Was für ein Tag!
Alle, die Santiago der Compostela kennen und wissen, daß es viele Pilgerwege dahin gibt, können uns verstehen. Aber wir waren heute nicht dort, weil wir vor vielen Jahren bereits zweimal per Wohnmobil dort waren. Heute waren zwar Inge und Robert dort, aber ohne uns, weil wir das (Pilger-) Ende der Welt kennen lernen wollten. Vom Schiff wurde eine Tagestour dorthin angeboten, die wir natürlich gebucht hatten. Um 9.30 Uhr starteten wir, eine ca. 100 km lange Strecke. Das Ziel war also Finesterre (auch Fisterre geschrieben), ein kleiner Ort auf einer kleinen Landzunge, aber mit einem großen Leuchtturm. Hier endet eigentlich der Jakobsweg der Pilgerer... am Atlantik. Doch die meisten sehen als Ziel die Kathedrale in Santiago der Compostela an. Ist ja auch vollkommen ok. Ich weiss nicht, ob wir die Strapazen auf uns nehmen.würden, hunderte von Kilometern zu Fuss zu gehen und dabei Wind und Wetter ausgesetzt zu sein. Ich weiss auch nicht, ob wir bereit wären, unterwegs irgendwo zu übernachten, ohne zu wissen, wie die hygienischen Verhältnisse sind. Aber ganz sicher ist wohl, dass viele die Zeit nutzen, über ihr eigenes Leben nachzudenken und "geläutert" ihre Rückreise antreten. Aber vielleicht sind auch viele Abenteurer darunter.
Uns interessierte heute, wie das Ende der Welt aussieht. Und wir wollten sehen, ob Pilger ihre Schuhe dort zurück gelassen haben, sinnbildlich für das Ablegen der Belastung der täglichen Lebens. Ja, wir haben Schuhe gefunden. Aber es waren nur Nachbildungen, die daran erinnern sollten.Trotzdem alles sehr interessant.
Touristen waren relativ wenige da. Und Fuß-Pilgerer waren nur vereinzelt zu sehen. Das Wetter war außergewöhnlich gut. Galicien und damit die Westküste Spaniens ist eigentlich als Regenparadies bekannt. Es war gut für uns, diese Tour gemacht und den äußersten Punkt einer Pilgerreise kennengelernt zu haben. Wir hätten uns theoretisch einen Pilgerstempel im Leuchtturm abholen können. Doch der hatte heute geschlossen. In den beiden nahen Verkaufsbuden gab es nur Souvenirartikel und keine Stempel. Und sogar Fotografierverbot!
Vorher hatten wir in Muxia einen Stopp eingelegt. Eine Hafenstadt, die touristisch interessant ist. Wir sind bis an die Küste gefahren und haben die tobenden Wellen des Atlantiks bestaunt und auch eine alte Kirche besichtigt. Dazu müssen wir uns noch genauer informieren. Jedenfalls war die Küste wegen ihrer extremen Felsen besonders sehenswert. Manche Steine und Felsen haben extreme Formen durch die Erosion durch Wind und Wasser geprägt.
Unterwegs sahen wir immer wieder die sogenannten alten Getreidespeicher aus Steinen, auf Stelzen errichtet, die in heutiger Zeit aber nur noch eine symbolische Bedeutung haben. Unser Reiseleiter zeigte uns diverse Fotos solcher Speicher, der längste mit seinen 22 Stelzen soll sogar 42 m lang sein.
Und wir haben mittags in Fisterra selbst in einem einheimischen Lokal ganz hervorragend gut und preiswert gegessen. Es waren eigentlich nur Spanier dort, mit lauten Stimmen, wie sie nun mal sind. Und wir mitten drin. Dagmar bestellte sich Hähnchen mit Pommes und das Ganze mit Käse überbacken für knappe 11 Euro. Ich hatte eine Seezunge entdeckt für 18 €. Die Fotos sprechen da für sich. Super! Aber zu viel an Menge! Wenn wir häufiger hier wären, könnte das eins unserer Lieblingslokale werden...
Aber wir mussten ja wieder zu unserem.Schiff zurück. Schnelle 100 km über gute ausgebaute Straßen. Nach 17 Uhr waren wir dann wieder in La Coruna am Hafen und am Schiff zurück. Eine interessante Tour mit einer guten Betreuung. Ja, wir waren trotzdem etwas geschafft. Am Schiff wurden wir dann wieder mit unserer Bordkarte eingecheckt und auch unser Handgepäck wurde routinemäßig überprüft.
Abends trafen wir uns wieder mit Inge und Robert, aßen gemeinsam eine Kleinigkeit und verzogen uns dann zum Entspannen.in die "Schaubar' des Schiffes.
Morgen...sind wir in Porto.