Von Lyngvaer über die 815/818 zum Fischerdorf Ballstad

Wir stehen wieder mit der Nase am Wasser. Und zwar im Hafen von dem Fischerort Ballstad. Im Internet bzw. in einem Verzeichnis für Campingplätze hatten wir gelesen, dass es hier im Hafen nicht nur Fischerhäuschen zum Mieten gibt, sondern eben auch einige Stellplätze für „Bobils“ vorhanden sind. Auf diesem Gelände sind viele hübsche rote Häuschen, die gemietet werden können. Wir waren relativ zeitig hier, so dass wir einen der begehrten Stellplätze erwischten! Die Dame an der Rezeption war sehr freundlich, sprach ein paar Worte Deutsch und meinte, dass wir durchfahren sollten bis zu der Schiffsanlegestelle. Klar, haben wir gemacht. Von hier aus haben wir einen absoluten Blick über die gegenüberliegende Hafenseite und natürlich auch auf die Fischerboote in der Nähe. Ja, der Platz gefällt uns wieder einmal. (380 Nok incl. Strom und gutes Wlan) Und schon überlegen wir, ob wir eine Nacht anhängen sollen. Aber, wie immer, entscheiden wir dann morgen. Bei der Ankunft fuhr gerade ein Fischerboot ab, das auch einige Touristen mit an Bord hatte. Und wir konnten später dann auch ihre Rückkehr mitbekommen und deren Fangergebnisse. Die Rezeptionistin hatte uns empfohlen, im Ort Fischgerichte zu essen, da die Auswahl sehr groß und gut wäre. Oje, Dagmar isst keinen Fisch. Und ich kann doch nicht immer Dagmars Portionen mitessen, lach!

Im Vergleich zu gestern ist der Platz hier natürlich total anders. Gestern waren unzählige Mobilisten auf dem Platz in Lyngvaer, der in Parzellen angeordent ist. Hier sind es nur einzelne Stellplätze, umgeben von Fischerhäuschen. Und wir konnten gestern auch beobachten, dass sehr viele junge Menschen mit Zelt und PKW unterwegs sind. Es macht Freude zuzusehen, wie sie ihre Reisen managen. Sie organisieren alles Notwendige und scheinen kaum Ansprüche zu haben. Toll, das zu erleben. Ganz besonders konnten wir gestern einige junge Menschen beobachten, die den Klettersport ausüben. Schutzhelme und Seile und Haken hatten sie in ihrem Gepäck. Unterwegs hatten wir gestern bereits einige Kletterer in einer Felswand gesehen. Heute sahen wir wieder an einer Felswand eine kleine Gruppe, die an einem Überhang trainierte. Wenn man sowas erlebt, kommt wieder der Gedanke auf, „jung“ sein ist herrlich. Eindrucksvoll wenn junge Menschen so leben!

Wir sind heute dann nicht über die E10 gefahren, sondern haben die Nebenstrecke über die 815 gewählt, um nach Leknes zu kommen und dann allerdings weiter über die 818 bis nach Ballstad, dem Fischerort. Es war wieder einmal eine superschöne Strecke, die wir da gewählt hatten. Vorbei an Felsen, manchmal sahen wir kleine Sandstrände, aber wir fuhren fast immer am Fjord entlang. Die Felsen hatten auf dieser Strecke dicke Brocken bereits nach unten abgesondert, die sich gelöst hatten … ja, manchmal spalten sie sich innerhalb langer Zeitabschnitte aufgrund von Erosion durch Wind, Wasser und Wetter. Und das Ergebnis sieht man dann in unterschiedlichen Größen nahe der Straße. Die größten Brocken waren wohl viele Meter hoch und unbekannte Tonnen schwer. Nicht nur einmal wurden wir per Verkehrsschild auf Steinschlag hingewiesen. Uns machte es große Freude, durch diese Landschaft zu fahren. Irgendwann sahen wir jedoch dann nicht mehr die eckigen Felsbrocken, sondern plötzlich eine Menge abgerundeter Steine. Da hatte wohl das Wasser … oder Eis… mitgewirkt und die eckigen Felsstücke zu abgerundeten Steinen bearbeitet. Nein, ich habe diesmal keine Muster mitgenommen. Meine Kiste ist doch schon übervoll damit, lach!

Allmählich mussten wir auch wieder einmal tanken. Das ist immer ein Ratespiel… mit oder ohne Automat tanken. Diesmal funktionierte es wieder ohne Automat. (Diesel 20,35 Nok/Liter… 1,75€). Übrigens haben wir in Leknes wieder einmal eingekauft. Man muss die Gelegenheit nutzen, wenn man in größeren Orten ist. Wieder einmal musste „Rema 1000“ dran glauben. Aber das Angebot dort ist groß und die Preise noch bezahlbar, auch wenn Norwegen insgesamt extrem teuer für uns Mitteleuropäer ist!!! Und dann sahen wir einen Pizzaladen. Nach Pizza war uns plötzlich ganz besonders! Wir steuerten darauf zu und bestellten wunschgemäß mit Käse, Schinken und Bacon für to go! Die waren  richtig gut und lecker. Bezahlt haben wir 230 Nok für Klein und Medium (20 €).Jetzt träume ich nur noch von einem großen Vanilleeis mit frischen Himbeeren und ganz viel Sahne.

Den Rest des Tages haben wir hier im Hafen mit viel Sonne verbracht. Es gibt viel zu beobachten, insbesondere die pfiffigen Möwen, die um ihre Nahrung kämpfen. Morgen wird wieder ein toller Tag! 


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