Wir sind auf dem Weg zur Insel Sao Vicente

Wir sind noch unterwegs zu den Kap Verden. Der Atlantik ist ruhig und läßt uns angenehm mit dem Schiff gleiten. Wir genießen die Zeit auf dem Schiff und lassen uns verwöhnen. Morgen früh kommen wir auf der Insel Sao Vicente an. Nach dem jetzigen Stand haben wir noch etwa 600 km vor uns. Von dort melden wir uns wieder.

Gedanken zum Tage - auf See

Wenn wir auf der Insel Sao Vicente, in der Stadt Mindelo, morgen ankommen, haben wir 60 Stunden Seefahrt hinter uns. Über eine Strecke von mehr als 1500 km. Nur Wasser weit und breit. Weit und breit absolut kein Land zu sehen. Aber Himmel und Wasserwellen satt. Und wir haben weder einen Wal noch Heringe gesehen.🙄 Und Möwen haben sich auch ferngehalten. Und mitten drin liegen wir auf dem kleinen Balkon auf unserem Schiff und genießen die Welt. Abseits von aller Zivilisation einschließlich Nachrichten. Nur eine Heuschrecke begleitet uns als blinder Passagier. Jetzt weiß ich auch endlich, wie so manche Tiere und auch Pflanzen in der Vergangenheit es geschafft haben, fremde Kontinente und unerreichbare Inseln doch zu erobern. Nämlich als blinde Passagiere, lach.

 

Während ich hier am Heck des Schiffes die Aussicht genieße, toben sich wohl die meisten oder zumindest viele Passagiere in und an den Pools auf den oberen Decks des Schiffes aus. Ich glaube, viele genießen diese Zeit tatsächlich als intensive Ferienreise mit viel Sonne und Wasser. Jeder wie er es mag. Andere wiederum besuchen immer wieder die großen Restaurants des Schiffes und lassen sich auf diese Art auch verwöhnen. Und nicht nur zu den üblichen Essenszeiten. Und dann gibt es aus meiner Sicht noch die Gruppe, die Besonderes mag und sucht. Sie besucht dann das Theater oder diverse Vorträge oder aber nimmt an angebotenen Kursen teil. Gelesen habe ich beispielsweise, was man alles mit Gin herstellen und machen kann oder auch wie man aus Kritzeleien tatsächlich ein künstlerisches Werk erstellt. Schade, ich habe mich da zu nichts durchringen können. Ist vielleicht eine Altersfrage? Oder Desinteresse? Oder einfach Bequemlichkeit? Oder es ist nicht das für mich interessante Angebot dabei? Ich genieße so heute das Nichtstun, das vielleicht später in Langeweile ausartet. Immer mit Blick auf den Atlantik.

 

Und ich mache neue Pläne. Natürlich Reisepläne. Die Welt ist so wunderschön, aber vergänglich. Und unser aller Leben ist zu kurz, um alles erleben und bestaunen zu können. Da muss man schon das auswählen, was man auf keinen Fall im Leben verpassen möchte. Und so suche ich jetzt das, was ich unbedingt noch sehen möchte und bisher nicht sehen konnte oder nicht wollte. Es muss nicht immer das große Reiseziel sein. Die Antarktis wäre für mich ein solches Ziel... aber aufgrund der Entfernung unerreichbar. Nein, so weit will ich nicht mehr. Wunderschöne Ziele waren bisher zahlreiche Inseln Europa, beispielsweise meine Trauminsel Island. Oder auch die Azoren mit ihren total unterschiedlichen Inseln. Oder auch die unvergesslichen Reisen nach New Zealand. Und damit auch eingeschlossen unsere Tour vor vielen Jahren zu den Hawaii Inseln. Und fast immer waren die Ziele mit Vulkanismus verbunden. So auch auf dieser Reise. Ja, und die kleine Insel La Palma, die ich bisher nicht kannte, hat mich vor Tagen total begeistert. Da hätte ich doch tatsächlich schon bleiben können. Aber die Neugierde, die Kap Verden kennen zu lernen, ist natürlich auch groß. Es ist immer ein ganz besonderes Erlebnis für mich, Vulkanismus vor Ort zu sehen, zu fühlen und damit auch besser zu verstehen. Nun warte ich mit Ungeduld auf den morgigen Tag, der meine Neugierde auf Neues hoffentlich befriedigt.

 


Über den Nordatlantik
Über den Nordatlantik
Unser Blick auf den Atlantik
Unser Blick auf den Atlantik

Kommentar schreiben

Kommentare: 0