Was man wissen sollte: Mauren und Co. in Portugal

Quelle: Wikipedia
Quelle: Wikipedia

Bei unseren bisherigen Portugalreisen fiel uns immer wieder die besondere maurische Architektur der Bauten auf, beispielsweise die Markthalle von Loule. Das machte uns neugierig. Wir entdeckten viele Ähnlichkeiten mit den maurischen Bauten Spaniens,  z.B. die Alhambra in Granada.

 

Die Anwesenheit des Menschen ist in Portugal seit dem Homo erectus belegt. Vom Neandertaler sind die Spuren durch einen Lagerplatz bei Vilas Ruivas bereits deutlicher. Etwa 1000 v. Chr. drangen die Kelten hier ein und vermischten sich mit den Einheimischen zu Keltiberern. Etwa zeitgleich errichteten die Phönizier erste Häfen entlang der Küste der Algarve. Die Karthager gründeten ca. 550 v. Chr. Portimão. Im zweiten Jahrhundert v. Chr. entstanden im Zuge der römischen Besiedelung der Iberischen Halbinsel zahlreiche Villen, deren Ruinen  vornehmlich in der Gegend von Faro und Lagos  besichtigt werden können. Die römische Herrschaft endete in der Völkerwanderungszeit. Nach Eroberung durch die Goten im fünften Jahrhundert wurde die Algarve ab 711 von den muslemischen Mauren besiedelt. 

Der maurische Einfluss auf Kultur und Sprache Portugals war stark und nachhaltig. Die Mauren führten neue Bewässerungsmethoden ein und siedelten Zitrusfrüchte, Mandel- und Johannisbrotbäume in der Algarve an. Neue Bautechniken und Architekturstile entstanden: Weiße, kleine und flache Häuser und Schornsteine mit originellen Gittermustern, die an Minarette erinnern, sind Zeugen dieser Architektur. Typische Materialien der maurischen Architektur sind Ziegelsteine für die tragende Struktur, Kachelmosaike, Stuck und Zedernholz als Verblendungen und grünglasierte Dachziegel. Die Mauren brachten auch grundlegende Kenntnisse in Astronomie, Mathematik und Navigation auf die iberische Halbinsel, und Portugiesen und Spanier entwickelten sie weiter und verfeinerten sie. Und die Portugiesen starteten ihre großen Entdeckungsreisen!

Als Mauren werden all jene in Nordafrika – teilweise als Nomaden – lebenden Berberstämme verstanden, die vom 7. bis ins 10. Jahrhundert von den Arabern islamisiert wurden und diese bei ihrer Eroberung der Iberischen Halbinsel als kämpfende Truppe unterstützten. Die endgültige Rückeroberung der Algarve erfolgte im Jahre 1249, als König Alfonso III. Faro eroberte und damit die Mauren endgültig aus dem jetzigen Portugal vertrieb.  (Quellen: WikpediaAlgarveMagazin.comumdiewelt.de )

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Kommentare: 1
  • #1

    medi473 (Sonntag, 13 August 2023 13:52)

    Toller Beitrag zur Weiterbildung und Erweiterung der Komfortzone, Leider wird in den Schulen zum wenig über die Verbundenheit der Völker und Ihr Einfluss und Wirkung auf die Timeline der Geschichte berichtet. Durch mehr Kenntnisse über die Vergangenheit, könnte mehr Toleranz untereinander entstehen. Nur die Liebe zählt, alles andere einen nur selber quält. ;)