Abenteuerliche Berg-und Talfahrt auf der Insel Senja

Nachtrag zu gestern:

Wir stehen hier in Finnsnes auf dem Stellplatz am Hafen. Der Platz liegt kurz vor der Brücke, die zur Insel Senja führt. Er hat 8 gute Stellplätze und hat eigentlich alles - außer Internet und Toiletten/Duschen.. Aber er bietet einen wunderschönen Ausblick auf den Hafen in dem zahleiche Boote liegen. Wir stehen hier gerne. An einem Automaten muss man per Kreditkarte 250 NOK ( ~22 €) zahlen und erhält dafür einen Beleg, dass man berechtigt ist, hier auch nächtigen zu dürfen für 24 Stunden ab Kauf. Der Automat kann auf Deutsch umgestellt werden zum besseren Verständnis. Eigentlich alles unkompliziert… und trotzdem machen einige Mobilisten hier kehrt.

Leider gab es letzte Nacht hier im Hafen und auf der nahen Hauptstraße „Randale“. Einige „pubertierende“ Jugendliche machten mit ihren „frisierten“ Motorrädern, Rollern und Motocross-Maschinen bewusst erheblichen Lärm. Und das eigentlich stundenlang. Und daran beteiligten sich auch noch einige PKW-Fahrer. Und was machte die Polizei? Sie fuhr einmal Streife… und das war es auch schon. Wir hoffen, dass es nicht jede Nacht hier so sein wird, denn heute sind wir wieder hier!

 

 

Zum heutigen Abenteuertag: (Senja)

 

Es war klar, heute wollten wir zur Insel Senja. Seit Jahren versuchen wir schon, diese Insel kennen zu lernen. Aber „Corona“ hatte wohl etwas dagegen. Und so verschoben wir unsere geplante Reise von Jahr zu Jahr. Aber jetzt sind wir hier und genießen Land und auch die Zeit!

Leider kam heute für unsere Tour nicht die versprochene Sonne durch und so mussten wir uns doch tatsächlich mit Nebel und Wolken zufrieden geben. Ich bedaure es immer wieder, weil dann die Fotos ihren „Glanz“ nicht bekommen. Aber es gibt auch noch das Problem, dass viele Fotos während der Fahrt gemacht werden… und dann eben nicht die gewünschte Schärfe bieten. Aber egal… es war trotz allem heute ein toller Tag.

Wir waren sehr früh auf den Beinen. Unser Frühstück wurde auch sehr kurz. Und schon waren wir auf der Piste. Vom Stellplatz aus fuhren wir direkt zur Brücke, die zur Insel Senja führt. Senja ist nicht sehr groß, obwohl sie die zweitgrößte Insel Norwegens ist. Sie ist etwa 70 km lang und 50 km breit. Es ist eine Insel für Wanderer… und für uns natürlich 😊😀! Im Westen findet man eine Fjordlandschaft mit kleinen Fischerorten. Der Osten der Insel ist mehr landwirtschaftlich orientiert. Insgesamt ist das Klima relativ mild wegen des Golfstromes, der hier Temperaturen zulässt etwa zwischen -20° und + 25°  je nach Jahreszeit.

Wir hatten uns vorgenommen, uns den Campingplatz SENJA auf einer Nebenstrecke anzusehen, um evtl. dort zu bleiben. Aber wie wir nun mal sind, er sagte uns auf Anhieb nicht zu… und so fuhren wir erst einmal weiter auf der Nebenstrecke. Es waren nicht gerade die freundlichsten Straßen, aber immerhin asphaltiert. Aber eng war es schon. Aber zum Glück geben es ja die sogenannten M- Stellen, an denen man ausweichen kann bei Gegenverkehr. Wir fuhren immer weiter in Richtung Nordwesten, weil wir da auf der Karte eine Straßenverbindung gesehen hatten, die in den Osten weiterführte. Aber was hatten wir denn da nur gesehen? Zwischenzeitlich hatten wir nicht nur eine sehenswerte Felsenlandschaft gesehen, viele Birken im Kleinformat, Moose, Flechten , Farne…, zahlreiche Bäche und Wasserfälle… und dann standen wir vor einem Tunnel! Er war ja nur etwas um 600 m lang. Nichts wie hinein mit uns. Oje, das war aber dunkel und schmal. Da hätte uns kein Auto entgegenkommen dürfen. Wie wir festellen mussten, gab es aber auch hier die sogenannten M-Ausweichstellen. Hier habe ich dann wieder einmal gefilmt, um das Erlebnis anschaulicher zu machen. Das musste sein, obwohl ich kein „Filmer“ bin. Und dann ging es auch schon wieder weiter nach dieser unerwarteten Erfahrung ( … hätten wir uns besser informiert, dann…!). Irgendwo musste ich wieder meine Steinchen sammeln… denn die fehlen in meiner Sammlung noch. Leider wurde das Wetter nicht besser, im Gegenteil mehr Wolken und Nebel. Und dann standen wir wieder vor einem Tunnel. Nach dem Prinzip der Steigerung hatte er diesmal mehr als 900 m Länge. Und er war genauso eng und dunkel wie der andere. Aber uns kann ja fast nichts erschüttern. Mutig rein und durch. Und auch wieder raus. Dann kam das Örtchen Flakkstadväg. Wo ging es denn hier weiter? Auf der Karte hatten wir doch eine Weiterführung gesehen! Statt Weiterführung kam uns ein Norweger gerade recht. Ihn baten wir, uns den Weg zu zeigen. Stattdessen holte er seinen Wohnmobilguide und wollte uns die schönsten Plätze vermitteln. Aber die Frage für eine weiterführende Straße beantwortete er nur mit „back“! Da hatten wir uns wieder was eingebrockt! Die ganze Strecke also zurück und wieder durch diese zwei Tunnel incl. Serpentinen. Da entschieden wir, bis nach Finnsnes zu dem Stellplatz zurück zu fahren und dort wieder die Nacht zu verbringen. Ja, das haben wir gemacht. Und als wir dann hier ankamen, stellte ich fest, dass der Logger unterwegs einfach abgeschaltet hat und mit unserer Planung wohl nicht einverstanden war. Naja, mit etwas Überlegung haben wir dann doch unsere Route und Kilometerzahl herausgefunden. Jetzt haben wir heute einmal genug von Abenteuer! Oder sollte es morgen schon damit weiter gehen? Wir hoffen unabhängig davon auf viel Sonne, die ja hier 24 Stunden klang nicht untergeht, aber heute sich diskret hinter den Wolken versteckt hat. 

 


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Kommentare: 1
  • #1

    Michaela (Samstag, 08 Juli 2023 20:45)

    Die Tunnel auf Senja waren während unserer Reise die schmalsten und dunkelsten. Es wird nicht schwerer, nur die Durchfahrten länger.