270 km Tagestour durch den Alentejo

Kathedrale Castro Verde (Quelle: Wikipedia)
Kathedrale Castro Verde (Quelle: Wikipedia)

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Diese Kathedrale wollten wir uns in Castro Verde ansehen, weil wir die mit der Kirche in Almancil vergleichen wollten.

Eine von unten bis oben mit Azulejos ausgekleidete Kirche, die im späten 16. Jahrhundert erbaut wurde Das bemalte Holztonnengewölbe zeigt im oberen Teil verherrlichende Szenen aus der Schlacht von Ourice, die 1143 in der Nähe stattfand und die Reconquista Portugals einleitete. Einige Bilder sind schon sehr gruselig und bei genauer Hinsicht schon wieder skurril. So schlägt der König mit dem Schwert wild auf die Mauren ein. Neben den vier enthaupteten Körpern liegen aber gleich sechs Köpfe.
Viele kleine Fliesen mit Tier-, Pflanzen- und Schiffsmotiven füllen den ganzen unteren Bereich aus. Interessant der vergoldete, reich geschnitzte Altar.(Quelle)

Kathedrale zurzeit wegen Renovierung geschlossen! Leider!

Bild-Quelle: Kathedrale Castro Verde

https://pt.wikipedia.org/wiki/Ficheiro:Royal_Basilica_of_Castro_Verde_interior_(2017).jpg

https://de.wikipedia.org/wiki/Castro_Verde

https://www.tripadvisor.de/Attraction_Review-g680209-d13867300-Reviews-Basilica_Real_de_Nossa_Senhora_da_Conceicao-Castro_Verde_Beja_District_Alentejo.html#REVIEWS

Steinwelt des östlichen Alentejo:

Alentejo von oben... (Quelle: Google)
Alentejo von oben... (Quelle: Google)

Wir starteten heute relativ früh, weil wir uns vorgenommen hatten, weite Strecken durch den Alentejo zu fahren. Wir bestimmten das äußerste Ziel, nämlich Castro Verde. Auch um da eine bestimmte Kirche zu besuchen. Vor allem wollten wir aber vermeiden, Straßen zu fahren, die wir bereits in der Vergangenheit kennengelernt hatten. Um aber nicht zu viel Zeit zu verlieren, entschieden wir uns wieder für die Hinfahrt per Autobahn über die A2 bzw. E1. Dabei entstanden uns dann wieder insgesamt 6,80 € Mautgebühren für eine Strecke von ca. 100 km. Es war wieder einmal herrlich, eine fast komplett freie Autobahn zu haben, die auch gut zu befahren ist und herrliche Kulissen bietet. Ja, es macht wirklich Freude, hier in Portugal diese Straßen zu nutzen… im Gegensatz zu Deutschland.

Der Alentejo liegt nördlich der Algarve und zieht sich von der spanischen Grenze bis zur atlantischen Küste im Westen. Dabei nimmt die Höhe nach Osten hin zu bis zu einer Höhe von etwa 1000 m NN. Westlich sind die Niederschläge höher als im Osten. Die Böden sind sandig und werden zum Getreideanbau genutzt. Die Böden im Osten sind steinig mit einem felsigen Untergrund (Granit und Schiefer). Hier wird Wein angebaut und südlich davon herrscht Viehzucht vor. Auf weiten Flächen stehen Korkeichen und Olivenbäume.

Während wir fuhren, suchte ich im Internet die Öffnungszeiten der Kathedrale in Castro Verde zu finden und erhielt den Hinweis: Geschlossen. Aber die normalen Öffnungszeiten waren trotzdem gelistet. Wir ließen uns zunächst mal nicht abhalten, weiter zu fahren. In Castro Verde war dann ganz schnell klar, die Kathedrale hatte tatsächlich geschlossen wegen Renovierungsarbeiten. Das war schade, denn diese Kirche Nossa Senhora da Conceição wurde zwischen 1706 und 1750 gebaut und ist innen mit Azulejostafeln vollständig verkleidet. Die Azulejostafeln (Glasurtechnik ) zeigen eine Schlacht um Ourique von 1139. Gegen eine Gebühr hätte man auch die Schatzkammer besichtigen können. Wir aber mussten unverrichteter Dinge abziehen und entschieden uns vor Ort für eine kurze Kaffeepause. Und die nahmen wir mitten im Ort auf einem freien Platz ein zwischen den Einheimischen. Hier wurde nur Portugiesisch gesprochen. Beim Durchfahren des Ortes fuhren wir, wie fast immer, durch extrem enge Gassen und Straßen. Wir denken dabei immer wieder an Mobilisten, die in solchen Orten keine Chance haben, mit ihren Mobilen unbeschädigt heraus zu kommen. Alleine die engen, meist 90° Straßenwinkel lassen das nicht zu. Und da können auch wir als Mobilisten mitreden. 

 

Aber wir waren nicht untätig. Wir bemühten Internet wieder einmal, uns ein typisches, uriges Restaurant vorzuschlagen, um dort mittags etwas Portugiesisches essen zu können. Und das sollte funktionieren. In Almodovar, gut 20 km von Castro Verde entfernt, gibt es das Lokal Tasquinha O Medronho. Der Name versprach schon viel Interessantes. Über die N2 fuhren wir dahin.

 

 Auch hier im Ort wieder die engen Straßen und Wege. Aber Dagmar ist eine geübte Fahrerin und meistert jede Ecke und Kante großartig. Am Restaurant angekommen, von Google Maps geführt, sahen wir dann… Geschlossen! Nee, das durfte doch nicht wahr sein. Dabei sah das schon außen richtig interessant aus. Naja, wir sind ja flexibel. Aber da kam dann der Gedanke auf,… im Alentejo suchen wir jetzt kein bestimmtes Ziel mehr aus. Sollten wir irgendwo was sehen und für uns geeignet sein, würden wir spontan halten. Ansonsten fahren wir bis zur Küste. Punkt!

 

Und unsere weiteren Nebenstrecken waren wirklich wunderschön. Es ging rauf und runter. Mal mit Weitblick, mal mit Kurzblick. Tatsächlich fanden wir kein geöffnetes Esslokal mehr auf unseren Strecken. Der Alentejo ist zwar geschichtlich vielschichtig, aber total menschenleer. Wir haben wohl ein Vielfaches mehr an Schafen und Rindern gesehen als Einwohner. Aber trotzdem haben wir die 270 km lange Tour genossen und immer wieder gestaunt über die Naturschönheiten. Natürlich… an besonders interessanten Felsen mussten wir halten für ein aussagekräftiges Foto. Ich kann ja nicht immer alle Steine mitnehmen und sie bei mir lagern. 😏

Irgendwie arbeiteten wir uns dann weiter vor in Richtung Algarveküste. Uns fielen da die zwei Lokale in Fuseta und auch in Santa Luzia ein. So was merken wir uns immer ganz schnell! 😄

Aber die Zeit lief uns dann doch davon. Wir wollten nicht wieder vor einer geschlossenen Türe stehen und dumm gucken. Und auch hier ist es oft schwierig ,nach 16 Uhr noch irgendein geöffnetes Restaurant zu finden. Wir überlegten kurz und entschieden uns, nach unserer Ankunft in Quarteira, uns eine Pizza zu genehmigen beim San Martinos, der bestimmt geöffnet hatte und den wir noch nicht getestet hatten. Ja, das war die richtige Entscheidung. Und statt Rotwein genossen wir am frühen Abend jeder ein richtig großes Bier dazu. Und das war es dann für heute. 

 


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