Teil V: Beate berichtet aus dem Northern Territory (Australien)

Gastbeitrag von Beate: unterwegsmitbeate.de (Fortsetzung)

 

18. Timber Creek Hotel Caravan Park

https://northernterritory.com/katherine-and-surrounds/accommodation/timber-creek-hotel--caravan-park

 

In dem zum Hotel gehörenden Caravan Park kostet ein Stellplatz mit Stromanschluss nur 33A$, für die man zudem viel geboten bekommt: uralte, große Bäume voller Flughunde, ein großes Restaurant, in dem man sehr gut essen und eine Bar, in der man ein Sixpack Bier kaufen kann, wenn der Kühlschrank im Camper leergeworden ist. Die Duschen sind zwar etwas eng, aber das Personal ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Als etwas grenzwertig empfand ich die zweimal wöchentlich stattfindende Krokodil- und Milanfütterung an dem kleinen Billabong* des Platzes. Aber es war eine nette Abwechslung, und den teilnehmenden Kindern machte es großen Spaß.

 

Nachdem wir in der Morgendämmerung von großen und schweren auf unseren Camper fallenden Samen geweckt wurden (die Flughunde!) und nach einem kräftigen Frühstück ging es weiter zum Zwischenstopp nach Katherine. 

 

19. Katherine: Boab Caravan Park

http://www.boabcaravanpark.com.au/

Direkt an der Straße gelegen und ziemlich eng und klein. Hier werden organisierte Touren angeboten, z. B. Bootstouren durch die Katherine Gorge. Nichts für uns; das wollen wir direkt im Nitmiluk NP erledigen und steuern am nächsten Tag auf den dortigen Campingplatz.

Allerdings nicht ohne vorher der "Top Didj Cultural Experience & Art Gallery" einen Besuch abzustatten.

Die "kulturelle Erfahrung" findet nur nach Voranmeldung und bei einer entsprechenden Interessentenzahl statt, aber wir stöbern und kaufen mit Freude unsere ersten Mitbringsel in dem Shop, besuchen die urige Toilette – und lassen uns im Garten von einem zahmen und neugierigen Wallaby verzaubern.

20. Nitmiluk NP Campground

 

https://nt.gov.au/leisure/parks-reserves/find-a-park-to-visit/nitmiluk-national-park#.U5ag9HV53UZ

 

Groß und schattig und voller Vogelstimmen. Zutrauliche Kookaburras.

 

 Auf der Restaurantterrasse kann man gemütlich speisen und im großen Pool und drumherum entspannen. Wenn er denn nicht ständig von zwei Großfamilien in Beschlag genommen wird.  

Wir buchen eine morgendliche Bootstour durch zwei der Schluchten des Katherine River – und ich bin etwas enttäuscht. Katherine Gorge hatte ich mir uriger, dramatischer vorgestellt. Der kurze Fußweg, den man zwischen den beiden Schluchten zurücklegen muss, ist fast schon peinlich mit seinen ganzen Sicherheitsvorkehrungen, aber das mag in der Regenzeit anders aussehen. Und die zerklüfteten und teilweise über 60 Meter hohen Sandsteinwände der Schlucht sind zwar schön, halten aber keinen Vergleich mit den nur halb so hohen Wänden der Geikie Gorge in der Abendsonne aus. Dass wir die erste Hälfte der Tour gegen die noch ziemlich tief stehende Morgensonne fahren müssen, macht die Schlucht auch nicht unbedingt interessanter, schon gar nicht für die Fotografin.

Dem Boot entstiegen begeben wir uns wieder in den Camper und fahren zur Mittagsrast zur zweiten Attraktion des Nationalparks, den Edith Falls (Leliyn). Hier ist es landschaftlich traumhaft schön mit mehreren Pools, Wasserfällen und einer tropischen Vegetation. Angesichts des 2,6 Kilometer langen Wanderwegs und der Hitze ziehen wir es allerdings vor, auf den Upper Pool zu verzichten und uns am Kiosk des Campingplatzes eine eiskalte Cola reinzuziehen. Und ein frisch zubereitetes vegetarisches Sandwich der Spitzenklasse.

21. Pine Creek Railway Resort

 

http://www.pinecreekrailwayresort.com.au/

 

Wunderschöne, gepflegte und interessante (Eisenbahnthema!) kleine Anlage mit gemütlichen Hütten zwischen blühenden Sträuchern und kleinen Palmen, mit Pool und Shop und großen Dusch-räumen, mit einer Bar und einem Restaurant.

 

Wen stört es da schon, dass die Stellplätze sehr spartanisch und nahezu schattenlos sind? Wir machen das Beste daraus, ziehen uns mit ein paar eiskalten Getränken an und in den Pool zurück und warten, bis die Sonne weitergewandert ist und wir wenigstens im Schatten des Campers sitzen können. 

Juni scheint der Monat der Festivitäten hier im NT zu sein. Das dreitägige Goldwäscher-Fest in Pine Creek ersparen wir uns jedoch, nachdem wir den Flohmarkt auf der Dorfwiese gesehen haben und fahren weiter Richtung Litchfield Nationalpark.

 

In Adelaide River machen wir Rast und staunen nicht schlecht über das 350 Seelen-Dorf, das angesichts von Festvorbereitungen aus allen Nähten zu platzen droht. Tagebucheintrag: "Rock-am-Ring-Feeling. In den nächsten Tagen findet hier die dreitägige Adelaide River Show statt, in der sich alles ums Reiten und Feiern dreht. Alles, was irgendwie nach einem Pferd aussieht, nach einem Trailer oder einem Zelt hat sich auf dem riesigen Festgelände versammelt. Dazwischen jede Menge Eskies* sowie ausgesprochen sattel- und trinkfest aussehende Aussies. Staub und Hitze." 

 

Wir stürmen den höchstens 20 m² großen Supermarkt des Orts, gönnen uns ein Eis am Stiel und fahren weiter nach Batchelor. Batchelor mit seinen 650 Einwohnern hat eine ziemlich gute Infrastruktur. Eine Tankstelle gibt es hier und einen Tennisplatz, Schwimmbad und Sportstadion, Schule, Bücherei, drei Kirchen, ein Museum, einen General Store (Gemischtwarenladen), eine Kneipe und was-weiß-ich-noch-alles. Natürlich auch einen Wohnwagenpark.

22. Batchelor Holiday Park

 

http://www.batchelorholidaypark.com.au/

 Direkt am Litchfield NP gelegener Campingplatz. Groß, ruhig, schattig und freundlich. Schöner Grasboden. Der Pool und die Camping-küche sind zwar etwas verwahrlost, aber dafür gibt es rosagestrichene Waschräume für die Sheilas* und hellblaue für die Blokes*, und bei den Damen steht sogar eine Glasvase mit frischen Blumen.

Die morgens und abends stattfindende Fütterung von Papageien und anderen Wildvögeln ist zwar enttäuschend (vor allem Kinder und Fotografen wären gerne etwas näher als die erlaubten etwa 15 Meter herangegangen), aber alles in allem ist der Platz ein erholsames Paradies mit schattenspendenden Palmen und blühendem Hibiskus.

23. Howard Springs Holiday Park

https://big4howardsprings.com.au/

 

Wir wählten diesen unseren letzten Campingplatz wegen seiner Nähe zu Darwin, wo wir den Camper abgeben mussten – und wir fanden einen großen, aber ruhigen Platz vor mit viel Rasen, mit Palmen und zwei Pools, mit Ibissen zwischen den Wäscheleinen, einem Pfau bei den Zelten sowie einem niedlichen, neugierigen Possum, das uns in beiden Nächten besuchte.

 

Ein artenreicher Campingplatz mit Toiletten, die "all in one" sind, also mit Dusche und Waschbecken. Und hier, am letzten Tag, bekamen wir es endlich bestätigt: es gibt tatsächlich manchmal Frösche in den Toilettenschüsseln, und es macht Sinn, die Klodeckel zu schließen.

Nach 33 Tagen im Camper und einer Nacht in einem Hotel in Darwin begaben wir uns mit 10 australischen Mitreisenden auf eine viertägige, geführte Tour im geländegängigen Kleinbus mit Anhänger. Wir verpflegten uns selbst, unternahmen Wanderungen, schwammen in Pools und lernten den Litchfield NP, den Kakadu NP und Arnhemland intensiv kennen. Aber das ist eine ganz andere Geschichte … 

**************************

 

Anmerkung von uns Travelmäusen:

Liebe Beate, ganz herzlichen Dank für deinen langen, fünfteiligen Australien-Bericht, der nicht nur uns begeistert hat!  Deine Erlebnisse werden nicht nur dir/euch unvergessen  bleiben. Auch uns bleibt so manches davon in Erinnerung, auch, weil wir den Westen Australiens vor vielen, vielen Jahren auch mit einem WoMo bereist haben und begeistert zurück kamen. Australien ist eben eine/viele Reise/n wert!