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Die Legende vom Hahn von Barcelos

Der Hahn ist das  Symbol Portugals und steht für Gerechtigkeit , Stolz und Glück.
Der Hahn ist das Symbol Portugals und steht für Gerechtigkeit , Stolz und Glück.

Diese portugiesische Legende erzählt von einem Bauern, der aus der Stadt Barcelos aufbrach, um nach Santiago de Compostela zu pilgern. Am Stadtrand von Barcelos beschuldigte ihn ein reicher Landbesitzer des Silberdiebstahls. Der Bauer wurde vor Gericht gestellt, schuldig gesprochen und zum Tod durch den Strang verurteilt. Vor seiner Hinrichtung verlangte der Bauer ein letztes Mal, mit dem Richter zu sprechen, der ihn verurteilt hatte. Der Richter war gerade dabei, gebratenen Hahn zu essen, als ihm der Verurteilte sagte, dass der Hahn als Zeichen seiner Unschuld vom Teller hüpfen und während seiner Hinrichtung krähen würde. Als dann der Verurteilte hingerichtet werden sollte, begann der Hahn tatsächlich zu krähen. Der Richter rannte zum Stadtplatz, um die Hinrichtung zu stoppen. Er sah, dass der Strang wie durch ein Wunder aufgegangen war.  (Quelle)



Was man wissen sollte: Mauren und Co. in Portugal bzw. auf der Iberischen Halbinsel

Bei unseren bisherigen Portugalreisen fiel uns immer wieder die besondere maurische Architektur der Bauten auf, beispielsweise die Markthalle von Loule. Das machte uns neugierig. Wir entdeckten viele Ähnlichkeiten mit den maurischen Bauten Spaniens,  z.B. die Alhambra in Granada.

 

Die Anwesenheit des Menschen ist in Portugal seit dem Homo erectus belegt. Vom Neandertaler sind die Spuren durch einen Lagerplatz bei Vilas Ruivas bereits deutlicher. Etwa 1000 v. Chr. drangen die Kelten hier ein und vermischten sich mit den Einheimischen zu Keltiberern. Etwa zeitgleich errichteten die Phönizier erste Häfen entlang der Küste der Algarve. Die Karthager gründeten ca. 550 v. Chr. Portimão. Im zweiten Jahrhundert v. Chr. entstanden im Zuge der römischen Besiedelung der Iberischen Halbinsel zahlreiche Villen, deren Ruinen  vornehmlich in der Gegend von Faro und Lagos  besichtigt werden können. Die römische Herrschaft endete in der Völkerwanderungszeit. Nach Eroberung durch die Goten im fünften Jahrhundert wurde die Algarve ab 711 von den muslemischen Mauren besiedelt. 

Der maurische Einfluss auf Kultur und Sprache Portugals war stark und nachhaltig. Die Mauren führten neue Bewässerungsmethoden ein und siedelten Zitrusfrüchte, Mandel- und Johannisbrotbäume in der Algarve an. Neue Bautechniken und Architekturstile entstanden: Weiße, kleine und flache Häuser und Schornsteine mit originellen Gittermustern, die an Minarette erinnern, sind Zeugen dieser Architektur. Typische Materialien der maurischen Architektur sind Ziegelsteine für die tragende Struktur, Kachelmosaike, Stuck und Zedernholz als Verblendungen und grünglasierte Dachziegel. Die Mauren brachten auch grundlegende Kenntnisse in Astronomie, Mathematik und Navigation auf die iberische Halbinsel, und Portugiesen und Spanier entwickelten sie weiter und verfeinerten sie. Und die Portugiesen starteten ihre großen Entdeckungsreisen!

Als Mauren werden all jene in Nordafrika – teilweise als Nomaden – lebenden Berberstämme verstanden, die vom 7. bis ins 10. Jahrhundert von den Arabern islamisiert wurden und diese bei ihrer Eroberung der Iberischen Halbinsel als kämpfende Truppe unterstützten. Die endgültige Rückeroberung der Algarve erfolgte im Jahre 1249, als König Alfonso III. Faro eroberte und damit die Mauren endgültig aus dem jetzigen Portugal vertrieb.  (Quellen: WikpediaAlgarveMagazin.comumdiewelt.de  -  pheitlinger.de/ebooks )


Azujelos - Fliesenkunst in Portugal

In Almancil, nur wenige Kilometer von der Stadt Faro, Algarve, entfernt, steht nahe der Estrada Nacional No. 125 auf einem kleinen Hügel die Sankt Laurentius Kirche. Sie ist berühmt wegen ihres Schatzes an Azulejos, den portugiesischen Fliesen. Sie ist eine der schönsten Kirchen, die wir in Portugal besichtigt haben.

 

Quelle: Wikipedia
Quelle: Wikipedia

Im Orient hat man schon in sehr früher Zeit,  schon ca. 2000 v. Chr., die aus luftgetrockneten oder gebrannten Ziegeln erbauten Häuser mit Bodenbelägen aus Ziegelfliesen geschmückt. Durch die Römer wurden keramische Fußböden nördlich der Alpen bekannt. Vom einfachen Belag in untergeordneten Räumen bis zu beheizbaren Bodenbelägen aus Ziegelfliesen in Wohnräumen und Thermen wurden sie angewendet. Mit dem Untergang des römischen Reiches geriet der keramische Bodenbelag aber mehr und mehr in  Vergessenheit. - Keramische Böden des hohen Mittelalters zeigen oft eine besondere Beziehung zum Orient. Als Ganzes ähneln sie neben- und übereinander gelegten orientalischen Teppichen.

 

Portugal ist das Land Europas, in dem es wohl die meisten Fliesen als Wandbekleidungen gab. In 90% der portugiesischen Kirchen, Kapellen und Klöster, in 75% Prozent der Herren- und Lusthäuser und an einigen tausend Fassaden - nicht nur auf der Halbinsel selbst, sondern auch auf den Inseln, den Azoren und Madeira - sind die Azulejos noch heute so erhalten, wie sie im Laufe der Jahrhunderte angebracht wurden. In Wandverkleidungen aus Azulejos finden sich traditionell auch Ornamente der islamischen Kunst. (Quelle)



Korkeichen Portugals: ... bald sehen wir sie wieder!

Wenn man nach Portugal reist, wird man immer auf Korkeichen und deren Rinden aufmerksam.  Im Süden Portugals kommen besonders viele Korkeichen vor. Die Rinde wird frühestens nach 20 bis 25 Jahren erstmalig geschält. Danach erfolgt eine Schälung alle 9 Jahre in Handarbeit zwischen Juni und August, aber nur der untere Baumstamm. Korkeichen werden bis zu 200 Jahre alt. Gekennzeichnet wird die letzte Ernte mit der letzten Zahl eines Jahres , z.B. 2019 ... die Zahl 9.

Der Rohstoff Kork wird total verwendet, davon  ca. 70 % für die Herstellung von Flaschenkorken. Die restlichen 30% werden für Boden-und Wandbeläge oder auch für Modeartikel verwendet. Der Marktanteil Portugals soll weltweit bei ca. 50% liegen. Man sagt, dass an einem Tag 40 Mill. Korken in Portugal hergestellt werden. Natürlich ist die Produktion rückläufig. Kunststoffe und Metalle übernehmen immer mehr die Funktionen.

Kork gehört auch generell zur Geschichte Portugals. Mönche wussten schon damals, wie der Kork die Umgebung angenehmer gestalten kann.  Beispiele dafür sind das Kloster Convento dos Capuchos, in Sintra, das Convento de Santa Cruz do Buçaco und das Convento da Serra da Arrábida, in denen einige Kammern und Gemeinschaftsräume mit Kork verkleidet sind. In Sintra wurde das Chalet da Condessa d’Edla entsprechend dem romantischen Geist des 19. Jh. erbaut und eingerichtet. An den Türleibungen, Fenstern und Schaugläsern ist der Kork eines der ausdrucksvollsten Dekorationselemente. Bis Anfang des letzten Jahrhunderts waren São Brás de Alportel und Silves die wichtigsten Standorte für die Korkherstellung in Portugal. In neuerer Zeit hat sich das Zentrum der Korkgewinnung auf die Plantagen im Alentejo und Douro verlagert, und die meisten Fabriken haben sich im Rahmen der fortschreitenden Automatisierung im Großraum von Lissabon angesiedelt.

Der Tourismus kann helfen, das Bewusstsein für Kork lebendig zu halten. Deshalb werden nun Wanderwege ausgeschildert, Bereiche unter Naturschutz gestellt, deshalb ist auch die touristische „Route des Korks“ ins Leben gerufen worden.

Fotos © Travelmaus.de




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