Spanien 2010/11 - 9.bis 12. Woche

11.11.2010
Karneval beginnt auch hier. Wir aber waren heute auf dem Weg nach Benimaurell. Eigentlich wollten wir anschließend am karnevalistischen Treiben hier auf Pepe teilnehmen, aber ... Naja, es ist nicht einfach, in eine feucht-fröhliche Gruppe reinzukommen, wenn man den ganzen Tag sehr trocken die Umwelt erkundet hat. So haben wir beschlossen, den Rest des Tages weiter "trocken" zu verbringen.

In der Fotoshow haben wir einige IMPRESSIONEN des heutigen Tages zusammengestellt. 
Wir haben einige Fotos zusätzlich zum Thema OLIVEN hier zusammengestellt. 
Und wir haben hier den 0-ten Meridian auf Fotos festgehalten. Link dazu- klick an. 

 

 

17.11.2010
Geburtstagsessen beim spanischen Italiener. 

Menu del dia: 
Vorspeisen- Paella, Pasta oder Melone und Schinken
Hauptgericht-Thunfisch, Schweinekotelett oder Pizza
Nachspeise- Eis, Eis, eis, Eis ...u.a.
dazu Wein und mehr.
Überraschung: Kerze auf Tiramisu, 
die zwar ausgeblasen wurde, aber immer wieder neu entflammte!
Danke, die mich begleitet haben! Schön, dass ihr dabei wart!

 

17.11.2010 Anni´s Geburtstag

Normalerweise sind wir an unseren Geburtstagen nie erreichbar ausser via Handy. Wir sind dann irgendwo und feiern ruhig und stressfrei den jeweiligen Geburtstag.
Nur dieses Mal ging das nicht. Natürlich hätten wir irgendwohin fahren können und wären erst spät am Abend nach Pepe zurückgekehrt. Aber das wäre nicht fair gewesen den Menschen gegenüber, mit denen man hier Kontakt pflegt. Also sollte es dieses Mal eine kleine Feier sein...
Darüber hatten wir uns allerdings schon Gedanken gemacht, als wir noch durch Nord-Spanien tourten. Anni stellte sich ein Pizza-Büffet vor, hier auf dem Platz. Mit frischer Pizza, natürlich angeliefert vom Pizzabäcker, viel Salat, vielen Tischen und Stühlen, die jeder mitbringen sollte. Das Problem lag nur darin - wer isst denn gerne Pizza? Und wie halten wir diese über möglicherweise Stunden warm? und wie schön ist dann noch eine Feier, wo man essen muss, so lange das Essen warm ist und nicht so Stück für Stück, wenn mal wieder der nächste Gang kommt wie im Lokal? Und wie ist dann überhaupt das Wetter?
Mit anderen Worten - keine sooo tolle Idee. Also entschied Anni, wenn nicht die Pizza zu uns kommt, dann gehen wir eben zur Pizza ins Lokal. DAS war ne geniale Idee...
Die Einladungen wurden dann hier auf Pepe auch alle ausgesprochen, der Tisch im Lokal reserviert, und nun konnte der Geburtstag kommen.

Und er kam. Mit Regen und Wind. In unserem Vorzelt hatten wir einen kleinen Empfang eingerichtet. Aber das war halt nicht so toll, als wenn man sich draussen in die Sonne hätte stellen können. War aber nicht so tragisch, da wir ja unseren Tisch zum Mittagessen reserviert hatten. Und dahin fuhren wir dann auch gegen 12:30 Uhr mit mehreren Autos.
Das tolle in diesem Lokal ist, das Essen schmeckt allerbestens, es gibt immer "Menü del Dia" , bestehend aus Salat, Brot und Knoblauch als kleine Vorspeise, dann eine richtige Vorspeise, die immer aus drei verschiedenen Gerichten zur Wahl besteht, dann das Hauptgericht, ebenfalls mit drei verschiedenen Gerichten, und dann der Nachtisch in Form von Eis, Obst oder Pudding spanischer Art. Dazu gibt es für jeden eine halbe Flasche Wein zum Essen. 
Die Speisekarte besteht aus einem Zettel in der Hand der Kellnerin, und allenfalls in Hauptzeiten steht draussen eine schwarze Tafel auf der die Gerichte des Tages aufgeführt sind. Eine richtige Speisekarte gibt es auch, aber nur wenn jemand mittags "al la Carte" essen wollen würde... :-)
In diesem Lokal verkehren sehr viele Spanier zur Mittagszeit. Und das verheisst eine Super-Küche. Und so ist es dann auch immer wieder.

Wir also alle rein und zu unserem reservierten Tisch im Lokal. Die Vorspeise bestand heute aus Melone mit Schinken, italienische Nudeln mit Hackfleisch oder Paella mit Schweinefleisch. Alles ja schon "klitzekleine" Sachen. Wie gut, dass die Pausen zwischen den einzelnen Gerichten lang genug sind. Natürlich standen schon gemischte Salatteller, Brot und Knoblauch auf dem Tisch. Auch der Wein wurde wunschgemäss sofort gebracht.
Als Hauptgericht gab es ein Riesen-Stück Thunfisch mit sehr vielen Zwiebeln, frisch, und wie ich hörte, sehr lecker, oder ein paniertes Riesenkotelett mit spanischen Pommes und Gemüse, oder eben Pizza.(Hätten wir ne Pizzaparty auf dem Platz gefeiert, wäre spätestens jetzt mein Alptraum wahr geworden - nur einer in der Gruppe mochte heute Pizza als Hauptgericht... - liebe Anni, wir hätten an 19 übrig gebliebenen Pizzas monatelang gegessen ...)

Aber Scherz beiseite, nach dem Nachtisch, bei dem die meisten Eis und Tiramisu gegessen haben - gab es dann noch die kleine Überraschung für Anni. Die Kellnerin brachte ihr eine Portion Tiramisu, und darin steckte eine brennende Kerze. Sie gratulierte zum Geburtstag - wobei tollerweise die Gäste des gesamten Lokals beim Geburtstags-Ständchen mitsangen - gibt es so auch nur in Spanien...
Und Anni sollte jetzt die Kerze traditionell auspusten....Ihr Gesichtsausdruck war unbeschreiblich ungläubig, als sie merkte, dass sich die Kerze nicht ausblasen liess und immer wieder anging. Nix mit "ich puste mal eben"... Und so machte die Kerze samt Tiramisu ihre Runde, jeder versuchte, die Kerze endlich auszupusten, aber nix da, sie ging immer wieder an. Wir hatten viel Spass und solche Kerzen muss ich auch besorgen....toll...!
Letztendlich beendete die Kerze aber ihr Leben, weil sie einfach abgebrannt war. Und das Tiramisu fand bei Peter im Bauch eine neue Heimat.
Dass natürlich jetzt noch Kaffee und der spanische Verdauungs - Brandy fällig war, versteht sich von selbst.
Schön war, dass man zwischen den einzelnen Gängen viel entspannte Zeit hatte, miteinander zu reden und zu lachen. Und dass man sich trotzdem um nichts kümmern musste. Die Kellnerinnen hatten alles voll im Griff - plus ihrer normalen anderen Kundschaft, die ja auch Hunger hatten.
Dieser schöne Tag im Lokal ging gegen 15:30 Uhr zu Ende, und ich denke, alle hatten ihren Spass gehabt...

18.11.2010 Ein spanischer Herbst-Trip in die Berge

Heute war wieder ein Tag mit Sonne satt. Und so haben wir spontan beschlossen, anstatt schwimmen zu gehen, mal wieder in die Berge zu fahren. Gesagt, getan. 
Wir fuhren also Richtung Pego. Dort beginnen direkt hübsche Täler hinter mächtigen Bergen. Nichts dort ist uns eigentlich unbekannt. Alle Strecken sind wir schon oft gefahren, aber nie zu dieser Jahreszeit. Und so war es dann doch wieder alles neu. Vor allem der Herbst hat jetzt auch hier zugelangt. Zwar sind in den meisten Fällen noch die Oliven am Baum, ungeerntet. Aber das Obst, die Weintrauben und die Kirschen sind schon längst von den Bäumen. Die Bäume haben jetzt Zeit, ein strahlend rotes Blätterkleid anzulegen, bevor sie ihre Blätter verlieren. Und so sieht man zum Teil bis weit in die Täler hinein rote Hänge im Sonnenschein leuchten. Schön.

Wir fuhren aber erst mal wieder hoch über die "CV-712" Richtung "Vall de Ebo"-Tal. Um da hin zu kommen, muss man erst einmal eine schwindelerregend kurvige und schmale Strasse überwinden. Dafür hat man aber mit jedem Meter Höhe einen tolleren Blick aufs blaue Mittelmeer und die davor liegenden Orangen-Plantagen, die sogar bis in die Höhe rötlich leuchten. Da es vor Pego Reis-Plantagen gibt, kann man auch diese mal von oben betrachten. Und ab einer bestimmten Stelle hat man auch wieder einen schönen Blick auf die Hügel und Berge und Täler der nächsten Talseiten rechts und links der Strasse. Ist man endlich mal oben auf dem "Pass" angekommen, gehts auf der anderen Seite direkt hinunter ins Vall de Ebo Tal. Um diese Jahreszeit gibt es hier nichts Besonderes, wenn man davon absieht, dass es auf der anderen Seite des Tales und nach Überwindung von 16% Steigung eine Höhle auf Besucher wartet.

Fährt man weiter auf einer Art Hochplateau, sieht man wettergegerbte und zerklüftete Berge rings herum. Auch verlassene Almen oder zerfallene Steinhäuser aus Urzeiten.
Kurvig bleibt es, und durch eine kleine Schlucht führt der Weg auch noch bevor man an eine Kreuzung kommt. Hier geht es links ab nach "Planes", eine klitzekleine Stadt, aber mit Stadtmauer, Kirche und Kloster samt Klosterweg auf der gegenüberliegenden Seite. 
Eigentlich wollten wir dort mal für eine Weile bleiben und uns das Dorf ansehen. Aber es war Markt, und den einzigen Weg, den wir fanden, um ins Dorf zu kommen, war genau der Weg, wo die ganzen Stände der Händler standen. Wir versuchten zwar unser Glück trotzdem, gaben dann aber auf. Ein anderes Mal wird kommen, und dann passt es hoffentlich.
Dafür entschädigte uns die Umgebung um Planes. Wir sahen viele Olivenbaumanlagen mit weissen Oliven, die am selben oder am Nachbar-Baum sich rosa bis rötlich färbten, je nach Sonne. Dies Sorte haben wir vorher noch nie gesehen, immer nur die schwarzen oder die grünen Oliven. Aber man lernt ja nie aus, und wir werden uns diesbezüglich auch noch schlau machen.

Wir fuhren zurück über die Strasse, an der wir aus dem Ebo-Tal rechts hätten abbiegen müssen - die CV-700. Sie führt direkt ins Tal der Kirschen - Val de Gallinera. Eine atemberaubend gewundene Strasse mit Blick in andere Täler. Hier ging es dann wieder abwärts. Und der Blick von oben nach unten im Sonnenschein auf die roten Blätter war einfach toll. Aber irgendwann landeten wir wieder in Pego, und die schöne Tour war erst einmal zu Ende. Gerne hätten wir unterwegs in dieser schönen Landschaft mal wieder "Menü de Dia" zu uns genommen. War leider keine passende Lokalität vorhanden. Und so besorgten wir uns in Pego bei Aldi etwas Essbares und fuhren zurück nach Pepe.
Und danach sassen wir noch im Sessel vor dem Wohnmobil, genossen einen leckeren selbstgebrauten Kaffee und liessen die Tour noch einmal Revue passieren. 
Fazit: schön war es gewesen.

 

 

21.-27.11.2010

zurzeit kein Bericht, fehlende Internetverbindung

 

28.11.- 4.12.2010

kein Bericht, da wir in Deutschland sind

 

5.12.-11.12.2010

noch kein Bericht

 

12.-18.12.2010

Rückkehr aus Deutschland, Berichterstattung wird fortgesetzt. 
Wir sind wieder in Spanien. Wir sind dem Schneechaos in Deutschland entkommen.
Hier in Spanien sind die Temperaturen wieder angemessen, im Schnitt 15 Grad wärmer als in Deutschland.
Die Sonne hat uns bei unserer Ankunft am Flughafen Alicante angelacht. 
Allerdings sind die Abende und die Nächte auch hier kühler, so dass wir nachts im Wohnmobil eine Heizung benötigen.
Gestern, 17.12.2010, waren wir als kleine Gruppe mit 2 PKWs im Hafen von Denia. 
Dazu gibts eine kleine Fotoshow ... wie immer. In den nächsten Tagen werden wir weiter berichten, was uns hier bewegt.

 

23.12.2010

Heute war der Weihnachtsmann auf Pepe. Viele, viele Camper haben teilgenommen.

 

25.12.2010

Heute weihnachtet es sehr... die Sonne lacht uns an!

 

26.-31.12.2010

Nix zu berichten. Wir feiern das Weihnachtsfest.

9.1.2011: Das war ein Tag voller Ereignisse:

Wir habern Ursels Geburtstag gefeiert.
Wir haben auf dem Coll des Rates Currywurst gegessen.
Wir haben in Altea die Russ. Orthodoxe Kirche besucht.

Geburtstagsfeier und " Tour de Berg"

Pünktlich um 10 Uhr heute morgen versammelten wir uns vor dem Stellplatz von Hannes und Ursel. Sie hatte Geburtstag. Und dieses wurde entsprechend gewürdigt mit einem Trompeten-Ständchen von einem Hobby-Trompeter. Und dann kam erst mal die blaue Stunde mit Glückwünschen und ein bisschen Sekt und wahnsinnig leckerem Kuchen und viel miteinander Gerede und überhaupt - es war sehr schön. Die beiden wollten ihre persönliche Feier allerdings mit einem "Lunch for two" feiern und so löste sich die Geburtstags-Feier zu Mittag hin wieder auf.
Anni meinte dann ganz spontan, wir sollten bei diesem tollen Wetter in die Berge fahren. Eine Super-Idee, die wir sofort umsetzten. Ausserdem konnte ich es nicht mehr mit ansehen wie sehr Anni litt. Seit drei Monaten träumt sie von ihrer deutschen Currywurst. Und in letzter Zeit träumt sie davon immer lauter und knatschiger.
Und was macht die liebe Dagmar? Sie fährt Anni hinauf in die Berge. Auf der toll gewundenen D715 bis zum "Coll de Rates" und vorbei an Millionen von Möchtegern-Rennradfahrern - rauf und runter und selten passend,aber vor allem abwärts lebensgefährlich schnell und leichtsinnig überholend fahren. Dort oben auf dem Berg waren wir schon oft, weil man da einen tollen Blick über Berge und Täler bis zum Mittelmeer hat. Und ganz oben auf diesem "Coll de Rates" gibt es eine bayerische Kneipe - und was gibt es da? na klar - Annis Currywurst! Und nicht nur eine, nein zwei Stück davon, dazu Pommes und eine grosse Portion Erbsen und Möhren.
Satt und zufrieden - ich habe übrigens bayerischen Leberkäse mit zwei Spiegeleiern, Sauerkraut und Bratkartoffeln gegessen, machten wir uns auf den Weg auf der anderen Seite des Berges ins Tal und in Richtung Altea/Benidorm zu fahren. Herrlich bei diesem Sonnenschein und 21 Grad Temperatur mittlerweile.
In Albir, einem kleinen Ort direkt am Meer, fanden wir einen Parkplatz mitten auf der Hauptstrasse und gegenüber tatsächlich auch einen freien Tisch auf dem Bürgersteig für ne leckere Tasse Kaffee. War toll, vor allem bei dieser Sonne. Anschliessend gönnten wir uns noch einen Blick aufs Mittelmeer an der Promenade. Dort war allerdings weder ein Parkplatz zu finden noch Platz für einen gemütlichen Bummel. Es war voll, kein Wunder, es war Sonntag. Also fuhren wir weiter auf die Landstrasse 332 in Richtung Heimat. Durch den Ort Altea,- markant und unübersehbar mit einer tollen Kirche hoch über der Stadt in Richtung Benissa. Und kurz dahinter - beim Teilort Altea Hills machten wir einen Abstecher zu einer russisch-orthodoxen Kirche. Sie wurde 2002 dort gebaut, weil Altea Hills (fast) stark russisch bewohnt ist. Ich muss schon sagen - TOLL. Zwar wurde und wird sie immer noch mit Spendengeldern fertig gestellt. Aber das, was dort zu besichtigen ist, ist supertoll. Und so hatten wir noch einen tollen Tages-Abschluss. Eine knappe Stunde später waren wir wieder hier auf dem Platz.
Ein Tag, der sich in jeder Beziehung gelohnt hat.

12.01.2011 Mit der Bahn von Denia nach Altea


Eigentlich wollten wir schon vor Jahren mit der Einspur-Nostalgiebahn - sprich "olle Dampflok" - mal Richtung Benidorm tuckern. Aber zu lange gewartet, die Nostalgie ist nun dahin, und da fährt nur noch modernes Elektro-Design. Aber nichtsdestotrotz beschlossen wir - Peter und Katharina, sowie Erich und Traudl schlossen sich uns an - endlich die Tour zu machen. Allerdings nur bis Altea. Bis dort ist die Landschaft, durch die die Bahn fährt, stellenweise atemberaubend.
Pünktlich um 10:20 Uhr bestiegen wir die Bahn, mit einem Rückfahrt-Ticket von 3,85 Euro in der Tasche. Die Bahn hält an gut 12-15 Stationen, bevor Altea dran ist. Auf diesem Weg nach dort fuhren wir durch 17 Tunnel und Tünnelchen. Hatten links einen weiten Blick übers Mittelmeer. Rechts eher den Blick auf die Berge, tiefe Täler, enge Schluchten, die die Bahn durchquerte. Manchmal wollte ich nicht so gerne rechts runter gucken, war schon ziemlich tief. Und man sah auch stellenweise sehr gut, dass die einspurige Strecke eher als Schneise in die Gegend gehauen worden war. Nichtsdestotrotz ganz toll.
70 Minuten später trudelten wir dann in Altea ein. Das Wetter war natürlich sonnig, so wie jeden Tag in diesem Jahr. Und wir bummelten gemütlich am Strand auf der Promenade entlang.
Auch auf der Suche nach einem hübschen Restaurant. Fast wären wir "beim Österreicher" eingekehrt. Aber eigentlich wollte keiner so recht Currywurst oder Schnitzel. Und so gingen wir weiter und fanden dann DIE Kneipe "Baccara". Klein, aber mit spanischem "Menu del Dia" zu 6.50 Euro. Sooo billig hatten wir das noch nie gesehen. Und die Angebote des Tages-Menüs klangen auch noch vielversprechend. So gingen wir hinein. Und das Essen war wirklich unerwartet erste Sahne! Eine tolle Tomatensuppe, Stroganoff mit Reis oder Nudeln oder Lasagne. Dazu Wein und hinterher Nachtisch oder Kaffee. Und das alles für den Preis! Schade, dass das Lokal so weit weg ist von Pepe. Sonst wäre es dort bestimmt jeden Mittag rappelvoll mit Campern. Nach dem Essen machten wir noch den dann nötigen Verdauungs-Spaziergang am Strand entlang. Gegen 15 Uhr orientierten wir uns dann aber wieder Richtung Bahn, fuhren um 15:14 Uhr Richtung Denia und trafen dort kurz nach halb fünf wieder ein. Dann nur noch heim nach Pepe. Ein entspannter, stressfreier und richtig fauler Erholungstag war zu Ende.

13.01.2011 Ein Spaziergang am Meer


Was macht man bei so tollem Wetter mit blauem Himmel und 22 Grad im Schatten? Na klar, in unserem Fall einen Gang im feinen, weichen Sand Richtung Denia.
Trockener, warmer Sand, ein paar andere Strandläufer und leises Meeresrauschen, und die eine oder andere kleine Wasserwelle, die die Füsse umspülten, gegleiteten oder begegneten uns auf unserem Weg. Geht man in Richtung Denia, ist man ungefähr 30 Minuten später an einer Stelle, wo man durch die Sand-Dünen über einen kleinen Pfad zu einem kleinen Cafe gehen kann. Und der Kaffee dort ist dann die pure Belohnung. Heute lag am Strand kurz vor dem Cafe ein toter Rochen. Auf dem Rücken und angespült vom Meer. Wir haben hier noch nie solch ein Tier am Strand gesehen. Was ihm wohl passiert ist? Das Meer wird ihn wieder mitnehmen bei der nächsten Flut.

14.01.2011 Mittagessen in den Bergen


Schon vor einigen Tagen war vereinbart worden, dass man gemeinsam in die Berge zum Mittag-Essen fährt, in ein Lokal, das besonders tolles Essen anbieten soll, und eine ganz besondere Spezialität dort ist wohl der Lamm-Braten.
Die nun heute dahin fahrende Gruppe bestand aus 18 Campern, und der Tisch für so viele Personen war bereits seit Tagen reserviert für uns. Dieses Lokal liegt in einem Dorf namens Masarof hoch in den Bergen jenseits von Jalon (Xalo), und es ist ein pures Vergnügen, die stark gewundene Strasse dort hoch zu fahren. Von Pepe aus ist es zwar fast eine Dreiviertelstunde, um dort hin zu kommen, aber eben toll.
Diese Siedlung besteht aus drei Häusern, fast nebeneinander liegend, und in allen dreien befindet sich jeweils ein Restaurant. Unser Restaurant namens "Vert i Vent" liegt in der Mitte auf einem kleinen Felsen und ist nur zu erreichen über eine breite, aber steile Treppe. Und trotzdem immer sehr gut besucht von Gästen.
Wir also alle die Treppe hinauf gestiegen und hinein in dieses rustikale Lokal. Links kleine Räume mit vielen gedeckten Tischen. Und geradeaus, um die Ecke, der Zugang zu den hinteren Räumlichkeiten mit einem grossen, hellen Raum. Die Fenster dort waren bis zum Boden und heute sonnen-durchflutet. Für uns war ein langer Tisch eingedeckt. Schade, ich hätte mir lieber drei kleine Tische mit je sechs Plätzen gewünscht. Platz wäre gewesen. So hatten wir keine Möglichkeit, mal mit den anderen Campern, die am Ende des langen Tisches sassen, ein paar Worte zu wechseln.
Hier in diesem Restaurant gibt es ein Menü, von dem in höchsten Tönen geschwärmt wird. Und wir als "Frischlinge", die noch nie hier waren, wollten es nun auch wissen. Es gab 3 Vorspeisen - Brot mit Pellkartoffeln in einer tollen Sosse, eine klare Gemüse-Suppe und einen hübschen Teller Salat. Als Hauptgericht standen entweder Lammbraten oder Ente zur Wahl. Und als Nachtisch für jeden nur noch Palatschinken. Das reichte aber auch, weil sooo viel kann man gar nicht essen. Dazu gab es zum Trinken Rotwein bis zum Abwinken, ohne Mengenbegrenzung. Wasser und andere Getränke müssen allerdings extra bezahlt werden. Alles in allem dauerte die ganze "Mahlzeit" gute drei Stunden. Und zwischen den einzelnen Gängen blieb auch immer Zeit, schon mal wieder im eigenen Bauch Platz zu schaffen. Als wir dann endlich beim Kaffee angelangt waren, gab es noch spanische Musik live. Vorgetragen von zwei gitarrenspielenden Spaniern. Gegen 18 Uhr waren wir dann wieder auf Pepe und der Tag war zu Ende.

21.01.2011 Obst-Tag


Auch wenn es frisch war heute morgen. Der Himmel war schon um 8:00 Uhr fast blau bis zum Horizont. Die paar Wölkchen wurden auch aufgesogen, als die Sonne sich an die Aufräumarbeit machte. Herrlich, dachten wir. Ein Tag wie geschaffen, um in die Berge zu fahren und nachzusehen, was die Mandelblüten so machten.Also fuhren wir schon gegen 10:30 Uhr los. Als erstes allerdings wollten wir nach dem Meer gucken. Irgendwie war heute grosser und lauter Wellengang. War aber dann erst mal nicht so toll.
Also fuhren wir wieder ins "Obst". Es ist einfach ein Augenschmaus - und auch wenn man es zum hundertsten Male sieht - wenn rechts und links der Strasse die Orangen - Mandarinen - oder Zitronen-Bäume prallvoll mit Früchten in der Sonne stehen. Und das ohne die hässlichen Plastik-Welten, die man so im Süden an der Küste vorfindet. Dieses Mal hatten wir uns vorgenommen, auch mal in Bildern zu zeigen, wieviel Obst es hier gibt, und dass man hier anscheinend nicht mehr in der Lage ist, alles zu pflücken und zu verkaufen.Und so liegen Tausende von Früchten auf dem Boden, unter den Bäumen und vergammeln. Eigentlich schade drum.
Wir sind dann auch mal so in die schmalen Wege zwischen den riesigen Feldern gefahren, in denen sonst nur die Bauern rumfahren, und haben dabei natürlich auch extra schöne Bilder machen können. Nachdem wir uns satt gesehen hatten an den riesigen Feldern mit Orangen, beschlossen wir, die Mandelblüten-Tour zu verschieben und lieber noch mal am Mittelmeer nach dem Rechten zu sehen.
Und da es schon gut spanische Mittagszeit war, fuhren wir dann noch einmal an die Küste. Mittlerweile war auch Flut, und man konnte gut sehen, wie wild das Meer heute war. Und das alles bei blauem Himmel. Gut, es waren nur noch 12-14 Grad im Schatten und nicht mehr 22 Grad. Aber dafür entschädigte einen die Natur mächtig. In unserem Lieblingscafe gönnten wir uns einen leckeren Kaffee, geschützt von neu angebrachten Windschutz-Markisen. Und dann trollten wir uns wieder nach Pepe.
Morgen werden wir dann neu beginnen mit unserem Trip in die Berge auf der Suche nach den Mandelblüten.

22.01.2011 Mandelblüten gesucht - Eselfarm gefunden


Heute morgen war es dann doch mal lausig kalt für spanische Verhältnisse - 4 Grad minus. Aber die Sonne schaffte da schnell Ordnung. Und als wir gegen 10:30 Uhr auf Tour gingen, waren es schon wieder 8 Grad plus unter blauem Himmel.
Heute sollte nun der nächste Versuch gestartet werden, blühende Mandelbäume zu finden. Neben dem ganzen Obst und den Olivenhainen sind Mandeln eine weitere Spezialität dieses Gebietes hier. Und nach den vielen Sonnentagen - in diesem Jahr hat es noch nicht einmal richtig geregnet - hofften wir, dass sich da schon was getan hatte. Wir also los in unser Lieblingsgebiet nach Benimaurel und von dort über den "Coll" auf der anderen Seite talabwärts. Dort war im letzten Jahr die Haupt-Strasse unten im Tal im Bau, nun war sie fertig, hofften wir jedenfalls...
Die Strecke hoch in die Berge ist wie immer ein besonderer Genuss: eine enge, eigentlich einspurige Strasse. Rechts und links terrassenförmig angelegte Felder. Wobei die Steinterrassen noch echte Handarbeit sind/waren. Und siehe da, die ersten "Frühchen" an Mandeln blühten auch schon. Meist sehr zögerlich mit nur einer Handvoll Blüten am ganzen Baum. Aber der eine oder andere Baum stand auch schon in voller Blütenpracht. Nur für das tolle AHA-Erlebnis war es heute definitiv eine Woche zu früh. Was fehlt, ist eine richtige Ladung Wasser vom Himmel und dann sofort wieder Sonne satt. Und da hoffen wir jetzt auch drauf. Nichts desto trotz, oben auf dem Coll hatte man wieder eine tolle Sicht ins Tal dahinter. Die Strasse abwärts, die letztes Jahr eine einzige Schlaglochpiste und nur im ersten Gang befahrbar war, hatte eine frische Asphaltschicht.
Annis erste Reaktion war, dass die Strecke nun leider nicht mehr abenteuerlich ist. Aber da wusste sie noch nicht, dass das Geld für den neuen Strassenbelag wohl nur für 750 Meter gereicht hatte. Dann war es wieder Abenteuer pur. Nun ja, irgendwann waren auch diese 10 Abenteuer-Kilometer zu Ende. Durch den ausgetrockneten Fluss fuhren wir dann auf eine tatsächlich fertige, neue Strasse zurück nach Parcent.
Wir überlegten nun, was wir tun wollten - in Parcent in unserer Lieblingskneipe Lamm essen? Dann wäre danach der Tag aber gelaufen gewesen. Oder weiterfahren über weitere tolle Hinterlandstrassen - und das trotz knurrendem Magen? Wir fuhren weiter. Und zufällig führte uns unsere ausgeguckte Feld-Wald- und Wiesenstrecke auf die selbe Strasse, die auch nach Masserof, diesem drei Häuser-Ort mit den drei Kneipen. Hier waren wir ja erst vor ein paar Tagen mit den Campern essen gewesen. Aber kurz vor diesen Lokalen ging ein Abzweig in die Wildnis zu einer Eselsfarm mit Restaurant. Esel - aha. Wir also los, sollte ja nur drei Kilometer irgendwo da draussen entfernt liegen. Die neu aspaltierte Strasse liess hoffen, dass wir schnell dort landen würden. War aber nicht. Irgendwie hatten wir den wirklichen Abzweig zur Farm verpasst. Und so gurkten wir auf atemberaubend schmalen, engen, steilen - aber neu aspaltierten - sogenannten Strassen immer höher in die Berge hinauf. Bis da plötzlich ein einsames, aber edles Haus stand, ein "Stop"-Schild und ein elender löcherübersähter Weg rechts abging zur Eselsfarm. Nun ja. Wir hoppelten uns von Loch zu Loch und erreichten plötzlich ein Plateau. Ja, da standen ein gutes Dutzend Esel. Ja und da standen auch zehn Autos - davon vier mit deutschem Kennzeichen. Wie der Mercedes da wohl durch die Löcher gekommen war?
Der Rundblick von diesem Plateau war spitzenmässig. Man konnte weit am Horizont sogar das Mittelmeer sehen. Zwar sehr einsam, aber immerhin schien das Restaurant gut besucht zu sein. Ein Handwerker bastelte gerade an einer neuen Mauer vor dem Restaurant. Der Eingang zum Restaurant selbst sah aus wie ein Fenster auf dem Boden, war klein und eng und verschlossen. Wir waren irritiert, dass wir die Tür nicht öffnen konnten, da von innen ja Stimmen zu hören waren. Endlich öffnete dann doch jemand von innen. Der Raum dahinter war übervoll, dunkel und eng, mit einer kleinen Theke und vier Tischen bestückt. Der Chef kam persönlich hinter seiner kleinen Theke hervor und teilte uns mit, dass es kein Essen mehr gäbe. Wir könnten noch was trinken, das wäre aber auch alles. Und wenn wir doch mal essen wollten, dann sollten wir bitteschön vorher anrufen und einen Tisch bestellen. Verständlich, bei nur vier Tischen die ich sehen konnte. Er drückte uns noch eine Minispeisekarte in die Hand und komplimentierte uns wieder hinaus. Draussen auf der Terrasse hätten wir viel Platz zum Sitzen gehabt, aber dafür war es zu kalt hier oben in den Bergen. Und so hoppelten/fuhren wir wieder weg Richtung Hauptstrasse. Dort fuhren wir dann auf einer anderen Strasse gegenüber der Eselsfarm weiter hinauf in die Berge. Uralte Olivenbäume begleiteten uns auf unserem Weg, dafür ganz wenige Mandelbaum-Anlagen. Aber dafür hatten wir einen weiten Blick auf andere Täler und Bergketten und das alles bei wundervoll strahlendem Sonnenschein.
Und plötzlich waren wir oben auf´m Berg, und da ging es auf der anderen Sonnen-Seite wieder runter ins Tal. Mit Blick aufs Mittelmeer und auf den Felsen von Calpe. Und auch hier wieder auf atemberaubenden Schlängelwegen fuhren wir hinab ins Tal und damit wieder in die bewohnten Gebiete an der Küste.
Was nach wie vor heftig war, war unser Hunger. Das nächstliegende Lokal zum Essen war im Tal. Und wir überlegten, es kurz und schmerzlos mit der Esserei zu machen - bei McDo. Aber nein, nach sooo einem schönen Tag wollten wir dann doch ein bisschen stilvoll den Tag beenden. Also verkniffen wir uns das Hungergefühl und fuhren durch bis in "heimische Gefilde" zu unserem Lieblings-Restaurant "il Fratelli". So bekam der Tag bei leckerem Essen - von Paella und Salat, über Fisch zu Fleisch und einer leckeren Flasche Wein einen passenden Abschluss.
Nächste Woche werden wir einen neuen Versuch starten, die Mandelblüten in voller Pracht zu erleben.

24.01. bis 31.01.2011 .....auf den letzten Drücker


Uns blieb jetzt nur noch 1 Woche mit dem Miet-PKW, und wir hofften, all das noch "abklappern" zu können, was wir gerne sehen wollten - also Mandelblüten, Gegend, Sonne und überhaupt.
Als erstes gönnten wir uns ein Abschieds-Lamm-Essen in unserer beliebten Kneipe "Piscina" oben in den Bergen. Dann kontrollierten wir den Stand der Mandelblüten, dann kauften wir ein, was man so alles braucht und dann regnete es auch noch. Danach bauten wir unser " Kochzelt" ab, das trocken verpackt werden muss, weil es hier auf Pepe gut gelagert auf unsere Rückkehr wartet, wenn wir im Herbst wieder nach hier kommen. Und dann waren wir es satt mit Arbeit und so.
Und da die Tage wieder sehr sonnig und warm wurden, fuhren wir zusammen mit Erich & Traudl und Peter & Katharina in die Berge. Wir wollten es jetzt wissen. Nach dem ergiebigen Regen mussten doch eigentlich die Mandelblüten explodiert sein. Mitnichten!
Auch unsere Lieblingsstrecke auf den "Coll de Collao" enttäuschte da mächtig. Aber wir hatten trotzdem unseren Spass. Landschaftlich ein "MUST", erwartete uns wir immer oben auf dem höchsten Punkt die Collao-Kneipe. Sonst hatten wir nur einen Kaffee getrunken und uns dann wieder nach "unten" begeben. Aber heute stellten wir fest, dass das Restaurant gut gefüllt war und alle zum Essen dort sassen. Und dann guckten wir uns mal so um, was es denn so gab - und nun wissen wir schon, was wir als erstes im Herbst tun werden - dort oben essen zu gehen. Reis-Paella kennt man ja, aber Nudel-Paella sieht man nicht so oft. Aber die sah vielleicht lecker aus. Wir holten uns eine Speisekarte und studierten das " Menu del Dia". Schade, dass wir so satt waren und nur auf einen Kaffee dort oben weilten!
Später fuhren wir dann zurück über das Nachbartal und unsere allseits beliebte Hoppelstrasse, die ja nun mal nicht asphaltiert ist, aber Millionen von Löchern ihr eigen nennt.
Und irgendwie war der Tag dann auch wieder vorbei.
Montag den 31.01. musste unser Mietwagen in Denia, gut 15 Kilometer von hier, abgegeben werden. Campingnachbarin Luus hatte freundlicherweise zugesagt, uns wieder zurückzuholen.
Also fuhren wir pünktlich um 8:00 Uhr morgens hier weg. In der Nacht hatte es geregnet, gehagelt, gestürmt und schwer gewittert. Der Donner holte den Blitz fast ein. Und weil ja ein Gebirge knappe 10 Kilometer entfernt liegt, kam das Gewitter immer wieder zurück, wie ein Pingpongball.
Als wir morgens hier losfuhren, regnete es aus Eimern. Vor uns über Denia eine dicke, schwarze Wolke, fast wie die berüchtigten Tornado-Wolken in den USA. Und als wir unter dieser Wolke durchfuhren, krachte und blitzte es schrecklich laut. Anni meinte nur trocken: keine Sorge, wir sitzen im Käfig" - na dann...
Keine 400 Meter weiter erwartete uns eine mindestens 5 Zentimeter hohe Graupel-Eis-Schneeschicht auf der Strasse. Und von oben regnete es gleichzeitig aus Eimern. War keine so tolle Fahrerei und wir waren sehr erleichtert, dass es weiter in der Stadt dann wieder normal wurde und nur noch regnete. Das ärgerliche an der ganzen Sache war aber, Anni hatte keinen Fotoknips mit. Welch eine sehr seltene Gelegenheit, an der Strandstrasse Eis und Graupelhügel auf der Strasse zu fotografieren.
Auto wurde abgeliefert, anschliessend ein leckerer Kaffee getrunken, und nun haben wir keinen PKW mehr. Aber da wir am 05.02. endgültig abreisen - in Deutschland soll es ja dann regnen - brauchen wir auch keinen zusätzlichen Wagen mehr.
Die restlichen Tage werden wir mit Packen und Verabschieden verbringen und dann war es das für dieses Frühjahr hier auf Pepe.
Hiermit wird unsere Berichterstattung beendet.