9.9.2005:
Eigentlich begann der Tag traumhaft schön. Vom Zimmer konnte man die Sonne aufgehen sehen und ich dachte, das sei ein schöner Beginn der 2. Ferienwoche. Es war 6:00 Uhr in
der Frühe und nachdem ich Anni aus ihrem dem Bett getrommelt hatte, gingen wir gegen 6:30 zum Frühstück. Himmlisch - Kaffee, Saft, Toast, Butter, Marmelade, Obst und jede Menge dieser süßen
Frühstücks-Kuchen.
Während ich gerade vergnügt in meinen Toast biss, sprach mich die Rezeptionistin an, ob ich wüsste, dass mein Auto ´nen "Flat-Tire" hätte. Ich kannte das Wort nicht, jedenfalls nicht in dieser
Kombination. Darauf ging die Dame mit mir nach draußen und zeigte mir einen Plattfuss an unserem Auto. Na Mahlzeit dachte ich und witterte schon wieder böse Buben, die die Luft aus dem Reifen
gelassen hatten. Aber ich wusste noch nicht, was mir bevorstand. Erst mal den "AAA", das ist der amerikanische ADAC, angerufen zwecks Reifenwechsel. Doch ohne Mitgliedsausweis ging da nix. Anni
war schon auf die Suche gegangen und fand natürlich nichts, und ich kann auf nüchternen Magen auch noch nicht denken. Gnädigerweise sagte man mir zu, den Pannendienst zu schicken, würde aber 45
Minuten dauern. Gut dachte ich, Zeit zum suchen.
Dann Alamo angerufen. Mit viel Tamtam wurde erst mal an die Schadensstelle verbunden. Entnervt überließ ich die sprachliche Feinarbeit der inzwischen eingetroffenen Tages-Rezeptionistin. Alamo
wiederum wollte auch den Vertrag haben, weil auch bei denen ohne bestimmte Daten nix ging. Ich frage mich da schon, wofür haben die eigentlich Computer? Also ,Anni wieder suchen geschickt. Und
Erfolg gehabt.
Fakt war letztendlich, dass ich das Auto hätte tauschen können in Sacramento - sind ja nur schlappe 100 Meilen. Oder den Reifen erst mal auf eigene Kosten reparieren zu lassen, gegen Erstattung
der Kosten bei Abgabe des PKW in 2 Monaten. Wir entschieden uns für eine Reparatur des Reifens hier im Ort. Das nächste Problem war, wo zum Teufel ist der nächste Reifenflicker? Der Manager wer
der rettende Engel, er wusste Rat und wir waren erst mal erleichtert. Im Hotel hatte es sich derweil rumgesprochen, dass die beiden Mädels aus Germany ´nen Plattfuss hatten.
Zwischenzeitlich war der AAA-Mensch eingetrudelt und besah sich den Schaden. Da das Reserverad im Kofferraum liegt, musste natürlich alles ausgeräumt werden. Es waren eine Menge Hotelgäste da,
die belustigt zusahen und ich fluchte innerlich. Dafür war der AAA-Mensch richtig erfrischend. Der wechselte in 178 Sekunden den Reifen - hat einer der Zuschauer mitgestoppt und mir stolz
erzählt. Ich hatte ganz andere Probleme, Anni fand meine ADAC-Karte immer noch nicht und gab die Suche entnervt auf. Sollte die Karte etwa noch zu Hause auf dem Tisch liegen? Ich muss wohl die
Panik in den Augen gehabt haben, dieser nette Mensch vom AAA meinte dann nur: "Honey, let it be, it´s ok", schwang sich in seinen Abschleppwagen und brauste davon. Das Trinkgeld nahm er gerade
noch so an. Ich denke, der wollte auch nur so schnell wie möglich weg....
Ich hatte immer noch meine angebissene Toastscheibe auf dem Teller liegen, aber mir war nicht mehr nach Frühstück. Da wir nicht wussten, wie lange die Reifenreparatur dauerte, entschlossen uns
dann erst mal, noch eine Nacht im Hotel zu verlängern. Bloss keinen Stress mehr. Und wir stehen ja nicht unter Zeitdruck. Den Reparaturladen gab es eigentlich um die Ecke, "Big-O-Tires". Also hin
und erzählt, was Sache ist. Der Mann nahm es gelassen und meinte, setzen Sie sich hin und trinken Sie einen Kaffee. In 30 Minuten ist alles gelaufen. So war es dann auch. Stress ab 7:30 Uhr und
um 9:30 Uhr war alles vorbei. Es war im übrigen mit 15 Dollar erledigt. Ursache war doch tatsächlich eine Schraube, die voll im Mantel hing. Im Nachhinein fiel uns auch ein, daß es mal geknallt
hatte, wie bei einem Schuss und wir beide unwillkürlich zur Frontseite geguckt hatten. Da war aber nix. Nun wussten wir, wo es statt dessen "geknallt" hatte. Auf all meinen Reisen war dies mein
erster Plattfuss und nun weiss ich also auch, wie man das hier am besten abwickelt!
Als seelischen Ausgleich nach diesem Morgen gingen wir erst mal bummeln. Ich glaube einkaufen gehen, beruhigt noch am meisten die Nerven. Und ist natürlich auch eine gute Entschuldigung... Anni
kaufte Jeans und Bluse und jede Menge Krimskrams in einem "99-cent-Laden". Nein, nicht so ein Ramschladen, sondern riesengross wie ein Kaufhaus. Gut sortiert und alles Top-Ware.
Danach fanden wir ein paar Häuser weiter noch einen Laden dieser Art und noch eine ganze Menge anderer Läden zum Bummeln. Mittlerweile war es fast Mittag, die Sonne brannte unbarmherzig vom
Himmel und wir hatten berechtigt Hunger. Also nutzten wir die Gelegenheit, an einem Pizza-Büffet den Hunger zu stillen. Erst dachte ich, das war wohl nix, aber irgendwie lief der Pizzabäcker zur
Höchstform auf und plötzlich gab es toll schmeckende, verschiedene Pizzen. Dazu noch ein Salatbüffet und 2x Cola dazu und das alles für 11 Dollar incl. Tax für 2 Personen.
Nun haben wir nach einem Mittagsschläfchen Lust darauf, Modesto zu besuchen. Für morgen haben wir hier noch einmal gebucht, weil es leicht zu schaffen ist, den Yosemite und den Mono Lake - um den
es uns eigentlich geht - zu besuchen. Was wir übermorgen machen, das verrate ich noch nicht. Jedenfalls was Unlogisches...
10.9.2005:
Heute war ein Tag zum "Reinbeissen", sonnig, warm und fast windstill. Und nach den Aufregungen von gestern und dem anschliessenden Faulenzertag wurde es höchste Zeit wieder auf die Piste zu
kommen. Das, was wir heute sehen wollten, war eigentlich "Stoff" für 2 Tage, aber wir wollten es ausgeruht eben flotter packen. Um 7:45 Uhr sattelten wir also die Hühner mit der groben Richtung
Yosemite-Mono Lake.
Da wir es beide hassen, ausgetrampelte Touristenpfade zu fahren, hatten wir uns gesterAllmählich wurde die Landschaft karger, wir näherten uns höheren Regionen. Und irgendwie landeten wir
dann doch auf den Touristenpfaden zumindest Richtung Yosemite Village. Beim "Stöckchenziehen" hatte ich mal wieder verloren - sehr zu meinem Ärger. Das Village ist wie befürchtet: eine einzige
Baustelle, Trolley-Busse, Menschenmassen und um diese Jahreszeit absolut für den A... Das einzige Argument, gegen das ich keine Antwort hatte, war die Tatsache, daß man z.B. den Halfdome von
unten sehen konnte. Nun ja, das Abenteuer dauerte 2 Stunden und 30 Meilen extra und wir lernten viele Asiaten mit "klickklick" kennen.
n schon überlegt, wie wir denn nun fahren. Wir wählten eine Nebenstrasse (132). Das war goldrichtig und traumhaft schön. Sanfte Hügel links und rechts der Strasse, jetzt im Herbst
goldfarben mit im Wind sanft wiegenden Gräsern. Dazwischen ein bisschen Landwirtschaft, viele Rinderherden - mehr als ich in ganz Texas zusammen gesehen habe - Lamas!, Ziegen, Pferde. Dann wieder
endlose Reihen Obstbäume, Nussbäume, Wein und Gemüse. Dazwischen ein See mit klarem Wasser. Wir brauchten 2 Stunden um uns sattzusehen.
Die Weiterfahrt über den Tioga-Pass entschädigte für alles. Ich hatte es nicht mehr so toll in Erinnerung. Und jeder von Ihnen, der jemals dort war, weis, wovon ich rede - Hochwiesen über
3.000 Meter!, Berge und riesige Fels-Platten links und rechts der Strasse, abgeschliffen von der Eiszeit. Und viele Wandervögel mit und ohne Auto. Dazu eine Luft so klar und rein, wie sonst nicht
so schnell in Kalifornien zu finden. Wir konnten uns nicht satt sehen und fotografierten auch endlos viel. Eigentlich war unser Ziel ja der Mono Lake. Aber da das Wetter heute auch noch super
war, ließen wir uns zeitmäßig treiben. Dass wir dabei auch noch einen Waldbrand hautnah mitkriegten, war nicht geplant. Am schlimmsten empfanden wir aber anschließend den beißenden Geruch
verbrannten Holzes im Auto. Auf den High-Meadows befindet sich ein Visitor-Center und wir ergatterten endlich unseren Stempel im "Passport für Nationalparks". Einen Pass für die Nationalparks
selbst hatten wir uns für 50 Dollar bereits am Eingang zum Park besorgt. Und da allein der Eintritt in den Yosemite 20 Dollar gekostet hätte, werden wir diese Kosten schnell wieder raus
haben.
Endlich im Tal angekommen, wobei dieses immer noch auf 8000 Feet - ist ca. 2400 Meter liegt, waren wir erst mal nur hungrig. Es war nach 3 Uhr mittags und wir hatten uns das redlich
verdient. Naja, ein Stück Pizza kostete 3 Dollar, aber es füllte den hohlen Zahn.
Weiter ging die Fahrt via Lee Vining auf der 395 hin zum Visitor-Center wegen Mono Lake. Dieser See ist ursprünglich das Überbleibsel eines Schlackenvulkans und heute ein Salzsee. Bekannt
dafür, dass die Salzkonzentration höher ist - leider - als die des Meeres. L. A. hat früher sein Wasser von dort bzw. aus den Zuflüssen bezogen und als der Spiegel aufgrund des fehlenden Wassers
immer mehr sank, sind die Umweltschützer aktiv geworden und haben den See gerettet. Nun erholt er sich langsam wieder. Das besondere ist eigentlich, dass er immer schon der Rastplatz von
Zugvögeln war. Tiere im Wasser können sich aufgrund des 10% igen Salzgehaltes nicht halten, wohl aber eine einzige Tiersorte der Welt - die Salzwasser-Garnele. Das Visitor-Center ist schön
gemacht, aber die Knaben dort meinten doch tatsächlich, die einzig schöne Stelle sei die ca. 10 Meilen entfernte Besichtigungs-Plattform. Würde auch nur 3 Dollar pro Person kosten. Dass 300 Meter
in Richtung Bridgeport ebenfalls eine begehbare Stelle an den Mono Lake für Null Dollar führte, wurde elegant verschwiegen. Da wir schon mal da waren, wussten wir das natürlich. Wir also runter
an den See. Der alte Holz-Trampelpfad war immer noch da und es machte wieder Spaß, wie Tufa-Steine zu fotografieren. Auch waren eine ganze Menge Vögel da. Das schöne Wetter zauberte dazu noch
Super Bilder. Lediglich der Rückweg zum Auto endete für mich mit einem Bad im Mono Lake. An der Stelle, an der die Holzbohlen aufhören und das Wasser anfängt, war es mir einfach danach volle
Kanne auszurutschen und richtig nass zu werden - auch wenn es nicht so aussieht. Weh getan habe ich mir nicht dabei. Befürchtet habe ich allerdings, wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses
verknackt zu werden, als ich mich in der "Öffentlichkeit" umzog um wenigstens einigermaßen trocken zu sein. Selbst die Dollars in meiner Hosentasche waren nass...
Die Weiterfahrt gestaltete Anni als Driver und wir sind wiederum eine seltene Strecke zurück gefahren - über den Sonora-Pass. Vorher tankten wir zu Spitzenpreisen in Bridgeport noch mal
nach - und das war gut so. Rechts und links der Strasse wieder Rinderherden ohne Ende. Ich denke, was anderes anbauen kann man auf diesem Lava/Fels-Boden mit dem kargen Grasbestand auch
nicht.
Die Tour über die 108 nach Sonora zurück war SPITZE! Wer schon alle Wege kennt und die noch nie gefahren ist, sollte das unbedingt tun. Und zwar am Nachmittag von der Mono Lake-Seite aus.
In dieser Jahreszeit stand um 17:00 Uhr die Sonne schon tief und das Farbenspiel war atemberaubend. Hinter der Abzweigung dahin befinden sich links unendlich viel Hügel, Felsen, Dome aus Lava,
rot gefärbt. Die Strasse ist im TOP-Zustand, aber schmal und sehr gewunden. Die 26% Steigung taten ihr übriges, aus dieser Strecke ein Abenteuer zu machen. Und die Einsamkeit - kaum ein Auto um
diese Zeit und Trailer oder LKW sowieso nicht - taten ihr übriges. Wir möchten es nicht missen. Jenseits des Passes -gute 3000 Meter hoch - sah die Landschaft plötzlich wieder aus wie die aus
Yosemite. Felsblöcke bis an die Strasse, fein abgeschmirgelt, Hügel aus Fels und einsamen Bäumen dann wieder Wälder, sogar mit auffallend vielen "Redwoods", dann wieder High-Meadows und so ging
es die ganze Strecke bis Sonora runter. Von den 26% Gefälle brauche ich wohl nicht extra zu reden......Schade, dass wir so spät dran waren. Schöne Bilder saßen leider nicht mehr drin - zu dunkel.
Aber diese Strecke werden wir bestimmt in Erinnerung gehalten und wenn möglich noch mal fahren.
Der Rest der Strecke bis zurück zum Hotel war teilweise mit Tempo 65 mph möglich. Und so konnten wir unsere Tour abschließen gegen 20:00 Uhr. Wir sind durchgebraust zum nächsten Supermarkt
- der hat hier bis Mitternacht auf - und haben uns 2 Flaschen Bier gekauft (nein, nicht die mit 0,5 Liter....). Dass das Hotel uns mit Feuerwerk empfangen hat, rührte uns dann
doch...
Morgen werden wir geruhsam den Tag beginnen und nicht nach Reno sondern ins Napa-Valley düsen. Das Wetter und der Wein und die vielen Weinproben haben es uns angetan.....Na denn.
11.9.2005:
Welch ein herrlicher Tag heute. Mit Sonne wurden wir wieder begrüßt und kurz entschlossen entschieden wir uns für kurze Hosen und T-Shirt. Das alles-wieder-einpacken-ins Auto
dauerte etwas länger, dann aber hatten wir uns nach dem Aus-checken ein anständiges Frühstück verdient. Die ganze Zeit waren wir an einem Family-Restaurant vorbeigefahren, ganz aus Holz und schon
von außen gemütlich. Aber diese Family-Restaurants haben den Nachteil, dass man auch zum Abendessen nur alkoholfreie Getränke bekommt. Und eigentlich geht ja nix über das abendliche
Absacker-Bierchen. Aber heute morgen wollten wir dort richtig frühstücken. Haben wir auch gemacht. KLASSE! Innen war der Laden komplett auf "Tante Klara auf dem Sofa" gestylt. Bestickte
Rüschengardinen, Tische zum Ausklappen, damit man da das Besteck drauflegen konnte! und als allerschärfstes an den Tischen Ohrensessel aus braunem Imitat-Leder, kopfhoch und mit Rollen, damit man
leichter hin und her rutschen konnte. Dazu an der Decke unzählige "Miefquirle", mit hübschen Biedermeier-Lämpchen dazwischen. Und das Frühstück? unschlagbar lecker und preiswert auch noch. Die
Kellnerin brachte uns auch direkt die "Senior-Menü"-Karte. Klar war, dass wir natürlich nur "Decaf" tranken (ist ja auch so) und der war im Omelette-Preis auch noch drin. Mit 8,84 Dollar für 2
Komplett-Frühstücke zogen wir ne gute halbe Stunde später wieder ab.
Unsere Fahrt ging weiter auf der Rennstrecke 99 weiter in Richtung Stockton. Dort wechselten wir auf die 12, die uns nach Napa-Valley bringen sollte. Ich kann nur sagen, eine gähnend langweilige
Strecke. Ab und an mal ein bisschen was fürs Auge - weite Wiesen und Felder auf sanft geschwungenen Hügeln, manchmal noch wiederum große Rinderherden, sogar weiße Rinder sahen wir heute und dann
wieder nix, nur Langeweile.
Wir hatten uns gestern schon ein Hotel ausgeguckt, das Internet-Anschluss hatte. Aber die Stadt Napa hat da nichts vorzuweisen, außer Luxushotels ab 150 Dollar aufwärts pro Nacht oder B & B -
auch nicht viel billiger. So wie es meist üblich ist, an den Ausfallstrassen Motelketten vorzufinden, war hier auch nicht vorzufinden.
Und das von uns ausgeguckte Motel hätte ich auch nicht genommen, wenn es Mitternacht gewesen wäre. Kurz und gut, nachdem uns das Visitor-Center auch nicht helfen konnte, haben wir uns gesagt, wir
fahren das Stück nach Fairfield zurück und gehen da in ein Econo Lodge. Vorher haben wir uns allerdings noch Downtown Napa angeguckt. Der einzige Brüller wäre eine Weingut--guckst-du--Fahrt mit
der Bimmelbahn gewesen, aber die war unterwegs und wir wollten keine 2 Stunden warten, dann wäre es zu spät geworden. Außerdem mussten wir uns erst die Preise dafür ausgucken
Also sind wir Richtung Fairfield gefahren, natürlich erst mal mit mächtig Verfahren. Als wir dann endlich da ankamen, wo das/die Hotel/s waren, konnten wir uns nicht entschließen, im Econo Lodge
zu nächtigen. Ein Holzhaus auf Stelzen sozusagen, klein, muffig und teuer, wenn auch sauber. Wir sind letztendlich im Days Inn gelandet. Diese Kette scheint mittlerweile fest in "indischer Hand"
zu sein. Ich hatte schon letztes Jahr Probleme mit den asiatischen Gerüchen, die überall hängen und dieses Jahr ist es nicht besser. Ich denke Motels sind eine lukrative Sache hier in den USA,
und die Inder haben auch gelernt, während sie gerade dabei sind reich zu werden: Man riecht in der Rezeption nicht direkt indische Gewürze und das Rezeptionisten-Personal ist mittlerweile meist
amerikanisch, selten spanisch/mexikanisch. Das Putzgeschwader besteht bis jetzt nur noch aus mexikanischen Frauen, die nicht diese Gerüche verbreiten. Somit ist es auch kein Problem, sich
spanisch zu verständigen. Aber einen Vorteil hat das mit den indischen Motel-Pächtern dann doch: mit denen kann man prächtig die Preise runterhandeln.....
Auch hier ist das so. Allerdings gibt es in allen Räumen W-Lan und ich war da denn doch erleichtert. Leider funktioniert meine Netgear MA521 nicht. (Bisheriger Zugang per Kabel) Ich kriege zwar
astreinen Empfang, aber ich kann nicht online gehen. Habe Kennwort erhalten, aber es geht einfach nicht. Weis da vielleicht jemand Rat? Bin daher wieder auf die gute, alte AOL-Methode
umgestiegen, Schneckentempo, aber wenigstens online. Und das geht immer.
Morgen werde ich versuchen, wieder ne gescheite Leitung zu kriegen, um die Bilder hoch zuladen.
Ja und heute ist dann nichts Aufregendes mehr passiert. Morgen werden wir die ganze Weintour durchs Napa-Valley durchziehen, da kommt schon was zusammen und morgen Abend werden wir bestimmt auch
ein Plätzchen finden für die müden Häupter. Wenn wir es schaffen bis nach Eureka oder so. Und dann möchte ich endlich mal raus aus dem teuren Kalifornien. Oregon erwartet uns doch.....
12.9.2005:
Der Tag begann wie immer - sonnig - und wir freuten uns schon darauf zu starten. Nach einer Tasse Kaffee und so nem süßen Labberkuchen fuhren wir los in Richtung Napa Valley.
Zuerst aber suchten wir im gegenüberliegenden Einkaufs-Zentrum den Supermarkt zwecks Einkauf und dann das daneben liegende "Target" auf, um einen erneuten Versuch zu starten, die Postkarte
endlich unter Dach und Fach zu bekommen. Sie erinnern sich - Anni hat eine eigene Postkarte kreiert für die Grüsse nach Hause, anstatt gekaufte Postkarten zu verwenden. Eine Verkäuferin mit sehr
wichtiger Miene erklärte uns, dass das ein computergesteuertes Gerät wäre und dass sie die Ausdrucke für uns vornehmen wolle. Wir sahen wohl technisch nicht sehr vertrauenserweckend
aus....Letztendlich war das gut so, dass sie das selbst machte, denn sie ließ das Foto 2x auf einem großen Ausdruck herstellen, anstatt Postkartengröße - und das 15x = 30 Ausdrucke! Das wollten
wir natürlich nicht haben. Also wurden 15 Karten neu gemacht, und da die Verkäuferin mit den falschen Drucken nichts anfangen konnte, verkaufte sie uns diese für einen Sonderpreis.Wir zahlten
somit für alle zusammen umgerechnet 20 cent pro Stück - Anstatt 39 cent. Wir zogen damit sehr zufrieden von dannen...
Nun haben wir nun insgesamt 45 selbst gemachte Postkarten - siehe vorstehendes Muster.
Weiter ging die Fahrt Richtung Napa und es war ein toller Anblick, wie der Nebel wie ein Finger über die sonnenüberfluteten Bergkuppen griff. Und gut war auch, dass wir gestern noch die Stadt
Napa besichtigt hatten, die lag jetzt voll im Nebel. Wir sind erst ein Stück weit den sog. Silverado-Trail gefahren. Aber das war nicht soo toll. Nachdem wir dauernd Stress mit rabiaten
Autofahrern bekamen, weil wir anstatt 55 nur 50 mph fuhren, haben wir gequert auf die "andere Seite" der ganzen Weingüter. Dazwischen lagen 10 Meilen mit kaum Verkehr und so konnten in Ruhe die
Reben fotografieren, die mittlerweile in vollster Sonne standen. Es wird langsam Herbst hier, die Blätter verfärben sich schon an den Rebstöcken.
Wir hatten uns bereits gestern vorgenommen, ein Weingut zu besichtigen und natürlich auch den Wein zu testen - zumindest Anni, da ich ja Auto fahre. Und das taten wir dann auch. Das Weingut von
Francis Ford Coppola - Sie wissen schon, dem Starregisseur, der unter anderem auch den "Paten" gemacht hat oder auch "Apocalyse now", hatte es uns angetan, wie Hunderten anderen auch. Dieser F.F.
Coppola hatte dieses Traumweingut 1975 aufgekauft, nachdem der ehemalige Besitzer Niebaum bzw. dessen Familie kein Geld mehr hatte, und es liebevoll wieder so hergerichtet, wie es ursprünglich
mal war. Und ich bin überzeugt, nicht nur der Wein gehört mit zu dem Besten, was Tal so bietet.
nni hat natürlich eine Weinprobe gemacht - 5 mal testen für 15 Dollar. Am liebsten hätten wir 1-2 Flaschen mitgenommen, aber bei Preisen von 27.- und 65.- Dollar pro Flasche haben wir es dann
lieber gelassen. Dafür bekamen wir 2! Gläser geschenkt und die Weinliste noch dazu. Das Weingut hat wirklich edle Räume, man kann hier auch Events der gehobenen Klasse abhalten. Eine überaus
attraktive Treppe aus Redwood-Holz und ein übergroßes Mosaik-Wappen schmücken den Eingangsbereich. Überall gibt es Wein-Probierräume/Probiernischen, aber auch kleine alkoholfreie Probierstuben
für die Driver :-)). Alles wirkt irgendwie liebevoll, auch wenn das knallharter Kommerz ist. Müssen eine gute Marketing-Abteilung haben. Im ersten Stock stehen Requisiten von den bekanntesten
Filmen von Coppola - so auch der Schreibtisch vom Paten mit dem goldenen Telefon oder auch die 5 Oscars in einer Vitrine.
Auf der Weiterfahrt "trafen" wir dann auch den "Wine-Train" aus Napa wieder. Wir hatten uns zwischenzeitlich mal schlau gemacht, wie das so mit Fahren und Preisen dafür aussah: Ist bestimmt
empfehlenswert, aber uns war das schlicht zu teuer. Ein 3-Gang-Dinner 75 Dollar, ein 5-Gang-Dinner 85 Dollar, ein 3 Gang-Lunch, dafür mit Wein-Testen 99 Dollar und ein Abend-Dinner mit Show 120
Dollar. Das Spitzendinner mit 5-Gängen und Weinen aus der Region kostet 140 Dollar und wird nur 1x monatlich veranstaltet. Die einfache Fahrt im offenen Wagon kostet immer noch 40 Dollar und wenn
das ganze auch noch mit "Meal" sein soll (man beachte die Unterschiede - der eine kriegt ein Dinner, der andere ein Sandwich) kostet es 65 Dollar. Und das alles nur gegen telefonische
Reservierung 3 Tage in voraus - es sei, es sind noch Plätze frei.
Am Ende der ganzen Weinstrassen liegt der Ort Calistoga. Bekannt unter anderem für seinen "Old Faithful Geyser". Kostet pro Nase 6 Dollar Eintritt. Haben wir uns geschenkt, da wir noch nach
Yellowstone kommen und den wirklichen Old Faithful gucken gehen. Die Weiterfahrt auf der 128 Richtung Küste gestaltete sich unerwartet als Highlight. Nicht nur, dass es nach dem Napa-Valley ein
weiteres Tal namens "Alexander-Valley" gibt, sondern dass dieses auch Größenmäßig nicht schlechter als Napa ist - nur der ganze Rummel fehlt hier völlig - sondern auch auf der Weiterfahrt finden
sich die golden Hügel wieder, aber auch immer wieder Alleen mit alten Eichenbäumen. Einige davon voll mit "Irish Moss", einer Schmarotzerpflanze der Gattung Ananas, die wie lange Vorhänge an den
Bäumen herunterhängt. Dann wieder diese gewellten Strassen mit weitem Land und Rinderherden. Und bei diesem Sonnen-Licht, das wir um diese Jahreszeit haben, ist das einfach toll - vorausgesetzt,
man interessiert sich für die Natur.
Als ich schon dachte, das wars für heute, kam ein weiterer Höhepunkt: Redwood - Bäume. Weitab vom touristisch bekannten Redwood-Park ein weiterer, mir unbekannter Wald namens "Navarro
Redwood".
Wir hatten natürlich wieder Stress mit den anderen Autofahrern, dabei benutzten wir nur ausgebaute "Turnouts". Ich glaube, hier im Norden sind die Amis sowieso unerwarteterweise sehr aggressiv
beim Autofahren. Hängen einem fast am hinteren Nummernschild, blinken auf oder Hupen.
Zurück zum Wald - die Bäume hier sind nicht so dick vom Umfang wie im Redwood NP, aber ebenso zahlreich, sehr schlank und hoch. Bei den meisten war der Umfang nicht mehr als 2 Meter, aber mind.
50 Meter hoch waren fast alle. Dazu die Sonne, die schräg einfiel - herrlich. Wer sich für die Natur interessiert - diese Strecke ist unsere Empfehlung.
Die Strasse 128 läuft an ihrem Ende in die 1 der Küste über - und da erwartete uns wieder schlechtes Wetter. Dicke Wolken, Kälte und hohe Luftfeuchtigkeit. Eigentlich wollten wir in Mendocino
übernachten - Sie wissen schon, der alte Schlager. Wir waren dort vor Jahren schon mal. Aber dieses Mal konnten wir uns auch nicht entschließen unser altes Hotel wieder zu nehmen. Es liegt direkt
an der Küstenstrasse. Stattdessen sind wir ein bisschen weitergefahren Richtung Fort Bragg. Unser Quartier für diese Nacht ist ein kleines Motel auf halber Strecke mit einem riesigen Zimmer und
mit Terrasse und Blick aufs Meer. Davor liegt eine Kneipe - wie praktisch. Morgen werden wir weitere, weniger bekannte Redwood-Regionen aufsuchen. Und je nachdem, wie das Wetter ist, auch einen
Botanischen Garten. Für jetzt und heute sind wir nur noch müde und faul. Und mit Oregon morgen wirds auch nix - nun gut.
Heute haben wir erst mal keinen Internet-Anschluss, aber die Chefin hier hat uns angeboten, ihren Internet- Anschluss benutzen zu dürfen. Wenn´s nicht klappt, dann halt erst morgen diesen
Bericht....
13.9.2005:
Nachdem gestern in diesem Hotel nicht mal AOL funktionierte und auch der Direktanschluss per dortigem Modem nicht klappte, mussten wir leider alle Leser enttäuschen. Aber das
wird bestimmt noch mal ab und zu passieren. Dafür heute 2 Berichte und viele tolle Bilder.
Heute morgen wieder dicker Nebel und die Küste grau in grau. Wir sind noch mal nach Mendocino zurückgefahren zur dortigen Post, haben Briefmarken gekauft und die selbst gemachten Postkarten
eingeworfen. Porto wird auch immer teurer. Kostet dieses Jahr schon 70 cents. Wir sind noch einmal durchs Städtchen gefahren und da fiel mir wieder auf, was man schon damals tuschelte: die Gegend
eignet sich gut zum Hanfanbau. Ich dachte eigentlich, das wäre Schnee von gestern, aber als ich die vielen ausgemergelten, ungepflegten Typen sah, die am frühen morgen schon kaum gerade laufen
konnten, oder wie blind über die Strasse tappten, dachte ich nur, oha, es hat sich nichts geändert. Dann sind wir weitergefahren, so an der Küste entlang und bei "Caspar" mal runter an den Beach.
Ist zwar schlechtes Wetter, aber man ahnt, dass es hier mit Sonne wunderschön ist. Hier stehen auch versteckt, oder direkt an den Dünen viele schnuckelige Häuser und die gehören bestimmt keinen
armen Amis. Aber es ist auch ein großer RV-Platz da - ein toller Platz für Camper.
Weiter ging die Fahrt auf der 1 an der Küste weiter. Die Strassen waren dort nur noch "rough road" und man musste höllisch bei diesen Wellen in den Kurven aufpassen. Landschaftlich aber trotzdem
super. Viele Zypressen links und rechts der Strasse, die stellenweise so miteinander verwoben waren, dass es aussah, als würde man durch einen Tunnel fahren. Dann wieder tolle Blicke auf
wildzerklüftete Felsen, die auch ohne Sonne bombastisch wirkten. Irgendwann lief die 1 dann ins Landesinnere, nach Leggett. Und plötzlich war die Sonne wieder da. Die 22 Meilen bis Leggett waren
dann schon der erste Knaller des Tages - von der Strasse mal abgesehen. Man kann es nicht richtig beschreiben und fotografieren geht auch fast nicht. Aber es war einfach toll durch die Gegend zu
fahren. Zypressenwälder, Mischwälder, dann wieder Tannenwälder, dann weite Wiesen und - na klar- Rinder.
In Leggett wurde aus der 1 wieder die 101. Aber wir wollten diese alternative Route neben der 101 fahren, wegen der Redwood-Bäume. Der Park ist offiziell der "Humboldt-Redwood-State-Park, kostet
keinen Eintritt und fährt sich ab dem Ort Miranda bis zum Ort Redcrest einfach toll. In Redcrest gibt es ein Baumhaus, nein nicht im Baum, sondern eher an der Wurzel....Wir haben fast 4 Stunden
für 32 Meilen gebraucht und auch nichts ausgelassen, was irgendwie nach SUPER aussah. Ein tolles Erlebnis. Und dabei ist auch dieser Teil noch nicht einmal der offizielle Redwood NP! Natürlich
war es hilfreich, dass die Sonne zwischen diesen Riesenbäumen durchschien. Und manchmal standen die Redwoods so dicht, das es richtig dunkel wurde im Wald. Einen alten Riesen, der 950-1000 Jahre
alt sein soll, haben wir versucht zu fotografieren. Aber die Bäume sind alle so hoch, dass es schier unmöglich ist, den ganzen Baum auf ein Foto zu bekommen. Ich hoffe, die Bilder spiegeln ein
bisschen die wahre Größe.
Weiterfahren wollten wir nicht mehr und so sind wir in Eureka gelandet, in einem Days Inn mit High-Speed-Internet. Draussen ist es schon wieder zugezogen und wir machen die Sachen von heute erst
fertig und dann gehen wir endlich mal nach "Applebee´s" was vernünftiges essen und trinken, an der Bar natürlich. Ich träume da so von einem richtig großen Steak. Anni will lieber Salat. Ich will
heute aber mal nicht diäten und richtig satt einschlafen.
Morgen steht Crescent City auf dem Plan und alles drumherum, auch Klamath-Falls. Je nachdem wie das Wetter ist, auch wieder Redwoods. Wir haben noch nicht so richtig genug von den
Riesen....
14.9.2005:
Wie gestern Abend vorgenommen, haben wir "Applebee´s" noch heimgesucht. Das Bierchen lief runter wie Öl. Danach hatte ich allerdings keinen Hunger mehr. Ich habe mir dann
aber doch einen Chicken-Caesar-Salad bestellt und den kriegte ich nicht mal auf. Ich hatte wohl zu viel Flüssigkeit im Bauch.... Als wir kamen, war der Laden gerammelt voll und als wir gingen,
war nicht mehr viel los. Dafür kam ne Lady mit Ihrer Stretch-Limousine an und ließ sich vom Chauffeur Essen abholen (man kann dort auch "to go" machen). Naja, wenn die auch da essen
lässt...
Heute morgen war wieder alles grau in grau. Vielleicht würde man das hinnehmen, aber wenn dann hinterm Berg der Himmel knatschblau ist und trotzdem keine Änderung stattfindet, dann frustriert das
schon. Nichts desto trotz - wir fuhren 15 Meilen zurück nach Ferndale: Dort ist das meiste der Häuser noch echt viktorianisch und aus Holz. Und die Uhr scheint da stehen geblieben zu sein. Ich
glaube, die ziehen schon um 16:00 Uhr die Bürgersteige hoch und nicht erst um 20.00 Uhr wie in meinem Dorf. Aber es sieht halt hübsch dort aus. Die Weiterfahrt ging die grobe Richtung Crescent
City, wo wir auf jeden Fall bleiben wollten. Aber erst mal machten wir eine Menge Abstecher im Humboldt-State-Park. Nein, nicht Bäume wie gestern, sondern "Lagoons". Viele kleine Strassen führten
an verwunschene Küstenteile. Auch wenn das Wetter grau und diesig war, der Küstenabschnitt dort ist vom Feinsten. Das Meer klatscht mit einem ungeheuren Getöse an den Strand, dazu selbst bei Ebbe
richtig große Wellen. Dazwischen felsige Küste und einsame Felsbrocken im Wasser. Der riesige Sand-Strand - in der Farbe wie frischer Zement - liegt voller Baumwurzeln oder Äste oder Kleinholz.
Es sieht aus wie auf einem Baum-Friedhof. Ich möchte nicht wissen, was da bei Flut oder noch schlimmer, bei Sturm los ist.An einer Stelle ging der Schotterweg bis an den Strand und man konnte im
Auto sitzend verfolgen, wie riesige Wellen an den Strand klatschten. Und man musste nicht raus in den kalten Wind. Es war einfach schön. Nicht gefunden und gesehen haben wir irgend ein Getier,
nicht einmal Möwen. Kann ich nachvollziehen, bei dem sch...önen Wetter.
Unterwegs kreuzte die 101 ein Indianergebiet. Natürlich mit dem1 obligatorischen Casino. Aber auch vielen Pferden und einer Holzschnitzerei. Fand ich echt toll, was da so geschnitzt wurde. Leider
war der Künstler nicht da. Eigentlich war ich es satt und wollte weder Bäume noch Küste noch Indianer noch sonstwas sehen. Aber die Faszination dieser Landschaft fängt einen dann doch wieder ein.
Diesmal war es ein kleiner Trail in der Nähe des Visitor-Centers vom Redwood Park. Wieder so ein kleiner Park am Wegesrand der 101. Dort standen dann doch Brocken von Bäumen die ziemlich
beeindruckend waren. Irgendwie kann man sich dieser Situation nicht entziehen. Man steht da, guckt an diesem langen, dicken Baum hoch, dessen Ende man manchmal nur ahnen kann und sagt nur:
Wahnsinn! Wenn dann das drumherum noch aussieht wie Dschungel, jede Menge Farne den Weg säumen und manche Riesen einfach umgekippt sind und die Wurzel mit dem drumrum dann immer noch größer ist
als mein Wohnzimmer, dann fällt mir eigentlich nix mehr ein.
Aber irgendwie sind wir dann doch in Crescent Ciry gelandet. Hier gibt es einen kleinen Fischereihafen, ein paar Hotels, eine Nebelbuhne, die wir von unserem Zimmer aus hören und sonst nicht so
doll viel. Unser Hotel - Lighthouse Inn - ist klasse und unerwartet preiswert für all die Leistungen, bzw. das Hotel selbst. Ich mache morgen noch ein paar Bilder von innen - irre. Kostet nur 69
Dollar plus Tax. Da war ich für weniger Qualität aber höhere Preise gewöhnt in den letzten Tagen. Zur Feier des Tages hat Anni denn nun endlich ihren frischen Fisch von der Angel im Hafen oder
einem Fischernetz bekommen. Im Hafenbereich gab es eine Kneipe, die fangfrischen Fisch bot.
Mir schmeckte erst mal das Bierchen, das Essen war zweitrangig. Ich weiss, ich rede immer vom Biertrinken. Aber erstens ist das wie ein seit Jahren gepflegtes Ritual und zweitens komme ich aus
einer Biergegend. Also lassen Sie mir meinen Spass...
Nun sitzen wir hier auf dem Zimmer, mit weitem Blick über den Hafen und das Nebelhorn tutet. Morgen werden wir anders als geplant uns wieder Richtung Landesinneres orientieren. Da gibt es noch
nen Wald..... und andere schöne Highlights neben der Strasse, klein aber fein.
15.9.2005:
Wie gestern Abend vorgenommen, haben wir "Applebee´s" noch heimgesucht. Das Bierchen lief runter wie Öl. Danach hatte ich allerdings keinen Hunger mehr. Ich habe mir dann
aber doch einen Chicken-Caesar-Salad bestellt und den kriegte ich nicht mal auf. Ich hatte wohl zu viel Flüssigkeit im Bauch.... Als wir kamen, war der Laden gerammelt voll und als wir gingen,
war nicht mehr viel los. Dafür kam ne Lady mit Ihrer Stretch-Limousine an und ließ sich vom Chauffeur Essen abholen (man kann dort auch "to go" machen). Naja, wenn die auch da essen
lässt...
Heute morgen war wieder alles grau in grau. Vielleicht würde man das hinnehmen, aber wenn dann hinterm Berg der Himmel knatschblau ist und trotzdem keine Änderung stattfindet, dann frustriert das
schon. Nichts desto trotz - wir fuhren 15 Meilen zurück nach Ferndale: Dort ist das meiste der Häuser noch echt viktorianisch und aus Holz. Und die Uhr scheint da stehen geblieben zu sein. Ich
glaube, die ziehen schon um 16:00 Uhr die Bürgersteige hoch und nicht erst um 20.00 Uhr wie in meinem Dorf. Aber es sieht halt hübsch dort aus. Die Weiterfahrt ging die grobe Richtung Crescent
City, wo wir auf jeden Fall bleiben wollten. Aber erst mal machten wir eine Menge Abstecher im Humboldt-State-Park. Nein, nicht Bäume wie gestern, sondern "Lagoons". Viele kleine Strassen führten
an verwunschene Küstenteile. Auch wenn das Wetter grau und diesig war, der Küstenabschnitt dort ist vom Feinsten. Das Meer klatscht mit einem ungeheuren Getöse an den Strand, dazu selbst bei Ebbe
richtig große Wellen. Dazwischen felsige Küste und einsame Felsbrocken im Wasser. Der riesige Sand-Strand - in der Farbe wie frischer Zement - liegt voller Baumwurzeln oder Äste oder Kleinholz.
Es sieht aus wie auf einem Baum-Friedhof. Ich möchte nicht wissen, was da bei Flut oder noch schlimmer, bei Sturm los ist.An einer Stelle ging der Schotterweg bis an den Strand und man konnte im
Auto sitzend verfolgen, wie riesige Wellen an den Strand klatschten. Und man musste nicht raus in den kalten Wind. Es war einfach schön. Nicht gefunden und gesehen haben wir irgend ein Getier,
nicht einmal Möwen. Kann ich nachvollziehen, bei dem sch...önen Wetter.
Unterwegs kreuzte die 101 ein Indianergebiet. Natürlich mit dem1 obligatorischen Casino. Aber auch vielen Pferden und einer Holzschnitzerei. Fand ich echt toll, was da so geschnitzt wurde. Leider
war der Künstler nicht da. Eigentlich war ich es satt und wollte weder Bäume noch Küste noch Indianer noch sonstwas sehen. Aber die Faszination dieser Landschaft fängt einen dann doch wieder ein.
Diesmal war es ein kleiner Trail in der Nähe des Visitor-Centers vom Redwood Park. Wieder so ein kleiner Park am Wegesrand der 101. Dort standen dann doch Brocken von Bäumen die ziemlich
beeindruckend waren. Irgendwie kann man sich dieser Situation nicht entziehen. Man steht da, guckt an diesem langen, dicken Baum hoch, dessen Ende man manchmal nur ahnen kann und sagt nur:
Wahnsinn! Wenn dann das drumherum noch aussieht wie Dschungel, jede Menge Farne den Weg säumen und manche Riesen einfach umgekippt sind und die Wurzel mit dem drumrum dann immer noch größer ist
als mein Wohnzimmer, dann fällt mir eigentlich nix mehr ein.
Aber irgendwie sind wir dann doch in Crescent Ciry gelandet. Hier gibt es einen kleinen Fischereihafen, ein paar Hotels, eine Nebelbuhne, die wir von unserem Zimmer aus hören und sonst nicht so
doll viel. Unser Hotel - Lighthouse Inn - ist klasse und unerwartet preiswert für all die Leistungen, bzw. das Hotel selbst. Ich mache morgen noch ein paar Bilder von innen - irre. Kostet nur 69
Dollar plus Tax. Da war ich für weniger Qualität aber höhere Preise gewöhnt in den letzten Tagen. Zur Feier des Tages hat Anni denn nun endlich ihren frischen Fisch von der Angel im Hafen oder
einem Fischernetz bekommen. Im Hafenbereich gab es eine Kneipe, die fangfrischen Fisch bot.
Mir schmeckte erst mal das Bierchen, das Essen war zweitrangig. Ich weiss, ich rede immer vom Biertrinken. Aber erstens ist das wie ein seit Jahren gepflegtes Ritual und zweitens komme ich aus
einer Biergegend. Also lassen Sie mir meinen Spass...
Nun sitzen wir hier auf dem Zimmer, mit weitem Blick über den Hafen und das Nebelhorn tutet. Morgen werden wir anders als geplant uns wieder Richtung Landesinneres orientieren. Da gibt es noch
nen Wald..... und andere schöne Highlights neben der Strasse, klein aber fein.