino-Büffet´s abzuklappern. Und Anni meinte vorhin auf meinen Protest, dass schon wieder Essens-Bilder im heutigen Bericht sind, ich sähe das alles falsch und viel zu eng. Hiermit würden doch nur Feinschmecker-Qualitäten dokumentiert.....
Wir kauten also wieder auf unserem Zimmer unser morgendliches Matschbrötchen und tranken den lauwarmen Kaffee und machten uns dann auf den Weg. Bedauerlicherweise war das Wetter in Las Vegas, anders als hier in Jean, sehr! bescheiden. Es regnete zwar nicht mehr, aber es war kalt und ungemütlich. Ursprünglich wollten wir in das Parkhaus des Casinos "Paris" fahren, verpassten aber die Abfahrt dahin. Und da nichts Zufall ist, landeten wir im nächsten Parkhaus, und das war das vom "Flamingo". Ich muss sagen, ich war von den Socken. Jahrelang sind wir daran vorbei gegangen, oder allenfalls innen durch - vorne rein und geradeaus hinten raus.
Das Flamingo ist eines der ältesten Hotels der Stadt und war der Traum von Bugsy Siegel, dem damaligen Oberganoven. Seine Herzens-Flamme hieß mit Kosenamen "Flamingo", und so entstand dieses Hotel um 1946 eben mit diesem Namen. Ich empfand es immer als kitschig mit der großen Blüte und den Flamingos vorne dran.
Heute landeten wir also im Parkhaus vom Flamingo. So sah ich zum ersten Mal diese tolle Welt hinter diesem Hotel-Klotz, der vorne an der Strasse steht. Es gibt eine riesige Badelandschaft, eine Menge Park-Wege durch einen exotischen Garten mit Wasserfällen, Brunnen mit künstlichen Flamingos, aber auch mit Teichen in denen sich Koi´s ungeahnter Größe tummelten. Dazu eine kleine Kolonie Pinguine, viel, viel Grün, Palmen und Ruhe. Nichts war vom Straßenlärm zu hören. Da war ich dann erst mal überrascht. Wir gingen auch durch Teile des Casinos, mit vielen Ruhezonen, netten Cafes, "Kantinen" -Frühstücksbereiche (macht das Essen billig), und natürlich die unvermeidlichen Casino-Spielbereiche. Auch gibt es einen direkten Anschluss an die Monorail-Bahn, dazu aber später mehr. Ich habe mir mal so die Hotelpreise des Flamingo im Internet angesehen - Überraschung: momentan läuft eine Promotion mit 59 Dollar pro Nacht pro Zimmer für den November - und das für ein 4-Sterne-Hotel direkt am Strip. Werde ich mir fürs nächste Jahr merken. Man lernt ja nie aus!
Aber unser Ziel war ja "Paris - Aladdin - Bellagio". Und so gingen wir dann zum Casino/Hotel "Paris". Es ist kein riesiges Haus, aber der Eiffelturm ist unübersehbar. Und man kann sogar hochfahren, da sich dort oben ein Restaurant befindet. Mir gefällt das Hotel, weil es so ein bisschen Pariser Flair und Atmosphäre vermittelt - besonders im "Verpflegungssektor". Da gibt es an vielen Stellen diese kleinen Cafes, wo man aus großen Tassen Kaffee trinkt und das Croissant hineinstiebt. Oder kleine verwunschene Ecken zum Sitzen und Champagner schlürfen. Oder auch ein Restaurant mit Büffet!, das riesengroß ist. Dazwischen kleine Geschäfte und keine Endlos - Malls. Alles ist überschaubar, auch der "Zockerbereich". Mittendrin sieht man in der Decke die drei Stützen des Eiffelturms verschwinden und alles ist licht mäßig ein bisschen "dezent dunkel" gestellt. Macht Spaß, dort zu flanieren. Ist fast wie in Europa. Und natürlich fehlte draußen, fast im Hintergrund, auch nicht der "Arc de Triomphe" und der Ballon aus: in 80-Tagen-um-die-Welt.
Nur ein paar Schritte weiter befindet sich das "Aladdin", ein sehr großes Haus mit einer riesigen Shop-Meile. Stellenweise im Stil eines orientalischen Basars. Es war nicht viel los dort, weder beim Shopping, noch im Casino selbst. Wir haben uns beide nicht so wohl da gefühlt und sind nach einem Rundgang wieder raus um ins gegenüberliegende "Bellagio" zu kommen.
Das Bellagio war bis vor der Eröffnung des "Wynn" das neueste, größte und modernste Haus am Strip - wenn man mal davon absieht, dass denen letztes Jahr - just als wir dort waren, der Strom komplett ausfiel. Eine ganze lange Woche lang. Die Verluste gingen laut TV in die Milliarden. Ich fand es damals nur bewundernswert, wie ruhig und gelassen die Evakuierung der Gäste und das Sperren des Casino-Teils vor sich ging. Die besondere Attraktion im Außenbereich des Hotels sind die Wasserspiele, die besonders im Dunkeln volle Wirkung zeigen. Aber auch tagsüber sieht es Klasse aus- zumal immer ein bekanntes Lied die Vorlage für die verschiedenen Wasserspiele sind - heute war es "Time to say Good bye". Hinter dem Rezeptionskomplex im Haus selbst gibt es einen wunderschönen kleinen "Garten", der immer der Jahreszeit entsprechend dekoriert ist. Heute war es das Thema Herbst. Ansonsten - wie gehabt, ein Casino vom Feinsten, groß mit viel Plüsch. Auch hier die berühmten Einkaufs-Meilen mit den namhaften Designern unserer Zeit, die Show-Angebote und natürlich viele Restaurant - und ein Büffet, und das heißt auch so!
a es mittlerweile nach 13:00 Uhr war, stand halt wieder Essen auf dem Plan. Ich denke, nirgendwo ist das Angebot und die Auswahl an Büffets in den großen Häusern so vielfältig und ausgefallen am Strip. Früher allerdings kostete ein Lunch 7,99 Dollar und das war schon teuer. Heute geht unter 17.95 Dollar plus Tax kaum was. Ich muss sagen, ich bin trotzdem froh, wenn wir am Freitag abreisen. Büffets sind anstrengend.....Anni war es wieder recht. Es gab wieder Fisch in allen Variationen bis zum Abwinken. Es gab auch reichlich Fleisch, aber ich mag kein Lamm und auch kein Roastbeef. Und Hähnchen und chinesische Küche samt italienischer Pizza hängt mir zum Halse raus - aber satt werde ich trotzdem immer. Wenn ich wieder zu Hause bin, möchte ich mal wieder ein richtig schönes, großes Schnitzel mit Bratkartoffeln und Erbsen...
Nach diesem mächtigen Essen machten wir uns auf den Weg zurück zum Flamingo. Aber eigentlich hatten wir noch keine Lust nach Hause zu fahren. So nutzten wir die Gelegenheit, vom Flamingo aus die Monorail-Bahn zu benutzen. Im Eingangsbereich des Hotels stand ein Automat für die Tickets. Es gibt Einfach-Tickets für 3 Dollar, Tagestickets für 10 Dollar oder 3-Tages-Tickets für 25 Dollar. Wir nahmen das Einzelticket. Und da wir kein passendes Kleingeld hatten, sondern nur die "grünen Scheine", wechselte uns der Automat anstandslos unseren 20-iger. Wir bekamen 14x 1-Dollar-Münzen ausbezahlt! Grosse Überraschung. Ich wusste gar nicht, dass diese noch so richtig im Umlauf waren. Als Sammlerstücke ja, aber als richtiges Geld?? Wir haben uns richtig gefreut. Die ollen, vergammelten Münzen haben wir später getauscht, die guten Münzen behalten wir - als Sammlerstücke!
Nun gut, wir fuhren dann bis Endstation - das ist das "Sahara". Vorgestellt hatten wir uns, dass wir dann mit dem Trolley, der straßenmäßig die Hotels anfährt, wieder zurück zum Flamingo fahren würden. Pustekuchen. Gerade das Sahara wird nicht vom Trolley angefahren. Wir also kurz entschlossen an der Endstation gedreht und wieder zurückgefahren mit der Monorail. (Hätten wir noch mal bezahlen müssen??) Unterwegs konnten wir dann auch einen Blick von oben auf den sagenhaften Golfplatz des "Wynn"-Hotels werfen. Man muss schon sehr, sehr reich sein, um mitten in der Stadt auf bestem Baugelände für mindestens 5 weitere Hotelkomplexe, statt dessen einen Golfplatz zu bauen.
Wir sattelten unser Auto und fuhren zurück, da es mittlerweile doch an die 17:00 Uhr geworden war. Nun haben wir immer noch keine Nachtaufnahmen vom Strip und wir wissen nicht, ob das Wetter morgen "Valley of the Fire" zulässt. Wenn nicht, dann hat es eben nicht sollen sein, dann wird Anni bestimmt morgen ausgerechnet vor dem Riesen-Büffet im "Paris" wieder ihren Hunger bekommen... Lassen wir uns überraschen...

 


20.10.2005:

Las Vegas
Heute war wieder ein strahlender Sonnentag. Blauer Himmel bis zum Horizont und wir waren wild entschlossen, endlich mal wieder "Valley of the Fire" aufzusuchen. Ein schnelles Frühstück und ab ging es.
Danach ging so manches nicht mehr. Die Strassen, auch die um Las Vegas herum, waren proppenvoll vor allem mit Lastern aller Größen. Dann erwischte ich fast die Abfahrt nach Henderson nicht, nur um dann festzustellen, dass es die falsche Abfahrt war. Wir wollten ja nicht zum Hoover Dam. Dann versuchte ich wieder zu "drehen", was aber auch nicht klappte, weil ich mich schon wieder auf einer anderen, neu gebauten Brückenabfahrt befand und wieder auf dem Weg nach Vegas war. Und die Abfahrt, die wir suchten, tauchte einfach nicht (mehr) auf. Ich sah dann den "Charleston Blv." - ist mir vom Einkaufen bekannt, nur war das die falsche Seite mit der Hausnummer 1000 und wir mussten, um wenigstens auf die I-15 zu kommen, mind. bis Hausnummer 12.000 fahren.
Und soll ich Ihnen was sagen: wir hatten keine Lust mehr. Wir kennen uns eigentlich sehr gut aus in Vegas, aber halt nur "eigentlich" - das haben wir heute gemerkt. Also nutzten wir unsere Unlust für Besichtigungen und gingen statt dessen shoppen. 
Irgendwie kriegt man nie das Richtige gekauft, oder man hat immer noch nicht alles an Souvenirs zusammen. Zumal ich ja eine Menge für mein Ebay brauche. Und so suchten wir uns durch alles Geschäfte, besonders die der Inder. Die haben eigentlich immer irgendwas Hübsches und manchmal ist es auch nicht "Made in China". Gegen 14:00 Uhr waren wir es aber auch satt mit der Shopperei und überlegten, wem am Strip wir noch die Ehre geben.
Und da fiel uns eigentlich nur noch das "Monte Carlo" ein. Ist auch ein Riesentempel, kurz hinter dem New York, aber nicht sooo bekannt. Das besondere in diesem Hotel ist für uns nur die Tatsache, dass es dort eine Brauerei mit wirklich leckerem Bier gibt. (ich frage mich NICHT, wo der Braumeister sein Handwerk gelernt hat....)
Nach einem Kurzbesuch im Casino und den angeschlossenen Shops sind wir dann dorthin geschlendert - für ein leckeres Bierchen für Anni ( ich hatte heute Fahrdienst) und vielleicht einem "Caesar Salad" für jeden von uns. Aber 12 Dollar für den Salat fanden wir dann doch happig. Also zurück zum Lunch-Büffet. Das kostete 11.95 plus Tax. Das Essen war gut, aber sicherlich kein Vergleich mit den Büffet´s der Vortage. Es fehlte eigentlich komplett das Fischbüffet. Gut für mich, schlecht für Anni.....Aber sie hat sich dann dreimal Eis geholt und ausnahmsweise auch ein Stück Kuchen und dann passte es bei Ihr auch wieder..... Auf das Bierchen hat Anni auch verzichtet. Ich muss Ihnen allerdings sagen, ich bin sooo froh, dass wir morgen weiterreisen. Kein Büffet mehr, kein Casino mit seinem Gebimmele und keine Hunderte von Kilometern mehr zu Fuss - herrlich die Aussicht.
ach dem Monte Carlo fuhren wir Richtung Jean. Anni wollte noch unsere Einkäufe sorgsam verpacken, damit auch alles wieder ins Auto passt. Ich hoffe nur, dass wir nächsten Freitag nicht so wahnsinnig viel Übergepäck haben ...
Jetzt gehen wir gleich noch an der Casinokasse unten ein paar Traveller - Checks tauschen. Die haben sich auch dieses Jahr wieder problemlos bewährt. Und dann war es das für dieses Jahr hier.
Anni´s Lieblings - Casinos sind: Paris - Caesars - Luxor. Von den Büffets, die wir getestet haben, mag sie das vom Bellagio am liebsten - wegen dem ganzen Fisch. Meine liebsten Hotels sind: Mandalay - Mirage - Paris. Und ich war am liebsten am Mandalay - Büffet. Natürlich ist das subjektiv. Verzockt haben wir nichts, weil zur rechten Zeit immer irgendwelche Kleingewinne kamen. Und übernachten werden wir nächstes Jahr mal im Flamingo, falls das klappt.
Dass wir jetzt weder das Death Valley wegen dem Regen, noch heute das Valley of the Fire wegen Unlust besucht haben, ist kein Beinbruch. Wir kennen beide Parks. Und nächstes Jahr gibt es wieder eine neue Möglichkeit. Und dass wir LV bei Nacht nicht fotografiert haben, können wir auch verschmerzend. Bilder dazu gibt´s ja in unserem Bericht 2004. Und wir sind nicht mit dem Trolley gefahren. Aber gesehen haben wir ihn vielfach. Ist übrigens wieder teurer geworden!
Morgen werden wir also weiterdüsen nach Kingman - Arizona. Dort wollen wir 2 Nächte -kostenlos - verbringen und an beiden Tagen fehlende Teile der Route 66 abfahren, bzw. noch mal hoch nach Oatman und noch mal die "Wüstentour" der Route 66 machen...