Spanien 2006 - 10. Woche  (Aufenthalt in Galicien)

Woche:

01 Hinfahrt 02 Oliva/Valencia 03 Oliva 04 Oliva 05 Guadalest

06 Oliva 07 Cartagena 08 Tarifa 09 Lissabon 10 Galicien


19.3.2006
Ein Tag in Santiago de Compostela (Galicia)

Es regnet immer noch, aber es wird ein bisschen heller am Horizont. Anni schläft noch und ich wollte noch ein paar Takte zu Portugal anfügen, bevor wir heute Santiago und seine Kathedrale unsicher machen.
Portugal ist unserer Meinung nach ein immer wieder besuchenswertes Land. Auch oder vielleicht besonders an seiner Westküste. Die Algarve ist Touristenparadies, aber auch komplett zugebaut. Viel Natur ist dort nicht mehr zu finden, weil Bettenburgen halt gut fürs Geschäft sind. Die Westküste ist unverbaut, weil dort auch beizeiten die Naturschützer-Notbremse gezogen wurde. Dort gibt es nirgendwo an der Küste zugebauten Strand. Die Natur dort ist wild und ursprünglich. Ein Paradies für Naturliebhaber. Gleichwohl fehlt es auch dort an nichts, was ein Tourist sich wünscht. Auch vermutlich keine sportlichen Quad-Strecken quer durch Sandland vor den Meeres-Dünen. Und selbst die Internet-Vernetzung ist um ein vielfaches besser als beim großen Nachbarn Spanien. Lissabon ist ebenfalls reich an Kultur und Sehenswürdigkeiten und eignet sich sicher auch hervorragend als eigenständige Reise.
Portugal ist ein liebenswertes, gastfreundliches und preiswertes Land mit wahnsinnig viel Kultur - selbst im kleinsten Dorf finden sich noch Spuren aller möglichen anderen Kulturen, zumindest aber Kirchen aller Art und Stile. Kein Wunder, dass viele Portugiesen in ihrem schönen Land bleiben und dort Urlaub machen.
Missfallen hat mir persönlich nur die allgegenwärtige Bettelei – an der Algarve und besonders in Lissabon. Dort standen die Bettler manchmal in Dreier-Reihen vor dem Kirchenportal und hielten die Hand auf. Schlimm waren die Typen, die einem bis ins Cafe/Restaurant verfolgten, von Tisch zu Tisch gingen, manche Leute sogar anschubsten und die Hand wortlos aufhielten. Keiner dieser Bettler sah aber besonders unterernährt oder schlecht gepflegt oder hungrig aus. Und die Typen setzten sich zusammen aus Männer und Frauen jeden Alters.
Wir werden sicher in naher Zukunft mal einen nur-Portugal-Urlaub verbringen, dann allerdings nach der Sommerzeit. Es gibt so viel zu sehen und zu erleben und zu besichtigen. Auch die Campingplätze sind soweit o.k .und sie liegen meist sehr schön. Nur am Wetter müssen die Portugiesen noch ein bisschen arbeiten…
12:00 Uhr: es regnet schon wieder – oder besser gesagt, noch immer. Wir werden uns nachher ein Taxi bestellen und zur Kathedrale fahren. Wenigstens die wollen wir hier besichtigen.
Wir haben uns gegen 13 Uhr vom Taxi abholen und in den „Kirchenbereich“ bringen lassen. Hat 6.50 Euro gekostet, war es uns aber wert, da wir flott genau da landeten, wo wir hinwollten. Und kaum zu glauben, für exakt 2 Minuten schien mal die Sonne. Das wars dann aber auch und während unserer dortigen Anwesenheit nieselte es eigentlich ständig. 
Wir haben dann noch einen kleineren Rundgang gemacht, aber da es jetzt noch stärker regnete machte es keinen Spaß mehr. Die Schirme hatten wir natürlich nicht dabei und so fuhren wir per Taxi wieder hierher zurück. Gegen 16:00 Uhr waren wir wieder hier. Und seither schüttet es wieder aus allen Löchern. Morgen werden wir uns aufmachen, einen Teil des berühmten „Jakobsweg“ abzufahren.Vielleicht ist uns morgen das Wetter nach dem ganzen Regen mal wieder wohl gesonnen…
Die Museen rings um die Kathedrale und auch innen drin hatten um 13:30 Uhr für den Rest des Tages geschlossen – ist ja schließlich Sonntag, schade für uns. Wir also rein in die Kathedrale in der gerade Messe war. So wanderten wir leise durch die Kirche, um nicht zu stören, machten heimlich ohne Blitz und Geräusche, Fotos vom prächtigen, goldenen Altar incl. dem berühmten Weihrauchgefäß, das von der Decke hängt. Auch die Seitenaltäre sind sehr schön. Und sogar einen Besuch einer Art Krypta – unterhalb des Altares – gönnten wir uns, weil dort in einem Goldsarg die Gebeine des Apostels Jakobus liegen. 
Als die Messe beendet war, wurden leider auch sämtliche Lampen im Altarraum gelöscht und so blieb wenig von der goldenen Pracht. Dafür haben wir dann mit Blitzlicht fotografiert und so das eine oder andere dieser Goldpracht doch noch fotografisch hinbekommen. Danach haben wir noch einen Rundgang um die Kathedrale gemacht. Ein dahinter liegendes Kloster hatte leider auch geschlossen und so ließen wir es, da es auch wieder stärker regnete.
Statt dessen sind wir Kaffee trinken gegangen im der Kathedrale gegenüberliegenden 5-Sterne-Hotel „dos Reis Catolicos“- einem „Paradores-Hotel“. Der Kaffee war lecker und bezahlbar, nur 3,90 Euro für zwei Tassen. Wir konnten noch einen Blick in einen der vier Innenhöfe des Hotels werfen, mehr ging nicht als Nicht-Hotelgäste. Aber man sollte ruhig mal unterwegs in einem dieser Hotels übernachten. Sie sind immer Sehenswürdigkeiten – vom Kloster bis zum Stadthaus wie in diesem Fall. Und wie ich den Preislisten entnehmen konnte, kann man schon ab 29 Euro übernachten – wird wohl ein Klosterkämmerchen sein??
Wir haben dann noch einen kleineren Rundgang gemacht, aber da es jetzt noch stärker regnete machte es keinen Spaß mehr. Die Schirme hatten wir natürlich nicht dabei und so fuhren wir per Taxi wieder hierher zurück. Gegen 16:00 Uhr waren wir wieder hier. Und seither schüttet es wieder aus allen Löchern. Morgen werden wir uns aufmachen, einen Teil des berühmten „Jakobsweg“ abzufahren.
Vielleicht ist uns morgen das Wetter nach dem ganzen Regen mal wieder wohlgesonnen…

20.3.2006
"Jakobsweg" (Pilgerstrecke) als lange Fahrt bei Regen von Santiago de Compostela nach Burgos

Seit nachts 3 Uhr hat es geregnet wie Donnerhall. Ich kenne solchen Regen sonst nur aus wolkenbruchartigen Gewittern. Der Lärm war so laut, dass an Schlafen nicht mehr zu denken war. Gerädert machten wir uns gegen 8:30 Uhr auf die Socken, nicht ohne noch vorher Probleme gehabt zu haben, den Wagen mit durchdrehenden Reifen zurück auf festen Boden zu bringen. Alles war durch den Regen aufgeweicht und das Wasser lief immer noch in kleinen Bächen die Straße abwärts. Nur weg hier!
Unser Plan war, den Jakobsweg und zwar die französische Route in umgekehrter Form (von Santiago nach Burgos) abzufahren, soweit möglich. Die anderen Routen von Norden, Süden, Westen, Osten nach Santiago de Compostela sind zwar auch nicht schlecht, aber die „klassische“ ist eben die von Santiago über Leon und Burgos, Pamplona und Orreaga nach Frankreich bzw. umgekehrt. Hier stehen die meisten und großartigsten Kirchen gotischer und romanischer Architektur. Und wir können bestätigen, die, die wir gesehen haben, waren mindestens genau so gut oder besser als der Kölner Dom und so manche der französischen Kathedralen.
Besonders gut ist die Markierung des Jakobweges für die Pilger. Überall gibt es Symbole der Jakobsmuschel, die einem den richtigen Weg weist. Ab und zu stehen auch große Tafeln für die Autofahrer am Wegesrand, wo darauf hingewiesen wird, dass hier der Jakobsweg läuft und dass Pilger den Weg kreuzen könnten. Und den Pilgerweg selbst fanden wir tatsächlich oft direkt neben der Straße und manchmal auch auf dem Randstreifen…
Wir fuhren also los im strömenden Regen und Frust im Hals. Ich weiß nicht, wie oft wir diesen Morgen beschlossen haben, schnurstracks nach Hause zu fahren, am besten innerhalb 24 Stunden. Aber natürlich ist das Blödsinn und im Geheimen warteten wir ja doch nur auf die Sonne…
Als erstes mussten wir erkennen, dass es fast unmöglich ist, mit dem Wohnmobil die engen kleinen Straßen abzufahren, um Brücken, Klöster, Kirchen und was sonst noch so da ist zu besichtigen. Zwei Versuche haben wir diesbezüglich unternommen. Beim ersten – in „Vilar de Donas“ – kriegte ich den Wagen noch mühsam gedreht, und mein Stoßgebet galt allen Schutzheiligen bloß keinen Gegenverkehr zu schicken. Der zweite Versuch war noch katastrophaler: erstens fanden wir die Stelle nicht, landeten aber stattdessen fast im Stall eines Bauern und mit schlammigem Auto drehten wir unter den kritischen Augen des Bauern – der wohl sein Vieh vor uns beschützen wollte - den Wagen und brausten von dannen.
Danach haben wir nur noch die Stellen begutachtet, die auf „rosa“Schildern als Sehenswürdigkeit ausgewiesen waren. Und dort fanden wir dann manchmal auch einen gerechten Ausgleich. Zum Beispiel im Kloster von Samos: Der Abt fand uns „sympatica touristas“ und öffnete uns großzügig noch mal die Tür und wir liefen schnell durch den wundervollen Kreuzgang mit dem Garten. Das war vielleicht toll, zumal dieses Kloster riesig sein muss. Ich denke, die anderen Mönche, die wir beim Abt angetroffen hatten, sahen uns nicht so freundlich wie wir ihr Kloster. Es war Mittagszeit und sie waren wohl alle hungrig und sicher wünschten sie uns sonst wohin, denn wir rochen leckeres Mittagessen und hörten Teller-Geklappere bei unserer Schnelltour.
In den Ort Puertomarin, wenige Kilometer weiter, sind wir einfach rein gefahren, da wir eine hübsche Kirche gesehen hatten. Das war dann auch etwas verzwickt, weil die einzige Straße furchtbar eng war. Aber die Kirche hatte ein hübsches Portal und war natürlich geschlossen. Und getankt haben wir mit dem „Vollservice“ des Tankstellen-Pächters und die anschließende Umrechnung von den Pesetas der Zapfsäule in Euros war dann doch der Gag.
Unsere weitere Tour ging durch die Berge, ziemlich steil und ziemlich kalt und windig war es dort oben und überall lag noch Schnee herum – aber wunderschön. Und wir sahen immer wieder – auch bei diesem lausigen Wetter – Pilger ihres Weges ziehen. Insgesamt 18 Pilger sahen wir auf unserer ganzen Strecke. Und viele waren Einzelwanderer.
Als nächstes kamen wir im 1.300 Meter hohen Örtchen „Cebreiro“ an. Auf unserer Karte fanden wir dieses Plätzchen nicht mal verzeichnet. Aber uns erschien es wie ein Wander-Knotenpunkt, denn dort befanden sich mehrere Hostals zum Übernachten. Auch Reet gedeckte Rundbauten, sog. Pallozas standen zum Übernachten bereit. Und die Kirche stammt aus dem 9. Jahrhundert und ist klein und fein. Wir haben in der Pilger-Raststätte Kaffee getrunken. Dort saßen 3 weitere Pilger-Pärchen beim Mittagessen. Das Wetter war zu dieser Zeit trocken, mit weitem Blick über die Berge und die tief hängenden Regenwolken aller Sorten. Auch wenn es an unserem Standplatz gerade mal sonnig war.
Unsere Weiterfahrt ging nach „Villafranca del Bierzo“. Dort gibt es drei! Kirchen und ein Schloss. Dort einen Parkplatz zu finden war haarsträubend und stressig für die anderen. Ich war die engen Gassen und die Frage, komme ich durch oder nicht, satt und habe einfach „draufgehalten“. Die anderen haben ihre Spiegel eingeklappt und irgendwie ging es für alle dann doch weiter. 
Und dann fanden wir sogar einen Parkplatz, zwar weitab aber immerhin. Zu Fuß marschierten wir durch enge Straßen und landeten vor einer Kirche, die – oh Wunder offen war. DAS war ein echter Hammer! Eine romanische Kirche mit sehr massiven Säulen und sehr vielen goldenen Kunstschätzen – einfach so in der Kirche. Außer Handwerkern war niemand dort und so blitzten wir verbotenerweise mit unseren Kameras was die Batterie hergab. Diese Kirche hat mir wirklich gefallen, so wuchtig, so ehrlich, so markant.
Die nächste der Kirchen die wir dann aufsuchten, war wieder verschlossen. Nur die seitliche Wein-Bodega war vermutlich offen (ich dachte immer, in Kirchen wird nur Wein angeliefert?). Auch die nächste Kirche war verschlossen und da es wieder zu regnen anfing, schenkten wir uns das Schloss.
In Villafranca del Bierzo gab es einen Campingplatz und wir fuhren hin – an der A… der Welt und so war dann auch der Platz. Nach einigem Überlegen entschlossen wir uns, nicht dort zu bleiben, obwohl es mittlerweile nach 17:00 Uhr war. In Astorga, ca. 30 km weiter gab es den nächsten Camping-Platz und so fuhren wir noch das Stück weiter. 
Dazu muss man noch sagen: ab Piedrafita (nach Cebreiro) gibt es die Autobahn A-6 die mit wechselnden Bezeichnungen bis Astorga geht – kostenlos! Sie ist schnell und bietet einen phantastischen Blick von den Bergen runter ins Tal und auf die gegenüberliegenden, bunten Hügellandschaften! 
In Astorga fuhren wir erst mal auf den Bus-Halteplatz, weil der auch mit Schildern ausgewiesen war und gegenüber der Kathedrale lag. Manchmal sind wir halt Bus und manchmal PKW. Heute wollten wir Bus sein. Das sah allerdings die Parkplatz-Leitung dort ganz anders und forderte uns per Lautsprecher auf, den Platz zu räumen. Es war nur ein kleiner Nebenplatz, wir konnten kein spanisch und um die Uhrzeit kam bestimmt kein Touristenbus mehr – aber Ordnung muss halt auch in Spanien sein! Um die Ecke fanden wir dann ein neues Plätzchen.
Die Kathedrale in Astorga ist ebenfalls großartig und unbedingt einen Besuch wert. Neben der eigentlichen Kathedrale befindet sich noch eine weitere „ Kiche“ von Gaudi (der, der in Barcelona die Kathedrale gestaltet hat). Ist ein Museum und war natürlich geschlossen. Dazu gibt es noch eine alte und eine restaurierte sehr schöne Stadtmauer, die man überquert, wenn man zur Kathedrale geht. Wir hatten zusätzlich das Glück, noch ein bisschen Sonne abzubekommen. Denn kalt ist es hier in der Gegend allemal, selten mehr als 10-12 Grad.
Fazit: Diese Jahreszeit ist absolut falsch für unseren Trip. Schade ist es auch, dass die meisten Kirchen und Sehenswürdigkeiten geschlossen sind – ist halt absolut keine Touristen-Saison!
Verpasst haben wir heute mit Sicherheit vieles und viel Tolles. Und Frust haben wir auch. Der einzige Trost ist, dass wir bestimmt so schnell wie möglich alles nachholen. Auch, weil hier eine Super-Landschaft vorherrscht, die uns unterwegs immer wieder verzaubert hat.

21.3.2006
Ein Tag im spanischen Burgos

Burgos gibt es laut Plan zwei Campingplätze und einen hatten wir ja dann auch gefunden. Dass wir müde bis zum Umfallen waren und voll von Erlebnissen des Tages war eine Sache. Vor verschlossenen Campingplatz-Toren zu stehen war die andere.
Auf der Fahrt durch Burgos hatten wir festgestellt, dass hier anscheinend kein Mangel an Strom besteht – wenn man die großzügige Beleuchtung aber wirklich jeder einzelnen Stelle und Gasse und rechts und links entlang des Baches durch die Stadt, als Basis nimmt. Und natürlich war auch der Campingplatz-Vorplatz hell erleuchtet. Zu unserer Erleichterung. Wir konnten somit gut und beruhigt vor dem geschlossenen Campingplatz-Tor nächtigen.
Heute morgen um 8:00 Uhr öffnete dann der Platz und wir meldeten uns an und bezogen einen ebenen Stellplatz und hatten auch wieder Strom, um unsere Batterien für die Fotokameras endlich aufzuladen.
Dass es die ganze Nacht regnete versteht sich von selbst. Von diesem Platz „Fuentes Blancas“, den wir im übrigen als empfehlenswert einstufen, (überall warmes Wasser und extrem sauber und mit 15 Euro bezahlbar), geht alle 4 Stunden ein Bus ab in die Stadt. Das Ticket kostet pro Person 75 cent. Da wir ja keinen Strom in der vergangenen Nacht hatten und von gestern noch Bilder auf den PC abladen und alle Batterien neu laden mussten, kam uns das gerade recht. Unser Bus ging um 12:45 Uhr und zurück wollten wir sowieso mit der Taxe, weil wir einfach frei entscheiden wollten, wann wir genug gelaufen und geguckt hatten. Vom Bus-Fahrplan im 4-Stunden-Rhythmus abhängig zu sein, ist Stress.
Es regnete in Strömen, als wir hier mit dem Bus abfuhren. Aber bei Ankunft in der Stadt geschahen zwei Wunder: 1.) der Busfahrer chauffierte uns mit seinem leeren Bus direkt zur Kathedrale, obwohl das gar nicht auf seiner Route lag und 2.) just als wir ausstiegen, schien die Sonne. Und die blieb uns erhalten während unseres gesamten Aufenthaltes in Burgos!
Als erstes wollten wir natürlich gleich die Kathedrale besichtigen. Aber da kann man nicht so einfach rein, nein, dafür zahlt man erst mal 4.- Euro Eintritt! Finde ich unverschämt! Überall in Europa, auch in Rom - betritt man Kirchen als Gläubige oder Neugierige und selbstverständlich ist das Haus Gottes kostenlos. Nur in Burgos nicht! Und der allergrößte Hammer war dann noch der, dass die Ticketverkäufer die Bude dicht machten – hatten Mittagspause – und erst ab 16:00 Uhr wieder da waren.
Wir sind dann um die Kirche herumgelaufen und fanden eine offene Tür – offensichtlich für Leute die beten wollten, denn es standen zwei kleine Kapellen offen. Der Rest der Kirche war gesperrt – wegen Bauarbeiten! Alles war mit grünen Plastikwänden abgesperrt und die Handwerker liefen im Dutzend durch die Kirche. Und natürlich auch einzelne Gruppen, die wohl zusätzlich für diese Sondergenehmigung löhnen mussten, wie ich an dem Ticket- Schalter mitbekommen hatte.
Für mich bedeutet dies, man zahlt 4 Euro ungerechtfertigten Eintritt in die Kathedrale und kann dann wegen Bauarbeiten nicht mal die Hälfte der Kirche besichtigen. Und weder fotografieren noch filmen ist erlaubt. In anderen Kirchen und Kathedralen hat man - meist gerechtfertigt -immer nur was gegen Blitzlicht! Wir waren ziemlich sauer. 
Aber diese Stadt bietet auch noch andere, geschlossene Kirchen und Denkmäler und schöne Plätze, nette Cafes und Atmosphäre.
Bei der heutigen, unerwarteten Sonne, war die Welt dann auch wieder eher in Ordnung. Und nach unserem Schlendern über Einkaufsstraßen, Geschäftsvierteln und einfach hübschen Gassen und dem Kauf von 3 Dosen Mahou-Bier in einem Tante-Emma-Laden, schnappten wir uns ein Taxi und fuhren für 7 Euro wieder die 3 Kilometer nach außerhalb von Burgos auf unseren Camping-Platz. Und soll ich Ihnen was sagen? Hier hat sogar die kleine Campingplatz-Kneipe auf und Tische und Stühle stehen vor der Türe zum Verweilen.
Wir haben unser Wohnmobil erst mal gut im Sonnenschein durchgelüftet. Bei Regen ist es leider nicht so einfach, feuchte Spültücher, Handtücher oder auch Klamotten trocken zu bekommen.Aber eine Stunde später war die Herrlichkeit schon wieder vorbei – es regnete wieder in Strömen. Nun sitzen wir hier, vervollständigen unsere Tagesberichte, sortieren unsere Bilder, trinken ein Chemiebier und haben die Faxen dicke. Wir werden morgen mal wieder schnellstens den Heimweg antreten. SO macht es keinen Spaß. 
So fahren wir morgen erst mal zur französischen Grenze – den Rest des Jakobwegs sparen wir uns. Wohl möchten wir – je nach Wetter - via Loire in Frankreich nach Hause fahren. Das dauert aber insgesamt auch noch mindestens drei Tage...

22.3.2006
Rückfahrt von Nordspanien nach Frankreich bis an die Loire

23.3.2006
Von der Loire im "Sturzflug" über Paris nach Hause wegen Kälte und Regen

24.3.2006
Aus - und Aufräumen und Säubern des Wohnmobils!

25.3.2006
Wieder entspannt zu Hause!


Woche:

01 Hinfahrt 02 Oliva/Valencia 03 Oliva 04 Oliva 05 Guadalest

06 Oliva 07 Cartagena 08 Tarifa 09 Lissabon 10 Galicien