Karstwanderweg und Gipskarst im Harz

Karstwanderweg (Quelle: Wikipedia)
Karstwanderweg (Quelle: Wikipedia)

Von Pölsfeld im Osten bis Förste im Westen reihen sich am südlichen Harzrand auf ca. 100 Kilometer Länge zahlreiche Landschaftsformen, die auf die auflösende Wirkung des Wassers zurückgehen: Höhlen, Erdfälle und Dolinen, Karstquellen, Bachschwinden und Flussversinkungen, Karstkegel, Schlotten, geologische Orgeln, Felsen und weiße Wände, gebildet aus dem besonderen Gestein des Südharzes, dem Gips. Die Südharzer Gipskarstlandschaft ist ein in Europa einmaliger Naturraum, der sich über Teile der Länder Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt erstreckt.

Zur Zeit des Oberen Perms vor ca. 270-300 Millionen Jahren wurde der gefaltete und eingerumpfte Harz von einem flachen Meer überflutet: dem Zechsteinmeer, auch Tethys-Meer genannt. In diesem Meer kam es zur Ablagerung mehrerer hundert Meter mächtiger Sedimente. Immer wieder kam es durch das damals herrschende trockene Klima zur vollständigen Verdunstung des Wassers in diesem Meer. Den mächtigen Schmelzwasserströmen am Ende der Eiszeiten im Pleistozän konnte das relativ weiche Gipsgestein im südlichen Harzvorland nicht standhalten: es wurde korrodiert und eine intensive Verkarstung setzte ein. Gegen Ende der letzten Eiszeit des Pleistozäns vor ca. 10.000 Jahren bekam dann die Gipskarstlandschaft Südharz endgültig ihr heutiges Gepräge. Die meisten Gipshöhlen im Südharz sind nicht älter als 10.000 Jahre. Unter dem hohen Druck in 300-500 Meter Tiefe wurde das Kristallwasser ausgetrieben und der Gips wandelte sich im Laufe der Jahrmillionen in wasserlosen Anhydrit um.(Quelle)

 

Die Heimkehle im Harz ist eine von zwei großen Gipshöhlen Deutschlands, die als Schauhöhlen zugänglich sind. Sie liegt östlich von Nordhausen bei Uftrungen, auf der Grenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt.

Die Barbarossahöhle ist eine von zwei zugänglichen Anhydrithöhlen auf der Welt. Sie ist eine Schlotte im Anhydrit (Gips) im Kyffhäuser bei Rottleben (Thüringen).

 

Durch diese einmalige Karstlandschaft führt der ca. 239 km lange  KarstwanderwegDie Lage der Karsterscheinungen bedingt den Routenverlauf; besonders in feuchten Jahreszeiten ist festes, hohes Schuhwerk zweckmäßig. An den wichtigen Standorten geben ca. 200 Erläuterungstafeln Informationen über Geologie und Landschaft, Umwelt- und Naturschutz, Grundwasser sowie Siedlungs- und Industriegeschichte. Der Karstwanderweg berührt geschützte Natur- und Kulturdenkmale und quert Naturschutzgebiete. Er soll über die ökologischen Zusammenhänge in der Natur des Südharzes aufklären. (Quelle)

 


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