Das andere Schweden: Die Schärenküste im Westen

Tage ohne festen Plan können auch sehr interessant sein. Heute war ein solcher Tag. Heute haben wir die andere Seite von Schweden kennengelernt, im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht nur der Osten Schwedens ist schön, nein, der Westen hat es richtig in sich. Klar, wir wussten, dass es hier auch die Schärenküste gibt. Aber das Ausmass, das wir heute erlebt haben, hatten wir uns so toll nicht vorgestellt.

 

Letzte Nacht haben wir nach langer Zeit wieder einmal auf einem typischen Stellplatz in Grebbestad übernachtet. Ein großer Platz, geordnete Stellflächen und von vielen, vielen Norwegern besucht. (Und nebenbei auch noch relativ preiswert mit 299 SEK. Zahlung per Kreditkarte dann an einem Automaten.) Und was für die Norweger (und auch Schweden) vorwiegend typisch ist, ihre Mobile sind überdurchschnittlich groß. Da kommen wir uns mit unserem alten Karmann-Mobil direkt winzig vor. Aber wir haben auch feststellen können, dass mehr Leih-Mobile unterwegs sind als wir ahnten. Da haben natürlich die wendigen Sprinter ihre Nase vorn. Vor allem ist der "Roadsurfer" viel zu sehen! Ein Fahrer von ihnen berichtete uns, dass es letztlich preisgünstiger wäre, ein Mobil zu mieten als es ständig irgendwo stehen zu haben und mit laufenden Kosten belästigt zu werden. Der Gedanke ist nachdenkenswert!

 

Ursprünglich hatten wir uns für heute vorgenommen, bis Göteborg zu fahren, um dort eine Fähre nach Dänemark (Frederikshavn) zu nehmen. Da wartet nicht nur die Ostsee auf uns, sondern auch die Nordsee. Und dann fuhren wir mal am Morgen gemächlich los. Der  Blick auf die Landkarte genügte, um uns nicht für die E6 zu entscheiden, sondern die Nebenstrecken, die uns nach Süden bringen sollten. Wir mussten nur acht geben, dass wir nicht in Sackgassen/-straßen gerieten, die dann lange Umwege von uns verlangten. Auf Inseln ist ja alles möglich. Und was war wieder einmal? Ja, die Felsen wurden immer größer und kamen uns auch immer näher. Und manchmal wechselten sie auch die Farben. Von dunkel bis schwarz, von rot bis grau gab es alle Schattierungen. War es wirklich immer Granit? Und uns faszinierte noch etwas. Die Welt der Vögel, die wir allerdings nur aus der Ferne sehen konnten. Wir sind, was Biologie angeht, keine Spezialisten, aber Enten können wir schon von einer Möwe oder einem Kormoran unterscheiden. Von allen gab es viele zu sehen.

 

Und dann machten wir einen Fotostopp und sahen eine Tafel mit Hinweisen. Und in einer kleinen Box gab es dazu sogar Prospekte. Ohne Frage, wir guckten und nahmen einen mit. Da fiel uns zum ersten Mal der Begriff Smögen ins Auge. Ja, das sah gut aus und der Text klang noch besser. Das wollten wir natürlich sehen. Also die Landkarte genommen, den Ort/die Stelle gesucht und nix wie da hin. Eine Halbinsel, die einen Zugang hat, aber eigentlich keinen Ausgang. Also eine „Sackinsel“. Das störte uns nicht. Wir fuhren hin, laut Navi bis zum letzten Punkt und… staunten und waren sprachlos vor Begeisterung. Soviel Schönheit an einer Stelle… ist eigentlich ungerecht. Felsen, soweit das Auge reichte. Dazwischen natürlich die typischen Fischerhäuschen und eine wunderschöne Fjordlandschaft. Zwischen den Felsen gab es dann eine Steintreppe, die wir selbstverständlich hoch gegangen sind. Und dahinter verbarg sich eine kleine Felsen-Wunderwelt.

Jetzt ist schon klar, da werden wir bestimmt irgendwann wieder sein. Der Ort Smögen gehört zur Region Bohuslän, DAS Urlaubsziel im Westen überhaupt! Das war ein toller Tag heute. Und morgen? Wir machen wieder das Beste daraus, lach! 😉😂.

 

„ Schwedens sonnenverwöhnte Westküste gehört zur Provinz Bohuslän. Verantwortlich für den Namen der Region ist die Festung Bohus in Kungläv, die im Verlauf des 14. Jahrhunderts erbaut worden war. Die Küste Bohusläns erstreckt sich von Schwedens zweitgrößter Metropole Göteborg bis an die Grenze zu Norwegen. Charakteristisch für die Küstenlandschaft sind Tausende Inseln mit schroffen Schären, sowie von Wind und Wetter glatt geschliffenen Felsen.

Schicke Badeorte und mondäne Küstenstädte sind in die malerische Küstenlandschaft genauso eingebettet wie urig anmutende Fischerdörfer, in deren Häfen von Möwen umkreiste Fischkutter und unzählige Boote liegen.“ Zitat

 

Inzwischen sitzen wir im WoMo auf dem großen Hafen-Stellplatz in Henan. Auch ein typischer Stell- und kein Campingplatz. Er ist groß, hat wieder geordnete Plätze, man bezahlt (190 SEK incl. Strom) per Automat und Kreditkarte und hat alles. Nur kein WiFI. Und er ist  inzwischen fast voll mit Mobilen.!

 

https://www.schwedentipps.se/bohuslaen/smoegen/

http://schweden.rocks/regionen/westschweden/

https://www.schwedenliebe.com/de/regionen-in-schweden/ferienhaus-bohuslaen


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Kommentare: 2
  • #1

    Thomas (Sonntag, 06 August 2023 21:39)

    Die beiden Bilder mit den gelben Blüten - das sieht mir sehr nach dem Jakobs-Greiskraut oder auch Jakobskreuzkraut aus. Hochgiftig für Kühe und Pferde, zerstört die Leber. Die Milch der Stängel davon hat mir eine Brandblase in der Hand beschert! Das Zeug kann man nur ausreißen und verbrennen; die Samen bleiben viele Jahre lang keinfähig. Eine richtige Landplage. LG Thomas

  • #2

    TM Anni (Montag, 07 August 2023 08:22)

    Hallo Thomas.
    Vielen Dank für den Hinweis. Wir kennen uns da weniger aus und sind im Nachhinein froh, dass wir nur fotografiert und nicht angefasst haben.