Dagmars Texte Norddeutschland 2011:


08.05.2011  Beginn der Moor-Tour durch Norddeutschland 

 
Heute endlich sollte es losgehen, nachdem unsere " Mücke" eine Woche in der Werkstatt war und man dort einen Fehler suchte, der klitzeklein war aber sehr zeitintensiv mit der Sucherei. Dann mussten wir den Wagen noch packen und fit machen für die Tour. Und bei den drückenden Temperaturen war das sehr schweisstreibend und anstrengend.Aber endlich ging es los. Morgens um kurz vor 10:00 Uhr fuhren wir Richtung Autobahn 31. Dort beginnt grob gesagt ab der Stadt Geeste das Moorgebiet - ca. 160km von uns entfernt. Und dort wollten wir als erstes das Moormuseum in Gross-Hesepe besuchen. Das Navi leitete uns natürlich mal wieder über Strassen, auf denen uns kein Fahrrad entgegen kommen durfte, so eng war es dort. Wendechancen hatten wir nicht, also fuhren wir die Strasse weiter. Wahrscheinlich war das auch ein Wirtschaftsweg, denn wir landeten an einem Bauernhof mit dem schönen Namen Geestfehn - aber eben nicht am Moormuseum.Wir also weiter auf der schmalen Hoppelpiste. Und siehe da, auf einmal gab es dann doch einen Abzweig zum Moormuseum, wenn auch ganz woanders...Wir also hin, auf den Parkplatz und erst mal ins Restaurant im Freien. Dort gab es Moor-Bratwürste und die wollten wir unbedingt probieren. Anschliessend gingen wir dann in das Moormuseum. 5.- Euro pro Person kostet der Eintritt. Aber siehe da - heute ist Muttertag und alle Frauen durften umsonst ins Museum. Das fanden wir dann besonders klasse, weil auch nicht erwartet. Im Museum selbst gibt es in erster Linie Maschinen zum Abbau von Torf, den Transport der "Torfschnitten" und einer Weiterverarbeitung. Viel interessanter fanden wir die Bimmelbahn, die durch das ganze Gelände zuckelte. 2.- Euro Eintritt - ohne Muttertagsrabatt. Aber es lohnt sich unbedingt, die 25-minütige Schütteltour zu machen. Besser und vielfältiger als die Tour zu erwandern. Vor einem weiteren, neu erbauten Museum hielt die Bahn dann und wir stiegen aus um nachzusehen, was es denn da so gäbe. Riesenbagger und Riesentraktoren, die Wände mit Abbaugebieten geschmückt und mit Anschauungstafeln, wie der Abbau früher, ganz früher und heute stattfindet. Gut dass wir im Heute leben. War früher Knochenarbeit. Besonders toll fand ich den Bauwagen für die Arbeiter. Diese waren in Leibesgrösse aus Gips nachgearbeitet und natürlich fehlte auch nicht die obligatorische Bierflasche zum Abspannen nach der Tagesarbeit...Den Rest des Weges zum eigentlichen Museum gingen wir zu Fuss. Viel gab es auch nicht mehr zu sehen und kurze Zeit später fuhren wir dann auch weiter Richtung Papenburg.Papenburg selbst ist eine alte Torfstadt. Heute aber das Herz der Meyer-Werft. Und beizeiten gibt es hier einen Stapellauf eines Kreuzfahrtschiffes und dann ist hier der Teufel los. Wir standen an diesem Abend auf einem Stellplatz für Wohnmobile am Rande der Stadt. Es war immer noch warm und so konnten wir entspannt noch eine Weile vor der Tür sitzen und den Tag Revue passieren lassen.

 

09.05.2011 von Papenburg nach Barßel


Nach einer doch recht unruhigen Nacht - neben dem Platz befand sich ein Wanderzirkus und die Esel machten sich einen Spass daraus, sämtliche Wohnmobilisten wach zu halten. Ich wusste bis dato nicht wie laut ein "iaiaia" um Mitternacht in einer ansonsten absolut stillen Nacht schallt. Und so waren wir leicht übermüdet heute morgen beizeiten "in die Hufe" gekommen. Bei MCDonald lecker frühstücken wäre es ja gewesen. Aber die gesamte Innenstadt und besonders die tolle Haupt-Strasse rechts und links eines Kanals mit unendlich vielen Kneipen war uns versperrt. Und einen passenden Parkplatz für die Mücke zu finden, war ebenso aussichtslos. Also stieg Anni aus, um wenigstens ein paar Fotos zu machen. Ich drehte derweil zweimal die Runde um sie dann endlich wieder einsammeln zu können. Und dann hatten wir eigentlich genug von Papenburg. Wir waren ja nicht zum ersten Mal hier und es wird auch nicht das letzte Mal gewesen sein.Nachdem wir uns erst mal wieder verfahren hatten, landeten wir dann auf einer Kanalstrasse und davon abgehend die "Fehnstrasse". Sagte uns erst einmal nichts. Aber nachdem wir uns dann schlau gemacht hatten, wussten wir, dass es eine wunderschöne Strecke ist, die auch per Rad " erwandert" werden kann. Fehn ist eine andere Bezeichnung für Moor. Uns war auch nicht bewusst, wie viele tolle kleine Orte und Städte es gibt, die einen Kanal haben, meist moorig-torfig von der Wasserfarbe. Und darüber meist weisse Zugbrücken in regelmässigen Abständen. Das macht natürlich jede Stadt attraktiv. Und natürlich gefiel das auch uns besonders. Noch nicht dahinter gekommen sind wir, warum es in manchen Kanälen sehr wenig Wasser gab, obwohl die Uferrände nass waren und warum andere voll waren. Gibt es hier so was ähnliches wie Ebbe und Flut? erzeugt durch Schleusen? aber das kriegen wir noch raus. Tatsache aber ist, dass die Torfbauern früher von ausserhalb mit Booten in die Städte gefahren sind auf genau diesen Kanälen und den Menschen dort Heizmaterial brachten. Umgekehrt kauften sie für den Erlös daraus Lebensmittel ein. Und da manche Boote gross waren, brauchte man eben Zugbrücken um bei Bedarf den Weg für die Kähne freizumachen. Sooo einfach ist das...Heutzutage ist das einfach nur noch wahnsinnig toll, daran entlang zu fahren.
Auf unserer Feenroute durchfuhren wir auch Barßel - einen Ort, der stolz auf sein "ß" ist. Und während wir durch den Ort fuhren, sahen wir einen kleinen Hafen und davor einen kleinen Wohnmobil-Stellplatz. Wir fuhren aber erst mal weiter auf der Fehnroute. Erst unterwegs als es Richtung Leer ging, wohin wir eigentlich nicht wollten, überlegten wir uns spontan zurück zu fahren um in eben diesem Hafen vor Anker zu gehen.Mit einem Wort: TOLL. Wir stehen mit der Nase vor einem kleinen Schiffshafen mit Booten und mittelgrossen Jachten. Der Fluss Soeste fliesst hier und da es zwei Ausgänge/Eingänge dorthin gibt, fehlt natürlich auch der Leuchtturm nicht. Gegenüber am Ufer gibt es Anglerplätze, Tische und Bänke zum Verweilen und Radwege ohne Ende. Und das für uns schönste ist die Ruhe und Friedlichkeit - und vor unserem Wohnmobil einen Strandkorb. Ein Platz um die Seele baumeln zu lassen. Und das Wetter dazu passte auch.Ein paar Meter vom Platz entfernt steht ein Restaurant im amerikanischen Stil a la Mississippi-Schaufelraddampfer. Da mussten wir natürlich hin. Auch die Einrichtung war amerikanischer Stil mit Holztischen und passenden Stühlen und Dekorationen samt Thekenstil der Amerikaner. Nur das frischgezapfte Bier stammte aus Jever - und war lecker.Ein schöner Abschluss für einen ungewöhnlichen Tag.
Morgen fahren wir noch einmal 3 km zurück um dort ein weiteres Moormuseum zu besichtigen. Aber heute steht nur noch Faulenzen an.

10.05.2011 Barßel und sonst nix...

 
Gestern abend wurde es noch richtig toll draussen, als es dunkel war. Eine tolle Beleuchtung vor den Schiffen und als Bonbon der Leuchtturm, der pünktlich um 22:00 Uhr seine Lampen anschmiss und seine Leuchtturm-Funktion voll erfüllte. War für uns zwar ungewohnt, aber attraktiv.Eine himmlische Ruhe umgab uns, keine Esel, keine bellenden Hunde und auch keine jaulenden Katzen - einfach absolute Stille. Und wir schliefen da zwangsläufig wie die Murmeltiere. Erst heute morgen, als die Sonne aufging und mir mehr oder weniger direkt ins Gesicht schien, wurde ich mobil. Und so gelangen mir ein paar hübsche Sonnenaufgangsbilder. Und ich musste nicht einmal mein Bett dafür verlassen.Ausgeschlafen war ich dann aber trotzdem erst gegen halb neun. Draussen schien schon die Sonne vom mehr oder weniger blauen Himmel. Ein paar dunkle Wölkchen waren zu sehen und der Wind war etwas kräftiger. Aber sonst ein perfekter Tag. Und so beschlossen wir, einfach hier zu bleiben. Warum nicht an diesem herrlichen und idyllen Fleckchen Erde.Lediglich ein bisschen einkaufen stand noch an. Aber in Sichtweite gab es einen Supermarkt jenseits der Kanäle. Und so gingen wir nach dem geruhsamen Frühstück dort hin. Anni hatte ihr Fahrrad mitgenommen, damit der Transport von Wasserflaschen etwas leichter vonstatten ging. Im Hafengebiet gibt es auch ein altes Segelschiff und daneben ein Hausboot zum Mieten. Und ein Hallenbad jenseits der Hauptstrasse. Gegenüber vom Supermarkt wiederum gibt es ein China Restaurant, nette kleine Cafes und sogar ein Anglerfachgeschäft -wohl für die begeisterten Angler, die hier überall an der Soeste herumsitzen. Sagenhaft was es alles gibt und wir sind noch nicht einmal im Ort selbst angekommen.
Heute mittag haben wir nichts anderes gemacht, als in der Sonne zu sitzen, mit den Nachbarn zu reden, ein bisschen an der Mohle entlang zu laufen, mal endlich unsere 4 Tassen zu spülen um dann davon total erschöpft wieder in den Stühlen zu sitzen und zu faulenzen.Mittlerweile haben wir auch mitbekommen, dass auch hier auf der Soeste das Wasser kommt und geht - wohin auch immer. Denn Meer ist hier nicht in der Nähe. Während dessen haben wir auch überlegt, was wir denn hier in dieser grossartigen Gegend noch besuchen könnten. Und klar, da gibt es neben Museen auch jede Menge Mühlen - alleine 13 davon in einem Umkreis von 100 Kilometer. Und so nahmen wir den PC zu Hilfe und benutzten das Programm: www.Fehnroute.de Und da findet man alles was man sucht oder auch nicht und weitere Sehenswürdigkeiten.Die Konsequenz daraus ist, dass wir, falls das Wetter weiterhin so sonnig und schön bleibt, erst mal hier bleiben. Es ist einfach schön hier. Und alle Moore und Mühlen und Kanäle und ausgefallene andere Sehenswürdigkeiten laufen nicht weg. Wir werden dann lieber auf die eine oder andere ehemals geplante "Gegend" verzichten. Es lohnt hier einfach. Und hier waren wir vorher noch nie.

 

11.05.2011  Sonne satt und eine Bootstour

 
Heute Nacht um 3 Uhr waren wir schlagartig wach - ein fettes Gewitter mit Blitz und Donner vom Feinsten und ein bisschen Regen prasselte auf uns herunter. Sicher nicht genug für die Natur. Für uns alle aber erfrischend, weil die Luft schlagartig "rein" wurde. Um 4 Uhr war dann alles vorbei und wir konnten entspannt weiterschlafen.

Heute morgen fuhr Anni dann mit dem Rad in die Bäckerei frische Brötchen holen - man gönnt sich ja sonst nichts. Ich machte derweil das Frühstück fertig. Und während dieser Arbeit überlegte ich mir, dass ich meine Batterie an meiner neuen Kamera dann doch mal aufladen sollte. Tja, und da fing es schon an. Wo zum Donner war das Ladegerät? Es lag nicht da, wo ich es suchte. Hatte ich es etwa zu Hause vergessen? - passt aber nicht zu mir. Also, wo ist es. Mittlerweile war Anni mit den Brötchen wiedergekommen und wir überlegten gemeinsam, wo das Ladegerät ist und wenn ich es nicht finden sollte, wo ich ein Ersatzgerät herbekäme, oder sollten wir nach Hause fahren und es holen? Alles Blödsinn. Mir fiel dann Gottseidank beim heissen Kaffee ein, dass es nur in der Fototasche sein könne, da wo ich alle Fotosachen deponiere. Und so war es dann auch. Der Tag war gerettet, auch wenn ich mich den ganzen Tag über meine Dusseligkeit ärgerte.


Die Sonne strahlte vom blauen Himmel, aber es zogen Schönwetterwolken auf und die Fotokulisse sah klasse aus. Wir setzten uns ein bisschen zusammen und bestückten meine eigene neue Internetseite. Geht natürlich nur mit Annis Hilfe, ich habe da Null Ahnung. Aber das wird noch... Und so konnte ich wenigstens schon mal die letzten 3 Tage dieser Tour einstellen. An den Bildern arbeite ich noch...

Aber ehe man sich um sah, war es schon wieder 13 Uhr und Mittagspause. Dann fehlte noch der obligatorische Kaffee, draussen in der Sonne sitzend.

 

Um 15 Uhr wollten wir eine Schiffstour machen, auf der Soeste. Etwa 1 Stunde lang, dann drehen und 1 Stunde wieder zurück. Eigentlich hatte ich mir gewünscht, man würde vielleicht den einen oder anderen Seitenkanal befahren. War aber nicht, ging auch nicht - zu schmal oder zu wenig Wasser.Gelernt haben wir, dass es sehr wohl Ebbe und Flut auf der Soeste gibt, allerdings mit Süsswasser. Bemerkenswert. Das Wetter war nach wie vor gut, die paar dunklen Wolken verschwunden und auch der Wind legte sich. Eine tolle, entspannende Tour. Links und rechts Natur pur, allenfalls weidende Kühe oder Bauern bei der Arbeit. Viele Flugtiere, einschliesslich einem grauen Reiher, natürlich Enten ohne Ende und braunes Wasser, das beim Durchfahren wie wild schäumte. Eine tolle Kulisse.


Zwei Stunden später waren wir wieder zurück. Und nun sitzen wir hier, ich schreibe diesen Tagesbericht und muss die Bilder noch sortieren. Heute Abend werde ich versuchen, die Nacht-Kulisse mit Leuchtturm draussen einzufangen. Es geht nur mit Stativ und ich hoffe, ich kriege es hin.

 

Morgen werden wir auf jeden Fall weiterfahren. Genug des Faulenzens. Erst noch ein Moormuseum, dann einen Haufen Mühlen. Und übernachten werden wir auf einem Hof einer historischen Brauerei. Na ja, historisch ist gut, es gibt auch heute noch frischgezapftes Bier. Und leckeres Essen. Und ne Brauerei-Besichtigung. Und das lassen wir uns natürlich nicht entgehen.

Und dann schaun wir mal weiter was wir so spontan planen... 

12.05.2011 Mühlentour durch Ostfriesland

 
Heute morgen trennten wir uns schweren Herzens von Barßel und dem tollen Stellplatz. Und es ist schon toll, wenn denn da drei Leute stehen und einem per Handschlag einen weiteren schönen Urlaub wünschen. Auch wenn man mit den Menschen dort vielleicht hundert Worte gewechselt hat. So sind Camper eben...Heute stand unser ausgeguckter "Mühlentag" an. Uns war überhaupt nicht bewusst, wie viele Mühlen es hier gibt. Und wir wollten wenigstens ein paar davon ansehen - so Stücker 7-10. Zuerst allerdings stand das Moormuseum in Elisabethfehn an. Da die aber erst um 10 Uhr öffneten, fuhren wir schon mal zur Mühle in Barßel, um die vorneweg zu besichtigen.Die Mühlen hier sind eine Geschichte für sich selbst. Aber vorwiegend  zu finden sind die sogenannten "Gallerieholländer". Markant ist, dass der untere Teil aus Ziegelsteinen gemauert ist, dann kommt eine Galerie - sieht aus wie ein umlaufender Balkon. Dann kommt ein Aufbau, vorwiegend achteckig und mit Reet bedeckt. Auch sind dort Fenster eingebaut. Da drauf ist dann erst mal die Haube, damit die Mühle dicht ist. Dann gibt es da dran vorne das Windrad und hinten gegenüber die Windrose. An der hängen Ketten, mit denen man die Mühlenflügel von der Galerie aus bewegen und verstellen kann. Innen gibt es wiederum ein Kammrad, das von den äusseren Flügeln angetrieben wird. Das wiederum greift dann in ein anderes Zahnrad, welches dafür zuständig ist, ein Mahlrad zu drehen. Und so wird das Korn, das per Hand und Seil in die erste Etage hochgezogen und dort in einen Trog gefüllt wird, gemahlen und fällt als gemahlenes Mehl eine Etage tiefer ins Erdgeschoss auf den Mehlboden. Dort wird es eingesammelt und verarbeitet. Ist doch alles ganz einfach, oder??In ganz Ost-Friesland gibt es natürlich auch noch andere Sorten von Mühlen. Aber zufälligerweise liegen auf der von uns ausgeguckten Route nur diese Holländer rum...Die Mühle in Barßel war die erste in der Reihe. Diese Mühlen sind attraktiv, aber meist in Privatbesitz von Bauern, von Restaurantbesitzern, oder in städtischem Besitz, dann aber oft als Standesamt. Man muss sich ja nur was einfallen lassen...
Nach der ersten Mühle gingen/fuhren wir in das Moormuseum in Elisabethfehn. Dort wird anschaulich erzählt und erklärt, wie das denn so war mit den Moorbauern und Arbeitern. Dass es ein Niedermoor und ein Hochmoor gibt/gab und welche Maschinen man benutzte neben der eigenen Muskelkraft. Aber auch wie die Menschen damals lebten und was wir heute manchmal so gedankenlos einkaufen in Sachen Torf für unseren Garten. Anschauungsunterricht pur. In einem Mustergarten draussen konnte man echt ein Fuss-Schlammbad nehmen - selbst Wasser und Handtücher standen für die spätere Reinigung zur Verfügung. Aber man sagt, die braune Pampe geht mit Wasser runter. Der Gestank nicht. Und so liessen wir dieser Abenteuer sein, schliesslich hatten wir erst heute morgen geduscht...Dann war da auf dem Gelände eine Kate aus Balken und Moorziegelsteinen. Bin ich froh, so nicht mehr leben zu müssen. Dahinter befand sich noch ein Moorpflanzen-Lehrpfad. Und da tauchte dann schon die eine oder andere Pflanze auf, die wir heute auch in unseren Gärten kultivieren um uns daran zu erfreuen. Den ganzen Maschinenpark ersparten wir uns. Den hatten wir schon besser gesehen im ersten Moor-Museum. Lieber gingen wir ne Tasse Kaffe in der Teestube trinken. Und da es fast Mittag war, konnte Anni nicht der Versuchung widerstehen, einen Buchweizen-Pfannkuchen zu essen.Danach aber hopp-hopp noch nen Blick auf die Fähren und den Kanal von Elisabethfehn und dann nix wie weg zu den nächsten Mühlen. Wir waren in Uplengen, in Remels, in Grossoldendorf, in Spetzerfehn, in Holtland. Als letzte Mühle taten wir uns dann Bagband an. Und das Wunder geschah: dort konnten wir eine Innenbesichtigung vornehmen. Der Chef ist Bäcker, Hobbybastler,Denkmalspfleger und Erzähler in einem. Und er zeigte und erklärte uns alles, was man wissen muss. Schon erstaunlich, wie man früher logisch dachte, um mit geringem Aufwand grossen Mehlerfolg zu haben. Wir mussten eine Hühnerleiter vom Feinsten hinaufklettern um dann auch einen Gang auf die Galerie tun zu können. Und von oben sieht dann sowieso alles ganz anders aus. Wir waren jedenfalls begeistert. Und als wir dann noch ein Brot nach alten Rezepten und der damaligen Back-Technik kaufen konnten, waren wir happy. Die Backstube ist wirklich fast "Mittelalter". Und das Brot dampfte noch, als es aus dem Ofen kam. Schwarzbrot, dunkelbraun und mindestens 3-4 Kilo schwer. Und dieser Duft...
Da konnte man am heutigen Tag nichts mehr draufsetzen. Klar, wir haben nur 7 Mühlen "geschafft" - aber die haben auch uns geschafft. Und morgen ist auch noch ein Tag. Und so fuhren wir ein paar Kilometer weiter in einen Ort namens Timmel am Timmeler Meer. Und unser Stellplatz liegt wiederum gegenüber einer Hafenanlage. Nur dass die Schiffe hier alle mindestens eine Nummer grösser sind als in Barßel.Der Himmel ist ein bisschen zugezogen, aber ob es Regen gibt, bleibt abzuwarten. Wir werden jedenfalls morgen noch ein paar Mühlen optisch mitnehmen und dann wieder einen auf Moor-Tour machen. Und wo wir morgen Abend sein werden, wissen wir momentan noch nicht. Ist ja auch nicht soooo wichtig.

 

13.05.2011 Mühlen-Meere-und Marschieren-durch Moore

 
Es ist nicht nur in Barßel, sondern auch schön hier am Timmler Meer. Friesland ist ja bekannt für seine Süsswasser-Binnen-Seen, hier Meere genannt. Alle sind nicht tief und damit kann man auch darauf paddeln, mit Booten fahren oder einfach dort schwimmen. Einer dieser Seen ist das "Timmeler Meer". Hier gibt es nicht nur einen Fährhafen für kleine bis mittelgrosse Schiffe, hier kann man auch entspannt sein Bierchen trinken. Oder zum schwimmen und Sonnenbaden an den Sand-Strand gehen. Die Freizeitkapitäne haben auch die Möglichkeit mit ihrem Schiff von hier aus den Dollart oder den Jadebusen zu erreichen. Kurzum, hier ist was los, oder auch nicht - Entspannung pur für alle.Gerne wäre ich noch einen Tag hier geblieben, aber wir haben "volles Programm" - sagt Anni.
Also fuhren wir heute morgen in strahlendem Sonnenschein, auch wenn es kühler und windig war, los. Da standen noch vier Mühlen an. Da wir uns im Grossraum "Grossefehn" befinden, sollte es mindestens noch die Mühle in West-Grossefehn, Ost-Grossefehn, Grossefehn Felde und in Südbrokmerland die Wiegboldbur-Mühle sein. Und irgendwie hatten wir dann auch die Nase voll davon. Und so beschlossen wir, nach Moordorf im Südbrokmerland zu fahren ins dortige Moormuseum und mal wieder einen längeren Spaziergang durch das Moorgelände auf uns zu nehmen.Moordorf ist eine Art Freilichtmuseum. Man nennt es auch das "Museum der Armut". Im Gegensatz zur Fehnkultur gab es hier keine staatliche Unterstützung für die Urbarmachung der Gegend. Und so sieht es denn da auch aus - zumindest, was erhalten blieb. Sogenannte Plaggenhütten und nachgebaute Lehmhäuser bezeugen den armseligen Lebensstil damals.Ja, es gab eine Schmiede und einen Geräteschuppen, ein Kochhaus und ein Landarbeiterhaus. Trotzdem - bin ich froh heute zu leben. WIR konnten nämlich nach der knappen Stunden-Tour einfach in die Teestube gehen und uns Kaffee und Eis bestellen. Erstaunlich, dass Anni nicht wieder Pfannkuchen gegessen hat. Aber der letzte sah wohl nicht so aus, wie sie ihre Pfannkuchen sonst gewöhnt ist - schon von der Farbe her...
Was besonders gut war, wir erhielten Insider-Infos von den dortigen Angestellten, was wir Touris unbedingt sehen sollten. Und da war als erstes das "Ewige-Eis-Meer" bei Eversmeer. Was die doch hier alles für Meere in allen Grössen haben...ja, ja, die Ostfriesen...Und dann gab es noch das "Grosse Meer" und da sollte auch ein Stellplatz sein für die Nacht.Wir also los mit Navi Richtung "Eismeer". Beide Navis hatten aber heute wohl Freitag, den 13ten, denn so einen Schiet sind wir schon lange nicht mehr gefahren. Strassen, die es nicht gab, oder die Einbahnstrassen waren, oder generell gesperrt waren für PKW aller Art, oder Brücken die nur für Fussgänger waren. Fehlte nur noch die Unterführung, die nur zwei Meter hoch war, bei einem 3,20 Meter-Auto...Aber trotzdem schafften wir es, dort hinzukommen, wo wir hin wollten. Auch ohne Navi.Der Weg war das Ziel und uns schwante, dass dieser Weg lang sein würde. Aber man kann das auch sportlich sehen, wir waren diese Woche nicht in unser Fitness-Studio gekommen. Also musste das jetzt der Ersatz sein. Der Weg zum "Ewigen Meer" quer durch ein Moorgebiet war wirklich Klasse. Auf Holzbohlen durchwanderte man trockenen Fusses eine Moorlandschaft vom Feinsten. Leider gibt es von der Vegetation her momentan nur satt "Wollgras". Aber das machte nichts. Es ist einfach ein toller Trip gewesen. Wir erreichten nach ca. 30 Minuten Laufen das ewige Eismeer. Warum der Name? Da muss ich noch mal nachlesen oder googeln...Vor uns war einfach ein riesiger See mit einer maximalen Tiefe von 1,20 Meter. Windbedingt kräuselte sich das Wasser, am Horizont sah man Windkrafträder in voller Umdrehung und hinter uns Moor, Moor, Moor...Wir gingen weiter und zurück durch weiteres Moorgebiet zum Auto. Die ganze Tour hatte knapp 60 Minuten gedauert. Es war sehr windig, aber die Sonne glich das wieder aus. Trotzdem waren wir Flachlandtiroler froh, mal wieder sitzen zu können - im Auto.
Wir hatten mittlerweile Hunger, weil es ja schon früher Nachmittag war, aber wir wollten jetzt noch durchfahren bis zum "grossen Meer". Es ähnelt dem Timmeler Meer, hat 460 Hektar Wasserfläche, ist der grösste Niedermoor-Binnensee und ebenfalls mit einer Wassertiefe zum "drin stehen". Und natürlich ein Touristenparadies. Eine Bootsanlegestelle wie in Timmel sahen wir allerdings nicht. Der Stellplatz war da, aber ohne Strom und somit nicht nach unseren Wünschen. Der davor liegende Campingplatz hatte Mittagspause, also nicht zugänglich. Wir gingen ins Info-Centrum und erhielten Broschüren über Stellplätze in der Gegend. Und wir suchten uns einen aus, der auf dem Weg nach Wiesmoor - unserem nächsten Ziel - lag. Das Navi schluckte die Koordinaten und brachte uns brav in eine Sackgasse an deren Ende nicht der Stellplatz sondern eine Horde Hochlandrinder stand und graste. Wir guckten wohl alle ziemlich verdutzt. Kurz entschlossen drehten wir und beschlossen, schnurstraks wieder nach Timmel zu fahren. Da wussten wir, was wir hatten. Und Kilometermässig ist hier ja nix weit voneinander entfernt - und was sind schon 8 Kilometer für einen tollen Platz am Wasser.Und so trudelten wir, hungrig bis unter die Arme, hier wieder ein.Unser Platz der letzten Nacht war zwar besetzt, aber dahinter gab es noch Platz. Wir stellten den Wagen ab und zack hin zur Imbiss-Bude, die es hier gibt. Gegen meine Gewohnheit habe ich sogar ein halbes Hähnchen gegessen - ich war SEHR hungrig. Und ein lecker gekühltes Bierchen musste es auch noch sein. Schliesslich war es mittlerweile fast 17 Uhr geworden.

Gestern abend noch beschlossen, den Samstag auf dem Platz zu verbringen. Zwar ist hier Wochenend-Action bei und an den Booten. Aber es macht auch Spass zuzusehen, wenn 8jährige Knirpse die Angel schwingen und auf Fische dran warten. Oder die Sonne einfach leuchtet und das Wasser leicht gekräuselt ist. Klingt blöd, ist aber entspannend.

 

Morgen werden wir dann nur noch mal auf die Schnelle einkaufen und dann in Ruhe unsere Erlebnisse verarbeiten - natürlich per Computer...

14.05.2011  heute is nix.....
Keine Bilder - keinen Text....wir haben heute Hausfrauentag gehabt. Aufräumen, spülen, putzen und all diese unangenehmen Dinge. Unsere Hoffnung lag darauf, dass die angekündigte Party wegen der Meisterschaft des BVB in der Kneipe 50 Meter entfernt stattfinden würde. Ab 15 Uhr. Es war so leise, dass man sogar die Frösche quaken hörte. Also ist da nie und nimmer ne zünftige Party gelaufen. Also haben wir zähneknirschend wieder weiter aufgeräumt. Und als Entspannung den Computer nach getaner Arbeit angeschmissen und natürlich die Route für morgen geplant. Wird wieder ein anstrengender Tag...

15.05.2011 "on the Road" bis ungewollt an die Nordsee 

 
Heute morgen waren wir richtig froh, wieder auf die Piste gehen zu können. Die Nacht über hatte es mehrmals heftig geregnet. Heute morgen wieder strahlender Sonnenschein, wenn auch sehr windig. Wir frühstückten in Ruhe die alten Brötchen von gestern, füllten Brauchwasser nach, räumten alles weg und ein und los ging es.
Unser erstes Ziel war Wiesmoor. War ja nicht weit, vielleicht 20 Kilometer. Als wir in die Stadt einfuhren grünte und blühte es an allen Ecken. Und wir fragten uns schon, ob die wohl ein Blumenfest hätten. Aber das ist da immer so, wissen wir jetzt. Und es gibt dort ein Riesengelände namens "Blumenreich" mit Blumen, Parkanlage und wundervollen Spazierwegen dazwischen. Und einen Durchgang zum Moormuseum, das eigentlich unser Ziel war. Von der Blumenhalle wussten wir nichts, stand ja eigentlich nicht auf dem Moortourplan.Kaum waren wir in der überdachten Halle, da ging eine Wasserorgel los - die einzige in ganz Ostfriesland! Anschliessend wollten wir in den wirklich sehenswerten Garten gehen - aber ausgerechnet da regnete es aus allen Löchern, aber wie. Also Geduld, Geduld. Wir guckten uns in der Zwischenzeit die Speisekarte des kleinen Restaurants an: heute gab es Erbsensuppe ohne Würstchen.Eine Weile später konnten wir dann wieder nach draussen. Der Regenguss war vorbei. Und ich muss sagen, ein sehr schöner Park, liebevoll gestaltet mit den Blumen der Saison, mit Themenparks und sogar zum Relaxen in Hängematten an den Bäumen, war gedacht. Auch an bequeme Stühle zum Relaxen an wirklich entspannenden Orten an kleinen Seen oder versteckt hinter Blumen, war gedacht.

Wir gingen allerdings nach der mehr als der Hälfte der gesamten Blumen-Tour raus in Richtung Moormuseum.Mittlerweile haben wir ja schon drei andere Museen dieser Art besucht. Dieses hier war klein und seine einzige unbekannte Grösse war zum einen das Schulhaus mit Schulbänken, wie ich sie auch noch aus meiner Jugend kenne. Und zum anderen um das "Klohäuschen". Ausserhalb des Schulgebäudes, grün gestrichen und in den halben Türen im oberen Bereich mit Herzchen. In dem einem Häuschenteil gab es das für Mädels - man konnte sitzen wenn man den Deckel abnahm. Daneben das für Jungs. Und da kam ich schon ins Grübeln. Eigentlich war da nix drin. Und dann sah ich ein gekrümmtes Holz-Brett hinten an der Wand, leicht abschüssig und in einem Plastikrohr endend. AHA. Der Vorläufer der heute üblichen "Pissoirs"?. Und was machten die Jungs wenn sie "gross" mussten?

Mit der Bimmelbahn fuhren wir vom Museum aus das Stück zurück zum Eingang des Blumenhauses. Wir hätten wieder kostenlos hineingekonnt um den Rest des Parks zu besichtigen. Aber ausgerechnet da fing es furchtbar an zu schütten. Wir waren patschnass allein von der Bimmelbahn zum 10 Meter entfernten Auto. Und da es aussah als würde es ne lange Weile regnen, verzichteten wir auf den kleinen Rest des Nicht-Gesehenen im "Blumenreich". Nach dem Wiesmoor-Trip wollten wir zum "schwimmenden Moor", einer kleinen Einheit am Rande der Nordsee. In Segestedt suchten und fanden wir dieses dann auch. Leider war es nicht zugänglich zum Erwandern. Zwei Bagger standen dort und der berühmte "Bohlenweg" durch das Moor war gesperrt. So wie das aussah, musste der Deich neu befestigt werden. Kurz dahinter war ein Stellplatz direkt am Wasser. Wir fuhren hin um dort zu bleiben. Aber ausser heftigstem Wind gab es dort nichts, was wir gerne gehabt hätten - vor allem keinen Strom. Also fuhren wir notgedrungen weiter zu einem anderen ausgelobten Platz seitens der Stellplatz-Listen, an einem Weser-Nebenarm mit Blick auf die Weser. Nun ja, vergessen wir es. Ein bevölkerter "Ersatzplatz" lag da wirklich direkt am Wasser der Weser, aber der war natürlich voll. OK, nächster Versuch. Ein Platz mitten in Nordenham stand jetzt an.

Und als wir in die Stadt fuhren lächelte uns rechter Hand McDonald an. Und HUNGER hatten wir da plötzlich mächtig, war ja schon fast halb drei Uhr! Wir also rein und lecker Hamburger gegessen und ne oberleckere Tasse Kaffee getrunken. Natürlich alles auf McDo-Gutscheine zum halben Preis. Irgendwo muss man ja schliesslich sparen.
Eigentlich wollten wir nun auf die andere Seite der Weser. Da haben wir noch ein paar Sehenswürdigkeiten anstehen. In Nordenham gab es aber auch einen Stellplatz und der war wenigstens einen Versuch wert. Nein, war es nicht. 20 Wohnmobile und nur 8 Steckdosen für Strom waren schon da - wir fuhren weiter.

Nun waren wir wild entschlossen, über die Weser nach Bremerhaven zu fahren. In so einer Gross-Stadt muss es doch wohl was passendes geben. Ja, da war nur ne Fähre zu überwinden und sonst war da kein anderer Übergang an der Stelle. Auf dem Weg dorthin sahen wir links ein Schild: Burhave und Nordseeorte. NEIN - da wollten wir denn nun überhaupt nicht hin - allenfalls nach Cuxhaven, falls es die Zeit erlaubte. Und überhaupt, hier oben kennen wir alles aus vielen Urlauben aus früheren Zeiten. Nun ja- und so fuhren wir dann dort hin...Und wir landeten auch prompt wieder in "Fedderwardersiel" - kennen wir aus vielen anderen Touren. Und wir wussten auch, wo der Stellplatz war - auch wenn das Navi mal wieder was ganz anderes meinte. Und so stehen wir jetzt hier in Nähe der Nordsee, es ist gerade Ebbe, aber sehr, sehr windig vom Land her. Im Supermarkt an der "Hauptstrasse" muss man sich anmelden. Haben wir auch gemacht. Und nun sitzen wir hier, geniessen die Geräusche der Nordsee, die wir zwar nicht sehen, aber hören und haben Feierabend.
Nein, ich weiss noch nicht, wo wir morgen wieder landen, aber ich halte Sie auf dem Laufenden...

16.05.2011 Weiterfahrt nach Cuxhaven


Gestern abend noch beschlossen wir, heute dann doch auf jeden Fall weiterzufahren. Anni hatte ja noch ein paar Moore ausgeguckt. Und das Wetter sah noch ganz gut aus. Das änderte sich allerdings in der Nacht schlagartig. Es schüttete aus allen Eimern und der Wind nahm so stark zu, dass das Wohnmobil hilflos hin-und herschwankte. Heute morgen regnete und stürmte es immer noch. Bis zum Horizont war alles grau verhangen bis neblig. Und so zogen wir uns an, packten die Mücke und fuhren ohne Frühstück los. Macht keinen Spass schwankend Kaffee zu trinken und zu hoffen, dass er nicht daneben läuft. Es war nicht weit bis zurück nach Nordenham. Und da gab es auch ein McDonald Frühstücks- Angebot. Und so kamen wir unerwartet zu leckerem Rührei mit Bacon btw. Käse samt Brötchen und leckerem Kaffee.

Wohlgestärkt trabten wir wieder nach draussen in Sturm und Regen. Was tun? bei diesem Wetter konnte man nun wirklich nichts besichtigen. Und so fuhren wir direkt nach Cuxhaven. Dort gibt es im Fährhafenbereich einen Riesen-Stellplatz mit Blick aufs Wasser. Im TV sieht man da immer die grossen Pötte einlaufen Richtung Hamburg. Aber die hatten heute wohl auch keine Lust bei dem Wetter. Alle wirklich schönen Plätze waren natürlich besetzt. Und so begnügten wir uns mit der 2.Reihe, dafür aber dem letzten Stromanschluss in der Säule vor uns. Tja und nun standen wir da, pitschnass und durchgefroren von den wenigen Handgriffen, die man draussen nun so erledigen musste, bevor das Wohnmobil sicher stand.Also setzten wir uns erst mal hin, Anni schmiss ihren PC an und ich guckte erst mal TV. Es war ja immerhin schon 12 Uhr Mittags...bei so viel Zeit findet man dann auch noch ein paar andere Moore. Und so hat Anni in die Planung noch eine weitere Sehenswürdigkeit aufgenommen - natürlich alles nur durchführbar, wenn das Wetter wieder besser wird.

Aber bisher hatten wir ja bis auf ein paar Regengüsse viel Wetterglück. Und so sehen wir einfach mal, was morgen da so zu machen ist.Heute jedenfalls war es das...

17.05.2011 Weiterfahrt nach Bremerhaven

 
Gestern Abend verzog sich unerwartet der Regen und der Wind und urplötzlich sah man ein bisschen die Sonne untergehen. Aber 5 Minuten später war schon wieder alles vorbei und es regnete und stürmte wieder. Aber diese 5 Minuten habe ich wenigstens im Bild festgehalten.

Heute morgen - es regnete nur noch leicht, aber es war nach wie vor windig, hatten wir genug von diesem Platz in Cuxhaven. Natürlich hat er eine exponierte Lage genau oben auf dem Kai mit Blick aufs Meer. Und es ist bestimmt auch ein Abenteuer, entspannt auf der Kaimauer im Liegestuhl zu sitzen und die Pötte anzusehen, die Richtung Hamburg fuhren oder von dort kamen. Aber bei stürmischem Wetter hat man dann auch den vollen Wind. An Kähnen haben wir gestern nur einen Grossen gesehen, die Grimaldi Lines - ein italienischer Dampfer. Wir waren denn nun mal da, aber das war es dann auch, wir können mitreden. Heute morgen machten wir dann noch einen kurzen Abstecher in den Teilort "Döse und Lunen". Und dann beschlossen wir, wenigstens mal shoppen zu gehen. Aber auch das hielt sich heute in Grenzen.
Anschliessend fuhren wir weiter, zurück nach Bremerhaven. Dort liegt ein Stellplatz direkt an einer Doppelschleuse. Und wir erhofften uns natürlich dann wenigstens dort viele Schiffe, die aus der Weser in die Nordsee schippern wollten. Der Platz selbst ist wirklich Klasse. So stelle ich mir moderne Plätze vor. Sogar mit Duschen und ordentlichen Toiletten. Und das noch bis auf heisses Wasser kostenfrei. Und ein morgendlicher Brötchen-Service und die Lieferung der Bildzeitung ist auch möglich. Und natürlich war er auch fast voll belegt. Trotzdem hatte jeder eine freie Steckdose am Platz. Und irgendwie ist das schon wichtig. Bei uns für PCs, TV und andere Stromgiganten wie der Eisschrank...

Als wir hier ankamen regnete es nicht mehr, aber der Wind war noch heftig. Da wir aber mit dem Platz nicht auf der Düne, sondern schön unten neben den Doppelschleusen stehen, fetzte der Wind über uns hinweg. Stellenweise gab es nachmittags sogar Sonne. Und schlagartig wurde es dann wieder sehr warm.An den Schleusen war heute wenig los. Nur ein Zweimaster fuhr auf der hinteren Schleuse. Und der war dann allemal ein Foto wert. Also nix mit dicken Pötten heute.
Morgen wollen wir weiterfahren zum Ahlenmoor. Das Wetter soll ja wieder sonnig sein. Und wo wir morgen abend sind? - lassen wir uns überraschen...

 

18.05.2010 Fahrt zum Ahlener Moor und weiter bis Stade

 
Heute morgen wurden wir sehr abrupt durch Schrillen, Quietschen, Knarren geweckt. Es war 6 Uhr in der Frühe, ein trüber Tag und die Schiffe standen Schlange um durch die Schleusen zu kommen. Und da hinter und vor den Schleusen jeweils eine Hebestrasse ist, war da immer Action. Die erste hoch, das Tor auf, der Pott rein, das Tor zu, die Brücke runter, das Boot gehoben oder gesenkt, die zweite Brücke hoch, das Tor auf, der Pott raus und die Brücke wieder runter. Welch ein Aufwand und das dann pausenlos bis wir gegen 9:00 Uhr abfuhren. Und natürlich mussten auch wir vor der hochgezogenen Brücke warten, während unter uns ein Pott in die Schleuse fuhr.
Unser erstes Ziel war das "Ahlenmoor-Gebiet". Um 11 Uhr ging eine Bahn, die einen durch ein riesiges Moorgebiet fuhr - so unser Wissensstand. Natürlich gibt es auch Wanderwege dort auf sogenannten Moorerlebnispfaden. Der längste ist 17 km. Aber warum laufen, wenn man sich auch fahren lassen kann...Und auch hier bekam man in komprimierter Form alles Wissenwerte erzählt. Und natürlich ist die Bahn immer gut besetzt. Und es gibt viele Sonderfahrten, auch mit Schülern. Toll, diese Möglichkeiten.
Wir hatten uns im Internet schlau gemacht und wussten, dass 34 Plätze frei sein sollten in der Bahn. Und so waren wir halt recht früh da, um noch ein Ticket zu ergattern. Und wir hatten Glück. Der wichtigste Mann kam gerade - der, der die "Bimmelbahn" fährt. Und so erfuhren wir dann auch, dass die Leiterin der ganzen Mooranlage auch heute eine Sondertour hatte mit einer Gruppe. Thema: Moore und Klima. Wir konnten trotzdem mitfahren und hatten auch noch das Glück mit ihr im selben Waggon zu sitzen. Und so bekamen wir auch noch eine Extrastunde an Wissen vermittelt. Danke dafür. Wir haben bestimmt einiges dazu gelernt, was sonst nicht so klar geworden wäre.

Diese Tour heute dauerte zwei-einhalb Stunden. Es gab vier Haltepunkte, an denen wir alles sehr gründlich erklärt bekamen - den Zusammenhang und die Wechselwirkungen zwischen Moor, Landwirtschaft, Klima, Entwässerung, Co2-Verseuchung undundund....wahnsinnig interessant. Wissen sollte man auch, dass das Ahlenmoor neben den üblichen kultivierten Moorteilen auch fast unberührte Hochmoorflächen aufweist - eine Seltenheit. Und das Ahlenmoor steht weitestgehend unter Naturschutz, einschliesslich der Kategorie "Natura 2000" der EU.
Nach dieser tollen Tour waren wir hungrig und durstig. Und selbstverständlich fehlt auch nicht ein Restaurant. Aber ebenso interessant ist ein kleines Museum direkt nebenan. Hier kann man noch einmal in Ruhe das Revue passieren lassen, was man auf der Tour erklärt und gezeigt bekommen hat.Nach zwei leckeren Tassen Kaffee und Anni´s Riesenstück Kuchen fuhren wir weiter.

Wir hatten noch den Tipp bekommen nach "Augustendorf" zu fahren. Dort befindet sich ein historischer Moor-Bauernhof als eine Art Museum. Der Ort liegt im Teufelsmoor-Gebiet nahe Gnarrenburg. Ursprünglich wollten wir das Teufelsmoor auch besuchen/durchfahren. Aber dort ist nichts mehr wirklich Gutes zu besichtigen, sagte man uns. Und da wir das beste bereits gesehen hatten, verzichteten wir darauf. Nur diesen Hof wollten wir ansehen. Dort angekommen, stellten wir fast, dass man offiziell nur Sonntags den Hof besuchen durfte. Aber die Zufahrt zum Hof war offen und so fuhren wir einfach mal reinum uns schlau zu machen. Alles war still. Ich drehte während Anni ausstieg um wenigstens ein Foto zu machen, oder einen Prospekt mitzunehmen. Als sie zurück kam, folgte ihr ein Typ der aus dem Nichts aufgetaucht war und schnauzte sie bzw. mich an, wo wir denn gedreht hätten. Wehe, wir hätten den Boden versaut. Und wir sollten uns gefälligst vom Acker machen. Tja, manchmal geht es ja auch freundlicher...Wir fuhren kommentarlos weg. Der Typ war keine Antwort wert.

 

Unsere Tour ging weiter und wie immer und mal wieder durch herrliche Baumalleen und tolle Landschaften. Schade, das Wetter hatte nicht aufgeklart und so werden tolle Bilder eben nicht so toll. Wir landeten in Stade gegen 18 Uhr. War ein verflixt langer Tag gewesen und wir wollten eigentlich nur noch in Ruhe ein Bierchen trinken und Feierabend...Morgen werden wir auch hier bleiben. Erstens wollen wir ein bisschen das gesehene der letzten Tage, besonders von heute sacken lassen und dann, wenn man dann schon mal hier ist  eben mal die Altstadt von Stade besuchen.

 

19.05.2011 ein Tag in Stade

 
Heute morgen leider wieder graues Allerlei draussen am Himmel. Ab und zu mal ein Schwall ganz feiner Nieselregen und dann wieder Wetter-Einerlei. Und so dauerte es bis fast 14 Uhr bevor wir den Platz zu Fuss verliessen um in die Stader Altstadt zu gehen. Ursprünglich hatten wir überlegt, mit so einem Flachkahn eine Tour auf dem Wasser zu machen. Aber nachdem wir einen "Fleetkahn" gesehen haben, in dem alle in Regenzeug drin sassen und gar nicht so glücklich aussahen, eher nass, liessen wir den Plan fallen.

 

Die Stadt Stade, die mehr als 1000 Jahre auf dem Buckel hat, war immer der historische Mittelpunkt zwischen Elbe und Weser. Und sie hat in ihrer langen Geschichte auch so manches erlebt und auf die Beine gestellt. Sie hat natürlich Stadtrecht, und war von 1645-1712 fest in schwedischer Hand. In dieser Zeit brannte sie auch mal zu zwei Dritteln ab und wurde wieder aufgebaut. Da konnten die Dänen natürlich nicht zusehen. Und so war Stade auch drei jahre lang Dänen-Stadt. Aber dann kamen die Preussen und so wurde Stade preussische Provinz. Erst 1972 begann die Restaurierung der historischen Altstadt - und das ist vorbildlich und attraktiv gelungen. Seit 2009 - also vor kurzem erst ist Stade offiziell die Hansestadt Stade.

 

Soviel zu Stade. Aber das ist ja nicht alles. Diese Flusslandschaft bietet viele Touren zu Wasser, zu Fahrrad oder zu Fuss. Wir waren heute halt "mit zu Fuss" dran. Und wir wollten nur einen Schnupperkurs durch die Altstadt machen und etwas essen. Ja, man kann hier viele tolle Sachen sehen - den Fischmarkt, den Hansehafen, den Holzkran am Fischmarkt,viele tolle Fachwerkhäuser, einige spezielle Häuser wie z.B. das Bürgermeister-Hintze-Haus, die Superkirche St.Cosmae mit einer phantastische Orgel und einem Altar, der wie aus Alabaster wirkt.

Unsere Bummelstrasse war die Schmiedestrasse, weil dort tolle Geschäfte in und vor toller Hauskulisse auf uns warteten - und ein griechisches Lokal namens "Dionysos". Innen ein tolles Ambiente und noch besser das Essen. Es war so lecker und trotzdem haben wir mengenmässig nicht alles geschafft. Natürlich bietet Stade mehr als das, was wir uns angesehen haben - sollte ja auch nur mal ein reinschnuppern sein.
Gegen 17:00 Uhr gingen wir wieder zurück zum Stellplatz, der geschätzte 5 Minuten zu Fuss von der historischen Altstadt entfernt liegt. Witzigerweise guckt jetzt die Sonne ein bisschen aus den Wolken. Schön wäre es, wenn wir morgen wieder mal richtig Sonne hätten. Denn morgen fahren wir zu Besuch nach Barum.

20.05.2011 Im Schmetterlingspark in Friedrichsruh


Nachdem das Wetter in Stade heute morgen eher wieder durchwachsen war, beschlossen wir einen kleinen Abstecher in Friedrichsruh zu machen und den dortigen Schmetterlingspark, samt anderen Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Lag alles voll in der Zeit, denn wir hatten geplant, gegen 15:30 Uhr hier in Barum anzulanden.
Natürlich jagte uns das Navi wieder durch Hamburg. Sicher wäre es auch aussen rum gegangen, aber nein, es ist ja viel schöner Hamburgs Vororte kennen zu lernen. Und erst all die vielen Ampeln - ein Vergnügen...

Schliesslich schafften wir es aber doch raus aus der Stadt. Und trotz Proteste der "Quatschtüte" schafften wir es dann auf direktem Weg in Friedrichsruh anzukommen.

Wir haben vor einem, zwei Jahren schon einmal den Versuch gemacht, hier einen Besuch abzustatten. Aber aus Zeitgründen klappte das dann doch nicht. Aber dieses Mal - alles ok.

Wir gingen also in den Park - Eintritt 7.- Euro pro Person. Natürlich wollten wir als erstes das Highlight besuchen, den Schmetterlingsgarten. Im Vorraum des Gebäudes hingen ganz viele Kleiderbügel an einer Stange und es war klar, da drinnen würde es feucht-heiss werden. Und so war es dann auch. Aber der kleine Garten war bestens ausgestattet. Nicht nur tolle Pflanzen, Schmetterlinge aller Arten, sondern auch ein Teich befand sich dort. Samt Schildkröten und Koi-Fischen. Und so gingen wir von Strauch zu Strauch, auf Minibrücken und Wanderpfaden. Immer auf der Jagd nach schönen Schmetterlingen. Die meisten hingen leider an der Decke und so war der Hintergrund eben nicht so schön. Dafür sahen wir an anderer Stellen dicke, fette Raupen und Wachteln.

Die schweisstreibende Minitour auf der Jagd nach Schmetterlings-Fotomotiven wurde unterbrochen durch einen Bambus-Garten in einem Nebenraum. Nicht nur, dass die Temperatur dort angenehmer war, man befand sich wirklich in einem kleinen Bambushain mit passender Musik und Wassergeplätscher.Ein guter Ort zum Verweilen und um mal tief Luft zu holen.

Danach ging es wieder zu den Schmetterlingen. Und so sahen wir dann auch noch Puppen in so einer Art Brutkasten.Danach verliessen wir den Ort durch einen weiteren Bambushain ins Freie - und landeten direkt in einem Cafe. Tat gut, so eine Tasse Kaffee.Der restliche Marsch durch den Park erschöpfte sich dann im Besuch eines Baumhauses, in dem die verschiedene Baumsorten hier bei uns aufgereiht war und mit Tafeln erklärt wurden. Der Gang durch den restlichen Park war nicht so erschöpfend. Dafür ist die Jahreszeit zu früh um blühende Pracht um sich herum zu erleben. Aber wir waren ja auch hier gewesen wegen der Schmetterlinge.

Und so machten wir uns auf den Weg, durch den Sachsenwald Richtung Lüneburg. Und dort sind wir jetzt noch bis Montag. Und dann geht es weiter...

21.05. bis 23.05.2011 in Barum bei Inge und Robert

 
Endlich haben wir es mal geschafft, wieder zur gleichen Zeit am gleichen Ort zu sein. Und es gibt ja viel zu erzählen. Robert´s toll bearbeitete Filme von unserer gemeinsamen USA-Tour 2009 wollten endlich mal angesehen werden.

Und natürlich haben wir auch zwei Flohmärkte heimgesucht, im Bierzelt gesessen und uns mit Blasmusik volldröhnen lassen. Dann haben wir aber auch einen Besuch in Bledecke absolviert, dort gibt es in Kürze ein Aquarium und eine Biberkolonie. Und auch so eine Menge zu gucken.Und ein Schiffshebewerk war auch in der Nähe. Leider passte da mal für 5 Minuten das Wetter nicht - es schüttete aus allen Lagen.Und somit gab es auch kein Gegucke auf die Hebebühnen. Und da auch keine Schiffe da waren, konnten wir das verschmerzen.

Und natürlich und nicht zu vergessen, waren wir auch lecker essen. Es gibt so wundervolle Kneipen dort. Und wir hatten dann auch das Privileg, zwei Lokale mit ausprobieren zu dürfen, die Robert und Inge nur von aussen kannten - jetzt kennen sie die auch von innen - und lecker war es auch noch...

 

Und ehe man sich umsieht, ist es schon wieder Montag und es geht weiter Richtung Meck-Pomm. Nun sind wir auf einem Stellplatz in Parchim gelandet. Mit Blick auf die Stadt und das Gewässer. Schön ruhig ist es hier. Somit genug Zeit, diese paar Zeilen zu schreiben.
Leider klappt es ja nicht, unsere geplante Fehmarne-Faulenzerwoche einzulegen. Aber auch für Berlin und Dresden müssen wir uns zeitlich sputen. Schliesslich ist bald Pfingsten, damit Ferien und alles leicht überfüllt. Und schliesslich wollen wir ja pünktlich zur Frauenfussball- Weltmeisterschaft wieder daheim sein. Vielleicht kriegen wir ja doch noch Karten für das Spiel im Mönchengladbacher Stadion.
Morgen geht es weiter nach Waren an der Müritz. Anni sucht ja immer noch ihre Niedermoor-Gebiete hier in der Gegend. Ist gar nicht so einfach. Aber da das Wetter sonnig und warm ist, macht das bestimmt Freude, wenn man etwas passendes finden würde.

Ansonsten lassen wir uns wieder was Neues einfallen. Wir sind da ja kreativ - das Aquarium in Stralsund wäre ja auch noch ne nette Nummer auf dem Weg nach Berlin...und DER kleine Umweg...
Auf jeden Fall gibt es jetzt täglich wieder etwas Neues zu berichten.

 

24.05.2011 Weiterfahrt nach Waren an der Müritz

 
Die vergangene Nacht war sehr lebhaft auf dem ausgezeichneten und empfehlenswerten Stellplatz in Parchim. Das lag nicht an den zweibeinigen Einwohnern der Stadt, sondern eher an den vierbeinigen Mitlebewesen namens "Frosch". Was wir nicht wussten war, dass es hier Frösche ohne Ende gibt, und das trotz reichlich Reiher überall. Und das Frosch-Konzert war so durchschlagend, dass wir wenig Schlaf fanden. Die Konsequenz - heute morgen beizeiten weg hier, auch ohne Frühstück.

Gegen 8:45 Uhr fuhren wir los - Frühstück bei McDo. Und das war dann auch klasse, vor allem der sehr, sehr leckere Kaffee. Danach ging es weiter auf der Landstrasse Richtung Waren/Müritz.

Der Weg dorthin ist ein landschaftlicher Traum. Alleen ohne Ende mit alten knorrigen Bäumen, verschnarchten Dörfern, aber fein mit unnötigen Radwegen ausgestattet. Bis zum Horizont reichten rechts und links die Kornfelder und Rapsfelder. Und an denen gab es sogar noch roten Klatschmohn und blaue Kornblumen - selten geworden in unseren Breiten. Natürlich waren wir auch auf unserer Tour ein Hindernis auf der gut ausgebauten Strasse - viele LKW benutzen diese Strecke wohl als kostenlose Abkürzung von a nach b. Und ungeduldige Zeitgenossen. Erstaunlich bei dem LKW-Tempo, dass da nicht viele Unfälle passieren. Aber was kratzte uns das. Wir genossen die Natur.
Und dann kamen wir in der mecklenburgischen Seeplatte an. Gelernt haben wir, dass es hier unendlich viele grosse und kleine Seen gibt - eben die Gegend der tausend Seen. Viele Orte dort sind praktischerweise angesiedelt am Wasser und bestens auf Touristen eingestellt. Das Angebot dafür ist einfach riesig. Wir wollten da aber nur nach Waren/Müritz. Der grösste Ort an den vielen Seen. Eine knuffelige Stadt mit einem tollen Altstadtbereich. Das passte mal wieder für unseren Geschmack. 

Ausgeguckt hatten wir uns einen Stellplatz im Hafenbereich. Ist ein bisschen schwierig, da hin zu finden. Man muss Richtung Hafen fahren und so tun, als wollte man auf den gut ausgeschilderten Parkplatz für PKW. Der führt plötzlich rechts-herum und vor eine Schranke. Macht nix, der Chef öffnet und hat speziell für WoMo´s einen Bereich abgesperrt. Wir waren die ersten, die heute kamen. Und wir werden Tage bleiben. Wieso? Wir stehen hier ca.7 Meter vom Wasser entfernt, wie auf einem Podest mit Blick übers Wasser. Besser geht nicht! Klar, es weht ein Wind vom Wasser und das Wetter ist heute sowieso durchwachsen. Aber der BLICK! Grandios! Preis dafür 13.- Euro mit Strom und die Kurtaxe von 3.- Euro für 2 Personen...

Um uns herum ein Blick auf die Altstadt und noch näher jede Menge tolle Kneipen. Auch Schiffstouren verschiedener Gesellschaften sind gute 200 Meter entfernt zu finden. Kurz - hier passt es. Und mit viel Glück kriegen wir auch noch einen tollen Sonnenuntergang direkt vor unseren Augen gegenüber...

Natürlich machten wir heute Nachmittag einen kleinen Trip in die nähere Umgebung. Ein kleiner Pfad führt in den Hafenbereich mit seinen Schiffen, dahinter ein paar Kneipen. Stadteinwärts uns gegenüber wie auf einer Stadtmauer viele tolle Häuser und Restaurants. Dazwischen kleine Parks und Plätze zum entspannen.Ein Highlight für heute war das "Müritzeum". Ein bisschen Naturkunde, ein bisschen Fische der umliegenden Seen und eine Sonderausstellung über Bernstein. Und das alles von und in toller Kulisse mit See und Wiese. Etwas für zwei Stunden.
Danach gingen wir wieder zurück zu unserem Wohnmobil. Mittlerweile waren noch zwei weitere WoMos´s eingetroffen. Aber UNSER Platz ist unschlagbar...Wir werden morgen die Altstadt erkunden, auch steht eine Stadtrundfahrt mit so einer kleinen Bimmelbahn an und natürlich auch eine Bootsfahrt über die Müritz.Und alles was sonst noch so ist, erzähle ich morgen... 

25.05.2011 ein sonniger FLOP-Tag in Waren an der Müritz

 

Gestern Abend konnten wir noch am fast wolkenlosen Himmel sehen, wie die Sonne unterging hinter den Wäldern. Das sah sehr schön aus und wir freuten uns auf den heutigen Tag.

Dieser war dann gegen 8 Uhr zu Ende. Ein ohrenbetäubender Lärm riss uns aus dem Schlaf. Direkt unter uns an der "Promenade" keine drei Meter entfernt, fingen die Arbeiter an, die beiden dort stehenden Parkbänke zu reinigen. Natürlich mit einem Hochdruckreiniger der via Generator betrieben wurde. Das dauerte dann alles in allem 20 Minuten. Um halb neun war dort dann Frühstückspause und für alle war es plötzlich sehr, sehr leise und angenehm. Man konnte den Wind wieder hören. Dann kamen die zwei Helden zurück. Einer stand da und der andere reinigte mit einer Art überdimensional grossen Pinzette die Zwischräume der Steine unterhalb der beiden Bänke. Der erste warf dann Sand darüber und der andere kehrte diesen Sand per Handfeger ab und zwischen die Lücken.

Wir hatten zwischenzeitlich gefrühstückt. Da es nach wie vor sehr windig war, wenn auch sonnig, wollten wir noch bis gegen Mittag warten bevor wir unsere Altstadt-Tour starten sollte. Es gibt ja auch genug in einem Wohnmobil zu tun, bis alles wieder top ist. Unsere zwei Handwerker waren gegen Mittag dann auch zwei Parkbänke weitergezogen, um dort die gleiche Prozedur wie die um kurz vor 8 Uhr morgens durchzuziehen.

Wir gingen Richtung Altstadt auf einem abenteuerlich kleinen Durchgang in eine knuffelig hübsche und vor allem bunte Stadt. So viel rote Häuser in allen Schattierungen hatten wir auch noch nicht gesehen. Passte aber gut zu den zwei roten Backsteinkirchen. Es machte Spass durch die Strassen und Gassen zu laufen, um dann auf einem grossen Marktplatz zu landen. Mit vielen Kneipen, auch auf den Strassen. Eine gemütliche Ansicht. Da es mittlerweile schon längst Essenszeit war, guckten wir uns mal so die Speisekarten der einzelnen Lokale an. Tolle Gerichte und tolle Preise. Aber muss es denn immer wieder direkt mit "Mondpreisen" verbunden sein? Nur weil Waren eine Art Kurort ist?

Aber es war ja auch nicht schlimm, dachten wir. Gestern hatten wir uns ja ein paar Lokale ausgesucht, die wir gerne testen wollten. Der erste Laden war ein Chinamann, der gerade an der Ecke war - 7.90 Euro für Buffet schien gemäss zu sein. Wir gingen hinein und guckten uns das Buffet an - das war nix. Und so gingen wir wieder. Die nächsten Lokale haben wir uns vorgemerkt für heute oder morgen abend - da gibt es zwar 8 Sorten Bier vom Fass, aber nix zu essen. Der dritte Laden war ein reinrassiges Fischlokal und kam meinetwegen nicht in Frage, da ich ja Jod-Allergiker bin. Na gut, dann wollten wir eben den Griechen ausprobieren. Wir kraxelten über viele Stufen die Stadtmauer hinauf. Vor dem Lokal, das innen gähnend leer war, prüften wir die Speisekarte - auch wir sind lernfähig. Gyros überbacken 12,95 Euro...sapperlot, das hatten wir vor Tagen für 6,90 und 9.90 incl. Salat aber besser gehabt.

Also dann eben rüber zum Kartoffelhaus oder dem anderen Chinesen. Mittlerweile war es fast 14 Uhr geworden und eigentlich nervte es uns, jetzt auch noch mühsam ein vernünftiges Lokal suchen zu müssen. Das Kartoffelhaus hatte es ja gestern schon Anni angetan und wir gingen rein und setzten uns. Leber als Tagesgericht sollte es geben mit Zwiebeln und Stampfkartoffeln - zu 8.50 Euro. DAS klang doch sehr solide und angemessen. Kurze Zeit später kam die Kellnerin. Doch bevor wir unsere Bestellung aufgeben konnte, winkte sie schon ab: es gäbe überhaupt nichts zu essen. Die Fleischlieferung wäre heute nicht gekommen und die Vorräte aufgebraucht - frühestens morgen Abend gäbe es wieder Essen - AHA...

Gut, wir standen auf und gingen nach nebenan zum Chinesen. Klug geworden guckten wir uns erst da das Buffet an. Aber dort war nix essbares mehr vorzufinden. Oder nur noch ein paar Zwiebelreste vom Fleisch. Irritiert guckten wir die Kellnerin an. Ist denn 14 Uhr zu spät für den Mittagstisch? Diese zuckte mit den Schultern und sagte in 3 Minuten wäre alles wieder aufgefüllt. 12 leere Schalen mit den unterschiedlichsten Gerichten? in drei Minuten? wie geht das denn. Wir setzten uns zwar, aber wir sagten der Kellnerin wir würden erst einmal abwarten, was denn so an Essen käme. Fünf Minuten später wurden Nudeln nachgefüllt, weitere 5 Minuten Rindfleisch mit Zwiebeln. Das wars. Und da zwischenzeitlich eine Sechser-Gruppe schon mit den Tellern wartend vor dem leeren Buffet stand, war natürlich nix mehr da vom wenigen Essen.

Nun gut, wir packten unsere Sachen und gingen. Ach ja, die Werbung des Lokals: "essen sie soviel und so oft sie wollen - bis sie satt sind". Wenige Meter vor den beiden Flop-Lokalen hatten wir eine Pommesbude gesehen. Wir hin, aber die war auch schon wieder geschlossen - gibt es das denn?.

 

Wenige Meter entfernt war schon wieder unser Stellplatz, wir hatten die Stadt also "durch". Hinter unserem Platz gibt es ein Schnitzelhaus in dem der Eisbecher nur 1,99 Euro kostet. Aber ob die Schnitzel auch was taugten? Nach den heutigen Erfahrungen waren wir eher geneigt zu hungern, als irgendwelche Reste zu vertilgen -falls es überhaupt noch was gab. Ja, wir konnten noch Schnitzel haben. Ein kleines mit Zwiebeln zu 8.40 Euro incl.einer Folienkartoffel und ein mit Käse überbackenes plus Kartoffel zum selben Preis. Ja, es machte satt und das Schnitzelfleisch war auch kein Pressfleisch. Danach gingen wir zwei Häuser weiter für den obligatorischen Kaffee beim "Italiener". Das Tagesangebot dort war Apfelstrudel mit Eis und Sahne und einer Tasse Cappucino für 3,20 Euro. Klang gut - und Anni konnte nicht widerstehen. Mir genügte eine Tasse Latte Macciato für 2,40 Euro. Anni sagte, sowohl der Apfelstrudel als auch ihr Kaffee waren lecker. Mein Kaffee war auch lecker, aber leider gerade noch lauwarm. Aber ich hatte keine Lust mehr zu reklamieren. Geht einem irgendwann alles auf den Wecker.

Und so gingen wir anschliessend umgehend zur "Mücke". Es ist immer noch sehr windig, aber die Sonne ist richtig warm. Und es macht Spass, aufs Wasser hinaus zu sehen. Heute gehen wir nicht mehr vor die Tür. Wäre ja schrecklich, wenn das Bier - frischgezapft, auch nicht seinen Tag hätte. So trinken wir lieber unser eigenes Bier aus der Flasche und gut gekühlt... Morgen werden wir möglicherweise mit der Bimmelbahn eine Stadtrundfahrt machen. Das Wasser ist durch den Wind sehr aufgewühlt. Und es wäre ja wirklich schade, wenn wir morgen mit unserem eigenen, liebevoll zubereiteten und auch noch leckeren Frühstück die Fische füttern müssten...

26.05.2011 Wechsel des Stellplatzes in Waren

 
Gestern abend hatten wir wieder einen wundervollen Sonnenuntergang und erstaunlicherweise war das Wasser glatt und spiegelblank. Kein Wind - keine Wellen.Und so beschlossen wir, noch einen Tag auf dem Platz zu bleiben und heute entweder die Schiffstour zu machen, oder wenn es wieder sehr windig werden sollte, dann eben doch die Altstadt-Tour mit der "Bimmelbahn". Wir machten nichts davon!
Heute morgen knapp vor halb sieben wurden wir mal wieder geweckt von unserer "Kurtaxe". Ist ja schön, dass fleissig das Geld der Kurtaxe benutzt wird, alles schön zu machen und zu halten. Aber muss das um diese Uhrzeit sein? Eigentlich wurden nur die Papierkörbe geleert die zwischen zwei Bänken standen. Aber es klang als wäre nicht ein einzelner Mann da, der sie ausleerte, sondern eine ganze Müllabfuhr.Irgendwie hatten wir dann schon einen dicken Hals. Eine Stunde später kam erneut ein Arbeitswagen vorbei und der Mann darin entfernte die Stangen und Absperrungen der gestrigen Bank-Putzkolonne. Und während er das tat, kam ein weiterer Mann zu Fuss in hellbeigen Hosen und passendem hellbeigen Blazer plus hellbeigen Schuhen auf den Arbeiter zu. Er sah aus wie der Generaldirektor der Stadtarbeiter. Er fragte wohl etwas, was der Arbeiter abnickte. Dann setzten sie sich beide auf die Bank und genossen die Sonne. Man kann hier wirklich zum Beobachter werden von Menschen, die uns furchtbar egal sind. Und das muss ja nicht sein. Wir sind ja hier nicht die Oberkontrolle.


Also entschlossen wir uns, den Platz zu verlassen. Es gibt andere Plätze. Zwar nicht mit dieser grandiosen Aussicht. Dafür aber neutral. Wir fuhren dann erst einmal einkaufen und gerieten als erstes an eine gesprächsfreudige Verkäuferin in einem Getränkemarkt. Sie erzählte uns, dass heute in Waren der Teufel los wäre, zumindest im kompletten Hafenbereich. Es findet nämlich 3 Tage lang die "Waren-Sail" statt. Wir hatten gestern schon viele Marktbuden, vornehmlich mit Getränken gesehen, auch ein Riesenrad und viele kleine Buden waren uns aufgefallen. Aber mit einer "Sail" hatten wir das nicht in Verbindung gebracht. Und als die Verkäuferin dann noch sagte, "wir feiern das Fest drei Tage rund um die Uhr", waren wir froh von unserem Super-Stellplatz abgefahren zu sein.

 

Einer der Alternativen hier in Waren ist ein neuer Stellplatz, der erst 2010 errichtet worden ist. Er ist ruhig, wenn man vom Bahnhof weit hinten mal absieht. Und er ist tadellos ausgerüstet mit allem, was sich so ein WoMo-Camper wünscht - vor allem saubere Duschen und Toiletten. Und ein kleiner Supermarkt ist auch keine hundert Meter entfernt.Gegenüber des Platzes ist unter Birken eine "Klön-und Grill-Ecke" eingerichtet worden - besser geht es nicht.Alles in allem bezahlen wir hier für einen ebenerdig-geraden, sauberen, durch Hecken zum Nachbarn getrennten Platz 10.- Euro incl. Strom. Dusche extra 1.50 Euro. Die Wasser,Abwasser und Toilettenreinigungsbereiche für das Wohnmobil selbst sind auch vorhanden. Und alles ist neu. Ob auch hier Kurtaxe anfällt wissen wir noch nicht. Bezahlt wird erst ab 18 Uhr.Tja, so geht es manchmal.

Aber unglücklich sind wir hier nicht. Es sind jetzt schon 8 andere Mobile da. Platz ist für ca. 20 Mobile.Jetzt "schaun mer mal" wie sich das Wetter entwickelt. Es soll ja regnen. Aber vielleicht bläst der Wind hier die Regenwolken weg...

27.05.2011 Weiterfahrt nach Stralsund

 
Gestern abend sah es so aus, als würde es endlich regnen. 27 Grad in der "Mücke" sind nicht gerade der Brüller. Und immer nur im Durchzug sitzen, ist es auch nicht. Aber es war wie verhext. Dicke schwarze Regenwolken zogen rechts und links an uns vorbei. Und so machte es nicht einmal Spass im TV Fussball zu gucken. Wir gingen gegen 22 Uhr ins Bett. So um Mitternacht kamen dann doch tatsächlich mal 12 Tropfen Wasser. Aber das war es dann.

Wir haben nassgeschwitzt, aber bis 8 Uhr ungestört von irgendeinem Putzgeschwader, geschlafen. Dann machten wir uns direkt auf, die Duschen zu erkunden. Und das war dann das erste AHA-Erlebnis heute. Per Schlüssel gings zu "Damen". Dort fanden wir drei Tip-Top-Toiletten vor, allesamt mit Klo-Papier. Händewaschen mit reichlich bereitgestellter Seife und Abtrocknen von einer automatischen Stoffrolle waren möglich. Wir waren begeistert. Und dann kamen zwei Duschen. KLASSE. Grosser Vorraum zum bequem aus-und anziehen, grosser Duschbereich mit einer bereits voreingestellten Wassertemperatur und mit Sensor zu bedienen. Die 1.50 Euro fürs Duschen waren super angelegt. 4 Minuten heisses Wasser, wann ich es wollte via dem Sensor. Das war köstlich erfrischend.

Für die restlichen üblichen morgentlichen Übungen standen vier grosse Spiegel, drei Waschbecken und mehrere Steckdosen für Föhn etc. zur Verfügung. Und: es war überall sauber!

Da das gesamte Gelände zu einem Edeka-Markt gehört, war es auch einfach, die paar Schritte zu gehen, um frische Brötchen und ne Zeitung zu kaufen. Dazu noch wolkenlos blauer Himmel bei angenhmen 21 Grad - der Tag fing gut an. Dieser Wohnmobil-Park liegt nun nicht im Hafen am Wasser. Aber mit dem Fahrrad ist man auch in maximal 10 Minuten dort. Wir zahlten keine Kurtaxe und es gab auch niemand, der früh morgens schon putzte. Das kleine Büro des Platzes war erst ab 9 Uhr besetzt. In meinen Augen eine gute Empfehlung, mal eine oder mehr Nächte dort zu verbringen. Der Zug übrigens - wenn denn mal einer kam - war nicht sooo laut, dass er gestört hätte.
Unser heutiges Ziel war Stralsund. Und wir wollten dorthin über die sogenannte " Alleen-Strasse" fahren. Nicht so einfach, wenn dann Mister Navi sich wieder einmischt. Und so musste ich innerlich grinsen, dass Anni trotz 2 Navis tapfer zur Landkarte griff, um den Weg zu suchen, den SIE wollte und nicht die Quatschtüte. Und es war dann auch eine gute und tolle Strecke. Rechts und links Felder aller Art bis zum Horizont. Vor uns alte, krorrige Eichen, die mehr erlebt haben als wir je schaffen werden. Dann wieder Rapsfelder mit Mohn und Kornblumen, dann wieder dichte, dunkle Wälder. So viel Natur pur kennt man bei uns nicht mehr in dieser Menge.

 

Das einzig wirklich störende, waren die vielen LKWs die rücksichtslos auf den relativ schmalen Strassen vorbeidonnerten um vielleicht mal wieder die Autobahngebühren zu sparen. Schade, dass man eine ausgewiesene Natur-Strasse nicht besser schützen kann.
Gegen 14 Uhr trudelten wir hier in Stralsund ein. Der Platz ist hinter einem Caravanhändlerplatz eingerichtet, direkt neben der riesigen Rügenbrücke. Erst war es ungewohnt laut, aber man gewöhnt sich an die Autos, die gute 10 Meter entfernt, aber weit über unserer Kopfhöhe hinwegfahren. Um uns herum ein sehr stabiler Platz, auch bei Regen, ebenerdig und mit vielen Stromsäulen ausgestattet. Die Plätze selbst sind platzmässig grosszügig dimensioniert - zumindest jetzt ausserhalb der Saison. Vielleicht 10 Wohnmobile stehen schon hier. Der Preis incl. Strom beträgt 12.- Euro.

 

Zur Stadt sind es vielleicht 15 Minuten. Man kann zu Fuss gehen, aber auch mit dem Bus fahren, der nur wenige Meter entfernt an einer Tankstelle hält. Und so werden wir sehen, wie wir morgen in die Stadt kommen. Schliesslich wartet das "Ozeanarium" auf uns. Und ein Rundgang durch die Altstadt wäre auch nicht schlecht. Ist lange her, dass wir das letzte Mal hier waren.Und morgen berichte ich dann wie es so war im Städtchen und bei den Fischen...

28.05.2011 Ein Trip durch Stralsund

 
Heute morgen war das Wetter noch annehmbar, vor allem nicht mehr windig. Und so gingen wir gegen 10:30 Uhr zu Fuss Richtung Stadt. Stralsund ist eine alte Hanse - und Hafenstadt und hat nun schon mal 775 Jahre auf dem Buckel. Unzählige sehenswerte Gebäude im Stadtkern und viele Details in der Stadtentwicklung waren unter anderem dafür verantwortlich, dass Stralsund 2002 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurden.

 

Wir gingen von unserem Stellplatz aus erst mal Richtung Stadt. Vorbei an einem Wald, der vor sehr, sehr langen Jahren mal ein Friedhof gewesen sein muss. Zwischen Efeu ragten immer noch der eine oder andere Grabstein heraus. Ungewöhnlich und das fast mitten in der Stadt. Wir gingen weiter, vorbei an ehemaligen Plattenbauten, jetzt modernisiert und einem kleinen See von dem aus man eine Kirche und das Rathaus sehen konnte.

 

Als erstes fiel uns eine riesige Backsteinkirche im gotischen Stil auf, auch unübersehbar. St. Marien heisst die evangelische Kirche und ist innen in zwei Vorräumen sehr stark renovierungsbedürftig. Aber man kann noch die alte Pracht erahnen und stellenweise sehen. Im Kircheinneren sind die Gerüste auch unübersehbar, aber es wird gewerkelt und wenn mal alles restauriert und renoviert ist, wird dies eine prächtige Kirche sein.

Nach dem Besuch der Kirche landeten wir auf dem Marktplatz. Auch dieser gross, von vielen Häusern gesäumt, klassisch und einladend zum Verweilen. Aber eigentlich wollten wir ja zum "Ozeanarium".

Trotzdem drifteten wir immer wieder ab. Und so sahen wir auch noch das alte Rathaus, ebenfalls klassisch gotisch und daneben direkt eine weitere evangelische Kirche - St.Nikolai. Hier mussten wir allerdings direkt erst mal 2.- Euro Eintritt pro Person bezahlen. Dafür bekamen wir dann eine Broschüre. So wissen wir, dass diese Kirche von 1234 stammt, mal abgebrannt war, wieder nach dem Vorbild französischer Kirchen neu aufgebaut wurde. Alte Teile wurden zu Beginn des 14.Jahrhunderts abgerissen und neu gebaut. 1350 war dann alles fertig. Seit 1971 versucht man die Kirche zu restaurieren und den grössten Teil nach Originalvorlagen wieder zu erstellen. Aber das dauert bestimmt noch eine lange Weile...

 

Danach machten wir uns wieder auf den Weg zum Ozeanarium. Dieses liegt auf der Stralsunder Hafeninsel und damit Kanäle hinter sich, und Hafenblick und Wasser vor sich. Dazwischen Wege um zum Beispiel die Gorch Fock anzusehen und zu besuchen. Kaum isse wieder da von ihrem Langzeit-Trip da macht sie schon wieder Kohle mit Touris...

 

Es gibt noch ein zweites Aquarium, das Meeresmuseum. Und ein sog. Nautineum. Aber diese kannten wir schon aus einem vorherigen Besuch. Und so waren wir gespannt, wie denn das neue Aquarium so ist, zumal es 2010 zu Europas Museum gekürt worden war.

Anni gönnte sich jedoch vor dem Besuch noch ein Fischbrötchen direkt von einem Kutter aus, beäugt von einer Krähe nach dem Motto: Du musst doch nicht alles alleine essen...

Und dann begann unser Trip durch die Welt der Fische. Aber es war viel mehr - eine Reise durch die Welt der Ost-und Nordsee und dem Atlantik bis zum Polarmeer begann. In vielen Schau-Fenstern sah an die Tierwelt auch ausserhalb des Wassers, z.B. vom Vogel bis zur Muschel. Und erst später fanden wir dann auch die klassische Aquariumsvariante mit allem Getier, was es in der Gesamt-Region gab. Und hier sind auch mehr als 6 Mio Meerwasser "verarbeitet". Natürlich gibt es auch einen Glas-Tunnel, in dem die Fische über und neben einem schwimmen. Den Abschluss bildete ein riesengrosser Raum mit lebensgrossen Abbildungen von Walen - immerhin ist der Blauwal 26 Meter lang- und den anderen Meeresgiganten.Wir waren voll begeistert, obwohl wir schon so unendlich viele Aquarien auf dieser Welt gesehen haben.

Und dazu kam auch noch die wirklich dufte Altstadt.Trotzdem, als wir nach 16 Uhr endlich "durch" waren, hatten wir Schuhgrösse 120. Und so leisteten wir uns den Luxus mit dem Taxi zum Platz zurück zu fahren. DAS tat auch den Füssen gut...

Morgen werden wir einen Ruhetag einlegen. Und danach sehen wir mal weiter...

29.05.2011  .....heute ist nix, weder Bild noch Text...

 

Wir machen Pause im Regen stehend auf dem Stellplatz an der Rügen-Brücke in Stralsund.

Morgen scheint hoffentlich die Sonne und wir fahren über die Brücke auf einen Rügen-Trip...

30.05.2011 Ein Trip nach Rügen

 
Heute morgen standen wir früh auf. Schliesslich wollten wir ja Rügen einen Besuch abstatten. Vorher allerdings standen die Hausfrauenarbeiten fürs Wohnmobil an: Toilette reinigen, Wasser nachtanken, Brauchwasser ablassen und anschliessend den Wagen mal wieder von aussen zu waschen in der passend hohen Anlage. Danach wollten wir noch schnell nach Penny fahren und anschliessend bei McDo frühstücken.

Alles klappte - bis aufs Frühstück. Und so fuhren wir dann halt ohne Kaffee und ein bisschen hungrig über die riesige Rügenbrücke, die wir schon seit drei Tagen vom STellplatz aus, vor Augen haben. Anni hatte ihren Navifreund eingestellt, der partout nicht über die Brücke fahren wollte - wir sollten wohl rudern oder was? Er kannte jedenfalls die Brücke nicht, obwohl die schon seit 2007 in Betrieb ist. Auch sonst war er absolut nicht up-to-date, was Strassen auf Rügen anging. Wie gut, dass es vernünftige Land-Karten gibt...


Wir hatten geplant, Rügen erst mal auf der " Landseite" über Landstrassen, Feldern bis zum Horizont und manchmal auch Alleen Richtung Norden zu befahren. Unerwartet fuhren wir auch am "Nonnensee" vorbei und sahen eine Kolonie brütender Kormorane. Dazwischen Schwäne und Enten auf dem See. Und davor und dahinter wieder Landwirtschaft bis zum Horizont. Landschaftlich ist es auf Rügen wirklich schön. Wir fuhren weiter zum Jasmunder Nationalpark auf Traumstrassen durch die Lande. Naja, ab und zu war es sehr besch..eiden mit den Strassen. Radfahrerwege und tolle Strassenbeleuchtung, aber Kopfsteinpflaster aus DDR-Zeiten. Und dann ist es mit dem Wohnmobil nicht ganz so einfach.Als erstes fanden wir den Stellplatz wieder, wo vor vielen Jahren mal zwei bekiffte Jugendliche versuchten, die Wohnmobile auszurauben. Die Polizei rückte damals mit nem grossen Wagen und mind. 20 Leuten an. Aber ich schwor mir damals, bestimmt nicht mehr dort zu nächtigen. War eine sehr aufregende Nacht damals.
Dann landeten wir auf dem grossen Parkplatz von dem aus man zu den Kreidefelsen wandern kann - über zwei Kilometer eine Strecke. Das war es uns dann nicht wert, weil zu weit und zu heiss. Ausserdem haben wir die alten, damals noch intakten Kreidefelsen schon mehrere Male gesehen.

 

Also fuhren wir weiter nach Sassnitz. Jetzt ab hier befindet man sich eher an der Ostsee-Touristenküste und es waren auch schon sehr viele Touris da. Da wir immer noch nicht gefrühstückt hatten, hielten wir an einem einladend aussehenden Lokal an - man konnte dort sogar mit "Mücke" parken.

Die Senior-Chefin muss früher mal Kommandeurin gewesen sein. Sie war zwar freundlich, wies uns aber nachdrücklich darauf hin, dass das Lokal erst ab 12:00 Uhr geöffnet wäre und nicht 10 Minuten früher. Wenn das andere sähen, kämen die ja auch zum Essen und dann gäbe es in der Küche Engpass und nicht jedes Gericht käme hintereinander. AHA. Aber wir durften gnädigerweise bleiben. Und so kamen wir dann in den Genuss der "Supertollen Extra-Tagesgerichte": Dorsch im Kartoffelpuffermantel und Rehbraten mit Spargel und Klössen. Beides super lecker. Habe schon lange nicht mehr so lecker gefrühstückt...Als Nachtisch gönnten wir uns dann noch ein Eis und dann wurde es Zeit, die Hühner zu satteln.

 

Wir waren auch auf Rügen, um die dortige Sandskulpturen-Ausstellung zu besuchen. Unabsichtlich waren wir auf dem Hinweg da schon vorbei gefahren. Also 16 Kilometer zurück. Leider war die Ausstellung in unseren Augen ein Flop. Wir haben schon mehrere dieser Sandskulpturen gesehen. Aber keine Ausstellung, in denen die Skulpturen in einem grossen Bierzelt untergebracht waren und wofür man auch noch 7.50 Euro zahlen sollte.

 

Nun ja, wir gingen wieder weg und statt dessen zu einem "Kreidemuseum", das wir überhaupt nicht kannten. Alle reden immer nur von den Kreidefelsen an der Küste. Diese Felsen hier lagen eher im Land, genau gesagt im Ort " Gummanz" und dort wurde sogar bis in die 60iger noch Kreide abgebaut. Aber anders als die an der Küste waren sie auch nicht. Lediglich die Ostsee fehlte. Dafür konnte man hier auf einem kleinen Trampelpfad hochsteigen und sich oben auf dem höchsten der Felsen ein Bild machen über die anderen um einen herum. Wäre es nicht so drückend heiss gewesen, es hätte richtig wahnsinnig Spass gemacht. So waren wir schon nassgeschwitzt bevor wir oben ankamen. Aber der Ausblick entschädigte dann wirklich für die ganze Mühe.
Mittlerweile  war es weit nach 16:00 Uhr und wir überlegten, was wir noch gucken wollten. Binz, der Touri-Ort hier, war uns reichlich bekannt, aber nicht die kleinen Orte und Strassen, die an der "Alleenstrasse" liegen, die auch hier auf der Insel verläuft. Und so fuhren wir durch kleine Dörfer und Örtchen, durch wieder tolle Alleen. Hier fanden wir auch eine, die aussah wie ein grüner Tunnel mit Sonnenlicht am Ende. Toll.

Und irgendwann gegen 18:00 Uhr trudelten wir dann wieder in Stralsund auf "unserem" Stellplatz ein. Müde nach über 10 Stunden Sightseeing auf einer uns eigentlich wohlbekannten Insel. Und jetzt sitzen wir hier und sortieren Bilder. Ich schreibe den Text und im Hintergrund sind die 8-Uhr-Nachrichten. Es ist immer noch drückend warm bis 27 Grad hier in der Mücke. Da hilft nur kühles Nass nach innen...Morgen fahren wir Richtung Zingst und wollen morgen Abend wieder in Waren/Müritz ankommen. 

31.05.2011 Weiterfahrt über die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst bis Waren/Müritz

 
Heute morgen hatten wir es wieder eilig in die Hufe zu kommen. Schliesslich wollten wir die Halbinsel Darß machen und dann durchfahren bis Waren/Müritz. Und so brausten wir gegen 8:30 Uhr ab, nicht ohne bei McDo zu frühstücken. Ja, wir haben es gefunden. Es liegt ausserhalb in einem Einkaufscentrum. Der Kaffee war lecker, die Rühreier auch, aber die waren sehr fett. Zu fett für mich. Ich war noch nicht wieder in der Mücke bekam ich fetten Durchfall. Und natürlich bekommt man sofort Fragezeichen in die Augen bei dieser EHEC-Geschichte momentan. Aber eine halbe Stunde später war alles wieder ok.

Und so fuhren wir weiter nach Zingst/Darß. Eine schöne Strecke - wie immer vorbei an Feldern, verblühten Rapsfeldern, riesigen Herden Kühe und natürlich überall wieder Alleen.Und wir sahen sowohl gestern als auch heute sehr viele Niedermoore - vom kleinen Tümpel bis zum Trockenplatz mitten im Feld. Aber anders als in Friesland gibt es hier keine speziellen, besuchenswerten Anlagen oder Ausstellungen diesbezüglich.Obwohl heute ja Dienstag ist, war ziemlich viel Verkehr zur Insel und auch dort selbst. Vor allem viele Radfahrer, die auf Deichen kilometerlang radelten.

 

Wir zogen die Landkarte zu Rate und bogen an einer Stelle des Deiches nach links auf einen Parkplatz um zu Fuss endlich mal an die Ostsee zu kommen. 4.- Euro Parkgebühr kostet der Platz, aber Anni überzeugte den Platzwärter, dass es 1.- Euro auch täte, wir wollten ja nur die paar Meter zur Ostsee gehen und Fotos machen. Und so gingen wir dann einen kleinen gepflasterten Weg bis ans Wasser. Und was sahen wir? - links bestimmt 6-8 Kilometer und rechts nicht weniger feinster, sehr heller Sand. Dazu ruhiges Wasser. Und die Temperaturen waren ja sowieso schon wieder bei locker 27 Grad. Womit wir nicht gerechnet hatten - dabei stand es am Anfang des Weges auf einem Schild - wir waren am FKK- Strand gelandet. Und die Menschen dort hatten es gut. Bei diesen Temperaturen splitterfasernackt Sandburgen zu bauen - das hat was.Natürlich trauten wir uns jetzt nicht aufs Gelände, wir hätten uns da schon anpassen müssen mit der Kleidung. Und so machten wir nur ein paar hübsche Fotos und gingen zurück zum Auto.

 

Wir fuhren noch eine lange Weile durch die Gegend. Gut erschlossen, viel Betrieb und echt Action. Auch wenn die Saison offiziell erst morgen, am 1.6. beginnt.Wir schauten uns auch einen Stellplatz an, denn wir werden bestimmt bei einer der nächsten Nord-Touren hier noch mal hinkommen. Allerdings sind die Preise dort für Wohnmobilisten sehr hoch. In der Nachsaison/Vorsaison kostet ein simpler Platz incl. Strom und Kurtaxe schlappe 22.-bis 24.- Euro die Nacht. Nicht angemessen, wenn der Platz so weit vom Dorfleben entfernt ist, dass man schon ein Fahrrad mit Motörchen benötigt um nicht stundenlang unterwegs zu sein. Ich kann mir da auch vorstellen, dass in Zingst selbst die Preise noch höher sind - und morgen beginnt ja erst die Hauptsaison...


Auf der Weiterfahrt nach Waren trafen wir in einem Kloster im Ort Ribnitz-Damgarten auf ein Bernsteinmuseum. Ja und einen Parkplatz fanden wir auch sofort. Und ja, die immer noch aktive Klosterbruderschaft ist sehr geschäftstüchtig. Es gibt ein Cafe, und beizeiten Musik. Und der Eintritt ins Museum sollte 8.50 Euro pro Person kosten und je Fotoerlaubnis noch einmal 3.50 Euro pro Person. Also 12.- Euro mal 2 Personen. Das war sogar Anni zu viel des guten. Nein, wir gingen nicht hinein und fuhren weiter.


Einer der nächsten Orte auf dem Wege nach Waren war Teterow. Es war schon fast halb drei und sooo lange hält McDo dann doch nicht vor. Und wie es der Zufall will, fanden wir dort einen Griechen. Und so gaben wir das eingesparte Geld vom Museum dann dort aus.Piepesatt fuhren wir die letzten 32 Kilometer nach Waren.

Draussen war es so drückend, dass selbst die Klimaanlage im Auto nicht viel half. Eigentlich wollten wir auf den Edeka-Platz zurück auf dem wir sehr gut gestanden hatten. Aber wir mussten wegen Bauarbeiten eine Umleitung fahren und landeten eher an der Kreuzung zum Hafen. Also sollte es wohl so sein, sagten wir uns und fuhren hin. Wir wurden auf freundlichst begrüsst wie alte Stammgäste. Unser Lieblingsplatz war zwar belegt. Aber auf dem wir jetzt stehen bringt auch den grossen Überblick aufs Wasser. Mittlerweile stehen 12 Mobile hier. Und dann kam endlich das Gewitter. Und das war echt heftig. Und es regnet immer noch und die Luft kühlt ab und endlich wird es auch erträglich hier in der Mücke. Nur noch 26.3 Grad anstatt 30.6 Grad wie noch vor Stunden.
Morgen wollen wir weiterfahren. Wohin steht noch nicht ganz fest. Das planen wir noch heute abend... 

02.06.2011 im Aquarium in Berlin

 
Gestern gab es ja nichts zu berichten - da stand nur eine lange Fahrt von Waren/Müritz nach Berlin an.

 

Unerwartet voll war der uns bekannte Stellplatz in Alt-Tegel. Und wir hatten grösste Mühe überhaupt noch ein Plätzchen zu bekommen, da wir uns auch nicht angemeldet hatten. Nun stehen wir hinten am Zaun und an der Strasse - und damit laut. Aber besser als nix. Aber bleiben können wir auch nur bis maximal Sonntag, dann ist unser Platz schon wieder anderweitig belegt.

Wir waren etwas verwirrt - mitten in der Woche so ne Menge Mobile? Pfingsten ist doch erst am 12.6.? Und dann wurde uns schlagartig klar - heute ist Feiertag, bei der männlichen Welt Vatertag genannt. Und die Zeit mit Bierkästen auf Bollerwägen ins Grüne zu marschieren und mal richtig unter Männern Bier zu trinken...
Wir waren erst mal kaputt, als wir hier ankamen. Ist schon ein volles Programm, das wir hier in knapp 4 Wochen bisher durchgezogen haben. Und richtige Faulenzertage hatten wir ja auch nicht so wirklich.

Und in Berlin geht das schon gar nicht einfach rumzufaulenzen. Und so gingen wir heute halt auch morgen in Alt-Tegels "City" und dort zur U-Bahn Richtung Bahnhof Zoo. Wir waren ja schon mehrere Male hier auf dem Platz und so kannten wir den Weg. Bemerkenswert war und ist es immer noch, dass man hier besonders gut UND billig essen kann.

Aber im Fussgängerbereich fehlt es auch nicht an vielen kleinen, hübschen Kneipen und Cafe´s. Oder Einkaufsmöglichkeiten. Dazu im Hafen noch Touri-Schiffe, mit denen man bis in Berlins City tuckern kann.


Aber heute stand nur Annis drängender Wunsch auf dem Plan. Das Aquarium in der Nähe vom Bahnhof Zoo. Natürlich kannten wir auch dieses. Aber es ist immer noch unserer Meinung nach, das Beste in Deutschland. Und auch wenn 13.- Euro Eintritt happig sind - es lohnt sich. Und voll war es auch. Junge Familien mit Kind und Kegel und ganze Bustruppen aus Russland und Schweden oder so, strömten durch die Anlagen über 3 Etagen.

Der Zoo ist sofort angrenzend und man kann auch ein Kombi-Ticket für 20.- Euro kaufen.Wir waren so gegen 12 Uhr da und waren "durch" mit dem Aquarium gegen 15 Uhr. Sooo viel gibt es dort nur im Aquarium-Gebäude selbst zu sehen.

Danach waren wir dann erst mal kaputt wie Hund. Die Hitze innen im Gebäude und aussen an der frischen Luft schafft einen schon. Und wir überlegten kurz, was wir noch machen wollten in Berlin-City.Ergebnis: NICHTS! Wir trottenten mal wieder mit Schuhgrösse 120 zur U-Bahnstation und trotz Umsteigens waren wir dann gegen 16 Uhr wieder in Tegel. Und zwar genau vor und damit in dem Lokal mit den Superpreisen - siehe Bilder Speisekarte. Das Essen war lecker wie erwartet, wir waren hier schon öfters in früheren Zeiten. Und anschliessend gönnten wir uns noch ein Hörnchen Eis auf den Faust für den Heimweg zum Stellplatz.
Und dort haben wir an Mücke erst einmal alle Fenster aufgerissen, um die 30 Grad hier drinnen loszuwerden und dann haben wir die Füsse ganz,ganz hochgelegt. Und nun sitzen wir hier, bei immer noch 24 Grad Aussentemperatur und versuchen unseren Tagesbericht zu schreiben. Morgen dürfen wir ja noch hier bleiben. Und morgen werden wir versuchen, mit einem der Touri-Schiffe in die Stadt bis zum Nikolaiviertel zu fahren, dort auszusteigen, zu Bummeln und mit den U-Bahn wieder hierher zurück zu fahren. Ach ja, ein Tagesticket für die U-Bahn kostet 6,30 Euro und man kann sooft wie man will unterbrechen und wieder weiterfahren...

03.06.2011  Bootsfahrt und ein kleiner Bummel in Berlin


Heute morgen war das Wetter noch erträglich von den Temperaturen her. Da wir viele Wolken hatten, dachten wir, es wird nicht wieder 30 Grad draussen. War ein Irrtum, wie sich später herausstellte. Heute stand ja die Schifftour auf dem Plan. Laut Prospekt begann die Tour um 11:45 Uhr und es war die einzige Tour der ganzen Reeder dort, auf der man aussteigen konnte am Reichstagsgebäude.

Da wir gut in der Zeit lagen, gönnten wir uns den Luxus zum Friseur zu gehen. Ein toller Laden hier in Alt-Tegel. Man geht hinein, zieht eine Nummer und wartet bis man aufgerufen wird. Da hier mehr als 10 Friseusen arbeiten, dauerte das nicht lange. Waschen war im Angebot und Schneiden, Föhnen konnte man selbst und alles dafür nötige Zubehör a la Haarspray oder Festiger oder Gel standen kostenlos herum zur Benutzung. Das war ein prima Laden. Und den Haarschnitt, den wir verpasst bekamen, war schnell und gut. Und das alles für 12.- Euro.

Danach hatten wir noch eine Stunde Zeit, bevor unser Schiff ging. Und so bummelten wir durch das richtige Alt-Tegel. Eine Baumallee mit vielen schönen, alten Häusern. Aber in erster Linie eine Strasse mit vielen Restaurants - vom Frühstück bis zum indischen Abendessen. Man konnte dazu auch gemütlich draussen sitzen. Leider hatten wir schon gefrühstückt - aber morgen ist ja auch noch ein Tag.


Im Hafen liegen viele Touri-Schiffe mit allen möglichen Touren-Angeboten. Kleine Touren nur in den angrenzenden Seenbereichen, Rundtouren über den Alt-Tegeler See und eben auch eine Tour bis in die Stadt. Diese dauert gesamt 4,5 Stunden. Es geht gemütlich durch Wasserstrassen mit rechts und links Natur pur, oder Schrebergarten-Anlagen, oder Segelrevieren und dazu passenden Anlegebereichen. Und nicht zu vergessen eine Schleuse durch die man musste, um 30 Zentimeter tiefer zu kommen. Dann ging es durch Kanäle rein ins Leben. Viele Sportboote kreutzten den Weg. Rechts und links erst Restaurants, dann Hochhäuser aller Art. Und nicht zu vergessen Grünanlagen in denen sich Sonnenhungrige Menschen tummelten. Und irgendwann waren wir dann auch im Regierungsviertel und konnten Angela Merkel indirekt bei der Arbeit zusehen- heute war ja grosse Tagung...
Dort ist auch die einzige Möglichkeit auszusteigen, um nicht die volle Tour zu machen. Was wir dann auch taten. Wir kennen diese Gesamt-Tour von einem der letzten Besuche in Berlin. Viele Leute haben den Freitag als "Brückentag" genommen, da der Donnerstag ja ein Feiertag war. Und so ist die Stadt nach wie vor brechend voll. Da macht es auch nicht sooo viel Spass, ansonsten ruhige Gewässer zu befahren.

Ausserdem waren wir verabredet mit Sabine und Wolfgang in dem Restaurant:"ständige Vertretung". Dieses liegt auch am Elbufer und ist in ungefähr 10 Minuten zu Fuss zu erreichen von unserem Ausstiegsplatz. Dort sitzt man entweder sonnengeschützt unter vielen Riesensonnenschirmen direkt an der Spree, oder innen im Lokal. Das Restaurant selbst muss wohl früher mal die "Stammkneipe" der Politiker gewesen sein, denn die Wände waren gepflastert mit Bildern aller wichtigen Politiker. Lustig fand ich z.B. ein Jugendbild von Willi Brand, gemütlich auf der Wiese sitzend mit ner Klampfe in der Hand. Ob da immer noch noch Politiker ein-und ausgehen? Heute war keiner da...
Wir vier sassen lieber draussen und unterhielten uns und futterten lecker und gut bürgerlich. Anschliessend brauchten wir dann doch den Verdauungs-Spaziergang in ein Cafe. Macht natürlich nicht so voll Spass, durch die Strassen zu laufen wenn es so heiss ist. Unser ausgegucktes Cafe war "Starbucks" und auch da sassen viele Leute und genossen den Nachmittag. Mit viel Glück ergatterten wir noch einen Tisch draussen unter den Riesenschirmen vor dem Cafe. Und so ging ein schöner Tag zu Ende. Da die U-Bahn-Station "Friedrichstrasse" direkt um die Ecke liegt, konnten wir auch noch gemeinsam nach dort gehen. Zumal wir die selbe U-Bahn-Linie benutzten, wenn auch in verschiedene Richtungen. Und so trennten sich unsere Wege wieder.

Wir waren nach guten 20 Minuten Fahrt zurück in Alt-Tegel. Und mal wieder nassgeschwitzt erreichten wir unsere "Mücke". Diese überraschte uns dann mit 33 Grad Innentemperatur trotz abgedeckter und verdunkelter Fenster. Sehr, sehr schweisstreibend...
Wir machten danach nichts mehr und diesen Bericht schreibe ich auch heute morgen bei 20 Grad Innen-und Aussentemperatur. Wir konnten gestern abend doch noch den Stell-Platz hier verlängern bis Sonntag früh. Und heute, Samstag machen wir noch mal einen Faulenzertag mit Bummel durch Alt-Tegel und dortigem gemütlichen Sitzen in einem der Lokale.Eigentlich wollten wir ja morgen weiterfahren in den Spreewald und nach Dresden. Aber dort ist ja Kirchentag und damit auch sehr viel Betrieb. Und so haben wir beschlossen, eher mal Richtung Heimat zu fahren und dann sehen wir weiter.

05.06.2011  Moortour Rückfahrt


Der Samstag war ja von uns gut angedacht, mit Bummel durch Alt-Tegel und nett in den Cafes sitzen, Wurde aber nix draus.Es war dermassen heiss und schwül-feucht, trotz keiner einzigen Wolke am Himmel, dass wir uns die 20 Minuten dahin erspart haben.

Den Versuch, gegenüber in einem Discounter ein Eis zur inneren Abkühlung zu kaufen, liessen wir dann sein, wir hätten es eherflüssig die paar Meter zur Mücke gebracht.Und so stieg natürlich auch der Pegel der Unzufriedenheit. Auf dem Platz vor der Mücke sitzen ging auch nicht - pralle Sonne.Die wenigen, hohen Bäume am Rand zuckten mit keinem Blatt und das brachte dann eben auch keine Abkühlung.Und so beschlossen wir, den Tag irgendwie über die Runden zu bringen und am frühen Sonntagmorgen heimzufahren - wir hatten einfach genug.Und bei täglichen 30-32 Grad vergeht einem auch die Lust auf mehr.


Und so düsten wir am 5.6. eben Richtung Heimat. Der Verkehr hielt sich in Grenzen, an den Baustellen ging es auch zügig. Wir waren damit nach 7 Stunden Fahrt wieder daheim. Hier war es zwar auch warm, aber nicht sooo heiss. Auch hier regnete es nicht, aber es waren nur noch 27 Grad. Und es war kühler im Haus.Damit endete unsere Reise dann doch abrupt.


Fazit der ganzen Tour: ungewöhnlich vom Routenverlauf, war halt doch ein Kreuz-und Quer-Gefahre mit alles in allem über 2.500 Kilometern.Deswegen aber nicht uninteressant. Ost-Friesland ist sehr schön und immer wieder eine Reise wert, da von uns auch spontan in 3 Stundenerreichbar. Das Müritz-Gebiet in Meck.Pomm. hat was, vor allem die vielen Seen. Dazu Natur pur mit Feldern aller Art bis zum Horizont.Dazu noch bestens erhaltene kilometerlange Alleen, verschnarchte Dörfer, riesige Bauernhöfe a la USA und nette Menschen.Das Niedermoor dort war zwar nirgends wirklich zu finden, aber überall zu sehen. Anders als beim Hochmoor in Niedersachsen ist es hiereher unauffällig und keine wahre Touristen- Attraktion.Zwar waren wir nicht auf Fehmarn wie geplant - die Erholung hätte uns wirklich gut getan - dafür machten wir einen Blitzbesuch in Stralsundund auf Rügen und im Darß-Gebiet.Wäre uns bewusst gewesen, dass da ein Feiertag auf uns zu kommt und der Kirchentag in Dresden, dann hätten wir diese Richtung Berlin nicht eingeschlagen. Aber nun war es so, wie es war, und das war gut so.
Unser nächster Trip steht sowieso schon fest: Irgendwann in der 2. Julihälfte fahren wir in die Pfalz. Und da wird es dann wieder spannend.