Einführung - 1. Woche - 2. Woche  -  Fotobuch

25.1.2017

Nach einer langen geruhsamen Nacht, ein attraktives Frühstück, einer problemlosen Ab-/Übergabe unseres PKWs, einer unausweichlichen Wartezeit im Hotel, standen wir pünktlich um 11 Uhr am Hafen, um mit der Fähre nach Faial überzusetzen.


Der Atlantik hatte sich im Vergleich zu gestern ein bisschen beruhigt, aber trotzdem kam die Fähre schaukelnd in den Hafen eingefahren. Wir denken, dass diese Fähren auch bei starken Stürmen ihre Fahrzeiten einhalten, denn sie sind wirklich robust gebaut. Unsere Koffer kamen wieder in einen Container, der dann als Sammelfracht an Bord gebracht wurde. Insgesamt fast eine Ausstattung wie an einem modernen Flughafen. Die Fahrt dauerte nur 25 Minuten, aber unterwegs ging es rauf und runter. Wir saßen ganz hinten im Freien des Schiffes, dort wo sich auch die Einheimischen aufgehalten haben. Aber wir alle wurden doch ganz schön durchgeschaukelt.


In Faial angekommen, funktionierte die Übernahme des PKWs wieder hervorragend. Wir gingen an den entsprechenden Schalter, gaben unseren Voucher ab, machten eine kurze Inspektion des Wagens... und fertig. Die Dame erklärte uns noch, wie wir zu unserem Hotel kommen würden, da auf der Strecke eine Baustelle sei, die man großräumig umfahren muss. Unser Hotel "Azoris Faial Garden" ist wieder super ausgerüstet, hat 4 Sternchen, und wir haben ein Zimmer mit dem Blick auf den Hafen ...und auch auf die Nachbarinsel Pico mit dem gleichnamigen Berg. Nur die Bergspitze hat sich auch heute nicht blicken lassen, stattdessen sahen wir aber einen wunderschönen doppelten Regenbogen.
Und dann folgte unser kurzes Tagesprogramm für heute. Schon auf der Fahrt zum Hotel, natürlich mit einer kleinen, unnötigen Irrfahrt, sahen wir die bekannteste Kneipe der Azoren direkt am Hafen "Peter Cafe". Das, die Lage, hatten wir uns unabhängig voneinander sofort gemerkt. Aber zuerst fuhren wir zum Hotel. Wieder einmal ein Spitzenhotel, dass man uns  ausgesucht hatte.
Mehrere Wohneinheiten zeichnen die Hotelanlage aus. Wir wohnen jedoch im Haupthaus... nahe zur Hotelbar, lach. Unser nächster Gedanke war "Peter". Schon auf der Insel Sao Miguell hatte man uns die Küche des Lokals empfohlen. Sowas merkt man sich eben. Also, nix wie hin. Dort angekommen, fühlten wir uns auf Anhieb wohl, ...weil alles so unkompliziert und gemütlich war.
Und die Speisekarte war auch vielversprechend. Wir bestellten wieder einmal unsere "Rinder", aber mit unterschiedlichen Soßen. Dazu unseren Rotwein, der hier eigentlich wie übliche Tischgetränke getrunken bzw. serviert wird. Wir bestellten eine Karaffe mit einem 1/2 Liter. Was kam? Eine Karaffe mit einem ganzen Liter. Da wurden wir wohl sehr missverstanden! Aber wir haben dann mal nicht protestiert und das so hingenommen, lach-lach. Zahlreiche Fotos haben wir in der Kneipe geschossen. Das mußte sein. Und wir glauben, dass man das von den Touristen dort auch erwartet. Diese Kneipe "Peter Cafe" ist ursprünglich eine Kneipe der Fischer gewesen. Inzwischen ist sie eine Kultkneipe mit zivilen Preisen. Segler haben schon in frühen Jahren dort ihre Wimpel hinterlassen, um zu zeigen, wo sie herkamen.

Danach gingen wir noch in den Hafen, um dort die Hafenmalereien zu besichtigen. Hunderte "Gemälde" kann man dort bestaunen, die von Seglern kunstvoll an die Mauern gemalt wurden. Ein weiteres Programm stand für den heutigen Tag nicht mehr auf unserem Plan. Also zurück zum Hotel und einfach mal gefaulenzt. Morgen werden wir die Insel umrunden und uns insbesondere von der "Lavawüste" im Westen der Insel begeistern lassen. 

 

26.1.2017

Was für ein Tag! Es ging wieder rauf und runter...! Und (fast) immer hatten wir den Atlantik im Auge...! Aber wieder von Anfang an...!

Gestern Abend waren wir noch an der Bar des Hauses. Das konnten wir uns nicht verkneifen. Jeder von uns schlabberte ein einheimisches Bier, das nach dem gestrigen Tag auch richtig schmeckte.
Heute früh haben wir wie üblich schon zeitig unser Frühstück eingenommen, denn die Tage sind ja hier für uns gezählt. Unser Ziel heute waren zwei außergewöhnliche Landschaften: Den Vulkan im Westen der Insel mit seiner Lavawüste und die Caldera im Zentrum.


Von Horta aus fuhren wir zunächst westlich an der Küste entlang, bogen dann ab Richtung Morro de Castelo Branco. Naja, im Vergleich zu dem, was noch kommen sollte, eigentlich ein Nichts. Danach fuhren wir zunächst über die "normale Straße" Richtung Ribeira do Cabo weiter, um aber kurz danach abzubiegen nach Ponta do Varadouro. Von da ab ging es durch eine Art Naturschutzgebiet über eine unbefestigte Straße weiter bis zu einem Leuchtturm bei dem Ort Capelo. Von da ab fuhren wir zurück zur Nationalstrasse, um aber bald wieder abzubiegen, um in Porto do Camprido anzukommen. Natürlich haben wir zwischendurch immer wieder mal versucht, sogenannte "Abkürzungen" zu suchen und zu finden, sind aber jedesmal gescheitert und mußten immer wieder aufgeben und drehen.


Verpassen darf man auf keinen Fall Ponta dos Capelinhos. Da geht die Post ab. Jedenfalls wellenmäßig. Der Atlantik tobt sich dort so richtig aus. Und nicht nur das! Man durchfährt dort eine Lavawüste, die wirklich eine Reise wert ist. Wieder fantastisch! Alles rund um den alten Leuchtturm (müssen wir noch genauer nachlesen...) ist eine Wucht. Nur wenn man versucht, über den Lavaboden zu gehen, sackt man ein. Leider war das Lokal (Infocenter?) nahe eines großen Parkplatzes geschlossen. Wir fuhren nach einer gewissen Zeit um den Vulkan herum, schließlich wollten wir ja weiter, um dann nach Faja abzubiegen. Wieder eine tolle Küste! Die gleiche Strecke mußten wir dann aber wieder bis zur Nationalstrasse zurückfahren.


Irgendwo auf der Weiterfahrt war uns nach einem Kaffee zu Mute, es kam uns dann auch eine Kneipe in Praia do Norte entgegen (;-), wir hinein und ... hören deutsche Worte. Klar, man kommt dann ins Gespräch. Es waren zwei Ehepaare, die hier seit 18 bzw. 28 Jahren auf der Insel leben und immer noch von dieser Insel begeistert sind. Und so erfuhren wir u.a., dass hier auf der Insel mindestens 50 Deutsche fest leben. Bei der Weiterfahrt hielten wir noch an zwei Aussichtspunkten, aber wir folgten dann letztlich dem "Caldera"-Wegweiser. Und auf dieser Strecke kam dann eine Abfahrt mit einem Weg, der auf der Karte wie Treppenstufen aussah. Aber es stand ein verwitterter Wegweiser dort. Wir kurzentschlossen abgebogen. Und das war gut so. Über einen roten Teppich..., äh, Lavaboden, fuhren wir von Serpentine zu Serpentine und arbeiteten uns so von einer Höhe von knapp 600 m NN auf knapp 900 m NN hoch. Empfehlenswerte Strecke, schöner als die Nationalstrasse, die wir anschließend herunter gefahren sind. Oben an der Caldera angekommen, pfiff uns der Wind nur so um unsere Ohren. Aber der Wettergott hatte uns den Blick auf die Caldera freigehalten. Hat Seltenheitswert! Wir gingen durch einen kurzen Tunnel und konnten so eine steile Treppe nach oben vermeiden. Und der Blick lohnte! Wunderschön! Einige wenige Wanderer kamen uns entgegen, die total verfroren aussahen. Da waren wir mit unserem PKW wohl besser bedient!
Mit dem Blick auf die Caldera war dann unser zweites Tagesziel erreicht. Während wir dann uns weiterbewegten, zurück Richtung Horta, überlegten wir, was man vielleicht noch anhängen könnte. Da fiel uns spontan Cafe Peter ein. Lach, lach, lach. Wir also wieder hin und wieder die Speisekarte studiert, diesmal ein (Nudel...-) Tagesgericht und einen Käse-und Schinkenteller bestellt und dazu wieder unseren Rotwein. Menge? Lassen wir offen ;-). 
Leider konnten wir heute nicht in das kleine Museum der Kneipe, weil das nur unter Aufsicht/Guide möglich ist. Aber eine Aufsicht war nicht da. Irgendwann fuhren wir dann wieder zurück zum Hotel,... und uns beiden war nach einem verspäteten Mittagsschlaf. Schließlich muss man ja bei Kräften bleiben.

 

Morgen fahren wir mit dem PKW bis zum kleinen Flughafen, geben dort den Wagen ab und fliegen dann bis Terceira. Der Flughafen in Terceira ist uns nicht unbekannt, wie unsere Leser ja wissen. Diesmal steigen wir weder zu früh noch zu spät aus unserem Flugzeug aus. Versprochen. Und dann schaun wir mal weiter.


27.1.2017

Heute war für uns ein langer Tag. Lang deswegen, weil nicht alles so lief, wie wir es uns erhofft hatten. Wieder früh los, das Hotel verlassen, aber wir hatten bis zum Flug um 15:05 Uhr nach Terceira noch viel Zeit. Also sind wir erst mal durch die Stadt Horta gefahren, um auf die westliche Halbinsel zum Monte da Guia zu fahren.  Vorbei an herrlichen Lavaformationen mit vielen Blicken auf die Küste. Das Aquarium haben wir aber dort nicht besucht. Es blieb immer noch viel Zeit bis zum Abflug. Deswegen sind wir erst mal in ein kleines Cafe gegangen und haben wieder einmal dort unseren Kaffee getrunken, aber... diesmal auch kleine Küchlein dazu bestellt. Hm,... könnte man sich dran gewöhnen. Dann standen da noch einige Kirchen im Raume, die wir ursprünglich besuchen wollten. Nicht alle sind geöffnet, aber die sogenannte Hauptkirche war es dann doch. Aber da gibt es noch eine  klitzekleine Hl. Geist-Kapelle, die wir aber nicht fanden. Also was tun? Da mußten Einheimische her. Und was stellten wir dann fest? Die Einheimischen kannten diese kleine Kapelle auch nicht. Erst mit Hilfe eines Stadtplanes konnte man uns erklären, wo sie zu finden war. Wir hin, und... sie war geschlossen.  

Danach wollten wir tatsächlich noch einen weiteren Blick werfen auf "rauschende Wellen" an der Küste. Dazu fiel uns dann die Praia do Almoxarife ein, die wir bisher noch nicht angefahren waren. Das war dann doch ein Knaller! Wellen, stark, laut, mächtig, überdimensional, fast Angst einflößend. Wir hatten fast Angst, von ihnen erfaßt zu werden. Solche Riesenwellen können schon furchteinflößend sein (...natürlich als Filmchen konserviert!).

 

Nun aber noch den Benzintank (1l/1,38 €) aufgefüllt und dann die 10 km bis zum Flughafen zurückgelegt. Der PKW mußte noch offiziell übergeben werden, ...nur, es war noch niemand für eine Abnahme da. Also warten bis 14 Uhr. Aber trotzdem alles kein Problem.

Danach dann unsere Koffer eingecheckt, und wir in die Cafeteria zwecks Zeitüberbrückung. Ein Flugzeug, das vorher noch nach Lissabon sollte, hatte Verspätung und wurde bevorzugt behandelt. Also wieder warten. Mit min. 30 Minuten Verspätung hoben wir dann von der Startbahn ab. Eine kleine Propellermaschine mit knapp 40 Personen an Bord war auch für uns eine neue Erfahrung. Das Wetter war natürlich nicht das freundlichste. Und so schaukelte die Propellermaschine schon ein bisschen unsanft durch die Lüfte.

Nach ca. 25 Minuten Flugzeit landeten wir schon auf Terceira. Am Flughafen kannten wir uns ja schon aus, lach. (Die Story lassen wir mal für heute gut sein...) Und dann sahen wir, dass eine Maschine von Ryanair vor uns gelandet war mit vielen Menschen. Und ein großer Teil von ihnen stand am Schalter von Ilha-Verde, unser Autovermieter. Ganze 60 Minuten dauerte es, bis wir endlich auch zum Zuge kamen. Dafür, als Entschuldigung, teilte man uns einen Ford-Fiesta zu, den Dagmar auf dem Abstellplatz holen konnte. Doch, der Wagen war nicht zu finden. Ich habe dann  1/2 Stunden warten müssen, bis Dagmar dann in Begleitung eines Angestellten mit dem Wagen erschien. Man kann ein Auto einfach nicht finden, wenn es nicht da ist, wo man es abgestellt hat. Naja, dann also, inzwischen müder und hungriger, über die Schnellstraße vom Flughafen bis in die Stadt Angra Do Heroismo, um zum Hotel Azoris Angra Garden zu kommen. Und hier gibt es keine offiziellen Parkplätze. Riesiges Hotel, aber kein einziger Parkplatz! Nur öffentliche, gebührenpflichtige Plätze in Gehweite. Bis um 8 Uhr früh ist  man vor einem Öffentlichen Gebäude geduldet, danach wird's teuer. Dagmar muss also früh raus und dann auf Suche gehen.

Wir haben unser Gepäck erst mal auf´s Zimmer gebracht, Internet getestet ... und den Rezeptionisten bedrängt, unser Internet lauffähig zu machen. Es scheint reine Glückssache zu sein. Ähnlich einem Roulette-Spiel. Mal sehen, wie das in den nächsten zwei Tagen funktionieren wird.

 

Und dann, um die Ecke herum, haben wir eine kleine Snackbar gesehen, die wir aufgesucht haben. Dort haben wir dann unseren Hunger gestillt. Und nicht mal schlecht.  In der Hotelbar haben wir noch ein Bier genommen, aber die Bar sagt uns absolut nicht zu. Und es war furchtbarer Lärm dort. Das, was die bisherigen Hotels zu wenig an Gästen hatten, ist hier einfach zu viel. Mal sehen, was so die nächsten Tage bringen. Sollte das vielleicht eine Insel sein, die wir aus unserem Gedächtnis streichen. Nein, das glauben wir nicht.

28..2017

Wir sind verunsichert ;-)! Verunsichert, weil wir nicht mehr sagen können, ob die Insel Pico alleine unsere Trauminsel ist. Nach dem gestrigen Tag dachten wir, dass wir die Insel Terceira abhaken und dann war es das. Nein, das war es nicht. Wir haben heute einen "wunderschönbombigtollen" Tag erlebt.
Eigentlich waren wir heute früh geneigt, nur einen Stadtbummel zu machen, denn die Stadt "Angra do Heroismo" gehört zum Weltkulturerbe und hat tatsächlich viele schöne Dinge zu bieten. Aber es kam natürlich anders.

Wir fuhren von unserem seltsamen Parkplatz fort, in den nahen Hafen, hatten einen schönen Blick auf die Altstadt und wollten dann nur noch den "Monte Brasil erfahren". Aber die Sicht war natürlich eingeschränkt wegen der Wolken. Also fuhren wir einfach weiter in den Westen Richtung Cinco Ribeiras.  Von dort weiter bis Santa Barbara. Und ehe wir uns versahen, befanden wir uns auf einer Straße zur Serra Santa Barbara. Von dort hat man einen weiten Blick auf die Caldera. Aber je höher wir fuhren, umso dichter wurde der Nebel. Uns blieb vernünftigerweise nur noch die Umkehr zur Küste, denn dort war die Sicht inzwischen gut. Und manchmal schien sogar die Sonne dort. Über den Ort Serreta fuhren wir weiter bis zum Leuchtturm Ponta do Queimado. Eine einzige Enttäuschung. Aber unsere Neugierde trieb uns ein Stückchen weiter bis an die tiefere Küste. Eine wundervolle Küste mit Lavabrocken. Unsere Blicke konnten sich nicht satt sehen. Und im Hintergrund das Rauschen des Meeres. Bombastisch. Aber das sollte noch nicht der Höhepunkt des Tages sein.
Ja, hier auf der Insel können wir auch wieder sagen, es ist eine sehenswerte Vulkaninsel. Man sieht insbesondere an den Küsten immer wieder die Lavafelder und auch oft Basaltklötze. Manchmal auch Weinstöcke in den "rechteckigen Lavazäunen". Und mit dem satten Grün der Wiesen sind die Lavabrocken für unsere Augen ein großer Genuß. Wir fuhren dann natürlich irgendwann weiter, geht ja auch nicht anders, bis zum Ponta do Raminho. Auch nicht schlecht der Ausblick.

In Altares kam uns gerade eine typische einheimische Kneipe recht, um dort unseren Kaffee zu trinken. Ausnahmsweise orderten wir noch zwei Gebäckstücke dazu. Wie immer alles spottbillig, jedenfalls in solchen Lokalen. Wieder munter, fuhren wir dann bis Biscoitos. Zwischen Biscoitos und Quatro Ribeiras geht wieder die Post ab. Oder besser gesagt, der Bär ist hier absolut los. Kräftige Wellen, erschreckend hoch und gefährlich! Zwischen den Lavabrocken dann sogar noch freigegebene Badeflächen für Gäste. Wir waren beeindruckt.

Bis hier hatten wir also die 1/2 Insel umrundet. Wer hätte das heute früh gedacht! Wir nicht! Nun stand eine neue Überlegung an: Wie fahren wir weiter. Gelesen hatten wir, dass die Stadt "Praia da Vitoria" an der Ostküste besonders schön sein sollte. Das war also unser Ziel für den Rest des Tages. Und das war gut so. Der Ort am Meer gefällt uns und ist nicht so überlaufen wie hier Angra do Heroismo. Insgesamt ist viel Jubel und Trubel auf der Insel. Terceira ist auch bei den Amerikanern beliebt und mit ca. 4-5 Stunden Flugzeit ein begehrtes Reiseziel. Nun wissen wir auch endlich, warum Englisch auf den Azoren schon fast die Umgangssprache ist...!

In Praia da Vitoria suchten wir uns an der Strandpromenade ein (amerikanisch-orientiertes) Lokal aus und bestellten unser Rind. Diesmal in Form von Hamburgern ;-)))! Wir wollten unserer Essgewohnheit hier auf den Azoren treu bleiben. Inzwischen hatte die Sonne sich im Küstenbereich durchgesetzt und 20° C war uns sicher. Angenehm warm und kaum Wind.

Von dort fuhren wir dann aber über die Schnellstrasse zurück zu unserem Hotel (ca. 20 km) und mußten wieder kreisen, um einen freien Parkplatz zu finden. Wir glauben, dass die Stadt ein wirklich großes Parkplatz-Problem hat, denn in allen Straßen stehen die Autos dumm herum. Und das auch noch kostenpflichtig! 

So, was wir morgen machen? Sollte sich das Wetter stabilisieren, unternehmen wir nochmal einen Versuch, ins Hochland zu kommen, um einen Blick in den Krater zu werfen und auch um einige (unwichtige) Fumarolen zu sehen und zu riechen. 

29.1.2017

Heute war dann doch für uns ein geruhsamer Tag, denn es war schon früh klar, dass der heutige Tag ein wolkiger werden würde. In Ruhe haben wir heute früh im Hotel gefrühstückt. Das Hotel hat mehr Gäste als die bisherigen, aber bei den anderen "Azoris-Hotels" war der Service erheblich besser. Aber wir möchten uns hiermit nicht beklagen, denn insgesamt gesehen war die bisherige Organisation bestens. Glücklicherweise konnten wir ja gestern unseren PKW nahe beim Hotel parken, gebührenfrei am Wochenende, so dass wir mit unserem Tagesgepäck (Fotosachen und ein wenig mehr.) nicht weit gehen mußten. Unser heutiges Ziel war der Monte Brasil und dann zur Südostküste der Insel, bis zur Stadt Praia da Vitoria, die uns gestern so gut gefallen hat.

Aber vorher wollten wir noch den Monte Brasil mit dem PKW "erklimmen". Der Monte Brasil ist ein Vulkankegel, der bis oben befahrbar ist und auch eine Militärstation hat. Na, ob das wirklich gelohnt hat, zweifeln wir im nachhinein doch an.

Dann wollten wir noch die Kathedrale der Stadt besichtigen. Haben wir natürlich auch gemacht, denn heute gab es dort in der Frühe viele freie Parkplätze. Es gibt sehr, sehr viele Kirchen auf allen Inseln. Jeder Ort hat so seine eigene Kirche. Und es gibt unzählige kleine Kapellen, äußerlich immer erkennbar. Und immer bunt bemalt. So wie die Häuser insgesamt auf der Insel sehr farbenfroh gestaltet sind. Äußerlich wirken die Kirchen sehr mächtig, innen sind jedoch die meisten von ihnen sehr bescheiden ausgestattet.

Wir teilten unserem Navi mit, dass es uns direkt an die Küste bringen und auch dort weiterfahren sollte ohne uns immer wieder in Einbahnstrassen leiten zu wollen. (Das Update ist ganz frisch vom Navi!) Diese Eigenart hat es sich auf allen Inseln zu eigen gemacht.

Irgendwo hatten wir gelesen, dass die Südostküste der Insel ebenfalls besonders sehenswert sein sollte. Und das wollten wir überprüfen. Wir fuhren nahe am Wasser entlang über Porto Judeu bis zum Leuchtturm "Ponta das Cavadas". Kurz vorher sahen wir eine untypische Kneipe am Strand, gegenüber von einem "Naturschwimmbecken". Wir haben gehalten und unseren Kaffee bestellt...und wieder unsere Pasteten dazu. Die Bedienung zeigte uns einen Zimtstreuer, den wir für die Pasteten benutzen sollten. Haben wir natürlich probiert, ...und tatsächlich, sehr lecker! Aber auch hier haben wir wieder einmal festgestellt, dass die portugiesische Sprache für uns sehr schwer ist. Wir glauben, dass unser Ehrgeiz maximal für die allernötigsten Worte reicht. Und das macht denn die Dagmar, denn sie tut sich da leichter als ich und plaudert gerne mit den Menschen ;-))))!

 

Nach unserem Kaffee fuhren wir weiter an der Küste entlang, sahen wieder Lavabrocken im und am Wasser liegen und stehen, die Wellen waren jedoch heute dezenter als gestern. In Porto Martins sahen wir am Strand eine hübsche Tonne, die sofort unsere Aufmerksamkeit weckte. Inzwischen war der Wind mehr geworden, und wir wollten weiter bis Praia da Vitoria.

Dort angekommen, waren aber die Winde so stark, dass der einzige Sandstrand der Insel uns mit einem Sandsturm begrüßte. Na, das mußte nicht sein. Wir ab in die gestrige Kneipe, unseren Snack gegessen und gehofft, es würde besser. Nein, wurde es nicht. Im Gegenteil, der Wind nahm zu und die Wolken kamen immer tiefer. Das war für uns das Zeichen, umzukehren und zurück zum Hotel zu fahren. Morgen müssen wir früh raus, vor 8 Uhr unseren PKW von unserem Parkplatz bewegen, weil  anschließend Gebühren erhoben werden, so die Aussage des Rezeptionisten des Hotels. Unser Flugzeug hebt gegen 10:35  Uhr ab. Bis zum Flughafen sind es ca. 20 km, dort können wir dann auch den PKW übergeben. Unser Flug geht zurück zu unserer ersten Insel: Sao Miguel. 

 

30.1.2017

Heute gibt es nicht viel zu berichten. Wir fuhren früh zum Flughafen, gaben unseren PKW ab und warteten auf unseren Abflug zur Insel Sao Miguel. Diese Insel hatten wir als erste Insel besucht. Von hier aus fliegen wir übermorgen auch wieder nach Deutschland zurück, mit Air Berlin als Direktflug. Der Flug dauerte nur ca. 30 Minuten und war wie immer problemlos. Am Flughafen übernahmen wir wieder einen PKW und fuhren damit zu unserem Hotel "Azoris Royal Garden" in Ponta Delgada.
Inzwischen war es fast 12 Uhr und der halbe Tag stand uns noch zur Verfügung. Da stand dann auf jeden Fall unsere noch nicht besuchte
Ananasplantage an und eine bekannte Kirche Nossa Senhora da Paz in Vila Franca, ca 25 km vom Hotel entfernt. Das Wetter war sehr wechselhaft und blieb so auch den Tag über. Innerhalb von wenigen Minuten wechselten sich Sonne, Wolken, Wind und auch Regen ab. Unterwegs bei Lagoa bogen wir von der Schnellstrasse ab, um uns heute eine Pizza zu genehmigen. Unser Navi sagte uns wohin, auch wenn es, wie meistens, Einbahnstrassen einfach ignorierte. Da müssen wir und das Navi wohl noch dran arbeiten.

Nach dem "Mittagsmahl" fuhren wir dann zur besagten Kirche Nossa Senhora da Paz , die wir schon von weitem hoch auf dem Berg sahen. Nur von der Schnellstrasse wollte kein Weg dahin führen. Also wieder unser Navi gefragt, wie man denn auf die andere Seite der Schnellstrasse kommen könnte. Es hat reagiert. Man kann sich also doch darauf verlassen, lach. Oben angekommen, waren wir beeindruckt von der Kulisse der Kirche, ...die aber leider geschlossen ist. Bevor wir die Treppenstufen hochgingen, hörten wir deutsche Laute... und man/wir reagierte/n. Es gibt sie also doch die deutschen Touristen auf den Azoren. Übrigens hat man uns heute auf den "Grünen Azorenwein" aufmerksam gemacht. Hatten wir total vergessen und aus dem Gedächtnis verloren. Holen wir morgen nach!!! Die Treppenstufen haben wir nicht gezählt, denn ... wir waren ja mit anderen Dingen beschäftigt: Fotografieren. Seltsam, aber auf dem Rückweg von der Kirche sahen wir dann plötzlich die Hinweisschilder.
Danach stand noch die Ananasplantage an. Dafür mußten wir zurück fahren nach Ponta Delgada. Ungefähr wußten wir die Lage, aber nix genaues. Statt unser Navi einzusetzen, fragten wir einen jungen Burschen, wo die Plantage denn sei. Kurzentschlossen bot er sich an, uns bis da hinzuführen. Er setzte sich ins Auto und fuhr mit... gegen ein geringes Taschengeld versteht sich. Vor Ort konnte man dann in den "Treibhäusern" die Ananasgewächse sehen und bestaunen. Sie sind übrigens sehr süß, süßer als die, die wir in Deutschland kennen. Allerdings erheblich kleiner. (Auch wie die Bananen, die hier kleiner sind.) Im Shop der Anlage konnten wir Ananaslikör probieren, der uns aber viel zu süß ist. Und man bot uns Ananas-Senf zum Kauf an. Oh,... interessant, denn es gibt ja inzwischen unzählbare Sorten von Senf.

Aber allmählich hatten wir genug vom Tag und wollten nur noch die Füße hochlegen und einfach nix tun (außer Bericht und Fotos ins Internet setzen...). Jetzt lassen wir den Tag ausklingen und überlegen, wie wir den morgigen, unseren letzten Reisetag, verbringen. Wird wohl vom Wetter abhängen.

 

31.1.2017

Nein, das Wetter sah heute früh nicht aufmunternd aus. Vielmehr war es sehr dezent, um es freundlich auszudrücken. Was also tun?

Ab ins Auto und losgefahren. Wir hatten uns die Landkarte vorher angesehen und für uns noch leere Flächen herausgesucht. Das war weitgehend der Osten der Insel Sao Miguel. Das Ziel sollte  der kleine Ort Nordeste im Nordosten sein, obwohl es da keine bedeutende Sehenswürdigkeit gibt.

Von unserem Hotel aus fuhren wir östlich über die Schnellstrasse über Lagoa, dann weiter bis Vila Franca und bogen notgedrungen ab Richtung Furnas. Dort hatten wir kurz überlegt, ob wir uns nochmal die heißen Wasserquellen ansehen sollten. Aber uns war nicht danach, weil es bei der fehlenden Sonne auch nicht viel Spaß gemacht hätte. Also fuhren wir großzügig dort vorbei und orientierten uns nach Povoacao. Aber auch hier war es eigentlich düster und unfreundlich... wegen der fehlenden Sonne. Aber wir merkten auch schnell, dass wir in einem siedlungsarmen Gebiet unterwegs waren. Es wirkte alles ein wenig dörflich.


Und bei der Durchfahrt sahen wir immer und überall Kühe auf den Weiden. Manche liefen frei herum, einige waren an der Leine. Wir diskutierten darüber noch, ob man sagen sollte "angeleint, angebunden, angekettet oder auch angeseilt". Ist egal, sie waren auf jeden Fall eingeschränkt in ihrer Bewegungsfreiheit. Wir durchfuhren aber auch immer wieder  Waldgebiete, dabei ging rauf und runter und kreuz und quer. An besonders schönen Stellen haben wir auch heute wieder Grillplätze vorgefunden, meistens sogar mit sauberen und intakten WC-Häuschen. Gute Sache! Generell staunen wir immer wieder, wie freundlich die Menschen sind, und wie sauber alles hier auf den Inseln und gepflegt ist.

Aber heute müssen wir eine kleine Einschränkung machen, denn uns ist doch tatsächlich ein unfreundlicher Portugiese begegnet. Und zwar in Nordeste in einer "bürgerlichen" Kneipe. Es war der Wirt. Aber vielleicht war er nur mit uns unfreundlich? Aber wir haben doch nur einen Kaffee und eine angebotene "Tagessuppe" bestellt. Mehr gab es dort ja auch nicht, lach.

Bei Sonnenschein ist diese Strecke an der Küste entlang vermutlich auch wunderschön. Nur eben sehr kurvenreich. Wir entschlossen uns nach dem köstlichen Mittagstisch (Eintopf-Suppe ohne Rind, lach!) an der Küste im Norden der Insel weiter zu fahren. Es gab noch einige schöne Ausblicke.

 

Ganz besonders hat uns der Strand in Maya gefallen. Dort scheint es sogar ein supermodernes Wohngebiet zu geben. In Porto Formosa haben wir nochmal gestoppt, um uns das Örtchen und die Küste anzusehen. Doch allmählich ließ unsere Lust und auch Konzentration nach. Wir wollten zurück zum Hotel, unterwegs vielleicht noch etwas Kleines essen. Also guckten wir mal in Lagoa nach. Aber heute war wohl nicht unser Tag. Entweder waren die Lokale geschlossen oder sahen aus, als wären sie bei einer Renovierung. Wir sind zum Hotel dann über die Schnellstrasse zurück gefahren, mit dem Gedanken, heute später dann vor Ort ein Lokal aufzusuchen, um wenigstens gesättigt heute schlafen zu gehen. TV steht bei uns schon seit 14 Tagen nicht mehr an. Es gibt eh´ keinen deutschen Sender.

So, das wäre es für heute. Morgen fliegen wir gegen 12 Uhr Ortszeit (also 14 Uhr deutsche Zeit) hier ab und sind gegen 18 wieder in Deutschland. 

1.2.2017

Wir sind auf dem Rückweg. Gegen 18 Uhr werden wir in Deutschland ankommen. Mehr Infos dann morgen nachträglich.

 

2.2.2017 Rückblick

Wir sind gestern gut und sehr pünktlich gelandet. 4 Stunden dauerte der Direktflug von Sao Miguel nach Düsseldorf. Wir waren natürlich wieder zeitig am Flughafen, trafen dort wieder einmal Touristen, die wir vor zwei Tagen unterwegs getroffen haben. Die Welt ist dort auch sehr klein. lach.

Insgesamt war unsere Rundreise eine ganz tolle Sache!

Wir haben viel gesehen, viel erlebt und eigentlich nur positive Erfahrungen gemacht. Die Azoren sind zwar weit von uns entfernt, aber doch ein attraktives Ziel. Man kann stellenweise die vielen Grünflachen und auch die Küsten mit der auch schönen Landschaft Irlands vergleichen. Nur in Irland ist es doch vom Klima her relativ kühl, die Preise sind dort erheblich höher, und dann hat man natürlich als Autofahrer noch den Linksverkehr zu bewältigen. Als Vulkaninseln, mit einem angenehmen Klima, bieten die Azoren fantastische Ausblicke incl. Krater, Vulkankegel, heiße Quellen und eine wunderbare Pflanzenwelt, die allerdings zur richtigen Jahreszeit. Aber das Wetter kann natürlich dort sehr launisch sein, und wenn die Wolken "tieffliegen", sieht man kaum was. Auch als Wandergebiet sind die Inseln ein Magnet für Wanderfreudige.

Wir haben die Inseln alle als sehr sauber empfunden, die Bewohner waren immer sehr freundlich und hilfsbereit, die Straßen i.d.R. gut ausgebaut, die Beschilderung sehr gut (wenn auch selten mit Kilometerangaben), und es gab immer wieder an besonders schönen Stellen Plätze mit  Grill und auch Toiletten. Der Tourismus insgesamt ist hier natürlich noch nicht so sehr ausgeprägt, ... aber man arbeitet dran. Hotels und Restaurants/Kneipen sind aber ausreichend vorhanden. Im Vergleich zur ebenfalls sehr schönen Insel Madeira, die wirklich „touristisch erschlossen“ ist, ist hier die Welt noch in Ordnung. Dazu kommt, dass Madeira von der Landschaftsform her viel steiler ist und alles ein bisschen hektischer/enger wirkt. Aber die Levada-Wanderwege auf Madeira sind dafür auch ein besonderer Anziehungspunkt.

Vielleicht sollten wir noch erwähnen, dass jede der 5 von uns besuchten Azoren-Inseln einen besonderen Charakter hat. Pico ist beispielsweise die Weininsel. Zwischen Lavasteinwällen wachsen die Weinreben. Sao Jorge ist bekannt für Käse und für die sogenannten Fajas (Landzungen). Auf Faial findet man eine beeindruckende  Lavawüste und einen Krater, den man sogar umwandern kann. Auf Terceira findet man überall  hautnah Lavagestein, auch an den Küsten mit mächtigen Wellen. Und  die Hauptstadt Angra do Heroismo gehört zum Weltkulturwerbe.  Und auf der "großen" Hauptinsel Sao Miguell werden Ananas, Bananen und Tee angebaut. Und hier kann man einen zweigeteilten Lavasee aufsuchen, der bei entsprechenden Lichtverhältnissen unterschiedliche Farben vorzeigt. Und, was schon etwas ganz Besonderes ist: Es gibt hier heiße Quellen, die von den Einheimischen als Kochstellen genutzt werden. Viele enge Straßen sind wir gefahren, haben farbenfrohe Häuser gesehen, und eigentlich findet man in jedem Ort mindestens eine Kirche. 

 

Azoren... wir kommen wieder!