12.3.2012 Abflug nach Las Vegas
Als wir pünktlich um 8:30 Uhr vom Düsseldorfer Airport-Shuttle-Service abgeholt wurden, war unsere Welt noch in Ordnung. Alles klappte reibungslos, selbst das elektronische Einchecken mit dem
alten Pass in dem das Visum ist und dem neuen Pass. Gepäck aufgeben war dann eine Minutensache. Am schönsten war es dann, dass wir von Elke empfangen wurden. Wir kannten uns bis dahin nicht
persönlich. Aber wir hatten Spass, erzählten viel und tranken von Elke spendierten Kaffee. DANKE, liebe Elke.
Dann checkten wir unsere und Ihre künftige Reiseroute ab und stellten fest, dass wir an zwei Orten in Kürze aufeinander treffen könnten. Dann trennten sich unsere Wege wieder, Elke musste arbeiten und wir durch den Zoll. Auch das klappte eigentlich recht problemlos. Dann ging es zum Flieger und pünktlich gingen wir an Bord. Die Lufthansa-Maschine war fast voll und nur uns gegenüber jenseits des Mittelganges war noch ein Plätzchen frei. Irgendwann, so kurz vor dem Türen-schliessen und abfliegen, kam ein Typ rein, klatschte seine Jacke auf den Sitz gegenüber und fauchte die Stewardess an, sie solle ihm gefälligst ein Wasser bringen. Die Stewardess blieb höflich und sagte ihm, sie müsse aktuell die beiden Exit-Ausgänge verschliessen, bevor sie Zeit für ihn hätte. Das passte ihm dann nicht und er wollte sofort den Purser sprechen. Der kam dann auch und erklärte ihm ruhig, er müsse sich gedulden, andere Dinge hätten Vorrang. Tja, das war es auch nicht was er hören wollte. Der Typ wurde richtig aggressiv, der Kapitän kam von vorne und sie diskutierten wieder. Dann platzte dem Kapitän offenbar der Kragen und er verwies diesen Randale-Fritzen des Flugzeuges. Nur der wollte nicht und es wurde dann so schlimm, dass die Polizei kam und den Kerl rausbrachte. Das ganze Theater mit diesem Typ, samt seinen Koffer aus dem Kofferraum wieder rausholen, dauerte dann knapp 1.5 Stunden. Dann endlich konnten wir starten. Natürlich entschuldigte sich der Kapitän und teilte uns mit, er hätte aber auch ein "Seelenpflästerchen" - für alle Passagiere - vor allem für die, die ihre Anschlussflüge kriegen müssten. Er würde eine andere Route und ein paar Schleichwege fliegen und somit trotz der Verspätung pünktlich in Newark landen. So war es denn auch.
Wir fliegen sonst via Chicago nach Las Vegas - wenn wir nicht sowieso von Frankfurt aus direkt mit der Condor nach Las Vegas fliegen. Aber dieses Mal war der Flug via Newark so preisgünstig, dass wir nicht widerstehen konnten. Und mit LH bis Newark war auch ne sichere Angelegenheit. Wichtig war uns, dass wir nicht mit der United Airlines weiterfliegen mussten nach Vegas.
All unsere Flüge mit dieser Gesellschaft waren immer stressig, meist wegen Unpünktlichkeit, Unfreundlichkeit und einigen anderen Dingen - vor allem am Drehkreuz Chicago.
Unser Flug ab Newark nach Las Vegas sollte planmässig mit Continental Airlines gehen. War auch alles kein Problem, selbst die Sitzplatzreservierung klappte vorzüglich. Am Samstag vor dem Abflug Montag früh bekamen wir eine Mail vom Reisebüro, dass jetzt alles gaaanz anders wäre. Der Weiterflug ab Newark fände jetzt mit der United Airlines statt und das dann auch noch 4 Stunden später als ursprünglich. Und selbstverständlich gab es auch keine Sitzplatzreservierung mehr, das Reisebüro konnte oder wollte sich keine Mühe damit machen und ich versuchte somit zähneknirschend selbst etwas via Internet zu reservieren. Unsere jetzt reservierten Sitze waren in der letzten Reihe des Fliegers, vor der Toilettentür und der dahinter liegenden Bordküche. Mir schwante nichts Gutes und ich versuchte per Telefon über die Airportschalter in Düsseldorf noch andere Plätze zu bekommen - nichts zu machen. Gottseidank hatte ich in der letzten Reihe Platz A+C belegt und den mittleren Platz leergelassen. Hinten ist es eng, weil ja auch der Flieger schmaler wird nach hinten. Als wird in Newark ankamen, hatten wir noch gut 4 Stunden Zeit bis zum Inlands-Weiterflug. Um 19 Uhr dortiger Zeit sollte der Flieger starten mit Ankunft um 23:30 nach dortiger Zeit in Las Vegas. Unser Flieger kam pünktlich an und stand direkt vor unserer Nase am "Finger" - und es sah aus, als würden wir auch um 18:40 Uhr an Bord gehen können. MITNICHTEN! Angeblich war eine der Toiletten undicht und man musste da was reparieren. Nächstes Boarding: 19:40 Uhr. Um es kurz zu machen: tatsächlich starteten wir um 20:25 Uhr - der schlechte Eindruck von vielen anderen Flügen mit der UA hatte sich mal wieder bestätigt. Dazu kam, dass es natürlich Ärger gab mit dem mittleren Platz in unserer Reihe - dabei gab es so viele andere freie Plätze. Während wir nicht "umziehen" durften auf einen bequemeren Platz, konnten die Ami´s dieses sogar ungefragt tun. Auch an Bord war nicht alles so, wie man es sich wünscht, aber was bringt es, sich zu ärgern?
Gelandet sind wir nach einem wetterbedingten, ruppigen Flug gegen Mitternacht Las Vegas-Zeit. Und wir waren froh, diesem Flieger entronnen zu sein. Dass wir in Las Vegas auf dem hintersten Teil des Airport gelandet waren und noch ellenlange Wege bis zu unseren Koffern hatten, versteht sich von selbst. Unser absoluter Wille nach diesem Trip war - und ich will da nicht reden über weitere, negative Vorkommnisse an Bord während des Fluges - dass wir unbedingt unseren Rückflug umbuchen auf eine andere Gesellschaft!
Unser nächster Weg führte dann via Shuttle zum Mietwagen-Terminal und dort zu Alamo. Mittlerweile war es weit nach Mitternacht. Und somit Dienstag - und somit ein Glückstag nach diesem lausigen Montag. Wir bekamen ein Traumauto, das da ganz alleine in der Choiceline stand -ein GMC der Fullsize-Klasse mit Superausstattung, besten Reifen und erst 20.000 Meilen alt. Er ist auch noch ein "eco"-Auto, also sparsam - dazu später mal mehr, wenn ich mich mit dem Wagen vertraut gemacht habe.
Das Super 8 erwartete uns auch, auch wenn es mittlerweile 1:10 Uhr morgens geworden war, die sind es wohl gewöhnt, dass Gäste die ganze Nacht über ankommen. Wir stellten unsere Sachen im Zimmer ab und marschierten schnurstraks nach gegenüber ins Ellis Island-Casino, ein Bierchen trinken, damit wir nach diesem Trip auch sanft schlafen konnten. Gut, mittlerweile waren wir 26 Stunden auf den Beinen, aber auf dieses Bier freuten wir uns einfach. Und getrunken haben wir ein leckeres, selbst gebrautes "Pale Ale" - aus der dortigen Minibrauerei. Heidi, natürlich auch für Dich getrunken, wie versprochen!
Geschlafen haben wir dann ab kurz nach 2:15 Uhr. Leider waren wir gegen 6 Uhr schon wieder wach. Der Jetlag und all die erlebten Dinge machen uns noch zu schaffen...
13.3.2012 ein Tag in Las Vegas
Nein, wir haben nicht das getan, was man normalerweise in Las Vegas tut - zocken. Wir nutzen die Tage hier eher dazu, uns zeitlich umzustellen und zum Einkaufen. Begonnen hat die extra kurze
Nacht - 4 Stunden Schlaf nach diesem frustigen "Erlebnisflug" sind dann sehr wenig - mit nem leckeren Frühstück in unserem Lieblings-Casino South Point.
Wir fuhren am Super 8 gegen 7:30 Uhr ab. Zuvor habe ich mir allerdings erst mal unser Schnäppchen-Auto bei Tageslicht angesehen. Klasse! Ich hätte mir zwar lieber ein Auto gewünscht, das rot oder blau ist und nicht gerade ein weisses Auto. Ich befürchte, wir werden dieses Auto öfters als einmal waschen, wenn wir erst in der roten Welt von Utah angekommen sind und auf den Backways fahren. Andererseits - einem "geschenkten Gaul"...Gut, hier drinnen gibt es soooo viele Knöpfe, die erst erforscht und erlebt werden wollen, aber das checken wir im Internet. Auch hat das Auto einen Rückwärtsfahr-Controller mit grossem Bild - kennen wir aus der Wohnmobilbranche. Das Innenleben samt Sitzen ist aus schwarzem Kunstleder, aber edel verarbeitet. Es gibt auch die Möglichkeit, den Bord-Navigator zu benutzen, aber DAS haben wir noch nicht rausgekriegt, aber das wichtigste ist eigentlich, dass er gut und komfortabel auf "eco" fährt. Und damit die vielen Tausend Meilen, die vor ja jetzt vor uns liegen, nicht zum Stressfaktor werden lässt.
Wir fuhren also in unser South Point Casino, etwas ausserhalb des Strips. Tja, auch hier bemerkt man die nicht mehr so grossen Spendierhosen der Besucher. Nicht halb so viel Autos wie sonst gewohnt standen auf den diversen Parkplätzen. Auch innen drin eher gähnende Leere. Das "Garden-Buffet" hatte auch nur eine handvoll Gäste, aber ok, es war ja auch noch früh. Das Buffet kostet für Member $6,45 plus Tax. Für alle anderen $8.95 plus Tax. Aber auch hier stellten wir fest, dass das Angebot im Vergleich zu 2009 nicht mehr so üppig war. Nur - bei DEN Mengen wird man jederzeit Tages-satt.
Danach drehten wir unsere Einkaufsrunde. Wir brauchten z.B. einen Cooler, Getränke vom Wasser bis zum Bier, eine Decke zum Abdecken unserer Koffer im Auto undundund....und dann befiel uns wieder endlose Müdigkeit. Wir also zurück ins Motel und versucht, noch ne Runde zu schlafen. Ging aber leider nicht. Mittlerweile war es 4 Uhr mittags durch und Anni hatte schon wieder Hunger...Also rein ins Auto und Richtung Jean gefahren. Dort in diesem Mini-Ort gibt es ein Hotel einsam in der Wüste, aber mit Polizeistation und Poststelle. Dazu Tankstelle und Mini-Airport für Sportflugzeuge, und das war es dann. Das besondere hier ist eher, dass es riesige Parkplätze für Trucker gibt. Und DIE waren auch reichlich da. Ich denke, dieses doch alte Hotel mit einem Standard jeseits der 60iger Jahre lebt von den Jungs. Und die fühlen sich dort offensichtlich zu Hause. Auch heute noch. Ansonsten geht da im Casino nicht mehr viel. Innen gähnende Leere, zwei Restaurants geschlossen. Somit war nur noch das Buffet-Restaurant offen, das aber dafür 24-Stunden.
Nun ja, auch hier machten sich die Sparmassnahmen bemerkbar. Aber Anni liebt ja "Prime Rib" und DAS ist dort immer noch einsame Spitze! Und 11 Dollar waren dafür auch angemessen. Über mein Essen reden wir lieber nicht. Irgendwie tut es mir schon weh zu sehen, wie doch einst stolze und grossartige und auch protzige Casino-Hotels so den Bach runter gehen. Ok, wenn man zum ersten Mal hier ist, bemerkt man das wohl wenig, aber wenn man das seit 20 Jahren sieht...Am meisten fehlt mir eigentlich das typische Casino-Flair. Da klappern die 25 cent Stücke und wenn man gewinnt, fallen sie sehr geräuschvoll unten in die Schale. Heute kommt dieses Klappern vom Band und in den meisten Maschinen kann man nur noch mit Scheinen oder Kreditkarte spielen, nicht aber mehr mit Münzen. Genug gemeckert und an alte Zeiten gedacht...
Positiv ist, die Sonne scheint! Es sind um die 24 Grad und wir gehen schon wieder in offenen Schuhen ohne Socken, im Polo-Shirt und mit Kniehosen. Um 7:30 Uhr abends war es dann genug für alles. Wir fielen im Motel nur noch ins Bett und schliefen.
Und was wir heute, am Mittwoch machen, erzähle ich Ihnen heute Abend.....
14.3.2012 Ein Tag in Las Vegas
Uhhhh, endlich mal ein bisschen länger geschlafen. Ganz ausgeschlafen sind wir noch nicht, aber fast in der hiesigen Zeit.
Und so sind wir erst mal zu Fuss gegenüber ins Casino frühstücken gegangen. Wir mussten auch weg, weil das Zimmermädchen schon mit den "Hufen vor der Tür" scharrte. Also, das Frühstück drüben im Ellis-Island-Casino-Cafe ist empfehlenswert. Es gibt ein recht grosses Angebot und wir wurden schnell fündig: einfach nur Rührei mit kleinen gebratenen Pellkartoffeln und zwei grosse Scheiben Toast mit Butter. Dazu Kaffee. Innerhalb von fünf Minuten hatten wir Kaffee und Essen und davon auch noch reichlich. Und wir waren nun wirklich nicht die einzigen Gäste hier. Sowohl die Kartöffelchen als auch das Rührei schmeckten prima - vor allem das Rührei. War wohl kein bereits vorbereitetes Flüssig-Rührei, sondern echt aufgeschlagene Eier. Wir liessen es uns richtig schmecken und überlegten dabei, was wir denn heute so machen wollten.
Natürlich mal über den Strip. Die neuen Hotels kennen wir noch nicht in fertigem Zustand. Vielleicht heute abend eine "Dunkeltour" über den beleuchteten Strip? Oder lieber eine Tour raus Richtung Summerlin/Red Canyon? Wir entschieden uns dafür, da wir noch einen kleinen Tages-Koffer suchten. Diese endlos lange Strasse ist prima zum Einkaufen. Geschäfte aller Art ohne Ende rechts und links der Strasse. Für uns bot sich da auch "Goodwill" an, eine Art Sozialkaufhaus. Hier bekommt man für kleines Geld all das, was andere nicht mehr brauchen, bzw. was grosse Firmen spenden. Und hier wurden wir dann auch fündig für unseren gebrauchten kleinen Rollkoffer. Somit müssen wir nicht mehr die grossen Koffer von a nach b schleppen, sondern nur dieses Rollköfferchen. Natürlich verschenken wir das Köfferchen auch wieder, wenn wir hier abreisen. Eine Wolldecke zum Abdecken unserer Sachen im Auto fanden wir auch noch - ein Original. An der Kasse fragte uns die Kassiererin, ob wir schon 55 Jahre wären - uhhh, das ging runter wie Öl - und als wir wissen wollten, warum, sagte sie, heute wäre doch "Thanksgiving" und da gäbe es 50% Rabatt für Rentner auf alles. So ein Mist, dass wir nicht noch mehr in diesem Laden gefunden hatten, wenn die schon ihre eigenen "Feiertage" einrichten. Und Samstag ist auch ein offizielles Fest: St. Patricks Day.
Wir fuhren weiter und ungewöhnlicherweise knurrte mir der Magen. Da es schon fast 1:30 Uhr war, beschlossen wir, heute im Hotel "M" zu essen. Dieses Hotel liegt sehr weit weg vom Strip, aber nahe der Autobahn. Ein Glaspalast von aussen und ein toller Laden von innen. Hier gibt es natürlich Spielautomaten, aber der Schwerpunkt liegt hier eher auf Tagungen und Kongressen und derlei Dinge. Hier sind wir schon seit der Eröffnung vor drei Jahren Member. Damals bedeutete das, man bekommt Rabatt auf den Buffet-Preis. Dieses Mal war das aber nicht mehr so. Wir mussten glatt $35.- hinblättern für uns zwei. Also 30.- Euro, wenn man die diversen Trinkgelder für die Tisch-Kellnerin und den Alkohol-Ausschank und den Kaffee-und Kuchen-Stand mit dazurechnet.
Aber dieses Lunch-Buffet ist echt DER Knaller. Gut, der Laden ist gross. Aber das Buffet-Angebot auch. Dazu bekommt man kostenlos Alkohol wie Bier oder Wein, den man sich allerdings selbst an einer speziellen Theke abholt. Alkoholfreie Getränke bringt die Kellnerin. Die Angebots-Palette an verschiedenen Speisen windet sich wie ein Wurm durch einen Riesen-Laden. Optisch gut gemacht, samt wechselnder Hintergrund-Leinwand an den Wänden. Und auch dieses Mal war der Laden fast voll. Trotzdem hatten wir nicht das Gefühl beengt zu sitzen oder zur Eile gedrängt zu werden, weil auch andere noch um 3 Uhr nachmittags "Mittag" essen wollten und die Leute immer noch Schlange am Eingang standen. Ich habe dieses Mal nur all die "Leckerlis" gegessen, die ich mochte. Aber bloss keine Beilagen aller Art, so lecker sie auch alle aussahen. Ich hätte sonst den Teller nicht leer bekommen. Am heftigsten und auch immer von vielen Gästen belagert war allerdings die Kuchen-Theke. Und dort gibt es auch Kaffee vom Feinsten. Als wir endlich mit allem "durch" waren, war es gut 3:30 Uhr.Wir fuhren zurück zum Motel.
Ursprünglich hatten wir ja geplant, heute Abend noch zum Strip zu fahren. Das lassen wir jetzt und warten damit bis zum Mai, wenn wir hier das Auto tauschen müssen. Wir sind doch einfach müde und lustlos auf Action.
Morgen früh fahren wir weiter nach Laughlin. Dort übernachten wir für 2 Nächte in einem Casinohotel. Von dort werden wir noch mal nach Oatman fahren, unserer Lieblingsstadt auf der Route 66.
15.3.2012 Weiterfahrt nach Laughlin
Der Tag fing schon gut an - um 6 Uhr morgens. Nein, nicht dass wir ausgeschlafen gewesen wären, wir waren einfach wach.
Also sind wir aufgestanden, ein sonniger Tag erwartete uns, wenn auch noch diesig. Kurz nach 7 Uhr sassen wir bereits beim Frühstück wieder drüben in Ellis Island. Hat wieder geschmeckt und wurde auch wieder unheimlich schnell serviert.
Um 8 Uhr waren wir fertig - mit dem Essen, dem Super 8 und Las Vegas. Und los ging es. Erst mal volltanken für 3,71 Dollar pro Gallone. Dann auf die Autobahn und Richtung Los Angeles. Normalerweise fährt man Richtung Laughlin hinten rum via Henderson/Boulder. Aber ich wollte mal wieder meine Lieblingsstrecke über die Berge fahren. 11 Meilen hinter Primm auf kalifornischer Seite geht die Strasse 163 ab, via Nipton nach Searchlight. Sie führt durch ein Senkbecken, das gefüllt ist mit viel Sand, umrahmt von vulkanischen Bergen rechts und links, eben die Mojave Preserve. Auf der anderen Seite der Senke gibt es ein zwei-Häuser-Dorf namens Nipton, aber mit viel Geschichte. Da war heute allerdings auch tote Hose. Fährt man die Strasse weiter hinauf, erreicht man den "Joshua Tree Highway". Mir gefällt es deswegen so gut hier, weil es die Cactusstrasse schlechthin ist. Viele verschiedene Sorten wachsen hier. Und das alles vor und mit dieser grossartigen Kulisse von Vulkanhügeln und -bergen in den unterschiedlichsten Farben. Hier ist wenig in rot, aber vieles braun, schwarz und lehmfarben. Faszinierend ist es auch immer wieder, wenn man die nun wirklich gewellte Geradeaus-Strasse fährt. Und irgendwann landet man wieder in Searchlight und damit auf der üblichen Strasse die auch nach Laughlin führt. Ein Vorteil "unserer" Strecke ist es auch, dass man kaum PKWs, und Laster schon gar nicht, um sich herum hat.
Hier ab Searchlight ist nun alles wieder normal, eine Autobahn -ähnliche Rennstrecke -die 95- und zum Fahren vom Feinsten.
Schade nur, dass es immer noch so diesig ist - dafür aber mit bald 28 Grad Celsius. Von dieser Strasse geht ein paar Meilen später links die Strasse durch die Berge nach Laughlin ab. Und damit der nächste Natur-Knaller. Diese ebenfalls autobahnähnliche Strasse führt abwärts durch eine supertolle Landschaft. Rechts und links graue bis braune Hügel und Berge und da mitten durch diese Strasse. Dumm nur, dass man nicht so einfach halten kann zum Fotografieren. Ich würde da stundenlang knipsen. Kommt man endlich im Tal an, sieht man schon von weitem den Colorado. Links davon schwarze Hügel mit einem Staudamm mittendrin. Leider ist der Weg zum Damm gesperrt. Wäre noch das i-Tüpfelchen auf unserer Fahrt gewesen...
Im Tal angekommen fuhren wir VOR der Brücke über den Colorado rechts ab nach Laughlin. Hier ist noch Nevada-Land und weithin sichtbar durch ein paar Casinos. Bemerkenswert und unerwartet gibt es hier Campingplätze und Wohnmobilstellplätze ohne Ende direkt im Ort. Und die alle sehr voll.
Fährt man ÜBER die Coloradobrücke landet man direkt in Arizona und der Stadt Bullhead City. Hier sind eher die Einkaufs-Centren, die Kneipen und ein Flughafen zu Hause. Schon lustig, man steht dort am Colorado und guckt rüber ins Zockerparadies mit seinen Casinos. Wir wollten noch einkaufen, fanden aber kein WalMart, also liessen wir es.
Also fuhren wir wieder über die Brücke zurück nach Laughlin in Nevada, erkundeten hier nur kurz das bisschen "Gegend" und fuhren dann direkt zu unserem Hotel "Harrahs". Dieses Casino-Hotel hatten wir gestern noch via Internet vorgebucht. Die üblichen langen Wege vom Parkhaus ins Hotel schafften wir heute spielend, da wir ja unseren neuen Tages-Koffer schon so gepackt hatten, dass nur das täglich Notwendige drin war. An der Rezeption gelang es uns mit viel Charme, den Rezeptionisten rumzukriegen, uns ein Zimmer mit Colorado-Blick zu "schenken". Und nun wohnen wir in der 15.Etage, Nordturm 3, mit weitem Blick über den Colorado und das emsige Treiben der Sportler dort unten mit Sportbooten, Angelkähnen, Wassertaxen und Jetskibooten.
Das Hotel samt Casino gefällt mir. Es hat irgendwie den Charme der 50iger Jahre, wenn auch voll durchrenoviert und attraktiv gestaltet. Es gibt sogar ein Buffet dort. Dafür kamen wir aber zu spät - öffnete erst wieder am Spätnachmittag. Statt dessen sind wir erst einmal "Member" geworden, damit das Buffet morgen früh jeweils 3 Dollar billiger wird. Und dann war erst einmal ne Runde Ausruhen, sprich Schlafen, angesagt.
Später gingen wir dann runter ins Casino, endlich mal ne Runde zocken. Aber es war so, wie es immer ist, gewonnen hat der Automat. Anni verspielte 2 Dollar und ich hatte ne Glückssträhne - ich durfte via Minigewinn meine 2 eingesetzten Dollar behalten....
Anders und eher unerwartet ist das Casino sehr voll. Auch an den Pokertischen und den High-Limit Bereichen. Es gibt hier sogar einen Nichtraucher-Zocker-Bereich. Das ist sehr angenehm. Die Luft ist fast sauber. Als wir genug hatten vom Casino und auch der Souvenirladen uns nicht mehr reizte, machten wir uns wieder auf den Weg zu unserem Zimmer. Was uns dabei auffiel - gerade kamen 3! grosse Busse an, voller Asiaten. Ob die wohl auch zocken? oder nur ne Schlafrunde drehen vor dem nächsten amerikanischen Bundesstaat?
Wie auch immer - wir waren, was uns angeht auf dem Weg zur nächsten Runde schlafen...Morgen steht die Route 66 an und unser Lieblingsort Oatman.
16.3.2012 Ausflug nach Oatman
Lästig ist es immer noch, wenn man morgens um 5 Uhr schon topfit ist. Aber heute passte das prima. Gegen 7:30 Uhr waren wir geschniegelt und gebügelt unten am Buffet zwecks Frühstück. Das Buffet erinnert ein bisschen an das im South Point in Las Vegas. Auch hier könnte man heute schon Mittagessen - eben brunchen. Also gab es bei uns nicht nur die obligatorischen Eier aller Art, sondern eben auch ein bisschen amerikanischen Turkey, ein bisschen mexikanische Bratkartoffel und ein bisschen chinesisches Fleisch. Dazu verschiedene Sorten Obst und zum Abschluss eine Schokoladen-Erdbeere für Anni und ein Stück Zimtbrei in Kuchenform für mich - lecker.
Frisch gestärkt machten wir uns danach auf die Socken nach Kingman. Es gibt viele Wege um von Laughlin nach Oatman zu kommen. Wir entschieden uns dafür, erst mal wieder via 95 nach Kingman zu fahren, dort ins Visitor Center zu gehen und dann hochzufahren nach Oatman. Aber erst mal führte uns diese 95 wiederum über eine supertolle Gebirgsstrecke - quasi die Fortsetzung der vulkanisch angehauchten Strecke von Nevada nun aber weiter in Richtung Arizona und Kingman. Auch hier wieder keine Möglichkeit mal zu halten, um diese grossartige Kulisse zu fotografieren - bis auf eine Abfahrt rechts. Die Strasse führt ins Niemandsland und ist eigentlich gesperrt. Aber was heisst das schon. Da sieht man einen umgenieteten Stacheldrahtzaun, einen Mann mit Auto der Fotos macht und mit einer Kladde in Buddellöcher kriecht - ein Goldschürfer auf Abwegen? Er winkte uns zu und wir fuhren eben diese gesperrte Strasse an ihm vorbei vielleicht noch eine Meile lang, bevor sie endete. Und die "Natur" von der 95 war auch hier. Wir hielten und fotografierten und sahen auch tatsächlich viele Stolleneingänge.
Endlich zufrieden mit Fotos dieser Gegend, fuhren wir zurück auf die Hauptstrasse und weiter Richtung Kingman bis zum Coyote-Pass. Danach gin es erst mal abwärts ins "Golden Valley" - einem endlos geraden, zersiedelten Tal bis auf die andere Seite, wieder hoch in die Berge. Und dann war da auch direkt Kingman. Hier hat sich tatsächlich auch nicht viel geändert. Es ist immer noch die Route 66- Strasse und das Visitor Center liegt nach wie vor fast gegenüber der Strasse, von der wir kamen. Dort holten wir uns ein paar aktuelle Karten und Prospekte, hielten ein Schwätzchen mit dem Chef dort und weiter ging es.
Kurz hinter dem Visitorcenter geht links die Strasse ab nach Oatman. Man fährt eine Weile durch ein Tal, dann eine Weile neben der Autobahn und nach einer Unterführung gehts dann endlich auf die Piste Richtung Oatman. In den vielen Jahren in denen wir hier in der Gegend waren, sind wir immer genau diesen Weg gefahren. Es immer noch ein Natur-aha-Erlebnis diese Berg-Gegend von unten herauf zu fahren. Und ist man erst einmal am höchsten Punkt, dem Sitgreaves-Pass mit 3.550ft angekommen, hat man abwärts rückblickend dann auch wieder einen supertollen Blick ins Mojave-Tal. Für die guten 30 Meilen nach Oatman brauchten wir über eine Stunde und das war es wert.
Schon letztes Mal sahen wir direkt an der Strasse ein paar Digger, die ein neues Loch in die Felsen gegraben hatten. Das "Loch" ist immer noch in Betrieb, nur mittlerweile zehn mal so gross wie beim letzten Mal. Jetzt sassen zwei Frauen! dort drin und buddelten. Und so von Frau zu Frau fragt es sich halt einfacher, ob sie denn nach Gold graben würden? Ist ja schliesslich das Land und die Gegend in der auch heute noch heftigst nach Gold gebuddelt wird. Aber nein, die Ladies gruben nach Achat! Eine sass am inneren Grubenrand und die andere kloppte mit einem Hammer gegen die Wand, tief unten im Licht einer Lampe. Nun ja, ich habe ein Foto gemacht von der Grube daneben, die schon ausgehöhlt war. War ja schon froh, dass ich überhaupt den Mädels über die Schulter gucken durfte.
Ist man dann am Pass und schaut zurück, ist es landschaftlich einfach toll. Man sieht sooo viele verschieden farbige Hügel, Bergkämme und schwarze Brocken. Fährt man auf die andere Seite abwärts vom Pass, ist alles wieder rotbraun, zackig und bergig. Dafür gibt es jetzt seit ein paar Jahren eine professionelle Goldgrabe-Stelle mit schwerem Gerät. Vor vielen, vielen Jahren sah man hier noch die "Handarbeiter" buddeln. Aber so ist das eben. Den echten Digger gibt es eben nur noch in Legenden.
In Oatman angekommen - Betrieb wie immer. Viele Menschen liefen durch die einzige Strasse, die gesäumt ist von Läden aller Art - Souvenir, Souvenir, Souvenir, Kneipe und Hotel. Alles fein aufgemotzt a la Route 66. Und natürlich waren viele Biker da mit vorwiegend Harley´s. Und dann kam auch noch einer mit nem Trike der Art, wie ich ihn gerne hätte - wäre ich 30 Jahre jünger.
DIE Attraktion sind natürlich die Esel, von denen hier jede Menge rumlaufen. Oft weisse Esel. Und natürlich werden sie von den Touristen mit in den Läden gekauftem Spezialfutter gefüttert. Kurz nach 14 Uhr kommt dann noch die obligatorische Show mit viel Knallerei unter Cowboys. Unsere Lieblingsattraktion ist allerdings das Oatman Hotel, erbaut 1902 und früher oft Kulisse für Westernfilme. Geht man hinein, wird man erschlagen von mittlerweile Tausenden von Dollars, die überall hängen oder kleben - selbst auf der Toilette. Waren es vor vielen Jahren mal ein, zwei Wände und die Decke der Bar, gibt es jetzt keine freie Stelle mehr. Nur noch drüberkleben...Wir haben auch mal früher Dollars an die Wand geklebt, aber alle sind längst verschwunden unter einer dicken Schicht neuerer Dollars, die über die alten Dollars drübergepappt sind. Dort, wo früher mal Oldtimer-Autos mitten im Lokal standen, stehen jetzt Tische und Stühle und ein "Cowboy" sitzt auf einer kleinen Bühne und spielt und singt Westernsongs - übrigens sehr gut. Uns war es zu voll da und wir gingen wieder aus der Kneipe. Ob es da heute wirklich noch Übernachtungsmöglichkeiten gibt?- ist ja eigentlich ein Hotel...Auf dem Weg zum Auto hatte ein Esel wohl Gefallen an Anni gefunden und lief ihr nach. Und das, obwohl sie nicht einmal etwas zu futtern für ihn hatte.Und so kamen wir dann doch noch zu schönen Esel-Aufnahmen.
Wir fuhren weiter und zurück über Bullhead City Richtung Laughlin. Mittlerweile war es für unser untrainiertes Gefühl drückend heiss - 28 Grad Celsius. Der Himmel war dunkel zugezogen und ein heisser Wüstenwind fegte durch die Strassen. Laut Wetterbericht sollte es hier ja sogar regnen...Wir gingen in Bullhead City erst mal einkaufen. Wir hatten Hunger bis unter die Arme. Ins Lokal wollten wir nicht schon wieder, wir wollten nur ne Kleinigkeit - z.B. ein kleines Sandwich. Und das fanden wir denn auch im Safeway Supermarkt - siehe Foto!
Zurück im Hotel - es war nach 16 Uhr - merkten wir erst einmal, wie schlapp einen dieses Wetter dann doch macht. Und laut neuestem Wetterbericht im TV stand Regen an.
Laut Plan wollten wir eigentlich morgen durch den Joshua Tree NP und danach bis zum Ort Yucca zum Übernachten.
Doch wir merkten, dass wir doch noch nicht sooo fit waren, das volle Programm durchzuziehen. Und eigentlich ist man nicht in Eile bei so einer langen Tour wie der unsrigen. Spontan beschlossen wir deshalb, wenn es möglich ist - morgen ist St.Patricks-Day und das Casino ist brechend voll - noch eine Nacht länger hier im Hotel zu bleiben und den morgigen "Feier"-Tag hier ganz geruhsam anzugehen. Und siehe da: es war möglich - sogar trotz Wochenende zum gleichen Preis. Vor lauter Zufriedenheit und Freude gingen wir zocken. Um es kurz zu machen - nach einer Stunde hatten wir genug. Ich verlor 2 Dollar und Anni gewann 5 Dollar. Und dazu hatten wir noch jeder zwei MGD-Bierchen gegen Trinkgeld spendiert bekommen...was für ein toller Tag.
Morgen werden wir unseren Faulenzertag ruhig gestalten und einkaufen fahren - wir brauchen beide neue Polo-Shirts, und viele andere Sachen, die uns bestimmt vor Ort einfallen werden - eine neue Uhr habe ich mir schon spendiert - hatte ja versehentlich meine eigentliche Uhr zu Hause liegen lassen...
17.3.2012 Faulenzertag in Laughlin
War gut so, dass wir hier "abgehängt" haben. Anni hat Fieber und sie ist schlapp. Und da macht es natürlich keinen Spass, irgend wohin zu fahren. Ausser einkaufen natürlich...
Aber zuerst gingen wir frühstücken. Im Colorado Belle Casino. Das Casino sieht aus wie ein Schaufelrad-Dampfer - New Orleans-Stil. Innen drin ist es optisch auch nicht schlecht. In der ersten Etage sind ein paar Souvenirläden und Lokale angesiedelt. Geöffnet war allerdings nur das Buffet vom "Capt´n Buffet". Preis 11.99 + Tax. Also der gleiche Preis wie bei uns im Harrah´s. Geschmeckt hat es uns bei uns "zu Hause" allerdings besser. Und auch die Auswahl im Harrah´s war für einen Brunch um Klassen besser. Aber satt wurden wir und das war die Hauptsache.
Anschliessend fuhren wir "rüber nach Arizona". Wir wollten nicht viel und auch nicht lange unterwegs sein. Und da hielten wir uns auch dran, schon weil es Anni nicht so gut ging. Es war zu diesem Zeitpunkt noch sonnig, aber ein scharfer Wind pfiff. Unten auf dem Colorado bildeten sich Wellen, gegenläufig zum Fluss und die Taxiboote, die zwischen den Casinos verkehren, sahen sehr durchgeschüttelt aus. Eigentlich wollten wir noch an den "Strand" vom Harrah´s Hotel, aber das liessen wir. Zu windig. Und überraschend zogen auch Regenwände auf, man sah die Berge ringsherum nicht mehr. Wie Nebelbänke. Und dann schüttete es auch bei uns aus allen Eimern. Die Natur in dieser doch trostlosen Sandwüste hat bestimmt laut Danke! gerufen. Wie gut, dass wir heute nicht weitergefahren waren. Laut Wetterbericht schneite!! es runter bis Phoenix.
Da aber Wochenende war, war hier trotzdem der Teufel los. Es war wahnsinnig voll hier. Ich denke, die anderen Casino-Hotels haben auch die "Hütte" vollgehabt. Ist halt auch verführerisch, wenn man nur mal eben über den Colorado fahren muss, um ein bisschen Zocker-Spass haben zu können. Wir haben uns die Zeit genommen, mal ein bisschen rumzulaufen im Haus und sich ein Bild zu machen im Vergleich zu Las Vegas. Das Parkhaus ist griffig nah und entweder über Treppen oder übers Casino mittels Aufzügen und Übergängen zu erreichen, und alles nicht weit. Und die Freundlichkeit der Mitarbeiter, egal wer es war, gefiel uns auch. Dass neben dem grossen Buffet auch andere Lokalitäten mit Essensmöglichkeiten da waren, ist normal. Aber ein McDonald mitten im Casino sieht man dann auch nicht so oft. Und bei denen war es immer voll-kein Wunder bei Preisen von 1.69 Dollar für nen Doppelburger. Wo man in den klassischen Lokalen ja für diesen Preis nicht mal mehr die Pommes dazu bekommt.....Gut, wir waren nicht am hauseigenen Strand. Aber bei DEM Sturm...Unser Zimmer dürfte normalerweise teurer sein, als die pro Nacht gezahlten 37.- Dollar incl.Tax. Es sah sehr neu renoviert aus, war sehr sauber und hatte eben diesen tollen Blick auf den Colorado.
Morgen werden wir hier abreisen. Schliesslich haben wir noch viel vor. Hoffentlich regnet und schneit es dann nicht schon wieder.
Auf dem Plan für morgen steht Joshua Tree NP und Übernachtung im Super8 in Yucca Valley und endlich wieder Internet...
18.3.2012 Weiterfahrt über Joshua Tree NP nach Yucca Valley
Gestern Abend und die halbe Nacht hat es richtig klatschend geregnet - auch an die Scheiben im 15. Stock. Heute morgen war erst einmal blauer Himmel, durchzogen von ein paar dunklen Wolkenschleiern. Frühstück fiel heute aus - ich hatte noch ein Brötchen von gestern und Anni wollte nichts essen. Also checkten wir an der Rezeption aus und bezahlten tatsächlich nur für 3 Nächte knapp 112.- Dollar, trotz Wochenende. Gefiel uns sehr gut - ist eine Empfehlung wert. Wir also los mit unserem Kleingepäck zum Auto und ab in die Gegend. Eigentlich sehr trostlos, diese Sandhügel rechts und links in gross und in sehr gross. Nur durchzogen von denen vom Wasser glattgespülten Furchen. Klar, wir hätten auch wieder auf Arizona-Seite via Needles fahren können, aber wir wollten so schnell wie möglich endlich auf unsere Route 66 und da war dieser Weg schneller und kürzer. Auf der I-40 angekommen Richtung Barstow, ist unser Abzweig immer der nach Amboy. Und dann geht es ganz lange auf der alten Route 66-Strasse nach Amboy. Immer geradeaus durch eine tolle Vulkan-Landschaft. Mindestens 40 Meilen lang. Kurz vor dem Ort Amboy steht ein Baum, vollgespickt mit Turnschuhen, Schuhen, Jeans, Tüchern undundund...und den suchten wir, um zu sehen wie voll er nun war im Vergleich zu den Jahren davor. Und dann sahen wir das Unglaubliche. Unser Baum, den wir seit vielen Jahren kannten, war kaputt - einfach auseinander gebrochen und hin war er.
Wir fuhren weiter. Durch Amboy, über die Schienen und dann nicht geradeaus zum Krater, sondern links herum via Salzfelder nach Twentynine-Palms. Auch die Salzfelder sind nicht mehr in Betrieb, so scheint es. Nur ein einziger Wasser-Kanal schien in Funktion, aber ringsherum gab es endlose Salz-Felder die nicht abgeerntet bzw. verrottet waren. Weiter ging es Richtung Twentynine Palms, über den Pass und durch endlose Weiten, mehr oder weniger langweilig. Und dann waren wir endlich angekommen und fuhren nicht in den Ort selbst, sondern direkt durch zum Nationalpark. Jahres-Pass vorgezeigt, ID vorgezeigt, Broschüren genommen und ab gings in die Steine. Ja, der Joshua Tree Park hat auch jede Menge Kakteen. Aber für uns viel interessanter waren die riesigen Felsenlandschaften, rund und lang und eckig und zusammen-gepappt und auseinander-gebrochen. Und wenn es keine Runden gab, dann standen da eckige, hochragende und gesplitterte Felsengebilde. Wahnsinn - und ein Paradies für Wanderer. Wir fuhren einige ausgeschilderte Schotterstrassen abseits der Hauptpiste und durch eine Campingplatz-Anlage vom Feinsten, mitten zwischen dieser grossartigen Felsenlandschaft. Und ganz plötzlich, als wir gerade von diesem Platz runter fuhren, fing es an zu schneien - aber wie. Wir hatten plötzlich einen richtigen Sturm und dieser peitschte die Schneeflocken über die Strasse - irre. Und das mitten im März so weit südlich. Wir fuhren schleunigst weiter. Nach 6-7 Meilen war der Spuk vorbei und wieder strahlender Sonnenschein, als wäre nie etwas gewesen. Nicht zu fassen.
Trotzdem, wir waren abgefüllt mit Felsen aller Art und wir wollten nur noch ins Motel. Und so landeten wir eine halbe Stunde später im Ort Yucca Valley im Super 8. Zu Hause noch hatte ich mir für die jeweils angepeilten Motels die aktuellen Preise ausgedruckt, weil wir aus Erfahrung wissen, wenn ein Inder die Filiale leitet, versucht er immer einen höheren Preis zu verkaufen fürs Zimmer. Und so war es auch dieses Mal. Wir sind da ja rigoros - wir sagten "no thanks" und wollten gehen. Da lenkte der Chef ein. Ich hielt im zusätzlich das ausgedruckte Angebot unter die Nase und siehe da, plötzlich bekamen wir diesen Preis auch. Geht doch! Inclusiv Tax haben wir so nur 51 Dollar bezahlt, anstatt die geforderten 67 Dollar. Anni geht es wieder besser. Wir rätseln immer noch, ob sie sich mit verdorbenem Essen etwas gefangen hatte. Alle Symptome dafür passten zusammen. So haben wir den restlichen Nachmittag im Zimmer verbracht - obwohl nebenan eines unserer Lieblings-Restaurants - das "Sizzler" logiert. Aber essen gehen wäre ja auch nicht drin gewesen mit Annis Problemen. Ausserdem schneite es jetzt hier wie verrückt. Das Wetter von vorhin im Park war uns gefolgt. Aber wir sassen jetzt eben trocken und warm.
Morgen fahren wir weiter nach Indio, wenn es Anni einigermassen wieder gehen sollte, sonst bleiben wir noch länger hier...
19.03.2012 Ein steiniger Weg nach Indio
Heute Nacht haben wir beide mal richtig fast durchgehend geschlafen. Heute morgen sind wir dann so um 7:30 Uhr aufgestanden, haben unsere Sachen gepackt, einen Kaffee und Toast vom Frühstücksraum
geholt, gefuttert und nix wie weg. Dachten wir jedenfalls - aber das Auto war ziemlich vereist und lausig kalt war es auch, trotz Sonne. Ein Stückchen weiter gibt es einen Walmart und ich wollte
nur noch eines - ne lange Hose kaufen. Leider habe ich nichts gefunden, das mir gefallen hätte. Also habe ich wenigstens Socken für 97 cent gekauft, damit meine Zehen nicht auch noch frieren
müssen. Dann haben wir noch nachgetankt - 1 Gallone 4.21 Dollar - und das war die billigste! Tankstelle. Das Wetter blieb weiterhin sonnig. Glück gehabt. Laut Wetterbericht geht um Flagstaff
herum nix mehr - Schnee ohne Ende und die Autobahn stellenweise gesperrt wegen querstehender LKW´s. Und auch in Phoenix soll noch einiges runterkommen an Schnee. Aber was solls - da müssen wir
durch. Unser Plan war für heute, via Little Morongo Canyon nach Hot Springs und von da die Dillon Road weiter, quasi jenseits der San Andreas Fault entlang zu fahren. Dann zum Hotel in Indio, das
wir heute morgen noch per Internet gebucht hatten. Aber wie es so ist - der Montagmorgen war nicht der Brüller. Als erstes fanden wir die Little Morongo Abfahrt nicht, weil unsere beiden US-Navis
sich nicht einigen konnten, wie wir fahren sollten. Dann hätten wir auch noch fast die Abfahrt nach Hot Springs verpasst. Aber per richtiger Land-Karte fanden wir dann den Weg und auch den
Abzweig zur Dillon Road - ausgewiesen als "Scenic Byway". Diese Strasse sollte man allerdings umtaufen in Wellen-Road. So was Welliges haben wir lange nicht mehr gesehen. Und das nicht nur ein
kleines Stück lang, sondern die gesamte Strecke. Ist einerseits witzig und andererseits nervig. Dann sahen wir einen "Riss" rechts jenseits der Strasse - und diesen endlos lang als schmaler Weg
und wir dachten, dass ist nun die San Andreas Falte. Im Nach-hinein wissen wir - war nix. Also weiter. Und dann waren wir wieder auf der anderen Seite der "Falte" ohne wirklich was gesehen
zu haben. Wir waren enttäuscht. Jetzt waren wir extra diese Strecke gefahren, weil es ja laut Karten nicht nur an der Falte entlang, sondern sogar über den "Riss" gehen sollte. Und wir haben
nichts wirklich Tolles und Interessantes davon gesehen.
In unser Hotel konnten wir nicht vor 3 Uhr nachmittags, es war aber erst gut 11 Uhr. Vor uns die I-10 und ein quakendes Navi, das uns auf genau diese Autobahn schicken wollte nach Indio. Ich fuhr also drauf - allerdings nicht nach Westen wie das Navi befahl, sondern nach Osten. Für morgen war der "Painted Desert Canyon" geplant, quasi auf dem Weg runter zur Salton Sea und nach Brawley. Und ich wusste, dass es da auch eine Autobahnabfahrt gab namens "Box Canyon Road". Fährt man diese Strasse durch, dann gibt es fast am Ende davon rechts eine Abfahrt in den Painted Canyon.
Was ich nicht wusste war, dass diese Box Canyon Road ein Knaller war. Dieser Canyon ist eigentlich ein riesiges Flussbett. Und wenn da mal Wasser drin ist, möchte ich hundert Kilometer weit weg sein. Umgerissene Bäume, herumliegende wie mit Gewalt abgerissene Felsbrocken aus den Felswänden rings herum. Und dazwischen eine geteerte Strasse für all die verrückten Autofahrer, die Natur pur lieben. Und Steine, Steine, Steine...Ich weiss nicht, wie oft wir angehalten haben um zu fotografieren. Aber genug kriegten wir eigentlich nicht davon. Dann sahen wir linkerhand den Little Box Canyon, eine kleine Schlucht zwischen hohen Stein/Lehmwänden. Zu befahren mit Allrad. Wir also los. Leider nicht sehr weit. Der Steinsand war tief und noch feucht vom starken Regen der vergangenen Nacht und ich traute mich nicht wirklich, das Risiko einzugehen, irgendwo hängen zu bleiben. Also liessen wir es. Es wird andere, bessere Gelegenheiten geben.
Und die Gelegenheit kam dann auch ziemlich flott im "Painted Canyon". Erst fuhr ich mal durch Sand und Geröll, weil ich die Strasse da vermutete. War sie aber nicht. Aber ich weiss jetzt - der Wagen macht spielend tiefen Sand. Immerhin führte uns diese "Abkürzung" aber auf den richtigen Weg...Wir waren eigentlich davon ausgegangen, dass dieser Painted Canyon noch so ne Art Geheimtip war. Aber nein, war er nicht. Hier war Betrieb wie auf dem Bahnhof. Selbst normale PKW´s tummelten sich hier eigentlich problemlos. Der nicht asphaltierte Strassen-Untergrund ist nur sehr holperig und wellig. Eigentlich kann ich nur sagen, das war Knaller Nummer 2. Den Canyon MUSS man gesehen haben. Steine, Steine, Steine, aber in allen Farben. Und das auf nur ca. 6 Meilen. Als wir dann endlich am Ende dieser Strasse angekommen waren, war noch nicht Schluss - da gab es noch einen Weg durch eine Schlucht mit wahnsinnig hohen Wänden rechts und links, wenn man ein kleines Menschlein ist. Wir gingen hinein, obwohl der Sand dort tief und unangenehm zu laufen war. Das mussten wir gesehen haben.
Allerdings drehten wir nach einer Viertelstunde laufen dann doch um, als die Felswände niedriger wurden und der Weg abwärts ging ins flachere Gelände. Es muss aber ein Paradies für Wanderer sein, denn am Parkplatz vor der Schlucht standen sehr viele Autos. Und eine Wandergruppe mit Rucksack und Wasserflaschen kam uns entgegen. Alles in allem haben wir für die 6 Meilen samt Wandern eine gute Stunde gebraucht. Als wir wieder auf der Hauptstrasse waren, hatten wir genug von den Steinen. Super 8 und etwas zu essen standen jetzt nur noch auf dem Plan. Gesagt - getan. Eingecheckt - über die Strasse nach Sizzler gegangen, nen Happen gegessen und das wars.
Nun sitzen wir hier, jeder vor seinem PC und wir bemühen uns, aktuell unsere Erlebnisse zu verarbeiten und zu Papier zu bringen, bzw. die Bilder einzusetzen. Übrigens - hier ist es richtig warm und ich bin froh, dass ich heute morgen keine lange Hose kaufen konnte. Hat doch alles seinen Sinn...
Morgen fahren wir weiter - den Salton Sea runter, Blubberlöcher gucken und dann in Brawley übernachten...
20.3.2012 Muschelstrand, tote Fische, viele Vögel
und tolle Blubberlöcher am Salton Sea
Heute morgen war Anni die erste, die wach wurde. Ich hätte ja gerne noch ne Runde geknackt, ging aber nicht mehr...Also gut, aufgestanden, angezogen - das Duschen haben wir uns heute morgen hier
erspart - in die Rezeption gegangen. Frühstück? nun ja, das war ärmlich. Nicht mal "decaf" gab es. Von O-Saft ganz zu schweigen. Und Marmelade und Toast sind nun nicht mein Ding. Und wenn es
ausser Cornflakes dann nix gibt, kann ich auch aufs Frühstück verzichten. Wir also los Richtung Brawley und am Salton Sea entlang als erstes Ziel. Die 111 ist eine gut ausgebaute Strasse und geht
auch durch bis Brawley, also konnten wir uns auch nicht verfahren. Der Salton Sea selbst ist ein Salzsee für den wir Touristen normalerweise kein Auge haben. Erst recht nicht die sehr langweilige
Strecke östlich des Sees. Wir waren ein Stückchen am See auf der 111 entlang gefahren, da gab es die erste der vielen Abfahrten zum See hinunter. Wir also eher lustlos dahin gefahren zum
"Salton Sea Beach". Und dann waren wir dann doch wieder überrascht. Meilenweit nur Muschelstrand - fein zerrieben und leicht rosa. Dazu jede Menge Vögel, Strandläufer, Möven und jede Menge
Pelikane. Wir gingen zu Fuss runter bis ans Wasser und trauten unseren Augen nicht: hunderte Gerippe von Fischen. Nein, nicht von den Vögeln aufgefressen, sondern irgendwie aufgelöst. Das Wasser
des Salton Sees war an diesen Stellen sehr trüb und sehr grün und sehr algig. Stellenweise lagen tote Fische in Pfützen herum, teilweise nur noch Gerippe, Und es stank - nach Fisch, nach
Verwesung, nach Algen - und das alles an diesem wundervollen Muschelstrand. Wir waren schon ein bisschen geschockt. Auf der Weiterfahrt fanden wir dann das nächste "Recreations-Gebiet".
Wir also auch dahin abgebogen. Da lagen wenig tote Fischgräten, dafür lasen wir auf einer Tafel, dass hier Hunderte von Vögeln "Pause" machen, bevor sie weiterfliegen. Und so war es dann auch.
Schön, faszinierend und toll. Also weiter, nächster Beach. Der hiess dann "Bombay Beach". Und das war dann der Platz, an dem wir nicht ausstiegen, sondern flott die "Mücke" machten. Eigentlich
ein Campground. Der war jetzt aber dermassen vergammelt, verlottert, versifft, dass wir uns erschrocken gefragt haben, wie man hier nur so leben kann - und da liefen eine Menge Menschen und auch
viele Kinder rum.
Unser nächster Halt war Niland. Eine Ortschaft, in der mitten drin an der McDonald Str. aktive Schlammlöcher sein sollten. Und DAS wollten wir sehen. Die Ortschaft war miniklein und wir waren schon längst da schon durch, als wir endlich rechterhand diese McDo-Strasse auf dem Strassenschild lasen. Eine breite Schotterstrasse in eine landwirtschaftlichen Unendlichkeit bis zu einem Kraftwerk. Dahinter ging es flott um eine Links-Kurve auf die Davis-Road. Und gerade, als wir überlegten, wie wir denn nun weiterfahren müssten, sahen wir sie: Hohe, graue Kegel - links auf einer "Wiese", mutterseelen-allein. Man konnte sogar mit dem Auto bis dran fahren - toll. Wann steht man schon einmal mit dem Auto zwischen blubbernden und spuckenden Geysiren...Wir krabbelten auf und zwischen diese Kegel und fotografierten, was das Zeug hielt. Eine supertolle Angelegenheit und das heutige absolute Highlight. Es dauerte bestimmt eine halbe Stunde bis wir zwischen den grauen Kegeln alles gesehen hatten. Natürlich waren ein paar Schlamm-Löcher schon verstummt, andere bestanden aus blubbernden Löchern tief in den Boden eingegraben und noch andere begannen gerade sich zu entwickeln. Ein tolles Erlebnis. Ja, dieser Zauberplatz ist schwer zu finden, in dieser Stadt Niland, die keine ist. Der "Blubberplatz" selbst wurde weder bewacht, beschützt noch touristisch verwaltet - sprich, es kostete kein Eintrittsgeld. Und allein waren wir dort auch noch.
Unsere Weiterfahrt sollte nur noch nach Brawley gehen, wir hatten beide Hunger. Und so fuhren wir wieder über viele endlose Strassen mit Schotterbelag. Bis wir irgendwann kurz vor Brawley auf eine normale, geteerte Strasse kamen.Und dann lief uns PizzaHut über den Weg und wir gingen erst mal essen.
Heute morgen hatten wir noch unser, zu Hause noch ausgegucktes Hotel in Brawley gebucht über Booking.com - das "Townhouse Inn und Suites". Sollte 59.- Dollar kosten für ein Zimmer mit "Double Beds". Als wir dort ankamen schlug uns als erstes ein Schwall "indische Gewürzmischung" entgegen. Dann hiess es, nein, wir hätten ein Zimmer mit einem King Bed gebucht. Für 10 Dollar mehr könnten wir auch 2 Betten haben. Ich wollte sofort stornieren, solche Art "Geschäfte" mag ich nicht. Aber stornieren heisst, ich zahle trotzdem für nichts. Der Typ rief dann "Booking.com" an. Ich schilderte dem dortigen Sachbearbeiter die Situation hier und dass wir kostenfrei stornieren, und nicht den vollen Preis als "Fee" bezahlen wollten, wie der Typ hier gefordert hatte. Er versprach mir, mit dem Typen zu reden. Zwischenzeitlich - wir waren natürlich hundemüde - meinte Anni, wir sollten uns das Zimmer wenigstens mal ansehen. Das Zimmer war erstaunlicherweise ok und geruchsfrei, und so beschlossen wir, bevor wir lange etwas anderes suchen mussten, dann doch die 10 Dollar mehr zu latzen. Gesagt - getan. Wir mussten das Zimmer sofort bezahlen und wir wollten nur noch unsere Ruhe. Eine halbe Stunde später hatte ich ne SMS auf meinem Handy von Booking.com - der Rezeptions-Typ hatte grosszügig auf die Stornogebühr verzichtet! Na klar, wir hatten ja schon mehr bezahlt...Wir waren stocksauer über diese linke Tour. Aber für uns bedeutet das nur, noch mehr aufzupassen bei den Buchungen.
Morgen fahren wir weiter via Algodones Dunes nach Phoenix. Ursprünglich hatten wir für dort 2 Nächte vorgesehen. Wir machen das aber ein bisschen vom Wetter abhängig. Und wir buchen dort nach Ansehen des Motels samt Inhalt, und NICHT per Internet auf Vertrauen...
21.3.2012 zu-auf-und durch die Algodones Dünen und weiter bis Phoenix
Heute morgen machten wir uns gegen 8:30 Uhr auf die Socken. Trotz des gestrigen Ärgers mit dem sog.Hotelmanager muss man sagen, dass das Zimmer absolut ok war. Ein sauberes Bad, wohl relativ frisch neu gefliest, ein sauberer und neuer Duschvorhang und ein toller Duschkopf-so macht es Spass von oben nass zu werden...Die Betten waren sauber und gut und am Zimmer als solches gab es absolut nichts auszusetzen. Als wir gepackt hatten und startklar waren, wollten wir uns nur einen Kaffee holen. Kaffee? nein den gibt es da nicht - nur Saft und Eis und ein bisschen Marmelade und 4 Scheiben weissen Toast...das ist dann mal ein "kontinentales Frühstück"...Wir verzichteten, checkten bei Oma und Enkelkind! aus und fuhren ab.
Unser Weg sollte uns heute durch die Algodones-Dünen führen. Wir waren hier schon mal auf die Schnelle gewesen und damals gefiel es uns sehr gut. Heute wollten wir das Ganze noch mal in aller Ruhe machen. Einen Becher Kaffee hätten wir schon noch gerne irgendwo mitgenommen. War aber nichts passendes - sprich Tankstelle oder Restaurant da. Und so liessen wir es, wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir ohne Kaffee oder Frühstück auf Tour gehen. Fährt man die 78 East, dann fährt man sehr, sehr lange auf dieser Strasse bis hinter die Dünen und das ist gut so. Ist man im Bereich der Dünen heisst es nämlich nur noch Dünen gucken und nicht Strassenschilder. Aber vorher kommt man noch an den " Solar-Kühen" vorbei. Tausende von Kühen, in offene Ställe gepfercht und über deren Häuptern riesige Solaranlagen. Nun ja, man kann ja eines mit dem anderen verbinden - Strom bringt mehr als ein als verkauftes Rindersteak, stinkt nicht und muss auch nicht gefüttert werden.
Fährt man weiter, kommt eine Riesendüne unaufhaltsam auf einen zu. Die Algodones Düne - die offiziell als "Imperial Sand Dunes Recreation" ausgewiesen ist. Die 78 East führt mitten durch diese Düne. Aber das ist nur ein Klacks. Die Gesamtgrösse beträgt 85 Kilometer Länge und 10 Kilometer Breite. Allein linkerhand der Strasse liegt ein Tierschutzgebiet das 22 Hektar gross ist. Das Gebiet dahinter - einfach nur Dünen - ist noch zweimal so gross. Und das Gebiet rechts der Strasse ist das Paradies der Buggy-Fahrer. Und auch an deren Strassen-Ende ist die Düne noch lange nicht am Ende. Wir jedenfalls sind rechts rum gefahren ins Buggy-Paradies. Man kann mehr als 6 Meilen = fast 10 Kilometer in einer Richtung auf asphaltierter Strasse fahren. Links und rechts der Strasse Dünen bis zum Horizont und jede Menge riesiger Wohnmobile mit Anhängern, noch mehr Buggys in allen Grössen und nicht zu vergessen, mitten in den Dünen Klo-Häuschen. Muss ja schliesslich alles seine Ordnung haben...
Wir fuhren die gesamte Strecke durch. Man muss sich mal vorstellen - eine Düne, asphaltiert, dauernd vom Sand überweht, dazu erwachsene Männer, die wie die Bekloppten die Dünen rechts und links und oben und wieder unten durch hochfahren, und dann anschliessend friedlich in ihren Campingstühlen vor ihren Riesen-WoMos sitzen und ein Bierchen trinken. Welch ein tolles Leben...
Wir machten nach unserer "Neid-Tour" noch an einem anderen Abzweig Halt. Ebenfalls ein Highlight an Dünen mit viel "Guck-Potential". Dann aber ging es weiter. Wir hatten noch einen langen Weg vor uns nach Phoenix.
Zwischendurch wurden wir dann noch von der Border-Patrol angehalten - normal in Arizona - denn Mexiko ist nah. Aber wir sahen wohl vertrauenswürdig aus und durften nach ein paar Fragen und Visa-Kontrolle weiterfahren. Belohnt wurden wir dafür wieder mit einer tollen Lava-Landschaft. Irgendwie kriegt man ja nie genug davon, auch wenn man es fast täglich sieht.
Irgendwann landeten wir dann endlich auf der Autobahn I-10. Was ich nicht so richtig vor lauter Dünen-Gucken und Fotografieren mitbekommen hatte, unsere Tankfüllung näherte sich der "roten Marke". Tja, aber ne Tankstelle finden in dieser einsamen Gegend ist dann ein anderes Thema. Mein Blick weilte öfters auf der Benzinnadel als auf der Strasse und der Umgebung. Aber endlich, endlich hatte mein Stress ein Ende. Da war doch tatsächlich eine Tankstelle, mitten in der Walachei. Und nicht nur das, es gab auch ein kleines "Familien"-Restaurant, wo man etwas essen und Kaffee trinken konnte. Haben wir gemacht, war lecker und reichlich und danach ging es uns besser...
In Phoenix angekommen - wir hatten nicht vorgebucht - versuchten wir mit einem Voucher aus diesen Werbeheftchen ein Zimmer im Fairfield-Marriott zu ergattern. Klappte leider nicht, jedenfalls nicht für unsere Wünsche. Für 2 Betten wollte der Rezeptionist 162.- Dollar haben - der Voucher war nur für 1 Bett gewesen. Wir fuhren also weiter zum Econo Lodge. Das hatten wir uns ausgeguckt im Vorfeld. Auch hier alles brechend voll und wir rechneten nicht wirklich damit, ein Zimmer zu bekommen, da uns ein Gast erzählt hatte, diese Woche wäre irgendeine Baseball-Veranstaltung. Aber siehe da, wir bekamen unser Wunschzimmer Parterre mit Parkplatz vor der Türe. Und noch einen Superpreis mit unserer "Rentnerkarte". Für heute reichte es auch. Und dann kam die Mail von Elke und Wolfgang, die wissen wollten, wo wir denn Morgen wären. Eigentlich wollten wir den "Apache Trail" machen und dann entweder zurück nach Phoenix oder weiter nach Sedona.
Die beiden waren aber auf dem Weg nach Flagstaff. Und ob wir nun in Sedona nächtigten oder in Flagstaff - das war für uns egal.
Aber so konnten wir uns endlich mit den Beiden treffen und ein bisschen quatschen und Spass haben. Somit änderten wir spontan unser Programm und damit geht es morgen via "Apache Trail" nach Flagstaff...
22.3. über den "Apache-Trail" nach Flagstaff
Heute machten wir uns von Phoenix aus früh auf die Socken. Wir wollten über den Apache Trail fahren. Ursprünglich hatten wir darüber nachgedacht, die "Circle Route" zu machen, also Start und Ziel
Phoenix. Aber das ist ne lange Strecke für einen Tag. Die Alternative war am Roosevelt Lake links zu fahren auf die 188 und dann nach Sedona. Aber dann hatten wir ja beschlossen, nach Flagstaff
zu fahren und uns dort mit Elke und Wolfgang zu treffen. Von Phoenix aus fährt man über die 60 und stösst dann auf die 88, die durchgeht bis zum Roosevelt Dam/Lake. Das ganze fängt aber
nicht mit Natur an, sondern mit einem Ghosttown. Natürlich schauten wir auch da vorbei. Wir waren nur viel zu früh und da war nix los - auch kaum Touristen. Und so gingen wir einmal durch,
amüsierten uns köstlich über das "Hotel Bordello" und machten uns wieder vom Acker. Und kurz danach fing dann die Natur an. Zuerst mit Unmengen von Organ Pipe Kakteen. Dann Schluchten,
Täler, Höhenwege und eine sehr, sehr kurvige Strasse dazwischen. Gut so, man konnte mal halten und Fotos machen. Irgendwann landete man am "Canyon Lake", einem wunderschönen See und bestens
geeignet für Boote aller Art. Natürlich gab es auch überall wieder jede Menge Stellplätze für Wohnmobile, die uns teilweise entgegen kamen mit Anhängern und Booten drauf. Dann kam der Ort
"Tortilla Flat"- 3 Häuser, viele Parkplätze und fertig. Dahinter ging die Strasse weiter und natürlich fuhren weiter. Durch eine kleine Furt mit ein bisschen Wasser und los ging es. Hier war so
gut wie kein Verkehr mehr. Den Grund erfuhren wir sehr schnell - der Asphalt hörte auf und die Schotterstrasse fing an. Und damit eigentlich die tollste Strecke des Apache Trails. Sehr, sehr
kurvig, traumhaft umgeben von hohen Bergen, tiefen Schluchten und sogar einem Bach, der aus der Bergregion runter kam.Gleichzeitig ging es immer mehr sanft bergab. Und so landeten wir vielleicht
eine Stunde später am Roosevelt Dam, bzw. am Lake. Hier trennen sich die Wege, rechts herum weiter auf der 88 nach Globe, links herum auf der 188 ein bisschen am Roosevelt Lake entlang. Wir
fuhren nach links und wieder in die Berge. Auch hier auf diesem Teil der Strecke könnte man Hunderte von Fotos machen - zumal wir ja strahlenden Sonnenschein hatten. Aber es ist schon
schwer, auf den Apache Trail an Schönheit noch was drauf zu setzen.Und auch Schnee konnte das nicht mehr rausreissen. Alles in allem - ein KLASSE-Tag.
Wir gingen auf die Autobahn 17 nach Flagstaff und trafen dort kurz nach 4 Uhr in unserem Motel "Howard Johnson" ein. Flott im Internet nachgesehen, was Elke geschrieben hatte, mitgeteilt, dass wir auch da wären. Und ne Viertelstunde später waren die Beiden auch schon da. Da wir wieder Hunger hatten, fuhren wir gemeinsam ins "Cilli´s". Dort kann man gut essen und kriegt auch ein Bierchen. Die beiden schwören ja eher auf harmlose Getränke, aber wir beide wollten ein Bier - Hausmarke. Und das bekamen wir dann auch: Orangenbier mit ner Orangenscheibe am Glasrand.... lecker...brrr...Nach dem Essen fuhren wir dann wieder zu uns ins Motel. Und wir hatten uns eine Menge zu erzählen. Und ehe wir uns versahen, war es 11 Uhr nachts und wir hätten noch Stunden reden können. War ein toller Abend mit den Beiden.
Morgen fahren wir nach Holbrook, haben schon vorgebucht in einem Motel namens Globetrotter Lodge. Und dann steht der Petrified Forest an...
23.3.2012 Weiterfahrt nach Holbrook
Heute morgen hatten wir schon Schwierigkeiten aus den Betten zu kommen - halb neun und bis neun Uhr gibt es hier nur Frühstück. Lausig kalt war es draussen, obwohl die Sonne schon vom wolkenlosen
Himmel schien. Wir frühstückten auf die Schnelle das bisschen, packten unsere Sachen, fuhren noch eben zu WalMart und nachdem wir auch noch getankt hatten, ging es auf die Autobahn 40 Richtung
Osten. Eine schrecklich einsame Gegend ist das bis Holbrook. Endlos rechts und links nichts, nicht mal Steine. Die einzige Unterbrechung auf dieser langweiligen Strecke waren die ebenfalls endlos
langen Züge. Und Züge fuhren hier reichlich.
Irgendwann zwischendrin gab es dann den Abzweig zum "Meteor Crater". Wir also raus und 6 Meilen in diese "Pampas" gefahren. Links sahen wir dann einen Hügel, darauf ein kleines Rondell und ein Fernglas. Darunter ein grosses Haus, mit vielen Balkonen und viele, viele Treppen, die zwischen dem Haus und dem Eingang nach oben führten zu dem Mini-Rondell mit Crater-Blick.
Erstaunlich viele Leute waren da und standen an der Kasse an. Wir gingen auch da hin. Aber dann auch wieder weg. 16 Dollar, bzw. 15 Dollar für "Seniors" erschien uns dafür nicht angemessen. Kraterblick können wir an vielen anderen Stellen besser und kostenlos haben. Also die 6 Meilen wieder zurück zur Autobahn und weiter nach Holbrook.
In Holbrook waren wir schon einige Male. Wir haben dann immer in einem der vielen Motels auf der Route 66, die hier durch geht, übernachtet. Auch gute und passende Lokale gibt es da. Dieses Mal wollten wir das aber anders machen. Im Internet bei "Tripadvisor" hatten wir gelesen, dass es hier in der Stadtmitte ein Motel namens "Globetrotter Lodge" gab. Die Kritiken dazu waren vom Feinsten. Was uns aber letztendlich heute morgen vor unserer Abreise aus Flagstaff bewog, dieses Motel zu buchen war, dass es hier bunte, bemalte Waschbecken gibt. DAS hatten wir auch noch nicht gesehen. Als wir in Holbrook ankamen, hatten wir schon beschlossen, einen kleinen Abstecher - mal wieder - in den "Petrified Forest" zu machen. Es war ja noch sooo früh am Nachmittag. Also bogen wir dort von der Autobahn ab, wo es einerseits zur Stadtmitte, andererseits dahinter zum Weg nach Petrified Forest ging. Das erste, was wir in der Stadt sahen, war das allseits bekannte "Wigwam-Motel" - mir wäre es da zu eng.
Aber es hat schon was, in einem Steinwigwam eine Nacht zu verbringen. Vor allem die Uralt-Autos, die vor jedem Wigwam stehen, sind schon einen Blick wert - auch der olle VW-Käfer...
Als wir gerade weiterfahren wollten, sahen wir plötzlich schräg gegenüber unser Motel. Das hatten wir hier nicht vermutet, sondern eher mehr Stadtmitte. Aber um so besser. Dann konnten wir wenigstens noch einen Teil unseres Gepäckes im Zimmer parken, bevor wir zum Petrified fuhren.Was wir nicht wussten - die Besitzer sind Österreicher! Und so ist auch das Zimmer sehr individuell gestaltet, und wie wir später erfuhren, ist jedes Zimmer ein bisschen anders individuell...Endlich mal ne Dusche ohne Wanne, ein bemaltes, buntes Waschbecken, zwei wundervolle Betten mit aussergewöhnlicher Decke und der absolute Knaller - die Kissen, die Bettdecke und das Bettlaken sind rot. In anderen Zimmern sind die Betten grün oder orange oder sonst wie liebevoll gestaltet.TOLL! Wir sind total begeistert. Endlich mal ein Motel in dem man sich so richtig wohlfühlen kann. Nachher gehen wir noch mal in die Rezeption, die ebenfalls liebevoll gestaltet ist, samt einem separaten, vernünftigen Frühstücks-Raum mit Porzellan-Kaffeetassen und -Tellern und richtigem Besteck fürs Frühstück. Schade, hier hätten wir auch zwei Nächte verbracht, wenn wir von diesem Motel gewusst hätten.
Unsere Tour ging also nach dem Einchecken und Auspacken weiter zum Petrified Forest. Ungefähr 16 Meilen über die Landstrasse anstatt über die Autobahn gefahren, landet man im unteren Teil des Parks. Eigentlich wollten wir wieder mal nur nach dem Rechten sehen - aber es war wieder so, wie es jedesmal ist - faszinierend! Es gibt im unteren Teils des Parks ungefähr auf halber Strecke einen Fuss-Pfad von ca. 1.2 Meilen. Den muss man gegangen sein! Und wir natürlich auch wieder. Hier findet man unter anderem versteinerte Bäume in allen Grössen und Farben. Dazwischen dunkelgraue bis hellgraue Lehmhügel. Optisch einfach Klasse.
Nach diesem Kurz-Trip hatten unsere Fotoapparate keine Batterie mehr für weitere Fotos und bei mir war auch noch der 4 Giga-Chip voll-heisst 350 Aufnahmen...Danach ging aber auch nichts mehr. Wir waren müde und abgefüllt mit "Steinen". Und wir hatten mal wieder Hunger bis unter die Arme.
Also zurück nach Holbrook und nach Dennys auf der Route 66. Was besseres lief uns auf die Schnelle nicht über den Weg. Da wir ja "AARP"- Member sind, wussten wir, dass es hier 20% Rabatt gab und wir wollten es jetzt einfach mal wissen, wie das denn so läuft. Tja und wir wurden wirklich liebevoll umsorgt. Die Kellnerin setzte sich sogar zu uns auf einen Stuhl, um uns bei der Auswahl unseres Essens mit Tips zu helfen. Sehen wir denn schon so klapprig und hilfsbedürftig aus? Aber es war toll dort, Spitzenservice und Essensmengen die zumindest ich nicht geschafft habe. Und lecker war es auch noch.
Morgen geht es weiter via Autobahn, den restlichen Petrified Forest jenseits der Autobahn besichtigen und dann weiter nach Gallup - jedenfalls haben wir es so mal angedacht...
24.3.2012 bunte Hügel im Pertrified und Weiterfahrt nach Gallup
Heute morgen sind wir erst einmal gut ausgeschlafen wach geworden - kein Wunder, wenn man in roten Laken schläft. Das Duschen machte heute auch besondere Freude und die Sonne schien uns auch
schon mächtig warm ins Zimmer. Hätte heute Nacht auch noch die Tröte von den Güterzügen geschwiegen - es wäre total optimal gewesen. Wir gingen toll frühstücken. Leckerer Kaffee aus
Porzellan-Tassen schmeckt einfach besser. Das Brot war prima und lecker, die Speisen klassisch "kontinental", Milchkännchen und Zuckerdose standen ebenso wie eine gefüllte Kaffeekanne auch auf
dem Tisch. Und der Plausch mit Peter, dem Chef des Hauses war ein besonderes Vergnügen.
Dann ging es los, kurz noch getankt und auf die Autobahn Richtung Gallup. Ungefähr 20 Meilen weiter ist die Abfahrt, bzw. Einfahrt zum Petrified Forest oberer-nördlicher Teil. Gestern hatten wir ja den unteren-südlichen Teil gemacht. Dieser stand ja voll im Zeichen von "Holzsteinen". Auf der nördlichen Seite ist wenig Holzstein, aber dort sind wahnsinnig viele Hügel in allen Farben und Grössen. Schwarze Ebenen, fast weisse Ebenen, Hügel, die von schwarz über rot nach grau gehen, und sogar an einer Stelle Petroglyphen. Ein Paradies für Natur-Fans. Und auch die Sonne stand richtig zum Fotografieren.Wieder einmal stellten wir fest, dass dieser Park, wenn man sich die Zeit nimmt ihn zu erforschen, ein richtiges Schmankerl der Natur ist und so manchen anderen Touri-Park in den Schatten stellt. Man muss sich natürlich dafür interessieren. Und natürlich machten wir wieder alles anderes als geplant - wir fuhren noch mal in den südlichen Teil, zur "Blue Mesa". Es hätte was gefehlt, hätten wir hier nicht noch einmal einen Stop eingelegt. Die Blue Mesa ist ein Rundweg, mit vielen Haltepunkten und landschaftlich spektakulären Plätzen - Wahnsinn. War toll und sicherlich besonders fotogen, wenn man den Weg unten durch die Felsenwelt auch gemacht hätte. Wir sahen den erst, als wir schon vorbei waren und runter guckten.
Und damit machten wir auch Schluss mit dem Park. Wir fuhren die Strecke wieder zurück und auf die Autobahn. Irgendwie hatten wir uns gestern ja vorgestellt gehabt, heute Nachmittag in Gallup mal einen sonnigen Faulenzertag zu machen. Soll ja gut tun...sagt man...Nach langer Fahrt kamen wir endlich an der "Grenze" zu New Mexico an - und da war es dann vorbei mit Faulenzerträumen. Hier ist es 1 Stunde später, also nicht 2 Uhr sondern schon 3 Uhr. Anni hatte Hunger und Lunch gibt es nur bis 4 Uhr.
Also voll in die Gas-Hufe getreten und durchgebraust bis in die Stadtmitte. Da gibt es nämlich ein "Golden Corral"-Buffet. Nun ja, was wir vergessen hatten - heute ist Samstag und Familientag.
Dementsprechend voll war der Riesen-Laden und 20-30 Leute warteten auf Einlass und einen Tisch. Wir auch. Als wir endlich sassen und nach dem beileibe nicht mickrigen Essensangebot sahen um endlich was in den Bauch zu kriegen, kam der nächste Hammer. Es gab so gut wie nichts zu essen, nur leere, dampfende Schalen und Dekoration. Viele Leute standen an den diversen Theken und warteten darauf, dass endlich mal wieder was in die leeren Schalen gefüllt wurde. Nein, es lag nicht am Personal und deren Schnelligkeit beim Erstellen von Essen - es waren einfach zu viele Leute da, die sich den Bauch vollschlagen wollten.
Nun ja, ein bisschen Salat, nen kleinen Hamburger und irgendwas chinesisch Fleischiges ergatterten wir dann auch. Anni sogar beim Anstehen und dem ergatterten Nachschlag ein bisschen richtiges Fleisch. Ich hatte längst aufgegeben und aus Verzweiflung so eine Art Kuchen genommen. Davon lag noch einiges da rum. Nachdem ich es probiert hatte, wusste ich auch warum - ungeniessbar.
Wir fuhren zum Hotel. Hatten wir gestern Abend noch gebucht. Es ist ein Red Roof und eines der vielen diversen Motels , die hier in Gallup die Strasse säumen. Den ersten Zoff gab es, als wir mit Travellercheck bezahlten und versehentlich das Datum an die falsche Stelle geschrieben hatten. Der Scheck wäre ungültig, erzählte uns darauf die Rezeptionistin. Ich meckerte laut und der indische Manager kam, sah und genehmigte den Scheck. Die Rezeptionistin war sauer. Aber damit können wir leben.
Was viel schlimmer ist, das Zimmer stinkt dermassen nach Chemie-Reinigung, dass man hier nur sitzen kann mit weit offener Tür, ebenso dem geöffneten Fenster und der auf Hochtouren laufenden Klimaanlage.
Morgen fahren wir weiter nach Farmington. Dazwischen machen wir einen Stop in den "Bisti-Badlands". Momentan ist der Himmel zugezogen, hoffentlich regnet es nicht...
25.3.2012 durch die Bisti-Badlands nach Farmington
Heute morgen standen wir unausgeschlafen und fast wie verkatert auf. Nein, es war nicht der Chemie-Reinigungsgestank im Zimmer, sondern ein Trampeltier im Zimmer über uns. Schon am gestrigen späten Nachmittag hörte es sich an, als würden über uns Grossfamilien Fussball spielen. Und der Krach dauerte auch bis nach 10 Uhr abends. Heute Nacht hatten wir dann wieder die Jungs von der Bahn zu Gast. Ihr "Güterzug-Gehupe" entsprach einem Konzert ohne Ende.Und so waren wir froh heute morgen hier verschwinden zu können.
Erst haben wir wie immer vollgetankt und sind dann auf die Piste Richtung Albuquerque losgedüst. Welch eine langweilige Autobahnstrecke. Und so war es auch kein Wunder, dass ich aus dem Gähnen nicht heraus kam. Endlich konnten wir bei Thoreau abbiegen auf die 371 Richtung Farmington. Unser Plan war, die Bisti Badlands mit Ah-Shi-Pah, De-Na-Zin und Bisti zu besuchen. Als wir dann endlich dort ankamen, wo man rechts dort hin abbiegt, entschlossen wir uns spontan, erst mal ein Stück weiterzufahren und die etwas weiter nördlich liegenden Bistis zu besuchen. Sollten wir noch Lust haben, würden wir die 7 Meilen zurück fahren und die anderen beiden Plätze auch noch machen.
Grund für die Entscheidung: der Himmel war dicht und mit schwarzen Wolken durchzogen. Obwohl die Sonne ihr Bestes versuchte sich da durchzukämpfen. Regen auf einer Schotterpiste ist nun mal nicht so der Brüller. Bei Bisti wussten wir, der Weg dort hinein relativ kurz war im Vergleich zu den beiden anderen.
Als wir dann dort ankamen, war es mal wieder ein aha-Erlebnis und wir beschlossen, hier in Ruhe durchzufahren, zu gehen und zu fotografieren. Schade war nur, dass es keine Sonne mehr gab. Dadurch sieht hier alles trister aus als es in Wirklichkeit ist.
Im Vergleich mit der gestrigen "Blue Mesa" vom Petrified Forest unterscheidet sich dieser Park dadurch, dass all die Hügel weicher sind und oftmals ein "Käppi" aufhaben. Die Formen sind auch
etwas anders, aber das Material der Hügel ist in beiden Parks gleich.
Wir also los, nicht nur per Auto, sondern auch per Pedes. Auch wenn der Untergrund weich war und man fast wie in Sand einsackte, war es toll durch die Landschaft zu gehen.
Wir sahen auch viele PKWs und sogar ein Wohnmobil auf dem Parkplatz mit Rucksack-Wanderern. Diese Gegend ist bestimmt ein Paradies für Wanderer. Was uns noch auffiel - an einigen Stellen waren die Wegeränder weiss, auch kleine Pfützen gab es, ebenfalls weiss. Dazu die Pflanzen und Äste weiss verkrustet. Salz - wie wir feststellten. Der letzte heftige Regen konnte auch noch nicht lange her sein, da die Strasse stellenweise noch feucht war. Aber es hatte ja wohl kein Salzwasser geregnet...Wir fuhren nach knapp 2 Stunden vom Park weg Richtung Farmington. Die beiden anderen Parks weiter südlich schenkten wir uns dann doch, obwohl wir bestimmt auch dort wieder begeistert gewesen wären. Aber wir waren es satt für heute.
Natürlich stand wieder mal Essen auf dem Plan, da wir nicht gefrühstückt hatten - war mal wieder nix ausser Kaffee und süssen Teilchen da. Anni befragte die Navis-und einer zeigte Buffet an, entweder Hometown oder Golden Corral...wir fuhren zum Hometown, aber das war nicht die bekannte Buffet-Kette sondern nur ne Holzbruchbude mit Hamburgern als Buffet! - also blieb alternativ dann wieder nur Golden Corral. Und heute war es dann auch so, wie wir es kannten. Reichlich von allem, sogar eine richtige Kuchentheke, frisch gegrilltes Fleisch und keine Menschen-Schlangen vor leeren Schalen. So war es Klasse. Und gesättigt fuhren wir zu unserem Hotel - "The Regent Inn". Ein Schmuckstück innen und aussen. Und ein toller Service. Hier haben wir ein ruhiges, grosses Zimmer. Gut ausgestattet mit allem, natürlich auch Internet.
Wir sind nun so weit, dass wir mal wieder Pause machen müssen. Morgen fahren wir via "Four Corners" direkt nach Page. Dort bleiben wir 6 Nächte. Natürlich ist auch da Programm, aber erst mal faulenzen...jedenfalls denken wir uns das so.
26.3.2012 ein windiger und staubiger Weg nach Page
Heute morgen, nach einer gut geschlafenen Nacht, machten wir uns beizeiten auf die Socken. Dieses "The Regent Inn" ist eine Empfehlung wert. Ein grosses Frühstücksangebot erwartete uns. Sogar
frisch geschnittenes Obst in einer Extra-Schale. Heute war ein langer Fahrtag, das wussten wir. Das Wetter sah sonnig aus und wir freuten uns auf eine tolle Fahrt. Die Freude dauerte ganze 4
Meilen, und dann kam der Sandsturm. In diesem Falle wehte er links von uns heftigst, wir kriegten nur die Ausläufer mit. Aber die reichten auch schon. Vielleicht 20 Meilen weiter wurde es dann
wettermässig wieder besser. Aber wir sahen, dass da noch was kam - war denn auch so. Der Sand fitschte über die Strasse, das Spinifex-Gras hinterher und man musste beide Hände am Steuer halten,
um geradeaus fahren zu können. Dann war zum zweiten Mal Ruhe und wir bogen ab zum "Four Corner". Tja, vor uns eine erneute dicke Sandwand - na, Mahlzeit. Aber wir kamen doch noch ziemlich gut an,
an den
"4 Ecken". Was uns weniger gefiel war, dass man hier 3 Dollar pro Person Gebühr zahlen muss. Nur um da hin zu fahren, das Foto zu machen und tschüss? Klar, man könnte auch dort picknicken - 3 Dixi-Klos waren ja auch da. Aber nirgendwo mal ein Stand für ne Tasse Kaffee. Nur jede Menge Verkaufs-Schmuck-Stände. In der Mitte eines Platzes ist jetzt professionell die Stelle markiert, an der der Treff-Punkt der 4 Staaten ist. Optisch gut gemacht und sehr modern. Aber ist das 6 Dollar wert? Wir waren hier schon zweimal vorher. Da war es eher wie ein Trödelmarkt. Und das hatte Charme. Und das ganze kostenlos. Wir fuhren weiter durch eine langweilige Gegend. Aber bei dem Wetter war das auch egal. Und plötzlich war alles ganz anders. Strahlender Sonnenschein und dazu wieder mal eine Landschaft vom Feinsten. Die Natur hatte hier wirklich nichts ausgelassen und alles reingepackt, was es sonst nur in jeweils anderen Gegenden gibt. Ein kleiner Grand Canyon war auch dabei, samt Anasazi Inn-Motel mit Blick in die Tiefe von den Zimmern aus. Auch eine kleine Sanddüne gab es. Und diese Naturschönheiten aller Art blieben auch so, bis hier vor die "Haustür" von Page. Zusammenfassend muss man sagen: es war gut, von Farmington aus Richtung Page zu fahren - es geht immer ein bisschen abwärts und man hat bis zum Horizont Naturschönheiten vor sich. Die Strecke ist allerdings knapp 400 Kilometer lang und wir brauchten samt Abstecher zum "Four Corner" 7 Stunden dafür. Gefahren sind wir auf den Strassen: 64 ab Farmington, dann in Kayenta weiter auf der 160 Richtung Tuba City und von der dann rechts ab auf die 98 nach Page. Ausgelassen haben wir wissentlich Canyon de Chelly und Monument Valley. Wir waren schon so oft dort. Uns hat es heute so gefallen, wie wir gefahren sind und wir fotografierten, was das Zeug hielt. Unser Hotel das "Days Inn" ist erste Sahne. Unser Zimmer im dritten Stock hat nicht nur einen Sonnen-Balkon mit 2 Stühlen, sondern zusätzlich zur sehr grossen Balkontür auch ein noch normales Fenster daneben und ein Schreibtischfenster oberhalb des Schreibtisches gegenüber. Der Schreibtisch ist wirklich einer, samt zugehörigem Stuhl. Der Blick hinaus geht einmal Richtung Lake Powell und den Schiffchen dort, und dann auch hinüber in die Berge ringsherum am Horizont. Die Sonne scheint momentan auf den Balkon und wir sollten lieber da draussen sitzen als hier "arbeiten"...Ich denke, dass das Frühstück hier erste Sahne ist, es stehen Warmhaltebehälter im Frühstücksraum. Darüber aber morgen mehr. Was wir morgen machen? keine Ahnung...vielleicht nen Stadtbummel oder einfach faulenzen...
27.3. 2012 ein wundervoller Irrtum
Heute haben wir ja "frei" und da kann man den Tag langsam angehen lassen. Also gingen wir gegen 8:15 Uhr erst mal runter zum Frühstück. Erstaunlicherweise waren fast alle Tische belegt. Aber es
gab reichlich zu essen und gleich zwei Frauen füllten unentwegt alles nach - vor allem Rührei und Würstchen. Und auch sonst war alles bestens mit Auswahl und Geschmack. Wieder im Zimmer
angekommen, machten wir von unserem Seitenbalkon aus erst mal Fotos. Die Sonne schien freundlicherweise direkt auf die Berge gegenüber. Dann überlegten wir, was wir machen wollten. Klar, bummeln.
Und so packten wir unsere Kameras ein und gingen zum Auto. Und natürlich fuhren wir in die Stadt - wir mussten ja tanken.
Und dann dachten wir uns, auch lass uns eben die 80 Meilen hin und zurück zum "Alstrom Point" fahren, ist ja nicht weit. Und gleichzeitig können wir dann für den morgigen Trip in die "White Pockets" alles klar machen in der Paria Station. Und so kam es, dass wir über die Colorado-Brücke fuhren, den Stausee begutachteten und natürlich via Scenic Drive auch den Lake Powell. Dann machten wir noch einen Abstecher in einen linken Abzweig, der toll aussah und umsäumt von bunten Felswänden war. Laut Schild ging es da zum "Amangiri- Luxusresort" und der Weg dorthin war schon mal erste Sahne. Leider war dann plötzlich Schluss mit gucken - eine Schranke versperrte die Weiterfahrt. Weiter ging die Fahrt zum Ort Big Water. Dort sollte zum einen die Paria Station sein und zum anderen der Weg zum Alstrom Point. Wir hatten ja auch Koordinaten für alles. Aber beide Navis trieben uns durchs Dorf, aber keiner zum Alstrom Point-Weg. Endlich fanden wir einen Abzweig zum "Glen Canyon Recreation Area" und den Weg fuhren wir natürlich. Supertoll von der Landschaft her - aber nix Alstrom.
Mittlerweile war uns das wurscht, wir wollten nur endlich mal was sehen und erleben. Als nächstes sahen wir eine Furt mit Wasser, aber mutig fuhren wir durch. Dann sahen wir ein Schild: "Crosby Canyon" und dahinter endlich Natur bis zum Abwinken. Ich finde eigentlich keine Worte mehr für die Schönheit in dieser Gegend. Dazu stand die Sonne auch genau richtig und leuchtete alles an und aus. Die Strasse war mittlerweile Schotter, aber für alle Autos geeignet. Und wir fuhren und knipsten und fuhren und...da stand schon wieder ein Schild: geradeaus zur Strasse 12/Escalante und rechts rum zur "Warm Creek Bay" via "Crosby Canyon Road".
Ja und wo war der Alstrom Point?????
Wir bogen rechts ab. Und die Fahrt bis zum Bay war so was von unvergleichlich. Klar, für PKW´s besser nicht mehr, aber alle anderen Autos können fahren. Diese Road ist ein riesiges Flussbett, gesäumt von Felsen in allen Farben - von rosa über weiss bis braun, gelb, grün. Dann wieder braun, rot, gelb. Dann führte die Strasse an und unter einen Felsenüberhang, dann wieder durchs Flussbett und und und. Bis auf wenige Ausnahmen ist die Strasse gut zu befahren, wenn auch stellenweise sehr schmal. Und dann sahen wir den Lake Powell.
Nur noch eine mindestens 25%ige steile Abfahrt und eine sandige steile Auffahrt und wir wären da gewesen. Aber genau da drehten wir dann. 25% oder mehr abwärts fahren ist kein Problem, aber nicht auf komplett sandiger Piste auf der anderen Seite wieder hinauf, bzw. dann auch wieder zurück. Aber die paar hundert Meter und der Blick auf den See hätten es nicht gebracht, die Schönheit der Schlucht als solche zu toppen. Wir fuhren zurück. Nein, den Alstrom Point haben wir immer noch nicht gefunden. Aber es war toll, dass wir uns geirrt hatten und hier gelandet waren.
Zurück in Badwater mussten wir nur noch den verflixten Paria Outpost - Platz finden. Er sollte ja eigentlich gegenüber der BLM-Station sein. Bis wir auf die Idee kamen, dass es vielleicht noch eine BLM-Station gibt am Paria River. Und so war es dann auch. Wir fanden die Station. War leider keiner da. Aber nun wissen wir, dass wir eine knappe Stunde von Page bis zur Station brauchen.
So werden wir morgen kurz vor 7 Uhr hier weg fahren um pünktlich um 8 Uhr dort zu sein. Gottseidank gibt es hier im Days Inn schon Frühstück ab 6 Uhr...
28.3.2012 White Pocket Trip mit Susan
Heute morgen um 6 Uhr klingelte der Telefon-Wecker. Wir beeilten uns mit Aufstehen, weil wir ja noch einen Happen frühstücken wollten, bevor wir losfuhren. Erstaunlicherweise sassen auch jetzt
wieder eine Menge Leute an den Tischen. Ja, gibt es denn keine Langschläfer mehr? Gute 20 Minuten später sassen wir im Auto und düsten Richtung Paria Station. Wir wussten ja jetzt, wie wir da hin
kommen. Und so waren wir gegen 8:15 Uhr dort nach AZ-Time. In Utah ist es schon 1 Stunde weiter. Aber das war nicht schlimm, da vor noch vor Susan da waren. Susan und Steve Dobson betreiben die
Station. Jetzt um diese Jahreszeit ist nicht sooo viel los und so kamen wir in den Genuss mit Susan allein auf Tour zu gehen zu können. Das Auto war ein Suburban und von Steve als Automechaniker
so umgebaut, dass er perfekt für solche Touren ist. Es ist ein älteres Modell und das ist gut so. Vieles ist noch gute Wertarbeit. Und man muss nicht so furchtbar aufpassen, ob einen ein Zweig
erwischt oder ne kleine Bodenwelle. Und dazu kam, Susan fährt wie ein Henker und das so grossartig, dass wir beide noch gerne weiter mit ihr gefahren wären. Vielleicht kommen wir noch einmal
wieder. Wir denken gerade laut darüber nach, ob wir unsere für diese Reise geplante Route ändern...
Also, ich kann jedem nur empfehlen diese "White Pocket"-Tour zu machen. Klar es gibt andere Strecken hier im Gebiet, aber wir beide sind nicht die "Hiker" vor dem Herrn und uns reichte der 2-Stunden-Wander-Fotografier-Trip über Stock und Stein dicke.
Hätte Heidi bei unserem letzten Treffen nicht so darauf gedrängt, dass wir diese Tour unbedingt machen müssten, hätten wir sie wahrscheinlich auch nicht gemacht. Wäre ein schwerer Fehler gewesen. DANKE Heidi. Nichts desto Trotz, wir wären nicht wir, wenn wir nicht schon wieder eine Möglichkeit gesehen hätten, in diesem Gebiet auf eigene Faust herumzugurken. Landschaftlich ist diese 2-Stunden-Fahr-Strecke bis zu den Pockets nämlich auch vorher schon ein Brüller. Und da ist die Strasse von der Beschaffenheit noch so, dass wir sie locker fahren können. Und nachdem uns Susan dann auch noch gesagt hat, wir könnten auf dieser Strecke von der 89 durchfahren zur 89A, klingelten natürlich alle Glocken. Schande, das wussten wir nicht. Und auch dann der Abzweig Richung der Pockets scheint bis zu dem leerstehenden Corral problemlos zu befahren zu sein.
Nur als Susan dann den 4WD dazu schaltete, wussten wir, jetzt wird es toll und spannend. Jetzt kam die Sandpiste und die muss man schon gut kennen, um sie mal eben mit 40 Sachen fahren zu können. Ich war erstaunt, dass mir sogar noch ein paar unverwackelte Bilder dabei gelungen sind. Und dann kamen wir an, an den White Pockets. Bis auf kurzfristige 3 Besucher waren wir mutterseelenallein in diesem riesigen Gebiet. Die Sonne schien meistens und Susan kraxelte mit uns über Stock und Stein und in Nischen und wieder um die Ecke und wieder oben drauf. TOLL. Wir beide waren zwar dauernd ausser Atem, aber das hinderte Susan nicht, uns über den nächsten Huckel zu führen. Aber sie dachte ja auch an alles. Als wir so richtig "pausenbedürftig" waren, zauberte sie Bütterchen und Schokoriegel und Trinkwasser aus ihrem Rucksack. Das tat gut.
Nach insgesamt knapp 2 Stunden waren wir noch nicht ganz "durch" mit allen Hügeln, aber wir streikten beide, wir konnten nicht mehr weiterkraxeln. Und so drehten wir und gingen zum Auto zurück. Ich kann nur sagen, dieser Tag war jeden Dollar wert, den wir investiert hatten in diesen Trip. Alles in allem und nach insgesamt 230 Kilometern und 6 Stunden trudelten wir hier wieder im Hotel in Page ein. Ganz schön anstrengend der Tag - aber wieder mal vom Feinsten.
Was wir morgen machen, ist noch offen. Vielleicht noch mal den Antelope Canyon, vielleicht aber nun wirklich mal ein bisschen abhängen und nur nach Lee´s Ferry fahren....oder....Ach ja, wo der Alstrom Point ist, wissen wir jetzt. Wir hätten gestern ja nur weiterfahren müssen und uns nicht irritieren lassen sollen vom Schild zum Highway12. Aber der "Irrtum-Trip" gestern war es absolut wert. Es wird andere Tage für Alstrom Point geben...
29.3.2012 Houserock Valley Road
Irgendwie ist man abends immer kaputt. Und jedesmal nehmen wir uns vor, den folgenden Tag mal kürzer zu treten. Und dann ist der neue Tag da, man hat gut geschlafen und ist voller Tatendrang.
Also wird schon wieder um-geplant. Geplant haben wir jetzt endgültig, dass wir nicht in den Norden, in die Badlands fahren. Das Wetter dort oben ist momentan sehr schlecht - vorwiegend Schnee und
wenn der nicht, dann Regen und Stürme. Und da auch diese Gegend von uns schon "heimgesucht" worden ist, können wir da auch drauf verzichten, zugunsten von Utah. Wir haben hier noch genug zu
gucken, auch uns immer noch Unbekanntes. Heute morgen hat uns der Ranger vom BLM dazu auch den letzten Kick gegeben. Er hat uns tolle Routen durch die Berge gezeigt, die wir auch problemlos
fahren können. Und nun überlegen wir, wie wir was am besten neu kombinieren.
Unser heutiger Plan war die Strecke von gestern weiter zu fahren - die Verbindung der 89 mit der 89A - also die "Houserock Valley Road". Schon gestern hatten wir uns gewünscht, wir hätten an jeder Ecke halten können. Heute konnten wir es und heraus gekommen sind Bilder, die farblich fast unecht wirken, aber völlig real sind. Die ganze Strecke bis runter zur 89A ist 30 Meilen lang. Für uns waren davon wirklich fantastisch 13-14 Meilen. Danach gingen die Felsen weit zurück und eine Hochebene beherrschte die Gegend. Bis runter auf die 89A. Man kann den Weg auch mit dem PKW fahren, es muss allerdings dann staubtrocken sein. Besser ist ein SUV. Wieder auf der 89A ist natürlich die Strassen-Schüttelei vorbei, man fährt wieder gepflegt einhändig und mit Cruiser. Die "Vermillion Cliffs" sind jetzt linker Hand und wenn die Sonne richtig steht, leuchten diese Cliffs supertoll. Schade nur, dass der Himmel immer weiter zuzog. Natürlich haben wir auch noch kurz gestoppt an den "Murmeln" - kurz vor dem Ort Marble Canyon. Und das war es dann auch. Alles in allem waren wir an die 5 Stunden unterwegs.
Kurz nach 2 Uhr sassen wir dann beim Chinesen und liessen uns das dortige Buffet schmecken. Mittlerweile war der Himmel draussen voll zugezogen. Wir fuhren noch mal voll tanken und zum WalMart und das war es dann auch. Aufgrund unserer beschlossenen Reiseplan-Änderung haben wir auch den Besuch des "Antelope Canyon" fallen lassen für jetzt. Das Wetter ist dafür nicht gut genug, zu diesig und wolkig. Aber wir kommen ja wieder nach hier und dann "schaun mer mal". Für morgen steht noch ein langer Trip auf dem Plan: Blue Canyon und Coal Mine...
30.3.2012 ein Trip zur Coal Mine und Blue Canyon
Lange haben wir heute morgen überlegt, ob wir den Trip überhaupt machen. Die Wetteraussichten sind eher durchwachsen. Aber, was weg ist, ist weg...und vielleicht ist das Wetter weiter südlich ja
besser als hier in Page.
Also fuhren wir kurz nach 9 Uhr los Richtung Tuba City und dort kurz dahinter in diese schöne Felslandschaft. Von Page aus sind das auf der 89 und dann auf die 160, eine gute Stunde Fahrt bis nach Tuba City, bzw. dem Ortsanfang, an dem man nach rechts abbiegt auf die 264. Wir hatten zwar Koordinaten, vor allem die, mit denen man denn auf dem "Schotter" fährt um zum Ziel zu gelangen. Aber irgendwie waren sie ungenau. Anni hat mittlerweile aktuelle GPS-Daten erstellt.
Wir fuhren also an der ersten Stelle ab und kamen dann an eine Art Rindertränke mit Windrad. Hinten links war ein Bauernhof und rechts um die Tränke herum ging ein Sandweg. Man kann am Horizont einen Picknick-Steintisch erkennen. Als wir ankamen wunderten wir uns dann schon. Da standen 2 SUV´s und ein PKW, voller junger Leute - sahen aus wie Schüler - und diese hatten wohl soeben alles besichtigt. Unterricht in der Natur? Toll, wenn es so wäre...Leider war das Fotografier-Licht für uns nicht so toll. Das hinderte uns natürlich nicht daran, bis hart an den Rand der "Schlucht" zu gehen und Fotos zu machen. Toll war das da. Wir wanderten immer am Rand entlang und man muss schon sagen, einmalig diese Farbenpracht der eigentlich ja Sandsäulen. Als wir fertig waren und zurückfuhren, stand da eine ganze Herde Rinder an der Tränke. Und der Farmer winkte uns freundlich zu. Ist bestimmt gewöhnt, dass Neugierige dort rumschleichen.
Der nächste Halt war nicht weit. Unsere "Schülergruppe" war auch schon dort und so konnten wir uns leicht orientieren, wo denn der Platz zum "hinunter-gucken" ist. Erst mal fuhren wir aber ein Stück weiter, weil wir am Horizont einen anderen Wagen auf der anderen Strassenseite stehen sahen. Und da war ja auch ne tolle Schlucht. Leider konnten wir dann in diesen Abzweig doch nicht einbiegen, der Sand war zu viel und zu hoch. Also fuhren wir zurück an die andere Stelle und haben dort, wo vorher noch die Schüler waren, gestoppt und nach dem Rechten gesehen.
Als Fazit der beiden Coal Mine Stellen können wir für uns sagen: wir fanden unseren ersten Stop an der anderen Coal Mine hübscher und vielfältiger.
Die Fahrt ging weiter Richtung Blue Canyon. Den Abzweig fanden wir und beide Navis erzählten mal wieder ne unterschiedliche Story. Wir hatten nun Daten für die 6660 CO, gleichzeitig für die 7 und noch für irgend was. Da die Strasse aber breit und auch "aufgeräumt" schien, fuhren wir einfach weiter. Und das viele, viele Meilen lang. Irgendwann kamen wir dann doch ins Grübeln, weil die Navis uns zwischendurch mal nach rechts und mal nach links schicken wollten. Obwohl da überhaupt keine Strassen waren.
Aber wir waren bis dahin schon so weit auf dieser "Hoppelstrasse" gefahren, dass der Weg nach vorne der Kürzere zu sein schien. Und irgendwann, siehe da, tauchte der Blue Canyon auf. Endlich. Und endlich erkannte wenigstens ein Navi wo wir waren und das die Strasse die Nr.7 wäre. Laut Land-Karte war das ja auch richtig. Also fuhren wir durch das Tal, vorbei an den bunten Köpfen, an tiefen grünen Canyons und bunten Hügeln. Dann ging die Strasse aufwärts und man konnte sehen, dass da der Hang runter gekommen war und man die Strasse "neu gemacht" hatte. Mit tiefen Löchern...Egal, da mussten wir durch. Und dann waren wir auch schon durch den Canyon durch. Wieso eigentlich? DAS konnte es doch nicht gewesen sein. Wo war der Pfad durch die bunten Köpfe? Aber es gab ein keiner Stelle der Strasse einen Abzweig, nur Zäune. Und so fuhren wir weiter, nützte ja nix. Die 7 geht laut Karte an irgendeiner Stelle in die 160 über und man kann dann auf asphaltierter Strasse zurück nach Tuba City. Aber bis dahin waren das bestimmt an die 25 Kilometer. Diese Piste ist nicht nur steinig, sondern auch extrem sandig. Und mitten drin war auch noch ne Baustelle mit Sperrung der Strasse und sandiger Umleitung. Irgendwann hoffte ich nur noch, dass wir nirgends mit dem Auto hängen bleiben und vielleicht mal wieder menschliche Behausungen auftauchen würden. Nein, hängen geblieben sind wir nirgends - wir haben ja auch einen tollen Fahrer und ein tolles Auto...
Aber glücklich waren wir trotzdem, als die ersten Häuser am Horizont auftauchten. Und als die Strasse auf der wir fuhren zu Ende war, sah man, dass es diese Strasse von der Hauptstrasse überhaupt nicht gab...Dafür stand da ne Bretterbude namens Kiosk und ein Schild, auf dem die Besitzer derselben DANKE sagten und einen guten Tag wünschten...
Endlich ging es wieder ohne Gerüttele und Sand und Staub auf der 160 gen Tuba City. Dort holten wir uns bei McDo noch nen Kaffee und ab ging es wieder Richtung Page. Mittlerweile war es schon fast 16 Uhr und wir hatten noch ne Stunde Fahrt vor uns.
Morgen machen wir nicht viel - Auto waschen - Tanken - einkaufen - faulenzen, jetzt aber wirklich!
Und Sonntag gehts weiter nach Cannonville
31.3.2012 Wagen waschen - Tanken - im WalMart einkaufen - Mittag essen - FEIERABEND
Wie schon angekündigt, sind wir heute dabei, alles auf Vordermann zu bringen. Das Auto hat ja nun mal richtig rote Farbe angenommen, besonders innen und in den Türspalten. Und da war ne Wäsche
nötig, samt Staubsaugen und abputzen. Danach sind wir dann zum Tanken gefahren. Die Kassiererin wollte mich zwar um 10 Dollar übers Ohr hauen, aber nicht mit mir. Wir haben so lange
diskutiert, bis sie mir mein Geld gegeben hat. Das Tank-System ist hier anders als bei uns. Man geht eigentlich grundsätzlich rein in den Laden, sagt die Nummer der Zapfsäule vor der man steht,
legt Geld hin, geht tanken und muss dann zurück, um den Rest des Geldes wieder zurück zu bekommen. Oder man tankt eben nur für einen bestimmten Betrag, der mengenmässig unter "voll" liegt und
wenn das Geld dann "vertankt" ist, ist Schluss und man fährt weg. Normalerweise machen wir das auch so. Aber wir wollen doch nun mal endlich wissen, wieviel Sprit wir umgerechnet auf 100
Kilometer brauchen. Und da mussten wir halt volltanken. Und ich hatte der Kassierin einen 50 Dollar Schein gegeben und sie behauptete, ich hätte ihr 2 Zwanziger gegeben. Ich sagte ihr, sie solle
doch mal in ihre Kasse gucken. Sooo viele 50iger hat sie nämlich da nicht, wenn überhaupt. Kaum einer der Ami´s zahlt mit 50 Dollar cash, dafür nimmt man dann lieber die Kreditkarte. Aber sie hat
es eben probiert...
Dann sind wir ein Stückchen weiter gefahren zu WalMart und haben uns dort noch mit ein paar Vorräten eingedeckt für die nächsten Tage. Da gibt es nämlich nirgendwo einen WalMart oder ähnlich Grosses. Und natürlich haben wir uns einen leckeren Kaffee bei Subway gegönnt. Der schmeckt da wirklich gut. Dann fuhren wir wieder zurück zum Days Inn. Aber unser Zimmer war noch nicht wieder fertig gemacht worden. Also dachten wir uns, wir gehen mal eben einen Happen essen nebenan im "Jack in the Box". Komischerweise vertrage ich momentan die ganze Kost nicht. Ich bin sie anschliessend immer schnell wieder los. Nun ja, so nehme ich auch nicht zu...
Anschliessend sind wir dann doch in die Stadt gefahren. Einerseits wollten wir gucken, was sich so Neues getan hat dort, andererseits wollten wir auch nach Alternativ-Motels sehen. Und zum dritten wollten wir noch mal in das kleine Visitor-Center neben dem Museum ein paar Prospekte oder Tips holen für z.B. Ballonflüge oder Flugtouren.
Dann sind wir zurück ins Days Inn und haben mal wieder unsere Koffer (um)gepackt, wieder ins Auto zurücktransportiert, auf unserem Balkon in der Sonne gesessen und jetzt noch ein bisschen umgeplant, neu geplant und auf dem PC nach dem Rechten gesehen.
Morgen soll es hier in der Gegend regnen. Und so werden wir wohl erst mal aussen rum - also über Kanab -nach Cannonville fahren müssen. Cottonwood ist sowieso gesperrt und die Skutumpah-Road als Alternative ist momentan so lala.
Und wenn es dann regnen sollte...
Aber natürlich werden wir das morgen erst mal in Angriff nehmen mit der Skutumpah-Road und dann schaun mer mal...
1. April 2012 Weiterfahrt via Skutumpah Road nach Cannonville
Irgendwie war es schon komisch, nach 6 Nächten wegzufahren von Page. Das Days Inn ist wirklich allererste Sahne und wir haben uns da richtig wohlgefühlt.
Nun gehts weiter nach Cannonville. Geplant war ursprünglich über die Cottonwood Road dort hin zu fahren. Aber die ist immer noch gesperrt. Dann hies es, es würde heute regnen. Also gab es auch nicht viel Alternativen. Entweder aussen rum via Kanab und Bryce Canyon auf die 12, oder Augen zu und durch über die "Skutumpah Road". Also fuhren wir erst einmal auf der 89 Richtung Kanab. Nur wenige Meilen vor Kanab zweigt rechts eine asphaltierte Strasse ab - die "Johnson Canyon Road". Auf der kann man 16 Meilen prima fahren durch eine tolle Landschaft. Leider war mittlerweile der Himmel weitgehend zugezogen und nur selten kam die Sonne mal raus für besonders schöne Bilder.
Und dann waren die 16 asphaltierten Meilen vorbei und wir mussten uns entscheiden, fahren wir links herum ein bisschen auf einer Hoppelstrasse und zur asphaltierten Hauptstrasse bei Glendale, oder fahren wir rechts rum über die Skutumpah Road nach Cannonville. Wir sind diese Piste noch nie gefahren. Nur der Ranger im BLM hatte gesagt, momentan könne man sie fahren. Und über uns eine regenvolle Wolkendecke...
Die Entscheidung wurde uns abgenommen. Plötzlich fuhr ein Auto samt Wohnwagen auf die Skutumpah Road. Und wir dachten uns spontan, was der kann mit seinem Trailer, das können wir auch. Freundlicherweise liess er uns auch noch vorfahren, damit wir nicht seinen Staub abkriegen, sondern er nur unseren...Die Strasse war gut, fester roter Sand und gut eingefahren. Eigentlich sehr langweilig über die Hochebene zu fahren, keine Berge oder nennenswerte Hügel ringsherum. Und das 46 Kilometer lang? Und dann kam rechts eine Ranch namens " Deer Springs" mit Campingplatz und Cabins. Und weg war unser Wohnwagenfahrer. Wir waren wieder allein auf der Piste. Und unerwartet wurde es dann eine supertolle Gegend samt Strasse und Slot. Ab hier geht es nur noch als SUV.
Die Strasse ist rillig und man sieht, wenn hier Regen runter kommt wird es sehr haarig. Zumal auch viele Creek-Passagen auf dem Weg sind. Als wir alles so richtig toll fanden, fing es mächtig an zu schneien. DAS hatte uns gerade noch gefehlt. Aber Schnee weicht die Piste nicht so schnell auf wie Regen. Gottseidank.
Ein paar Meilen später war das dann auch der Schnee - Schnee von gestern. Urplötzlich lag vor uns "Bull Valley Gorge" - eine Art Slot, innen begehbar soweit wir das von oben sehen konnten. Beiderseits der Strasse gelegen. Na, das war dann so der Tages-Knaller. Wäre es nicht so lausig kalt gewesen - 4 Grad Celsius - wir wären bestimmt dran entlanggegangen. Obwohl, der Blick so von der Strasse war schon erste Sahne.
Und so ging es dann eine Weile weiter auf der Piste, bis wir dann eine steile Abfahrt hatten und in ein Tal sehen konnten. Als wir dann dort unten durch das bisschen Wasser fuhren, sahen wir links den Parkplatz von "Willis Creek". Dieser Slot Canyon steht auch noch auf dem Plan. Aber nicht heute in kurzen Hosen und T-Shirt. Und bei dem Wind. Wir fuhren weiter, immer noch durch eine begeisternde Gegend bis wir dann endlich auf der asphaltierten Strasse auskamen, die von Cottonwood bzw. Kodak Chrome Basin hoch kommt.
Mittlerweile schien auch wieder die Sonne und es war zumindest im Auto warm ohne Heizung. Kurz nachdem wir auf die normale Strasse abgebogen waren, ging links erneut eine Piste ab - unter anderem zum Yellow Rock. Ich hatte mal darüber gelesen, aber so genau wusste ich nicht mehr was da los war. Also wollten wir es herauskriegen.
Wir wieder links ab in die Natur und los. Allerdings, so nach 12-15 Kilometer drehten wir. Die Kulisse um uns herum war zwar Klasse, aber die Strasse hatte tiefe Fahrrillen und dadurch in der Mitte einen hohen Wulst. Und das geht irgendwann zu Lasten des Autos. Also zurück und zum Hotel zum "Grand Staircase Inn". Hier sitzen wir jetzt schön warm in der 1. Etage und schauen dem Schneefall draussen zu. Hoffentlich ist er morgen wieder weg und wir können stressfrei nach Torrey weiterfahren...
2.4.2012 Weiterfahrt via Devils Garden nach Torrey
Heute nacht hat es gestürmt wie verrückt. Und heute morgen war es dementsprechend kalt. Das Frühstück fand an 4 Tischen im kleinen Supermarkt statt und war sehr, sehr dürftig und so fing der Tag
eigentlich nicht so toll an. Aber - die Sonne schien vom blauen Himmel. Zwei Damen sassen uns beim Frühstück gegenüber und boten und uns von ihrem privaten! Obst-Müsli etwas zum Essen an, denn
ausser 4 Scheiben Toast und Marmelade und einem Kaffee gab es nichts zum offiziellen Frühstück. Klar, man konnte sich hier im Markt alles dazu kaufen, von der Milch über den Saft bis zum Bagel.
Nur Müsli gab es überhaupt nicht. Aber auf die Art lernten wir zwei Amerikanerinnen kennen, wovon die eine in Düsseldorf gelebt hatte und deutsch konnte. So konnten wir den beiden Schwestern noch
ein paar Besuchstips mit auf deren Tour geben.
Wir fuhren weiter Richtung Torrey. Lange hatten wir uns überlegt, ob wir "Hole in the Rock" machen sollten, oder nicht. Der Himmel war mittlerweile wieder sehr wolkig, der Wind pfiff über die Strasse in Staubwolken und trotz warmer Kleidung war es lausig kalt. Und so beschlossen wir, erst mal von dieser Hole in the Rock-Strecke nur "Devils Garden" zu machen. Das sind vom Highway aus nur ca.12 Meilen eine Strecke. Die Strasse war anders als bei den letzten Malen trocken und gut zu befahren und so waren wir relativ früh am Garden. Ausser uns stand nur ein Wagen dort. Und so konnten wir in Ruhe durch die Landschaft traben - vielleicht 15 Minuten lang. Dann kam Papa mit 2 flüggen Jungs und die kraxelten lautstark auf jeden "Pilz". Wie die da bloss raufgekommen sind? jedenfalls sehr sportlich. Wir konnten aber in aller Ruhe durch diesen Devils Garden laufen und viele tolle Fotos machen - die Sonne schien noch...
Dann gingen wir gemütlich zurück, beglückwünschten die Jungs noch für ihr sportliches Talent und machten uns vom Acker. Wohl gerade rechtzeitig. Jetzt kamen Autos Schlag auf Schlag - war wie auf der Autobahn. Und so waren wir froh, wieder zurück auf den Highway 12 zu können. Alles in allem brauchten wir für unseren Abstecher 2 Stunden, wobei wir eine gute Stunde durch den Garden gewandert sind. Und weiter ging es. Ab jetzt begann die für uns schönste Teilstrecke bis kurz vor Boulder. Dort machten wir noch einen kleinen, nicht lohnenden Abstecher und weiter ging es nach Torrey. Noch kurz ne Pizza gegessen, getankt und nun sind wir hier in unserem "Rimrock"-Motel. Morgen früh entscheiden wir dann im Visitor Center, ob wir "Cathedral Valley" machen. Und übermorgen fahren wir einen Tag früher als geplant nach Green River. Dort können wir uns wenigstens im Hallenbad aufwärmen...
3.April 2012 Cathedral Valley - Abenteuer pur....
Heute morgen war es mal wieder lausig kalt -4 Grad. Aber die Sonne schien. Und so machten wir uns kurz nach 9 Uhr auf die Socken Richtung Visitor-Center, Daten für das Cathedral Valley abfragen.
Es macht immer wieder Spass, die 24 entlang zu fahren Richtung Center. Und die Sonne stand heute morgen auch richtig gut. Im Visitor-Center sagte man uns dann, wir könnten momentan nur die
Caineville-Road fahren, Hartnet Road ist unbefahrbar. Und unterwegs gäbe es einige überschwemmte Furten. Besonders schlimm wäre die ins Upper Cathedral Valley, aber mit Glück käme man durch.
Wir also los.Gegen 10:45 Uhr fuhren wir links ab auf die Cainewille-Variante. Eine tolle Strecke! Und natürlich blieben wir alle nasenlang stehen um tolle Fotos zu machen. Ein paar Furten überquerten wir eher problemlos. Doch dann kam eine, die war nicht nur tief und steinig, sondern viel schlimmer, voller Matsch. Und auf der anderen Seite war Sand. Anni wurde ein bisschen blass - steckenbleiben mitten in der Natur ist nicht so Annis Ding. Das Auto aber ist einfach Klasse und auch ohne 4WD klappte die Durchquerung absolut problemlos. Dann kam der Abzweig zum "Tempel in the Sun" und "Temple in the Moon". Und wir waren wieder voll begeistert. Weniger gefiel uns allerdings die Sandhose, die plötzlich auftauchte und uns voll erwischte. Wir flitzten zwar zum Auto - aber das ist jetzt innen auch total vom Sand verwöhnt...
Als wir wieder zurück fuhren auf die Hauptstrasse dauerte es natürlich nicht lange und das nächste Furt-Problem stand an. Dieses Mal musste ich aussen rum und dadurch durch dicken Sand. Der Wagen schlingerte natürlich aber meisterte auch diese Strecke problemlos. Anni war genervt. Wie gut, dass die Strasse dazwischen zwar häufig sandig, manchmal auch ein bisschen zuviel sandig, aber ansonsten leicht zu fahren war. An das Rillen-Gehoppele haben wir uns mittlerweile gewöhnt. Irgendwann nach Stunden kam der Abzweig rechts zur I-70 und geradeaus ins Upper Cathedral Valley. Wir also geradeaus. Und wenige Meilen später kam dann auch die Furt, von der auch der Ranger gesprochen hatte. Sie war heute zu tief, zu matschig, zu sandig, zu tiefe Rillen. Und Anni schob mir den Abenteuer-Riegel vor: drehen und zurück...Also fuhren wir Richtung I-70. Da gab es dann unterwegs noch einen weiteren Abzweig zur "Baker Ranch". Hinter der konnte man auch auf einer Hoppelstrasse auf die asphaltierte Strasse 72 fahren. Da es mittlerweile weit nach 2 Uhr war, erschien uns das als die einfachste Lösung. Die I-70 anzufahren hätte bedeutet, noch ellenlang die gleiche Strecke aussen rum, um auf genau dieser 72 wieder runter nach Torrey fahren zu müssen.
Wir also los, die Baker Ranch war nicht weit, nur ein paar Meilen. Was wir nicht wussten war, dass die Strasse dahinter hoch ins Gebirge ging mit permanenten Steigungen von guten 20 Prozent. Wir sahen Schnee vor uns, aber da das Sicherheits-Gatter offen, also musste die Strasse schneefrei und befahrbar sein. Wir fuhren weiter. Immer bergauf, immer mindestens 20 Prozent, immer kurvig und immer steinig. Und dann waren wir so hoch, dass doch noch Schnee auf der Strasse lag, sehr matschig mit viel Wasserbächen. Aber man kam dran vorbei ohne im Schnee fahren zu müssen, bis auf eine Stelle: da war die Strasse nur so breit frei wie das Auto breit war. Und da war es matschig und der Wagen schlingerte und links ging es steil bergab. Glück gehabt.
Ich sagte nur mit zusammengebissenen Zähnen, dass ich das Stück nicht nochmal fahren möchte. Stress pur für Sekunden.
Und weiter ging es. Höher und höher. Anni hielt das Navi in der Hand und sagte gerade: noch knapp 2 Kilometer und wir sind wieder auf der Asphaltstrasse. Und um die nächste Kurve war es das dann - nix ging mehr. Vor uns eine mindestens 20 Prozent Steigung und quer drüber ein dickes Schneefeld. Nass und matschig von der Sonne und viel zu dick und zu hoch um auch nur eine Chance zu haben durchzukommen. Anni ging noch den ganzen Hügel hinauf um nachzusehen, ob oben und dahinter wenigstens alles wieder trocken wäre - nein, das Schneefeld ging auch dort weiter.
Frustriert sassen wir da - dem Ziel so nah und dann das. Also - drehen und die ganze Tour wieder runter. Unverständlich ist uns auch jetzt noch, wieso man das Schutzgatter öffnet, wenn die Strasse auch für 4WD momentan nicht zu packen ist. Aber es half nix, wir mussten wieder runter, auch wieder durch dieses schmale Matschgerutsche. Und dann waren wir endlich unten. Klar, die Nerven lagen schon ein bisschen blank. Aber vor allem sass der Frust tief..
Gerade als wir unten angekommen waren, kam uns ein Amerikaner mit seinem 4WD entgegen. Er hielt an und wir fragten, ob die Strecke zur I-70, von der er gerade kam, auch für uns befahrbar wäre. Ja, wäre sie sagte er. Nicht verstanden hat er allerdings, dass das Schutz-Gate offen war auf unserem Horrortrip. Normalerweise würde das nie geöffnet vor dem 20. April oder noch später, sagte er. Wir fuhren also los, es war fast 4 Uhr geworden und wir mussten diese Strasse - sie heisst witzigerweise "Last Chance Road" und die andere Strasse, die 72 Richtung Loa noch fahren um nach Torrey zurück zu kommen. Keine zehn Minuten später hatten wir allerdings keinen Frust mehr. Welch eine grossartige Landschaft. Die Strasse frisch von einer Walze glatt gebügelt - es wurde sogar noch gearbeitet - und nicht wie sonst an den tollen Hügeln unten vorbei, sondern mitten durch. Klasse.
Natürlich machten wir wieder Fotos, und wie. Dann endete diese Strasse und wir bogen noch vor der I-70 - quasi parallel, auf die asphaltierte 72 ein. Und damit waren wir fertig für heute mit Abenteuern und wollten auch nur noch nach Torrey. Als letztes auf dieser Strecke lief uns noch ne Herde Rehe über die Strasse, wie gestern auch.
Knapp halb 6 Uhr waren wir dann wieder hier, nach insgesamt mehr als 8 Stunden. Wir haben uns im hiesigen Restaurant jeder ein Steak gegönnt, ein frisch gezapftes Bierchen getrunken und es war uns völlig egal, was das hier - bei wirklich perfektem Service kostete.
Morgen fahren wir nach Green River - und wir werden dort 2 Tage mal richtig abhängen - na ja, wir haben es uns jedenfalls vorgenommen. Unser Auto muss wieder gewaschen werden. Dieses Mal haben wir auch richtig "Modder" zu entsorgen...
4.4.2012 nur Weiterfahrt nach Green River
Heute morgen waren wir fit für einen neuen Tag, aber nur um nach Green River zu fahren und zu faulenzen. Leider war draussen der Himmel total bezogen und die Sonne kam nicht durch. Also
packten wir erst einmal in Ruhe, dann frühstückten wir und trafen zum ersten Mal auch deutsche Urlauber. Als wir dann abfahren wollten, hatte sich die Sonne etwas durch die Wolken
gekämpft und es sah doch noch nach einem Sonnentag aus.
Das Auto allerdings sah sehr schlimm aus. Die Matschbrocken hingen sogar am Aussenspiegel fest, von den Radkästen ganz zu schweigen. Trotzdem, wir mussten ja erst mal ne Waschanlage finden und die nächste ist nun mal erst in Green River. Wir also nach dem Motto: nicht hingucken, rein ins Auto und losgefahren.
Die 24 gehört für uns mit zu den spektakulärsten Landschafts-Strecken. Besonders ab Torrey bis nahe Hanksville.
Nicht nur der Fremont River ist mit seiner roten Wasserfarbe attraktiv, auch die Lehm-Sand-Hügel rechts und links der Strasse. Und es ist eigentlich überhaupt nicht trist, wenn man durch graue Lehmhügelstrassen fährt. Irgendwo dahinter oder daneben gibt es dann schon wieder gelbe oder rote Abwechslung. Fährt man ab Torrey los, ist die Landschaft rot und mächtig und steinig. Und je weiter man fährt, ist es immer noch mächtig, aber eben andersfarbig und von Hause her Lehm. Viele Meilen weiter ändert sich das Bild wieder und die Farbe verwandelt sich langsam aber sicher wieder in die rote "Hausfarbe". Eine tolle Tour.
In Hanksville waren wir mal kurz ne Tasse Kaffee trinken bei "Blondie´s" und nebenan für nen Zehner tanken. Und dann ging es weiter auf der eigentlich gähnend langweiligen Strecke, bis links dann das "Swell" auftaucht. Faszinierend, wenn man sieht was die Erde in Jahrmillionen geschaffen hat - selbst "hochkant" stehende Felsen. Endlich landeten wir dann auf der Autobahn und ein paar Meilen weiter in Green River. Wir waren schon sehr oft hier. Und jedes Mal gucken wir erst mal nach dem Rechten: gibt es neue Hotels, was machen die Autowerkstätten, ist der Supermarkt noch da und ist da rechts noch die Autowaschanlage? Ja, es gab sie alle noch. Natürlich sind wir als erstes in die Waschanlage gefahren, haben insgesamt 8 Dollar investiert um das Auto wieder stubenrein zu kriegen. Jetzt sehen wir von aussen jedenfalls wieder wie normale Touris aus...
Es war kurz vor 1 Uhr als wir dann mal am Super 8 anfragten, ob wir einchecken könnten. Normal ist frühestens 2 Uhr. Aber hier war noch nix los und so war es auch kein Problem unser Zimmer zu bekommen. Wir waren schon sehr oft hier zwecks Übernachtung. Und je nachdem, wo man sein Zimmer abbekommt, ist es auch mal lausig schlecht. Wir hatten in all den Jahren nur einmal ein schlechtes Zimmer (nach unseren Masstäben natürlich)...Unser heutiges Zimmer ist gut, standardmässig, aber gross und leicht vom Seiteneingang zu erreichen. Die Sonne scheint voll und warm und wir konnten unsere Sommerklamotten wieder anziehen. Tja, das Zimmer hatten wir.
Jetzt mussten wir Hunger haben. Denn der Besuch der Trucker-Kneipe vorne an der Tankstelle ist Pflicht. Witzigerweise sitzen wir schon seit vielen Jahren immer am selben Tisch. Die meisten Amis sitzen gerne in diesen Boots und die Trucker an der Theke. Und wie alle Jahre machte ich den Fehler, mir ein Omelette mit Käse und Ham zu bestellen. Ich hatte mal wieder vergessen, dass es hier ja nur "Truckergrössen" gibt und wir Mädels das nie schaffen könnten. Aber es ist soooooo lecker...
Anschliessend fuhren wir zurück ins Motel und da sitzen wir nun, die Sonne voll im Rücken, und "arbeiten"...
Morgen werden wir vermutlich den Geysir mal wieder besuchen. Und dann die Strasse dahinter Richtung "Horseshoe Canyon" weiter fahren. Im Visitor Center - da waren wir auch noch - sagte man uns vorhin, wir sollten drehen, wenn die erste Sandbank käme. Die Strecke wäre momentan sandig zugeweht und man solle besser die Finger davon lassen.
Also dann eben kein " Horseshoe Canyon"...
5.4.2012 Crystal Geyser bei Green River
Boah eeh war das Motel heute nacht voll - Millionen von Kinder tummelten sich in dem kleinen Schwimmbad. Gut für die Kids, aber schlecht für uns. Denn wir wollten ja eigentlich auch da hin,
allerdings in den Whirlpool - aber der war heute gar nicht in Betrieb. Am späten Abend, als die Kids wohl eher im Bett waren, roch es dann penetrant nach Chlor im ganzen Haus. Wir machten sogar
unser Zimmerfenster so weit auf wie möglich, um den Geruch wieder rauszukriegen. Ich bin froh, dass unser Zimmer so ziemlich am unteren Ende des Flures liegt, relativ weit weg vom Pool.
Heute morgen war der Himmel total bedeckt - es sollten doch 27 Grad heute werden...und wir beschlossen, trotzdem mal wieder zum Geysir zu fahren. Mitnehmen wollten wir uns zwei Hocker und ein bisschen was zu futtern, quasi um ein Picnic dort machen zu können. Denn erfahrungsgemäss spuckt unser Geysir nur unregelmässig und man braucht viel Geduld, ihn dabei zu erwischen.
Wir also los nach dem Frühstück. Noch eben vollgetankt und ab ging es. Es gibt zwei Wege dort hin. Der erste ist keine 200 Meter entfernt vom Super 8 und geht links als "Frontage Road" ab. Der andere Weg geht gerade aus über die Autobahn und dann links. Beide Strassen treffen wieder dort zusammen, wo ein Häuschen steht und ein braunes Schild auf den Geysir hinweist.
Den ersten Weg, den wir heute fuhren, kann ich nicht mehr empfehlen - er besteht nur noch aus Schlaglöchern und das Gras wächst auch schon aus dem Beton auf der Strasse.
Fährt man später an dem Kreuzpunkt der beiden Wege gerade aus und damit am braunen Hinweisschild vorbei, eröffnet sich wieder eine supertolle Steinwelt rechts und links der Strasse. Leider sieht das auf den heutigen Bildern eher trostlos aus - die Sonne fehlt. Man fährt also an die 6 Kilometer durch eine tolle Gegend bis der ausgeschilderte Abzweig rechts zum Geysir kommt. Erwartungsvoll kamen wir am Geysir an - hoffentlich spuckt er gleich, quasi als Ostergeschenk, dachten wir.
Aber dann kam die Ernüchterung und auch ein bisschen Traurigkeit. Da läuft nix mehr, oder so gut wie nichts mehr. Diese supertolle braungelbweisse Sinter-Welt war fast trocken, man konnte einfach darübergehen ohne nasse Füsse zu bekommen. Das "Sprudelrohr", das früher, auch wenn er nicht spukte, immer Blubbergeräusche von sich gab - keinen Ton. Unten am Sockel im Wasser ein paar Bläschen, sonst nichts. Und die diversen kleinen "Rotzlöcher" in der Umgebung - alle verstummt. Natürlich sieht das dort immer noch grandios aus, zumal die Sonne tatsächlich mal für 20 Minuten schien. Aber irgendwie sieht es auch wieder trostlos aus. Schade, schade, schade...
Eine gute halbe Stunde später fuhren wir ab. Da nützte es auch nicht zu warten. Bestimmt spukt der Geysir manchmal. Aber so wie wir ihn kannten wird es nicht mehr sein. Vor allem, wenn man sieht, dass sich schon grüne Algen überall breit machen.
Nun überlegten wir, ob wir nicht doch die Strecke runterfahren sollten Richtung Horseshoe Canyon. Wenigstens ein bisschen.
Wenn man an der Geysir-Abfahrt rechts lang fährt, gibt es wenige hundert Meter weiter zwei Wege - einer geradeaus den Berg hinauf und einer rechts ab auf der anderen Seite des Green Rivers.
Wir fuhren erst mal die den Berg hinauf. Aber nicht lange, die Strasse war steil und steinig und heute nicht unser Ding. Wir also gedreht und zurück und die "Wasserstrasse" genommen. War toll, rechts das Wasser, links mal wieder graue Lehmhügel.
Dazwischen Sandspuren, aber eigentlich war die Strasse breit und gut zu fahren, trotz mittlerweile regenverhangenem Himmel.
Und dann machte die Strasse einen Knick rechts herum zu einem Bauernhof. Die andere Geradeaus-Strasse war wohl eher eine Viehtriebstrasse, aber keine Fahrstrasse. Wir drehten mal wieder.
Plötzlich kam von dem Bauernhof her ein OHV angeprescht. Ich fuhr los, den Weg zurück und hielt an einer gängigen Stelle, damit der Fahrer auf dem roten OHV nicht länger unseren Staub schlucken musste und vorbei konnte. Aber der junge Mann blieb mit grimmigem Gesicht neben mir stehen und deutete mit der Hand und dem Zeigefinger nach vorne, nach dem Motto fahr los, verschwinde. Er blieb noch hinter uns im Staub bis zu einer Art Gatter - eine kaum sichtbare senkrechte Stange plus Querstütze links am Strassenrand. Dann war er weg. Waren wir versehentlich auf ein Privatgrundstück geraten? Obwohl nirgends ein Hinweis dafür zu sehen war? Anders kann ich mir weder das grimmige Gesicht des Mannes, noch seine freiwillige Staubschluckerei erklären.
Wir fuhren zurück und Feierabend....wir wollten ja sowieso mal länger Pause machen. Und wir haben doch ein Schwimmbad samt Whirlpool im Haus. Tja, aber damit war es dann wohl heute auch nix. "Out of order" - es stinkt wieder nach Chlor und das Becken ist abgedeckt. Hat wohl auch heute nicht sollen sein...
Morgen planen wir den Nine-Mile-Canyon. Da ist es egal, ob der Himmel bedeckt ist oder ob es stürmt...
6.4.2012 Nine Mile Canyon - Riesentrucks - Riesenbaustelle - Riesenlandschaft - und wir mitten drin...
Heute morgen weckte uns erst mal ein mächtiger Sturm. Die Fenster klapperten und draussen flog alles was beweglich war durch die Gegend - aber der Himmel war blau. Ein idealer Tag um einen
"Ausflug" zu machen in den Nine Mile Canyon. Wir waren noch nie da. Im Visitor Center hatte man uns eindringlich gewarnt, auf keinen Fall mittendrin den Abzweig hoch nach Myton zu nehmen, wir
sollten lieber wieder den gleichen Weg zurück fahren. Wir stellten fest, dass wir eine lange Tour vor uns hatten - so um 200 Meilen. Wir also los. Alles lief schön geruhsam bis kurz vor
Wellington. Dort kamen uns dann Autos entgegen, dick voll mit Schnee auf der Kühlerhaube. Und am Himmel sahen wir eine Schneewand, die parallel zum Abzweig Nine Mile Canyon lief. Mahlzeit, bloss
nicht auch noch Schnee. Es war windig und kalt genug. Aber alles ging gut - 12 Meilen lang. Dann war die Asphaltstrasse zu Ende und die Schotterstrasse fing an. An einem Abzweig kurz davor stand
ein grosses Schild, dass die Firma Soundso hier die Strasse in Ordnung bringen würde bis Ende 2012. Fanden wir toll, bis uns dann der erste Riesentruck für Flüssiggas überholte. Als nächstes
sahen wir rechterhand rote Schilder mit dem Hinweis dass hier eine Gas-Pipeline entlang läuft, bzw. gebaut wird. Naja, dachten wir, da sorgt die Firma dafür, dass einerseits die Strasse breit und
bequem für alle ist - und natürlich für die Trucks, die da vielleicht mal die Woche über fahren. Und die Strasse war wirklich gut, breit und ist auch mit PKW´s zu befahren. Und die
Landschaft wechselte sich ab von dicken Steinquadern zu kompakten und bunten Steinwänden. Die Strasse wand sich wie ein Wurm um tausend Ecken. Hätte jetzt auch noch die Sonne ins Tal geschienen,
es wäre fast perfekt schön gewesen. Und wir fanden auch die ersten Petroglyphen. Und die zweiten auch an einer anderen Wand eine Meile weiter.
Und dann fing die Baustelle an. Welch riesige Bagger, Schaufeln, Maschinen zum Strasse glätten und verbreitern und chick machen undundund. Und überall wurde heftigst gewerkelt. Machmal war die Strasse dann auch einspurig oder ganz schlimm steinig.
Mit Natur - oder Petroglyphen gucken war da nix mehr. Halte mal in einer 20 Meilen langen Baustelle...Schlimm wurde es, als auf einmal jede Menge Doppeltrucks auftauchten. Das sind die überlangen Trucks, die man bei uns nicht kennt. Und irgendwie waren wir dann plötzlich zwischen dreien von diesen Monstern eingeklemmt - zwei vor uns und einer hinter uns - da kam Freude auf. Überholen? ist nicht, an die Seite fahren und vorbeilassen - auch nicht. Also dann halt so weiter. Plötzlich hielt einer der vorderen Trucks an, fuhr über die Mitte der Strasse und weg war er. Der zweite vor uns machte dasselbe - mitten über die Strasse und über einen braunen Lehmschotterstreifen. Wir dachten noch, warum fährt der Kerl nicht auf der sauberen Strasse daneben? Bis wir merkten, dass dieses Lehmschotter-Zeug von ihm ausgeladen wurde, in dem er es nach unten abliess. Aha, so sehen also die Wagen aus, die den Schotter für die neue Strasse ranschafften. So was haben wir auch noch nie gesehen. Aber man lernt auch in Amerika nie aus...Die Riesenkolosse drehten kurz dahinter und endlich konnten wir weiterfahren. Und dann herrschte Ruhe. Dieser folgende Teil der Strasse war schon fertig. Hier fuhren nur noch die Gas-Trucker.
Wir konnten entspannen. Besonders ich. Mich nervte es schon, mitten in einer Monsterbaustelle fahren zu müssen. Dafür entschädigte uns jetzt die Natur und die Sonne schien endlich richtig. Und wie sagte Anni: die Landschaft sieht aus wie eine Kulisse für einen Westernfilm. Und gleich reitet John Wayne um die Ecke. Und wir konnten jetzt auch diese supertolle Landschaft voll geniessen. Unser nächster Halt war eine Stelle mit Wanderweg. Einen Felsen entfernt gab es wieder Petroglyphen.
Hätte der Wind nicht so schneidend geweht und wäre es wärmer gewesen als vielleicht mal 2 Grad, dann wären wir den ganzen Canyonweg hinunter gewandert. So war es aber zu kalt, selbst mit langer Hose und Jacke und Pullover.Wir fuhren weiter. Eine weitere ausgewiesene Stelle für Petroglyphen war nicht mehr auffindbar. Die Strasse lief jetzt anders und über den kleinen Bach auf die alte Strasse konnten wir nicht gehen. Also, nächster Haltepunkt, der dann auch unser letzter war: Great Hunt Panel. Und dann ging es wieder zurück.
Bis hierher waren es von Wellington aus knapp 50 Meilen. Für die Anfahrt nach dort plus diesen Weg hatten wir gute 4 Stunden gebraucht. Und so machten wir uns auf den Heimweg. Insgesamt fuhren wir 200 Meilen und waren 8 Stunden unterwegs.
Als wir hier in Green River ankamen, fuhren wir sofort in unser "Truckerlokal". Wir hatten seit einem bescheidenen Frühstück nichts mehr gegessen und es wurde Zeit dafür. Hier scheint immer noch die Sonne. Es sind momentan 10 Grad warm. Morgen werden wir ins "Swell" fahren und uns dort etwas angucken, was wir noch nicht kennen.
Was genau entscheiden wir später noch...
7.4.2012 Tour zum "Behind the Reef" im Swell
Wenn es doch bloss nicht immer so lausig kalt morgens wäre - der blaue Himmel wäre viel besser zu geniessen. Aber wir wollten uns heute morgen sowieso viel Zeit lassen. Also haben wir erst einmal
in Ruhe gefrühstückt und dann haben wir den Rückflug umgebucht.
Wir haben seit Tagen laut darüber nachgedacht, wie wir den United Airlines Rückflug nach New York los werden und ersetzen können. Nach all den Theater mit der United Airlines, besonders dieses Mal beim Hinflug nach hier, wollten wir uns das alles nicht mehr antun müssen. Dazu kam, dass dieser Flug, wenn er je flugplanmässig gewesen wäre, um 5:45 Uhr Las Vegas Zeit abgegangen wäre. Das allein hätte schon bedeutet, dass wir minimum 3-4 Stunden früher am Airport hätten sein müssen, da wir ja auch den Mietwagen abgeben mussten. Und dann schrieb mich AirBerlin an mit einem Osterangebot - Direkt-Rückflug ab Las Vegas um 18 Uhr und Ankunft in Düsseldorf um 13 Uhr des nächsten Tages - alles in allem 10:30 Minuten Flugzeit. Das war es dann - auch wenn wir jetzt 2 Tage früher heimfliegen. Es wird uns ein Vergnügen sein. Und die 2 Tage, die wir jetzt früher heimfliegen müssen, machen den Kohl nun wirklich nicht fett. Wir haben sofort das Angebot gebucht!
Zufrieden machten wir uns dann um 10 Uhr auf den Weg zum Swell. Diese Bergkette hat es uns schon seit Jahren angetan und wir fahren immer dort hin, wenn wir hier in der Gegend sind. Es ist von Green River zwar 1 Stunde Anfahrt, aber es geht schnell und das ist ok so. Dieses Mal wollten wir mit dem "Temple Mountain" anfangen. Dort angekommen, fuhren wir auch ein Stück auf dem Hoppelweg, aber der wurde dann so schlecht, dass wir es auch dieses Mal sein liessen. Schlimm und ärgerlich war dann zusätzlich noch, dass Annis Filmkamera vermutlich aus dem Auto gefallen war, als sie mir den Weg zum Drehen anzeigte. Weg war das gute Stück und selbst nochmaliges Hingehoppele und Gelände-absucherei half nix, die Filmkamera blieb verschwunden. Was wir auch unterschätzt hatten, war die Oster-Mobilität der Amis. So viele Quads, Buggies und Motorräder und dazu durchs ganze Swell verteilt Wohnmobile, Trailer und Zelte haben wir hier noch nie gesehen. Lustig fanden wir es, dass wir immer wieder ganze Familienscharen sahen - z.B. Papa vorne auf dem Motorrad - Junior dahinter auf nem kleinen Motorrad - Mama dann da dahinter samt Tochter auf nem Quad. Toll. Der Nachteil für uns war, man konnte so gut wie nirgends halten, weil dauernd "Horden" von Quads etc. um einen herumschwirrten. Wir fuhren also erst mal auf der "normalen" Schotterpiste namens EM1012 durchs Swell. Bis dann der Abzweig zum "Behind the Reef Road" kam. Wir sind in früheren Jahren immer dran vorbei gefahren - leider. Dieser Abzweig ist an die 10 Meilen lang, landet dann auf einer Piste Richtung "Hidden Splendor Mine". Wir haben nach gut 8 Meilen gedreht am "Chute Canyon". Ab da war die Strasse nicht mehr mit unseren Möglichkeiten befahrbar. Für den Hinweg brauchten wir 2 Stunden, für den Rückweg nur ne knappe Stunde - kein Wunder, wir hatten ja auch schon alles wegfotografiert...Auch hier ist alles landschaftlich supertoll. Hohe Berge, tiefe Canyons, alle Farben und Formen. Die Strasse war von rotem Sand über Steine bis Felsen zu befahren. Manchmal halt sehr langsam und vorsichtig. Obwohl wir auch 3 PKW´s gesehen haben, würden wir eher SUV´s für den Weg empfehlen.
Verwunderlich ist immer noch, dass auch im hintersten Winkel Wohnmobile und Trailer standen. Und einer kam uns sogar entgegen, als wir zurück fuhren. Der hatte nur ein bisschen Stress mit den Strassenwellen und ein paar Quadfahrern...
Da es schon fast 2 Uhr war, als wir wieder auf der "normalen Strasse" ankamen, fuhren wir zurück. Morgen ist auch noch ein Tag für Abenteuer. Natürlich unterzogen wir den Wagen wieder einer Schnellwäsche, wir wollen uns ja Ostern nicht mit einem dreckigen Wagen schämen müssen. Morgen gehts wieder ins "Reef". Und dann überlegen wir vor Ort welchen Abzweig wir dann nehmen...
8.4.2012 Reds Canyon
Auch heute morgen wieder Minusgrade und blauer Himmel. Aber so langsam gewöhnt man sich daran. Wir also kurz nach 9 Uhr losgefahren. Aber erst waren wir noch tanken. Zu unserer Verwunderung
bezahlten wir nicht die am Schild ausgewiesenen 3.82 Dollar pro Gallone, sondern nur 3,79 Dollar. Und dann sahen wir ein Schild im Fenster: wer cash zahlt bekommt 3 cent Rabatt - man lernt ja nie
aus...
Wir fuhren also los - erst mal durch dieses phantastische Swell, durch das die I-70 läuft. Wir waren schon so oft hier, aber es fasziniert jedes Mal aufs Neue. Dann fuhren wir weiter bis zur "Abzweig 131". Dort geht der Weg ab, der quer durchs Swell führt und am unteren Ende fast am Goblin Valley NP landet. Die glatte Schotterstrecke ist knapp 30 Meilen lang. Aber es gehen viele Wege ab in die umliegenden Berge und deren wiederum vielfältigen "Geheimnissen". Und einer davon ist der Weg durch den "Reds Canyon". Wir waren vor ein paar Jahren schon mal hier und sind ihn gefahren von unten herauf über den "McKayFlat"-Weg. Damals war es schon unbeschreiblich. Aber dieses Mal haben wir den direkten Weg genommen - runter ins Tal.
Der Weg dort runter ist nur ungefähr 20 Meilen lang, aber er hat es in sich - mit fotografieren. Wir haben wieder mal fast 3 Stunden dazu gebraucht. Die umliegenden hohen Berge, viele Riesen-Steinklötze, bunt und vielfältig zeigen einem mal wieder auf, wie klein wir doch dagegen sind. Kommt man von oben runter, landet man in einem Flussbett - riesig. Da geht dann die Schotterstrasse durch und das bleibt auch so bis kurz vor Ende der gesamten Tour. Ein normaler SUV ist trotzdem ausreichend, aber man sollte diese Strecke auf keinen Fall! fahren, wenn es geregnet hat. Wir hatten beim letzten Mal ein paar Tage später die Tour durchs Bachbett gemacht und wir hatten noch satt Wasser.
Heute war alles knalltrocken und staubiger als die gestrige Tour. Aber so was von tolle Natur. Die Bilder dazu sehen richtig verfälscht aus in den Farben, aber da ist es wirklich so knallig bunt und rot. Eine tolle Tour und seit heute unsere Nummer 1 bei unseren persönlichen, diesjährigen Favoriten. Ganz zum Schluss der Strecke gibt es noch mal ein paar knallrote, schmale Kurven um steile, rote Felsen herum - und dort sahen wir dann auch den einzigen Quad-Fahrer - alle waren heute weg, wir waren ganz allein auf dieser Tour. Kommt man um die hohen Felsen herum, geht rechts der Weg ab zum "Hondu Arch". Rechterhand sieht man in den Hügeln noch kleine Minen-Baustellen. Und am Ende der offiziellen Strasse hat man den Blick auf den Arch links oben und ein paar Camper unten. Der Platz nennt sich "Tomsich Butte".
Wir fuhren das kurze Stück wieder zurück zur "Kreuzung" und dort dann rechts herum weiter auf der "McKay Flat". Durch den Wash und auf der anderen Seite wieder in die Berge. Hier ist es im Vergleich zu vorher langweilig, beigefarben und nicht spektakulär - es sei denn, man hält an und schaut zurück ins Tal und auf die Berge dahinter - wie gehabt rot und mächtig und erhaben.
Für uns war die "Flat" nur noch der Weg um flott zurückzukommen an unseren Ausgangspunkt von heute morgen. Die Strasse ist - mit Ausnahme der Auffahrt vom Tal, leicht zu fahren. Sie führt durch eine Hochebene mit vielen Büschen und Sträuchern, aber sie war uns nach dem Reds Canyon Abenteuer kaum noch ein Foto wert. Nach ca. 14 Meilen landeten wir wieder an der Kreuzung zum Reds Canyon. Von dort waren es noch mal ein paar staubige Meilen bis zum Hauptweg durch das Swell. Ab hier kann man links herum wieder zur I-70 zurück fahren - oder rechts rum die tolle Strecke Richtung Goblin Valley und von dort aus nach Green River.
Und sind rechts rum gefahren und haben auch noch ein paar Aufnahmen gemacht. Nein, hier war heute nix mehr los - kein einziger Quad oder Buggie zu sehen und zu hören. Die Jungs und Mädels haben längst gepackt und sind auf dem Heimweg. Morgen, Montag ist hier wieder ein normaler Tag. Wir fuhren noch knapp eine Stunde bis Green River, haben wieder mal den Wagen komplett gewaschen und danach noch vollgetankt und in dem Tank-Laden bei "Blimpie" irgend so einen Buffalo Burger gegessen. Mensch, war der scharf - aber lecker. Jetzt sind wir wieder im Motel und "arbeiten".
Morgen fahren wir weiter nach Vernal. Laut Wetterbericht soll es ab Mittwoch regnen - oder auch nicht. Wir werden unseren Aufenthalt in Vernal/Flaming Gorge eben spontan nach dem Wetter ausrichten...
9.4.2012 Dinosaurier - wo seid Ihr?
Heute morgen brachen wir relativ früh auf - halb 9 Uhr. Der Weg nach Vernal zu den Dino´s ist weit und wir wollten die Colorado- Strecke fahren. Wir also los auf die I-70 Richtung Denver. Wir
sind heute morgen besonders froh, dass wir diese Tour in den Norden zu den Stürmen, der Kälte und dem Schnee gecancelt haben. Ganz zu schweigen von den fast 400 Meilen nach Denver. Laut
Wetterbericht ist und bleibt es lausig dort oben. Fährt man die I-70 Richtung Denver, gelangt man kurz vor Fruita an einer Abfahrt auf die 136 - die Dinosaurier-Strecke. Sie führt aus dem doch
platten Land Richtung Berge.
Wir hielten die Augen offen, ob da nicht mal ein kleiner Saurier rumstehen und auf uns warten würde, aber nix von allem. Statt dessen fuhren wir 30 Meilen durch ein Tal. Links und rechts ein paar Berge, meist gelb und mit Bäumen zugewachsen. Dazu eine schnelle Strasse. Nach dem gestrigen Tag würden wir diese Strecke eher als Durchschnitt bezeichnen - nach unseren Mass-Stäben. Ab Meile 30 ging es dann plötzlich einen Berg hoch, ziemlich steil und wir freuten uns schon, dass es jetzt mal spannend würde. War aber nicht, ab Meile 35 ging es zwar abwärts, aber auch nicht spannender.
Irgendwann fuhren wir dann links ab nach Rangely und nicht weit dahinter ist der Ort Dinosaur. Wir waren vor Jahren schon hier gewesen, als es noch im hinteren Teil des Dinosaur NP die alte Wand mit den Dinoknochen gab. An der Ecke vom Ort Dinosaur steht nun nun ein modernes Visitor Center. Der Ranger drin war von der allernettesten Sorte. Nicht nur, dass er jedem von uns eine Kappe schenkte, sondern er pries in höchsten Tönen den Nationalpark auf seiner Colorado-Seite, und eben besonders den Abenteuertrip zum alten Quarry. Auch wenn da nix mehr los wäre... Aber es wäre ja landschaftlich prima. Ja, aber genau davon hatten wir momentan genug. Anni träumte nur von Dinosauriern und sonst nichts mehr.
Also sagten wir brav DANKE, auch besonders für die Käppis und machten uns vom Acker, wieder rüber nach Utah und dem neuen Quarry, das erst im Oktober 2011 wieder eröffnet worden war. In Jensen, dem Ort, in dem der Weg ins neue Gebiet abgeht, gibt es auch ein neues Visitor Center. Super ausgestattet mit Wissens-Materialien aller Art und sehr sauber und neu riechend, wenn man hinein geht. Dort bekamen wir Karten und Prospekte aller Art, aber auch die schlechte Nachricht, dass die beiden Backways, die wir uns für hier ausgesucht hatten, gesperrt sind.
Vor kurzer Zeit hatte es hier ja toll geschneit und somit ist alles bis in den Mai erst mal gesperrt. Tja und nun? Also fuhren wir als erstes die 7 Meilen zum neuen Quarry. Irgendwie kam uns die Gegend sehr bekannt vor. Eine Strasse führt fast wie an der Mosel entlang, in diesem Fall aber dem Green River, zu einem Neubau. Das neue Visitor Center erwartete uns, samt einem Plastiksaurier vor der Tür. Drinnen mussten wir erst einmal unseren "Annualpass" vorzeigen, auch der Ausweis wurde kontrolliert, ob die Unterschrift übereinstimmte. Und dann sagte man uns, der Shuttle-Bus, der zur "Wand-Ausstellung" fahren würde, wäre erst wieder im Mai in Betrieb. Und wir sollten mit dem eigenen Wagen hochfahren. Irgendwie hatten wir gedacht, das neue Visitor Center wäre auch der Ausstellungsplatz für die neue "Knochenwand" gewesen. Nun gut, wir fuhren den Weg hoch und betraten dort die richtige Ausstellung. Toll fand Anni. Eine junge Rangerin erzählte uns erst einmal, dass sie in Heilbronn gelebt hätte als Kind, aber heute kaum noch ein Wort deutsch könne. Ihr haben wir dann erst einmal beigebracht, dass wir "tschüss" sagen. DAS hat sie sich gemerkt, denn später hatte sie Mittagspause und verabschiedete sich extra von uns mit tschüss...
Also, diese neue Knochenwand stammt zum grossen Teil aus der alten Knochenwand im alten Quarry. Es sind aber viele Teile neu dazugekommen. Mir erschien diese Wand auch länger und voller als ich sie von vorher in Erinnerung hatte. Es war ein tolles Erlebnis. Besonders für Anni. Als Belohnung hat sie dann eine echt nachgemachte Dinosaurier-Kralle gekauft gekriegt. Wir fuhren zurück und wollten eigentlich den Rundweg noch machen. Aber dann stellten wir fest, dass wir den schon kannten.
Und nachdem wir heute schon so viele Kilometer - sprich 360 - auf dem Buckel hatten, wollten wir nur noch nach Vernal ins Hotel.
Wir haben schon besser übernachtet - hier riecht es überall mächtig nach Rauchern. Das Zimmer ist zwar auf den ersten Blick ok, aber die Betten sind zum durchrutschen weich. Und hier soll dieses Jahr frisch renoviert worden sein? Lassen wir das...
Nun sassen wir hier und überlegten, was wir tun sollten. Spätestens ab Donnerstag regnet es laut Wetterbericht durchgängig bis Moab. Hier in Vernal kriegen wir wegen Schnee auch nichts mehr gebacken und das Dino-Museum haben wir heute noch gemacht. So haben wir eine verrückte und doch weise Entscheidung getroffen: wir fahren morgen schnurstraks nach Green River zurück. Uns bleiben dann der Mittwoch und der Donnerstag, um von dort aus in Moab wenigstens noch 2 Backways machen zu können, bevor wegen Regen auch da nix mehr geht.
In Moab sind wir jetzt ab kommenden Sonntag - bis dahin ist dort alles zu "Ferienzeit"-teuer. Und dann sehen wir mal weiter. Schliesslich gibt es dort ja auch "gepavte" Strassen im Grossraum Moab...
10.4.2012 Rückfahrt nach Green River
Heute morgen sind wir sehr früh aufgestanden - für unsere Verhältnisse...Schon um 6 Uhr war ich auf und guckte auf dem PC nach dem Rechten. Anni weckte ich um halb 7. Dann ging ich direkt raus,
das Frühstück aufs Zimmer holen. Überraschenderweise war das Angebot im Frühstücksbereich neben der Rezeption sogar gut sortiert. Und so konnten wir uns wenigstens satt essen.
Um halb 8 waren wir schon auf dem Weg. Eben noch tanken - hier kostete der Sprit die Gallone nur 3.70 Dollar. Und dann los auf die Piste nach Green River.
Der Himmel war bewölkt. Sollte das schlechte Wetter doch schneller kommen? Bis nach Duchesne war die Strasse mehr oder weniger eine Rennstrecke. Im Ort selbst fährt man links ab Richtung Price. Und ab da wurde die Strecke dann wieder nett. Eigentlich so wie gestern hinauf in die Berge, fuhren wir jetzt wieder runter. Gestern gab es neben dem Weg Erdgas-Stellen und an einigen Stellen dazu Kleinfabriken. Heute gab es dafür eine lange Weile Ölpumpen samt Lager und Personal.
Landschaftlich empfand ich das heute wie gestern - also grüne Hügel z.T. mit Tannen bewachsen, dazu gelbes Gestein, mehr oder weniger dick und hoch und schön. Die Strasse wand sich auch hier wie ein Wurm durch´s Tal.
Und dann landeten wir in Price. Den Ort kennen wir, waren schon oft da, kennen auch die guten Kneipen und auch das eine oder andere Motel. Und auch in dem ganz hervorragenden Dino-Museum waren wir schon mehrere Male. Aber heute interessierte uns nur eines: am Ortsende von Price gibt es einen WalMart und da wollten wir unsere Vorräte auffüllen. Als wir dort fast anderthalb Stunden später wieder herauskamen, hatten wir zwar auch Brot, Wasser und Bier eingekauft. Aber richtig zugelangt hatten wir bei den Klamotten. Hier gab es supertolle Blusen für Anni, Polo-Shirts und natürlich Hosen in allen Farben und Längen. Zu Niedrig-Preisen, die wir in Deutschland für all die Sachen nie bekommen würden, ganz zu schweigen von den Grössen...WalMart macht gerade so was wie "Frühlings-Verkauf". Zu den ja auch sonst schon runtergesetzten Preisen, gab es jetzt stellenweise noch einen drauf. Und so dauerte unser heutiger Einkauf eben etwas länger...
Danach ging es wieder auf die Piste runter bis Green River. Hier bekamen wir nach einigem Hin-und her auch unser "altes" Zimmer wieder. Nun sitzen wir ganz entspannt hier, haben alle Klamotten schon sorgfältig aufgehängt, bzw zum Verstauen in einen unserer Koffer bereit gelegt. Und das war es für heute.
Das Wetter macht uns etwas Sorgen. Heute ist es schon den ganzen Tag bedeckt, auch Regenwolken sind zu sehen. Es gibt Wetterwarnungen bezüglich Sturm und Regen - jetzt schon. Nun hoffen wir, dass es doch nicht schon früher regnet als vorhergesagt. Auf jeden Fall planen wir für morgen noch einen "Backway" im Moab-Bereich. Welchen genau, werden wir noch austüfteln...
11.4.2012 Potash Road anstatt Long Canyon
Mensch, waren wir gestern Abend müde. Um 8 Uhr gingen unsere Lampen aus. Und erst heute morgen kurz vor 7 wurden wir wieder wach. Endlich mal ausgeschlafen nach der vorherigen Nacht und den vielen Kilometern der letzten zwei Tage. Voller Tatendrang machten wir uns schon um halb neun auf die Socken. Das Wetter war sonnig, aber schon windig. Es sind zwar fast 50 Meilen bis runter nach Moab, aber das ist nix an Benzinverbrauchs-Kosten - gemessen an den momentanen Motel-"Saison"-Preisen von locker 150.- Dollar pro Nacht.
Vorgenommen hatten wir uns für heute den "Long Canyon". Den kannten wir noch nicht und da gibt es einen Steinbrocken, der so dramatisch-malerisch auf der Strasse liegt, dass man drunter herfahren kann mit dem Auto. Und das gibt tolle Bilder... Unterwegs überlegten wir uns, den nicht länger als 6 Meilen langen Weg des Long Canyon nicht von oben runter aus dem Canyonlands NP zu machen, sondern von unten rauf als Abzweig von der Potash-Road. Erstens stand die Sonne so toll und die Potash-Road ist dann die absolute Traumstrasse und zweitens hätten wir anschliessend oben rum noch ein bisschen durch den Canyonlands NP fahren können - oder halt direkt nach Green River zurück. Die Potash Road ist asphaltiert, jedenfalls 16 Meilen lang. Sie führt an atemberaubend hohen Felswänden vorbei auf der einen Seite, links davon der Colorado und dahinter noch einmal Felsen satt, allerdings rund und kugelig und eher gelbbraun-farben. Auch hier merkt man mal wieder, wie klein wir Menschen sind vor dieser riesigen knallroten Felsenwelt. Dazu kam heute noch, dass die Bäume voll knatschgrün sind und so den richtigen Kontrast boten. Dazwischen gibt es - einfach so - in ziemlicher Höhe Petroglyphen. Wie kommt man da bloss rauf als Steinzeitmensch? Und sind diese steilen, roten und riesigen Wände zu Ende, geht es munter weiter. Linkerhand des Colorados hat man nun im vollen Sonnenlicht eine eindrucksvolle Kulisse. Ein Stückchen weiter rechts ragen die Steinriesen wie ein Wald in verschiedenen Höhen in den Himmel.
Und hier gibt es auch einen kleinen Parkplatz, von dem aus man eine Wanderung zum "Corona Arch" machen kann. Auf dem Parkplatz war allerdings Hochbetrieb. Mindestens zehn Auto waren kurz vor uns gekommen und es quollen daraus gute 30 Personen, alle mit Rucksack, Wanderstiefeln und-stöcken und marschierten den kleinen Trampelpfad hinauf und weiter und weiter. Wir waren heute grosszügig und überliessen dieser Wandergruppe das Feld... Gegenüber ist direkt am Wasser ein Freizeitplatz. Dorthin fuhren wir, und bewunderten den Colorado, der dort eine Biegung macht, eingesäumt von Bergen und Hügeln. Dann fuhren wir weiter und weiter. Und die Schönheit dieser Gegend nahm nicht ab - nur der Himmel zog zu und der Wind wurde stärker und stärker. Wir fuhren weiter und wurden langsam unruhig. Hier musste doch der Abzweig zum Long Canyon sein laut Karte. Aber das einzige, was wir fanden war ein weiterer Arch namens "Jug Handle". Dahinter ging eine Sandpiste ab und ein Stück weiter war ein kleiner Parkplatz eben für diesen Arch. Wir fuhren also weiter. Und dann kam da schon die "Gasverarbeitungsfabrik". Der Weg, der dort rechts abging, war ausdrücklich als privat und Durchfahrt verboten ausgewiesen. Also war das auch nicht unser Abzweig. Danach ist die asphaltierte Strasse zu Ende. Es geht nur noch hinunter zum Bootssteg. Oder den Berg hinauf und das auf schlechter Strasse und Stein und Schotter. Wir kennen diese Strasse, wir waren vor 3 Jahren schon einmal hier. Und wir wissen, letztendlich geht dieser Teil der Potash-Road bis zum Shafer Trail oder auch ganz aussen rum auf dem White Rim. Und wo war unser Abzweig zum Long Canyon?
Wir fuhren also immer weiter und höher und toller. Rings um uns herum Berge, Felsen, Lavabrocken, Landschaft satt und nun eine extrem staubige Piste. Der Sturm hatte mittlerweile dermassen zugenommen, dass wir manchmal die Türen nicht auf - oder wieder zu bekamen.Und natürlich fegten Scharen von Staubwolken über den Weg,die Landschaft und durchs Auto. Nein, so nicht, beschlossen wir. Wenn der Sandstaub nicht nur zwischen den Zähnen knirscht, sondern auch an anderen Stellen des Körpers, dann ist es Zeit umzukehren - Long Canyon hin oder her. Wir drehten und fuhren zurück. Ja, es war schade, dass wir den ausgeguckten Canyon offensichtlich verpasst hatten. Nein, es tut uns nicht leid. "Potash" hat uns mal wieder mehr als entschädigt.
Wir fuhren zurück und schnurstraks nach Moab rein. Schliesslich hatten wir Hunger und natürlich wollten wir als erstes ins Brauhaus. Da schmeckt das Bier und das Essen! Da wir ab Sonntag ja sowieso hier in Moab sind, war es ja auch nicht schlecht, mal nach den Rechten zu sehen. Neues sahen wir nicht, auch gut. Das Brauhaus war voll wie immer auch nach der üblichen Mittagszeit. Immer noch viele Familien mit Kindern - das erklärt auch die Preise in den Motels. Wir haben uns heute mal etwas fast Vegetarisches gegönnt: Caesar Salad mit Chicken, bzw. Salmon. So viel Grünfutter und Hähnchen hatte ich schon lange nicht mehr auf dem Teller. Und Anni klagte auch nicht über ihre Portion Lachs...dazu ein gutes Bierchen "german style" - wie die Getränkekarte diese Art Pils bezeichnete.
Und dann ging es nur noch "heimwärts". Mittlerweile war alles dick zugezogen am Himmel und der Wind wurde immer stärker.
Laut Anzeige im TV und im Wetterbericht sind es mittlerweile über 35mph...
Wieder hier, kramte ich als erstes den PC raus. Es fuchst mich, dass ich bei aller Vorbereitung für diese Reise, diesen Canyon nicht wiederfinden konnte. Also alles durch-gegoogelt. Ja, wir sind dran vorbei gefahren, genau an diesem Jug Handle Arch und dieser Sandpiste dahinter. Die wäre es gewesen.
Aber beim Weiterlesen und beim checken in youtube stellten wir fest, dass es gut so war, wie es gekommen ist. Die Piste ist in keinem guten Zustand. Empfehlenswert ist nur noch 4WD, weil es da eine Steinpiste gibt, die es in sich hat. Wir haben ja kein zuschaltbares 4WD und somit wäre spätestens an dieser Stelle auch alles vorbei gewesen. Und drehen wäre dann zusätzlich noch ein Abenteuer geworden. DAS müssen wir uns nicht mehr antun. Es gibt noch genügend andere tolle Schotterpisten.
Morgen warten wir erst einmal das Wetter ab. Hält es noch oder kommt wirklich schon einen Tag früher das schwere Gewitter samt schwerem Sturm? zumindest der Sturm ist schon mal da.
Wir werden morgen entscheiden...
12.4.2012 ein Sturm- und Regentag
Gestern gegen Abend war dann draussen richtig der Teufel los. Wenn man das in dieser Form nicht kennt, dann guckt man natürlich neugierig aus dem Fenster. Als uns aber die ersten Spinifex und Staubwolken um die Ohren flogen, reichte es mit der Neugier. Nur ein paar Fotos mussten noch her von diesem Unwetter-Getümmele da draussen.
An der Tankstelle gegenüber vom Motel wurde eiligst alles zusammengeräumt und in Sicherheit gebracht. Nur ein LKW-Fahrer war da nicht auf Zack. Der Sturm riss ihm einen Packen mit wohl wichtigen Papieren aus der Hand und flog durch die Landschaft. Der arme Kerl musste dann notgedrungen allen Papieren hinterher laufen und einsammeln, was noch zu retten war.
Gegen 20 Uhr war dann der Sturm-Spuk vorbei und wir konnten ganz ruhig schlafen ohne Windgepfeife und Sturmgedröhne.
Heute morgen war draussen alles grau in grau. Die Wolken hingen so tief, dass es auch hier wieder Spass machte, Fotos zu schiessen. Wir überlegten, was wir machen sollten. Also warteten wir erst mal bis 10 Uhr ab - keine Besserung draussen. Aber das Zimmermädchen wollte hier endlich sauber machen. Wir also raus und erst mal im einzigen Supermarkt eingekauft. Dann fuhren wir mal die Hauptstrasse ab. Wenn hier in den Ort jemand zum ersten Mal kommt, dann trifft ihn meist der Schlag. Vergammelte und unbewohnte Häuser und Motels, geschlossene oder zu verkaufende Lokale und Tankstellen. Aber mindestens 5 Autowerkstätten für vermutlich LKW´s.
Fährt man weiter durch den Ort durch, dann beginnen die Hotels, Tankstellen und Lokale, die auch in Moab beheimatet sein könnten. Nicht zu vergessen, das Visitor Center, das direkt hinter der Brücke über den Green River liegt. Fast wie eine klitzekleine eigene Stadt.
Wir wollten aber noch etwas Nützliches tun. In Price hatten wir uns bei WalMart noch feuchte Reinigungstücher gekauft. Und damit machten wir uns an der Tankstelle über den roten Staub innen im Auto her. Welch eine Arbeit. Da gab es aber auch keine einzige Ritze, die nicht rot war. Die Tücher waren alle, das Auto zwar etwas sauberer innen drin, aber es entspricht immer noch nicht der deutschen Reinlichkeitsstufe. Und während wir da werkelten und anschliessend auch noch wieder voll tankten, schien auf einmal die Sonne. Huch, können wir doch noch was unternehmen?
War aber nur optische Täuschung. Wir waren noch nicht wieder am Motel, da regnete es aus allen Löchern. Jetzt zwei Stunden später haben wir wieder blauen Himmel, tolle Wolken und Sonne.
Aber jetzt machen wir nix mehr - nur noch schwimmen gehen und den Whirlpool heimsuchen und Feierabend....
Morgen? Tja, auch da warten wir ab. Laut Wetterbericht gibt es morgen wieder Sturm, Gewitter und satt Regen...
13.4.2012 Muddy River und Little Wild Horse Canyon
Morgens beim Aufstehen geht der erste Blick immer nach draussen - Wetter gucken. Heute morgen war über uns blauer Himmel, aber ringsherum dunkle Wolken. Wir hatten schon gestern Abend
beschlossen, heute auf Tour zu gehen - so viel Faulenzen halten wir nicht aus. Frage war nur, im Swell die Canyons, oder nach Moab die 128 - die Colorado-Tour auf Asphalt.
Aber erst mal gingen wir mal richtig frühstücken, natürlich in unserer Truckerkneipe. Schön ist es dann auch, wenn die Kellnerin einen strahlend begrüsst, nach dem Motto, schön, dass ihr wieder hier seid. Dabei war sie heute morgen nicht einmal für uns zuständig, also auch nicht Tipp-berechtigt...Wir hatten heute beide Lust auf dieses Monster-Omelette. Anni mit Champignon gefüllt und ich wieder mit Käse und Schinken. Ich habe trotz Hunger wieder gepatzt - obwohl ich schon auf den Toast verzichtet hatte. Es war mir einfach zu viel.
Nach dem Essen entschieden wir, wir fahren wieder ins Swell. Erstens lieben wir diese Gegend, zweitens gibt es da noch so nen kleinen Canyon zum gucken und drittens - es regnete ja nicht. Wir also los. Man fährt im Grunde mal wieder die 24 runter Richtung Hanksville, biegt rechts ab zum Goblin Valley und kurz vor dessen Toren geht rechts die Strasse ab zum Muddy River und zum Little Wild Canyon. Diese Strasse zu fahren ist unglaublich schön. Man hat jetzt das Swell von der Vorderseite und auf der anderen Seite rot-grüne Felsendome. Und das schöne, die gut 5 Meilen bis zum Canyon sind asphaltiert. Als wir dort ankamen, waren alle Parkplätze besetzt. Und so fuhren wir weiter, die jetzt übliche "Hoppelstrasse" runter zum "Muddy River". Die ganze Strecke fährt man durch ein kleines, schmales Flussbett - Reds Canyon lässt grüssen. Die Landschaft ist mal wieder atemberaubend, rauh und vielfältig. Der Bachlauf manchmal leicht zu fahren und manchmal fetzig. Nach guten 5 Meilen machte der Muddy River seinem Namen alle Ehre - man konnte nur noch mühsam weiterfahren, alles "muddy". Also drehten wir und verzichteten auf die restlichen 5 Meilen zugunsten unserer Nerven, oder waren es die von Anni? Als wir wieder zurück kamen an den Canyon, war doch tatsächlich ein einziger Parkplatz frei. Klar, der war für uns. Ab hier kann man eigentlich ohne grosse Anstrengung im Flussbett aufwärts laufen.
Es gibt sogar einen Loop, allerdings 8 Meilen lang durch den kompletten Little Wild Horse und den Bell Canyon zurück. Dafür braucht man dann mindestens 4-6 Stunden. Das ganze ist allerdings auch mit "kraxeln" verbunden.
Wir also erst mal losgelaufen. Auch hier auf diesem Weg fehlen einem die Worte für diese Natur rechts und links. Uns kamen ganzen Völkerscharen an Kindern allen Alters entgegen und wir dachten erst, es wäre eine Schulklasse. Aber es sind ja noch Ferien. Und kurz hinter uns kam wieder ein Familienverband - insgesamt 24 Leute, ich habe gezählt, die den Canyon heimsuchten.
Wir gingen ganz langsam hinterher. Aber die Leutchen meinten, uns in ihren Familienverband mit aufnehmen zu wollen. Das war richtig lieb, sie liessen uns immer den Vortritt zum Fotografieren. Und plötzlich standen wir alle Mann vor einem Mini-Slot. Natürlich machte der "Verbands-Chef" Fotos von uns. Dieses Mal wollte er aber eine Belohnung - ein Küsschen...na, wenn das alles ist.
Mit dem Slot endete der geradeaus-Weg. Weiter ging es entweder mit kraxeln links neben dem Slot die Felsen hoch, oder mit viel Mut mit drüber springen auf die erste Ebene. Naja,wenn wir noch mal Zwanzig wären, wären wir drüber gesprungen...
Und so verabschiedeten wir uns von unserer Grossfamilie und traten den Rückweg an.Schön war, ausgerechnet jetzt, als wir dort rumturnten, schien die Sonne. Und das war fast wie eine Belohnung.
Mittlerweile war es 2 Uhr geworden und wir machten uns auf den Heimweg.Wir versuchten noch mal kurz zu den Goblins zu fahren, da kennen wir fast alle Steine persönlich, so oft waren wir da schon. Aber der Ranger wollte 7 Dollar kassieren und das war es uns dann nicht wert. Wir drehten und fuhren zurück nach Green River.
Witzig ist, dass es jetzt eigentlich gewittern und regnen soll, aber wir sitzen hier und die Sonne scheint uns mächtig ins Zimmer. Wenn das Wetter so bleibt, werden wir morgen noch mal einen Schotterweg abfahren, der an der Auffahrt/Abfahrt zur 24 liegt und irgendwo auf der Strasse nach Price wieder raus kommt. Wir werden sehen...
14.4.2012 Schneetreiben in Utah - und wir mitten drin
Heute morgen war das Zimmermädchen die erste, die an die Tür klopfte. Die Mädels hatten wohl richtig Stress. Soweit wir das mitbekommen haben, waren alle Zimmer belegt - und es ist Wochenende und
alles wird auch heute wieder voll sein.
Also machten wir uns um kurz nach 9 Uhr auf die Socken. Erst mal wieder volltanken und dann auf die I-70 Richtung Salt Lake City.
Wir hatten beschlossen, noch ein paar kleine Highlights zu besuchen, von denen wir wussten, dass die Strassen asphaltiert waren. Diese Autobahn ist nicht nur einfach eine schnelle Strasse, sondern sie sollte schon mit Genuss gefahren werden.
Ringsherum - und nicht nur das hochstehende Swell - gibt es Unmengen Berge, Täler, Schluchten in die in allen Farben. Auch einige "Scenic Views" liegen an der Strecke. Einer der schönsten für uns ist der Ausblick "Eagle Point". Man fährt an der Ausfahrt 116 rechts herum auf einen Rundplatz mit einer sagenhaften Aussicht. Links herum geht es nach "Moore" - einer tollen Strecke. Aber wie das Leben so spielt, wir verpassten diese Abfahrt. Schade.
Aber eigentlich nicht schlimm, denn so entgingen wir erst einmal dem ersten Schneetreiben und zum anderen konnten wir nun Ausfahrt 99 nehmen - ein "Ranch Exit", also ein Wendeplatz zurück auf die andere Seite. Aber, fährt man über die Brücke zur anderen Seite und dort geradeaus, landet man in einem traumhaft schönen Gebiet-grau wie die Morgendämmerung.
Wir waren dort vor Jahren schon einmal, mehr zufällig. Dieser Weg nennt sich "Mussentuchit" und führt von dort weiter direkt in den Capitol Reef NP, bzw. man kommt an der Kreuzung raus, wo es links in Cathedral Valley geht und rechts rauf auf die 72.
Alles in allem sind das mal gerade gute 20 Meilen bis dahin. Und bestimmt sehr, sehr lohnenswert. Beim letzten Mal als wir hier waren, haben wir uns gedacht, dass das der Weg dahin ist, aber er war nicht unser Ziel und sicher waren wir uns auch nicht. Wir sind also nur ein Stück in diese graue Wunderwelt hinein gefahren - toll, toll, toll.
Heute wussten wir was Sache ist, aber auch heute stand das nicht an. Wir wollten einfach noch mal die tollen Steine und dunkelgrauen Felsen besuchen. Und überprüfen, ob Annis Stein noch stand. Ja, er war noch da, aber ihm war ein Zacken aus seiner Dachkrone runtergefallen. Nichts desto trotz, das Foto musste her...Und während wir so da standen, kam eine schwarze Wand der Weg heraufgekrochen-Schneetreiben. Wir also fluchtartig das Feld geräumt. War auch gut so. Da kam mächtig was runter.
Fährt man den "Ranch Exit" nicht links rum wie wir, sondern rechts rum, dann fährt man wiederum durch eine - asphaltierte - Schlucht vom Feinsten. "Miller Canyon Road" heisst diese Strecke und endet direkt in Emery, einem kleinen Dorf. Also diese Schlucht ist super, wer Natur mag. Riesige Felsbrocken rechts und links der relativ schmalen Strasse. Die Hänge voller dicker Steinbrocken. Und oben drüber stellenweise pfeifenartige Felsen. Wir waren mutterseelenallein und konnten demzufolge auch dauernd anhalten und fotografieren.
Bis auf einmal einer der wenigen Autos neben uns hielt und der Fahrer fragte, ob er helfen könne. Ich zeigte ihm die Kamera und er verstand, grinste über beide Ohren, hob den Daumen und fuhr weiter auf seine Ranch rechterhand. Wenn wir wirklich mal in der Walachei Hilfe brauchen sollten, dann wünsche ich mir solch einen hilfsbereiten Cowboy...
Auf dem ganzen Weg hatten wir kurioses Wetter- hinter uns diese riesige Schneewand, vor uns sogar blauer Himmel. Aber es war kalt, nur 4 Grad plus, und ein eisiger Wind pfiff. Wir wollten hinter Emery wieder rechts abbiegen und von oben die von uns heute morgen verpasste Abfahrt via Moore zurück zur I-70 fahren. Und da liefen wir dann voll ins "Schnee-Messer". Volles Programm. Wie gut, dass da gerade ne Abfahrt zu einem Petroglyphen-Panel namens "Rochester Panel" am Rochester Creek abging. Nur 5 Meilen sind es bis dort hin, auf einer Schotterpiste, die auch für PKWs geeignet ist. Jetzt hatten wir den Schnee seitlich und es blieb trocken. Allerdings, als wir ankamen am Parkplatz zu diesem Panel, kniffen wir. Wir hätten zwar nur eine halbe Meile nach unten in den Creek laufen müssen, aber nun hatten wir 2 Schneefelder um uns herum. Eines war von links dazu gekommen. Und bei dieser Kälte, hatten wir keinen Bock auf Kultur. Also drehten wir schleunigst. Aber wir bekamen dann doch das volle Schneeprogramm von beiden Seiten zugeteilt. Vielleicht 6-7 Meilen später war der Spuk vorbei.
Wir hatten wieder so was wie Wetter. Und die Sonne drängte sich auch stellenweise durch die Wolken. Wie schön, denn gerade jetzt befanden wir uns wieder "unter Steinen". Gegenüber dem Meilenschild 9 geht ein Weg links rein. Steine satt, gross, klein, ganz klein. Rot, weiss, schwarz, grün, bunt...toll. Wir waren begeistert. Und nicht genug, zwischen Meile 12 und 13 geht rechts ein Weg ab - unser persönliches Goblin-Valley. Es ist nur ein relativ kurzer Weg, aber mit Blick in unser "Goblin-Tal", an deren Felsenrändern, Minischluchten und natürlich direkt neben der Strasse auf viele, viele Köpfe. Wir fuhren weiter, machten dann auch den Stop am "Eagle Point" und fuhren zurück auf die Autobahn. Noch ein weiterer Stop mit Blick von oben auf die unten im Tal laufende Autobahnspur und zurück nach Green River.
Alles in allem waren das heute 250 bequeme Kilometer. Und wir haben als Fazit dieser letzten Tour durchs Swell und den Grossraum drum herum festgestellt, dass es uns hier immer wieder und immer noch am besten gefällt...
Morgen gehts weiter nach Moab. Je nach Wetter werden wir die 128 von oben runter fahren, also am Colorado entlang. Und für Moab ist morgen Sonne und wenigstens 18 Grad Celsius angesagt...
15.4.2012 Fahrt nach Moab über die 128 und Besuch vom Onion Creek
Heute morgen hatten wir endlich wieder blauen Himmel, auch wenn es eher frisch draussen war. Also das kleine Frühstück geholt, anschliessend gepackt und verstaut, ausgecheckt, getankt und tschüss
Green River.
Ungefähr 40 Meilen lang ist der Autobahn-Part bis dann die Abfahrt zur 128 South kommt. Und da gehts dann runter Richtung Moab. Erst mal ist die Strecke nicht berauschend, halt Prärie mit vielen freilaufenden Kühen. Aber dann kommt von links der Colorado dazu und dann wird es landschaftlich wieder super toll. Natürlich kann man die Strecke auch von Moab aus hochfahren, auch sie ist in diese Richtung dramatisch, was die Felsenwelt angeht. Aber runter fahren gefiel uns immer besser, weil man fast immer direkt am Colorado entlang fährt und es auf dieser Seite viele Ausbuchtungen zum halten und fotografieren gibt.
Als erstes trifft man auf die "Historische Dewey-Brücke". Heute ein Witz, da hängen nur noch rostige Strippen runter. Ich erinnere mich daran, dass wir vor vielen, vielen Jahren noch über die weisse Hängebrücke gehen konnten. Ein tolles Erlebnis. Und wir haben sicher auch noch Bilder davon. Aber heute....schade drum.
Fährt man weiter, hat man Berge satt um sich herum. Und damit stand auch fest, dass wir heute den "Onion Creek" - eine kleine Seitenstrasse links in die Walachei - fahren wollten, den kannten wir nämlich noch nicht.
Ungefähr bei Meile 21 ging die Strasse dann links ab. Roter Schotter, ach wie herrlich. Morgen wäscht Anni das Auto...Das besondere an dieser Strecke war, dass sie fast einmalig ist. Man fährt durch insgesamt 15 Furten, immer in gleicher Höhe mit dem Onion Creek. Dann geht es langsam aufwärts. Die Strasse wird immer schmaler und hoppeliger und steiniger. Dafür windet sich jetzt der Onion Creek durch einen selbstgeschaffenen Canyon tief unten. Herrlich. Dann kommt eine Brücke, die nur von Autos kleiner als 5 Tonnen überquert werden darf. Und dahinter schlängelt sich die Strasse hoch an einer Felswand entlang. Bis zur Brücke, bzw. kurz dahinter sind es 3 Meilen - von insgesamt 8 Meilen. Und dann kam uns ein Wohnmobil-Unimog entgegen, der uns ganz am Anfang dieser Tour mal überholt hatte. Er stellte sich quer auf den sowieso schon schmalen Weg und bedeutete uns zu drehen, wenn es denn da ginge, wo wir standen.
Etwas irritiert fragten wir warum. Und dann erzählte er uns, dort hinten um die Ecke des Berges sei ein Steinbrocken runter gekommen auf die Strasse, ca. 10.000 Pfund schwer. Da ginge nix mehr. Und er hätte schon Mühe gehabt mit dem Drehen. Wir sollten das lieber hier machen. Er würde auch so lange warten, bis wir gut gedreht hätten. So ne Sch..., dachten wir im ersten Moment. Wetter passt, Strasse passabel, von kleinen Stellen mal abgesehen, Wasserdurchquerung null Probleme. Konnte der verdammte Stein mit runterfallen nicht warten bis morgen? Aber was hilft es. Wir haben also auch gedreht und sind zurückgefahren.
Zurück auf der 128 hatten wir schon ein bisschen Frust und so beschlossen wir, uns ein bisschen zu belohnen mit einem Besuch bei "Pizzahut" in Moab. Voll war es da, aber wir kriegten unsere Pizza.
Anschliessend fuhren wir zum Super 8. Hier haben wir ein unerwartet tolles Zimmer. Da steht mal wieder ein Computertisch samt Computerstuhl im Zimmer. Das TV-Gerät ist neuer Bauart, flach und an der Wand befestigt. Das Badezimmer sieht frisch renoviert aus, ebenso wie das ganze Zimmer ansprechend ist. Natürlich gibt es auch einen Eisschrank, edel in einem Schrank "versteckt".
Aber der Clou hier im Raum ist ein Ohren-Sessel samt Fusshocker. Und darüber hängt dann auch noch eine Stehlampe. Das hat was. Und das können wir jetzt 6 Tage geniessen.
Was wir morgen machen, wissen wir noch nicht. Vorhin hat es heftig geregnet. Wir entscheiden das Morgen...
16.4.2012 Kane Creek Road Richtung Hurrah Pass
Heute morgen fing der Tag sonnig an. Wie schön. Nur, wir wussten nicht, was wir machen wollten. Erstens hatte ich mir gestern Abend noch die Muskeln des Halswirbels "verstaucht", ich konnte den
Kopf nicht mehr nach rechts und links drehen. Vermutlich habe ich so unglücklich gestern auf dem Hocker zwecks Bilder und Text gesessen, dass meine Nackenmuskeln da was dagegen hatten. Ich habe
also erst mal Pillen geschluckt zur Entkrampfung. Und so war ich heute morgen eben nicht so fit wie sonst. Zwar konnte ich den Kopf wieder rechts rum drehen, aber noch nicht wieder links
rum. Nach dem sehr mageren Früstück im Motel sind wir erst wie immer tanken gefahren und dann zum Visitor Center. Die Rangerin war zwar nett, aber sie hat uns dann gleich drei Zähne gezogen:
Mineral Bottom wieder dicht bis ganz wenig befahrbar. Der erneute Regen der letzten Tage hat wohl wieder sehr viel Matsch hangabwärts erzeugt. Gut - werden wir Freitag noch mal nachfragen. Long
Canyon absolut tabu - da geht auch momentan gar nichts. Und Onion Creek - abhaken, dauert länger bis der wieder "in der Reihe" ist. Aber dafür gab sie grünes Licht für den Hurrah-Pass. Aber wir
sollten sehr, sehr vorsichtig sein, die Steinplatten und Felshubbel kurz vor dem Gipfel wären für ein Auto unserer Art und dann noch ohne zuschaltbarem 4WD...aber wir lassen uns nicht bange
machen. Wenn es klappt - gut, wenn es nicht klappt - auch gut.
Wir also los, bis McDo und dann rechts auf die "Kane Creek Road" und immer gerade aus. Diese Strasse ist erst mal asphaltiert. Und es ist ein besonderes Vergnügen auf die steilen und hohen Felsen der gegenüberliegenden Potash Road zu gucken. Von hier sind die Felsen noch viel höher, als wenn man unten am Rand entlang fährt. Auch der dazwischen liegende Colorado gibt von dieser Seite mehr Optik her. Unser erster Stop war der "Moonflower Canyon" linkerhand. Hier gibt es noch ein paar Petroglyphen zu sehen. Unser zweiter Stop ein Stückchen weiter. Da hatte sich doch jemand eine Leiter an eine Felswand gebaut und oben in eine grosse natürliche Fels-Öffnung einen knatschblauen Campingstuhl gestellt. Und während wir fotografierten fuhr davor ein Auto ab und der Fahrer sagte, das, was wir gerade fotografieren würden, wäre sein liebster Platz im Sommer. Überall wären dann locker 120 Fahrenheit und er sässe da oben bei angenehmen 60 Fahrenheit. Ich beglückwünschte ihn zu seinem Traumplatz und befriedigt fuhr er weg.
Ein paar Meilen später, nach einer schönen Fahrt am Colorado River entlang und den ganzen Bergen rechts und links hörte dann die Asphaltstrasse auf. Die folgende Schotterstrasse ist in einem sehr guten Zustand. Man kann sie bedenkenlos fahren mit einem SUV. Überall auf der Strecke gibt es Campingplätze und man sieht auch viele normale PKW´s dort stehen.
Die Road führt eine Weile am Kane Creek entlang, geht dann über einen "Pass" hinunter ins Tal und immer weiter gerade aus. Auch wenn die Strasse kurvig ist, oder vielleicht gerade deswegen, kommt es einem vor, wie in einem Abenteuerfilm. Und immer und überall begleiten einen Felsen aller Art, Farbe und Höhe und ein zumindest heute ein mit wenig Wasser gefülltes Bachbett, das man an zwei Furten lässig überqueren kann.
Die Strasse geht langsam aber sicher immer höher und plötzlich tauchen jede Menge steinige, rote Pilzköpfe auf. Links der Strasse und direkt an der Strasse. Toll. Fährt man weiter kommt erst ein weiterer Campingplatz, dann ein Schild links hinunter zum Kane Creek Trail. Und auch für geradeaus gibt es ein Schild: Hurrah Pass. Unser Ziel, wenn es möglich ist.
Die Strasse wird ab hier zunehmend steiniger und "hubbeliger", aber sie ist immer noch bequem zu fahren. Dann hat man eine Traumkulisse vor sich. Lauter braune Köpfe, riesige steile Wände in beige mit grün und eine Strasse, die kriminell wird. Die Rangerin hatte uns ja gewarnt dort zu fahren. Aber unser SUV wollte es einfach wissen. Wir also über riesige schiefe Felsplatten, über Löcher ohne Ende, über Steinritzen und hohen Steinwälle. Wir überlegten - so einfach knapp ne gute Meile vor dem Pass mal wieder aufgeben zu müssen...Und dann kam von hinten ein roter Hummer angefahren. Er fuhr locker über den zweiten Steinwall und verschwand in einer Senke, und kam ganz, ganz langsam dort wieder heraus. Und das war die Entscheidung. Wenn ein Hummer dafür 4 Sekunden braucht um rein und wieder rauszukommen aus der Steinsenke - dann lassen wir das. Also mühsam gedreht und zurück. Mittlerweile kam das nächste Auto, ein hochbeiniger GMC. Auch er warf dort an der Senke das Handtuch und drehte. Also, was sollen wir uns ärgern. Es wird andere Highlights als Ersatz für den Abbruch geben.Viel toller ist es, dem berühmten "Anticline Overlook" zu Füssen gelegen zu haben, eben unten an seinem Sockel. Vielleicht fahren wir morgen, je nach Wetter, dann die obere Strecke und können dann am Overlook runtergucken, wo wir heute gefahren sind und gestanden haben. Unterwegs hatten wir natürlich wieder tolle Fotomotive, da die Sonne ja jetzt anders stand und die heute morgen im Schatten liegenden Steinwände ausleuchtete.
Zurück in Moab gönnten wir uns erst mal ein Mittagessen bei Dennys. Insgesamt sind wir NUR 45 Meilen gefahren - dafür haben wir 4 Stunden hin und zurück gebraucht.
17.4.2012 Sand Flats Road
Heute morgen waren wir gewillt, kurz zu treten, den Wagen zu waschen, einkaufen zu gehen und lecker irgendwo zu essen. Und sonst mal faulenzen und abschalten. Und dann blätterte ich durch ein
paar der Reklameheftchen, die wir irgendwo mitgenommen hatten. In einem war mittendrin eine hübsche Karte von Moab und den Wegen drumherum, die man machen kann. Eigentlich eine Reklame von
irgendeinem Touren-Anbieter. Dann sah ich mitten aus dem Ort einen Weg zu einem "Recreation"-Bereich für Biker eingezeichnet abgehen. Schön, dachte ich, zwei Meilen und ein bisschen oberhalb der
Stadt, kann man ja mal von oben runtergucken.
Aus den zwei Meilen wurden dann zwanzig Meilen und 3 Stunden Fahrt, und letztendlich bis zurück nach Moab noch mehr von beidem. Dieser Recreation Park namens "Sand Flats" war nämlich mehr als nur eine riesige Spielwiese für Biker. Diese Road geht mal wieder durch ein traumhaft schönes Naturgebiet. Und das wusste ich nicht. Zu Hause habe ich alles, was mir in die Finger fiel, bzw. was Google mir erzählte, durchgesehen. Aber diese "Sand Flat Road" - wie sie offiziell heisst, ist mir völlig durchgegangen, bzw. ich habe nichts darüber gelesen. Der erste Eindruck, als wir den Weg hinauffuhren war, dass es hier so was von glattgeschliffenen Felsen gibt, eine riesige Spielwiese für Rad-Biker. Endlich können die mal ungestört von Berg zu Berg radeln, rauf und runter. All die knatternden Buggies, Quads und Konsorten sind hier verboten - jedenfalls jetzt.
Zu Beginn des Parks gibt es ein Kontrollhäuschen. Man muss für ein Auto 5 Dollar Eintritt bezahlen. Aber wenn man dem Chef dort sagt, dass man weder radelt noch länger bleibt, sondern nur mal durchfahren will, dann kostet es nichts. Die Strasse war bis dort asphaltiert, danach war es die übliche, gute und breite Schotterstrasse. Das nur mal durchfahren dauerte dann 3 Stunden. Überall gibt es kleine Campingplätze, sehr oft mit Autos besetzt, dazwischen, davor, dahinter Hügel, Hügel, Hügel....glatt und gelb und und und....ich würde mich wiederholen. Man kann es eigentlich nicht beschreiben, man muss es selbst gesehen haben. Und nein, nach all den "Steinen" der letzten 5 Wochen - wir sind es immer noch nicht satt, und wir sind immer noch und immer wieder beeindruckt. Irgendwann zwischen drin, gab es mal ne kleine, schmale Schlucht, einspurig. Die sind wir sogar rauf und runter und wieder zurück, gefahren. Davon mussten einfach Bilder her. Dann gab es einen Abzweig zum Lookout "Castle Valley Overlook". Wir hin, aber die Strecke war extrem sandig und zum guten Schluss auch zu "hubbelig" und mit Felsenkante. Und noch ne knappe Meile zu Fuss war es uns dann nicht wert, da der Himmel mittlerweile zugezogen und das Tal unter uns sehr dunstig geworden war.
Überhaupt - die Sonne störte teilweise am Morgen, weil wir viele Felsen nicht fotografieren konnten - Gegenlicht. Als sie dann für uns gut gestanden hätte, war der Himmel zugezogen und wieder wirkte alles wie Gegenlicht. Aber ein paar tolle Aufnahmen haben wir trotzdem hingekriegt. Auch von den nächsten Knallern: Jede Menge Hoodoos. Und einen davon nennt man im Volksmund "Elvis´Hammer". Ein Wandergebiet. Biker haben wir hier keine mehr gesehen. Über der ganzen Strecke schwebten quasi die La Sal Mountains. Und die haben ja noch satt Schnee. So hatten wir immer von allem ein bisschen.
Natürlich gibt es hier auch "Schotterwege" neben der Schotterstrasse. Am Häuschen hatte ich gefragt, ob wir die mit unserem Auto fahren könnten, aber der Ranger hatte energisch abgewunken. Weil er uns alte Schachteln das nicht zutraute?
Aber spätestens am Abzweig zum "Fins n´Things" - einem Dinoweg? gab ich ihm recht - DAS war nun wirklich nicht die richtige Tour für uns, ein ganz tiefer Graben aus Felsen. Für einen Hummer ein Vergnügen - aber nicht für unser Schätzchen...
Und so blieben wir auch an den anderen Abzweigen brav auf der normalen Schotterstrasse. Nach ungefähr 20 Meilen landeten wir dann wieder auf Asphalt. Hier kreuzt die "La Sal Mountain Road". Man kann links runter nach Moab fahren - 39 Meilen, oder rechts rum - 26 Meilen. Wir entschieden uns für die kürzere. Natürlich hat man aus ca. 2400 Metern Höhe in der Spitze einen tollen Blick auf den Colorado und das ganze Tal - aber eben nicht, wenn es nur noch dick-diesig ist.
Ausserdem hatten wir genug für heute und Hunger ausserdem. Schliesslich wollten wir ja eigentlich überhaupt nichts tun. In Moab waren wir dann eine Kleinigkeit essen, wuschen mal wieder das Auto und gingen schräng gegenüber noch in den Supermarkt.
Um halb fünf Uhr waren wir dann wieder hier im Motel. Insgesamt mit Tour, Essen, Auto waschen und einkaufen waren das stramme 7 Stunden. Genug für einen Tag.
Morgen werden wir erneut mal wieder eine Ruhepause gedanklich in Angriff nehmen...
18.4.2012 Kurztrip Castle Valley
Heute morgen haben wir dann nun wirklich beschlossen, spätestens um die Mittagszeit wieder hier zu sein. Der Himmel war heute morgen ziemlich zugezogen. Also kein Wetter für Abenteuer. Deshalb
beschlossen wir, die Rest-Sonne auszunutzen und den Rest von "Castle Valley" - also von der 128 aus rauf bis dahin, wo wir gestern rechts runter nach Moab gefahren waren, zu "erledigen". Und
dann die selbe Strecke wieder zurückzufahren.
Im Nachhinein betrachtet, ist diese Route auf jeden Fall die bessere Strecke von diesem eigentlichen Rundtrip, sowohl rauf als auch wieder runter.
Die ganze Fahrerei heute hat dann auch nur knapp 130 Kilometer und schlappe 3 Stunden gedauert.Der Vorteil der Strecke ist, sie ist schön und asphaltiert. Sie geht erst mal durch das Tal, vorbei am Minidorf Castle Valley und dann langsam höher und höher. Besonders beeindruckend ist der "Castle Rock" - besonders wenn er morgens schon mit einem weissen "Heiligenschein" da rumsteht...Irgendwann danach macht die Strasse einen Knick nach rechts auf die eigentliche "Roundtrip"-Strecke - La Sal-Mountain Road. Man kommt den La Sal Bergen dabei immer näher und es wird immer kälter. Die Strasse selbst wird schlechter und gewundener und vor allem steiler. Die Landschaft rechts runter sieht aus wie aus einem Westernfilm, vor allem mit dem roten "Rock" in der Mitte. Aber auch heute morgen war es dunstig und je später es wurde, desto mehr zog der Himmel zu. Die Landschaft wurde für unsere Begriffe karg und langweilig. Vielerorts hatte es gebrannt und dadurch sah es noch trostloser da oben in knapp 2.500 Metern Höhe aus. Nach knapp 65 Kilometern waren wir wieder an der Einfahrt zur "Sand Flat Road" von gestern. Und da drehten wir dann und fuhren den Weg zurück.
Schön war die Strecke wirklich nur im unteren Teil bis maximal zur Abbiegung zum "Rundtrip". Jetzt bei der wieder Runterfahrt war dieser untere Teil optisch richtig gut, weil die Sonne jetzt in unserem Rücken stand. Aber vielleicht ist das zu anderen Jahreszeiten ja auch ganz anders als jetzt...Auf dem Colorado, der im übrigen sehr wenig Wasser hat und wo man von tollen Stromschnellen nun gar nichts sieht, paddelte so ein Typ ein paar Ladies durch Wasser. Aber das war es dann heute auch schon...
Wir fuhren noch eben durch zum Supermarkt von Moab, Kleinigkeiten einkaufen. Gegen halb zwei waren wir wieder am Motel. Hier wird zur Zeit heftigst gewerkelt. Draussen sind die ganzen Parkplätze neu geteert worden. Innen gibt es für alle Zimmer richtige Gardinen und Übergardinen. Sieht richtig edel aus - in den anderen Zimmern. Unser Zimmer war noch nicht einmal vom Zimmermädchen fertig gemacht worden. Und der Handwerker werkelt mit den neuen Gardinen erst in den leeren, freien Zimmern. Und dann sind wir auch dran - kann nicht mehr lange dauern, seufz....unser Mittagsschlaf ist deswegen den Bach runtergegangen. Jetzt ist es gut 4 Uhr nachmittags. Und so sitzen wir jetzt hier seit Stunden und machen wir eben unsere tägliche "Arbeit".
Draussen ist der Himmel völlig zugezogen und es sieht nach Regen aus. Es ist auch schon wieder windig. Morgen soll es regnen.Naja, dann warten wir eben ab, was morgen denn nun wirklich ist.
Und dann fahren wir entweder hoch in die Canyonlands - da gibt es noch eine Schotterstrasse, die uns reizt - "Spring Canyon". Und beim Mineral Bottom müssen wir ja auch nach dem Rechten sehen...
19.4.2012 Mineral Bottom bis zum Green River runter, Strecke bis White Rim Road und dann noch Canyonlands NP
Heute morgen war der Himmel grau in grau und es sah aus, als würde es gleich aus Eimern schütten. Aber nix da, die Sonne hat mal wieder gewonnen. Und so sind wir um halb zehn Uhr aufgebrochen,
neue Welten zu erkunden. Geplant war, uns den kleinen "Spring Canyon" anzugucken, dann vielleicht in Canyonland selbst bis zum Shafer Trail zu fahren und dort nach dem Rechten zu sehen. Den
Abzweig zum Spring Canyon haben wir übersehen. Da war nur eine Abfahrt zu einem Campingplatz und daher haben wir die Route nicht genommen, na ja..
Unversehens landeten wir statt dessen an der Abfahrt zum "Mineral Bottom". Dann hat es wohl so sollen sein, dachten wir uns und machten uns auf die staubige ungefähr 20 Kilometer lange Strecke bis zum Canyonrand. Unterwegs wieder viele Kühe, auch auf dieser Piste, die ziemlich zerfurcht ist vom letzten Regen. Und eine Kuh mit ihrem Jungen trabte auf Anni zu, während diese sie aus dem Auto heraus fotografierte. Es sah so aus, als wolle sie mal "Hi" sagen auf ihre Kuh-Art. Anni machte leider ganz schnell ihr Fenster zu, bevor die Kuh sie abschleckte - so nah war sie schon.
Schade, DAS wäre das Bild des Tages geworden...Am Canyon angekommen, sahen wir erst einmal nach, ob wir denn runter fahren könnten. Im Visitorcenter hatte man gesagt, das ginge im Moment wegen des letzten Regens nicht. Aber die Piste sah ganz gut und friedlich aus und es fuhren auch andere Wagen rauf und runter. Und so fuhren wir natürlich auf abwärts. Es ist nicht das erste Mal, dass wir hier abwärts fahren und so ist es natürlich einfacher. Und toll war es wieder mal - und dieser Blick, den man hat. Ich muss ehrlich sagen, mir gefällt diese Piste besser als der hochgelobte Shafer-Trail. Hier ist zwar alles kleiner, dafür aber steilere und engere und mehr Kurven als dort. Und kein Verkehr wie auf dem Bahnhof...Als wir unten waren, beschlossen wir, als erstes links abzubiegen in den Canyon, aber nur bis zur berühmt-berüchtigten "White Rim Road". Das sind an die 6 Kilometer. Die Strasse läuft neben dem Green River her. Auf beiden Seiten hohe Felsen. Hat starke Ähnlichkeit mit dem Colorado und der Kane Creek Road-Seite. Nur die Strasse selbst ist stressig. Viele tiefe Sandfurten zwischen dem ansonsten üblichen Schotter-und Steingehoppele. Ich war froh, dass wir drehen konnten, als die White Rim Road anfing. Ist absolut nix für ein Auto unserer Art. Schade nur, dass ich nicht darüber nachgedacht hatte, hier in Moab einfach einen passenden Jeep für einen Tag anzumieten und dann z.B. solche Touren, oder meinen Long Canyon zu machen...
Zurückgekehrt auf die Mineral Bottom Road fuhren wir dann links und damit runter an den Green River. Auch diese kurze Strecke ist schön und an einer Stelle auch schön kurvig. Macht sich gut auf jedem Foto. Unten am River standen wieder Autos und Gummiboote und jede Menge Wasser-Touri´s. Ist bestimmt supertoll, mal über den green River zu fahren und die Felsen-Welt vom Wasser aus zu sehen. Wir drehten und fuhren ganz gemächlich die Mineral Bottom wieder nach oben. Und von dort die Endlosstrasse zurück auf die asphaltierte Hauptstrasse 313 Richtung Canyonlands NP. Es war noch relativ früh und wenn man schon mal hier ist kann man auch noch mal im Park nach dem Rechten sehen...aber dann will man ja auch all das sehen, was man schätzt und was toll ist - z.B. den "Grand View". Und natürlich auch den Shafer-Trail von oben und auch noch von zwei verschiedenen Stellen aus. Und überhaupt...mittlerweile war der Himmel mal wieder zugezogen und es tröpfelte. Und es war schon gut halb fünf. Ein langer Tag. Wir waren gegen halb sechs wieder im Motel - nach 210 Kilometern...Morgen geht gar nichts mehr - haben wir uns vorgenommen.
Am Samstag stehen uns fast 500 Kilometer ins Haus bis Torrey unten rum über die 95. Und da gibt es unterwegs auch noch ne Menge zu gucken...
20.4.2012 erst im "Knast" und dann am "Anticline" und anschliessend über die " Hatch Point Road"
Gestern Abend war ich um 9 Uhr im Bett, nix ging mehr. Und heute morgen wurde ich kurz vor 8 Uhr wach. Anni war schon längst aufgestanden. Als erstes überraschte mich Anni dann mit der
Nachricht, wir würde heute mal vernünftig frühstücken im Knast. Knast? gibt es da was zu frühstücken? Ja, gibt es und das noch vom allerfeinsten! Das Lokal heisst offiziell "Jailhouse Cafe" und
wer da noch nicht war von den Moab-Fans, der sollte da mal hingehen. Der Laden ist spezialisiert auf Frühstück und Lunch. Und entsprechend voll war es heute morgen kurz vor halb zehn. Flotte
Bedienungen und Service und ein super leckeres Frühstück. Auch der Kaffee schmeckte mal richtig gut. So gestärkt, verliessen wir kurz nach 10 Uhr das Lokal. Ja, womit fangen wir denn heute an?
Strahlend blauer Himmel und richtig warm? Erst zum Rockshop und Steine kaufen? Oder einfach in den Sonnenstuhl und Füsse hochlegen? Nichts dergleichen - ich fuhr spontan rechts rum Richtung
"Anticline" bei den Needles. Bis zum Abzweig dahin waren es ca. 35 Meilen und dort abgebogen, dauerte es noch einmal 17 Meilen, bis endlich rechts der Weg Richtung "Anticline" kam. Die Strasse
ist klasse, zwar voll geschottert, aber sehr breit und sehr neu bearbeitet. Man konnte locker 40 mph auf dieser schnurgeraden Strasse fahren.
Dieser Aussichtspunkt namens "Anticline" ist für uns deshalb so interessant, weil wir ja dieser Tage unten rum zum Hurrah-Pass unterwegs waren und diese Felsen von unten gesehen hatten. Und nun wollten wir es von oben aus wissen. Als wir dort ankamen am Parkplatz, waren wir mutterseelenallein. Wir gingen den markierten Weg bis zur Felskante hoch und - ach war das Klasse, dieser Ausblick in das weite Tal. Wenn man rechts runter guckte, sah man ihn - den der Hurrah-Pass. Eine Menge Autos fuhren den Weg hinauf und auf der anderen Seite des Passes wieder ins Tal hinunter bis hinten durch zum Colorado. Mensch, waren wir neidisch. Und dann suchten wir die Stelle, an der wir gedreht hatten. Ja, auch von oben sah man die Steinplatten. Und da fuhr doch so ein roter "Hochbeiner" ganz langsam fast an der Stelle, an der wir gedreht hatten. Und was macht der Fahrer? Auch er dreht. Na, wenigstens einer...da kamen nämlich auch noch 2 Biker und 2 Wanderer! und die hatten keine Probleme das restliche Stück bis nach oben zum Pass in Angriff zu nehmen.
Auf der anderen Seite des Passes sahen wir einige Autos ganz, ganz langsam runterfahren. Von so weit oben konnten wir nicht feststellen, wie gut oder schlecht die Strasse war. Aber ne Lachnummer war es da wohl nicht, dafür waren die Jungs zu langsam. Nach vielleicht einer halben Stunde machten wir uns wieder auf den Weg hinunter zum Parkplatz. Mittlerweile war tatsächlich ein neues Auto auf dem Parkplatz angekommen. Wenn man das vergleicht mit dem Bahnhofsvorplatz-Betrieb an den Needles, dann war das hier die reinste Ruhe.
Wir fuhren zurück. Links hatten wir im klaren Licht und der tollen Sonne noch einmal die La Sal Mountains vor Augen. Rechts fuhren wir noch zu einem Abzweig namens "Minor Overlook". Ein riesiger Stein mitten in der Walachei um den man herumfahren konnte. War prima, so hatte man tief unten noch mal einen tollen Blick auf den Colorado, der hier gerade um die Ecke verschwand. Und linkerhand einen Blick auf die Needles. Während wir weiterfuhren, beschlossen wir uns die "Needles" zu ersparen. Wir kannten diese schon und da ist es um diese Uhrzeit einfach zu voll. Also zurück nach Moab, eigentlich wollten wir ja heute nur bummeln in Moab...
Auf dem Rückweg tauchte plötzlich links ein Strasse auf, die ich beim Hinweg gar nicht wahrgenommen hatte. Mit einem Bezeichnungs-Schild weiter hinten. Anni sagte nix, aber ich merkte, sie hätte gerne gelesen, was da drauf stand. Ich also links rum. DAS war mein Fehler. Denn damit war der erhoffte restliche freie Tag im Eimer. Auf dem Schild stand nämlich, dass man auf dieser Strasse auch wieder auf der 191 - also der Moab-Strasse auskommen würde...halt nur nicht auf Asphalt.
Diese Strasse namens "Hatch Point Road" war rot, breit, wenn auch nicht Schotter. Und sie fuhr sich lange Zeit ganz prima.
Bis dann die Sandspuren anfingen, immer mehr und immer länger und immer tiefer. Aber wie hatte schon die Rangerin in Green River gesagt: kommste auf tiefen Sand - Gas geben, Spur halten, Augen zu und durch...und so habe ich es dann auch gemacht.
Irgendwann gab es links einen riesigen Felsen, vollgebaut mit verschiedenen (Holz)-Häusern in unterschiedlichen Farben. Sah von Ferne aus wie in die Felsen rein-gebaut. Ein Schild sprach von: Hatch Point Project. Wir wissen nicht, was dahinter steckt.
Dann fuhren wir dahinter noch durch eine Furt. Mein lieber Jolly, wenn da mal Wasser drin ist, gibt es einen riesigen Wasserfall.
Zu guter Letzt sahen wir auf dieser Strasse noch rechts einen riesigen Felsen. Von Ferne sah der aus wie eine Hundeschnauze mit Auge. Von nahem war es dann aber der "Glass Rock".
So hiess ab hier auch die Strasse und die ging doch tatsächlich auf die 191 Richtung Moab. Nur noch schnell auf dem Heimweg bei der "Hole in the Rock"- Station gehalten. Früher lebte da mal ein Ehepaar, das sich ihre Wohnung in den Felsen geschlagen hatte. Heute ist es eher ein Souvenir-Umschlagplatz für alles mögliche, samt Museum.
Tja und dann waren wir wieder in Moab. Auto gewaschen - na das hatte heute auf der Sandpiste richtig was abbekommen, dann noch etwas zum Essen gekauft, im Rockshop für Annis Steine gewesen und das war es.
Kurz vor fünf waren wir wieder hier im Motel. Klar, auch heute bin ich geschafft nach den ungeplanten 200 Kilometern,vor allem nach der Sandpisten-Tour. Aber das Frühstück wirkt immer noch. Ich bin noch nicht soooo müde.
Nein, morgen gehen wir da nicht noch einmal frühstücken. Morgen fahren wir wieder nach Torrey für 1 Nacht. Und dann fragen wir mal im Visitorcenter, was mit dem Burr-Trail zu machen ist...
21.4.2012 Fahrt nach Torrey über die West 95 ist "unten rum"
Was für ein aufregender Tag. 410 Kilometer wollten heute
bewältigt werden. Und dann noch so tolle Natur. Wie soll man das alles unter einen Hut kriegen? Wir haben es geschafft.
Wir hatten ja noch eine bezahlte Übernachtung hier im Rim Rock in Torrey. Und so hatten wir keinen Stress mit Zimmersuche. Allerdings wurde uns heute dann auch der Zahn gezogen, problemlos unsere "Wolverine Road" in Verbindung mit dem Burr Trail machen zu können. Ist momentan nicht zu befahren. Und den Burr Trail via Notom Road ohne Woverine Loop - da hatten wir keine Lust drauf. Also fällt das flach. Die Cottonwood Road ist weiterhin gesperrt, also auch kein Page. So werden wir morgen für eine Nacht nach Kanab, wieder zu unserem "Bon Bob" fahren. Übermorgen gehts stressfrei durch den asphaltierten Zion runter nach St. George. Und da bleiben wir erst einmal 3 Nächte und dann sehen wir weiter. Vielleicht haben wir dann ja doch mal Zeit und Lust zum schwimmen...
Heute morgen brachen wir früh um 9 Uhr auf. Nur noch getankt und ab ging es Richtung Blanding. Ja, sind wir gestern schon gefahren und es war auch gestern zäh und langweilig hier zu fahren. Und so gähnte ich schon am frühen morgen mächtig rum.
Aber ein Stück hinter Blanding geht dann die 95-West ab bis Hanksville. Erst war es auch noch Ebene und ganz fern ein paar Felsen. Doch allmählich veränderte sich die Gegend. Erst tauchte rechts eine nicht enden wollende riesige, gelbe Schlucht, namens "White Canyon" auf, dann kamen die ersten roten Felsen von links näher und näher. Nein, nicht hingucken sagte ich mir, haben wir seit Wochen um die Ohren. Aber dann tut man es doch und ist schon wieder endlos begeistert. Und ab da fuhr ich auch nicht mehr die erlaubten 65mph, sondern sehr viel weniger und wurde stattdessen immer öfter ein Störenfried für die anderen, wenigen Autofahrer, weil ich einfach auf der Strasse rechts ran fuhr zum Fotografieren. Selbst ich habe enorm viele Fotos gemacht. Die schönsten heute mit Abstand in der Schlucht vom White Canyon, über die praktischerweise auch eine Brücke führt...Irgendwann landeten wir dann im offiziellen "Glen Canyon". Ab da dauert es nicht mehr lange und der Colorado ist nahe. Vorher geht es links ab in den Mini-Ort "Hite". Die Menschen die dort leben könnte man fast an den Fingern abzählen, wenn man das nach den 5-6 Häusern beurteilt. Aber ne Rangerstation gibt es da. Und Gebühren kostet es auch nicht zu knapp, will man in den Park und runter an den Colorado. Der "Annual-Pass" wird allerdings als Eintritt akzeptiert. Anni wollte endlich die Füsse in den Colorado stecken. Hat sie dann aber gelassen. Das Wasser stinkt grässlich. Ist auch nicht viel Colorado da. Dann sind wir wieder zurück zur Hauptstrasse, und auf der Brücke über den Colorado gefahren, haben Fotos gemacht und weiter ging es. Für uns beginnt hier eigentlich der schönste Teil der Strecke. Erst sieht man noch den kleinen gelben und lehmigen "Dirty Devil River" äusserst attraktiv im Colorado "verschwinden" und dann gehts aufwärts, Meile um Meile rot,rot,rot rechts und links, mit wechselnden Gesteinsformen. Ab Meilenschild 28 wird es dann wieder normal. Rote Berglein und flache Hügel. Aber keine Brüller mehr. 28 Meilen später ab dem Meilenschild ist man dann in Hanksville. Und das war es dann mit der 95-West.
Wir sind schon beide Strecken gefahren, also von Hanksville runter an den Colorado und wie heute, von unten herauf. Mir persönlich gefällt es immer noch besser von unten hoch zu fahren am Nachmittag, weil da die Sonne richtig gut steht. In Hanksville - es war bereits 3 Uhr durch, haben wir erst mal jeder einen Hamburger gegessen und anschliessend das Auto noch voll getankt.
Dann fuhren wir weiter hierher nach Torrey auf der vielleicht schönsten Naturstrecke - der 24. Hier werden wir immer und immer wieder schwach und ganz bescheiden vor der Natur und ihren Wunderwerken. So war es auch heute wieder.
Punkt 5 Uhr waren wir hier im Rim Rock und wurden freudig begrüsst. Haben auch wieder ein Zimmer nach vorne und sitzen jetzt hier. Ich bin kaputt, auch wenn nicht so gestresst wie nach "Hubbelstrassen". Und ab morgen treten wir dann kürzer - haben wir uns mal theoretisch vorgenommen...
22.4.2012 Weiterfahrt via Burr Trail und ein bisschen Wolverine nach Kanab
Was für ein Tag. Heute morgen waren wir besonders früh auf - erstaunlich. Und so war es logisch, dass wir nach einem guten Frühstück im RimRock und einem Schwätzchen mit einem deutschen Ehepaar
bereits um kurz nach 8 Uhr auf der Piste waren. Nach Kanab runter sind es schon 370 Kilometer in unserem Fall. Aber es macht Spass, die 12 zu fahren, da sie ebenso wie die 24 landschaftlich
einfach toll ist. Und wir waren auf einen gemütlichen, wenn auch weiten Weg eingerichtet. Hier in Kanab hatten wir wieder bei "unserem Bob Bon Inn" gebucht und wurden auch erwartet.
Kurz nach 9 Uhr erreichten wir bei strahlendem Sonnenschein Boulder und damit auch den Abzweig zum Burr Trail. Und ohne lange zu überlegen fuhren wir links rein. Schliesslich wollten wir überprüfen, ob unsere gestrigen Auskunft bzgl. des schlechten Zustandes der Strassen auch zutraf...Allerdings wollten wir nur maximal 10 Meilen da rein fahren. Und dann erwartete uns eine Schlucht, wir glaubten es beide nicht. Eigentlich hatten wir abgeschlossen mit "rot und Abenteuer" und unserem eben-mal-so hin-und herfahren. Aber natürlich konnten wir wieder nicht widerstehen. Ja, man sah der Strasse an, dass hier aufgeräumt worden war. Aber bei einer Asphaltstrasse ist da eben weniger Arbeit als bei Schotter. Nach 17 Meilen kam ein offenes Gatter und man konnte vom dortigen Wendeplatz aus sehen, dass dahinter alles sehr flach und für unseren Geschmack eintönig wurde. Also wollten wir nur kurz runterfahren ins Tal und von unten nur noch eben die tollen Felsen im prallen Sonnenlicht fotografieren, die links von uns in den Himmel ragten. Und dann wieder drehen.
Und dann war da plötzlich die Abfahrt rechts zum Wolverine Loop...Ja, wir wollten es wissen. Und gute 3 Meilen kamen wir auch gut durch. Auch hier hatte die "Planierraupe" schon gewerkelt. Aber dann war Schluss. Eine sehr lange und nicht übersehbare Sandspur, tief und rillig tauchte vor uns auf. Nein, das wollten wir dann doch nicht riskieren mit unserem Auto. Vor Sand haben wir schon Respekt. Wir drehten. Nein, wir haben das auch nicht bereut. Die Landschaft Richtung "Wolverine Loop" war unerwartet auch langweilig für uns - wie "Pampas". Vielleicht wäre es ja noch richtig toll geworden.
Aber wir hatten auch noch eine lange Fahrt vor uns - und das zählte mehr. Unser ganzer "Ausflug" war insgesamt 45 Meilen lang und wir brauchten dafür 3 Stunden, natürlich - bei den ewigen Fotostopps..
Auf unserer Weiterfahrt fuhren wir sehr zügig überall durch und vorbei.Wir kennen diese Strecke von unzähligen anderen Fahrten. Aber natürlich haben wir auch hier wieder fotografiert. Auch die grossartige Teil-Landschaft des Bryce-Canyons an der 12 entlang. Und auch später auf dem Weg der 89 hierher nach Kanab.
Gegen halb 4 trudelten wir dann in Kanab ein. Wir fuhren erst mal in die Stadt etwas essen. Langsam wird es wirklich Zeit, dass wir mal wieder was Gescheites auf die Rippen kriegen.
Ab morgen huldigen wir wieder in St.George dem "Chuckarama" - eine Buffet-Kette, die alles hat, was wir so gerne essen...Im Subway hier in Kanab haben wir uns dann so was undefinierbares basteln lassen. Dem Hunger hat es geholfen. Dann mussten wir mal wieder tanken und natürlich - nach dem Wolverine-Abenteuer den Wagen waschen. Hier im Motel wurden wir freudig von Donna und Tim begrüsst. Wir bekamen auch unser Lieblingszimmer wieder. Und nun sitzen wir hier und machen - na was wohl...
Morgen geht es nach St.George via Zion NP. Wir haben 3 Nächte im Econo Lodge gebucht und werden aller Voraussicht nach noch eine weitere Nacht dran hängen. Das Kapitel "Utah und rot" wird dann dort beendet werden mit einem letzten Besuch im "Snow Canyon".Danach steht dann erst mal Nevada und Area 51 und Tonopah an...
23.4.2012 Fahrt durch den Zion NP nach St. George
Heute morgen war ich schon sehr früh wach. Ein Trampeltier über unserem Zimmer weckte mich, und das war es dann auch mit Weiterschlafen. Erst trampeln, dann duschen, dann Waschbecken demolieren,
jedenfalls klang es so...bewundernswert, wie gut Anni weiterhin schlafen konnte. Das Motel ist ja wirklich toll vom Ambiente. Und die neuen Besitzer haben auch eine Menge renoviert. Unser Bad war
z.B. neu und auch der TV und all die vielen Kleinigkeiten samt Kühlschrank und Microwelle. Besonders liebevoll und ansprechend fanden wir den Briefumschlag samt Karte auf dem Zimmertisch:
Willkommensgrüsse von Donna und Tim und wir mögen uns bitte bei Ihnen besonders wohl fühlen. Fanden wir Klasse! Nur Holzbohlen - der Clou in allen Zimmern - leiten den Schall und wenn immer alles
ausgebucht ist, ist das eben eine Begleiterscheinung - auch morgens um fünf. Das Frühstück war liebevoll und clever gestaltet. Da es nie viel Platz in der Rezeption gab, hat Donna es so geregelt,
dass es viele kleine und grosse "Leckerlis" gab, natürlich auch frisches Obst, Kaffee, Tee und Saft. Und hartgekochte Eier! Aber alle Gäste haben sich in Ermangelung von Sitzgelegenheiten die
Sachen mit aufs Zimmer genommen. Wir auch. Aber Donna kann jetzt auch "tschüss" sagen, haben wir Ihr beigebracht...
Um kurz nach 9 Uhr fuhren wir los, direkt zum Zion NP. Eine schöne Strecke bis dorthin und noch schöner die Fahrt durch den eher kleinen Park. Uns gefällt es immer besser, von oben herunter zu fahren. Morgens hat man da die Sonne im Rücken und alles leuchtet mal wieder in den herrlichsten Farben.
Der erste Tunnel ist eine kleine Abwechslung, der zweite ist lang und unbeleuchtet. Normalerweise kann man da nur abwechselnd durchfahren. Heute morgen konnten beide Seiten gleichzeitig befahren werden. War so früh ja auch noch nicht brechend voll.
Im unteren Teil des Zion ist die Felsenwelt wieder völlig anders so, wie wir es in den letzten Wochen dauernd erlebten - hoch und rot, mit Streifen oder weissen Häubchen. Es gibt noch eine Abfahrt rechts hinunter.
Aber da verkehren zur Saison nur Shuttle-Busse. So auch heute. Und im unteren Teil und vor allem um das Visitor Center herum war es brechend voll mit Wohnmobilen aller Art und Dutzenden von Zelten. Und die riesigen Parkplätze um das Center herum - alles überfüllt. Heute ist Montag - ja wird denn hier nicht gearbeitet? Wir blieben dort nicht lange und fuhren weiter. Anni scharrte schon mit den Hufen. Denn im nächsten Ort kommt ein supertoller Rock-Shop. Klar, es gibt dort viele davon, aber eben nicht diesen einen, besonderen. Klar, haben wir wieder Steinchen gekauft für Annis Sammlung. Und klar, wir haben vom Shop Fotos gemacht. Dann ging es weiter. Uns fehlten noch die Fotos von den Longhorn-Rindern, den Straussen und dem Cowboy-Laden Fort Zion.
Als wir alles beisammen hatten an Fotografien, ging es schnurstraks weiter über Hurricane nach St.George. Vorher machten wir noch einen kurzen Stop beim WalMart. Ich brauchte ein neues Polo-Shirt...nein, es war dieses Mal kein Einkaufstrip, sondern nur ein Notwendigkeits-Besuch. Und wir waren 30 Minuten später auch schon wieder on Tour.
Hunger hatten wir, es war ja auch schon halb zwölf. Und so fuhren wir schnurstraks zum "Chuck-A-Rama" in St. George. Himmlische Ruhe um uns herum. Viele Rentner sassen an vielen Tischen, das Buffet war frisch und reichlich gefüllt und es machte Spass, aus dem Vollen zu schöpfen. Wir planten, heute mal richtig gemütlich zu essen und uns viel Zeit dazu zu lassen.
Fünfzehn Minuten nach 12 Uhr war es vorbei mit reichlich Essensauswahl und geruhsam Essen wollen - eine Horde Bus-Gäste brach über das Buffet herein. Alles Deutsche. Ich dachte immer, nur die Amis würden sich ihre Teller so vollhauen. Heute wurde ich eines besseren belehrt. Aber eines muss man uns Deutschen ja lassen: wir essen die Teller leer, egal wie voll sie waren, wir essen mit Messer und Gabel und wir räumen die leeren Teller auch ordentlich zusammen...
Zwanzig Minuten später sassen wir wieder im Auto und fuhren zum Hotel. Draussen sind es 29 Grad, aber es ziehen gerade dicke Regenwolken auf. Unser Zimmer liegt im Erdgeschoss mit einem Schiebe-Terrassenfenster samt Fliegengitter. Und nur ein paar Schritte vom Pool entfernt. Wenn das keine direkte Aufforderung ist...
Was wir morgen machen - vielleicht wirklich faulenzen. Warten wir es ab.
24.4.2012 Shoppen und Essen und Schwimmen -
und sonst nix...
Mensch war das ungewohnt warm heute Nacht. Die scheppernde Klima-Anlage versuchte ihr Bestes, aber es ist schwierig, diese Luft auf schlaftechnische Temperaturen runter zu kühlen. Und so
schliefen wir eher unruhig. Und dann sorgte die Müllabfuhr mit Gehupe, Gescheppere und Gequietsche um kurz nach 5 Uhr und noch mal kurz vor 6 Uhr dafür, dass bestimmt alle im Motel wach waren.
Wir machten uns gegen 8 Uhr zum Frühstück auf den Weg in die Rezeption. Waffeln gab es. Und Anni mag die Dinger. Ich bevorzugte da eher braunen Toast mit Mager-Quark, den ich mir selbst gekauft
hatte. Nach dem Frühstück, das wir auf dem Zimmer eingenommen hatten, faulenzten wir noch eine Weile, bis uns das Zimmermädchen auf die Bude rückte.
Also, wo fangen wir an mit shoppen? natürlich bei WalMart. Angenehm kühl war es da drinnen in diesem riesigen Komplex, und uns zog es nicht unbedingt nach draussen in die schon wieder fast 29 Grad C warme Luft. Nun ja, und wenn man sich dann dort in der Damenabteilung so umguckt...Als wir hier so durch waren mit gucken, fuhren wir weiter nach Target. Eigentlich konnte man da auch immer gut Textilien einkaufen. Und da gibt es auch viel zu gucken. Aber so richtig fündig wurden wir nicht wirklich.
Anni wollte dann noch nach BestBuy - da gibt es die tollen technischen Dinge. Und eines von den Navi´s brauchte neues Futter. Aber der Laden ist für uns nicht mehr so interessant wie früher, als es dort noch endlos viel und gute Software gab. Zu wirklich guten Preisen. Heute gibt es da fast nichts mehr, wozu auch, man kann ja alles aus dem Internet runterladen. Und die Navis waren auch nicht das, was Anni suchte, bzw. brauchte.
Also beschlossen wir, nach "Golden Corral" zu fahren und einen Happen zu essen. Als wir dort ankamen, stand ein Bus vor der Tür...Und es war doch erst halb eins - so früh schon?
Wir gingen rein. Nein, keine Hektik dort, keine Menschenmenge. Wir suchten uns in aller Ruhe einen Tisch mit Blick auf das Kuchenbuffet - da zog die Klimaanlage nicht so sehr...Und dann suchten wir uns unser Essen zusammen, so wie es uns gefiel. Und von allem war reichlich da. Apropos reichlich: im direkten Vergleich mit dem gestrigen Chuck-a-Rama gefällt mir das hiesige Golden Corral besser. Hier gibt es nicht nur Salat und viele,viele Beilagen-Möglichkeiten, sondern auch viele verschiedene Fleischgerichte- auch frisch gegrillt mit zugucken,frisches Obst, Pizza, amerikanische Spezialitäten vom Chicken in allen Geschmacks-Sorten über lauter mexikanische Kost. Aber auch Spagetti und verschiedene Arten Kartoffen. Besonders attraktiv ist am Kuchenbuffet natürlich der Schokoladenbrunnen. Und da war dann auch "Action", da standen die Leute geduldig Schlange.
Im Chuck-a-Rama ist das Angebot um ein vielfaches kleiner und meiner Meinung nach eher auf Salate und Zutaten, Brot, wenig Fleisch und weniger Süsses ausgerichtet - gesund halt.
Eine andere Art von "Action" gab es in einem grossen, abgetrennten "Tagungsraum" in diesem schon nicht kleinen Golden Corral. Da sassen die Leute aus dem Bus drin und hatten wohl eine Art Verkaufsveranstaltung über sich ergehen "gelassen".
Jetzt wurden die Türen geöffnet und die Leutchen durften auch essen gehen. Aber es gab kein Gedränge - es waren ja auch geduldig anstehende Amerikaner. Gut, wenn man so praktisch sitzt wie wir heute, dann kann man dem munteren Treiben der Busteilnehmer und der "Leiter" der Veranstaltung, zusehen. Muss wohl erfolgreich gewesen sein, denn alle "Leiter" sahen zufrieden aus mit ihren Mappen und Blättern unterm Arm. Auch wenn wir nicht wussten, worum es wirklich gegangen ist.
Nach dem Essen machten wir uns wieder auf zum Hotel. Draussen ist es momentan unerträglich warm. Aber es ziehen schon wieder ein paar Wolken auf - gottseidank. Eigentlich wollten wir schwimmen gehen, aber da ist alles "besetzt" von Kindern und einem Papa.Und nun macht Anni ihren verspäteten Mittagsschlaf und ich schreibe mir hier die Finger wund.
Im übrigen an dieser Stelle: VIELEN DANK für die vielen netten und anspornenden Gästebucheintragungen. Darüber freue ich mich ganz doll und es motiviert mich, weiterhin zu schreiben, so wir mir halt der Schnabel gewachsen ist...
Morgen werden wir dem Snow Canyon einen Besuch abstatten. Übermorgen fahren wir nach Las Vegas. Uns kam da die Idee, den Wagen früher zu tauschen, wenn Alamo das mitmacht. So hätten wir mehr Zeit für Kalifornien und Oregon. Schaun mer mal...
25.4.2012 ein Regentag im "Snow Canyon"
Ja, heute morgen war es draussen sehr wolkig und drückend warm. Wir machten wieder flott mit dem Frühstück und los ging es gegen 10 Uhr zum x.ten Mal in den "Snow Canyon State Park". Hier gilt
der Jahrespass nicht und man zahlt 6 Dollar Eintritt - für einen Park, der nur 4 Meilen lang ist. Aber HIER ist jeder cent sein Geld wert! Natürlich - es war wieder alles rot und weiss und
schwarz. Und wir haben es genossen! Im Wetterkanal zeigen die Leutchen dort dauernd Regen, Regen, Regen der von Westen kommt und morgen auch mal wieder Las Vegas einnässt. Im Süden ist es
affig warm und im Osten regnet es neben den Hurricans auch noch ohne Ende, manchmal sogar noch Schnee. Und das Ende April...Nun geht unser nächster Trip-Teil ja in Richtung Kalifornien und
Oregon. Wir haben heute morgen mal laut darüber nachgedacht - auch im Angesicht der roten Berge - ob wir nicht lieber wieder umdrehen und ins rote Land zurück fahren sollen. Natürlich auch nach
Moab und dann wird dort der Jeep gemietet und ich kriege endlich meinen Long Canyon und den Onion Creek und den Spring Canyon undundund...
Aber wir werden das dann entscheiden, wenn wir in Las Vegas sind. Witzigerweise ist es momentan unmöglich, das Death Valley zu besuchen - zu heiss bis 45 Grad. Und aus dem verrückten Alter sind wir raus, da trotzdem was zu unternehmen. Ausserdem gibt es da nichts, waas wir nicht wirklich kennen - bei milderem Wetter erforscht.
Aber zurück zum Snow Canyon. Diese Vielfalt des Canyons - unbeschreiblich. Eigentlich hat der Park eigentlich mit Schnee überhaupt nichts tun auch wenn es hier mal wirklich schneit, denn er wurde nach einem Brüderpaar namens "Snow" benannt, das dort gelebt hatte. Auf der Strecke im Park gibt es viele Camping-Möglichkeiten, aber auch Kletterer kommen an einer steilen Felswand auf ihre Kosten. Und wer gerne durch Sand stapft, der findet auch hier eine kleine Sand-Wüste. Ebenso ist an die Biker gedacht worden. Für sie gibt es hervorragend gemachte Extra-Wege, die nur noch von den zahlreichen Reitern gekreuzt werden. Und natürlich gibt es jede Menge Wanderwege für die Leute auf zwei Beinen.
Vorherrschendes Gestein ist der Sandstein in weiss und rot. Aber der Hammer ist für uns eher das Lavagestein, das hier in Unmengen rumliegt, bzw. ganze Berg-Hügel bildet. Kann man sich gar nicht vorstellen, dass hier vor ca. 2000 Jahren mal Eruptionen stattgefunden haben. Der zweite Knaller sind die versteinerten Sanddünen, die unendliche Farben und Vielfalt hinterlassen haben. Man kann heutzutage darauf herumklettern und immer wieder neue Formen entdecken, die durch Wind, und Wasser von oben entstanden sind. Natürlich sind auch wir wieder gewandert und gekrabbelt über die versteinerten Sanddünen. Es macht immer wieder mächtig Spass. Leider regnete es zu diesem Zeitpunkt richtig. Und so sind die Bilder die wir machen konnten eben ein bisschen dunkel und verregnet. Sonnenbilder findet man unter dem Reisebericht von 2009. Da waren wir auch schon hier...
Wir sind erst einmal die 4 Meilen von Süden her durch den Park hinaufgefahren, haben dann am Ende gedreht und den Weg zurück gemacht. Dabei dann unsere Wanderung unternommen. Trotz Regen sind wir dann noch einmal bis runter zu den echten Sanddünen gefahren, haben wieder gedreht und sind dann oben raus aus dem Park Richtung St. George. Ein paar Meilen weiter geht auf der rechten Seite ein kurzer "Hoppelweg" ab - ist ausgeschildert als "Snow Canyon Overlook". Hier hat man einen fantastischen Blick von oben runter in den Canyon! Auch bei Regen...
Mittlerweile war es halb zwei geworden und wir hatten Hunger. Kurz vom Weg her, schnell und preiswert mit grosser Auswahl und sättigend -na? Jawohl, wieder Golden Corral. Und so haben wir es dann
entspannt genossen, den paar Leutchen zuzusehen, wie sie sich wie wir an den Buffets bedient haben. Als wir um halb drei bereits beim Kaffee dort sassen, kamen die Busse - gleich zwei Stück. Und
wie schon gestern gab es trotzdem kein Gedränge oder Gehetze oder kein Essen mehr. Eine Busladung kam nach links ganz hinten, die nächste ins "Tagungszimmer" von gestern. Und das waren wieder
Deutsche. Nein, ich bin immer noch nicht neugierig, aber ich hätte schon gerne gewusst, was die für ne Tour machen...
Zurück im Motel haben wir erst einmal das Auto von innen wieder in schwarze Naturfarbe verwandelt. Der rote Staub ist weg, wenn auch nicht ganz. Der Regen hat aufgehört, aber der Himmel ist
bedeckt.
Morgen fahren wir nach Las Vegas. Wir haben gestern abend noch im Best Western ein Zimmer für 3 Nächte gebucht. Die Casinohotels haben wohl wieder irgend was "am Laufen" - es ist sehr teuer am Wochenende, noch mehr als sonst üblich.Wir werden uns bemühen, dass das mit dem Autotausch morgen klappt - bitte Däumchen drücken...
Und eines machen wir sicher in den nächsten Tagen - auch hier zum x.ten Mal " Valley of Fire" - dort ist es sooo schön rot...
26.4.2012 Weiterfahrt nach Las Vegas
Heute morgen wurden wir mal wieder um 7 Uhr wach. Aber heute war nicht umdrehen und weiterschlafen, sondern aufstehen, packen, bisschen Frühstück holen und nix wie weg. Um 8 Uhr fuhren wir los.
Das Wetter sah so-lala aus und wir hofften, dass es immer besser würde Richtung Las Vegas. Irgendwie kamen wir auch flott durch, mal mit blauem Himmel, mal mit dunklen Wolken, mal mit
Regen.Schade war es nur, dass es ausgerechnet da regnete, als wir durch den schönsten Teil der "Virgin-River-Schlucht" fuhren. Aber ich denke, Annis Filmchen geben immer noch genug her, damit man
den tollen Canyon erahnen kann. Übrigens Filmchen: nein, wir haben die Filmkamera nicht mehr wieder gefunden. Aber moderne Bilder-Kameras bieten heutzutage ja auch schon längst die Filmfunktion
mit an. Und damit macht Anni eben die Filmchen...In Las Vegas angekommen fuhren wir erst einmal direkt durch zum Flughafen und zu Alamo. Unterwegs hatten wir uns schon überlegt, wenn der Tausch
nicht klappen sollte, dann eben nicht. Dieses Auto ist Spitze und wir verzichten ungern darauf, zumal wir nicht wissen, was wir als Ersatz bekommen. Ich habe mit Händen und Füssen mein Glück
versucht, und die Mitarbeiterin von Alamo, die immer oben im Häuschen sitzt und die ich kannte, hat wirklich alles versucht, das mit dem heutigen Tausch für mich hinzubiegen auch mit höheren
Entscheidungsträgern per Telefon. Aber die Antwort war letztendlich: Sorry... OK, sollte nicht sein. Irgendwie sind wir noch nicht mal wirklich enttäuscht. Wir fuhren weg vom Airport und hin
zu unserem Einkauf.Wir kennen da einen Discountern namens Lee´s - da bekommt man das Dosenbier recht günstig für hiesige, amerikanische Verhältnisse. Und da deckten wir uns ein. Danach fuhren wir
weiter in den Supermarkt ein paar hundert Meter weiter. Wir brauchten eigentlich nur Papp-Becher, die hier gross, gut und sehr billig sind. Dabei haben wir dann dort gleich mal die Rundumschau
gemacht, was wir noch einkaufen werden kommenden Sonntag, wenn wir weiterfahren. Hier braucht man momentan nichts Essbares - dafür gibt es einfach zu viele und gute Buffets in Las Vegas. Was wir
machen und wie wir die Tage bis zum 7.5. verbringen, haben wir noch nicht entschieden. Machen wir morgen. Jetzt sind wir erst einmal hier im Best Western gut untergebracht.
Nach dem Einkauf aber hatten wir zu allererst mal Hunger, es war ja schon nach 12 Uhr. Und da Anni schon seit Tagen von Sauerkraut und Nürnberger Würstchen träumt, war klar, dass wir ins
Hofbräuhaus gehen würden. Sieben Wochen Entzug wollten aufgearbeitet werden. Anni ihre Würstchen und ich meinen Leberkäse. Dazu hatten wir noch das Glück, eine deutsche Kellnerin zu erwischen.
Und so konnten wir dann auch ein bisschen plaudern und Erfahrungen austauschen.
Danach gings zu unserem Motel. Dort an der Rezeption merkten wir dann, dass hier die Uhren wieder anders gehen - 1 Stunde gewonnen. Allerdings mussten wir nun auch eine Stunde warten, bis wir
unser Zimmer übernehmen konnten. Und nun geht heute nix mehr. Morgen machen wir "blau" und klappern ein bisschen den Strip ab. Und übermorgen wollen wir noch in den "Valley of Fire" State
Park. Und ab Sonntag....
27.4.2012 ein Las Vegas Tag
Heute gibt es wirklich nicht viel zu erzählen. Wir haben gut geschlafen, und sind nach dem Aufstehen in "Terrible Casino" frühstücken gegangen. Gestern hatten wir gelesen, dass man hier für nach
Las-Vegas-Verhältnissen billig ein Frühstücksbuffet heimsuchen könne. Ohne Member-Ship 5.99 Dollar und mit 3.99 Dollar. Also sind wir hier Mitglied geworden, haben als Dankeschön zwei knallrote
Kappen geschenkt bekommen und sind mit der Rolltreppe hochgefahren zum Buffet. Es war mittlerweile 9 Uhr durch. Aber der Andrang an der Kasse zum Buffet war enorm - kein Wunder bei dem Preis. Die
Tisch-Räumlichkeiten im Buffet-Teil sind schon sehr gross, was auch nötig ist bei dem Andrang. Das Personal ist flott, kommt aber kaum hinterher mit Tisch abräumen und neu eindecken und Kaffee
ausschenken. Das Buffet selbst ist natürlich nicht der Brüller - aber es ist reichlich von allem da, was Amerikaner so frühstücken. Auch Riesenmengen an "Hashbrowns" - Kartoffelschnipsel gebraten
-, Rühreiern, kleinen panierten Schnitzelchen, frisches Bratenfleisch, das einem von einem grossen Brocken ordentlich gross abgeschnitten wurde. Dazu Waffeln, Brot und Brötchen, allerlei süsses
Zeug und eine grosse Auswahl an frischem Obst. Dazu noch viele Kleinigkeiten, die das Frühstück dann lecker machen. All die Extras, die man in den grossen Hotel-Buffets vorfindet gibt es hier
nicht. War auch nicht nötig. Hier frühstückten Leute - und davon mehr als hundert gleichzeitig, die Hunger hatten auf das, was da war. Und die den Preis dafür schätzten. Nach dem Frühstück fuhren
wir erst einmal in den uns bekannten, und wohl grössten Souvenirladen hier in Vegas. Ein paar tolle Sachen für Freunde und Bekannte wollten wir schon aus Vegas mitnehmen. Alles muss allerdings
leicht sein, da es sehr, sehr teuer geworden ist, Übergepäck - sprich zu viel Gepäck mit nach Hause zu nehmen.
Und natürlich gab es da im Laden auch tolle Hüte. Und wir haben wieder alles ausprobiert, was verrückt war oder uns gefiel. Ich bin nicht der Meinung anderer, dass Anni keine Hüte tragen kann. Im Gegenteil, es muss eben nur der passende Hut sein...Danach wollten wir noch mal zu Walmart. Aber irgendwie hatten wir heute zu nichts Lust.
Also sind wir zurückgefahren zum Motel. Das Zimmermädchen war auch gerade fertig und so bot es sich an, erst mal einen Mittagsschlaf zu machen. Jetzt sitzen wir für ein Weilchen am PC und dann ist auch damit Feierabend.
Morgen fahren wir ins "Valley of Fire" - nach dem Rechten sehen.Und übermorgen geht es weiter.
Wir basteln noch ein bisschen an der Planung, was wir bis zum Autotausch am 7.5. hier in der Gegend so machen wollen. Es ist schon heftig, was hier in den USA zum Teil an Kosten für Hotels genommen werden. Und da ärgern wir uns dann auch, wenn man für Kaschemmen 100 Dollar latzen soll. Also befrage ich Tripadvisor und sehe nach den Wertungen. Dann gucke ich bei Booking, was der so preislich bietet. Priceline ist momentan zu teuer für unsere geplante Gegend. Und natürlich versuche ich auch, via AARP Rabatte rauszuschlagen. Haben wir etwas passendes gefunden, dann schlagen wir halt zu. Stand der Dinge ist momentan, dass Area51 und Tonopah den Bach runtergehen zugunsten Beatty - aber nicht das Motel6 - und Bishop. Aber da arbeiten wir noch dran...
28.4.2012 Valley of Fire - Löcher, Gesichter und Farbenpracht
Heute morgen sind wir nun wirklich früh aufgestanden, vor halb sieben. Wir wollten ja heute den "VoF" machen. Und bei 33 Grad C im Schatten ist es besser, früh aufzubrechen, zumal Samstag ist.
Frühstücken wollten wir wieder im "Terrible" von gestern, aber da ist heute Champagner-Brunch und kein Frühstück. Also sind wir durchgefahren nach Ellis Island - dem Casino neben dem Super8 vom
Anfang unserer Reise. Und da war das Frühstück super. Auch heute war das so, obwohl um 7 Uhr morgens hier ein gewaltiger Andrang an den Tischen und zum Frühstück herrschte. Sah so aus, als ob im
Casino gerade "Personaltausch" gewesen war, denn man kannte sich untereinander, auch die Kellnerinnen. Um 8 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Valley of Fire und zwar via Autobahn. Das geht
schneller und uns gefällt es, von "oben runter" in den Park zu fahren. Wenn man dann die Ausfahrt 75 nimmt, dauert es noch ca. 16 Meilen, bis der eigentliche Park anfängt. Und ab da wird es
auch richtig schön. Der Eintritt kostet dieses Jahr 10 Dollar. Und da es ein State Park ist, geht auch nichts mit der NP-Karte. Fährt man nach dem Kassenhäuschen ca. 1 Meile, dann geht in einer
Kurve links ein Schotterweg ab. Breit und hell und auch mit normalen PKW´s zu befahren - die sogenannte "Scenic Loop Road". Die meisten Touristen fahren daran vorbei und durch bis zum
Visitorcenter - schade drum. Dieser Abzweig ist für uns immer wieder der Hammer! Sofort wenn man abgebogen ist, kann man seine Fantasie walten lassen: tausende von Steingesichern lächeln einen
an. Manche haben Fenster, manche Nischen, andere kann man besteigen oder durchkrabbeln. Und wieder andere sind einfach nur schön.Wir waren schon so oft hier, und trotzdem finden wir immer wieder
neue "Gesichter". Fährt man ein paar Kurven und wenige Meilen weiter, geht rechts der erste Campingplatz ab. Da schlägt mein Camperherz richtig hoch. So was von toll. Jeder Platz hat irgendein
rotes Umfeld, mal als Fels, mal als Wand, mal als dicke Steine. So was in Deutschland und ich würde umsiedeln...
Ab diesem Platz ist die Strasse wieder asphaltiert. Man kann also stressfrei mit jedem Auto fahren. Ein ganzes Stück weiter kommt ein zweiter Campingplatz, nicht ganz so gross und toll, aber immer noch vom Feinsten. Kurz vor der Abfahrt dorthin, gibt es einen Abzweig rechts auf einen Parkplatz. Dort sieht man eine Leiter in und an den Felsen gebaut. Geht man die ganzen Stufen hinauf, so findet man direkt oben eine Menge Petroglyphen. Und hat einen sagenhaften Blick. Wir haben uns das dieses Jahr gespart, da war gerade eine Gruppe zu gange. Fährt man dann weiter, landet man wieder auf der Hauptstrasse Richtung Visitor Center. Wir sind früher auch immer an der eben beschriebenen Strasse vorbei gefahren. Hier an dieser Stelle gibt es ein Hinweisschild auf die Campingplätze. Aber als normaler Besucher fährt man da eben selten rein...Bisher war alles rot und löchrig und einfach gut. Hinter dem Visitor Center fährt man eine steile Strasse hinauf und ab da wird es dann anders - Farbenpracht satt! Auch hier gibt es diverse ausgewiesene Abzweige und Haltestellen, auch hier sind die Abzweige geschottert, aber für PKW´s geeignet. Und was man dann dafür zu sehen bekommt - da fehlen zumindest mir die passenden Worte - wenn man auf Natur und diese Art davon, steht. Die normale Strasse durch den Park endet letztendlich auf einem Parkplatz an den "White Doms". Von dort kann man zu Fuss durch viel Sand noch dahin gehen. Auch das haben wir uns dieses mal gespart. Zurück ist die Fahrt ganz anders. Irgendwie sehen die Sandhügel um uns herum plötzlich schon wieder ganz anders aus als vorhin. Und schon geht die Fotografiererei wieder von vorne los. Nein, von diesem Park konnten wir noch nie genug bekommen.
Im Visitor Center gibt es eine Ausstellung der Gegend. Wir machten uns allerdings flott vom Acker, denn wir wollten "unten rum" via Lake Mead über Henderson zurück nach Las Vegas.
Was soll ich sagen - erst ist die Strecke langweilig, es gibt ein paar Abzweige runter zum See. Aber dann fangen die Berge wieder an. Auch hier - anders und nicht rot, aber trotzdem farbenprächig. Auch gibt es hier tausende von schwarzen, vorwiegend kleinen Lavabrocken. Und viele Haltebuchten zum Fotografieren...
Wir brauchten für diese Strecke auch noch mal gute 2 Stunden. Ein voller Tag war um, als wir wieder im Motel eintrudelten.Wie gut, dass wir momentan ausgeruht sind und noch Berichte und Bilder
machen wollen/können...
Morgen geht es weiter....oder auch nicht. Wir haben uns noch nicht entschieden.
29.4.2012 Las Vegas
Gestern Abend haben wir beschlossen, heute noch einen weiteren Faulenzertag zu machen. Als alternatives Motel - und auch weil es für heute 20 Dollar billiger war, haben wir uns das "Days Inn"
gegenüber der Stripseite, also jenseits der Autobahn übers Internet gebucht. Die Kritik für dieses Motel ist sowohl bei Tripadvisor als auch bei Booking gut. Heute morgen wurden wir dann mal
wieder von den Amis um 6 Uhr geweckt. Duschen, trampeln, laut sein - das übliche Programm. Aber man gewöhnt sich auch da dran. Als Belohnung sind wir dann auch aufgestanden, haben gepackt,
ausgecheckt und sind rüber zum "Terrible" gefahren, "brunchen". Irgendwie ist es nicht nur praktisch, dass das Casino nur ein paar hundert Meter weiter von diesem "Best Western liegt", es hat es
uns auch angetan.
Ist so der alte Stil von früher, mit verruchtem Flair und gleichzeitg modernem Ambiente, wenigstens teilweise. Es stinkt dort kaum nach Rauch und den vielen Spielern nach zu urteilen, fühlen die sich da auch sehr wohl. Wir also wieder per Rolltreppe hoch zum Buffet. Um 8 Uhr ist es hier natürlich noch sehr, sehr leer und leise. Wir konnten uns den Tisch aussuchen. Heute am Sonntag gab es schon ab 7 Uhr morgens "Champagner-Brunch". Und das für 8.99 Euro pro Person.Heute war auch alles reichlich da. Anni schwelgte unerwartet in Lachs-Träumen. So viel Lachs auf einem Haufen hat auch Anni lange nicht mehr auf einem Buffet gesehen - für den Preis. Dazu noch unendliche Mengen von Shrimps. Das war es doch! Ich kam auch auf meine Kosten, es gab drei verschiedene Sorten Fleisch - Truthahn, Schinken und Roastbeef. Und auch sonst das übliche, das ich gerne zum Frühstück esse- Eier, Toast, Schnitzelchen und Chicken. Unsere Kellnerin hatte noch viel Zeit und deckte die Tische in ihrer Sektion liebevoll ein. Und ich liess mir von ihr geduldig zeigen, wie man die kleinen Milchdöschen so dekorativ in die Schälchen auf den Tischen kriegt. DAS kann ich jetzt auch. Dann brachte sie uns - man muss danach fragen, noch 2 Plastikgläser voller "Champagner" - leider hielt sie die Flasche so, dass man nicht lesen konnte, was es für eine Sorte war. Auf jeden Fall süss...Für den Preis den wir hreute bezahlten für alles genossene - aber hallo, da kann man nicht meckern. Nach dem Frühstück gingen wir runter ins Casino. Wie ich schon sagte, es gefällt uns da. Die Atmosphäre stimmt für uns. Und weil wir ja gut gegessen hatten, spendierten wir uns je 1 Dollar zum verzocken an den 1-cent-Maschinen. Tja und was soll ich sagen - bei mir schlug sofort der erste Cent zu - er liess mich 15 Dollar gewinnen! Ob das wohl das Dankeschön war, dass es uns hier so gut gefällt? Aber keine Sorge, liebes Terible-Casino, die 15 Dollar haben wir schon wieder ausgegeben... Wenn es nicht so lästig wäre, mit dem ganzen Gepäck zum Wagentausch am 7.5. durchs Casino latschen zu müssen, wir würden diese beiden Nächte gerne dort verbringen. Aber vermutlich wird es dieses Dasy-Inn-Motel hier werden. Da steht das Auto vor dem Zimmer.
Nach "Terrible" fuhren wir auf den Strip, endlich mal die neuen Hotels gucken, die ja mittlerweile mehr oder weniger fertig sind. Wir also ins Parkhaus von "Aria" und mal durch das Casino geschlendert. Ja, es ist ein modernes Casino, auch das mit der Train zu ereichende "Crystal" Einkaufs-Luxuscenter mit Damen-Life-Musik. Nein, es gefällt uns da nicht. Wir empfinden es als zu funktionell und damit kalt. Aber es gibt von dort einen Zugang zum schon älteren "Monte Carlo". Der Casinotrakt ist wie immer, das Ambiente auch unverändert. Und es gibt da ja eine Brauerei. Da hat sich auch nicht geändert, aber da sassen sehr viele Leute. Muss wohl immer noch toll sein, so wie wir es kennen und oftmals in vielen Jahren genossen haben. Nur soooo früh trinken wir noch kein Bier...also gönnten wir uns einen leckeren Kaffee von Starbucks.
Dann war es Zeit zum Days Inn jenseits der Autobahn zu fahren , und damit super toll und unerwartet gegenüber all der Strip-Hotels. Ich hoffe, dass,wenn es heute Abend dunkel ist, dass wir tolle Nachtfotos machen können. Toll finden wir auch, dass im Zimmerpreis nicht nur der kostenlose Internetzugang drin ist, sondern auch ein Frühstück für uns beide bei Dennys, samt 4 zusätzlichen Gutscheinen für Kaffee. Und das alles für ca. 45 Dollar komplett!
Morgen gehts nach Beatty. Wir haben dort für 1 Nacht gebucht im X-Change Motel - mehr ging nicht, ausgebucht. Wir wollen versuchen, wenn wir hier morgen beizeiten weg kommen, noch den Schlenker durchs Death Valley zu machen. Aber morgen sind es auch in Las Vegas 34 Grad Celsius...Morgen Abend wissen wir mehr...
30.4.2012 durch´s Death Valley nach Beatty
Da wir wussten, dass es heute ein langer und aufregender Tag werden würde, sind wir auch heute kurz nach 6 Uhr aufgestanden. Frühstücken konnten wir ja kostenlos bei Dennys und das hat auch
geklappt. Wir nahmen beide ein Käse-Omelett mit Hashbrowns und Toast. Dazu Kaffee - dafür hatten wir ja extra-Gutscheine. Soweit wir das verfolgen konnten, kamen alle aus dem Casinobereich mit
einem Gutschein. Scheint hier der Renner zu sein. Und bei Dennys kann man ja auch gut frühstücken. Um 8 Uhr waren wir dann auf der Piste. Kurz noch mal volltanken und los ging es. Wir hatten uns
vorgenommen, noch mal die tolle Strecke längs durchs Death Valley zu fahren und nicht die sonst übliche über Pahrump. Hierbei benutzten wir die Autobahn I-15 bis in den Ort "Baker". Dort geht die
137 ab Richtung Shoshone. Und in diesem Ort, bzw. kurz dahinter geht dann links die 374 ab Richtung Death Valley.Eine sehr lange, aber letztendlich tolle "Vulkan-Strecke" mit Sand vermischt..
Die Farbenpracht ist nicht zu überbieten und die Fotos sehen unecht aus, so toll sind die Farben. Zwischendrin gibt es einen See namens "Lake Tecopa"- was wir davon noch sahen, war eine Pfütze....hat wohl lange nicht mehr geregnet. Ein Stück weiter liegt der Ort Shoshone. Hier kommt man aus, wenn man von Pahrump kommt - oder wieder hin will. Eine kleine Siedlung, die mit Bett, Essen und Tanken dienen kann. Drum herum diese Vulkanberge...Ein Stück hinter dem Ort geht es geradeaus - die leichte Strecke nach Beatty und Umland. Links herum das volle Programm via "Badwater" und Furnace Creek, dort wiederum hintenrum auf der 190 Richtung Scottys Castle nach Beatty. Irgendwo da unterwegs geht rechts die 374 ab.
Wir haben es genossen, mal wieder so zu fahren. Es ist ein wundervoller, langer Weg.
Und besonders toll fanden wir es, dass sich ein echter Coyote die Ehre gab und sich passend für ein Foto direkt an unserem Auto unter einen Strauch legte. Der Arme hatte Durst, kein Wunder.
Die Temperaturen stiegen langsam aber sicher und als wir endlich am Badwater angekommen waren, hatten wir 108 Fahrenheit, also mehr als 42 Grad. Da standen zwei Touribusse und die Leutchen daraus liefen bei dieser Hitze, z.T. ohne Mütze den "Salzweg". Wir gingen nur bis zum Schild. Es war neben der Hitze auch noch sehr windig. Und heisser Wüstenwind ist nicht unser Ding.Ausserdem waren wir schon so oft hier, auch zu Zeiten, als es noch Wasser gab.
Unser Liebling auf dieser Tour stand ja auch noch aus - der "Artist Drive" mit seinem Abzweig zur Artist Palette. Dieser Abzweig befindet sich ein paar Meilen hinter Badwater, wenn man von dort kommt. Rechts geht da der ausgeschilderte Weg ab. Es ist ein Rundweg von ca. 9 Meilen in Einbahnstrassen-Form.
Wann immer wir hier fahren, schwelgen wir in Farben. Immer und immer wieder. Es gefällt uns einfach. Fährt man die kleine Stichstrasse rechts ab zur "Palette", sieht man wieder Farbenpracht die wir uns so eigentlich überhaupt nicht vorstellen können. Man kann auch die paar Schritte hinunter in die kleine Schlucht gehen und ein bisschen hochwandern, um noch mehr farbenprächtige Hügel zu sehen. Aber nicht bei mehr als 42 Grad...
Es waren noch eine Menge anderer Autos auf diesem Drive, aber alle fuhren unverständlicherweise ausgerechnet hier an dieser kleinen Farbenschlucht vorbei...dabei steht hier sogar ein Klohäuschen...Fährt man weiter, geht es noch ein paar Meilen kreuz und quer durch die Landschaft, bis man irgendwann leider wieder auf der Hauptstrasse landet. Ein Traum für unsere Vorliebe für Gestein dieser Art.
Wieder zurück auf der Hauptstrasse kommt irgendwann der Abzweig rechts zurück nach Pahrump/Las Vegas.
Links herum fährt man zum Visitor Center und vor sich hat man das Furnace Creek Hotel.Wir fuhren links, am Visitor Center vorbei und weiter bis der Abzweig nach Beatty kam.
Unser 8-Stunden-Tag mit 420 Kilometern war gegen 4 Uhr zu Ende. Wir sind hier - mal wieder - im X-Change-Motel. Die Zimmer sind supertoll. Alles völlig neu gestaltet, auch wenn es von aussen noch so aussieht wie früher. Kann ich nur empfehlen!
Gleich gehen wir nach gegenüber in den "Sourdough Saloon". Wir werden dort köstliche Spar Ribs verzehren und ein leckeres Bier vom Fass dazu trinken. Und nachsehen, ob unser Dollar noch an der
Wand klebt...Morgen geht es vermutlich weiter nach Bishop, aber das entscheiden wir beim Essen...
NACHTRAG: wir waren wieder in dieser Cowboy-Kneipe gegenüber....herrlich. Wir haben lecker Bier "on tap" getrunken - nach unserer Rechnung höchstens 2 Dollar das Glas. Dazu Anni endlich ihre Spar
Ribs und ich endlich meine Mozzarella Sticks - mehr durfte es bei mir nicht sein, da ich ja Annis Reste essen durfte...
In dieser Kneipe sitzt man an der Bar, hat mit viel Glück auch mal nen echten Cowboy in der Nähe. Es wimmelt um einen herum von Dollarscheinen - an der Decke, an den Wänden, an der Bar. Und unserer ist auch immer noch da, samt Visitenkarte - schöööön.
1.5.2012 Weiterfahrt von Beatty nach Bishop via Mono Lake
Also irgendwie ist das nicht normal - wir werden jetzt jeden Morgen sooo früh wach, auch heute schon wieder. Also, Klamotten gepackt, 2 weitere Nächte in diesem X-Change Motel reserviert für
Freitag bis Sonntag, und frühstücken gefahren. Wir kennen da in Beatty einen kleinen Essens-Laden. Wenn man dort reinkommt, sieht es für unsere Begriffe dort aus wie bei Hempels unterm Bett, aber
liebevoll kultiviert mit alten Bildern und Nostalgiekrempel, sauberen kleinen Tischen und vielen Fenstern. Der Chef hat ein T-Shirt an vom letzten Jahr, die Chefin ruft über die Theke zu ihren
Stammgästen, diese sollten sich selbst melden, wenn sie noch was wollen und der Chef-Koch hat auch schon die Hundert überschritten, aber das ESSEN und eigentlich auch der Service für fremde Gäste
ist wundervoll-supertoll. Ich wollte heute morgen "decaf" haben, neee sagt der Chef, bei uns gibt es nur anständigen, richtigen Kaffee. Ich solle mir halt mehr Milch in den Kaffee rein tun. Und
er lächelte mich dabei mit seinen drei Zähnen richtig liebevoll an. Ja kann man denn da nein sagen? Wir bestellten uns Omelettes - meines mit Käse und das von Anni mit "Grünfutter". Eine
3-Eier-Portion, ne sowas von viel und sowas von heiss - wir haben uns beide die Schnute verbrannt. Endlich mal richtig warmes Essen und lecker,lecker,lecker...
Wir hatten gestern beschlossen nach Bishop zu fahren und dafür 2 Nächte im Ramada gebucht. Um nach Bishop zu kommen, wählten wir dieses Mal die 95 um dann über die Berge und über Big Pine ans Ziel zu kommen. Aber unterwegs, als wir gerade durch die wüste Ebene fuhren, beschlossen wir, heute doch mal Amerika kennenzulernen im Hinterland. Und Anni träumte davon, wieder über die 6 runter zum Mono Lake und von oben rum runter nach Bishop zu fahren.
Tolle Idee. Wann nimmt man sich als Tourist die Zeit, mal ganz andere Wege zu fahren. Ja, es waren wieder langweilige Hochebenen dabei, drei verschiedene Pässe mit über 7.000 feet. Aber auch Vulkanlandschaften bis zum Abwinken. Und einsame Strecken, selbst die Kühe die momentan ja überall frei rumlaufen waren nicht zu sehen. Gefahren sind wir auf der 9, dann links abgebogen auf die 266, durchs Esmeralda Valley, dann rechts abgebogen auf die 264 Richtung Dyer, dann auf die 6 nach Benton und dann auf die 120 zum Mono Lake South. Von dort auf die 395 bis Bishop.
Aber der Reihe nach. Als wir durchs Esmeralda Valley fuhren, kamen wir vom Pass runter ins Tal. Und schon von oben sah man, dass hier alles knatschig grün war. Landwirtschaft vom Modernsten. Alles grün, und gerade von der riesigen Sprenkleranlage liebevoll getränkt. Es wirkte auf uns nach den kahlen, steilen Bergen, bzw. nach der trockenen Wüste wie eine grüne Oase. Und so heisst der Ort dann witzigerweise auch: Oasis! Wir bogen dort rechts ab Richtung Dyer. Auch hier alles grün und landwirtschafts-gepflegt. Im Ort Dyer selbst - ein vielleicht 20 Häuser-Ort kamen wir dann aus dem Staunen und Lachen nicht mehr heraus. Nicht nur dass es dort am A..der Welt einen Campingplatz gab, nein es gab auch eine eigene Postfiliale und als absoluter Knaller ein Fitness-Center....haben wir gelacht, vor allem über die rote "Mehrzwecksportbank" vor der Türe. Ob das das Fitness-Center schon war? Wir fuhren weiter zur 6 und bogen dort links ab. Anni wusste, jetzt dauert es nicht mehr lange und sie kommt wieder in ihren Wald und kann nach riesigen Zapfen Ausschau halten. Ja, ein schöner Wald bis fast runter zum Mono Lake. Aber da hat es mal wieder gebrannt und alles sieht so traurig aus. Aber die Natur arbeitet schon wieder dran. Die ersten neuen Bäume spriessen schon wieder.
Dem Mono Lake Süd haben wir einen kurzen Besuch abgestattet. Es hat sich nicht so viel verändert in den letzten drei Jahren. Heute war es dort sehr windig und die Wellen schlugen an Land wie an der Nordsee. War schön anzusehen. Ansonsten habe ich das Gefühl, die "Tufas" werden auch immer weniger und kleiner. Aber noch gibt es sie Gottseidank. Und sie sind immer noch einen Besuch wert. Anschliessend fuhren wir auf die 395 und Richtung Bishop. Es waren ja nur noch schlappe 100 Kilometer. Hier angekommen haben wir das "Ramada" bezogen. Die Rezeptionistin erschien uns unfreundlich, zumal ich reklamierte, dass das Wasser in der Dusche nicht warm wurde. Das Zimmer sieht gut aus und Wi-Fi funktioniert gut...
Morgen fahren wir zum Geysir in der Nähe von Mammoth Lake.
2.5.2012 "Ausflug" zum Mammoth Hot Creek und zum Obsidian Dome
Die Sonne schien schon richtig warm, als wir gegen 8 Uhr in die Rezeption zum Frühstück gingen. Ja, hier gibt es überraschender Weise ein gutes Frühstück der kontinentalen Art. Heute morgen war
in der Rezeption auch eine nette Dame, die wusste, wie man lacht. Das dreckige Bett von gestern Abend, das die andere Tante noch in Ordnung bringen musste, war abgehakt. Trotzdem - für 75
Dollar pro Nacht erwarte ich wenigstens ein sauberes Bett. Dabei hat das Motel eigentlich gute Kritiken. Aber was soll es - das Frühstück war ja prima!
Nach dem Frühstück fuhren wir schnell tanken nebenan für 4.21 Dollar die Gallone, war billig! Dann ging es weiter wieder Richtung Mammoth Lake. Wir wollten uns dort die "Hot Springs" ansehen. Man fährt einfach die 395 Nord und biegt auf die ausgeschilderte "Benton Crossing Road". Schon wenige hundert Meter später geht rechts der Weg zum Whitmore Hot Spring Schwimmbad ab. Wird professionell betrieben, war aber geschlossen wegen Renovierungsarbeiten. Wir fuhren weiter zu Pulky´s Pool, das war optisch von den Farben toll. Wir gingen den Holzsteg wieder zurück und fuhren zum nächsten Platz - dem Crowley Hot Springs.
Dort konnten wir vom dortigen Holzsteg aus tolle Bilder mit Bergen und Wasser machen. Dann kam ein Pärchen, überholte uns und ein Stück weiter, schwupps Klamotten aus und rein ins heisse Wasser. Aha, sooo geht das...Wir gingen wieder zurück. In der Ferne sahen wir es dampfen und rauchen. Aber wir konnten nicht lokalisieren, wo das genau war. Wir fuhren die Haupt-Strecke ab, aber wir fanden keinen Abzweig nach rechts zu den Dampf-Dingern. Dafür aber den Weg namens "Sage Hen Road" nach links. Vorbei an einer Müllkippe fuhren wir durch die Gegend und bogen ab zum "Owens River". Dort gibt es eine kleine Brücke über den wunderschön mäandrierenden Fluss. Und AUF der Brücke machten wir eigentlich die schönsten Aufnahmen des heutigen Tages - und alles mit klarem Blick auf die Berge. Schön. Weiter ging es dann auf der Whitmore Tubs Road. Da sollten 3 Blubber-Stellen zum gucken sein. Gefunden haben wir eine - den Hot Tub. Muss wohl ein romantischer Platz sein - heisses Wasser in einer Art Badewanne und ein Teelicht als Beleuchtung. Dazu eine Grillstelle für das romantische Dinner im und am Pool. Man könnte direkt neidisch werden...Wir trafen danach unerwartet wieder auf der Hauptstrasse ein und brachen damit auch die Restsuche ab.
Es war Zeit, etwas anderes zu gucken, nämlich Annis Obsidian Dome. Wir also wieder auf die 395 und weiter Richtung Lee Vining. Kurz hinter der Abfahrt zum Ort Mammoth Lake geht links eine Schotterstrasse ab, keine zwei Kilometer lang. Und da sieht man dann jede Menge Gestein und Geröll und auch eine Menge Steine die Obsidian enthalten. Sieht gut aus, wenn man das nie gesehen hat.
Wir hatten genug für heute, zumal die Sonne hinter Hochwolken verschwunden war. Also zurück nach Bishop, eine Kleinigkeit bei McDo gefuttert. Nun sind wir wieder hier. Fazit dieses Tagestrips für uns ist - extra dafür hinfahren lohnt nicht. Kann man beides mitnehmen, wenn man sowieso hier ist. Wir waren alles in allem 8 Stunden unterwegs und sind 200 Kilometer gefahren.
Morgen geht es weiter durch die Alabama Hills nach Lone Pine. Wir nächtigen dort im Comfort Inn...
3.5.2012 Kreuz und quer durch die Alabama Hills auf der Suche nach Anni´s "Arch"-en
Heute morgen hiess es wieder raus aus den Federn, packen, frühstücken und los - "Arche" suchen. Und so waren wir bereits um kurz nach 8 auf der Piste. Der Himmel war zugezogen und dicke
Wolken kamen über die Bergkette. Schade, dachten wir, kein schönes Licht zum fotografieren in den Alabamas. Aber je näher wir der Abfahrt in die Hills kamen, desto besser wurde das Wetter. Klar,
wenn Engelchen reisen...
Da wir ja von Bishop kamen sind wir lange vor Lone Pine abgebogen auf die "Moffat Ranch Road". Dort fährt man auf einer Gravelroad, bequem und breit von hinten rum in die Alabama Hills. Das war eine gute Wahl. Toll, diese klaren Berge vor Augen zu haben. Toll rings herum von schwarzen Lavafeldern umgeben zu sein. Und am Horizont die Alabama Hills. Irgendwann wurde aus der Moffat Road die "Movie Road" und die führt ja durch das gesamte Alabama-Gelände und endet letztendlich wieder auf der Asphaltstrasse namens "Whitney Portal Road", die aus Lone Pine herauf kommt. Unterwegs sind wir natürlich wieder auf irgend welche Neben-Wege abgebogen, manche waren gut, manche waren schlecht zu fahren und zweimal mussten wir sogar drehen. Aber was macht man nicht alles, wenn Anni nur von "Archen" träumt und hinter jedem Stein einen Bogen vermutet? Sie ist auf jeden Fall heute auf ihre Kosten gekommen. Irgendwann landeten wir dann auch auf dem Parkplatz, von dem der "klassische" Touri-Fuss-Weg zu einem Bogen abgeht. Haben wir auch gemacht. Und natürlich auch das von Anni gewünschte Superfoto, auf dem sie im Bogen liegt. Toll. Da ja in diesem Gebiet jeder aus dem Staunen nicht herauskommt über all die Gesichter, die einen rechts und links zulächeln oder angucken oder grinsen, ist es auch kein Wunder, dass hier viele "Gesichter" Namen haben. Schliesslich waren die Alabamas mal die Drehorte für Westernfilme.
Und so wundert es kaum, wenn man im Visitor Center einen Zettel in die Hand gedrückt bekommt, auf dem markante Felsen Namen haben wie z.B.: Gregory Peck, Mel Gibson,Gary Cooper oder Randolph Scott. Nicht umsonst gibt es ja in Lone Pine auch ein Museum, das sich nur mit Film-Historie beschäftigt.
Als wir wieder auf der Whitney Portal Road auskamen, fuhren wir rechts hinauf. Hier kann man hochfahren zum Mt. Whitney, oder links abbiegen auf die "Horseshoe Meadow Road" und ein paar Meilen weiter, links ab die "Tuttle Creek Road" fahren, eine noch mal tolle Schluchtenstrasse. Diese endet am unteren Ende der Whitney Portal Road. Von hier rechts rum und man ist einige hundert Meter später mitten in Lone Pine. Wir auch. Und da wir wieder mal 6 Stunden für 130 Kilometer gebraucht hatten, waren wir jetzt zu Rechts abgeschlafft und brauchten was zu essen. Und wir landeten in der Pizza Factory.
Anschliessend fuhren wir zum Comfort Inn. Hier lassen wir es uns mal richtig gut gehen.
Morgen geht es weiter zurück nach Beatty durch´s Death Valley...
4.5.2012 Kreuz und quer durchs Death Valley
Prima geschlafen haben wir. Trotzdem war die Nacht um 7 Uhr zu Ende - schliesslich stand das Death Valley auf dem Plan und da geht momentan nix unter 35 Grad Celsius. Also mal wieder gepackt und
die Klamotten rausgebracht ins Auto. Und dann wollten wir lecker im Hotel frühstücken mit Rührei und Würstchen. Hinter uns sassen zwei nette Jungs beim Frühstück,die waren eher versehentlich hier
im Hotel. Aber die werden uns so schnell auch nicht vergessen - denen sind wir bestimmt auf den Wecker gegangen mit unseren Tipps, was sie unbedingt noch machen sollten...Die Nächsten trafen wir
bereits im Death Valley, nette Schweizer, die auch noch 8 Wochen Tour vor sich hatten, allerdings im Wohnmobil. Dafür hatten wir dann kein so gutes Händchen mit der Auswahl unserer
Abstecher. Der erste sollte ins "Saline Valley" gehen. Das ist ein Abzweig auf dem Weg zu den "wandernden Murmeln". Die Strasse war dermassen schlecht, vorwiegend spitze Steine und tiefe Löcher
und wir wollen auf den letzten Drücker unserem treuen Weggefährten namens GMC Terrain keinen Kummer bereiten. Und ausserdem, man muss nicht alles gemacht haben, zumal die Umgebung bis zu unserem
Dreher nach 3 Meilen echt langweilig war für unsere Verhältnisse. Den zweiten Flop hatten wir dann mit dem Abzweig zum "Darwins Falls". Da war die Strasse noch schlechter. Auch hier drehten wir
nach 2 Meilen, obwohl hier die Umgebung toll war. Aber was heisst schon toll im Death Valley? diese Gegend ist einfach der absolute Kracher, was Gestein und Farbenvielfalt angeht. Auch Sanddünen
und die weissen "Tümpel" sind ja hier immer eine Reise wert - wenn es bloss nicht so heiss würde. Heute ging es noch, wir hatten nur schlappe 97F - mal gerade 35 Grad C. Trotzdem, wir hatten
Frust wegen unserer zwei Flops. Also brauchten wir "guck-Balsam" für unsere Seele und die Fotos. Wir sind also einen Umweg gefahren und zum x-ten mal in den 20-Mule-Team-Road-Canyon. Der reisst
immer alles raus. Er ist nur ca.2 Meilen als Einbahnstrasse lang, dafür aber HALLO! Und so war es auch heute wieder. Unterm Strich können wir sagen: einen Teil der Schönheiten des Death
Valley´s konnten wir heute wieder einfangen und natürlich tolle Fotos machen. Losgefahren in Lone Pine sind wir kurz nach 9 Uhr und eingetroffen in Beatty sind wir gegen halb 4, also mal wieder
unser 7- Stunden Tag. Gefahren sind wir insgesamt 270 Kilometer.
Da unser Zimmer im X-Change-Motel noch nicht fertig war, sind wir schnurstraks rüber in unseren "Sourdough Saloon". Irgendwie hatten wir ausgetrocknete Kehlen. Und da hilft eigentlich nur ein kühles Bier. Die Jungs hatten leider wieder Schwierigkeiten mit der Zapfanlage von MGD, so dass wir mal zur Abwechslung Budweiser vom Fass getrunken haben. Draussen vor der Tür standen 17! Harley-Davidson´s und mein Herz schlug mal wieder höher. Aber diese Biker sassen in der Kneipe nebenan - und da gibt es nix zu Essen. Und wir hatten Hunger. Aber vielleicht sind die Biker morgen ja auch wieder da. Schliesslich ist Wochenende und soooo viele Biker wie wir heute gesehen haben - bei dem Wetter kein Wunder. Und morgen gehen WIR bestimmt noch mal ein Bier on tap trinken...
Geplant für morgen: mal wieder "Titus Canyon"....
5.5.2012 Film-und Foto-Tour durch den Titus-Canyon
Heute morgen hätten wir gerne länger geschlafen. Aber das ging nicht. Wir wollten ja in den Titus-Canyon und den Trip beendet haben, bevor es im Death Valley wieder 100 F waren. Also sind wir
gegen 8 Uhr erst mal bei Mel`s frühstücken gegangen. Natürlich wieder die leckeren Omeletts. Heute war eine andere "Besatzung" im Lokal. Eine davon erkannten wir aber trotzdem wieder von unserem
Besuch im Jahr 2009. Auch hier ändert sich nicht viel...
Kurz nach 9 Uhr machten wir uns dann auf den Weg. Man fährt die Strasse, die ins Death Valley führt ca 10 Meilen weit. Dann steht auf der kerzengeraden Strecke unübersehbar ein braunes Schild, das nach rechts weist zum Titus Canyon. Wir sind 2009 schon mal die Tour gefahren und Anni schwärmte immer davon, diese Tour noch mal zu fahren, dann aber mit viel Zeit und viel Knipsen und Filmen. Demzufolge war es gut, schon um halb zehn den Abzweig erreicht zu haben. Man fährt rechts ab auf eine breite holprige Schotterstrasse bis zu einem Gatter quer durch´s Wüsten-Einerlei. Hinter dem Gatter wird es strassenmässig nicht besser, nur ab hier ist die Strasse eine Einbahnstrasse. Und das ist auch gut so. Die nächsten 15 Meilen werden auf einer zum Teil sehr engen Strasse um Felsnasen herum befahren, oder über kleine, steile Kurven. Wenn einem da einer entgegen käme - wäre nicht so prickelnd bei dem sowieso nicht tollen "Strassenpflaster".
Also spätestens hier sollte man dann umkehren, wenn einem die Strasse bis hierher schon zu steinig oder zu löchrig ist. Und ohne mindestens SUV mit HC sollte man die Tour nicht machen, sonst wird es schwierig und stressig. Wir hatten die Strecke nach dem Gatter in guter Erinnerung, was die Strasse angeht. Aber das ist nicht mehr so. Sie ist stellenweise um einiges schlimmer zu fahren als vor dem Gatter. Vor allem tiefe Löcher begrüssen einen überall. Dafür wird man dann aber nach 10 Meilen Schinderei belohnt - der erste Hügel ist erreicht und man hat einen sagenhaften Blick ins Tal und auf die bunten Berge ringsherum. Und man kann sogar den weiteren Verlauf der Strasse sehen - gegenüber in einen roten Berg geschlagen. Also weiter, runter ins Tal und auf der anderen Seite wieder hoch über unzählige Felsen und viele tiefe Löcher. Und dann ist man nach 4 weiteren Meilen auf dem zweiten Hügel angelangt. DAS ist ein Ausblick - nach vorne runter ins Tal und zurück auf Berg und Tal und soeben gefahrene Strasse.Und weiter gehts - runter und tiefer und tiefer. Und langsam rutschen die Felsen links und rechts näher zusammen und man hat das Gefühl schon durch eine Schlucht zu fahren. Aber das ist noch gar nichts. Titus ist noch nicht erreicht.
Der offizielle Canyon beginnt erst 17 Meilen nach dem Abbiegen auf die Hoppelstrasse. Und trotzdem, bis hierher war es schon mal wieder voll nach unserem Geschmack. Ich hätte nie gedacht, dass bunte Felsen einen täglich wieder anmachen, ohne langweilig zu werden. Anni hatte sich für unsere heutige Tour vorgenommen, mal richtig viel zu filmen und die Tour ganz langsam und genussvoll zu machen. Und so haben wir es dann auch gemacht. Wir haben uns richtig Zeit genommen, zumal der Hoppel-Lochweg namens Strasse nicht der Brüller war, aber die Sonne absolut super für Film und Foto stand. Und um die Uhrzeit war auch noch kein Verkehr. Dann endlich, nach insgesamt 17 Meilen ab Abbiegen tauchte das Schild auf, dass einem sagte, dass man jetzt den Titus Canyon betreten würde. Konnte es denn noch besser werden als, was wir bisher gesehen hatten? Ja, es konnte. Und zwar mächtig. Ab sofort fuhr man mal wieder durch eine Schlucht, bzw. unübersehbar durch das Flussbett. Und dann dauerte und dauerte es mit unserem Weiterkommen. An allen Ecken hielten wir zwecks Fotos an, oder schlichen ganz langsam fahrend über die Strasse für´s Filmen.Und der Betrieb mit den anderen "Guckern" fing nun leider auch an. 15 Suvs überholten uns und oft genug fluchte Anni, weil gerade da, wo ich ausweichen konnte/musste, der tolle Blick schon vorbei war. Eine SUV-Fahrerin gab, nachdem sie mich überholt hatte, so saumässig Gas, dass Anni, die ein Stück weiter weg auf der Strasse am Rand stand, total staub-eingenebelt wurde. Sehr freundlich, ging ihr wohl nicht schnell genug...
Aber vor allem der letzte Teil des Titus Canyon ist absolut erste Sahne. Und Anni filmte und filmte und knipste uns knipste... Wenn man bedenkt, dass der gesamte Canyon vom "Entering-Schild" bis zum Ausgang nur 7 Meilen lang ist, dann ist der heutige Film-Tag ein tages-und nachtfüllendes Film-Programm...
Als wir den Ausgang erreicht hatten, standen viele von den anderen, die uns überholt hatten noch da und staunten rückwärts blicken über diese sagenhaft supertolle kurvenreiche Schlucht, die wir alle gerade durchfahren hatten.
Wir fuhren durchs Death Valley mit mittlerweile 97F Temperatur zurück Richtung Beatty und Motel. Unterwegs sahen wir noch eine Menge Sand-Windhosen. Hier im Tal ist es momentan sehr windig. Leider-oder Gottseidank kreuzte keine dieser Windhosen unseren Weg. Insgesamt hatte der kleine Ausflug von eigentlich nur 70 Meilen um die fünf Stunden gedauert - dafür allein für die schlappen 25 Meilen vom Abzweig bis zum Ende des Titus Canyon 4 Stunden.
Morgen fahren wir zurück nach Las Vegas ins Days Inn. Also morgen vielleicht nix Natur - nix Text - nix Foto...
6.5.2012 Rückfahrt nach Las Vegas
Gestern Abend hatten wir wieder Party gegenüber in unserem Saloon. Als wir hinüber gingen um ein frischgezapftes Bierchen zu trinken, standen schon 28! Harley Davidsons ordentlich aufgereiht vor
der Türe. Mein Herz blutete wieder. Schon wieder sooo viele Traum-Bikes, und ich kann nicht mal richtig Fahrrad fahren...Leider war kein Trike dabei.Da wäre ich stehengeblieben oder hätte den
Besitzer gefragt, ob ich mich mal draufsetzten dürfte.
Auch heute morgen waren wir schon wieder sehr früh dran. Bereits um 8 Uhr sagten wir "goodbye Beatty". Und los ging es, ohne Frühstück. Das wollten wir genüsslich in Pahrump einnehmen, da dort auch ein WalMart ist und wir wieder Wasserflaschen benötigten. Bis dort hin sind es so um 50 Meilen, die Hälfte der Strecke nach Las Vegas. Tja, den WalMart in Pahrump haben wir besucht, aber was kleines und nicht lang vorhaltendes zum Frühstücken fanden wir nicht. Also nahmen wir uns von Walmart je ein Sandwich mit. Anni träumte von einem Thunfischbrötchen und bekam ein Tuna-Sandwich. Ich nahm ein kleines Turkey-Sandwich. Dazu holten wir uns zwei Becher Kaffee bei subway und setzten uns mit unserem sogenannten Frühstück auf eine Bank innen im Vorraum von WalMart - frühstücken und einkaufende Leute gucken, das war´s dann doch...
Und dann ging es weiter Richtung Las Vegas. Draussen war es schon wieder sehr warm und wir dachten uns, wir sollten in einem der vielen WalMarts in Vegas vielleicht eine dünnere Bluse oder so kaufen gehen. Haben wir auch gemacht. Anni fand sogar für mich eine neue dünne Stoffhose und für sich Blusen. Wenn man sich die Preise ansieht und rechnet diese um in Euro, dann muss man eigentlich wie ein Blöder einkaufen gehen. Eine supertolle Streifenbluse aus voll Baumwolle kostet dort 12 Dollar, also umgerechnet knapp 10 Euro. Dafür kannst Du in unseren Fachgeschäften für Wohlgenährte nicht mal gucken gehen....
Als wir dort bei Walmart wieder raus kamen war es gerade mal halb eins. Zu früh zum einchecken? geht doch sonst frühestens ab 2 Uhr. Man konnte es ja mal probieren. Wir also hin zu Days Inn, einen auf doof gemacht und gefragt ob man ausnahmsweise schon einchecken könnte. Wir würden auch das Zimmer der letzten Woche nehmen. War überhaupt kein Problem, wir waren selbst überrascht, wie simpel das war. So sind wir wieder im selben Zimmer und hatten alle Zeit uns vom Einkaufsstress zu erholen. Ein kleines Mittagsschläfchen stand nun problemlos an, denn gegen 4 Uhr wollten wir auf die Piste hin zu "Terribles" essen gehen.
Da gibt es Sonntags von 4-9 Uhr Prime Rib und Shrimps-Buffet für lächerliche 8.99 Dollar pro Person. Es mag Leute geben, die meckern am Terribles-Büffet´s rum. Wir sind, was Essen angeht, sichtbar Fachfrauen und wir sind der Meinung, weder das Frühstücksbuffet für 3,99 Dollar, noch das Dinner-Buffet heute müssen sich schämen. Da kennen wir andere Buffet´s aus eigener Erfahrung, die ihre 20 Dollar und mehr nicht wert sind...
Lustig fanden wir noch, als wir uns einen Tisch zum Essen ausgucken wollten - noch war Auswahl möglich um knapp halb fünf - das besprachen wir natürlich in Deutsch. Unsere Tisch-Zuteil-Dame mit vermutlich chinesischen Wurzeln, die uns zum ausgeguckten Tisch bringen sollte/wollte, schauten uns an - lächelte und fragte Deutsch? - als wir das bejahten, sagte sie ganz stolz: ich liebe dich! WoW, da muss ein deutscher Mann ja mal so richtig Eindruck geschunden zu haben...
Nach dem Essen mussten wir dringend einen Verdauungs-Spaziergang durchs Casino machen. Na klar, jeder hat nen Dollar verspielen wollen. Aber Anni gewann 2.50 Dollar und ich 2.10 Dollar. War nicht viel, aber das Trinkgeld für die Kellnerin oben im Buffet hatten wir wieder raus...
Zurück im Motel machen wir jetzt unsere tägliche Arbeit. Wir haben auch schon jeder einen Underberg aus unserem privaten Medizinkasten getrunken - nach DER Völlerei...Morgen steht noch mal Wagen innen putzen an und dann Umtausch. Bin mal gespannt, womit wir wieder hier ankommen. Wir werden berichten...ach ja - und ein paar Essensbilder von heute...
7.5.2012 Autotausch in Las Vegas
Gestern hatten wir ja mit viel Mühe unsere ganzen gesammelten Kofferwerke aus dem GMC ausgeladen, natürlich auch Hunderte von Plastiktüten undundund...heute wollten wir alles mal sichten und neu
packen und wieder verstauen im neuen Wagen. Heute stand erst mal kostenlos frühstücken bei Dennys an. Danach wollten wir geruhsam das Auto noch mal säubern und dann zum Austausch zu Alamo
fahren. Heute ist Montag und die guten Modelle kommen üblicherweise erst gegen Mittag wieder in die Choiceline, wenn sie vom Wochenende gereinigt sind. Aber wir wollten mal gucken, was denn so
Sache war. Da wir offiziell erst um 6 Uhr abends tauschen mussten, konnten wir auch wieder wegfahren, wenn nix Passendes da war. Auf dem Weg zu Alamo träumte Anni laut und mehr aus Jux
davon, endlich ihren Jeep zu bekommen und natürlich mit 4WD. Und ich sagte ebenfalls noch so im Scherz: und dann fahren wir schnurstraks wieder nach Utah, da steht noch was offen zur Besichtigung
in Moab. Ja, klar, das machen wir, hahaha...
Wir also mal geguckt. War nicht viel los bei Alamo und eigentlich standen heute viele Autos in der Choiceline. Also fuhren wir rein und gaben unseren liebgewonnenen GMC ab. 7.000 Meilen lang war er ein treuer und recht bequemer Weggefährte. Aber nun musste was Frisches her. Wir gingen also direkt in die Choiceline, da wir bereits bei unserem vergeblichen Tauschversuch vor Tagen die neuen Papiere ab heute bis zum 28.5. ausgehändigt bekommen hatten. Der Kontrolleur guckte nur ganz flüchtig auf den Zettel und sagte: sucht Euch was aus. Wir also in die Midsize-Reihe gegangen. Und da traf uns dann fast der Schlag. Entweder es war Absicht, oder dummer Zufall - in der Reihe standen 8 Jeeps, sonst nix - und davon 2 mit 4WD. Dort wo diese Wagen üblicherweise stehen - nämlich gegenüber, standen die klassischen Mid-SUV´s. Wir denken nach wie vor, die wollten hier in Vegas die Jeep´s quitt kriegen, denn 8 Stück ist ne Menge davon - und unserer ist auch mal wieder aus Colorado. Wir also flott reagiert und den 4WD gegrabscht. In weiss, wie gehabt. Findet Anni besser, weil man ihn deutlicher auf den Fotos sieht... Ein weiterer 4WD neben uns war noch schneller weg - von anderen cleveren Kunden. Und die verbliebenen Jeeps waren alle normale, kleine Jeeps ohne 4WD. Beim Alamo-Exit kriegten wir dann noch ne Diskussion an den Hals. Aber nicht wegen des Jeeps, sondern weil unser alter Wagen zu früh abgegeben worden war - so´n Quatsch.. Aber letztendlich ging alles klar und wir rauschten ab.
Tja, völlig euphorisch beschlossen wir, nun tatsächlich zurück nach Utah zu fahren. Was sollen wir im teuren Kalifornien, wo wir sowieso schon alles kennen? Und uns erholen von dieser Tour können wir uns auch zu Hause. Und überhaupt - wenn das Schicksal uns schon so ein Geschenk macht, muss man das tun, was wir tun wollen auf unserer letzten USA-Reise. Und das ist noch mal Utah...Klar, wir werden ein bisschen Kalifornien und vielleicht Oregon mitnehmen. Das bedeutet viele und lange Fahrerei. Und eigentlich auch viele spontane Entscheidungen. Allerdings werden wir vermutlich dann erst mal weniger Zeit für Tagesberichte und Fotos haben.
Morgen gibt es noch einmal einen richtigen Faulenzertag mit Übernachtung im "Terribles" und übermorgen gehts dann ab auf die Piste. Gepackt und alles neu verstaut haben wir bereits alles. Somit haben wir morgen noch mal einen Durchschnauf-Tag...
....2 Stunden später: ein Sturm ist über Las Vegas aufgezogen und dicke schwarze Wolken hängen über den Casinos am Himmel. Ob es wohl auch noch regnet?...
8.5.2012 ein Tag in Las Vegas
Heute wollte Anni eigentlich bis 10 Uhr schlafen. Aber da hätte es kein kostenloses Frühstück mehr gegeben. Also musste sie dann doch um halb acht aus den Federn. Gestern Abend war ja der Himmel
über Las Vegas ganz plötzlich "gewittrig". Aber es grollte nur ein paar mal und Regen kam überhaupt nicht runter. Also alles wieder easy...
Nach dem kostenlosen Dennys-Frühstück packten wir in aller Ruhe unsere restlichen Klamotten und Computer undundund... zusammen und machten uns auf die Socken nach WalMart. Irgendwie wollten wir
die Zeit überbrücken bis wir im "Terribles" einchecken konnten. Gekauft haben wir nichts, aber uns kam die Idee, mal in den Sozialläden wie Thrifty, oder Goodwill oder Savers nachzusehen, ob wir
einen Koffer, besser eine grosse Tasche finden könnten. Schliesslich wollen wir auch alles mit nach Hause nehmen, was wir uns hier so kaufen mussten...
Wir fanden aber nichts. Also, dann eben auf den Strip. Da gibt es neben dem Harley-Davidson-Cafe an der Harmon Street drei Chinesenläden hintereinander. Und da musste es doch wohl Taschen geben? Wir fanden auch eine,so, wie wir schon eine haben, gross, mit Rollen und unheimlich viel Platz drin. Wir haben sie nicht gekauft, es gibt genug davon dort. Wir kaufen sie kurz bevor wir abreisen, warum sollen wir sie jetzt leer mitschleppen.
Bei der Gelegenheit sind wir mal wieder durch das heutige Planet Hollywood gelaufen, da wir deren Parkhaus benutzt hatten. War früher mal ein anderes Hotel, habe vergessen welches. Und so konnte Anni dann auch tolle Fotos von dem neuen Hotel-Viertel gegenüber machen.
Mittlerweile war es fast 2 Uhr und wir hatten Hunger. In dieser Shopping-Passage vom Planet Hollywood hätte ein simpler Hamburger mal eben 8 Dollar gekostet plus Getränk. Dafür können wir uns
auch am Buffet vom Terribles satt essen. Wir also los nach hier, hoch ins Buffet für jeden 6,99 Dollar gelatzt und prima satt geworden.
Mittlerweile war es 3 Uhr geworden und wir konnten einchecken. Ging problemlos, das wir via Booking schon reserviert hatten - 39.99 Dollar plus Tax die Nacht. Dazu bekamen wir noch je ein Blatt
mit Gutscheinen. Unter anderem war da ein Gutschein drauf - 2x Buffet für den Preis von einem...na, das hätten wir eher wissen sollen - aber jetzt frühstücken wir eben morgen früh damit.
Anders als in grossen Casinos ist es hier nicht schwierig, von der Garage aus innerhalb weniger Meter via Aufzug zum Zimmer zu gelangen. Unser Zimmer liegt Parterre und ist modernisiert mit grossen Betten, sehr grossem TV an der Wand, einer leisen Klimaanlage mit Zentralschaltung an der Wand, einem optischen Vorraum mit Waschbecken und einem kleinen, funktionsfähigen Badezimmer. Alles hier drin sauber, der Teppichboden ist neueren Datums.
Der Flur draussen allerdings, samt Teppichboden muss noch "remodeld" werden...Für 40 Dollar pro Nacht fürs Zimmer muss ich eher weniger erwarten. Wir sind zufrieden. Ungewöhnlich: hier gibt es KOSTENLOS eine sehr schnelle Internetverbindung!
Morgen fahren wir dann los bis Barstow und gucken uns dabei noch nen Canyon an...
09.05.2012 Weiterfahrt nach Barstow - aber dazwischen: Mule Canyon und Rainbow Canyon
Gestern war ich ja noch zufrieden mit unserem Hotelzimmer. Heute morgen war ich es nicht mehr so sehr. Zumindest wenn man ein Zimmer ebenerdig und zum grossen Parkplatz hat. Poolseite wäre besser
gewesen. Es war schon ganz schön laut, und nicht nur die Autos machten Krach, auch die anderen Gäste, die ihre Zimmer betraten, neben uns und über uns. Die Zimmer sind doch sehr dünnwandig... Und
so waren wir heute morgen etwas unausgeschlafen als wir zum Frühstücksbuffet gingen. Aber was solls, wir sind um eine Erfahrung reicher - und eigentlich hätten wir es wissen müssen...
Wir also los Richtung Barstow. Das sind auf der Autobahn schlappe 115 Meilen. Aber natürlich wäre es zu einfach gewesen, bloss da hin zu fahren. Schliesslich wird es Zeit, mal wieder was zu erleben und das neue Auto muss doch getestet werden.Wir fuhren also bei Calico ab. Kommt man von der Autobahn runter und fährt nach rechts, steht da ein Holzmännlein und wirbt für das Ghosttown Calico. Aber nur vielleicht 1 Meile hinter diesem Männlein gibt es urplötzlich den Abzweig zum "Mule Canyon". Er ist ein Teil von vielen anderen -befahrbaren- Wegen durch die "Calico Mountains". Es hat keine fünf Minuten auf diesem Weg bei uns gedauert, und wir schwelgten wieder voll in Farben und Felsen und Hügeln und engen Strassen und Strassenschluchten undundund...dazwischen stand noch ein Auto mit zwei Mädels, die da mit nem Gewehr rumfummelten und auf ne Zielscheibe schossen. Mensch, was war das ein Knall mit Hall in dieser Felsengegend. Vom "vorne an der Strasse abbiegen" bis über die wirklich tolle Erlebnisstrasse kann man ca. 4 Meilen Abenteuer haben. Auch mit nem normalen SUV. Danach wird es erstens langweilig, weil jenseits der Felsenwelt der Weg durchs platte Land führt und es zweitens sehr, sehr löchrig wird auf der Hoppelstrasse. Also hinfahren, durch die Schlucht fahren und drehen und zurück zur Hauptstrasse - es geht nämlich weiter mit Abenteuer...Fährt man weiter auf dieser Calico Road geht ein Stück hinter der Zufahrt zum Ghosttown links ein Strasse namens "Irwin Road" ab. Reinfahren. Dann vielleicht 10 Kilometer geradeaus bis rechts ein Schild kommt: Fossil Bed Rd. Auf der fährt man so lange eine gut zu befahrene, breite Schotterstrasse, bis rechterhand eine Einbahnstrasse abgeht zum "Rainbow Canyon". Und dieser Canyon war dann der Hammer.
Hatten wir nicht mit gerechnet, dass es da soooo toll ist. Diese Einbahnstrasse ist zwar frisch in Schuss gebracht worden, aber an einigen Stellen sieht es fahrtechnisch sehr grausam aus. Es muss hier wie toll geregnet haben, denn der Canyonboden - der natürlich mal wieder ein Flussbett ist, ist nur mühsam von den gröbsten Steinen befreit worden. Momentan geht hier nix ohne richtig High Clearance! Trotzdem - unser Auto war sehr erfreut über die Strecke - und wir auch. Und landschaftlich....erste Sahne, auch weil es völlig anders ist als im roten Utah.
Natürlich haben wir wieder wie wild fotografiert und natürlich fühlten wir uns supergut. Las Vegas war im Nachhinein betrachtet fuchtbar langweilig. Das schönste allerdings war, dass ich das neue Auto mal richtig ausprobieren konnte. Nun weiss ich, was geht und was nicht geht. Den 4x4 habe ich an keiner Stelle gebraucht, aber es war schön und vor allem gut, mehr Bodenfreiheit zu haben. Beide Canyon´s hätten wir vermutlich ohne unseren jetzigen Jeep zum momentanen Zeitpunkt nicht durchfahren.
In Barstow angekommen, haben wir beim Chinesen "Buffet" vertilgt - war ok. Dann sind wir zu unserem Motel "California Inn" gefahren. Hier kennen wir uns aus, hier waren wir bestimmt mehr als fünf mal. Die Zimmer sind "remodelt". Wir haben wieder ein Zimmer Poolseite und somit keinen Park-und Strassenlärm -schöööön...Morgen fahren wir weiter. Wir basteln noch herum. Das kommende Wochenende ist an der Küste extra unverschämt teuer. Also werden wir das vermutlich lassen. Aber was wir genau austüfteln, das wissen wir selbst noch nicht...
10.05. Mammutfahrt vom Barstow an die Küste nach San Simeon
Heute morgen waren wir schon um 7 Uhr abmarschbereit. Nur noch schnell ein bisschen frühstücken - das ist hier nämlich gut. Dann mussten wir noch tanken und los ging es Richtung Küste. Gestern
hatten wir uns überlegt, dass, wenn wir dran ziehen, es durchaus möglich ist, an die Küste zu kommen. Und dort am besten ein relativ preiswertes Motel und natürlich mit Blick aufs Meer....
Wir guckten uns in San Simeon die gleichnamige Lodge dafür aus und buchten die gestern Abend noch per Internet. Wir nähern uns dem Wochenende und da wird hier alles viel zu überzogen überteuert und da muss man schnell reagieren.
Aber erst mal fuhren wir los - auf der 58, die uns eigentlich bis San Luis Obispo begleitete. Eine schöne Strecke durch die Berge und Hügel, vorbei an grossen Rinderfarmen, dazwischen Ölpumpen und Windkrafträder. Dann wieder sehr kurvige Strecken mit weitem Blick übers Land - allerdings sehr im Dunst heute. Eine geruhsame Tour ohne jeden Stress.Und dann landeten wir in San Luis Obispo. Hier waren wir schon einige Male. Und der Ort eignet sich immer wieder als Zwischenstation für alle Richtungen.
Hier gingen wir erst einmal im HomeTown-Buffet essen. Das Buffet ist vielseitig und auch in vielen Bereichen "gesund" ausgelegt - sieht man mal von Kuchen und Eis ab. Und Rentner können ab 13 Uhr verbilligt dort essen - schade, dass wir dafür zu früh dran waren. War aber gut so, denn pünktlich rollte ein Bus voller gestandener Männer und Frauen an. Wenn ich mir vorstelle, dass ich eigentlich auch zu dieser Gattung gehöre...lieber nicht dran denken...Anschliessend besuchten wir mal wieder unser Lieblings-Hotel "Madonna Inn". Hat nichts mit Madonna zu tun, sondern die früheren Besitzer hiessen so. Das besondere an diesem Hotel ist, dass hier alles in rosa gehalten wird und der Rest der "Dekoration" oft in Holz gestaltet ist und diese wiederum vielfach als geschnitzte Weintrauben. Sieht wahnsinnig gut aus. Dazu ein riesiger Kamin, eine rosa Bar mit rosa Sitzen. Selbst die Toilettenräume sind rosa. Ich denke, dass der Hoteltrakt, der ausgelagert ist, auch rosa Verarbeitung aufweisen wird. Die Story um dieses Hotel und die Beschaffenheit der einzelnen Räume samt Preise findet man auf der Seite von Madonnainn.com
Dieses Mal haben wir uns den Kaffee dort gespart und der Anblick der rosa Torten brachte uns auf die Idee, endlich weiter zu fahren und in unserem Motel als erstes mal nen Unterberg nach unserem HomeTown-Buffet zu trinken.
Als wir hier im Motel ankamen, waren wir sehr angenehm überrascht. Ein grosses Zimmer, mit einem Badezimmer mit richtiger Dusche und endlich von dort auch mal ein Fenster nach draussen zum Hof. Dazu vor der Zimmer-Türe drei blaue Plastiksessel unterm blauen Sonnenschirm - und, kaum zu glauben, mit Blick auf´s Meer... Dazu blühende Blumen direkt vor der Nase und dem Meeres-Blick - herrlich. Essen können/könnten wir im hoteleigenen Restaurant mit 10% Rabatt, es gibt auch einen Schnapsladen - natürlich separat ausgelagert und einen kleinen Supermarkt. Wir wollten aber nur noch eines: in der Sonne sitzen, das Meer rauschen hören und Seele baumeln lassen. Das haben wir uns nach 470 Kilometern auch wahrlich verdient...
Morgen geht es weiter nach Monterey, Aquarium gucken und die Cannery Row samt Bubba Gum besuchen. Wohnen werden wir in Salinas im Best Western. Es ist Wochenende und Monterey-Motels unangemessen teuer...
11.5.2012 über die Big Sur nach Salinas
Herrlich haben wir geschlafen - ruhig bis zum Abwinken und so war es kurz vor 8 als wir endlich wach wurden. Heute stand ja das Stück Küstenstrasse an, das als Big Sur bezeichnet wird. Heute
wollten wir also die tollen Wasser-Aufnahmen machen, bevor es bald wieder ins "rote Land" zurück geht. Dachten wir, aber als wir die Gardine vor den Fenstern des Zimmers wegzogen herrschte
draussen Küstennebel. Also so hatten wir uns das aber nicht vorgerstellt, liebe Sonne. Nun mach mal vorwärts, wir brauchen gescheite Fotos...Und irgendwie hatte die Sonne Mitleid mit uns, denn
sie bemühte sich heftigst wieder Farbe in unsere Bilder zu zaubern. Und ganze Bereiche der Strecke waren so wieder im vollen Sonnenlicht. Und so war es eigentlich kein Wunder, dass wir mal wieder
mehr als 6 Stunden auf Tour waren.
Aber vor all dem gingen wir erst mal frühstücken in dem Restaurant im/am Hotel. Ist gepflegt mit einer gut sortierten Bar und im Hinterzimmer gibt es eine Musikkapelle und Tische fürs Abendessen, bzw. fürs Frühstück. Missfallen hat uns allerdings, dass mal wieder das Trinkgeld auf die Rechnung draufgeschlagen war, ohne uns zu fragen. Und dass alle Amis um uns herum regulär behandelt wurden in der Abrechnung und ihr Trinkgeld liegen liessen auf dem Tisch...
Dann ging es aber los. Unser erster grosser Stop war der bei den Seelöwen und den See-Elefanten. Macht Spass denen zuzugucken. Bewundernswert, mit welcher Geduld sie all die Touristen übersehen, die sich so neugierig in ihr Leben drängen. Aber man gewöhnt sich ja an alles...Aber wo sehen wir Touristen schon solche Mengen von diesen Tieren? Wir fuhren weiter, mal mit Sonne, mal ohne. Unser grosses Highlight heute war, dass der kalifornische Mohn voll in Blüte stand und man an manchen Stellen ein rot-oranges Blumenmeer vorfand. Toll. Selbst die Schlange schien Spass an der Farbenpracht zu haben...
Wir sind die Big Sur schon oft gefahren, es ist immer wieder ein Erlebnis. Was uns dieses mal aufgefallen ist, es gibt wahnsinnig viel aktive Baustellen, bzw. bereits fertig, bzw. riesige Baumassnahmen auch mit einer neuen Brücke. Es muss da ganz schön was an Berg, Fels und Steinen runtergekommen sein in den letzten Monaten. Und weiter ging die Tour und Stunde um Stunde verging. Mittlerweile hatte die Sonne sich durchgesetzt und alles erstrahlte wie neu und prächtig. Und wir waren damit auch voll beschäftigt.
Viel später als geplant kamen wir in Monterey an - zu spät für einen vernünftigen Besuch im Aquarium. Also fuhren wir nach Salinas zwecks Übernachtung. Hatten wir ja gestern gebucht, damit auch der Weg quer durchs Land nach Fresno/Visalia nicht so weit war.
Nun haben wir mal wieder umgeplant- ging nicht anders, wir wollten ja unbedingt noch ins Aquarium und von dort dann los hetzen wollten wir einfach nicht. Morgen ist also Monterey-Tag samt Aquarium und Cannery Road. Übernachtet wird wieder im Super8 auf der Munras Ave. Das Motel kennen wir von vielen anderen Besuchen, da wissen wir, was uns erwartet...
Am Sonntag gehts dann wieder auf die Piste Richtung Visalia. Wir wollen ja die Mammutbäume im Sequoia und Kings Canyon gucken....
12.5.2012 Aquarium und Natur in Monterey
In Salinas haben wir gut geschlafen,wenn es auch laut von der nahe vorbeilaufenden Schnellstrasse her war. Das Frühstück war zwar nicht erste Sahne aber gut zum satt werden fürs Erste. Dann waren
wir noch mal schnell tanken - 4.11 Dollar die Gallone, billig für Kalifornien. Und los ging es nach Monterey zurück.
Die Menschenschlange ausserhalb und vor den Kassenreihen des Aquariums war sehr, sehr lang, und man muss schon Möglichkeiten kennen um sofort durchgewinkt zu werden...kannten wir...
Um 10 Uhr öffnete das Aquarium und wir gehörten dann zu den ersten, die rein konnten. Wir waren schon öfters hier und so interessierte uns in erster Linie alles Neue der letzten 3 Jahre. Besonders interessant war eine Sonderausstellung über Jellie´s - Annis Lieblings-Quallen/Medusen. Und so hatten wir in erster Linie dort Spass, und danach in den anderen Abteilungen. Natürlich war es heute sehr voll. Ist ja Familientag und die Amis sind mit Kind und Kegel unterwegs. Ich habe es schon einmal geschrieben, ich finde es toll, wie die Amis ihre Kinder auf die Dinge im Leben vorbereiten, die Spass machen - kann ja nicht nur die tägliche Maloche sein...Man könnte mit viel Geduld und Musse viele hier Stunden verbringen, aber wir waren nach 2 Stunden mit dem Neuesten hier durch und machten uns vom Acker, zumal es jetzt schon unerträglich voll geworden war. Und unsere Parkuhr lief ab. In der Cannery Row muss man dann sofort mit ner Politesse rechnen - war auch so. Aber wir entkamen ihr noch knapp.
Unsere Weiterfahrt in und um Monterey ging nun an der Pazifik-Road entlang. Leider sah es so aus, als würden wieder dicke Nebelbänke anrollen. Und wir wollten wenigstens noch nach dem Blumenmeer dort gucken. Das kriegten wir auch toll hin, auch wenn Ebbe war und der Pazifik auch hier voller Algen ist und es einfach danach stinkt. Auf allen Parkwegen und Buchten längs der Küste war Hochbetrieb und manche Leute waren dort mit Tisch und Stühlen für ein Picknik am Meer. Andere waren mit ihren Surfbrettern draussen im Meer hinterm Sandstrand. Wieder andere krabbelten über die Steine und Hügelchen dort am Meer. Und noch andere frönten ihrem Golf-Hobby und kloppten die Bälle auf ihren Greens fast direkt an der Strandstrasse.
Leider war es eine knappe Stunde später dann doch zugezogen und urplötzlich wurde es dann auch kühl. Da es mittlerweile aber schon wieder 1 Uhr durch war, wollten wir nen Happen essen fahren. Auf dem Rückweg in die Stadt "trafen" wir dann noch ein Reh im Vorgarten eines Hauses, das ganz ungeniert die roten Blüten auszupfte und vertilgte. Ach ja, ne Million im Lotto und so ein schönes Häuschen mit Blick auf´s Meer und nem lebenden Reh im Vorgarten würde mir auch gefallen...
Gegessen haben wir mal wieder an einem Chinesen-Buffet in Seaside. Da waren wir schon beim letzten Mal und es ist absolut zu empfehlen - nicht nur preislich, sondern auch qualitätsmässig. Und da gibt es keine Reste von irgendwo...
Danach fuhren wir zurück nach Monterey - ist von Seaside aus nur ein paar Kilometer entfernt. Hier fuhren wir direkt zum Super 8 und checkten ein.Wir haben dieses mal ein Zimmer in der ersten Etage genommen, ein Eckzimmer mit Fenstern rechts und links, das also schön viel Licht bot.
Der Himmel ist zu und es wird immer kühler - 14 Grad. Aber wir sitzen ja hier trocken und geschützt und sind mit Bildern und Berichten beschäftigt für die lieben Leser in Europa, da ist das egal, wie kalt es draussen ist.
Morgen fahren wir nach Visalia oder Fresno, müssen noch das Hotel ausgucken. Dort sind es momentan - 5 Uhr nachmittags - noch 33 Grad Celsius. Wir werden wohl wieder die kurzen Hosen rauskramen müssen....
13.5.2012 von Monterey über Seqouia nach Visalia.....eine Mammut(baum)-Tour...
Frohgelaunt sattelten wir in Monterey kurz nach 8 Uhr die Hühner. Wir wollten sehen, wie weit wir kommen würden, entweder Fresno mit Übernachtung oder Visalia mit Übernachtung (dort hatten wir
vorsichtshalber bei Super 8 gebucht), falls wir den Sequoia Park "machen" und schaffen...Unterwegs erst mal eine hübsche Fahr-Strecke - Landwirtschaft bis zum Horizont. Von den riesigen
Artischocken-Feldern, über noch riesigere Orangenplantagen bis hin zum Wein war alles vertreten. Dazwischen dann noch Hügel bis zum Himmel, mal mit braunem Gras mal mit dicken Steinen durchsetzt.
Am ulkigsten fanden wir es immer wieder, dass es für "Landwirtschaftswege" zwischen all dem Gemüse richtig grosse Strassenschilder gab mit Strassenbezeichnungen - mal 1Road, dann 12Road, dann 12
einhalb Road, oder 24 Avenue. Das fanden wir dann aber doch übertrieben für nen Ackerweg...
Nach 70 Meilen Fahrstrecke, war dann auch der Himmel wieder blau und sonnig und es wurde schlagartig heiss - bis 37 Grad. Wie gut, dass wir dann doch den Schlenker von Fresno aus zum Kings/Sequoia-Park machen konnten. Es war erst knapp halb 1 Uhr, also satt Zeit mal eben den Kings- aber vor allem den Sequoia-Park zu machen. Das "mal eben" dauerte dann bis 19 Uhr abends, bis wir fix und alle im Super 8 ankamen. Aber dazu später mehr...Den Kings Canyon haben wir nur mal kurz angefahren und dann ging es weiter in den Seqouia. Wir waren schon mehrmals hier und wir wussten zumindest, wo der "General Sherman-Baum" stand. Tja, nur mittlerweile hat sich hier viel geändert. Man hat einen Riesenparkplatz angelegt und von hoch oben einen breiten Weg mit vielen Treppenstufen runter gelegt zum Baum. Das bedeutet, steil runter und vollschnaufend wieder hoch...wie gut, dass es da Sitzbänke unterwegs gab. Ich habe den ganzen Baum samt Weg verflucht, aber es half nix, ich musste auch wieder hoch - dabei haben wir uns das allerletzte Stück nach unten bis vor den Baum sogar erspart bei der Hitze. Und ich hatte auch noch ne Jacke an...Nach dem General beginnt eigentlich der Weg ins Tal mit dem "Valley of Giant" - Bäume rechts und links, umgefallen, gesplittert oder angekokelt oder einfach schön. Ein Stück tiefer geht rechts ein Weg ab, an dem Behinderte ihr Auto abstellen und ein bisschen den Giant-Trail geradeaus und absichtlich flach gehalten, laufen können. Wir sind da prompt hingefahren und haben einige der Riesen rechts und links vom Weg fotografieren können in ihrer vollen Grösse und Pracht, war sonst nix los.
Mittlerweile war es nach 16 Uhr und wir wollten eigentlich Gas geben und los nach Visalia. Und dann gab es da unglücklicherweise einen Abzweig zum "Morro Rock" - den kannten wir auch noch nicht und der reizte uns mal wieder. Tja, und da haben wir dann unsere wirklich schönen Riesenbäume gefunden, rudelweise, umgefallen, halb abgebrannt oder in ihrer ganzen Pracht im Sonnenlicht stehend. Ja, wir können alleine mit diesem Abstecher wieder ein Fotobuch füllen...Der Oberhammer war dann noch, dass man so freundlich war und den über den Weg gefallenen Baum-Riesen so passend auszuschneiden, dass man mit dem Auto durchfahren konnte - und das war es dann doch...
Es war mittlerweile 17 Uhr durch und wir mussten wirklich los. Also rein ins Auto, und den "Abzweig-Weg" zurück. Supertolle Strecke - jedem zu empfehlen. Kurz vor der letzten Kurve und damit vor der Haupt-Strasse ein Autoauflauf. Die Leute waren alle raus aus den Autos. Sie standen alle am Rand des Weges. War was passiert? Ja, nur wenige Meter entfernt etwas tiefer auf einer Wiese stand Mutti Bär mit ihrem Jungen und futterte frisches Gras. Das Junge tollte auf einem umgefallenen Baum rum und hatte Spass. Wir alle hier oben auch. Gut, die Fotos sind nicht besonders scharf - aber wann sieht man schon mal live eine Bärin mit ihrem Jungen? Dann wurde es aber wirklich höchste Zeit loszufahren. Wir hatten noch mehr als 100 Kilometer vor uns und es war nun schon halb sechs durch. Jaja, und dann kam eine Baustelle auf der Strecke, die ankündigte, dass man an der roten Ampel 20 Minuten Wartezeit hätte...
Als wir dann ne knappe halbe Stunde später fahren konnten, es war mittlerweile gegen 18 Uhr - erwartete uns eine Riesen-Baustelle und viele Meilen lang runter in Serpentinen ins "Dorf". Und dann hatten wir im vorbeifahren noch einen tollen Blick auf den "Lake Kaweah". Hätten wir uns auch gewünscht, im Campingstuhl am Wasser stehen und nicht knapp 500 Kilometer auf dem Buckel zu haben. Aber wir wollten es heute ja nicht anders...Wir also Gas gegeben. Ausser magerem Frühstück hatten wir den ganzen Tag nix gegessen. Und kurz vor der Moteleinfahrt sahen wir linkerhand "Applebee" - da wollten wir dann hin nach dem Einchecken ins Super 8 und mal was essen nach diesem Tag. Aber selbst dazu hatten wir dann doch keine Lust mehr, als wir im Zimmer waren. Statt dessen kramten wir unsere Notrationen aus dem Auto und bastelten uns selbst was Essbares.
Danach wollten wir wenigstens noch ne Nachricht ins Netz setzen, dass wir heute nix mehr machen und wir auch zu abgeschlafft sind. Das Kennwort hatten wir ja beim Einchecken bekommen. Aber es funktionierte nicht. Selbst der Versuch drüben in der Rezeption was geregelt zu bekommen, scheiterte. Der Mann dort hatte null Ahnung. Sein Kommentar war nur, wenn er seinen Dienstrechner einschalten würde, wäre er sofort online. Aha, und da wusste ich auch, warum der gute Mann die Zimmerrechnung mit der Hand auf einem Blatt Papier ausgefüllt hatte...Ein alter PC der dort in der Rezeption rumstand funktionierte dann doch quälend langsam und so konnte Anni wenigstens auf der Travelmaus-Seite mitteilen, dass heute nix ging - so und so nicht. Als wir wieder im Zimmer waren, funktionierte die Klimaanlage nicht - bei immer noch über 30 Grad Aussentemperatur ein MUST! Und die Toilette lief nicht ab, sondern eher über. Wir also wieder rüber und reklamiert. Der momentane "Chef" da kam mit nem "Gummisauger" und versuchte, das Klo wieder hinzukriegen. Nachdem er uns dann auch noch beschuldigte, daran Schuld zu sein, dass es verstopft war, platzte mir der Kragen. Ich wollte sofort ein anderes Zimmer. Und siehe da, er zog direkt aus seiner Tasche einen neuen Zimmerschlüssel für nebenan...was für ein Zufall...Die Betten waren ok, der Lärm der Schnellstrasse gerade noch erträglich und das Frühstück wie gehabt lausig. Aber die morgendliche Rezeptionistin war in der Lage mit eine Quittung auszudrucken..
Morgen geht es via Kern-Canyon nach Barstow und von dort dann mehr...
14.5.2012 Tour durch den Kern-Canyon am Kern-River entlang und durch den Red Rock und Hagen-Canyon
Auch heute war es wieder eine 430 Kilometer-Tour. Und auch heute fuhren wir früh los - das Frühstück im Super8 hatten wir schon aufgemotzt mit eigenen Scheibletten, damit wenigstens etwas auf dem
Toast war.
Unsere Tour führte uns wieder durch die Landwirtschaft auf einer je 2-spurigen Strasse Richtung Bakersfield. Bei meinen Vorbereitungen zu dieser Reise suchte ich damals einen bequemen Weg von Barstow nach Bakersfield und den nicht über die Schnellstrasse sondern durch die Natur. Dabei fand ich eine Art Nebenstrasse hoch in die Hügel zum Lake Isabella. Fand ich prima damals. Heute erinnerte ich mich wieder an die Planung, auch wenn wir ja ganz anders gefahren sind, als ich damals geplant hatte. Kilometermässig war es kein Riesenumweg nach Barstow, da wir den Abstecher von unterwegs in den Red Rock Canyon sowieso machen wollten. Dass die Tour dann dermassen schön war,überraschte auch uns - um so besser.
Der Kern-Canyon ist im unteren Teil eine enge Schlucht, die Strasse geht mal wieder um tausend Steine herum und ist stellenweise sehr kurvig. Dabei aber toll ausgebaut und überraschenderweise mit Verkehr in beide Richtungen wie "auf´m Bahnhof". Das Besondere für uns aber war, dass hier auch der Kern-River fliesst. Und zwar nicht so ein dünnes Rinnsal wie wir es bisher unterwegs erlebten, nein ein richtiger Fluss, der zwischen den vielen Steinen, die in seinem Bett lagen mit vielen grossen und kleinen Wasserfällen floss. Hätte ich eher in Oregon erwartet, aber nicht in Kalifornien bei 34 Grad Hitze.
Jedenfalls brauchten wir wieder endlos lange durch diese tolle steinige bis sanft hügelige Landschaft, die nach und nach flacher wurde, bis wir endlich oben auf dem Plateau waren. Der "Isabella Lake" ist gut gestaut und brechend voll mit Wasser und dort oben tummelt sich demzufolge auch Landwirtschaft - Rindviecher in riesigen Mengen und Weinfelder, die z.T. hoch in den Hügeln angelegt waren. Kein Wunder, bei dem Wasservorrat braucht man nicht zu sparen und so ist eben auch alles grün und grüner und wundervoll fürs Auge vor dem hügeligen Hintergrund. Auch hier verweilten wir länger als gedacht, aber ich kann jedem nur empfehlen, der Zeit? hat, mal diesen Weg nach Bakersfield zu nehmen, macht Spass...
Und natürlich gibt es hier oben auch ein paar kleine Örtchen mit ein paar Häusern. Sogar McDo hat hier ne Filiale. Fährt man auf der anderen Seite wieder abwärts, landet man zwangsläufig in der Wüste, sogar Kakteen stehen auf einmal hier rum und nicht gerade wenig. Dann ist die Strasse zu Ende und man biegt rechts ab Richtung Barstow. Nur wenige Meilen weiter geht dann rechts der Weg ab zum Red Rock Canyon/Hagen Canyon State Park. Schon die Auffahrt zum Park ist der absolute Hammer. Hier beginnt der Hagen-Canyon, der sich links hinauf schlängelt. Diese Pracht an Lehm-Steinen in grau und rot mit Orgelpfeifen bis zum Abwinken oder den vielleicht bekannten Turban-Stein. Anni liess es sich nicht nehmen bei mittlerweile 94 Fahrenheit dort hin zu gehen, damit sie endlich ihr Bild mit diesem Turban-Stein bekommt - von mir natürlich fotografiert, ich habe lieber bei Klimaanlagen-Temperatur aufs Auto von innen aufgepasst...Oben angekommen, fährt man durch ein Campingplatzgelände. Ist bestimmt toll, dort die Nächte zu verbringen, mit Blick auf Berge und Felsen ringsherum. Aber bei den momentanen Temperaturen waren auch nur 2 Wagen dort oben. Es war mal wieder ein schöner, kostenloser Abstecher und brachte viele hübsche Fotos, besonders eben vom unteren "Hagen-Canyon"- so weit wir diesen von der Strasse aus erkundet haben. Wanderer hätten hier viel Lauf-Potential.
Dann wurde es aber Zeit weiterzufahren. Wir hatten natürlich Hunger, es war ja schon wieder fast halb drei. Das Navi jagte uns mal wieder ne Abkürzung - ein Gutes hatte das allerdings, wir landeten in einem Miniort. Das 5 Seelendorf verfügte über ein neu eröffnetes Best Western und nen McDo. Und so haben wir mal wieder Hamburger vertilgt. Besser als gar nichts. Und ist ja eigentlich auch sehr lecker...Dann fuhr Anni! uns nach Barstow, knappe 100 Kilometer durch die Prärie. Hat sie gut gemacht...
Wir hatten nichts vorgebucht, sind aber wieder in unser altes Motel "California Inn" gegangen. Wir bekamen den selben Preis wie bei unserer Internetbuchung vor ein paar Tagen. UND ein anderes Zimmer, das äusserste Eckzimmer, sehr leise im Vergleich zum letzten Zimmer hier. Hier gibt es nur noch Wind von links, Nachbarn von rechts und dazwischen der Pool. Wir haben genüsslich draussen gesessen, ausser uns war zu dieser Zeit noch kaum jemand im Hotel. Und zwangsläufig kommen einem dann so Gedanken wie ob man mal wieder einen Tag abhängt, bei dieser Ruhe hier zum Relaxen. Es war doch verdammt viel Fahrerei in den letzten Tagen.
Ursprünglich wollten wir ja obenrum via Tonopah fahren. Aber es sind soooo viele Touris und Amis unterwegs, dass wir uns gesagt haben, der Sonora-Pass wird gestrichen, wir machen die Tour unten
rum nach Moab und hoffen, dass dann die Preise dort wieder bezahlbar sind. Und von dort können wir in 2 Tagen in Las Vegas sein via Autobahnen.
Aber wirklich entschieden ist noch nichts...
15.5.2012 Weiterfahrt nach Laughlin via Route 66
Man soll es kaum glauben, aber die Telefonleitung - sprich Internet,Telefon und TV sind gestern komplett in Barstow zusammengebrochen. Und so herrschte Funkstille - auch bei uns.
Das brachte uns dazu, raus auf die "Terrasse" zu gehen. nebenan sass ein Ehepaar und denen fehlte eigentlich ein Stuhl. Ich bot diesen an. Und so kam es, dass wir zwei sehr nette Personen kennengelernt haben. Tom ist von Geburt her Deutscher, lebt aber schon seit Jahrzehnten in den USA, hat dort gearbeitet und nun seinen wohlverdienten Ruhestand erreicht. Jane, seine Frau ist Amerikanerin und jetzt haben die beiden auch Zeit, Land und Leute kennenzulernen und ihre Kinder zu besuchen, die verstreut in den USA leben. Also, in Amerika machen es die Senioren auch nicht anders als die in Europa...
Gestern hatten wir auch mal darüber nachgedacht, ob wir heute noch in Barstow bleiben sollten - trotz Affenhitze. Heute morgen - das Internet funktionierte mal ganz kurz - haben wir nachgesehen, wie wir denn weiterfahren würden. Und bei der Gelegenheit kam dann die Frage auf, übernachten wir in Kingman oder ? - warum nicht noch einmal in Laughlin? die paar Meilen Differenz dazwischen machen den Kohl nicht fett. Und dann sahen wir, dass wir in Kingman unter 80 Dollar nichts Gescheites zum Übernachten bekommen würden - in Laughlin aber im "Aquarius Casinohotel" die Nacht für 35 Dollar. Und das ist eine andere Zimmerklasse ... die Konsequenz daraus war, dass wir spontan beschlossen, zwei Nächte in Laughlin zu buchen. Wäre toll gewesen, wenn wir dieses Sonderangebot auch direkt hätten via Internet buchen können... Aber erst nach dem Frühstück funktionierte die Leitung kurzfristig mal wieder in der Rezeption, lang genug zum Buchen am Hotel-Gäste-PC.
Wir fuhren los, es sind nur 200 Meilen bis Laughlin und da fast alles Autobahn ist, auch kein langes Rumgefahre - es sei denn, man fährt mal wieder die Route 66 entlang. Sie läuft fast parallel zur Autobahn, nur ist sie lausig zu fahren vom Strassenpflaster her. Aber was macht das schon, man wandelt ja auf historischen Spuren. Natürlich kamen uns viele Motorradfahrer entgegen und natürlich hielten wir an den drei Stellen an, die hier auf diesem Teil der Route 66 Pflicht sind: Bagdad-Cafe, Ludlow Cafe und Roy´s Cafe. Wobei man sagen muss, das Cafe in Ludlow ist am besten dran, weil da ein grosser Knotenpunkt der LKW-Fahrer ist. Aber auch hier wie auf der ganzen Strecke ist die Zeit stehen geblieben. Viel Attraktives gibt es hier nicht mehr, aber viele Bruchbuden aller Art. Eigentlich schade.
Schön war für uns allerdings wieder, dass man hier landschaftlich sehr viele Krater vorfindet, man kann sogar noch deutlich die Fliess-spuren der Lava sehen. Wir hätten uns auch viel mehr Zeit genommen, mehr zu fotografieren, oder wenigstens dem Amboy-Crater mal wieder richtig "Hello" zu sagen. Aber das Thermometer stieg unerbittlich höher und höher - wir näherten uns der 100ter Fahrenheit-Linie. Also los, Gas geben und durch bis Laughlin. Da ist es in den Casinos wenigstens schön kühl. Wir also hin, tollen Parkplatz gefunden und rein ins Casino. Wir sind zuerst sofort an die Stelle gegangen, wo man "Member" werden kann, haben uns angemeldet, 2 Rabattgutscheine von je 25% fürs Buffet abgestaubt und dann auch sofort dahin gegangen, wir hatten mal wieder Hunger. Anschliessend gings zur Rezeption zwecks Einchecken. Wir haben mal wieder einen auf freundlich und unerfahren gemacht und den Touristen raushängen lassen. Hat sich gelohnt, wir haben ein Zimmer im 9. Stock fast vorne und dadurch einen tollen Blick auf den Colorado. Geht doch und das alles ohne Extragebühr...
Internet werden wir unten im Starbuck Cafe erledigen, soweit wir hier noch Material haben. Morgen ist Ruhetag. Draussen sind es 106 Grad Fahrenheit, Pool ist also nicht angesagt. Vielleicht gehen wir dann mal zocken und die Millionen gewinnen...
16.5.2012 ....tja...Abenteuer-Touren beendet...
NEIN - es liegt nicht an uns und unserem Unternehmungsgeist - es liegt schlicht und einfach an den Hotels.
Wir wollten gestern abend unten im Starbucks mit deren superschneller Internetverbindung unsere nächsten Übernachtungen buchen in Flagstaff, Page und Moab. Und dann kam die grosse Ernüchterung. Alles ausgebucht. Selbst so ein ömmeliges Motel6 in Green River hatte gestern abend nur noch ein Zimmer mit einem Queenbett zu 100 Dollar - und das ist so und so indiskutabel für uns. Alternativ gab es noch so ne Bruchbude in Green River, wo wir nicht einmal mitten in der Nacht und im dunkeln übernachten würden...Und das war es dann. Selbst Kanab ist voll. Wir haben gerätselt, was denn mal wieder los ist, dass ganz Amerika on Tour ist. Der nächste Feiertag ist doch erst am 28.Mai und da sind wir ja schon weg. Wir haben keine Antwort gefunden. Vielleicht nur die, dass auch hier und nicht nur in Kalifornien alle Europäer ab Montag ihren Urlaub verbringen.
Das einzig Tröstliche für uns ist, dass es ab Montag in weiten Teilen von Utah - auch in Moab, stark regnen wird. Und damit wären unsere geplanten Backway-Touren möglicherweise sowieso ins Wasser gefallen.
Heute morgen, nach einem guten Schlaf in einem super-ruhigen Zimmer mit tollen, tierfreien Matratzen hatten wir uns dann so weit gefangen, dass wir überlegt haben, was wir denn nun tun die restlichen Tage über. Natürlich könnte man blind nach Page/Moab fahren in der Hoffnung, doch irgendwo ein abgesagtes Zimmer zu ergattern. Aber warum sollten wir uns das antun?
Das momentane Ergebnis unserer Buchungen und Planungen ist folgendes: wir bleiben erst mal hier in Laughlin bis Montag früh. Hier konnten wir noch mal 2 Nächte a 35 Dollar "abstauben" und 2 Wochenend-Nächte a 70 Dollar. Und selbst hier in diesen riesigen Casinos ist es brechend voll. Man hört auch sehr, sehr viele deutsche Stimmen. Montag werden wir für 2 Nächte nach Flagstaff fahren und noch einmal den Grand Canyon in Teilen abklappern. Dann sind wir noch flexibel für die 2 Tage bis Freitag. Von Freitag bis Sonntag sind wir dann im Days Inn in Las Vegas. Und am Sonntag abend gehts mit dem Flieger wieder ins kalte Deutschland....Übrigens - wir schicken gerne ne Tüte Sonne, wir haben heute 109 Fahrenheit, das sind immerhin 43 Grad Celsius.
Natürlich sind wir gefrustet, aber wir versuchen eben das Beste aus der Situation zu machen - und erst mal zu faulenzen bis uns die Decke wieder auf den Kopf fällt. Und da uns Laughlin besser gefällt als das laute, volle und hektische Las Vegas, geniessen wir eben unseren Superblick über den Colorado und lassen Seele baumeln...
Als wir vorhin vom "Champagner-Frühstück" wieder auf´s Zimmer zurückkamen, war das Zimmermädchen schon da gewesen. Auf dem Schrank lag ein Zettel mit "Thank you" und einem gemalten Smiley...nur weil wir ihr nen Dollar-Tip hingelegt hatten.
Das fanden wir dann toll, haben wir noch in keinem anderen Hotel/Motel erlebt.
17.5.2012 Shoppen gegangen und Kanab gebucht...juhuuuu
Heute morgen sind wir erst einmal runtergegangen ins Starbucks, wir wollten doch die Mails nachgucken. Dann gegen halb neun sind wir losgefahren jenseits des Flusses nach Arizona.
Es war schon wieder brüllend heiss und es sollen heute ja bis 45 Grad Celsius werden, dazu ein Wüstenwind von gut 50km/h. Und wir wollten beizeiten wieder zurück in unserem kühlen Casino sein. Zuerst haben wir uns bei WalMart ein Sandwich gekauft, sind damit ins angesiedelte McDo gegangen, haben dort nen Kaffee gekauft - brrr, war das ne dünne Plörre, haben gefrühstückt. Dann sind wir wieder rein zu Walmart, wir brauchten ja schliesslich wieder Trink-Wasser-Fläsch´chen und ein paar Dös´chen Bier....als wir bezahlten, waren doch 165 Dollar zusammen gekommen. Ich verstehe einfach nicht, wie teuer doch Wasser sein kann....
Zurück im Casino haben wir erst einmal unser mitgebrachtes Reserve-Sandwich verputzt - schon wieder Buffet, nein danke.
Wir müssen da wirklich mal kürzer treten. Geht doch nicht, jeden Tag ein Glas Champagner trinken zu müssen...Dann stand wieder Internet bei Starbucks an. Und manchmal kriegt man ja die besten Ideen bei nem Kaffee aus dem Pappbecher: Anni meinte ich solle doch mal nachsehen, ob in Page nicht wieder was frei geworden wäre zum Übernachten. Habe ich prompt gemacht. Und siehe da, es gab zwei Zimmer, sogar mit 2 Betten -198,99 Dollar plus Tax pro Nacht...und dann habe ich einfach Donna angeschrieben vom "Bob Bon Inn" in Kanab - und das Wunder geschah - wir haben für 2 Nächte noch ein Zimmer gekriegt, kostet zwar auch 200 Dollar, aber für die 2 Nächte, aber da wissen wir, dass wir bestens untergebracht sind. WIR SIND HAPPY!
Demzufolge sieht der neueste Plan folgendermassen aus: bis Montag früh hier - ist auch gut so, bei der Hitze macht UNS Sightseeing nun gar keinen Spass. Montag nach Flagstaff via Seligman
natürlich, Dienstag Grand Canyon und zurück nach Flagstaff. Mittwoch via 89a und Nord-Grand Canyon nach Kanab.
Donnerstag - wenn wir noch was buchen können - Antelope Canyon. Geht das nicht mehr, dann fahren wir noch mal in die Walachei zum Anstrom Point oder so...
Freitag früh werden wir via Coral Sand Pink Dunes und über St. George nach Las Vegas düsen. Dort sind wir dann die letzten beiden Nächte wieder im Days Inn. Zur Feier des Tages werden wir nachher noch mal runter gehen und je 1 Dollar verzocken...
18.5.2012 Ein weiterer Bummeltag
Gestern Abend waren wir mal kurz zocken. Obwohl erst Donnerstag war, standen ankommende Gäste in langen Schlangen vor den geöffneten Check-in-Schaltern. Was muss dann erst heute, am Freitag los
sein. Wir also ran an einen 1-cent-Automaten. Wenn man so durch die ganzen Spielautomatenreihen läuft, bemerkt man dann schon Trick-17 der Casinobetreiber. Früher war die kleinste Einheit 25
cent, dann kamen 5 cent Automaten und seit einigen Jahren gibt es auch 1 cent-Maschinen. Aber die wirklich alten, spassmachenden Automaten gibt es kaum noch. Statt dessen schreiend bunte, meist
sehr lärmintensive, hochmoderne Automaten. Der Trick ist dann dabei, dass man nicht mit 1 cent spielen kann, sondern mit soundsoviel Lines spielen muss und das geht oft nicht unter 40 cent pro
Spiel ab. Gestern habe ich dann mal an einem Autmaten 1 cent mit 1 line einstellen können. Habe dann dummerweise auf den "Spin"-Knopf rechterhand, der ja sehr gross ist, gedrückt und zack, hatte
ich nicht mehr 1 cent, sondern 40 cent, und die Maschine lief sofort los und ich konnte zumindest diese 40 cent nicht mehr stoppen.
Dazu muss man sagen, für viele ist das bestimmt bequem, denn die spielen ja richtig mit hohen Einsätzen auch an 1-cent-Maschinen. Irritierend fanden wir dann auch noch folgende Situation, als wir bei unserem weiteren Rundgang durch die Automaten-Welt an einer Bar auskamen und uns dort einfach ein Bier bestellten. Das bekamen wir auch, aber der Kellner forderte uns auf, dass jeder 10 Dollar in die Maschine vor dem Sitz-Platz einzahlen solle und er wolle das sehen. Dann wäre das Bier kostenlos. Wenn wir das nicht machen würden, dann müssten wir für die beiden Biere 9 Dollar bezahlen, also je 4.50 Dollar. Das fanden wir schon sehr merkwürdig. Aber wir wollten natürlich auch keine 9 Dollar bezahlen, bekommt man doch an den richtigen Automaten, an denen man ja normalerweise sitzt, von der "Cocktail-Lady" ein Bier kostenlos gebracht und zahlt dafür 1 Dollar Tip. Also haben wir je 10 Dollar in den Automaten gestopft, der Kellner hat es abgenickt und ging weg. Wir liessen uns per Voucher unsere jeweils 10 Dollar wieder auszahlen, nahmen das Bier und gingen weg. Seltsame Methoden...Lustig an dieser Bar fanden wir allerdings den Jägermeister-Zapfsäulen-Automat. Stell ein Glas drunter und betätige den Hebel und schon läuft der Jägermeister...
Alles in allem haben wir gestern Abend zusammen 5 Dollar verzockt. Ich denke, unser Spieltrieb für dieses Jahr ist damit voll gedeckt. Dann lieber andauernd Kaffee bei Starbucks trinken und ne schnelle, kostenlose Internetleitung dafür.
Heute morgen wollten wir ans Frühstücksbuffet vom Riverside-Casino. Das liegt nur ein Haus weiter. Man kann dazu auf einem tollen Riverwalk dort hin gehen. Dabei haben wir festgestellt, dass ein gelbes Häuschen am Colorado gegenüber auf Arizona-Seite heute morgen auf dem Trockenen stand, von viel Sand umgeben. Gestern abend stand das selbe Häuschen "bis zu den Hüften" im Wasser. Ob die wohl so viel Wasser oben im Staudamm haben, dass die den Hahn aufdrehen mussten?? Ansonsten waren wir überrascht, wie klar das Wasser des Colorados ist und wie schnell dieser fliesst.
Im Riverside-Casino angekommen, mussten wir erst einmal wieder Mitglied werden, um den Rabatt am Buffet zu erhalten. Aber mit dieser Zeremonie haben wir ja schon Erfahrung. Dann marschierten wir durch das etwas altertümliche Casino bis hinten durch zum Buffet, zahlten knapp 18 Dollar für uns Beide und bekamen einen Tisch am Fenster mit Colorado-Blick zugewiesen. Allerdings waren die Rollos wegen der knalligen Sonne runter -gezogen und das war auch gut so. Ich will es kurz machen: dieses Buffet ist sein Geld nicht wert! Gut geeignet für die unzähligen Bustruppen, die schnell abgefüttert werden müssen, aber eine Zumutung für all die anderen Gäste! Schlechter Service, viel zu kleines Buffet - 1 Tisch ca. 2 Meter lang für mindestens 70! Tische passt einfach nicht für 18 Dollar. Reichlich gab es lediglich die billigen, süssen Donuts...
Drüberhinaus ist dieses Riverside-Casino ist sehr alt, aber beliebt bei Busreise-Organisationen, wie wir im Lokal, als auch auf den Wartebänken für draussen zum Bus feststellen konnten. Draussen standen 5 Reise-Busse und es gibt am Haupteingang auch einen extra Check-in-Schalter für Gruppen. Wir haben ja nur das Buffet gesehen, aber braune Ventilatoren an der Decke als Klimanalage sind nicht mehr so der letzte Schrei... und im Casino haben wir uns nicht weiter umgesehen, als wir feststellen mussten, dass auch die "Restrooms" aus dem letzten Jahrhundert stammten...
Nun sind wir wieder hier, warten auf das Zimmermädchen, schreiben schon diesen Bericht und werden gleich runter gehen zu Starbucks, nen anständigen Kaffee trinken und online gehen. Ansonsten steht heute nichts an, es ist immer noch viel zu heiss um irgend etwas zu unternehmen. Und so sammeln wir Kräfte, damit es Montag wieder richtig rund gehen kann...
DAS MUSS NOCH MIT REIN: wir waren essen......SEAFOOD-Buffet. Als wir hier heute spätnachmittag mit der Computerei fertig waren, bzw. keine Lust mehr hatten, gingen wir erst mal auf Zimmer. Mittlerweile war es dann fast 17 Uhr geworden und da wir seit dem ömmeligen Frühstück nichts mehr gegessen hatten, überlegten wir uns, wo wir noch nen Happen essen. Das "Happen essen" endete wieder am Buffet hier im Haus. Erstens hatten wir noch einen 25% Rabatt-Gutschein und zweitens gab es heute Seafood. Das merkten wir aber erst, als wir an der Buffet-Kasse standen.Und da Anni ja der absolute Fisch-Fan ist, war es keine Frage, dass wir da hin gingen. Für mich als Nicht-Fisch-Esser gab es trotzdem genug, z.B. Prime Rib, Salate und viel frisches Obst. Dazu ein Gläschen Weisswein und schon passte es. Was wir in dieser Form noch nicht gesehen haben, war die Riesenmenge an "Crablegs". Dauernd wurde mit Eimern! neue Mengen auf die Buffet-Schalen geschüttet. Und es war die Regel, dass man sich von den Dingern 6-8 Stück auf den Teller packte. Aber es gab natürlich viel mehr als nur Crablegs, auch frische Muscheln, natur und angerichtet, sehr leckeren geräucherten Lachs und gegrillten Lachs (sagt Anni), Shrimps, Jakobsmuscheln, Austern, Catfish, Tilapia undundund...
Natürlich auch Salate, Obst und allerlei zum Sattwerden. Dazu natürlich jede Menge Getränke nach Wahl. Auffallend war, dass das Lokal gegen 17 Uhr schon brechend voll war. Auch "Familienverbände" mit 12-14 Leuten waren dort. Also scheint dieses Buffet dann doch der Renner zu sein, zumal gerade die grösseren Gruppen eher aussahen, als wären sie aus der Gegend...Gottseidank hatte Anni die "Handtaschenknipse" mit und so konnte sie wenigstens ein paar Fotos machen, von denen ich auch ein paar einstelle. Wir hätten gerne, dass den Fischessern unter den Lesern hier das Wasser im Munde zusammen läuft...
19.5.2012 Faulenzertag
Man merkt schon, dass Wochenende ist, alles voller Touristen, ich denke auch durchgehend in den anderen Casinohotels. Erst waren wir ja der Meinung, die kommen alle hierher um zu zocken. Aber das
ist absolut nicht so. Wir haben ja bei unserem "Panoramablick" - Zimmer nicht nur den Colorado im Auge, sondern auch die Tennisplätze und den Pool, und überall herrscht Action. Vorhin sahen wir
sogar zwei Paare auf unserem Flur uns entgegen kommen, die beiden Männer vollbeladen mit mindestens je 8 Tüten - ach ja, gegenüber vom Casino ist ja eine Outlet-Mall...Aber wir sehen auch, dass
hier heute wieder mit Jetski´s der Colorado unsicher gemacht wird. Dazwischen die träge Colorado-Belle als Ausflugsschiff und die Wasser-Taxis, die heute auch gut gefüllt sind. Und unser kleiner
gelber Laden, der eigentlich abends immer bis zur Telefonnummer im Wasser steht, vermietet heute auch Boote...
Bei den Jetski-Fahrern - und manchmal düsen da gleichzeitig 8-10 Boote in verschiedenen Grössen rum, hat man wirklich das Gefühl, die rasen endlich mal ungebremst mit 200 Sachen - dürfen sie ja sonst nicht. Bloss wenn die mit Tempo dann auch noch ne Volldrehung machen... bewundernswert, dass dabei zumindest heute noch keiner dabei vom Sitz ins Wasser gefallen ist.
Wir haben es heute ruhig angehen lassen. Mal wieder Frühstücks-Brunch mit Champagner natürlich. Auch hier gegen halb zehn alles brechend voll und lange Warteschlangen vor der Kasse, bzw. vor der Stelle an der man wartet, bis man einen Platz zugewiesen bekommt. Und irgendeine Gruppe hatte einen Teil des Lokals auch noch abgetrennt bekommen, mit Tischdecken auf den Tischen und Kellnerinnen im "kleinen Schwarzen", und einem eigenen Buffet. Möchte nicht wissen, was diese Feier gekostet hat...
Wir hatten dafür eine Kellnerin, die war richtig flott und immer lächelnd. Und die Platz-Zuweiser brachten auch dauernd in ihre Region neue Gäste, räumten stellenweise sogar die Tische mit ab,
brachten ihr sogar das Trinkgeld hinterher. Und sie war auch wirklich gut. Ich habe sie gefragt, ob das nicht stressig wäre, aber sie meinte einmal die Woche wäre das ok.
Wir sind dann noch mal nach Starbucks gegangen, haben kleine Verbesserungen und Änderungen auf den Internetseiten gemacht, Anni bastelte noch an ein paar Filmchen herum, die sie heute noch
einstellen möchte. Später haben wir einen Teil unserer Sachen gepackt und durch die Hitze draussen in´s Parkhaus geschleppt. Nein, keine 40 Grad mehr, nur noch 39 Grad und mal wieder viel heisser
Wüsten-Wind. Trotzdem, langsam scharren wir mit den Hufen und freuen uns darauf, dass es Montag früh endlich weiter geht. Heute machen wir nichts mehr Grossartiges ausser weiter faulenzen, mal
unten nach dem Rechten sehen und bei Starbucks z.B. diesen Kurzbericht einstellen.
Macht momentan nur nicht so viel Spass da unten. Auch die Automaten-Welt da unten ist voll besetzt und die ganzen Zockertische auch. Aber es riecht auch schlimm nach Rauch, und als Nichtraucher ist das nicht so toll. Vor allem wenn dann die Klamotten so danach riechen, seufz...
Als wir gerade am Aufzug standen, kam uns wieder ein Mann entgegen, den wir schon seit Tagen dort treffen und mit dem wir immer das Spielchen spielen, welcher der sechs Aufzüge kommt heute? Man
kann auch darüber viel lachen. Vorhin fragte er, ob wir denn anständig gewonnen hätten im Casino. Ich sagte im Scherz, nur nen Dollar, aber fünf verloren. Er meinte, ich solle ihn heiraten, er
hätte genug Geld...vielleicht ein Millionär? Ich habe ihm gesagt, ich überlege es mir bis Morgen, wenn wir uns wieder am Aufzug treffen...
Morgen? was machen wir morgen? tja, das wissen wir selbst noch nicht - faulenzen?...
20.5.2012 Bummeln in der Hitze
Heute morgen war es wie jeden Morgen - sonnig und schon wieder heiss. Aber nur noch einmal schlafen und dann beginnt wieder Action und es wird ein bisschen kühler - vielleicht...
Da wir ja gestern mehr oder weniger diätet haben, wollten wir uns heute morgen mal ein Frühstück gönnen, aber normal und nicht am Buffet. Also sind wir ins Cafe marschiert. Dort hat sich Anni ein sehr, sehr leckeres New York Steak mit Spiegelei "over easy" gegönnt und ich ein Omelett mit Ham & Cheese. Auch das sehr lecker. Bestimmt kommt das Essen fürs Cafe und Buffet aus einer Küche. Aber irgendwie schmeckt es hier besser. Vielleicht auch, weil man es serviert bekommt. Und gut muss es sein, denn jeden Tag, egal zu welcher Uhrzeit ist hier immer voll. Auch wir mussten zehn Minuten warten bis wir dran waren um einen Tisch zu bekommen - ein Kompliment für die Küche, denn billiger als am Buffet ist es hier zum Frühstücken auch nicht. Nur die Auswahl ist grösser...
Dann haben wir uns vorgenommen, mal eben den River-Walk zu den anderen Casinos zu gehen, ohne Kappe, wie blöd, denn es war schon wieder affenheiss. Wie gut nur, dass man nie weit laufen musste, bevor die nächste Tür ins nächste Casino auf einen wartete. Und so bummelten wir durch mehrere Souvenirläden, durch die ganzen Casinos nach dem Motto vorne rein und hinten raus, damit es nicht sooo lange heiss ist. Wir gingen bis zur "Colorado Belle". Was uns jetzt auffiel war, dass es da ein Wassergeplatsche ums Hotel herum gibt, über das man vom River-Walk wie auf einer Art Brücke drübergeht. Das besondere aber waren Dutzende von Fischen sowohl rechts als auch links, mal im grünen, mal im blauen Wasser, getrennt durch die "Brücke". Aber alle Fische schnappten wie blöd nach Luft. Da möchte ich auch kein Fisch sein. Sah aber ungewöhnlich aus auf den Fotos.
Drinnen im Casino habe ich doch glatt 9 Dollar gewonnen. Nun kann ich ja getrost meinem Aufzug-Fan ne Absage erteilen. Ich muss ihn jetzt nicht mehr heiraten, habe jetzt selbst Geld...
Und das wird heute verbraten. Wir haben uns zwar auch zum Geld verbraten die "Brewery" in der "Belle" angesehen, die jetzt sogar 24 Stunden geöffnet hat. Aber irgendwie ist die nicht unser Ding. Da gefällt uns die im Monte Carlo in Las Vegas besser. Also muss ne Alternative her für die 9 Dollar. Und zwar genau im Casino "Edgewater", das wir auf dem Rückweg zum Aquarius wieder zum abkühlen aufsuchten. Die haben ein Grand Buffet und ist man Mitglied, dann gibt es auf den Preis von 9.99 Dollar für Dinner auch noch 10% Rabatt. Natürlich wurden wir Mitglied. Und heute Abend, besser gesagt, später Nachmittag werden wir dort unser Abschiedsessen von Laughlin einnehmen. Gut, ein lecker Bierchen zum Essen wie im Aquarius wird es wohl nicht geben. Aber wenn der Rest stimmt...
SO - wir waren Essen...
Es ist erst 18 Uhr und wir sind schon zurück. Draussen sind es erträgliche 37 Grad und der River-Walk liegt im Schatten. Wenn man so vor dem hinteren Eingang steht, dann geht da direkt das Wasser-Taxi ab. Und einige Leute, die wir vorhin noch am Buffet gesehen hatten, warteten nun auf das Taxi. Ist ja auch gut, wenn man z.B. im Riverside wohnt und mal anständig etwas essen möchte. Auf diesem Weg ist man am schnellsten im "Edgewater".
Also, wir haben knapp 20 Dollar für zwei Personen, nach Abzug des 10%-Rabattes bezahlt für ein Dinner-Buffet. Es war ein sehr grosses Buffet, das auch gut bestückt war. Und es war auch noch lecker! Sogar ein separates Feld nur für mexikanische Spezialitäten war dort vorhanden. Natürlich gab es auch zwei Sorten Fleisch, die frisch vom Koch abgeschnitten wurden, aber auch mindestens 3 verschiedene Pizzen, jedesmal eine andere Sorte, wenn eine der drei Pizzen ergänzt wurde.
Und es gab ein eigenes Buffet nur für italienische Gerichte - Anni war happy. Endlich mal italienische Nudeln...Auch sonst war alles reichlich da, natürlich auch Salate und sogar mein "Ambrosia". Die süsse Theke war etwas an den Rand gerutscht, bei all den anderen Herrlichkeiten einer guten Küche. Aber es gab dort sogar 3! Sorten Softeis. Anni strahlte schon wieder...Es hätte auch Bier gegeben, allerdings die kleine Flasche für 3,95 Dollar. Das musste dann nicht sein.
Schade, dass wir erst heute auf den Geschmack dieses Buffet´s gekommen sind, wir wären bestimmt öfters hier gewesen, auch weil das Angebot grösser und variantenreicher ist als im Aquarius - und billiger. Aber eines wissen wir heute schon: ganz sicher ist, für die nächsten Wochen werden wir zu Hause ganz bestimmt nicht mehr zum Essen ausgehen - und Buffet schon gar nicht...
Morgen geht es endlich weiter via Seligman nach Flagstaff und da wird die Route 66 wieder tolle Bilder und Stories hergeben...
21.5.2012 Weiterfahrt nach Flagstaff mit "Hoppelstrecke" und Route 66
Heute morgen war Anni die erste die wach war und aufstand. Beschlossen hatten wir gestern, dass wir heute diäten und auf das Frühstück verzichten. Stattdessen wollten wir rüberfahren nach
Bullhead City und tanken - da kostete der Sprit nur 3,63 Dollar anstatt 3,99 Dollar wie in Nevada. Also packten wir und fuhren gegen halb neun in Laughlin ab. Als wir dann drüben getankt hatten
und auf die Schnellstrasse nach Kingman fahren wollten, sagte Anni ganz spontan: ach lass uns doch noch mal in Oatman tschüss sagen. Wir fahren auch nur schnell durch, ich filme und das wars. Das
war ne tolle Umweg-Idee. Also spontan gedreht und weiter gefahren Richtung Lake Havasu. Da geht irgendwann lange davor eine Strasse hinauf nach Oatman. Nur das Navi nervte permanent, ich solle
gefälligst anders fahren. Habe ich natürlich nicht gemacht, sondern Anni hat den Ton abgedreht. Das Navi freute sich, als ich abbog, denn es war nicht meine Strasse, sondern seine Strasse -
fluch...Und dann zeigt es an, ich solle jetzt gefälligst rechts rum auf die "Silvercreek-Road" fahren, wäre der kürzeste Weg nach Oatman. Habe ich dann gemacht - und siehe da, keine Meile später
- ne Hoppelstrasse. Ich dachte, ich spinne, aber das war genau das, was wir jetzt brauchten und auch haben wollten. Und die Schilder-Drohungen unterwegs von wegen "Rough Road, Floating, many
Curves" liess uns völlig kalt. DAS war es, was man nach einer Woche Faulenzen braucht. Eine tolle Strecke - Schotter, leicht wellig, aber breit und gut zu befahren, sogar ein PKW kam uns
entgegen. Diese ganze Querverbindung nach Oatman ist schlappe 10 Meilen lang, dafür aber HALLO! Der Silvercreek ist längst ausgetrocknet und umfunktioniert für die Buggy-Fahrer, man sieht
die Wege ihrer Touren. Überall sieht man auch Buddellöcher - grosse und kleine und ganz kleine. Die Landschaft ist vulkanisch und farbenfroh und so, wie wir sie gerne sehen. Am tollsten fanden
wir es, dass sich plötzlich vor uns auf der Strasse zwei Esel trafen - der eine kam von rechts, der andere von links - sie rieben die Köpfe aneinander - hello auf eselig?? - und sofort danach
ging jeder wieder in seine Richtung zurück. Wir interessierten die beiden überhaupt nicht. Wenigstens kriegten wir noch ein Foto hin, als sie einfach an uns vorbei gingen.
Diese Tour war eine sehr schöne Kurz-Strecke, und vielleicht auch für andere interessant. Von Oatman aus rechts oder links runter, je nachdem von wo man kommt, am Meilenschild 62. Oatman selbst liegt vielleicht ne knappe Meile entfernt, wenn man von rechts unten kommt. In Oatman filmte Anni und am Ende der kurzen Strasse sahen wir dann noch als Knaller 4 Esel in einem Souvenirladen. Ob die sich vom vergangenen Dienst-Wochenende ihre Provision abgeholt haben? Denn heute war nix los, so gut wie kein Tourist zu sehen. Wir fuhren nun ziemlich flott runter nach Kingman, es dauerte immer noch ne Stunde, aber wir haben uns unterwegs nicht mehr lange aufgehalten, ausser kurz an der alten Tankstelle, die ja ein soooo nettes Klohäuschen hat... Eigentlich wollten wir in Kingman was essen, im Route 66-Mr.D´z, aber da war heute auch tote Hose und so beschlossen wir eben zu hungern bis nach Seligman. Also Gas gegeben und durchgefahren durch Kingman, weiterhin auf der Route 66 und weiter bis zum ersten Stop: Outpost - liegt links, wenn man von Kingman kommt und wird leider sehr oft übersehen. Outpost ist eine tolle Route 66-Kneipe. Mittlerweile sind die Wände im Lokal komplett beschrieben mit Namen. Wir sind dort 2x verewigt - wenn man reinkommt links gegenüber auf der Wand. Mal 2005 und mal 2009. Aber ein Plätzchen zu finden um uns auch für 2012 dort unterzubringen wurde schwierig. Freundlicherweise steht unter unserem 2009-Eintrag der Eintrag von Caro (Carovette) - liebe Caro ich habe bei Deinem Eintrag ne Ecke abgezweigt und wenigstens das heutige Datum mit Pfeil nach oben dort unterbringen können...Mike, der neue Pächter? erzählte uns ganz stolz, er hätte gestern Abend den ersten Eintrag von einem russischen Biker bekommen und er zeigte ihn uns auch...da ist wirklich nur noch wenig Platz an der Wand hinter der Theke. Hoffentlich streicht Mike nicht auch noch alle Wände ringsherum neu, erste nötige Renovierungs-Arbeiten wie z.B. an den Restrooms hat er schon vorgenommen...Weiter ging es nach Hackberry. Ist ja mittlerweile Kult und unserer Meinung nach doch sehr, sehr kommerziell geworden. Und es waren natürlich auch wieder viele Leute da. Wir blieben nur kurz, denn uns kniff der Bauch vor Hunger und Anni träumte immer lauter von der Currywurst mit Pommes bei "Lilo" einer Kneipe in Seligman. Ausserdem war es auch schon nach 14 Uhr. Als wir in Seligman ankamen, fuhren wir eben noch gegenüber von "Lilo" zur Kneipe "Roadkill-Cafe". Auch hier hatten wir mal vor Jahren nen Dollar an die Decke gepappt. Und man muss doch kontrollieren, ob die Kohle noch da ist. Wir fanden sie nicht mehr wieder. Also eben noch das obligatorische "Knast-Foto" draussen vor der Tür gemacht und dann rüber zu Lilo. Die Besitzer sind Deutsche und die Küche ist deutsch angehaucht, auch wenn die Gerichte sehr amerikanisch sind - vor allem die Mengen...Nein, ne Currywurst gab es nicht, aber ne "german Bratwurst". Ich nahm einen Hamburger mit richtigem Angus Fleisch. Beide hatten wir Pommes dazu und die waren Klasse. Sehr lang, mit Pelle und bestimmt nicht aus der Tüte. Neben uns sassen zwei Amis und wir kamen so ins Gespräch und als sie hörten, dass wir Deutsche sind, wollten sie wissen, was mit nem Schnitzel wäre, wenn sie es zum Essen bestellen würden. Natürlich haben wir das den Beiden empfohlen, was denn sonst...Also, unsere RUNDEN Teller waren ja schon brechend voll, aber ein Schnitzel auf einem OVALEN Teller kann man gar nicht so gross fotografieren, wie es ist. Und lecker war es auch bei Lilo und das Lokal sehr voll, spricht für eine gute Küche...
Nach dem Essen trollten wir uns die Touri-Strasse hinunter. Wir hatten versprochen, im Souvenirladen mit dem Friseurstuhl bei "Barber Angel" reinzuschauen und diesem Grüsse auszurichten von einem Schweizer Freund. Angel war nicht da, aber die Grüsse konnte ich beim Junior? anbringen, der auch sofort wusste, von wem die Rede war...Dann machten wir uns wirklich auf die Socken. Natürlich fuhren wir die Route 66-Strasse nach Crockton, wenn schon Route, dann auch so viel wie möglich davon. Die Route endete dann für uns an der Autobahn und wir düsten durch nach Flagstaff. Hier kamen wir dann gut nach 17 Uhr an. Und seither sitzen wir hier und verarbeiten Bilder und ich schreibe den Text. Endlich mal wieder richtige Action.
Morgen machen wir noch mal Grand Canyon Ost und übernachten morgen Abend wieder hier...
22.5.2012 ein Tag am Grand Canyon
War schon eine Umstellung nach vielen Nächten in einem tollen Casino-Hotelzimmer, wieder in ein Mittelklasse-Motel umzuziehen. Aber so ist das eben. Wir waren auch früh wach, wenn auch gerädert
von den für unseren Geschmack zu weichen Matratzen. Um 8 Uhr 10 wollten wir dann mal nach dem Frühstück vorne in der Rezeption sehen. Aber ausser einem einzigen kleinen Teilchen und ein paar
ömmeligen Toastscheiben war da nichts mehr. Anni konnte sich wenigstens noch eine Waffel machen, das war es dann. Also sind wir los und die paar Meter die Strasse entlang zu WalMart gefahren und
haben uns dort ein "Sandwich für Zwei" gekauft. Dann waren wir noch kurz tanken und dann sind wir halt losgefahren. Wir wollten über die 89 hoch und von "hintenrum" in das Grand Canyon
Gebiet reinfahren. Kurz vor dem Ort Cameron auf der 89 ist links der Abzweig in Richtung Grand Canyon. Die Strasse ist neu gemacht worden und fährt sich schnell und gut. Trotzdem wünschten
wir uns ein bisschen Action. Und das bekamen wir dann auch. An einer Stelle geht eine asphaltierte Strasse ohne jede Bezeichnung rechts ab - die alte Strasse von früher in diesem Gebiet, wie wir
schnell erkannten. Nun ist sie löchrig, hoppelig und schmal, aber in der Mitte sind noch die gelben Trenn-Streifen zu erkennen. Was uns viel besser gefiel, wir konnten halten, Blümchen
fotografieren, zwei kleine grüne Echsen beim Sonnenbaden beobachten, ein bisschen Nebenschluchten des Grand Canyon knipsen und einfach mal allein durch die Gegend bummeln, umgeben von Natur satt.
Natürlich dauerte es keine Meile, und dann war es vorbei mit der Herrlichkeit. Aber für mich war dieser kleine Abstecher das tollste am Tag.
Also weiter ging es, auf mittlerweile übervollen Strassen, übervollen Parkplätze und leider diesiger Sicht auf den Grand Canyon. Angefangen haben wir, als wir im Park gelandet waren, mit dem Desert View - dem ollen Turm (offiziell Watch-Tower) und der Umgebung. Als erstes allerdings setzten wir uns in den Schatten auf eine Bank vor dem Haupt-Eingang und frühstückten erst mal unser langes Sandwich. Wir blieben höchstens 30 Sekunden allein dort, dann sassen zwei grosse, schwarze Raben neben uns auf dem Tisch. Natürlich haben wir sie nicht gefüttert, aber für den Chinesenschwarm, der gerade mit dem Bus gekommen war, waren wir und unsere beiden Krähen ein hübsches Foto...hätte ich Honorar nehmen sollen??? Anschliessend gingen wir zum Turm und machten innen und aussen und auf der Galerie Fotos vom Canyon. Aber wie gesagt, alles war ziemlich diesig und so sind die Bilder nicht so der Brüller. Dazu kommt, dass wir trotz mehr als 2.500 Metern Höhe am Grand Canyon in der Spitze 33 Grad Celsius hatten. Dazu ein starker Wind, der aber nicht kühlte. Trotzdem haben wir 10 Abbiegestellen - sprich Views, geschafft - oder sie uns, besser gesagt. Es wurde voll und völler, dazu viele PKWs und ebenso viele Busse. Als wir an unserem "Halt 10" ankamen, gab es Auflauf. Mehrere Ranger-Autos mit Blaulicht, ein Krankenwagen, zwei Autos mit Seilwinden, zwei Leute die Bergsteiger-Klamotten anhatten. Und das gesamte View-Gebiet abgesperrt. Alle Autos wurden einzeln durchgewinkt, da alles mit "Dienstfahrzeugen" verstopft war. Dort wo wir standen und auf Durchfahrt warteten, stand auch ein Inspector und befragte gerade zwei junge Burschen. Was war passiert? wir wissen es nicht, aber der Auflauf und der Krankenwagen und die "Bergsteiger" lassen nichts Gutes ahnen. Dabei hatte ich an einem Halt vorher noch zwei junge Burschen fotografiert, die verbotenerweise den Hang hinunter geklettert waren und auf den Felsen rum stiefelten. Ich sagte noch zu Anni, ich möchte nicht wissen, wieviel Leichtsinnige hier schon abgestürzt sind. Und dann das... es drückte die Stimmung und nicht nur bei uns, keiner wollte mehr "viewen".
Wir waren allerdings auch so gut wie am Ende unserer Tour. Wir fuhren noch zum Visitorcenter, Anni holte sich ihren Stempel fürs "Sammelalbum" ab und dann fuhren wir los.
Es war auch schon gut nach 15 Uhr und wir hatten auch noch einen langen Weg zurück nach Flagstaff. Müde und von der Hitze abgeschlafft, machten wir hier bei unserer Rückkehr im Motel kurz Pause, bevor wir nach nebenan zu Cracker Barrel fuhren, mal ne Kleinigkeit essen. So ein Sandwich vom Morgen hält auch nicht ewig...Das Essen war ok, nur das Bierchen zum Abschlaffen fehlte uns...Gegen 18 Uhr waren wir dann wieder zurück.
Morgen geht es via Page nur nach Kanab und das lassen wir ruhig angehen...vielleicht...
23.05. 2012 Sandstürme, rote Felsen und ein Bier auf dem Balkon
Heute morgen waren wir um 8 Uhr schon reisefertig. Die Betten sind so was von schlimm weich, da versinkt man drin und damit ist jeder vernünftige Schlaf im Eimer. Dafür bekamen wir um 8:10
Uhr noch frischen Toast, anständigen Kaffee und sogar noch Schmierkäse für den Toast. Zwanzig Minuten später waren wir dann auf der Piste. Wir tankten sensationell für 3.58 Dollar die Gallone und
los ging es. Die Strecke nach Page war bis zum Abzweig nach Tuba City - ungefähr die Hälfte der Strecke, gähnend langweilig und so frönten wir diesem neuen Hobby auch ausgiebig. Die einzige
Abwechslung war, dass es extrem stürmte und wir so viele rote und braune Sandwolken erleben durften. Damit hielt es sich auch dran bis hierher nach Kanab. Leider kriegt man diese Stürme nicht so
toll fotografiert und wenn man mitten drinsteckt, bleiben die Händer ganz sicher ganz fest am Steuer.
Ab der Abfahrt rechts nach Tuba City war es dann wieder landschaftlich richtig toll. Wir konnten wieder fotografieren, was das Zeug hielt, herrlich und alles in rot...
In Page angekommen fuhren wir zuerst zu dem Antelope-Canyon- Unternehmer. Ein Betrieb wie auf dem Bahnhof, wenn der Zug Verspätung hat...und natürlich war alles ausgebucht, was uns zeitmässig interessiert hätte. Dann waren wir noch bei der Konkurrenz Chief Toetsie, aber da war es uns zu teuer und auch ein bisschen zu spät in der Zeit. Wir hätten 11:30 Uhr noch akzeptiert, aber nicht 14:30 Uhr, da ist um diese Jahreszeit nix mehr mit Sonne senkrecht. Zwingend mussten wir die Tour aber auch nicht noch einmal machen, da wir vom letzten Mal dort genau diese Sonnenbilder aus dem Canyon haben, die man gerne von da hätte. Also waren wir nicht frustig, weil es heute nicht passte.
So fuhren wir als nächstes nach WalMart. Dort kauften wir aber auch so gut wie nichts, es lohnt sich nicht mehr für die paar Tage. Danach sind wir gegenüber bei McDo nen Happen essen gegangen, Anni ihren Burger und ich mal 5 Chicken Sticks. Dazu bekam ich Ranch-Sosse. DIE kannte ich bisher nur als Salatsosse. Aber man lernt ja nie aus und sooo schlimm schmeckte das noch nicht einmal. Während wir da rumkauten auf der McDo-Kost beschlossen wir mal wieder spontan, heute noch mal die 89A, sprich Lee´s Ferry zu machen und anschliessend die Verbindungsstrasse zwischen 89A und 89 noch mal zu fahren. Unser Jeep wollte ja auch noch mal richtig auf seine Kosten kommen.Und so machten wir es dann auch.
Nachteil: es war brüllend heiss und die Klimaanlage im Auto war 102 Fahrenheiten nicht so doll gewachsen, erst recht nicht, wenn wir dauernd die Fenster aufmachten oder ausstiegen zum Fotografieren. Als wir endlich damit "durch" waren, ging es weiter zur Abfahrt "Houserock Road" - die Verbindungs-Strasse zwischen den beiden 89igern. Die ersten 10 Meilen waren wie gehabt langweilig, da sie nur durch Wiesen und Büsche führte, allerdings sehr sehr staubwindig. Ab dort, wo die Abzweigung zum White Pocket abgeht, wurde die Piste dann wieder super toll und rot und Klasse und aufregend. Als erstes stellten wir fest, dass die Strasse sehr viel "rilliger" geworden war als bei unserem ersten Besuch vor knapp 2 Monaten, es muss wohl toll geregnet haben. Aber unser Jeep lachte da nur drüber, ich auch, es war einfach aufregend und klasse mal wieder richtige, meist rote Hoppelstrassen fahren zu können. Dafür brauchten wir für die restlichen 15 Meilen auch wieder mehr als drei Stunden. Die Sonne stand super und beleuchtete alles vom Feinsten um uns herum. Herrlich! Und danach ging es dann im Galopp weiter bis Kanab.
Der Preis für all das Tolle heute war, dass wir bei der Affenhitze 450 Kilometer durchziehen mussten - und ehrlich, ich hatte die Faxen dicke, als wir in Kanab nach halb sechs Uhr bei Donna und Tim im Bon Bob Motel ankamen.
Unser Zimmer liegt dieses mal oben und wir setzten uns als allererstes draussen auf der Balustrade auf unsere beiden Stühle die wir hier haben , legten die Füsse hoch,und tranken ein lecker Bierchen. Vor unserer Nase stehen drei grosse, hohe Affenbrot-bäume in Blüte und mit vielen Blättern und die schaufelten uns schöne kühle Luft auf den Balkon.
Was wir morgen machen wissen wir noch nicht, auf jeden Fall "was kleines", es reicht...
24.5.2012 ...und zum Abschluss unserer USA-Tour 2012
noch mal ein Highlight: Smithsonian Butte Backway
Heute morgen war das Frühstück alle, als wir runter kamen, na ja....aber Kaffee war noch da und Tim hatte auch tolle Tips für uns, was wir noch machen könnten an unserem letzten Urlaubstag. Aber
wir hatten schon eigene Pläne entwickelt. Nur noch mal den Coral Pink Sand Dunes machen und zwar nur von aussen und nicht den Stae Park selbst. Dann geradeaus weiterfahren auf der Cane Road, die
Utah mit Arizona auf einer Hinterlandstrasse verbindet. Na, das war toll genug, weil auch nicht sooo weit. Man kommt letztendlich auf der 389 raus, links gehts nach Fredonia und rechts nach
Hurricane.
Landschaftlich ist die Strecke toll hinter dem offiziellen Park, man schaut z.T. von hinten auf den Zion, hat aber auch tolle Felsen um sich herum, an einer Stelle sogar so was wie die "Wave" - nur viel kleiner.
Der Gag auf der Tour war allerdings ein ganz anderer. Anni guckte sich die Karte an und überlegte, ob wir am schnellsten links rum über Fredonia nach Moab fahren könnten, oder ob es eine Alternative gäbe...es gab eine, allerdings nicht die schnellste, sondern die schönste - unser Abschluss-Highlight...aber das wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht...
Wir fuhren also rechts herum Richtung Hurricane. Ungefähr 10 Kilometer hinter dem Ort "Hilldale" geht rechts eine Schotterpiste ab. An der Strasse steht ein grosses, braunes Schild, das einem den Weg - zum "Smithsonian Butte National Back Country Byway" weist. Spontan sagte uns dieser Backway überhaupt nichts, das Navi teilte nur mit, dass man kurz vor dem Zion wieder auskäme. Und damit passte das für uns. Wir also los, die Strasse war rot, rillig und steinig und genau das, was der Jeep und ich heute brauchten. Sie war ausserdem breit und gut zu fahren, allerdings ein hochbeiniger SUV muss es mindestens sein...Es ist doch supergut, eine schnurgerade Strasse vor sich zu haben, dazu am Horizont die Berge des Zion, links tiefe Schluchten, rechts dasselbe. Und endlich, auf den letzten Drücker fanden wir auch noch blühende rote Kakteen und nicht nur die gelben von dieser Tage. Wir waren happy. Wind war auch keiner mehr da und die Aussentemperaturen lagen nur bei 81 Fahrenheit.
Dazu kommt, laut Schilder ist die ganze Strecke nur 7 Meilen lang und diese Strasse endet Grafton und dahinter ist man schon fast wieder im Zion NP. Tja, und dann kam bei mir und dem Jeep noch mal so richtig Freude auf. Plötzlich wurde die Strasse sehr, sehr steinig und löchrig und mit z.T. tiefen Stellen vor hohen Steinen. Juhuuu-jetzt hatte ich den richtigen Wagen dafür...
Natürlich stieg Anni aus und filmte und lenkte mich, bzw. den Jeep in die richtigen Löcher! und das ging eine ganze lange Weile so. Mit unserem vorherigen Wagen hätte ich das nicht gemacht, bei dem hier legte ich nur den 2. Gang ein, und hoppelte durchs Gelände. HERRLICH! Ziemlich weit unten und fast vor der normalen Schotterstrasse kam uns ein Auto entgegen, mit 4 Passagieren hinten im offenen Wagenteil sitzend. Der Fahrer hielt an, fragte ob alles ok wäre und wollte wissen ob wir "von oben" runtergekommen wären.
Ja, sagte ich und es war erste Sahne. Er guckte uns an, als wären wir vom anderen Stern - dass er nicht auch noch sagte: was, ihr zwei alten Schachteln seid da runtergefahren?, war alles...also ich muss doch bitten Herr Amerikaner, alt sind wir, aber doch nicht zum Häkeln hinterm Ofen verdammt....trotzdem wünschte ich den 4 Touris eine gute Tour und dass es einfach super wäre...
Als die Strasse zu Ende war, ging es asphaltiert rechts rum weiter, an einer Ranch vorbei und über eine olle Brücke. Am Strassenschild vor der Brücke stand der Ort: Grafton und es war dort sehr einsam...Wieder auf der Hauptstrasse - von hier aus geht übrigens kein Hinweisschild ab, dass es hier zum Smithsonian Butte geht - aber Anni hat die Koordinaten für den Abzweig...falls einer da fahren will...macht Spass...
Wir fuhren also rechts rum, durch den Ort Springdale und von dort direkt rein in den Zion NP. Ich befürchtete nach den Erfahrungen der letzten Tage, dass hier wieder alles brechend voll mit Touristen wäre, aber erstaunlicherweise war unsere Richtung hoch zum Zion fast leer. Und so kamen wir gut durch. Da wir ja schon vor kurzem hier gewesen waren, machten wir keine Stops mehr, sondern fuhren gemächlich einfach durch den Park durch und oben wieder raus.Dann noch rechts rum Richtung Kanab und das war es dann für heute und für diesen Urlaub an "Abenteuern".
Wir waren noch schnell bei PizzaHut ne Pizza verdrücken. Das war bisher das einzige, was wir heute gefuttert haben und da wir die Hälfte davon auch noch im "Doggybag" hierher mitgebracht haben, wird es sonst auch nix mehr geben heute, ausser den Resten.
Auch wenn es heute nur 170 Kilometer waren und wir um 16 Uhr zurück waren in Kanab - es reicht...
Morgen geht es im Direkt"flug" nach Las Vegas. Lediglich in St. George machen wir Halt - beim Golden Corral......
25.5.2012 Fahrt nach Las Vegas mit Stop in St. George....nein! nicht nur Essen..."Kaktusse" gucken...
Auch heute morgen sind wir zeitig aufgestanden. Kurz nach 8 Uhr machten wir uns auch auf die Socken. Draussen erst blauer Himmel, aber als wir abfuhren zog der Himmel zu mit Regenwolken. Ob der
Wettergott da was in den falschen Hals bekommen hat? Wir reisen zwar ab, aber doch erst Sonntag. Und bisher war es uns doch so wohlgesonnen...Kurz vor St. George war es dann wieder sonnig, aber
windig. Natürlich hatten wir uns heute morgen das Frühstück erspart, weil wir ja noch mal das tolle Golden Corral Buffet in St. George geniessen wollten. Wir waren kurz vor 11 Uhr da, also
der Knick zwischen Frühstück und Lunch, das ab 11 Uhr gilt. Da der Preis dafür der selbe ist wie fürs Frühstück, kratzt das bei Corral auch niemanden, wir mussten nicht warten bis Punkt 11 Uhr
wie in anderen Buffet-Lokalen. Ja, ich weiss, es liest sich wieder so, als wäre Essen unser Lebensinhalt. Stimmt, wir sind hier gerne essen gegangen, wir haben auch mit Wonne Fotos davon gemacht,
schon, damit in Deutschland alle Hunger kriegen... Aber meist ist das auch die einzige sattmachende Mahlzeit am Tage, wenn wir überhaupt essen gehen - Laughlin mal ausgenommen...Und wir haben
auch nicht zugenommen, eher das Gegenteil ist der Fall, unsere Klamotten schlabbern etwas. Aber das kriegen wir in Deutschland wieder auf die Reihe...
Nach dem Essen meinte Anni ganz spontan, wir sollten noch mal in den Nobelvorort von St.George fahren, dort, wo wir beim letzten mal die tollen weissen Blüten gesehen und fotografiert hatten. Vielleicht gäbe es da was Frisches zu bestaunen. Klar, wir hatten ja genug Zeit, also ab, wieder dort hin. Auf dem Weg in dieses Viertel machten wir dann doch noch mal nen Abstecher zu der ganz am Rande der Snow Canyon-Berge liegende "Tuacan High College of Art". Ist eigentlich nicht unsere Welt, hier wird gelehrt, wie man Filme macht und dreht und Regie führt und so was. Aber die Berge drum rum - rot...wir wollten wenigstens tschüss sagen.
Dann ging es zurück ins Wohngebiet vom letzten Mal. Dieses Mal wimmelte es nur so von blühenden Kakteen und endlich sind wir voll und ganz auf unsere Kosten gekommen - diese Pracht, Wahnsinn. Dazu noch ein bisschen "drumrum" an Blühendem. Ach herrlich...
Dann aber nichts wie weg auf die Autobahn Richtung Las Vegas. Sonne satt, auch 90 Fahrenheit, aber auch ein sehr, sehr heftiger Wind. Irgendwie ist der Wettergott doch noch sauer...Jedenfalls war es kein Vergnügen nach Las Vegas zu fahren. Wie wir hier nach unserer Ankunft gelesen haben - bis 32 mph, auch hier am Strip fegt der Wind zwischen den riesigen Casinotürmen. Die Palmen dort biegen sich ganz schön...Wir fuhren via Autobahn direkt bis zum Motel Days Inn, und wie gehabt bekamen wir auch unser altes Zimmer 844 wieder. Also alles im grünen Bereich. Da es erst 15 Uhr war, luden wir erst mal den Wagen komplett leer und dann fuhren wir noch eben auf den Strip beim Chinesen die ausgeguckte Reisetasche kaufen.
Mensch ist die Stadt voll - und Wochenende ist ja auch noch. Die Strip-Strassen brechend gefüllt mit Fussgängern, dazu noch ne Baustelle und lange Auto-Staus überall. Wir sind über sämtliche Schleichwege und Hinterhöfe gefahren, um dem allem zu entgehen und flott wieder hier im Motel zu landen. Hat schon Vorteile, wenn man sich hier gut auskennt.
Morgen wird der Rest eingekauft und dann gepackt und morgen Abend wollen wir noch mal den Strip rauf und runter fahren und Anni macht noch ein paar Filmchen von dem abentlichen Lichtermeer und Trubel dort...
26.5.2012 Las Vegas
Heute haben wir nichts mehr Erlebnisreiches gemacht - nur gepackt, die neue Reisetasche gefüllt, festgestellt, dass noch Platz da ist - also sind wir notgedrungen einkaufen gefahren, um die
Lücken in den Taschen und Koffern zu füllen.Dabei haben wir ein witziges T-Shirt gekauft - alles voller Big Mac´s....Passt doch zu uns, oder ????
Jetzt versuchen wir noch mal auf den Strip zu fahren, sobald es dunkel ist. Gross Spass dran werden wir allerdings nicht haben, heute ist wohl halb Amerika hier aufs Wochenende. Wenn wir nichts
mehr machen, nicht böse sein...
Dafür gibt es jetzt noch mal ein schönes Bild von Anni mit dem neuen Big Mac T-Shirt. Morgen gehen wir noch mal bei "Terribles" frühstücken, wir haben da noch einen gültigen Gutschein. Und
dann gehts zum Airport und wir sehen zu, dass wir unser ganzes Gepäck erst mal los werden.
Die nächste Nachricht gibt es jetzt erst wieder aus Deutschland.
DANKE an alle treuen Leser und DANKE für die vielen netten Gästebuch-Einträge.So etwas beflügelt dann noch mehr....
Also tschüssi bis in Deutschland.
Abschluss-Bericht
Heute ist zwar schon der 1. Juni, aber wir sind jetzt auch im Kopf erst mal wieder in Deutschland angekommen. Die berühmten Schlafumstellungen auf hiesige Zeit werden langsam besser, wobei ich dazu sagen muss, es ist überraschend, was es doch nachts für tolle Fernsehprogramme gibt...
Unser Abflug in Las Vegas am 27.5.2012 gestaltete sich völlig problemlos. Wir fuhren erst mal zum Airport, parkten im Kurzparkbereich des Parkhauses, kauften einer "Wägelchen-Rückgeberin" für 1 Dollar ihren Wagen ab -(sonst hätte sie von ihren 5 Dollar Leih-Gebühr nur 25 cent zurück bekommen) und brachten unser Gepäck bis in den Wartebereich des AirBerlin-Schalters. Anni wartete dort und ich brachte den Mietwagen zurück zu Alamo und kam mit dem Shuttle zum Airport zurück.
Ab 14 Uhr wurde eingecheckt und selbst mein 2. Gepäckstück wurde zackzack durchgewinkt und mit Kreditkarte bezahlt und fertig. Die Ausreise-Kontrollen waren sehr lasch, wenn man vergleicht, welches Theater gemacht wird bei der Einreise.
Der Flug war ruhig, problemlos und mit gut 10 Stunden erledigt. Schön war, dass wir anders als sonst üblich - fast mittig - über Grönland geflogen sind, dann kurz über Islands Norden und an Dänemarks Küste entlang, dann an Sylt und längs an Hamburg vorbei und über Bremen nach Düsseldorf.
Normalerweise kommen wir immer westlicher über Holland rein nach Düsseldorf.So konnten wir mal schöne Aufnahmen machen von Grönlands schneebedeckten Bergen.
Wenn man so die 11 Wochen Revue passieren lässt - war eine tolle Zeit. Natürlich stellenweise auch anstrengend. Dafür aber sehr intensiv. Wir waren sooo oft in den USA. Und jedes Mal gab es die
Aussprüche, "ach, das machen wir beim nächsten Mal". Dieses Mal wussten wir, dass es unsere letzte Reise über den Teich ist. Und so haben wir die Tour viel intensiver erlebt.
Gefallen hat uns wie immer, alles, was "rot" war. Und irgendwie bekamen wir auch nie genug davon. So etwas gibt es in dieser Grösse und Intensität eben nicht in Europa.
Und mal richtig Backways zu machen, war einfach erste Sahne. Wir wurden von vielen gefragt, ob wir nicht "Schiss" gehabt hätten. Weiss ich nicht wirklich - nur wenn man mit Angst an so ein Abenteuer dran geht, dann wird das auch nichts. Wir haben es einfach genossen.
Und hätten wir wirklich nen Platten gehabt - auch dafür hätte es eine Lösung gegeben - wofür gibt es denn den ADAC?....
Gefallen hat uns wie immer auch das bequeme Strassennetz. Und auch die Fahrweise der Ami´s.
Nicht gefallen hat uns bis zum letzten Tag das "ausgedünnte Klopapier" in den Motels - wie furchtbar...
Das Essen war Klasse - aber Eier und Eierspeisen werden für die nächsten Monate bestimmt nicht auf unserer Speisekarte stehen. Das Bier ist für unseren Geschmack noch "verbesserungswürdig" - aber das ist ja subjektiv.......und sonst? -
Adieu Las Vegas, Du Stadt, die wir seit mehr als 20 Jahre kennen. Früher warste ein Dorf mit Flair und echten einarmigen Banditen, bei denen noch das Geld wirklich klapperte, und Siegfried und Roy auch noch junge Burschen waren. Heute biste leider nur noch eine riesige Geldmaschine mit modernen Hotels und seit neuestem Fee-Gebühren...wir halten Dich liebevoll in "alt" in Erinnerung.
Ganz besonders gefallen hat es uns allerdings, dass wir sooo viele treue Leser hatten, die uns begleitet haben und uns das auch wissen liessen. Das motiviert zusätzlich und macht, selbst wenn man
nach einem erlebnisreichen Tag müde ist, Laune, noch etwas zu schreiben oder Bilder und Daten einzustellen.
Dafür auch ein ganz grosses DANKE.