21.10.2005 Las Vegas - Kingman
21.10.2005 Las Vegas - Kingman

21.10.2005:

Abfahrt Las Vegas über ein Stück wunderbare "Route 66" von Topock über Oatman nach Kingmann
Wenn man es sich so richtig überlegt - unsere Zeit in den USA für dieses Jahr ist bis auf eine Woche abgelaufen. Erlebt haben wir eine Menge, Spaß haben wir bis jetzt auch an unserem Trip, und es stehen ja auch noch ein paar Erlebnisse aus...
Heute morgen ging wie immer der erste Blick zum Himmel. Dieser war bewölkt. Aber uns war es erst mal egal, heute ging es endlich weiter. Las Vegas ist immer wieder Pflicht-Teil aber immer wieder geht es einem auch beizeiten auf den Wecker und man ist froh, wieder weg zu können.
Heute morgen wurde also gepackt, und das war ziemlich chaotisch. Man braucht ja schon ne Menge Sachen für 2 Monate, aber wenn dann noch stapelweise Souvenirs dazukommen, muss man jemanden haben, der trotzdem noch "so eng" packt, dass alles erst ins Auto und später in den Flieger passt.
Gegen 10:00 Uhr kamen wir dann aber doch los - ohne Frühstück. Irgendwie war uns beiden heute nicht danach und wir wollten lieber unterwegs mal was essen. Naja, nach der Völlerei der letzten Tage hat uns ein knurrender Magen nicht geschadet...
Wir also los über die 95 - einer "wüsten" Parallelstrasse zur Autobahn Richtung California und der I-15/40. Die Strecke da hin ist fast kerzengrade und sagenhaft gut ausgebaut und man darf 70 mph fahren. Bis Needles - das ist da, wo es ungefähr auf die Autobahn I-40 geht sind es 90 flotte Meilen, wenn man davon absieht, dass im kalifornischen Teil der Strecke die Strassen wieder Berg -und Tal-Bahnen waren. Wir sind dann weitergefahren bis Exit 1 auf der Arizona-Seite. Das geht da alles nahtlos ineinander über, alles kein Stress. Dort bogen wir ab Richtung Topock, das bereits auf der alten Route 66 liegt. Klar hatten wir da Hunger und es war ja auch schon spät, aber die dortigen Restaurants gefielen uns nicht - wir sind ja schließlich verwöhnt...
Also fuhren wir weiter. Für mich ist die Strecke in diese Richtung Oatman schöner als wenn man von Kingman kommt. Hier hat man die mächtigen Vulkanberge vor sich und das Licht im Rücken und das bringt es natürlich an tollen Bildern. Diese Strecke ist für mich aber auch die härteste Tour, die die Jungs damals gebaut haben. Nichts als Wüste rechts und links und im Sommer locker 50 Grad Celsius. Wie gut, dass es erst vor kurzen geregnet hat, die Kakteen mit erblühen, bzw. mit "in-grün-ausschlagen" beschäftigt sind und die Temperaturen nur um die 22 Grad liegen. Und zur Not gibts ja auch noch Klima-Anlage im Auto...
Von Topock bis Oatman sind es vielleicht 20 Meilen und dann geht die Post ab. Oatman ist und war immer der "Nabel der Route 66-Biker". Ein Esel-Dorf mitten in den Bergen. Im Umfeld leben an die 1.500 wilde Esel, von denen einige immer wieder in die Stadt kommen, sich füttern und fotografieren lassen und dann wieder abhauen. Anni sagt immer, die "hatten heute Dienst". Natürlich gibt es dort alles zu kaufen, was sich irgendwie als Route 66 vermarkten lässt, und auch wir kaufen jedes mal wieder irgendwas. 
Es gibt dort eine Kneipe, und in dieser haben wir dann endlich was zu essen bekommen - nach fast 40 Minuten Wartezeit. Ist lang, wenn es 15:00 Uhr ist und man Hunger hat. War was Typisches: Sandwich für mich und Hamburger für Anni. Das Herausragende an dieser "Salon-Kneipe" war aber, dass vorne auf einer kleinen Bühne so ein - auf den ersten Blick - alter Kauz Musik machte. Mit seinen langen Haaren, dem Schlapphut und dem Bart sah er aus wie Willy Nelson, der Country-Sänger. Aber die Musik, die er machte, war einsame Spitze. Natürlich war auch Country-Musik dabei. Aber dieser Mann hat eine Stimme mit der er in Deutschland Hallen füllen könnte. Ich war so begeistert und ganz glücklich, eine CD mit seinen Songs kaufen zu können. "Tom Woodard" heißt dieses Sänger-Talent - und wie ich in einem anderen Laden erfuhr, hat er im August 2006 einige Konzerte in Deutschland - München, Schweiz und Österreich mit seiner Band " Bittercreek Outlaws". Soll doch mal einer sagen, Oatman ist bloß ein Esel-Dorf.....
Die CD jedenfalls ist ein Mitbringsel für unseren lieben Alfred, der auch gerne Country -Musik hört.
Den Höhepunkt von Oatman fanden wir im "The Oatman Hotel". Nicht nur, dass es dort vor Tradition strotzt, nein, es ist das einzige Hotel mit Restaurant und Bar, das ich kenne, in dem die Gäste die gesamten Wände mit 1-Dollar-Scheinen tapezieren. Sie glauben es einfach nicht. Das muss man gesehen haben! Und als Höhepunkt stehen in einem Teil des Restaurants noch echte alte Harley Davidson Maschinen rum. Mein Herz schlug richtig höher. Und ich habe mir vorgestellt, Besitzer eines solchen Motorrades zu sein.
Leider habe ich ein gestörtes Verhältnis nach einem Unfall zu allen, was nur 2 Räder hat. Und so kann ich immer nur traurig gucken. Mit einer Ausnahme: als wir heute aus eben diesem Restaurant herauskamen, traute ich meinen Augen nicht! Vor der Tür stand ein absolut heiße Maschine, knallrot und mit 3! Rädern.
Gefahren von einer Braut die nur um Zählbares jünger war, trotz der blonden Haare. Was habe ich die beneidet!! Und sie war so nett und ließ mich mal in den Sattel steigen. Die Maschine stammt von VW und das Chassis wurde in USA angefertigt - keine Serie. Ihr Mann fuhr übrigens ne normale Maschine.
Gegen 16:30 Uhr machten wir uns auf den Weg, auf der anderen Seite von Oatman runter zu fahren nach Kingman. Sind so was um 25 Meilen. Auch hier jetzt im Sonnenlicht eine tolle Kulisse der Vulkanberge. An der Stelle, an der man wieder ins Tal runter fährt, steht eine alte, originale Tankstelle. Und dann sieht man nur noch die endlose Ebene vor sich. Wir wollten dann auch nur noch ins Hotel und Füße hoch und Bilder gucken.
Ein Erlebnis der weniger angenehmen Art hatten wir dann doch noch auf unserem Weg. Wir trafen eine Klapperschlange - oder umgekehrt. Nichts Ungewöhnliches in dieser Gegend. Aber es sollte uns, und besonders Anni, daran erinnern, nicht dauern irgendwo ins Gebüsch zu treten, nur um bessere Fotos zu machen. Ihnen davon ein paar Fotos von dem possierlichen Tierchen vor unserer Nase auf der Strasse und am Wegesrand.
Diese gesamte Strecke heute ist auch als Tagestour von Vegas aus zu machen. Wir sind knapp 200 Meilen gefahren mit "Schlenker".
Morgen werden wir einen anderen Teil der Route 66 fahren, den wir bei unserem letzten Besuch hier aus Zeitgründen "geschlappert" haben. Wir sind nun mal beide Fan´s der Route 66 und da sollte man seine Touren auch ordentlich fahren...

 


22.10.2005 Kingman/Seligman
22.10.2005 Kingman/Seligman

22.10.2005:

Ausflug zur Route 66 nach Seligman und zurück über Hackberry nach Kingman
Der Tag begann wieder sonnig, wenn auch nicht unbedingt warm. Wir gönnten uns erst mal ein anständiges Frühstück bei "Dennys" - auch vor dem Hintergrund, dass es vor 17:00 Uhr nichts mehr zu essen gäbe.
Danach düsten wir auf der I-40 an die 70 Meilen Richtung Flagstaff - genau gesagt nach Seligman. Dies ist noch ein kleines, verschnarchtes, touristisch aufpoliertes Örtchen an der Original-Route 66. Es sind nur noch wenige Häuser in "Betrieb", dafür aber jede Menge Souvenir-Läden, von aufgemotzt bis geschmacklos und andererseits liebevoll hergerichtet. Auf jeden Fall kommen auch Busse. Heute war es einer voller schnatternder Asiaten. Früher war das einfacher, die auseinander zu halten, da gab es nur Japaner. Wir wissen nicht, wo sie herkamen, und sie verschwanden auch genau so schnell wie sie da gewesen waren. Dafür kam eine 4er-Gruppe Deutscher. Und nicht mit dem Bike sondern ganz normal mit dem Auto...
Wir machten uns wieder auf die Socken, von Seligman die echte Route 66 Richtung Kingman abzufahren. Diese Strasse ist lang, immer geradeaus und rechts und links wechseln sich unendliche Graslandschaften ab, oder es herrscht "Lüneburger Heide" vor. Mit anderen Worten - langweilig für uns. Und gerade, als bei uns beiden die ersten Gähner begannen, wurde es spannend.
In "Hackberry" ungefähr nach Zweidritteln der Strecke geht dann wieder die Post ab. Liebevoll gesammelte Altertümer, von der Wurlitzer über alte Bilder, alte Sitzgruppen, alte Theken und all dem Schnickschnack, der damals modern war. Ich fühlte mich da richtig wohl. Und natürlich gab es auch Kaffee oder kalte Getränke. Oder ausgefallene Souvenirs.
Und die 4 Deutschen von Seligman trafen wir da auch wieder. Ein kleiner Plausch und ein Austausch von Informationen folgte. Einer der beiden Männer hätte soo gerne ein Frischgezapftes getrunken. Schließlich war es schon 13:00 Uhr und die Kehle trocken. Aber leider gab es nur "Root-Bier" und das schmeckt eher wie Malzbier, wie er sagte. Wir ließen ihn mit seinem Wunsch allein und fuhren weiter. Vielleicht 5-6 Meilen. Und da gab es dann auf der rechten Seite "Outpost" - ein wirklicher Außenposten für durstige Kehlen, denn es gab dort frisch gezapftes Bier. Und optisch machte der Laden innen und außen mächtig was her. Ich dachte noch, wäre was für den durstigen Gesellen von vorhin - und da kamen sie denn auch schon.
Was soll ich sagen, so viele Germans hatte der Laden wohl auch schon lange nicht mehr gesehen. Einen Amerikaner - einen Biker- motivierte das so, dass er eine Lokal-Runde schmiss. Und alle waren glücklich, außer mir, ich trank nur Cola, weil heute der Fahrer. Aber wir hatten alle unseren Spaß miteinander und haben uns ausgetauscht und von tollen Reisen geschwärmt.
Gegen 15:30 Uhr fuhren zumindest wir dann weiter. Nach Kingman waren es noch gute 20 Meilen. Zu Kingman kann man nicht viel sagen außer, dass die Route 66 mittendurch läuft. Vorne rein und hinten raus sozusagen. Von der einen Seiten von Seligman kommend und auf der anderen Seite nach Oatman gehend. Natürlich wird das werblich überall herausgestellt und man ist ja froh, was Hübsches von der Route 66 zu sehen, denn es gibt nicht mehr sooo viele echte und erhaltene Teile der Strasse. In Kingman selbst gibt es alle klassischen Hotels/Motels und da der Ort an der I-40 liegt, ist er in erster Linie Schlafplatz für Trucker und Reisende. Das allernervigste hier ist allerdings der "Santa-Fee-Express". Permanent fährt in beide Richtungen irgend einer dieser Endlos-Züge von irgendwoher nach irgendwohin. Hier in der Regel mit 4! Lokomotiven vorne dran. Und an jedem Bahnübergang heult und tutet dieser verflixte Zug. Und seien Sie sicher, es gibt hier verdammt viele Bahnübergänge....Ich weiß nicht, ob man wirklich hier leben muss.
Wir jedenfalls fuhren noch mal ins Museum und den in der Nähe liegenden Sehenswürdigkeiten der Route 66. Und dann gönnten wir uns einen Besuch in einem "Steakhaus". Nun ja, ich habe dort Salat gegessen und Anni eine Art Stück Fleisch mit vielen Zwiebeln. Geärgert hat mich, dass die Bedienung so dreist war, auf die Rechnung gleich 18% Tip aufzuschlagen. Das sind Touristen - Nepp -Methoden, die ich nicht leiden kann. Aber da sie sowieso fast den Tipp-Betrag bekommen hätte, habe ich nichts gesagt. Nur werde ich dort nie mehr essen gehen - mag die Kneipe selbst auch noch so schön und das Essen lecker gewesen sein.
Anni fügt jetzt gleich noch die Bilder in diesen Bericht ein und dann beginnt aufs neue das Abenteuer "versenden". Zwar haben wir hier im Motel "Days Inn" Wireless -Anschluss, aber der ist instabil und funktioniert eigentlich nur vor Zimmer 212, in dem jemand anderes wohnt - wir wohnen 201. Nebenan im Holidays Inn ist die Verbindung noch schlechter. Gestern Abend waren wir gegenüber im Best Western und da hat die Verbindung tadellos geklappt - unseren Dank an BW. Heute versuchen wir es direkt von dort - welch ein Stress. Und hoffentlich klappt es, sonst haben Sie morgen keinen Bericht!
Anmerken wollte ich noch, dass uns die Strecke Needles-Oatman bzw. Kingmann-Oatmann um ein Vielfaches besser gefallen hat als unsere heutige Tour.
Morgen fahren wir weiter Richtung Palm Springs/ Kalifornien. Vorher besichtigen wir noch den NP Joshua Tree, mit unendlich viel Kakteen. Diese Sehenswürdigkeit hatten wir dieses Jahr noch nicht. Und da einige Kakteen witzigerweise um diese Jahreszeit schon wieder blühen bzw. ausschlagen, wird das vielleicht ganz nett sein...

 


23.10.2005 Kingman - Palm Springs
23.10.2005 Kingman - Palm Springs

23.10.2005:

Fahrt von Kingman über die Route 66 und den Joshua Tree NP nach Palm Springs
Nach einem kleinen Hotelfrühstück heute morgen wollten wir nur noch los. Der Tag war sonnig und warm und tanken stand zuerst an, bevor es über die Autobahn I-40 gehen sollte. Und siehe da, Benzin gibt es auch für 2.65 Dollar pro Gallone - nix 3 Dollar und mehr. Hat uns richtig gefreut.
Wir sind dann auf die Autobahn Richtung Los Angeles-Barstow abgebogen. Theoretisch hätten wir auch noch mal über Oatman fahren können. Aber das wäre dann zuviel Zeitaufwand gewesen. Also bretterten wir gute 100 Meilen auf einem Autobahnstück, auf dem sich die LKW´s gegenseitige spannende Überholtouren lieferten, mit 80 mph und mehr. Wir haben immer nur die Lücken benutzt um "nicht zwischen die Räder" zu geraten. Aber irgendwann ging unsere Strasse von der Autobahn ab. Ausgewiesen als " Old National Trail Highway", aber zu unserer Überraschung war das ein weiteres Stück der Route 66. Das freute uns natürlich besonders. Wir stellten dann fest, dass es die asphaltierte Verlängerung der Schotterstrasse von dem Ort "Geoff" war. Allerdings ist die Strasse eine Strecke, die kerzengerade durch die Wüste führt. Die einzige Unterbrechung dieser endlosen Tour sind die "Dips", die in schöner Regelmässigkeit die Strasse in Berg - und Talbahnen verwandelt. 
Unser ständiger Begleiter auf dieser Fahrt war der Zug. Ellenlang, immer laut tutend und einfach nicht loszuwerden. Ich hatte dann an einer Brücke mal Mitleid und habe ihn fotografiert in seiner ganzen Pracht. Und was kriegte ich zur Belohnung? Getute, ohrenbetäubend!
Mitten in der Walachei liegt der Ort "Amboy" - so was von einsam, dass dort sogar Hase und Fuchs Freunde sind. Eine - ich denke eher unbeachtete - Attraktion gibt es aber trotzdem: einen Lavakegel, schwarz und drohend in den Himmel ragend. Ringsherum Spuren von ehemaligen Lavaflüssen in der unendlichen Wüste. Laut Prospekt! ist dieses einer der jüngsten Vulkane in ganz Amerika und er hatte seinen letzten Ausbruch vor 500 Jahren. Ist ja nix, ist ja wie gestern...
Wir fuhren hin, schon um ein paar Lavasteinchen mitzunehmen. Diese waren schwerer als sonst übliche Lavabrocken - und ich denke schon wieder mit Grausen an unser Übergepäck. Das Gebiet selbst ist erschlossen und ein Paradies für Wanderer. Man braucht 1 Stunde bis zum Lavakegel hin und 3 Stunden, um drum herum zu kommen. Allerdings ist das nur was für strapazierfähige Hiker: es kann bis 50 Grad Celsius an den Füssen warm werden dort. Wir guckten nur. Das Licht stand auch ungünstig für attraktive Aufnahmen.
Unsere Weiterfahrt brachte die nächste Überraschung. In Amboy trennt sich die Route 66 und geht weiter Richtung Barstow. Unsere Strasse wurde die 62 und sollte uns auf direktem Weg zum Joshua Tree NP bringen. Davor aber durchquerten wir eine Salzwüste, die aktiv betrieben wird. Überall sind aufgeschüttete Erdwälle und dazwischen Wasserbecken in denen das Wasser verdunstet und das kristalline Salz übrig bleibt. Gibt es z.B. auch in Spanien - nur nicht so groß. Es wurde allerdings auf einmal unerträglich heiß und wir wundern uns immer noch, dass kein einziger Autofahrer außer uns, mal gehalten hat um zu gucken oder zu fotografieren. Alle bretterten mit locker 80 mph vorbei. Oder lag es an dem Schild auf dem stand, dass hier " Chloride" gefördert wurden? Wir machten uns dann auch auf die Socken. Und es war kaum zu glauben, obwohl wir nur kurz dort waren und nur 2-3 mal ausgestiegen waren, war unsere Haut und auch die Lippen salzig. Und mir tränten die Augen.
Wir also weiter nach "29Palms" - was für ein Name für einen Ort. Dort haben wir in Ermangelung besseren mal bei McDo je einen Hamburger verdrückt und sind dann weitergefahren in den Nationalpark. Nicht ohne Fotos. Dieses Palmendorf hatte an vielen Wänden Gemälde - auch eines, bei dem mal wieder die US-Army verherrlicht wird. Ich frage mich nur was die über 2.000 Mütter über so was denken, deren Söhne jetzt tote "Heros" sind? Nun ja.Wir also los durch den Joshua Tree Park. Der Name dieser Kakteen stammt - so habe ich es mal gelesen - von einem Mormonen, der beim Anblick der vielarmigen Bäume eben an "Joshua" dachte...
Mir gefiel in dem Park weniger die Kakteen, sondern eher die grandiose Landschaft. Die Berge hatten von allem etwas: große, kugelige Steine, flache, schräg gestellte Platten, wie hingeschmissene Murmeln oder Vulkankegel und das alles in tollen Farben. Wir sahen viele Kletterer und Wanderer. Und wir fuhren aus Neugier mal durch einen Super-Stellplatz/Campingplatz. Supertolle Lage, direkt in den " Jumbo-Rocks!
Aber ich denke, einen 500-Meilen-Umweg vom Süden oder aus L.A. hätte das ganze nicht gelohnt. Wir haben die "attraktivere" Tour oben rum gemacht, und nicht die Tour, die durch den ganzen Park geht und auf der I-10 endet.
Wir fuhren weiter in Richtung Palm Springs. Ich kenne Palm Springs nur als den Ort, an dem die Millionäre aus L.A. zu Hause sind. Hier wohnte Bob Hope genau so wie Frank Sinatra. Hier war Sonny Bono von "Sonny und Cher" ein paar Jahre Bürgermeister, bevor er verstarb und hier war früher nie irgend etwas billig. Als wir hier ankamen, drehten wir erst mal ein paar Ehrenrunden, bis wir die richtige Strasse fanden und waren sehr erstaunt. Als wir vor 15 Jahren mit einem Wohnmobil mal hier waren, gab es eine sehr attraktive, teure und mondäne Hauptstrasse. Am Ende dieser Strasse gab es einen Campingplatz und direkt daneben einen Botanischen Garten. Der Campingplatz ist weg, der Garten existiert noch und den werden wir morgen besuchen.
Aber ansonsten ist hier nichts wieder zuerkennen. Und "Downtown" wie es heute heißt, lädt wirklich zum bummeln, flanieren, einkaufen und lecker essen ein. Und jetzt ist es auch nicht so heiß - nur 25 Grad Celsius, da macht das auch alles Spaß. Eines kann ich heute schon korrigieren: die Motels/Hotels sind so was von billig - warum weiß ich nicht. Viele sind hier mit Coupon unter 50 Dollar zu bekommen! Wir wohnen in einem schnuckeligen Haus - ohne Coupon! - für 39 Dollar incl. Highspeed-Internet. Und gegenüber das Best Western ist für den selben Preis zu haben - ohne Internet vermutlich.
Ach übrigens, auf dem Weg hierher, sind wir über die berühmte "San Andreas-Spalte" gefahren. Meist redet man von dieser nur im Zusammenhang von Erdbeben und Los Angeles. Und wir wussten auch nicht, dass sie so weit in den Süden reicht. Und gemerkt haben wir auch nichts davon...
Morgen werden wir erst mal in den botanischen Garten gehen - ein Paradies von Kakteen. Und dann werden wir überlegen, ob wir uns noch zeitlich eine weitere Nacht hier gönnen. Wenn nicht, geht es weiter nach San Diego und dann sehen wir weiter...

 


24.10.2005 Palm Springs - San Diego
24.10.2005 Palm Springs - San Diego

24.10.2005:

Palm Springs
Der Tag begann warm und sonnig und mit einem Hotel-Frühstück, das richtig gut war. Danach haben wir dann hier um eine Nacht verlängert. Anschließend sind wir in die City von Palm Springs gefahren, genauer gesagt, auf die Hauptstrasse und die dortige Plaza.
Schön war es da und noch relativ ruhig. Viele Cafes hatten geöffnet und viele Leute saßen draußen und tranken Kaffee und lasen Zeitung oder hatten ihr Frühstück in der Mache. An einem Brunnen saß eine Messingfigur von Sonny Bono, dem beliebtesten Bürgermeister und auch Initiator vieler Attraktivitäten hier. Schade, dass er verstorben ist. Die Leute haben ihn aber nicht vergessen, wie man auch an den blanken Stellen an der Figur feststellen konnte. Wir tranken einen Kaffee bei "Starbucks". Wir wären auch besser in eines der namenlosen, aber gut besuchten Cafe´s gegangen...
Wir bummelten anschließend noch ein bisschen und entschlossen uns dann, erst mal den Botanischen Garten, der genau gegenüber unserem Motel liegt - haben wir heute morgen festgestellt - einen Besuch abzustatten. Ja, er ist immer noch einen Besuch wert und 3 Dollar sind angemessen. Die Kakteen sind ebenfalls groß und älter geworden, da stehen wir uns in nichts nach. 15 Jahre nagen eben an Mensch und Pflanze...
Anschließend sind wir rüber ins Hotel, um die vielen Fotos schon mal abzuladen. Dabei kamen wir dann der Zimmer-Maid ins Gehege und deshalb verdrückten wir uns schnell wieder.
Da unsere Strasse ins Palmen-Valley führt, beschlossen wir, dort mal nach dem Rechten zu sehen. Der Eintritt von 8 Dollar normal und 6 Dollar für Rentner ist aber keinesfalls angemessen. Zu sehen bekommt man einen stellenweise sehr engen Canyon in dem - dank reichlich Wasser - Palmen wachsen. Sieht hübsch aus, ist aber für reine Autofahrer ein teurer 2,5 Meilen-Trip. Anders für Wanderer. Selbst geführte Ranger-Touren - gegen Extragebühr, versteht sich - werden angeboten. Und es gibt auch große, kleine, leichte und anspruchsvolle Touren in die Gegend - (vor Taranteln wird allerdings gewarnt...). Das Gebiet selbst gehört den Mesquite-Indianern und sie sind auch die Ranger hier. Wir kauften ein bisschen ein in der "Trading-Post" und erfreuten uns an sehr vielen kleinen "Hummingbirds" - das sind diese kleinen Kolibris, die diesen so unglaublich schnellen Flügelschlag haben. Auf ein paar Fotos haben wir die Vögel aber trotzdem "erwischt".
Nach all dieser Schwitzerei - hier waren es dann doch an die 30 Grad, auch wenn sehr angenehm - hatten wir uns einen Happen verdient. Anni hatte ein Lokal namens "Rock Garden Cafe" ausgeguckt, bei dem man gekühlt wurde. Tolle Technik. Rund um die Sitzplätze im Freien läuft eine Wasserleitung und aus hauchdünnen Düsen kommt feuchter Nebel, der dann, ohne zu belästigen, die gesamte Garten-Terrasse kühlt und erfrischt. Wir haben natürlich prompt überlegt, wie man diese Technik auch zu Hause umsetzen könnte. Ach ja, gegessen haben wir auch - Anni "Cat-Fish" und ich Salat, und das war´s dann.
Danach fuhren wir zurück ins Hotel. Endgültiges Kofferpacken stand an und das hat über 3 Stunden gedauert und Anni nervlich gestresst.
Nun werden wir noch einen Zug um die Häuser machen. Draußen sind es immer noch angenehme 20 Grad und ich denke, da warten viele Kneipen mit Sitzplätzen im Freien auf uns...
Morgen fahren wir Richtung San Diego. Und dann "schaun ´mer mal", was da so alles am Wegesrand auf uns wartet...


25.10.2005:

von Palm Springs nach San Diego
Erstmal der Nachtrag zu unserem gestrigen "Zug um die Häuser": das war wohl nix. Es gibt unglaublich tolle Restaurants, auch am Abend sehr attraktiv aufgemacht, und die meisten auch gut gefüllt bis brechend voll mit Gästen. Aber eben nicht auf ein Bierchen, sondern richtig mit Dinner. Zu spät dachten wir daran, im Lokal einfach an die Bar zu gehen und dort ein Bierchen zu trinken.
Wir sind dann in einen Licor-Store gefahren und haben uns ein paar Dosen Bier geholt. Leider hatte der Laden keine Sandwiches oder sonst was Essbares für den kleinen Hunger. Also sind wir auch noch in einen offenen Supermarkt gefahren - hier ist halt alles möglich - und haben ein Sandwich geholt. Danach war dieser Tag aber auch gelaufen.
Heute morgen haben wir die von Anni gepackte Taschen wieder ins Auto gehievt. Irgendwie ist plötzlich mehr Platz im Kofferraum als vorher. Na ja, um so besser, kann man ja noch auffüllen.....
Nach einem Frühstück im Motel haben wir uns dann aufgemacht. Dieses Motel beherbergt eine Menge Deutsche und leider hatte ich keine Gelegenheit nachzufragen, warum man ausgerechnet in Palm Springs Urlaub macht und dann in diesem eigentlich unbekannten Motel. Die meisten Touristen haben ja nur max. 3 Wochen Zeit. Und es gibt doch so viel zu gucken in USA.
Nichts desto Trotz - dieses Motel " Royal Sun Inn" ist eine absolute Empfehlung! Ab 39 Dollar das Zimmer und perfekt ausgestattet. Das muss man auch erst mal suchen! Und es liegt am Ende von Palm Springs, ruhig, mit Blick auf die Indian Mountains.
Was das wert war, merkten wir, als wir aus Palm Springs raus an andere Ende fuhren. Wind, Wind, Wind. Gut für die unendlich vielen Windräder, die die ganze Natur verschandeln und die dort in 10er-Reihen hintereinander und voreinander stehen. Aber in den USA gibt es ja genug Natur. Der Wind war so stark, dass er den Sand der umliegenden Wüste in dichten Schwaden über die Strasse peitschte. Und wenn man sich dann rechts und links umguckt, sieht man, dass dieser Wind normal ist und immer so an dieser Stelle pfeift. Bei der Weiterfahrt auf der I-10 Richtung Ost war der ganze Himmel vor uns rötlich-gelb-dunstig. Es sah aus wir ein Smogdeckel, aber es war Sand und den bekamen wir noch öfters zu spüren.
Wir fuhren bald südlich und eigentlich wollten wir durch die Berge, aber irgendwie hatten wir keine Lust mehr auf Natur und sind einfach auf der interstate-artigen Schnellstrasse quer durch die Wüste weitergefahren bis "El Centro". Von dort ging es direkt auf die I-8 und deren Ende ist auch prompt in San Diego an Seaworld. Wie praktisch! Landschaftlich wurde es noch mal nett durch die Berge, aber es kamen Wolken auf und der Himmel war richtig dunkel und es wurde kalt. Also nix wie an die Küste.
Das einzig aufregende auf dieser ganzen Strecke war nur noch die "Border-Patrol", die mal kurzerhand die Interstate sperrte und in jedem Auto "Gesichtskontrolle" durchführte. Wir sahen wohl nicht sehr mexikanisch aus, wir wurden weitergewinkt. Was uns noch besonders auffiel, hier wird auch fast nur spanisch gesprochen. Egal, ob im Supermarkt oder im Hotel oder beim Essen - spanisch ist hier "Hauptsprache". Ich muss wohl doch endlich mal spanisch lernen... Gelandet sind wir in einem "Comfort Inn", direkt an der I-8. Hier bleiben wir jetzt 2 Nächte, bevor der Endspurt beginnt. Hier im Hotel sind erstaunlich viele Deutsche, die ebenso wie wir Seaworld besuchen wollen. Wir wiederum haben eine gute Internet-Leitung und machen heute nur noch auf faul.
Morgen gehts dann nach Seaworld. Hoffentlich bleibt das Wetter schön. Der Wetterbericht ist nicht sooo berauschend...

 


26.10.2005 San Diego [Zoo]
26.10.2005 San Diego [Zoo]

26.10.2005:

Seaworld in San Diego
Heute stand als großes End-Highlight noch der Besuch von Seaworld in San Diego auf dem Plan. Wir kennen Seaworld aus Orlando/Florida und Anni wollte unbedingt wissen, ob die Parks wirklich so identisch sind. Im groben ja, aber dieser hier hatte auch seine "Feinheiten".
Der Preis beträgt für ein Tagesticket 50,95 Dollar. Wären wir 2 Tage hier geblieben, dann hätte es auch nicht mehr gekostet als ein Tagesticket. Auch im Motel war es nicht billiger zu bekommen. Jetzt in der Winterzeit öffnet der Park von 10-17 Uhr. Überrascht war ich wiederum, wie viele Deutsche doch unterwegs waren. Aber schon gestern hörten wir von einigen, dass ursprünglich Florida auf dem Plan stand, man dann aber umgebucht habe wegen dem Hurrikan "Wilma". Das trifft wohl auch für die Amis zu, denn ich hörte heute morgen beim Frühstück, dass auch da ne Menge Umbuchungen stattgefunden hatten.
Zum Seaworld hinzufinden heute morgen, war leicht, da die Autobahn I 8 da mehr oder weniger endet. Die Parkgebühren von 8! Dollar fand ich nun sehr happig außerhalb der Saison. Das Ticket, wie schon gesagt für knapp 51 Dollar pro Nase - ein teurer Beginn.
Um 10 Uhr öffneten die Pforten und wir fanden sofort die Brauerei bzw. das Gestüt von Anheuser-Busch. Das ist der größte Bierfabrikant in den USA. Und es sah schon niedlich aus, eine Mini-Bierleitung zu sehen, eine kleine Theke, viele Tische, ein Deli-Ess-Laden und natürlich den unvermeidlichen Souvenirladen. Lustig war nur, dass es einen "Sampler" der Biersorten - wohlgemerkt 1! Sampler (das sind diese Minigläser) erst ab 11:30 Uhr ( bis 13:30 Uhr) geben sollte. Natürlich nix für einen gestandenen Deutschen, der sich im Bier auskennt.....
Wir zogen also weiter. Es gibt sehr viele Attraktionen und Sehenswürdigkeiten, dass ich sie einzeln gar nicht alle aufzählen möchte. Anni stellt gerade eine Auswahl an Bildern zusammen, die sicherlich mehr aussagen als Worte. Die Sonne machte zwar am Vormittag noch Schwierigkeiten, aber am Nachmittag hatten wir Sonne satt. Gegen 15:30 Uhr hatten wir bis auf Kleinigkeiten alles "durch" und Hunger. Wir haben allerdings nur was Kleines gegessen, da wir heute Abend nebenan noch mal richtig was Amerikanisches essen wollen.
Mit lahm gelaufenen Füssen zogen wir gegen 16:30 Uhr die Bremse. Es war sehr ruhig geworden im Park, da dieser ja im 17:00 Uhr schließt. Natürlich konnten wir es uns nicht verkneifen, noch ganz kleine Souvenirs zu kaufen und dann ab ins Motel.
Morgen fahren wir in Richtung Los Angeles-Vorort zum Schlafen und Vorbereiten unseres Heimfluges, und unsere Zeit hier läuft damit ab. Ich denke, morgen werde ich nichts Großartiges mehr zu berichten haben. Aber wir werden von zu Hause aus die letzten Stunden noch nacharbeiten.
Auch den Text und die Bilder werden wir ggfs. aktualisieren, erweitern oder austauschen. Ebenso liefern wir noch Zahlen und Daten, wie z.B. die Kosten der Reise nach. Auch einige wichtige, aktuelle Infos, die wir während unserer Reise erlebten, fassen wir noch einmal zusammen. Unsere Homepage-USA Seite wird auch weiterhin bestehen bleiben bzw. um andere Reisen erweitert werden.
Ihnen möchte ich schon an dieser Stelle DANKE sagen für Ihre Begleitung auf unserer Tour. Oft haben wir keine Lust gehabt, wirklich noch was am Abend zu schreiben. Und oft war es auch ein mühsames Suchen von Online-Verbindungen an und vor anderen Hotels. Und doch hätte uns etwas gefehlt, wenn wir Sie nicht auf dem Laufenden gehalten hätten. So haben auch wir unsere Reise viel intensiver erlebt.
Gefreut haben wir uns auch über die vielen E-Mails und Gästebuch-Eintragungen, auch wenn wir aus Zeitgründen bei den meisten keine Rück-Mail geschickt haben. Gelesen haben wir alle und Motivation haben wir auch daraus gezogen.Ich bedanke mich auch noch mal besonders für die guten Wünsche als ich mich plötzlich im Krankenhaus wiederfand. Ich hatte schon "das arme Tier" und ich wollte auch nach Hause. Aber ich hätte mich schwarz geärgert, hätte ich es getan. Was wäre mir doch alles entgangen!
Natürlich planen wir im Kopf auch schon für nächstes Jahr einen Amerika-Trip. Und ich hoffe, es klappt. Und ich hoffe natürlich auch, dass Sie uns alle wieder begleiten. Uns würde sonst wirklich was fehlen...


27.10.2005 San Diego - Los Angeles
27.10.2005 San Diego - Los Angeles

27.10.2005:

San Diego mit kleiner Stadtrundfahrt und Fahrt nach Los Angeles
Unerwarteter weise haben wir heute doch Internet zur Verfügung, und so können wir Sie doch noch auf dem Laufenden halten, was unseren letzten Urlaubstag angeht.
Der Morgen fing erst mal mit Stress an. Da wollte die Rezeptionistin in unserem Hotel doch glatt 99,95 Dollar plus Tax pro Nacht. Unsere Proteste, wir hätten 69,95 Dollar vereinbart ignorierte sie mit dem Hinweis, es stünden erstens nur begrenzte Kapazitäten zu diesem Sonderpreis zur Verfügung und zweitens ich hätte ja schließlich die Anmeldung zu diesem Preis unterschrieben. Das stimmte auch, aber ich hatte das gar nicht gesehen. Gott sei Dank waren da zwei nette deutsche Ladies, die von "Wilma" nach Kalifornien verschlagen worden waren. Die beiden waren nach uns gekommen und hatten den Preis von 69,95 Dollar auf ihrer Anmeldung stehen. Also musste der Sonderpreis zu unserer Zeit ja auch zur Verfügung gestanden haben. Erst mit diesen Tatsachen konfrontiert, war die Rezeptionistin bereit, den Preis zu korrigieren. Schade, solche Geschichten machen einen guten Motel-Ruf völlig kaputt, denn solche Nummern durchzuziehen, spricht sich rum - auch unter Deutschen. Und ein Comfort -Inn ist ja nicht irgendwelche Bruchbude. Die beiden Ladies haben eine Einladung bei uns offen. Ich hoffe, sie besuchen uns mal...
Wir sind also aufgebrochen, noch mal auf die Schnelle eine Rundfahrt durch San Diego zu machen. Die "Schnelle" dauerte dann doch an die 4 Stunden, und wir wissen, dass wir noch nicht mal die Hälfte gesehen haben. Irgendwie hoffe ich, dass wir nächstes Jahr die Zeit finden, doch noch mal nach San Diego zu kommen. Für diejenigen, die dort hin fahren: In der "Altstadt" namens "Old Market" kann man mit einem knallroten Trolley eine Art Stadtrundfahrt machen. Es gibt einen Plan davon, wie und wo der Bus fährt. Und man kann mit seinem Ticket überall aussteigen und wieder einsteigen. Fast hätten wir die 2-Stunden-Fahrt ohne Aussteigen auch noch gemacht, aber wir hätten letztendlich keinen Spaß gehabt - unter unserem Zeitdruck. Aber wir sind noch durch dieses alte Viertel gebummelt, haben die Kirche besucht und natürlich ein paar Souvenirläden. In einem fanden wir tolle mexikanische Souvenirs aus Ton und in Handarbeit gefertigt. Wir wollten dann auch noch wenigstens einen Blick in den Hafen werfen - ohne zu wissen, was uns dort erwartete.
in bisschen verfahren haben wir uns und wir haben bei der Gelegenheit auch einen Blick in San Diegos "Hinterhof" geworfen. Wie so ist diese Stadt eigentlich amerikanisch und nicht mexikanisch? 
Als wir endlich den Hafen fanden, gab es da 2 Highlights - ein Kriegsschiff der Marine, genauer gesagt ein riesiger Flugzeugträger, den man sogar besichtigen konnte. Auf Deck standen eine Menge dieser Flugzeuge die dort starten und landen. Und ein Stück weiter lag ein Segel-zwei-Master, die " Star of India" in ihrer ganzen Grösse und Pracht, die man ebenfalls besichtigen konnte. Daneben lag noch ein kleinerer Einmaster. Und gegenüber ist ein Holiday Inn-Hotel - und das merke ich mir für´s nächste Jahr!
Wir sind dann noch ein bisschen durch die Geschäftsstrassen mit ihren Hochhäusern gefahren. Unterm Strich könnte man in San Diego durchaus 3-4 Tage verbringen, wenn man z.B. auch den Zoo, La Jolla und die Missionen besuchen will. Und bestimmt gibt es noch viel mehr Punkte, die man gesehen haben muss.
Wir können für uns nur festhalten, dass San Diego eine lebhafte Stadt mit viel Verkehr und vielen Sehenswürdigkeiten ist. Schade, dass uns die Zeit ausging.
Die Weiterfahrt auf der I-5 Richtung Los Angeles war ein bisschen ungewohnt nach 7 Wochen Urlaub in der weiten Pampas. Und wenn ich daran denke, dass man sich dort stellenweise gegrüßt hat, bloß weil man mal ein anderes Auto sah, dann war das heute wieder eine Heimkehr in fast europäische Verkehrs-Verhältnisse. In z. T. 5-er-Reihen Auto an Auto, in beide Richtungen. Und es war noch nicht mal "Rush-Our". Wie früh müssen eigentlich die Menschen morgens aufstehen, wenn sie außerhalb wohnen und um 8 Uhr in L.A. zur Arbeit müssen??? Ob 5 Uhr morgens reicht?? Wir jedenfalls brauchten für die schlappen 100 Meilen sehr lange bis wir endlich in Flughafen-Nähe ankamen.
Wir wohnen in dem Travelodge, von dem ich schon am Anfang der Reise gesprochen habe - sauber, modern, teuer, aber nahe an den Autovermietern zwecks Rückgabe des Leihwagens. Und eigentlich noch verhältnismäßig ruhig, wenn man das Glück hat, ein Zimmer "im Hof" - sprich zur Pool-Seite zu ergattern. Bezahlt haben wir mit sämtlichen Rabatten, die man akzeptiert hat 69,95 Dollar plus Tax. Nebenan ist "Dennys" und so wird das letzte Frühstück für dieses Jahr für uns auch von dort kommen. Unser Flieger geht gegen 15:00 Uhr, falls wir pünktlich wegkommen und ab 12:00 Uhr können wir einchecken. Zeit genug also für unser Frühstück und das Auto wegbringen. Von uns hören Sie wieder aus good Old Germany und dann berichten wir sicher auch über unsere Abenteuer auf dem Airport...

 


28.10.2005:

Rückreise nach Deutschland
Die Nacht im Travelodge war ziemlich laut - weniger von den Flugzeugen her, sondern hinten raus mit dem LKW-Verkehr die ganze Nacht. Aber was sollte es, wir waren sowieso aufgeregt. Unser Frühstück bekamen wir gegen Gutschein im Hotel und es war nicht mal schlecht. Aber auch hier war kein großer Hunger bei uns vorhanden, da die Aufregung wirkte.
Wir fuhren als erstes zurück zu "Alamo", um den Wagen abzugeben. Da unser Gepäck aus 4 Riesen-Reise-Taschen und dazu 2 PC-Taschen, 2 kleinen Rucksäcke und 2 Fototaschen bestand, grauste uns schon davor, das alles raus aus dem PKW und rein in den Shuttle-Bus und dann wieder da raus und 2 Wägelchen holen und dann rein in den Airport. Der Shuttle-Bus-Fahrer hatte Mitleid mit uns und transportierte unser Gepäck nicht nur rein in den Bus, sondern auch wieder raus. Zwei Wägelchen fanden wir auch, und frohgemut wollten wir in den Airport rein - wenn da nicht Hunderte und endlos lange Schlangen
von Asiaten gestanden hätten. Laut Flugplan gingen innerhalb von 4 Stunden 20! Maschinen Richtung Asien.
Aber irgendwie schlängelten wir uns dann doch durch und fanden sogar eine Bank zum Warten und mit Blick zum
LTU-Schalter. Gegen 11:00 Uhr wurde es unruhig und die ersten LTU-Reisenden trafen ein - und verschwanden auch gleich wieder.
Die Sicherheitsbestimmungen schreiben vor, dass man die Koffer durchleuchten lassen muss, bevor man damit an den
Schalter darf. Ich brauche Ihnen wohl nicht zu schildern, wie das bei uns mit unserem Gepäck ablief...
Eine Stunde später standen wir wieder am Schalter. Unser Gepäck wurde bewacht wie Fort Knox, und erst wenn man am Schalter stand, wurde es gebracht und auf die Waage gestellt und dahinter stand wieder einer von der Security und schnappte sich wiederum die Koffer. Der LTU-Mann interessierte sich nur dafür, ob wir auch ja nicht mehr als 4 Gepäckstücke hatten - und das war gut so.Das Gewicht unseres Gepäckes war mächtig zu hoch...
Nach all diesen Hürden hatten wir uns ein ruhiges Plätzchen in einer Lounge verdient. Entspannen, was essen und trinken und viel Ruhe - so stellten wir uns das vor. Die Lounge war proppenvoll, und es war nicht mal ein Stuhl frei. Also wieder warten, bis endlich einige Reisende verschwanden. Dann haben wir lecker Schampus getrunken und Brötchen gegessen und die Zeit mit Zeitung lesen rumgebracht
Einige Deutsche fanden sich auch ein und so konnte man ein bisschen miteinander reden. Dann wurde es Zeit und der Endspurt zum Gate begann - endlos lang, gute 10 Minuten weit. Und als wir dann endlich in den Flieger einsteigen konnten, schmerzten nicht nur die Arme vom Tragen des "Handgepäcks".Aber ab da wurde es für die nächsten 10 Stunden und 10 Minuten recht nett.
Wir saßen in der ersten Reihe - aber wirklich! - und die beiden Stewardessen waren so was von nett - da können sich so manche andere Gesellschaften schon was abgucken. Den meisten Spaß hatten wir aber, als es nach dem Abendessen den "Absacker" geben sollte. Keiner wollte so richtig noch ein Verdauungsschnäpschen trinken, und die beiden Stewardessen redeten mit Engelszungen auf uns alle ein. Bis wir dann bereit waren, einen "Killepitsch" zu trinken. Für Nicht-Düsseldorfer - das ist ein sehr würziger und angenehm zu trinkender Kräuterschnaps. Lecker ist er auf Eis und er schmeckt vielleicht ein bisschen wie Jägermeister. Als wir Killepitsch orderten, wollten die beiden hinter uns auch einen, die in der Mitte daneben - aus dem Harz stammend - wollten das mal probieren und die beiden Stuttgarter neben uns in der Mitte wollten dann natürlich auch probieren. Und selbstverständlich auch die auf der anderen Seite. Effekt: die beiden Stewardessen waren voll beschäftigt und die beiden Flaschen nach einer Weile leer.
Nein, ein Schlafmittel waren die Schnäpse nicht und so wurde nicht viel aus der "Schlafphase". Aber Spaß hatten wir allemal.
Übermüdet in Düsseldorf angekommen, ging für uns alles nur noch schnell. Taschen auf 2 Wägelchen, raus in die Halle und rein in das Auto. Alfred war so lieb und hatte uns wieder abgeholt.
Und dann stand nur noch Schlafen an. Und ich hoffe - heute ist bereits Dienstag - dass wir es bald mit der Zeitumstellung geschafft haben. Das normale TV-Nachtprogramm ist nicht der Brüller und nur die politischen Highlights machen das nächtliche Sitzen auf der Couch abwechslungsreich. Lieber würde ich allerdings nachts schlafen und tags wach sein - aber so was kennen Sie ja auch von Ihren Reisen......