USA 2004 - 51. bis 60.Tag - 10.4.-19.4.2004

 


51. Tag - 10. April  auf dem Weg zum Kings Canyon und Sequoia Nationalpark 
Ein sonniger Ostersonntag-Morgen ist angebrochen, und tatendurstig ziehe ich mir erst mal das „ continental breakfast" des Motels rein: 1 Tasse kostenlosen Kaffee mit einer Auswahl von 4 verschiedenen Sorten Milchdös´chen - das wars. Aber was solls, dachte ich, frühstücken kann ich überall. Aber dabei blieb es dann bis zum Abend. Nix zu futtern unterwegs - außer ein paar Keksen und trockenen Brötchen¼. Über die US180- und einer wunderschönen Strecke mit allmählicher Steigung auf breit ausgebauten Straßen mit leichten Kurven, erreichte ich in gemütlicher Fahrt nach ca. 2 Stunden den Parkeingang. Hätte 10 Dollar gekostet - ohne „Golden Eagle". Im oberen Teil des Parks hätte es auch die Schwarzwaldhöhenstraße sein können, auch hier gibt es Kiefern und Tannen. Überall lagen noch Schneefelder, und es war sehr frisch. Nach dem obligatorischen Besuch des Visitor-Centers konnte ich über den geöffneten „ General- Grant-Tree - Weg fahren, da der ein bisschen tiefer liegt. Es ist schon irre, wenn man diese Mammutbäume sieht, und dann in einer Menge, wie bei uns im Wald - nur höher, breiter und rot. Ein hübsch angelegter Pfad führte vorbei an all den Bäumen, und im Sonnenlicht konnte ich nicht genug kriegen mit der Fotografiererei. Da die anderen Wege gesperrt waren, ging die Fahrt danach abwärts zum sich anschließenden „Sequoia-Park". Die Landschaft 
veränderte sich dramatisch. Während ich vorher immer „grün" und Schnee hatte, wurde jetzt aus den Hügeln Steinplatten, hübsch abgerundet und ein tolles Beispiel der Gletschertätigkeit vor Jahrtausenden. Das Gestein war nun Granit, also älteres Gestein als der sonst übliche Sandstein. Sequoia´s wachsen hier bis in eine Höhe von ca. 2.300 Meter. Sie können über 80 Meter hoch und über 2.500 Jahre alt werden. De Umfang beträgt bei ausgewachsenen Bäumen über 30 Meter. Der Sequoia-Park kann auch von der anderen Seite aus Richtung „ Three Rivers" befahren werden, ich fand die Tour, wie ich sie gemacht hatte, also nach dort runter besser. Da der Weg raus aus dem Kings Canyon und runter ins Dorf so was von kurvig und von der Straße her schmal ist ( stellenweise wird der 1. Gang empfohlen), fiel es mir leichter, runter zu fahren - vor allem mit einem grandiosen Blick vor Augen - als hoch zu kurven. Ungefähr in der Mitte der Strecke, zwischen „ unten" und Kings Canyon, liegt der „ Giant Forest". Und dort findet man die Riesen dann stapelweise, und es macht Freude, die guten Wanderwege zwischen den Riesen abzulaufen und zu fotografieren, was das Zeug hält. Natürlich war es touristen-voll, aber es verläuft sich auch in diesem riesigen Gebiet. Hier steht 
auch angeblich der höchste Baum der Welt. Die Weiterfahrt von diesem Platz runter ins Tal führt noch an sehr vielen Sequoia´s vorbei, die direkt an der Straße stehen. Ich fand, die Tour ist ein einmaliges Erlebnis, und man sollte ruhig einen Tag dafür einplanen. Wenn Sie unten angekommen sind, 
finden Sie in „Visalia" gute und preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten. Eigentlich voller Eindrücke, und natürlich auch müde gelaufen und gefahren, konnte ich nicht dort bleiben, weil ich ja nach Las Vegas musste. Ich bin noch rund 100 Meilen weitergefahren bis „ Bakersfield" auf der recht flotten 2-spurigen US 45. Dort hatte ich bereits vorher per Internet ein Hotel „ Quality Inn" für 61 Dollar plus Tax gebucht. Da mir mal wieder der Magen auf „halbmast" hing, wollte ich endlich mal richtig zuschlagen. Unterwegs, nicht weit entfernt von Hotel hatte ich ein „Sizzler" gesehen, das ich aus Florida in sehr guter Erinnerung als riesiges Salatbüffet hatte. Also nichts wie hin nach der ganzen Hotel- Eincheckerei. Das Büffet war mickrig, aber es machte satt. Wäre ich nicht so hungrig gewesen und mit „Orlando" im Kopf, hätte ich bemerkt, dass hier alle Leute ein normales Essen mit einem Stück Fleisch oder Hamburger oder Sandwiches bestellt haben (anstatt Salatbüffet) - und sich dazu kostenlos am Salatbüffet bedienen konnten - fast zum gleichen Preis. Aber man lernt ja nie aus.


52. Tag - 11. April -
Nach einer ruhigen Nacht und einem naja-Motelfrühstück ging es weiter auf der US85 in Richtung Las Vegas. Bis dorthin war es von Bakersfield aus noch ca. 
300 Meilen, also noch ein gutes Stück. Die Landschaft war am Anfang die Fortsetzung der Landschaft des gestrigen Morgens, änderte sich dann aber Schritt für Schritt in eine karstige Wüstenlandschaft und war wieder mit Kakteen übersät. Mitten drin - in Mojave -sah ich dannwieder Hunderte von Flugzeugen rumstehen. Aha, dachte ich mir, wieder trockene Luft hier 
und wieder Parkplatz. Und ich probierte es eben wieder, da mal näher ranzukommen. Diesmal kein Militärgelände und freier Blick im Gegenlicht auf die Flugzeuge. Ich bin da so lange rumgekurvt, auch hinter den Schranken, da eh kein Mensch auf dem Gelände war, bis ich ziemlich nah herankam an die guten Stücke. Es waren vorwiegend Großraumflugzeuge- auch Swiss Air und Virgin Air gaben sich dort die Ehre. Dazu bestimmt eine Menge Jumbos von Singapore Airlines, obwohl das Heck abgeklebt war. Und natürlich viele amerikanische 
Flieger. Allerdings hatte ich auch den Eindruck, dass da nicht nur geparkt, sondern auch verscherbelt wurde, da es dort eine Lackieranstalt und ein Verkaufsbüro gab. Die Weiterfahrt dauerte bis kurz nach Barstow - dort befindet sich in „Calico" eine Ghost-Town. Für mich bestehen echte „ Ghosttowns" aus so was wie einem Freilichtmuseum. Dieses hier war zwar nett aufgedröselt, bestand aber nur aus 5 originalen Gebäuden von 31 gesamt. Und die „ Geister" waren auch in all den Gebäuden tätig und fleißig damit beschäftigt,mit allem möglichen echten und unechten Tand den Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Möglichkeiten gab es genug. Pausenlos kamen riesige Busse mit -heute vorwiegend - asiatischen Touristen an. Aussteigen, gucken, Foto machen, einkaufen, weg. Aber genug gelästert. Eintrittspreis übrigens 6 Dollar pro Person. Die ursprüngliche Stadt liegt auch heute noch in einer prächtig bunten Hügellandschaft, sehr beeindruckend! Sie war einst eine blühende und boomende Silberabbau-Stadt mit andie 1.200 Bewohnern und 22! Kneipen. Entstanden 1881, begann der Niedergang erst 1924, mit dem 
Ende der guten Preise für Silber. Schnell wurde diese Stadt dann eine „ Geisterstadt". Erst 1961 erwachte die Stadt wieder zum Leben, als William Knott die Anlage kaufte, restaurierte und dem County letztendlich schenkte. Heute halt einerseits eine bedeutende Einnahmequelle für das County, andererseits von engagierten Bürgern eine erhaltene echte Wildwest-Stadt in 
der liebevoll herausgeputzte Wochenend-Cowboys den manchmal wissensdurstigen Gästen mit Rat und Tat zur Verfügung stehen und gerne über die Geschichte der Stadt reden. Mit Spendengeldern - die natürlich zusätzlich kommen müssen - erhält und erweitert man die Anlage. Eine kleine Bahn, für 2.50 Dollar extra, fährt einen 8 Minuten durch das Gebiet, und 
ein flotter „Guide" erklärt einem ein bisschen, wie das damals so lief mit der Arbeit. Für einen weiteren Dollar kann man ein Stück in einen originalen Stollen gehen. Und nett war eine nachgebaute Silberwasch-Anlage in der man mit einer Pfanne waschen konnte und dann immer - oh Wunder - ein paar Stücke goldfarbenes Pyrit fand. Zwei Cowboys standen einem bei dieser Arbeit zur Seite. Kostet nix, man erwartete aber eine „Donation". Die Weiterfahrt musste nun ein bisschen schneller laufen, denn ich wollte unbedingt noch mein Übernachtungsproblem für die Zeit ab dem 16.4. lösen. Irgendwie hat es mich doch belastet, nicht zu wissen, ob ich denn nun länger in Vegas bleiben kann, oder ob ich endgültig am 16.4. abreisen muß. Zuerst jedoch stand „ESSEN" auf dem Plan. Direkt in Nevada gibt es den Ort „ Primm"- natürlich die erste Zockeradresse hinter der „ Grenze", aber auch berühmt fürhervorragendes Prime-Rib. Und so war es dann auch. Ein hervorragendes Essen - Prime Rib für 5.95 Dollar plus Tax stand an. Dabei 2 Dollar beim „ Keno" verzockt und weiter ging die Reise. Im nächsten Ort - Jean - ist das Visitor-Center- und ich wollte mich mit Landkarten etc. von Nevada eindecken. 
Ich fand es nicht, aber dafür ein Hotel, das mit einem Schlag meine Übernachtungsprobleme löste. Dieses Casino-Hotel liegt ganz allein auf weiter Flur (hat aber sogar Internet- Anschluss!), hat ein kleines Casino, 4 verschiedene „Freßtempel", ein bisschen Souvenir- Kram, einen riesigen Parkplatz für Lkws und Traum-Übernachtungspreise. Ich mochte es gar 
nicht glauben, habe mir sogar ein Zimmer angesehen - besser als so manches gute Motel unterwegs. Und besser als die meisten bezahlbaren Hotels in Vegas. Ich zahle für 5 Nächte für das ZIMMER je Nacht 19.95 Dollar, für 1 Nacht 39.95 Dollar und 1 Nacht 79.95 Dollar = Wochenende.Und dafür wurde sich auch noch entschuldigt. Ich habe alles klargemacht für den 16.4. - 23.4. Pool und Spa ist natürlich auch da, und es werden wunderbar erholsame Ferientage werden. Die Entfernung zum Vegas-Strip beträgt exakt 15 Minuten! Jetzt bin ich bis Freitag also hier in Vegas im „ Strip-Travelodge" unterbracht, zwar teurer als gehofft, aber mit 310 Dollar incl. Tax für 5 Übernachtungen noch erträglich. Absolut ruhig, obwohl nur 10 Schritte von der Strip-Straße entfernt - quasi im Hinterhof. Nebenan ist „ Alladin" und „Paris" und ich fühle mich in guter Gesellschaft.



53. Tag -12. April -  Las Vegas und sein „Strip" 
Lauter Pressluft-Hammer-Krach riss mich um 7 Uhr aus meinen Träumen. Wie ich herausbekam, wird an der Hinterwand des Hotels ein neues Hotel angebaut. Für nur 1-Nacht- Gäste mag der Krach wurscht sein, die stehen eh früh auf und reisen weiter. Aber ich will mich hier erholen. Problemlos bekam ich dann aber ein Ersatz-Zimmer direkt am Pool. Mit Blümchen vor der Tür und absoluter Ruhe. Mein Blick geht jetzt in die andere Richtung, und heute abend werden mich dann „ San Remo und Boardwalk" erleuchten. Gestern abend 

konnte ich es mir, trotz Müdigkeit und guten Vorsätzen, nicht verkneifen, doch noch mal gerade um die Ecke zu gehen. Schräg gegenüber von mir ist das „Bellagio" - momentan das teuersteund spektakulärste Hotel - und ich dachte mir, eine Nachtaufnahme davon samt derWasserorgel davor müsse toll aussehen. War wohl nix. Das Unwahrscheinliche war passiert, im Bellagio war Stromausfall und zwar so gründlich, dass laut TV-Bericht erst am 14. April 
die ersten Lampen wieder angehen werden. Das Hotel war voll ausgebucht und hat 4.000 Betten. Da braucht man nicht viel Fantasie... Ich habe heute erst mal damit begonnen, die nächstliegenden Hotels von innen zu besichtigen, 
dann ein bisschen eingekauft und dann nur noch gefaulenzt. Aber der Reihe nach: natürlich wollte ich heute morgen wissen, wie es mit Bellagio weitergeht. Eine Grabesstille dort, keinerlei Treiben. Selbst die Kräne an dem Erweiterungsbau standen still. Aber merkwürdigerweise weder Polizei noch sonst irgendeine Unruhe. Ich bin dann ins „Alladin" gegangen.Ein monströser Bau der komplett vor ein paar Jahren neu gestaltet wurde. Er hat jetzt eine riesige Einkaufspassage rund um den Zockerbereich - in unterschiedliche 
Themenbereiche aufgegliedert, mit vielen Geschäften und Restaurants aller Art. Es hat Spaß gemacht, dort mal 2-3 Stunden durchzubummeln. Zwischendurch verdunkelte sich der hellblaue Kunst-Himmel der Passage, und es donnerte und wurde dunkel. Aber „die Nummer" kannte ich schon aus dem alten „Caesar-Palace". Der liegt ebenfalls schräg gegenüber hinter dem Bellagio auf der anderen Straßenseite und wird gerade aufwendig restauriert, erweitert und der Zeit und der Konkurrenz entsprechend umgebaut. Zukünftig gibt 
es dort auch ein Colloseum. Die Komplett-Anlage soll im Herbst fertig sein. 
Zu mehr Aktivitäten mochte ich mich nicht durchringen, zumal es draußen 31 Grad waren und der Pool mehr lockte.


54. Tag -13. April -  Las Vegas 
Nach einem sehr ruhigen Schlaf - kaum zu glauben bei der Nähe zum Strip - bin ich gewillt, noch mal die nächsten Casinos abzuklappern. Es ist 4 Jahre her, dass ich das letzte Mal hier war, und es hat sich so wahnsinnig viel verändert - besonders die Preise. Damals konnte ich noch locker für 2.99 Dollar ein Büffet- Frühstück genießen. Dafür kriege ich heute nicht mal mehr ein Glas Bier. Aber die Zeiten ändern sich, auch was die Leute hier angeht. Selbst am Tag stehen vorwiegend Mexikaner an der Straße und verschenken Gutscheine für nette 

Mädels, tolle Strip-Shows etc. Hier in dieser Stadt ist und war Prostitution nie verboten, und es darf offen geworben und angebaggert werden. Kaum zu glauben in diesem doch ach so prüden Amerika. Nur früher ging das alles etwas stilvoller ab - soweit ich das mitgekriegt habe. Geändert hat sich meiner Meinung nach auch, dass mehr Wert auf Allgemein- Unterhaltung - auch für die ganze Familie - gelegt wird. Es gibt wahnsinnig viele verschiedene Shows in der Stadt, ein Aquarium im Mandalay Hotel, Delfine in Mirage, Löwen im MGM-Grand, sehr viele Restaurants und Kindervergnügungen aller Art auf dem Strip und ein Freizeitpark im MGM-Hotel-Komplex. Dazu Ritterspiele und was weiß ich alles noch nicht¼ Fast alle klassischen Hotels haben an-oder umgebaut. 
Die Casino-Bereiche der Hotels, die ich so besucht habe, sind kleiner, moderner und lebendiger geworden. Es wird fast überall mit „Promotions" geworben, um die Zocker möglichst lange im Hause zu halten - ich habe eine kostenlose „ Cap" dabei bekommen. Als ich vor Wochen an der Golfküste war und die ersten Casinos fand, schrieb ich noch, dass es jetzt 5 Cent Automaten gibt. Falsch, hier gibt es mittlerweile auch 1 Cent und 2 Cent - Automaten. Schade fand ich es, dass in einigen Casinos nicht mehr der Gewinn in barer Münze ausgezahlt 
wird, sondern es klingelt vom Band, und es kommt ein Papierstreifen raus mit dem Gewinn zum Abholen an der Kasse. Gerade das Klingeln war doch immer der besondere Kick. Restaurants gibt es hier in Hülle und Fülle, auch bekannte Köche geben sich hier die Ehre. Und es fehlt an nichts, was so auf dieser Welt gekocht oder getrunken wird. Selbst Coca Cola hat hier eine Filiale auf dem Strip. Am frühen Nachmittag hatte ich wieder genug vom Touren. Ich wollte auch nicht zocken, denn das ist hier nach wie vor sehr verführerisch. Und 
es gewinnt ja eigentlich immer nur einer - die Bank. Aber ich werde mir das Vergnügen sicherlich an einem anderen Tag nicht entgehen lassen.


55. Tag - 14. April -  Las Vegas 

Heute, nach wiederum ruhiger Nacht, steht ein Hotel-Büffet-Frühstück auf dem Plan. Heute ist Urlaubs-Halbzeit, und das muß würdig gefeiert werden. 
Die Sonne knallt schon wieder vom Himmel, und die TV-Nachrichten vermelden, dass „Bellagio" heute wieder ans Strom-Netz gehen kann, seine volle Leistung aber frühestens Freitag wieder erreicht. Es ist 8:30 Uhr, und ich habe Hunger. Also rüber auf die andere Straßenseite (ist gar nicht so einfach bei bis zu 10 Spuren) zu „ Carrows" - ich erzählte schon davon - da kann man hervorragend frühstücken. Allerdings blieb ich dann kurz davor im „Boardwalk-Casino" hängen, das damit wirbt, für 8.99 Dollar das beste Frühstück der Welt incl. Getränke zu bieten. Warum nicht mal testen? Es war gut und absolut ok. Einen Fehler habe ich trotzdem gemacht und das merke ich mir fürs nächste Mal: wer kurz vor 10 Uhr kommt, zahlt Frühstück und kann auch zu Mittag essen - kostet normal 11.99 Dollar. Das wird nämlich um 10 Uhr morgens(!!) freigestellt. Und das war vom Allerfeinsten. Leider war ich satt, aber es gab mexikanische, amerikanische, italienische Küche und Kuchen bis zum Abwinken. Von den anderen Köstlichkeiten, wie Nachtisch, Beilagen und Salatbar gar nicht zu reden! Nach dem Essen stand Bummeln mit Fotografieren an. Dabei fiel mir folgendes auf: hier auf dem Strip ist etwas anders als im übrigen Amerika. HIER gehen die Amerikaner zu FUSS! In einem Land, in dem selbst der Briefkasten so angebracht ist und so tief hängt, dass man im Auto sitzenderweise aus dem Fenster heraus die Post einwerfen kann, fast ein Wunder. Auf dem Strip gibt es viele kleine Billig-Läden - hier werden Souvenirs angeboten für 99 cent, nett gemacht und tolle Mitbringsel aus Las Vegas - made in China. Auch eine Fülle von Werbern für Touren oder Eintrittskarten in Shows umschwirren einen. Alles wird geboten - von Grand Canyon-Flug bis zur Jeep-Tour durch die Wüste. Bloß ein Angebot für eine Tour ins „Death Valley" ist nirgends dabei. Ich werde mich morgen mal schlau machen, ich möchte da lieber organisiert hin als auf eigene Faust. Die Eintrittskarten für Shows, die „auf der Straße" ganz seriös angeboten werden, sind teilweise für den halben Preis zu bekommen. Das 
ist äußerst attraktiv, wenn man bedenkt, dass z.B. selbst der billigste Platz für „O"= Cirque de Soleil, im Bellagio 93.50 Dollar p.P. kostet! Ich werde das Angebot nächste Woche auch noch mal checken. Es gibt ein paar Sonderkonzerte. Ach ja, der große Bruder Klitschko kämpft ja auch noch diesem Monat. Leider ist das kein solch tolles TV-Erlebnis hier in den Staaten. Aber ich hoffe, er gewinnt, und wenn ich noch ne Karte für den halben Preis ergattern könnte. Für heute steht dann nichts mehr an als nur noch Faulenzen und Pool. Vielleicht geht's heute abend noch mal raus.


56. Tag -15. April -  Las Vegas 
Meine Motel-Nachbarn links und rechts sind auch Langschläfer, und so ist die 
Geräuschkulisse am frühen Morgen sehr niedrig - bis um 6:30 Uhr Bagger an der anderen Hinterfront des Hotels anrücken und einen ohrenbetäubenden Lärm veranstalten. Was die schon wieder wollen? Ich habe mich dann doch noch mal umgedreht zum Weiterschlafen. Aber irgendwie klappte das nicht mehr so gut. Die Bautätigkeit hier auf dem Strip ist enorm. Und alle Leute, die auf dem Bau arbeiten, haben bestimmt keine Job-Sorgen. Hier wird Tag 
und Nacht gewerkelt. Und nur Hotelgäste, die höher als die 20. Etage wohnen, dürften unbehelligt schlafen können. Aber das ist halt Las Vegas. Ich habe heute zur falschen Zeit beschlossen,doch frühstücken zu gehen. In meinem „Carrows" von gestern stand die wartende Schlange zum Frühstück bis auf die Straße. Es war 9:15 Uhr, die Frühstückszeit der Amerikaner in Las Vegas. Dann bin ich eben weitergegangen bis zum MGM-Grand. Dort habe ich mich ebenfalls angestellt - ging aber flott - 11.99 Dollar plus Tax gelöhnt und mich auf ein tolles Büffet gefreut. Es war gut, aber meiner Meinung nach trotzdem zu teuer. 
Anschließend habe ich direkt mit dem Trolley für 1.75 Dollar eine „Striprundfahrt" gemacht. Diese roten und grünen Trolleys fahren viele große Hotels an, und man kommt so einfacher vorwärts. Leider fährt die für den 1. April angekündigte Monorail-Bahn doch noch nicht, die Züge sind aber wohl schon in der Testphase. Habe mehrmals welche stehen sehen. Die Strecke läuft parallel zum Strip auf der Rückseite der Hotels. Bald werden dann auch die Hotels der 2.und 3. Reihe an den Strip angebunden sein. Ausgestiegen aus dem Trolley bin ich nach 90 Minuten im „Mirage", meinem Lieblingshotel. Ich finde, es hat immer noch diesen Flair von edel, reich und schön. Leider habe ich für diese Woche hier keine Zimmer bekommen. Gegenüber ist das „ Venetian", und alle Welt schwärmt ja davon, wie toll das Hotel wäre - besonders von der Gondelfahrt in der ersten Etage. Also, es ist schon recht prachtvoll, und was da alles so nachgebaut wurde, ist schon beeindruckend. Besonders die Deckengemälde im 1. Stock und im Eingangsbereich des Hotels. Die Gondelfahrt für 15 Dollar im Innenbereich fand ich allerdings zu teuer. Aber geschmunzelt habe ich über den „Italienischen Gesang". Eine weibliche Gondolierine schaffte sogar spielend das hohe C - SEHR bewundernswert.Und wie gut, dass unter dem Wasser in der 1. Etage nur das Spielcasino liegt, wenn da mal was undicht werden sollte. Viele exclusive Geschäfte sind 
ebenfalls im „Shop-Bereich" zu finden. Auch „Madame Tussaud" gibt sich die Ehre ab der Mitte der Rialto-Brücke. Kostet 19 Dollar Eintritt - 2 Erwachsene + 2 Kinder 49 Dollar! Ich habe mich mit „ Woopi Goldberg" begnügt - die ich im übrigen als Schauspielerin schätze. Sie stand kostenlos VOR dem Wachsfigurenkabinett. Die Neugierde trieb mich dann natürlich auch ins „ Bellagio" - man muß doch schließlich nach dem Rechten sehen. Soweit ich sehen konnte, funktioniert sichtbar wieder alles. Ich habe dort sogar 2 Dollar am Slot gewonnen - leider nicht „ klingeling"- Auszahlung, sondern mit Zettel an der Kasse. Bellagio ist schon was Besonderes, und man spürt auch überall den Willen, „das Beste" zu sein. Trotzdem hat der Crash ein sattes Loch ins Portemonnaie gerissen, man spricht hier von 2 Milliarden Dollar Gesamt-Verlust in den 5 Tagen. Unvorstellbar. Nach der Tour seit dem frühen Morgen qualmten mir die Socken, und ich denke, mein Bedarf ist jetzt erst mal gedeckt und meine Neugierde befriedigt. Ich kann morgen beruhigt erst mal „ in Urlaub" gehen.


57. Tag - 16. April - Las Vegas - Umzug nach Jean, dem „Vorort" von Las Vegas 
Erwartungsgemäß wurde es heute hektisch. Packen, Auto tauschen und ins Hotel ziehen standen auf dem Plan, und unglücklicherweise ist es auch noch Freitag - der „Einflugtag" der Ami´s in Vegas. Nichts desto Trotz, das Frühstück erfolgte heute endlich im „Carrows" und war sehr zufrieden stellend. 
Eigentlich wollte ich erst ins neue Hotel umziehen und dann den Wagen tauschen, habe mich dann aber verfahren und landete dann doch erst bei Alamo. War auch gut so. Ich kann nur jedem dringend empfehlen, der ein Auto länger als 56 Tage mietet, den Voucher zu prüfen. Ich habe das zwar auch gemacht, aber falsche Schlüsse gezogen. Es muß auf dem Voucher ausgewiesen sein,dass der Wagen „XXX-Location" getauscht wird und dass dafür KEINE Einweggebühr und keine Flughafen-Tax anfallen! Bei mir war weder das eine noch das andere vermerkt. Die Folge: Ärger und Stress. Holidays-Autos muß ich zugute halten, dass man trotz Wochenende in Deutschland umgehend reagierte, indem ein Garantie-Fax für mich kam, mit der Bitte, die Einweggebühr zu bezahlen. Es würde dafür Sorge getragen, dass der Betrag bei mir nicht belastet würde. Könnte halt erst am Montag geklärt werden. Montag rufe ich noch mal in Deutschland an. Die Einweggebühr hätte 500 Dollar betragen, aber ich konnte mich einigen, dass nur der halbe Betrag jetzt abgefordert wird und der Rest in Orlando geklärt werden müsse. Nach einigem Hin und her klappte das auch mit dem falschen Voucher. Man 
zeigte sich kulant - ich denke, die wollten keinen Stress und haben das Problem auf Orlando verlagert. Immerhin, ich hatte alle Papiere und freute mich darauf, mir meinen neuen Wagen aussuchen zu können. Pustekuchen! Kein einziges Fahrzeug weit und breit, aber 4 lange Schlangen mit Wartenden.
Als ich nach einer Stunde endlich dran war, bekam ich das gleiche Auto, wie ich bisher hatte, zugewiesen. Es ist mausgrau, aber flammneu. Hat weniger als 
3.000 Kilometer gelaufen und riecht noch ganz neu. Wird sicher anders werden auf den nächsten 7.000 Meilen! Nach guten 2 Stunden war dann alles erledigt, und ich konnte weiterfahren zum Hotel. Das Hotel-Casino Gold-Strike ist einfach Klasse, und ich kann auch hier nur noch einmal eine Empfehlung aussprechen.Näheres unter: www.stopatjean.com .Das Zimmer liegt im 7. Stock mit Blick weit über die Wüste und die Berge dahinter, ist ca. 35 Quadratmeter groß, mit einer zusätzlichen Couch-Ecke. Unter dem Fenster ist ein großer Parkplatz mit einem direkten Hintereingang und Aufzug zur jeweiligen Etage. Man muß also nicht quer durchs Casino. Das Hotel hat ein kleines, geheiztes Schwimmbad und einen Jacuzzi. Innen im Haus ist alles 
gediegen und freundlich. Es gibt verschiedene Restaurants und auch Burger King. Der Casinotrakt ist überschaubar. Und das alles zu einem Zimmer-Preis von 19.95 Dollar/Nacht, am Freitag 39.95 Dollar, der teuerste Tag ist Samstag mit 79,95 Dollar. Alles preislich NIX gegen Las Vegas. Am Abend habe ich für 1.25 Dollar ein Frischgezapftes an der Bar geschlabbert und der Life-Band gelauscht, die sogar echt gut war. Das Hotel-Casino „ Gold Strike" liegt direkt an der „I-15". Auf der anderen Seite der Autobahn liegt das Schwestern- 
Hotel „Nevada-Landing". (beide gehören zur Mandalay-Group) Und im Nevada Landing sind tatsächlich 2 Schaufelraddampfer gebaut- mitten in der Wüste. Dann gibt's hier noch 2 Tankstellen, ein Postamt und einen kleinen Flughafen. Sonst nichts. Und Las Vegas liegt keine 15 Auto-Minuten entfernt.


58. Tag- 17.April -  Faulenzertag in Jean und dem Casino 
Heute Nacht hatte ich einen tollen Blick auf die weiße Lichterkette auf der Interstate. Wie am Bindfaden aufgezogen Auto hinter Auto Richtung Vegas. Der Wüstenwind pfiff, und da ich das Fenster einen Spalt offen hatte, war es ein fremdes, aber tolles Geräusch. Die Hotelbetten sind sehr gut, und heute Morgen stand erst mal richtig frühstücken an. Ab 10 Uhr gab es „ Brunch" mit Champagner und warmer Küche für 9.99 Dollar. Ich habe ein New York Steak 

mit scrambled Eggs und Hash Browns (Steak mit Rühreiern und Röstis) gegessen. Das war es absolut wert. Ein bisschen mit Stil und Esskultur und nicht wie sonst üblich. Heute soll das Wetter schlecht werden - sagt der Wetterbericht, und tatsächlich hat der Wind voll gedreht. Die Wolkenberge sind auch unübersehbar. Ich lasse mir trotzdem den Tag nicht vermiesen. Werde erst mal faulenzen und am späten Nachmittag ein bisschen zocken gehen¼ Heute habe ich eine Menge gelernt über Casino-Mentalität. Mein erster Freund ist Jack, der Trucker, der mir als erstes gesagt hat, dass ich für Drinks an der Bar nichts zahlen muß, wenn ich ein bisschen zocke. Dann hat er mich zu einer bestimmten Abteilung geschickt, um sofort „Member" im Casino zu werden -zocken bringt Punkte, und Punkte sind umsetzbar in Übernachtung, Essen und Tanken. Mein zweiter Freund ist Mark, der Barkeeper, der immer dafür sorgt, dass ich eine volle Flasche „ Corona" da stehen habe. Hier trinkt man kein Chemie-Bier aus dem Hahn,hier trinkt man Corona aus der Flasche mit einer Zitronenscheibe im Flaschenhals, allerdings trinke ich lieber ohne Zitrone.
Mein dritter Freund ist John, der Rezeptionist. Sein Vater- oder Beschützinstinkt war wohl ausgebrochen- was ich nicht mal sofort bemerkt habe - und vielleicht habe ich deswegen ein so tolles Standard-Zimmer mit Blick auf die Wüste.
Gelernt habe ich aber auch, dass es billiger und schneller geht, im Cafe zu frühstücken. Dort kosten z.B. 3 Eier mit Hash Browns und Toast nur 1.99 Dollar. Kaffee kostet extra 1.39 Dollar. Gelernt habe ich aber auch, dass der Samstag ein schlimmer Tag für mich und ein „Business-Day" fürs Casino ist. Insgesamt 21 Busse haben ihre Passagiere ausgespuckt, und Hunderte von Autos überschwemmten den Parkplatz. Es war alles da, vom Rentner, der nicht mehr laufen aber sitzen konnte, von ganzen Familien, von Freizeitzockern, und sogar Cowboys ließen sich blicken. Da das hier ja kein riesiges Casino ist, war es auch kein Wunder, dass Hunderte in Schlange vor den Restaurants standen. 
Am nächsten Freitag gehe ich auswärts essen.


59. Tag - 18. April -  Faulenzertag 2 in Jean 
Es tut richtig gut, mal kein Ziel zu haben, sondern richtig faul höchstens in die Pools zu gehen und sonst nichts zu tun. Allerdings erst später denn: 

Heute morgen stand wiederum ein schnelles Cafe-Frühstück an, da ab 9 Uhr hiesiger Zeit ein „ Familien-Chat" geplant war. Das mit dem Cafe haute gerade noch so hin, die längere Schlange stand schon wieder am Büffet an. Und der Familien-Plausch war mal was ganz anderes, als die ewigen Mails mit 9 Stunden Zeitunterschied. Gegen Mittag - die Schlangen unten an den Restaurants waren immer noch nicht kürzer - und der Pool war mittlerweile rappelkindervoll -bin ich dann doch nach Vegas reingefahren. Ich wollte einen 99cent-Laden besuchen und gegenüber in einem Supermarkt noch ein paar Dosen Bier organisieren. Dann wollte ich noch mal ein Hotel besichtigen, um dort evtl. nach der Zeit hier in Jean noch eine Weile zu bleiben. Kurz und gut, ich habe verrückten Quatsch im 99cent-Laden gekauft und mir nicht Corona-Bier, sondern Miller-Bier besorgt (Corona kann ich ja auch im Hotel kriegen). Das ausgeguckte Hotel war nicht mein Ding. Hier in Jean wurde ich dann wieder freundlich von John, dem Rezeptionist, empfangen, der wissen wollte, wie es mir hier gefiele. Als ich ihm meine Begeisterung ausdrückte und ihm mehr scherzhaft sagte, ich wäre jetzt „Member" und würde für ein billiges Zimmer zocken, lachte er herzlich und sagte: „Honey, let it be, I´ll give you an another special Price for to stay". Daraufhin habe ich dann problemlos verlängert um eine Woche, und dazu noch mal 10 Dollar Rabatt gekriegt.
Und am Donnerstag soll ich noch mal mit meiner Member Karte kommen, und er will sehen, ob er die vorhandenen Punkte noch „einarbeiten" kann. Nun ja, von Jack, dem Trucker, weiß ich, dass ich ungefähr 1.200 Punkte für eine kostenlose Übernachtung brauche. Ich habe mal gerade 88 Punkte „erarbeitet" - hat mich 6 Dollar Verlust gekostet. Jedenfalls habe ich jetzt gebucht bis zum 30. April. Insgesamt kostet mich der Aufenthalt für 14 Nächte 429 Dollar - das entspricht einem Tagessatz von 30,50 Dollar incl. Tax! Und das in einem solchen Hotel! 
Danach aber geht's endgültig weiter Richtung Naturparks. Natürlich steht auch in der Zeit hier noch eine Menge an: ich möchte im Mandalay Bay das Aquarium besuchen, den Red Rock Canyon besuchen und natürlich aus Death Valley. Valley of the Fire besuche ich, wenn ich weiterfahre. Möglicherweise kommt auch noch mal Lake Mead und der Hoover Dam dran, und ne Wüstentour zu einem der vielen „Dry Lakes" juckt mich auch noch. Also werden die Tage hier auch ziemlich ausgefüllt sein, aber der Stress, sich immer eine neue Bleibe suchen zu müssen, ist halt nicht.


60. Tag -19. April - Fahrt nach Death Valley 
Heute morgen schmiss mich um 6 Uhr das Gebimmele des Handys aus meinen Träumen. Ergebnis: das Alamo-Autoproblem war positiv erledigt. Danach genügte ein Blick nach draußen, um aufzustehen. Gestern abend hatte ich in den Nachrichten noch mitbekommen,dass das Wetter in der Las Vegas Region kühl und feucht sein würde die nächsten Tage.Mehr als 21-25 Grad C wären nicht drin. Der Tag passte perfekt für Death Valley. Als ich noch in Vegas war, hatte ich mich bei den Agenturen nach Touren nach Death Valley erkundigt. 

Ungläubiges Staunen oder Grinsen war die Antwort. Ich solle doch lieber nach Aspen in Colorado Ski fahren gehen, wäre angenehmer als die Gluthölle von Death Valley. Nun ja, sehr einfältige Männer gibt es überall auf der Welt. Ich habe dann beschlossen, trotzdem hinzufahren und nachzusehen, ob es so heiß wäre. Und siehe da, der heutige Tag passte doch hervorragend. Um 7:30 Uhr war ich bereits auf der Piste Richtung Vegas. Dort wollte ich die US 160 nehmen und via Pahrump ins Death Valley rein. Vorher hatte ich noch voll getankt, ´nein schnellen Hamburger von McDo verdrückt und Reiseproviant mitgenommen. Reichlich Mineralwasser war noch im Auto vorhanden. Ich hätte mich gar nicht so beeilen müssen: draußen war es 21 Grad C, und die Jacke habe ich auch im Death Valley erst nach 12 Uhr mittags (!) ausgezogen. Die Strecke über die US160 nach Pahrump war ein Glückstreffer. Man fährt an den bombastischen Bergen des Red Rock vorbei, der im Morgenlicht seine ganze Farbenvielfalt zur Schau stellte. Über eine Passstraße durch eine wunderschöne Gegend, in der man von einer Hügellandschaft empfangen wird, die ihresgleichen sucht. Ich habe fotografiert, was das Zeug hielt, und jeder, der die Natur liebt und sich auch für geologische Dinge interessiert und natürlich auch hier ist, sollte unbedingt diese Strecke mal abfahren. Da es dort bergig und relativ hoch ist, dürfte es auch im Sommer trotz Hitze machbar sein. Ist ganz leicht zu finden, ist mitten in Vegas auf der I-15 ausgewiesen auf brauner Tafel als Weg ins Death Valley bzw. Red Rock Canyon, ist auch die 
Straße nach Pahrump. Dieser Ort dann hat mich echt zum Staunen gebracht. Erst bin ich wieder die endlosen Meilen immer geradeaus gefahren - rechts und links dann wieder nur Wüste, von Bergen gesäumt und dann ein Ort, ich schätze weniger als 1000 Einwohner, zersiedelt auf einer Fläche von einer mittleren Großstadt, aber fein mit Spielcasinos und Rambazamba. Ich fragte mich unwillkürlich, wer da wohl hinfährt? Nett war die Innendorf- Straße hergerichtet mit Casino-Attrappen, einem Best Western Motel, vielen Kneipen und einem realen Casino.Auch Wal-Markt und ließ sich nicht lumpen. Also, mir hat es gefallen, und ich würde da sogar noch mal hinfahren. Aber dann ging es weiter nach Death Valley. Wieder quer durch die Wüste, ohne große Vorwarnung war man wieder in Kalifornien und dann endlich: der NP war erreicht. Anstatt des sonst üblichen Abkassier-Ranger-Häuschens, gab es hier nur einen Abkassier-Automaten. Hier sollten 10 Dollar Gebühr eingezahlt und ein Prospekt entnommen werden. Entfiel bei mir, ich habe ja „Golden-Eagle". Im erhaltenen Visitor-Guide -Prospekt waren alle Höhepunkte zusammengefasst, und ich bin natürlich als erstes nach „ Dantes View" gefahren. Im Nachhinein betrachtet, war es eine Kurverei in die Höhe auf knapp 1.500 Meter, und leider war es oben so diesig, dass man wenig von der Pracht der Berge gegenüber und dem Salzsee unten gesehen hat. Egal, unten wieder angekommen, gings weiter durch eine herrlich bunte Landschaft.
Ich gebe zu, ich hatte total andere Vorstellungen vom Death Valley. Ich dachte 
eher an Hitze, Salzsee, platt, und das wars. Irrtum! Die Landschaft dort ist unbeschreiblich schön, bunt und aufregend. Den ersten Abstecher machte ich am „ Twenty Mule Team Canyon" - einer kleinen ungepflasterten, aber problemlos zu befahrenen Straße zwischen all den bunten Hügeln durch - ich schätze mal an die 5 Meilen. Traumhaft schön und so was von farbenprächtig. 
Stellenweise fehlten mir die Worte. Ich habe viel Schönheit auf dieser Welt 
gesehen, aber Death Valley braucht sich da überhaupt nicht zu verstecken! Eine halbe Meile weiter liegt der berühmte Zabriskie Point. Ein kleiner, bequemer Anstieg mit Überblick und - natürlich - Blick auf Farbenpracht ohne Ende. Ein Stück weiter biegt die Straße ab nach „Badwater", dem tiefsten Punkt in Amerika. Liegt an die 86 Meter unter dem Meeresspiegel. Aber davon erzähle ich Ihnen morgen. Hier wird der Bericht sonst zu lang. Genießen Sie die Bilder.