Sognefjellet - totales Naturerlebnis!

Das  war heute das „non plus ultra“ der Reise. Gestern erst hatten wir eine absolut spitzenmäßige Tour mit Begeisterung hinter uns gebracht, die nicht ganz ungefährlich für Normaltouristen war. Aber sie wird unvergessen für uns bleiben. Heute haben wir da eigentlich noch eine Steigerung erlebt, allerdings auf eine ganz andere Art. Für die ca. 100 km von Lom bis Graupne, der offiziellen Sognefjelletstrecke, haben wir fast fünf Stunden gebraucht. Dabei haben wir wirklich nicht getrödelt. Morgens fuhren wir bereits gegen 8 Uhr los, nach einem kurzen Frühstück. Zunächst sah es nach einem wolkigen Tag aus und wir ahnten schon Fürchterliches. Notgedrungen schalteten wir unseren „Wettertroll“ ein, der ein gutes Wort für uns und das Wetter einlegen sollte. Und was war? `ne Stunde später waren Wolken und Nebel aus unserem Blickwinkel verschwunden. Keine Ahnung, wo sie sich hin verzogen oder aufgelöst haben 😉.

Ab Lom fuhren wir dann auf der Straße 55 südlich, immer weiter, bis wir eine Raststelle erreichten, die eine Aussichtsplattform mit einem „Infotisch“ hatte, die die Richtung und Namen der Berge auflistete. Klar, mussten wir erkunden. Etwas später kam ein Abzweig, der in den Nationalpark Jotunheimen führte. Für Wanderer unbedingt interessant. Wir fuhren aber daran vorbei. Und allmählich wurde die Landschaft spektakulär. Weite Flächen, grün-blau schimmernde Wasserflächen, kahle oder auch mit Schneefeldern bedeckte Bergspitzen. Einfach super schön! Vereinzelt waren Reste von Gletscherflächen erkennbar. Und das alles sehbar von einer relativ gut ausgebauten Straße, meist zweispurig und asphaltiert. Die gesamte Straße war gut zu befahren. Das ist im Winter natürlich nicht so. Dann liegt dort der Schnee meterhoch und die Straße ist dann auch total gesperrt. Verständlich. Der höchste Punkt der Strecke liegt bei 1434 m NN. 

Ab Graupne führt dann die Straße am Sognefjord vorbei und bergab. Die letzten Kilometer dieser Route sind wirklich lang und gehen extrem bergab. Wir hatten heute Bedenken, ob unsere Bremsen möglicherweise dabei zu heiß würden und legten sogar einen Stopp zum Abkühlen ein. Immerhin betrug die Abfahrt zwischen 8 und 10%, und das auf viele, viele Kilometer. Irgendwann erreichten wir dann auch wieder die „Unterwelt Norwegens“. Ich glaube, es waren diesmal drei Tunnel, der längste wieder einmal über 6 km lang. Und am letzten Tunnel standen wir dann direkt vor der Fähre, die uns ans andere Ufer bringen sollte nach Laerdal zum ausgesuchten Campingplatz. Als wir ankamen, stand die Fähre bereits da und wir konnten mehr oder weniger direkt auffahren. Mit uns natürlich weitere Autofahrer. Wir zahlten 86 NOK dafür per Kreditkarte. Schnell waren wir dann auf der gegenüberliegenden Seite und auch schon auf unserem Campingplatz, der direkt am Fjord liegt. Hier übernachten wir für 360 NOK incl. Strom und … alles, bereits 10 % ADAC Rabatt abgezogen. An der Rezeption saß zwar eine Norwegerin, die aber perfektes Deutsch sprach,… weil sie in Hamburg lebt und nur jetzt zur Sommerzeit diesen Job übernommen hat. Es gibt WiFi, aber wir können es leider hier nicht finden und nutzen. Eigentlich sollte es da sein. Naja, dann nehmen wir unsere Aldikarte wieder, die uns als Hotspot dient.

Unterwegs haben wir übrigens heute wieder in einer Esso-Tankstelle unseren Hamburger gegessen, der wieder lecker war. Das sind dann die norwegischen Kioske, die verhindern, das Touristen verhungern 😜. Man hätte auch Pizza oder Wurstwaren haben können. Nur… solche „Pommesbuden“ wie in Deutschland findet man hier nicht. Und Restaurants sind unterwegs auch selten. Gestern hatten wir die große Ausnahme auf dem Campingplatz in Donfoss. Die Pizzen waren aussergewöhnlich gut, aber auch nicht preiswert.

So, und morgen? Kurz und knapp geantwortet: Richtung Schweden, um Deutschland näher zu kommen.

 

https://www.visitnorway.com/listings/scenic-route-sognefjellet-%28road-55%29/205035/

 


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Kommentare: 1
  • #1

    Michaela (Mittwoch, 02 August 2023 15:39)

    Wunderschön, ich hätte fast meine Sachen gepackt und wäre losgefahren.
    Könnt ihr eurem Wettertroll zureden, dass er auch zu uns das schöne Wetter schickt? Wir haben Windstärke 6, da kann man nicht viel unternehmen.
    Kommt gut nach Schweden und genießt die kommenden Fahten auch noch.