4. Woche 14.-20.9.2014                              

 

14.9.2014: CP:Kühlungsborn-

Bad Doberan- Münster (Eintritt)

Rostock-Marienkirche (Spende)

Link: Rostock-Kirchen

 

SP: Stralsund an Brücke

 alt:  N  54°18'05" E13°06'01"

12 € incl. Strom, + V/E

neu: N54°18'08" E013°05'54"

15 € , +Dusche, + Stromverbrauch, V/E 1€

Navi: "Schwarze Kuppe",  WLan: Hotspot

 

Link: Parken in Stralsund

 

15.9.2014 Insel Rügen 

Link: Kirchen auf Rügen

Link: Camping-/WoMo-Stellplätze auf Rügen

 


Wohnmobilstellplatz Bergen/Rügen:

 N 54° 24′ 22,4″ E13° 25′ 44,5″ /

12 € incl. Strom und WC + Dusche/

Waschmaschine, Trockner, W-LAN.

...unsere Empfehlung!!!

 

16./17.9.2014 Altenkirchen/Rügen

Wittower Fähre (5,70 €)

 

Knaus Campingpark

Top-Platz- Link

NS ab 8,50€+ NK - heute HS: 16,00€ incl. NK

 

N54°38'17" E013°22'34" Knaus-Camp

N54°40'01" E013°17'45" Drankse Camping

N54°27'04" E013°09'12" Zuckerkuss  Cafe

N54°28'49" E013°12'29" Kranichbeobachtung

N54°27'23" E013°15'33" Gingst Kirche

N54°27'27" E013°10'49" Waase/Ummanz Kirche

N54°31'16" E013°15'25" Trent Kirche


Extrem schlechte Internetverbindung per Stick!

Hotspot möglich (3,70€/Tag)


18./19.9.2014 Bergen/Rügen

wieder "Wohnmobilstellplatz Bergen" !!!

 N 54° 24′ 22,4″ E13° 25′ 44,5″

 

SP/PP in Glowe: 13 € incl. Strom, V/E

N54°34'05" E013°27'30"

 

WoMo-Parkgebühren in Sassnitz:

2€-10€ am Hafen-N54°30'49" E013°38'42"

 

alternativ: SP Sellin/Rügen ...

 

WoMo-Parkgebühren in Kap Arkona/Putgarden: 5-15€

zgl. Bähnchenfahrt + Eintritt Leuchtturm

(Abzocke ! -alles nicht gemacht!)

ab Sassnitz Schiffstour zu den Kreidefelsen:

um 14 €/Person (auch nicht gemacht!)

 

Kirche in Altenkirchen N54°38'06" E013°20'32"

Kirche in Sagard N54°31'33" E013°33'17"

Kirche in Bergen  N54°25'00" E013°25'54"

 __________________________

Kreidemuseum, Rügen - 4€ Eintritt

PP N54°33'07" E013°34'27"

Kreidemuseum - haben wir 2011 besucht.

_________________________

 

20.9.2014 Stralsund

Kirchen Jakobi, Nikolai, Marien

Stellplatz:  N54°18'08" E013°05'54"

15€ zgl. Stromverbrauch, Duschen, V/E

 Sanihaus (siehe auch 14.9.2014)

Eintrittskarte = Chipkarte

Busstation Linie 2 / 1,80€ einf. Fahrt, Taxi ca. 6 €


...klick an für unser Gästebuch!
Mäuse warten auf Gästebucheintrage! Wer schreibt ihnen? Sei auch Du dabei!

14.9.2014 SP Stralsund

Kühlungsborn - Bad Doberan - Rostock - Stralsund ~ 100 km

 

Kraniche in Norddeutschland 2014 © www.Travelmaus.de
Kraniche in Norddeutschland 2014 © www.Travelmaus.de

Welch eine Nacht, Regen ohne Ende und ein kostenloses Schwimmbad um uns herum. Allerdings nieselte es heute Morgen nur noch und so konnten wir problemlos bereits um halb neun die Kurve kratzen. Einen kleinen Schlenker durch Kühlungsborn-Ost gönnten wir uns noch. Da sollte mehr los sein als bei uns in West. Stimmt. Dafür ist es bei uns beschaulicher gewesen mit dieser supertollen Ostsee-Anbindung. Weiter ging es Richtung Bad Doberan. Auf dem Weg dorthin fuhren wir mal wieder durch eine supertolle Baumallee. Aber der Kracher dort war eigentlich der, dass "Molli", die Dampflok-Bahn qualmend neben uns her fuhr auf ihren Gleisen. Anni hat ein Filmchen davon gemacht.

In Bad Doberan angekommen fanden wir ziemlich flott die Kirche und auch einen Parkplatz. Im Nieselregen sputeten wir uns in die Kirche. Uns blieben nur wenige Minuten, da die Messe bevorstand. So machten wir nur wenige Fotos und verschwanden, als die Orgel anfing zu spielen. Draussen gingen wir noch mal von oben gut angefeuchtet ein Stück um die Kirche herum, bevor wir flott wieder im Trockenen verschwanden.

Weiter ging es nach "Althof". Dort sollte es eine tolle Kapelle geben. Aber wir fanden nur die Überreste des ehemaligen Wirtschaftshauses, der sog. "Klosterscheune". Dann ging es weiter durch den Ort, der so abseits vom heutigen Leben liegt, dass ich das beklemmende Gefühl bekam, dass die Zeit hier vor 25 Jahren stehengeblieben war. Wir waren froh, wieder auf flotten Strassen mit vielen roten Ampeln zu sein, Richtung Ribnitz-Damgarten. Dort besuchten wir eine Kirche in der gerade eine silberne Hochzeit gefeiert worden war. Eine schlichte, modernere Kirche. Ein Stück weiter steht eine Backsteinkirche, die aber umgewandelt worden ist in ein Bernstein-Museum. Wir waren dort einmal vor vielen Jahren und wollten den sehr hohen Eintrittspreis dieses Mal nicht wieder bezahlen. Also weiter nach Rostock.


Hier bekamen wir wieder auf Anhieb einen Parkplatz ganz in der Nähe der Kirche und des Marktplatzes. Wir gingen erst einmal auf den Marktplatz, der auch mit Mittelalter-Giebelhäusern gesegnet ist. Dahinter liegt sofort die Kirche. Und da war keine Messe. Dafür wimmelte es von Reisegruppen in allen Sprachen, bis hin zu russisch und chinesisch. Demzufolge war natürlich auch viel Betrieb in der Kirche. Die Kirche selbst stammt so um 1260 schon als Nachfolgebau der alten Kirche. Vorhanden sind davon noch frühgotische Spitzbogenportale. Aber auch diese Kirche hielt nicht durch und krachte zusammen und wurde nun wieder mal aufgebaut, stabil mit einem Querschiff und einem Langhaus, in das man die Reste der alten Kirche mit einbezog. Man sieht das auch sehr gut von aussen, weil es im neueren Kirchenteil nicht mehr den roten Backstein gibt, sondern gelben, z.T. glänzend bemalten Backstein. Seit 1440 hält die Kirche nun stand und so kann man innen auch echte Kunstwerke bewundern. Toll ist die astronomische Uhr von 1472, der Hauptaltar von 1720 und eine supertolle Barockorgel, eingebettet in einer bemalten Holzverkleidung bis an die Decke. Der Altar und neuere Fenster runden das Bild voll ab. Natürlich gibt es noch viel mehr zu bewundern und nicht umsonst sind soooo viele Gruppen in der Kirche unterwegs. Wir waren mit unserem Gesehenen zufrieden.


Allerdings nur, bis wir vor die Kirchentür traten. Es regnete aus allen Löchern und wir hatten weder eine Jacke noch einen Schirm mit. Aber der Wagen stand nicht weit weg und so ging es noch mit der Extra-Dusche. Wir fuhren weiter Richtung Stralsund. Nicht weit von der Marienkirche entfernt steht die Nikolai-Kirche, die wir normalerweise auch noch angeguckt hätten. Aber vermutlich wäre das auch nichts geworden. Beim Vorbeifahren sahen wir, dass der Turm vollständig eingepackt ist mit "Bauwerkzeugen". Auf dem Dach des Kirchenschiffes befanden sich zwei Reihen Solarzellen und als ich tiefer schaute sah ich, dass dort zwei oder drei Reihen Wohnungen übereinander - a la Penthaus, gebaut worden waren. Jede Wohnung mit einer eigenen Antenne auf dem Balkon - deswegen war mir das auch aufgefallen. Ja, so kann man Kirchen im Dach auch nutzen. Bloss weiss ich jetzt immer noch nicht, ob unten noch die Kirche drin ist... 


Im strömenden Regen in Stralsund angekommen, fuhren wir erst nach McDo und anschliessend direkt auf den Stellplatz an der Rügenbrücke. Wir waren hier vor Jahren schon einmal. Hier ist alles unverändert. Und der Lärm von der Brücke ist auch wie gehabt. Nur eines ist anders - der Regen hat aufgehört und für ungefähr 5 Minuten schien sogar einmal die Sonne. Und der Fernseher geht auch wieder.


Momentan sind wir dabei alles für den Trip nach Rügen vorzubereiten. Auch dort gibt es viele Kirchen und 4 davon haben wir uns ausgesucht, falls sie nicht so weit auseinander liegen. Wir werden vermutlich auf einem der dortigen Stellplätze über Nacht bleiben - oder wieder nach hierher zurück kommen. Das Wetter soll ja besser werden, sagt der Wetterfrosch. Hoffen wir für Morgen das Beste.


Bad Doberan/Münster

Rostock/Marienkirche/Astrouhr!

SP Stralsund (alt)

ST Stralsund (neu)

SP Stralsund:15 € + Stromverbrauch +. V/E, WLan/N54°18'08" E013°05'54"
SP Stralsund:15 € + Stromverbrauch +. V/E, WLan/N54°18'08" E013°05'54"

15.9.014 Insel Rügen (Link!)

Insel Rügen

Travelmäuse trinken Kaffee im Strandkorb auf dem Stellplatz in Bergen.
Travelmäuse trinken Kaffee im Strandkorb auf dem Stellplatz in Bergen.

Vielleicht war es ja doch nicht so ne tolle Idee gewesen, direkt an der Brücke rüber nach Rügen die Nacht zu verbringen. Leider zu spät erfuhren wir von einem anderen Wohnmobilisten, dass es jetzt einen weiteren Stellplatz gäbe, genau gegenüber auf dem anderen Firmengelände dieser Wohnmobil-Firma. Da solle es wesentlich ruhiger sein. Werden wir ausprobieren, wenn wir wieder in Stralsund sind.

Heute morgen jedenfalls fuhren wir erst einmal zu Aldi. Der liegt ein bisschen ausserhalb, aber dank Navi erreichbar. Zurück allerdings wollte es das Navi einfach nicht zulassen, dass wir über die Rügenbrücke fuhren. Wir waren etwas irritiert, als das Ding einen Weg anzeigte rüber nach Rügen neben der grossen Brücke. Ja, sollten wir schwimmen? Oder gibt es da ne Fähre oder was? Weder  noch - da gibt es den alten Damm neben den Eisenbahnschienen für die Züge nach Rügen - die sogenannte "Ziegelgrabenbrücke". Wir kannten sie nicht, aber es ging auch hier prima nach Rügen rüber, eine echte Alternative, zumal sie direkt am Stellplatz unter der Rügenbrücke ankommt/abgeht.


Auf Rügen vereinigten sich dann beide Strassen wieder zur Rennstrecke nach Sassnitz. Wir bogen allerdings wenige Kilometer später im Ort Rambin ab. Da gibt es eine St. Johanniskirche als Dorfkirche. Wir fanden sie sofort und parkten direkt am Rand vor dem Kirchengelände. Ein Mann, der sein Auto vor uns geparkt hatte und gerade wegfahren wollte, sagte uns, wenn wir in die Kirche reinwollten, sollten wir nach Haus Nr. 11 zu Frau Lange gehen. Die hätte den Schlüssel. Toller Service. Machten wir sofort. Und das war gut so.

Diese Kirche stammt auch so um die Zeit des 13. Jahrhunderts und ist eine der ältesten Kirchen Rügens und von Hause her gotisch. Allerdings wurde sie so um 1700 auf Barock umgestaltet. So findet man jetzt innen drin ein bemaltes, hölzernes Gewölbe und an einer Seite Holzwände wie Etagen, geschmitzt und teilweise blau gefärbt. Auf der anderen Seite findet man noch echte, alte Wand-Malereien - es sollen umgestaltete Figuren der 12 Apostel gewesen sein. Der Altar und die tolle Kanzel stammt aus dem Mittelalter der Rokokozeit. Nur das Taufbecken stammt noch aus dem 13. Jahrhundert. Wir konnten auf einer wackeligen Treppe sogar hochgehen zur Orgel und mal einen Blick von oben runter geniessen. Eine tolle Kirche für ein Dorfkirche - klein, aber fein. 


Wir überlegten anschliessend, was wir nun tun sollten - der Ort Kasnevitz lag noch in der Nähe und so entschieden wir uns, den noch heimzusuchen, bevor wir nach Bergen fahren würden. Leider war die dortige Jakobs-Kirche geschlossen und Handwerker waren gerade dabei, den gesamten Turm gerüstmässig in Besitz zu nehmen. Schade.

Denn diese Kirche hat was - heidnische Wurzeln. Man vermutet, dass der Platz der heutigen Kirche eine vorchristliche heidnische Kultstätte gewesen sein soll. Die Backstein-Kirche steht auf einem kleinen Hügel und wurde als evangelische Dorfkirche so um 1350 erbaut. Umgeben auch heute noch von einem historischen Gräber-Friedhof. In der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde sie erweitert um das Langhaus und die Sakristei. Der Kirchturm stammt aus dem Mittelalter. Aber irgendwie hatten die es damals nicht so mit den Türmen und der Stabilität. Auch dieser Turm hier stürzte 1641 ein und man baute halt mal wieder neu. Seit 1864 steht nun der jetzige Turm stabil an seinem Platz - oder haben die jetzigen Handwerker da was entdeckt? Innen drin soll es noch eine Sonnenuhr von 1750 geben und einen tollen Altar. Haben wir aber nicht sehen können, weil wir nicht hinein konnten.


Wir fuhren weiter Richtung Bergen. Und Anni fand zufällig einen Stellplatz hinter einem Autoverkaufshaus auf dem Weg in die Stadt. Ich war nicht so angetan, aber wir wollten uns den Platz wenigstens mal ansehen, bevor wir in die Stadt Bergen zur nächsten Kirche fahren wollten.

Tja, und nun stehen wir hier. Der Platz gefiel Anni auf Anhieb, auch wenn er in einem Industriegebiet liegt. Mir gefällt, dass es hier absolut ruhig ist nach der letzten Nacht. Wir standen mal alleine hier und nun sind bereits drei weitere Plätze belegt und zwei Plätze sind reserviert. Also wissen auch andere den Platz, der auch optisch prima ist, zu schätzen. Wir könnten hier für kleines Geld einen Wagen mieten und die Insel erkunden, aber wir haben beschlossen, morgen mit unserer "Mücke" an einen äusseren Zipfel von Rügen zu fahren - nach Dranske. Dort gibt es einen Campingplatz direkt am Wasser und mit unserer "Acsi-Karte" bekommen wir dort jetzt in der Nachsaison einen Sonderpreis. Und das wollen wir ausnutzen. Und von dort oben rollen wir dann Rügen auf.



Dorfkirche: Johanniskirche Rambin, Rügen

Dorfkirche: Jacobskirche, Kasnivitz (Baugerüst)

SP Bergen, Rügen 

Wohnmobilstellplatz Bergen/Rügen: N 54° 24′ 22,4″ E13° 25′ 44,5″ / 12€ incl. Strom und WC + Dusche/Waschmaschine, Trockner , W-Lan. UNSERE EMPFEHLUNG!

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Kraniche beim Flug
Kraniche beim Flug

16.9.2014

Altenkirchen/Rügen

(Heute ganz schlappe Stick-Internetverbindung!!!) 

 

Ach, war das herrlich mal ungestört schlafen zu können. Anni hielt es bis halb neun Uhr aus und hätte bestimmt noch endlos weiter geschlafen, wenn ich nicht mit Kaffeeduft aufgetrumpft hätte. Schliesslich war ich ja schon eine Stunde früher ausgeschlafen gewesen.

Gestern Abend hatten wir noch beschlossen, mit der Fähre rüberzufahren Richtung Dranske. Und so machten wir uns heute Morgen auch in die Richtung Gingst auf, weil dort in der Nähe des Ortes die Strasse hoch zur "Wittower Fähre" geht.

Na klar fuhren wir auch nach Gingst, nachdem der Kirchturm schon von weitem winkte, waren ja nur 3 Kilometer dahin. Und es hat gelohnt. Die Backstein-Kirche war offen und so konnten wir uns schlau machen über das Innenleben. Diese St. Jakobikirche wurde 1300 in Angriff genommen und war endlich um 1450 fertig. Aber auch hier Turm-Stress: erst schlug der Blitz 1699 ein und der Turm brannte ab. 1703 gab es einen Orkan und wieder war der Turm futsch. Also alles wieder neu gebaut. 1726 brannte dann innen die Kirche komplett aus. Hatte aber auch sein Gutes. Heute noch befindet sich eine gute erhaltene, teilweise rosafarbene Stuckdecke an der Decke, die man nach dem Brand dort gemacht hatte. Die Kirche innen wurde nach und nach im barocken Stil erneuert. Wunderschön ist die Orgel von 1790, ein Taufbecken, eine tolle Kanzel und erst recht der mächtige Altar von 1776. 

Am tollsten fanden wir allerdings die fast unscheinbare Statue auf einem Sockel im Seitenschiff vom "Pilgervater" St. Jakob in seinem Pilgergewand. Und auch die Jakobs-Muschel klebte am Sockel zu seinen Füssen.

 

Hat auf jeden Fall gelohnt, sich diese Kirche anzusehen. Auf dem kleinen Platz vor der Kirche gab es einen Souvenirladen und wir stöberten mal da drinnen. Am wichtigsten war allerdings die Auskunft der Inhaberin, wir sollten unbedingt nach Waase fahren, links und gleich rechts um die Ecke... Dort befindet sich die Halbinsel Ummanz und die dortige Kirche müsse man einfach gesehen haben....aha....eigentlich wollten wir woanders hin... Aber Mundpropaganda ist immer der beste Ratgeber.


Wir sind also losgefahren Richtung Ummanz. Eine landschaftlich schöne Strecke und als wir über die Brücke auf die Halbinsel fuhren, waren wir auch schon an der Kirche gelandet. Eigentlich von Hause her eine Kapelle von 1291 und von den Zisterzienser Mönchen gebaut. 1440 wurde daraus dann die heutige gotische St. Marienkirche. Innen befindet sich das übliche Langhaus, aber dieses hier ist im Fachwerkstil errichtet, also Decke, Gebälk und Empore aus Holz. Besonders gut sieht das aus als Stütze für die Orgel. Der gotische Schnitzaltar, ein sogenannter "Antwerpener Altar" stammt aus 1520 und ist ein Geschenk von Stralsunder Kaufleuten an Ummanz 1708. Sehr alt ist der Taufstein aus dem 8. Jahrhundert. Nicht zu verachten sind noch einige wieder freigelegte Malereien am Triumphbogen und an den Wänden, die so aus 1470 stammen. Toll, was man früher schon alles malte.


Natürlich haben wir auf Anraten der dortigen "Kirchenfrau" auch noch eine Runde über die Insel gedreht. Aber unser Höhepunkt auf der Insel war der Besuch des Cafe´s "Zuckerkuss". Ein ehemals herrschaftliches Haus umfunktioniert in ein Gartenkaffee, mit Stühlen, Strandkörben und viel Blumen, Dekorationen und anheimelnder Atmosphäre. Wir tranken dort einen leckeren Cappucchino und Anni ass dazu ein Stück selbstgebackenen Kuchen. Eine schöne Abrundung unseres Inselbesuches vom Ummanz.


Zurück aufs "Festland" von Rügen suchten wir endlich die Fähre heim und dahinter den Campingplatz in Dranske. Aber er war nicht unser Ding. Er ist sowas wie ein Natur-Campingplatz. Mitten in einem riesigen Wald kann man sich gut verstecken, ohne Beleuchtung, Fernsehen, Internet und Kommunikation. Nur das Rauschen der Ostsee hört man.

Also beschlossen wir, dann doch lieber Zivilisation zu leben und nach Altenkirchen zu fahren. Dort gibt es einen Camping/Stellplatz, auch an der Ostsee.


Auf dem Weg dorthin fuhren wir allerdings durch den Ort Trent. Und, na klar, da stand auch eine Backsteinkirche. Und sie war sogar geöffnet. Auch hier Geschichte pur. 1318 erstmal erwähnt, 1400 wurde -ungewöhnlich damals, der kreuzrippengewölbte Chor längs zur Mittelachse erstellt. Das heutige Langhaus wiederum wurde im 15.Jahrhundert als gotische Halle erstellt. Dazu Mauerschlitze aussen am Turm und man vermutet, dass sie auch zur Verteidigung zu Kriegszeiten gedacht waren.

Innen drin besticht heute der geschnitzte Barock-Altar von 1752 und das Taufbecken aus Granit aus dem 13. Jahrhundert. Sonst ist innen alles so wie immer in tollen Kirchen.


Mittlerweile war es schon fast 15 Uhr, wir hatten Hunger und es reichte für heute. Wäre es schön, jetzt einfach im Sessel in der Sonne zu sitzen und Füsse hoch. Dazu mussten wir aber erst einmal den Platz finden. Dieser Knaus Campingpark befindet sich ausserhalb von Altenkirchen direkt an der Ostsee. Und wir hatten das Glück, einen Platz direkt oberhalb des Wassers zu ergattern. Nun sitzen wir hier, mit viel Blick auf tosende Ostseewellen. Herrlich - noch näher geht schon gar nicht mehr.

Morgen werden wir hier bleiben und einen freien Tag einlegen und erst einmal all unsere Erlebnisse der letzten Tage verdauen. Und dann geht es wieder los.

Ostsee, Insel Rügen
Ostsee, Insel Rügen

Insel Rügen

Kirche in Gingst

Kirche in Waase

Beobachtungsstation Kraniche

Cafe Zuckerkuss

Fähre Wittower

Kirche in Trent

CP in Dranske (Acsi)

CP/SP Altenkirchen (Knauscamp, Topplatz, Acsi)


17.9.2014 Altenkirchen

 

Verlängern hier um einen  Tag!

Faulenzertag mit viel Sonne und etwas Wind.

Fahren aber morgen wieder nach Bergen.


18.9.2014 Bergen 


Der Faulenzertag hat gut getan und so waren wir heute Morgen schon vor 9 Uhr fertig zur Weiterfahrt. Überraschung Nummer eins war positiv - incl. allem haben wir hier nur 16.- Euro pro Tag bezahlt. Wir hatten eher mit 23 Euro gerechnet.

Überraschung Nummer zwei war in unseren Augen negativ. Wir fuhren ja von Altenkirchen erst einmal Richtung Kap Arkona, jedenfalls hatten wir das vor bei diesem strahlenden Sonnentag. Aber im Ort Putgarten wurden wir abgewürgt. Hier müssen die Wohnmobile abgestellt werden - für bis 15 Euro pro Mobil. Dann kann man nur mit einem kleinen Bus zum Leuchtturm fahren oder zu Fuss gehen oder mit dem Rad fahren. Der Bus fuhr um unsere Uhrzeit aber noch nicht und er hätte pro Person mehr als 3.50 Euro gekostet plus der Gebühren für den Turm. Den Ort Vitt mit seiner acht-eckigen Kapelle hätten wir überhaupt nicht mit dieser Tour machen können. Ach ja, Kurtaxe wäre bestimmt auch noch angefallen. So waren wir ziemlich sauer, weil der Turm eigentlich nicht mal das Eintrittsgeld wert ist, da gibt es bessere Türme. Und so drehten wir. Wir können auch ohne Kap Arkona leben.


Zurück in Altenkirchen besuchten wir die dortige Kirche. Sie war geöffnet und natürlich wurde auch an dieser Kirche von aussen handwerksmässig gewerkelt. Diese Pfarrkirche hier ist eine der ältesten auf Rügen. Erste Spuren der Kirche stammen aus dem 12. Jahrhundert - ein dreischiffiger Backsteinbau. Aber hier wurde in den nächsten Jahrhunderten weitergebaut und so gibt es ein Kruzifix in einem gotischen Triumphbogen, einen Altar und einen besonderen Taufengel aus der Zeit des 17. Jahrhunderts. Aussergewöhnlich ist der Taufstein aus dem 12. Jahrhundert. Rund um die Kirche findet man sehr viele Uralt- Gräber und gleich nebenan einen Holzturm mit einer recht modernen Uhr.


Unser nächster Stop wäre die St. Paulikirche in Bobbin gewesen. Klappte aber nicht. Der Weg zur Kirche war für uns einfach nicht fahrbar, zu schmal und zu "kopfsteinpflasterig" für unsere Mücke.


Also weiter nach Sagard. Auch hier haben wir nur durch Zufall den kleinen Hinterhofweg gefunden, um ins Dorf zu gelangen. Das hat dann aber wirklich gelohnt. Auch diese St. Michael-Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und wirkt von aussen wie eine Festung. Hier wurde auch kräftig gewerkelt durch die Jahrhunderte - aus einem romanischen Chor wurde ein gotischer. Dazu gibt es einen barocken Altaraufsatz. Absolut sehenswert ist die zweigeschossige Orgel, die über der ganzen Innenkirche thront. Mir allerdings gefiel am besten die Holzdecke im Altarraum, die wundervoll in Farben unterteilt, dem ganzen so etwas Besonderes gibt.


Bevor wir nach Sagard gekommen waren, hatten wir eine Fahrt entlang der "Schaabe", einer Landenge zu durchfahren. Schön war, dass es in Glowe, einem Ort nach dieser Schaabe einen sehr attraktiven Stellplatz gab. Von dort ist es nicht weit ans Wasser und es gibt dort jede Menge Hotels und Restaurants und so weiter. Für uns kam dieser Platz aber nicht in Frage, weil wir bereits am gestrigen Tag beschlossen und in Bergen auch schon dafür reserviert hatten, auf unserem ersten Stellplatz, um dort zwei weitere Nächte zu verbringen. Von hier aus können wir die "Binzer Ecke" abklappern und auch die untere Seite der Insel bis zum Damm Richtung Festland. Hier gibt es noch mehr zu gucken als wir ursprünglich dachten. Und solange wir Sonne satt haben...


Also fuhren wir von Sagard aus nach Sassnitz. Kirche gucken war nicht, stattdessen gelangten wir in den Hafen. Dort standen an einer Stelle des riesigen Parkplatz-Areals auch zwei Wohnmobile direkt am Kai und wir stellten uns dazu. Die Nachbarin des danebenstehenden Mobils stand mit ihren beiden Hunden vor ihrer Tür und lud beim kleinen Hallo-Schwätzchen ihren ganzen Tour-Frust bei uns ab. 

Ja, auch sie waren am Kap Arkona, haben mit den Hunden Ärger bekommen, mussten sich anpfeifen lassen wegen ihren "Kötern", obwohl die wirklich lieb sind, wie ich fand. Und zu guter letzt war die Tour absolut "für den Arsch"....meine Güte hatte die aber Frust.. Hier im Hafen mussten sie 12.- Euro löhnen nur für das "Über-Nacht-stehen" ohne Strom, ach und überhaupt...

Anni hatte derweil unser Park-Ticket geholt und auch sie bestätigte, dass man hier abgezockt wurde - 2 Euro für 60 Minuten.

Wir machten uns dann schnell vom Acker ins nächste Restaurant, es war ja schliesslich schon Mittag. Die Pizzen waren sehr lecker und Anni schwärmt jetzt noch von dem superleckeren Cappucchino, den sie getrunken hatte.


Ursprünglich hatten wir überlegt, mit einem der Schiffe eine Seefahrt zu den Kreidefelsen zu machen, weil wir die zwar von direkt dran und vom Anfassen kennen, nicht aber von der Seeseite aus. Um die 14 Euro sollte so ein Ticket kosten pro Person. Aber die Verkäuferin teilte uns mit, heute wäre schwerer Seegang und sie würden für diesen Preis nur maximal ne Stunde unterwegs bleiben. Aha...ja, stürmisch war es und die Schiffe schaukelten auch.

Wir verzichteten auf die Tour. War sicher auch besser so. Der Hafen ist überfüllt mit Touri-Bussen und die Schiffe sehen sehr voll aus. Und überhaupt ist hier ein wahnsinniger Betrieb. Und das alles, nachdem ja eigentlich die Ferien-Saison vorbei ist.


Wir fuhren weiter, direkt nach Bergen und zur dortigen St. Marienkirche. Sie ist ein wirkliches Schätzchen in unseren Augen. Und einen Parkplatz in der Nähe bekamen wir auch direkt. Diese Kirche stammt von 1180 und wurde als romanische Backsteinkirche gebaut. 1193 hatten die Benediktinerinnen neben ihrem Kloster die Arbeit mit der Kirche, aber 1250 wurde sie dann endlich eine normale Pfarrkirche. Ursprünglich sollte die Kirche mal die Palastkirche des slawischen Fürsten Jaromar sein, war aber wohl nichts. Was an ihn vermutlich erinnert,, ist nur ein slawischer Grabstein. Er ist somit der älteste Bestandteil dieser Kirche. Der Knaller ist aber, dass man im 19.Jahrhundert spätromanische, total-ausgemalte Wandmalereien freilegte und auch wieder herstellte. Und die sind sowas von toll. Mittelalterliche, nachvollziehbare Wandmalereien haben für jeden Fotografen etwas Besonderes. Auch wenn die Kirche heute eher Spätbarock ist. Diese Kirche soll die Älteste Kirche auf Rügen sein. Für uns ist sie bisher hier auf Rügen das absolute Highlight unserer Tour.


Danach wollten wir nur noch auf "unseren" Stellplatz. Wir hatten ja drum gebeten bei der Reservierung, dass wir wieder den Platz von vor ein paar Tagen bekommen möchten, wenn möglich. Und so stand vorhin ein "rotweisses Strassenhütchen mit dem Schild: herzlich willkommen Familie Bertrams". DAS fanden wir dann besonders toll.

Und so geniessen wir es hier mal wieder -mit Sonne, schreiben wieder fleissig und setzen Bilder ein.Morg en werden wir die "Binzer Ecke" abklappern, aber wohl eher mit anderen Dingen - z.B. mit den Sandsteinskulpturen oder was es da sonst noch gibt ausser viel Leuten.


Dorfkirche in Altenkirchen

im Hafen von Sassnitz:

Mittagstisch am Hafen in Sassnitz/Rügen
Mittagstisch am Hafen in Sassnitz/Rügen

Michaeliskirche in Sagard

St.Michaelkirche in Sagard/Rügen
St.Michaelkirche in Sagard/Rügen

Marienkirche in Bergen/Rügen

Marienkirche in Bergen auf Rügen
Marienkirche in Bergen auf Rügen

19.9.2014: Bergen - Sagard/Neddesitz- Kreidemuseum

 

Heute morgen hatten wir wieder Sonne satt. Fast ist es schon unheimlich, wenn man so dem Wetterfrosch und den dessen Aussichten zuhört - wir haben hier im Norden Deutschlands immer noch schönes Wetter. Andererseits - ist ja auch kein Wunder, wenn brave Mäuse auf Tour sind...


Beginnen wollten wir ja heute Morgen mit Binz. Dort hinzukommen war schon ein Abenteuer für sich - endlos lange PKW-Schlangen auf den Strassen. Und als wir endlich in Binz angekommen waren, sahen wir nur noch Busse-Busse-Busse. Ein in die Stadt hineinkommen ausgeschlossen, da auch keine passenden Parkplätze da waren. Na gut, macht ja nichts, sagten wir uns, wir waren hier ja schon andere Male mit weniger proppenvollen Strassen und Menschenschlangen. Dann gucken wir uns wenigstens die Sandstein-Skulpturen an. Wir konnten sie nicht finden, da nirgendwo ein Hinweis darauf war. Wir fragten einen Einwohner und der erzählte uns - ja, untem am Strand stünden noch so ein paar Figuren rum, aber den meisten würde mindestens der halbe Kopf fehlen - aha. Trotzdem suchten wir irgendeine Möglichkeit irgendwie doch an den Strand zu kommen - es klappte nirgendwo und so gaben wir schliesslich entnervt auf.

Anni wollte gerne noch einmal in das Kreidemuseum. Auch hier waren wir schon vor ein paar Jahren, aber hier ist der direkte Bezug für uns zur Kreideküste und den Kreidefelsen echter als an den nur mit teuren Gebühren verbundenen Klippen. Und verwunderlicherweise beginnt jetzt hier die Hauptsaison! Die Preise sind mal eben doppelt so hoch wie vorgestern und na klar, alles ist hier proppevoll. Nur so ganz nachvollziehen konnten wir es schon gestern nicht - um diese Jahreszeit...


Wir also zum Kreidemuseum. Dieses ist umgebaut worden und so ist die Ausstellung ein echter Treffer, wenn man sich für Fossilien, Kreide, Erdgeschichte, etc. interessiert. Man kann auch raus "in den Hof" gehen und hat von dort einen tollen Blick auf grosse Kreidefelsen direkt vor der Nase. Dazu Erklärungen, wie man hier an diesem Platz früher abgebaut hat - findet hier seit 1962 nicht mehr statt - und mit welchen Maschinen und was nachher dabei raus kam und so weiter. Man könnte auch auf einem Trampelpfad hinauf wandern auf den höchsten der Kreidefelsen. Da steht praktischerweise auch eine Bank. Wir waren schon mal da oben, musste also heute auch nicht sein, zumal Anni fussmässig heute nicht gut drauf ist. 


Nach den Kreidefelsen wären ja wieder Kirchen drangewesen, die unterhalb von Binz. Aber wir hatten heute keine Lust dazu. Genug geguckt für heute und mal was anderes erlebt. Dazu kam, dass nicht weit von uns entfernt Lidl und Aldi und Edeka und Stolz und Tedox auf uns warteten, damit wir endlich Geld ausgeben für etwas Gescheites. Nun gut, Lidl und Aldi besuchten wir, kauften dabei mal frisches Fleisch für ein leckeres Mittagessen und das war es für heute.


Zurück in Bergen auf unserem reservierten Stell-Platz gab es Sonne satt und Schnitzel satt und Nachtisch satt und das machte soooo müde. Jetzt, ein paar Stunden später, wimmelt es nur so von anderen Mobilen um uns herum - klar, ist ja Wochenende - aber wir müssen heute nur noch eines tun, Geschirr spülen von unserem opulenten, selbstgebastelten Mittagessen. Dann geht es wieder raus in unseren Strandkorb, um die Abendsonne zu geniessen und dann gibt es nicht Ernsthaftes mehr für heute.


Morgen fahren wir wieder rüber aufs Festland und sehen mal zu, wie wir die dortigen ausgeguckten Kirchen auf die Reihe kriegen.. und dann sehen wir weiter.




20.9.2014 Stralsund


Kaum zu Glauben, aber heute morgen konnten wir vor lauter Nebel nicht einmal den Nachbarn gegenüber sehen - und feuchtkalt war es. Das fing ja schon gut an. Aber wir machten uns doch frühzeitig auf den Weg zurück nach Stralsund. Der Nebel begleitete uns und stellenweise sah es sogar supergut aus, wenn man durch eine der vielen Alleen fuhr und der Nebel da so wie ein Schleier drin hing. Angeguckt haben wir uns heute auf Rügen nichts mehr.


In Stralsund angekommen, landeten wir fast unmittelbar auf dem Stellplatz. Dieses Mal haben wir den neuen Platz genommen und nicht den wahnsinnig lauten an der Rügenbrücke. Gegen halb elf waren wir hier und der Platz war gut belegt. Er kostet 15 Euro plus Strom und hat neue Sanitäranlagen. Und es ist tatsächlich ruhiger hier.

Wir hatten das Glück, dass eine Viertelstunde später der Bus vor der Tür abfuhr. Der Busfahrer setzte uns an der "Wasserstrasse" raus und wir standen direkt vor einer Kirche. Also rein - war aber kein Treffer, denn heute ist der "Ökomenische Kirchentag", wie wir sofort erfuhren. In dieser Kirche wurde gerade von Kindern eine Aufführung abgehalten. Die Kirche selbst ist die "Heilgeistkirche" und der älteste Teil des Heilgeist-Spitals. Das gotische Gotteshaus stammt aus dem 15. jahrhundert und in seinem Kirchgang wurden einst alte und pflegebedürftige Menschen untergebracht. Heute befinden sich in diesem restaurierten Komplex Wohnungen.

Wir machten keine Fotos innen, sondern nur eines von aussen - wir wollten die Feier nicht stören.

Statt dessen trippelten wir weiter, vorwiegend auf Kopfsteinpflaster -ächz- bis zur nächsten Kirche, der St. Jakobikirche. Diese sieht bombastisch von aussen aus, gross und gewaltig mit einem riesigen Turm. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert. Aber sie war auch die Kirche, die mal wieder am meisten was abgekriegt hat - Blitzeinschlag mit fast vollständiger Vernichtung der Kirche 1662. Als sie dann wieder auf Vordermann gebracht worden war, war sie das Opfer mehrerer Kriege. Und selbst die Franzosen scheuten sich nicht, hier in der teilzerstörten Kirche einen Pferdestall einzurichten. Trotz immer wieder Neu-Aufbau´s bekam sie 1944 optisch den Rest. Die Gewölbe,die Dachkonstruktion und die Inneneinrichtung wurden fast völlig verwüstet. Wenige Teile -z.B. die astronomische Uhr und die Kanzel hatte man gottseidank vorher ausgelagert. Am schlimmsten traf es aber Orgel und Kanzel. Da sind nur noch die äusseren Hüllen übrig geblieben. Schrecklich sieht das aus.

Heutzutage wird diese ehemalige Kirche eher für andere Zwecke wie z.B. Ausstellungen benutzt. Heute lag allerdings Müll aus dem Meer überall und besonders am Eingang rum. Man benutzt den heutigen Kirchentag hier eben für diese Ausstellung...Wir gingen weiter. Für uns machte das keinen Sinn.

Mittlerweile druckste die Sonne rum und es sah aus, als täte sich da was in Sachen Sonnenschein.  Am "alter Markt" steht nicht nur das imposante Rathaus, sondern direkt daneben die St. Nikolai-Kirche. Wie gesagt, heute ist ja der 2. ökomenische Kirchentag und die Altstadt war rappelvoll und besonders der Marktplatz. Dort war eine Bühne aufgebaut und eine Gruppe gab seine Sangeskünste zum besten. Davor waren hunderte von Stühlen aufgebaut, die auch gut besetzt waren. Rund herum, auch um die Kirche und das Rathaus waren hunderte von Ständen aufgebaut zu allen möglichen Themen rund um die Not in der Welt.

Wir gingen in die Kirche, die auch sehr gut gefüllt war. Hier gab der Organist gerade "seine" Vorstellung und spielte sehr schöne Stücke aus der klassischen Musik, aber auch Schlager, was mich sehr wunderte, was aber Klasse gespielt wurde.

Auch diese Kirche - sie ist die älteste in Stralsund - stammt ursprünglich aus 1276 und war dem heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Seefahrer gewidmet. Im 14. Jahrhundert wurde die ehemalige Basilika in eine imposante Doppelturmanlage umgebaut. Aber auch hier fielen die beiden gotische Türme 1662 dem Feuer zum Opfer. Bereits 1667 war der Turm wieder neu in Barock und nun 102 Meter hoch. Innen drin sind die Kunstschätze mehrerer Jahrhunderte erhalten geblieben. Das älteste Teil ist die aus Stuck bestehende Skulptur "Anna Selbdritt", die bedeutendste Grossplastik ihrer Zeit. Auch eine astronomische Uhr ist vorhanden, sowie eine Kanzel von 1611 und ein mächtiges Kruzifix. Am ungewöhnlichsten in der gotischen Backsteinwelt allerdings sind die Bilder und Malereien an den Wänden und Pfeilern. Auch hier wird natürlich noch weiterrestauriert. Aber diese Kirche kann sich schon heute sehen lassen in all ihrer Pracht.

Wir warfen anschliessend noch einen Blick in die Rathausanlage. Aber mittlerweile war es so Touristen-voll geworden, dass fotografieren keinen Spass mehr machte. Wir gingen auch raus auf den Markt und suchten uns ein Plätzchen vor einem der zahlreichen Restaurants am Rande des Marktes. Draussen sitzend bei Leber und Schnitzel bekamen wir noch kostenlos Musik geboten und - und das war das Beste in diesem Moment - SONNE.

Was uns noch fehlte, war die St. Marienkirche. Und so schlenderten wir nach dem Essen in strahlendem Sonnenschein gemütlich durch die proppenvolle Fussgängerzone und besahen uns auch mal genüsslich die Angebote in den diversen Klamottenläden an - ja, ich weiss, nix Mode,  sondern Kirche ist das Thema.

Irgendwie verschlug es uns in eine Seitengasse und wir sahen vor uns eine weitere Kirche, bombastisch hoch. Wir also hin. Aber dann stellten wir fest, dass diese Kirche keine Kirche mehr war in ihrem Inneren - sondern das Meeresmuseum Stralsund. Ja, wie geht das denn - eine Kirche so umzufummeln, dass da jetzt Schildkröten rumkriechen und Fische in Aquarien ihr Leben fristen? Es geht alles, wie wir feststellten. Durch das innere Gerüst im Eingangsbereich kann man sogar noch die gotische Deckenwölbung sehen. Und von aussen ist die Kirche auch vom Feinsten. Aber ein Meeresmuseum? DAS hätten wir hier drin nicht mal in unseren Fantasien für möglich gehalten. Aber besser so, als vergammelt rumzustehen oder abgerissen zu werden. Leider wissen wir nicht einmal, wie die Kirche ursprünglich hiess.

 

Wir gingen wieder da raus und zu unserem eigentlichen Ziel - der St. Marienkirche. Auch sie wurde 1298 zum ersten Mal erwähnt und sie gilt als sehr imposant - vor allem von weitem mit ihrer Höhe von 104 Metern. Aber auch sie hat alles an Unmöglichen mitmachen müssen: Einsturz 1384 des Turms weil der Untergrund instabil war. Bis 1485 dauerte es, bis dann endgültig der neue Turm mal fertig war. 1647 brannte es dann mal wieder, also wieder neu gebaut. Aber in den Jahrhunderten danach gings rund mit Vernichtung aller Art besonders zu Kriegszeiten. Erst 1821 gab es wieder einen neuen Turm, 1947 mal wieder nen Brand, aber bis jetzt hält es endlich. Im 19. Jahrhundert machte man sich auf, das Innere zu reparieren und restaurieren. Das kostbarste in der Kirche ist allerdings die Barock-Orgel, die 4000 Pfeifen haben soll. Eine schöne Kirche und irgendwann einmal wird sie auch wieder im alten Glanz erstrahlen.

 

Nach dem Besuch der Kirche merkte ich, dass Anni mächtig humpelte, es aber tapfer unterdrückte. Also fragte ich den Kirchen-Küster, wo denn der nächste Taxistand wäre, er sagte, direkt um die Ecke. Leider stand da kein Taxi. Also ging ich in ein nahegelegenes Hotel und bat in der Rezeption darum, uns ein Taxi zu rufen. Das geschah auch sofort. Nach einer Weile kam dann auch der Wagen und fuhr uns hierher auf den Stellplatz. Die Sonne knallte vom Himmel - 26 Grad im Schatten - und wir streckten erst einmal alle viere von uns.

Danach gab es leckeren Kaffee und wir überlegten laut, wo wir denn morgen sein wollten. Greifswald wird es wohl sein.

Während wir hier sitzen und "unsere Arbeit" machen, hat sich die Sonne verabschiedet. Der Himmel ist wieder zugezogen und es sieht wieder nach dem morgendlichen Nebel aus. Ok - es ist 18 Uhr und es steht ja auch nicht mehr viel an. Und so ist der Tag eben gelaufen. 

Morgen, wie gesagt, planen wir weiterzufahren nach Greifswald. Da stehen ja auch noch ein paar Kirchen auf der Liste...

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