Teil III: Es geht weiter ... Von Cheela Plains bis Broome (Australien)

Gastbeitrag von Beate: UnterwegsmitBeate.de

 

08. Tom Price: Tourist Park

 

https://summerstar.com.au/caravan-parks/tom-price

 

 Im 3 Kilometer vor Tom Price gelegenen Tourist Park ist das Rückwärts-Einparken Pflicht, aber ansonsten ist alles ziemlich entspannt. Wir stehen wieder im Schatten (bereits nach der zweiten Übernachtung kamen wir auf die hervorragende Idee, die Campingplätze nicht zu spät anzufahren, damit wir noch einen schattigen Platz bekamen), wir haben wieder nette Nachbarn, und eine Bande von Galahs (Rosakakadus) beweist eindrucksvoll, warum man sie auch "Schnatterkakadus" nennt. 

09. Karijini NP: Dales Gorge Campground

 

https://parks.dpaw.wa.gov.au/site/dales-gorge-campground

 

Ein schöner, typischer Nationalpark-Campingplatz: wild, rot und staubig, mit gelbem Gras und den ersten Blumen der Saison; hier ist man wirklich mitten in der Natur und hat viel Platz um sich herum. Hier gibt es keine elektrische Beleuchtung, dafür aber die berühmten "Aussie Long-Drop"-Toiletten, und wer unbedingt duschen will, kann dies im 11 Kilometer entfernten Karijini Visitor Centre tun.

 

 

Die meisten Besucher finden jedoch schöner, in einen der Naturpools zu springen, die man auf einer Wanderung durch die Dales Schlucht erreicht. Der Fern Pool ist besonders schön, aber als wir die ganzen Leute sehen, die hier mit ihren bunten Schwimmnudeln herumplantschen (wie muss das erst in der Hauptsaison sein?), vergeht uns die Lust am Baden. Wir suchen uns lieber einen ruhigen Platz und genießen die großartige Landschaft: die roten Felsen mit den weißstämmigen snappy gums (Geistereukalyptus), das Grün der Büsche, das Türkis des Pools und die weiße Gischt der Wasserfälle.

 

 

Der Abend hält ein ganz besonderes Highlight für uns bereit: Phill Witt, Hobby-Astronom und Gründer von Remtrek Astronomy (http://www.remtrek.com.au/), hat auf dem Campground mehrere Reihen Stühle und drei verschiedene Teleskope aufgestellt und erklärt uns in einer großartigen und kurzweiligen, zweistündigen Show den südlichen Sternenhimmel. Und während Phills Laserpointer über den nächtlichen Himmel wandert, lernen wir sie "alle" kennen, von Alpha Centauri bis zum Sternbild Skorpion. Durchs Teleskop betrachtet beeindrucken mich besonders das funkelnde Schmuckkästchen im Kreuz des Südens und Jupiter, der heute zwei blaue Farbbänder trägt.

 

Eine wunderbare "astronomische Nacht" – und sie endet themengerecht mit einem Riegel Milky Way, den Phill jedem Teilnehmer zum Abschied schenkt.

Auf dem Weg zurück zur Küste bestaunen wir die kilometerlangen Züge, die zwischen den Eisenerzminen der Pilbara und Port Hedland pendeln. Zum ersten Mal sehen wir hier auch unzählige Road Trains, diese Sattelschlepper mit mehreren Anhängern und bis zu 60 Metern Länge. Sie fahren zwar ziemlich schnell, aber trotzdem ist man ab und zu gezwungen, sie zu überholen. Da heißt es, ein gutes Auge auf den Gegenverkehr und starke Nerven haben.   

 

Port Hedland wurde binnen kürzester Zeit zum größten Exporthafen für Eisenerz und ist nicht sonderlich attraktiv. Trotzdem beschließen wir, hier 2 Nächte zu bleiben, um den roten Staub aus Karijini abzuwaschen und unsere Klamotten wieder einmal einer Waschmaschine anzuvertrauen. 

10. Port Hedland: Discovery Parks

 

http://www.discoveryholidayparks.com.au/caravan-parks/western-australia/pilbara-port-hedland

Reisetagebuchnotiz: " … ein Caravan-Park der Schilder (Dos und Don'ts); allein in den Waschräumen für Ladies zähle ich 13 Stück! Ziemlich laut ist es auch hier; ständig läuft mindestens einer in Khaki-Shorts herum und pflegt das Gelände: mit Rasenmäher und Laubsauger und Kehrmaschine. Bis jetzt haben wir noch keinen solch' ordentlichen Campingplatz gesehen, hier trocknen sogar die frisch gewaschenen Wischmopps ordentlich aufgereiht in der Sonne."

 

So richtig gemütlich finden wir das alles nicht – und machen uns schon am frühen Morgen auf den Weg zum Eighty Mile Beach. 

11. Eighty Mile Beach: Caravan Park

 

http://www.eightymilebeach.com.au/

 

"There are no strangers at Eighty Mile Beach, just friends you haven't met yet!" wirbt der Campingplatz auf seiner Homepage – und genauso empfinden wir das auch vom ersten Moment an. Hier grüßt dich wirklich jeder lächelnd, hebt dabei lässig einen Arm oder nuschelt ein freundliches "Ha ye goin'?"*     

 

Der Caravan Park bietet 150 schattige Rasen-Stellplätze, alle mit Strom- und Wasseranschluss, und ein kleiner Laden versorgt die Camper mit den wichtigsten Sachen, denn der Caravan Park liegt ziemlich abgelegen.

Der Stellplatz mit Stromanschluss kostet hier 45 A$, was wir für australische Verhältnisse angemessen finden; im Durchschnitt zahlten wir für eine Übernachtung 41,5 A$ (27 Euro).

 

Laut Vermieter dürfen wir mit unserem Camper nicht mehr als 12 Kilometer "unsealed road* fahren, um einen Campingplatz zu erreichen. Da hatten wir Glück, denn die Schotterstraße, die uns nach dem Abbiegen vom Great Northern Highway zum Caravan Park führte, ist nur 10 Kilometer lang. Und dann sind es vom Campingplatz nur noch 50 Meter Fußweg bis zu dem 220 km langen Strand, einem Paradies für Muschelsammler und einem beliebten Treffpunkt zum Sonnenuntergang.

 

Nach wieder einer lausig kalten Nacht mit viel Wind machen wir uns auf Richtung Broome. Wir haben nicht mehr viel Diesel im Tank und müssen feststellen, dass zu der angekündigten nächsten Möglichkeit des Tankens offensichtlich nur eine 23 Kilometer lange Schotterstraße führt. No way. Also heißt es durchhalten bis zum nächsten Roadhouse. Bedeutet: über 100 Kilometer lang spritsparend fahren (langsamer fahren, nicht überholen, A/C ausstellen …), bangen und Bestellungen ans Universum schicken.

Sämtliche Maßnahmen zusammengenommen halfen dann auch, und quasi auf den letzten Liter Diesel landeten wir im Roebuck Plains Roadhouse.

 

Ach, ich liebe diese australischen Raststätten, aber das Roebuck Plains Roadhouse habe ich besonders ins Herz geschlossen. Mit seinem netten Shop, mit dem urigen Restaurant und der Bar, mit den blitzsauberen, modernen Toiletten, dem freundlichen Service und mit seinem üppigen "All Day Breakfast", das wir uns auf den Schreck hier gönnten. Aber ganz besonders liebe ich es, weil wir hier unseren Tank wieder einmal randvoll mit Diesel packen konnten.

 

 

12. Broome: Cable Beach Caravan Park (8 Millington Road, Cable Beach)

https://www.cablebeachcaravanpark.com.au/  

Von Anfang an fühlten wir uns hier nicht besonders wohl, denn der Platz ist sehr groß, staubig und ungepflegt, laut und irgendwie kruschelig. Man hockt ziemlich eng aufeinander, und dass man uns in die hinterste Ecke verbannte, machte das Ganze auch nicht besser. Toiletten und Duschen waren zwar ok, aber den Rest gab mir die keimige Camp-Küche; da musste ich erst einmal Essensreste wegkratzen und putzen, ehe ich unser Geschirr spülen konnte.

 Da wir etwas länger in Broome bleiben wollten, checkten wir am nächsten Tag ohne Bedauern aus – und 650 Meter weiter gleich wieder ein, in den Tarangau Caravan Park.

 

 

 

13. Broome: Tarangau Caravan Park (16 Millington Road, Cable Beach)

 

http://www.tarangaucaravanpark.com/

 

Freundlich, schattig und leise sind die ersten Adjektive, die mir zu diesem Campingplatz einfallen. Die Frangipani-Bäume stehen in voller Blüte, und ab und zu kommt der Eismann in seinem rosafarbenen Wagen vorbei. Ein idealer Ort, um zu entspannen.

 

Hier in Broome, dem touristischen Zentrum der Kimberleys, verbringen wir ganze vier Tage. Wir sehen uns einen Film im ältesten (Freiluft-) Kino Australiens an, sitzen in Chinatown bei Bananenbrot mit Butter und dem unvermeidlichen flat white in einem Straßencafé, besuchen Galerien, kaufen Postkarten und thongs*, besichtigen die farbige Felslandschaft am Gantheaume Point und den japanischen Friedhof, fotografieren Kamele am Strand, gehen zum Thai essen und hängen auf dem Campground ab. Nicht zu vergessen, der Besuch in der Maui-Filiale, wo wir unsere Bettwäsche und die Handtücher gegen frische austauschen. Was auch dringend nötig war.  

 

Wir haben die Hälfte der Strecke nach Darwin hinter uns, freuen uns und sind gespannt auf das, was da auf den nächsten 3000 Kilometern noch alles kommen mag.

  

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Fortsetzung folgt:  von Broome bis ...!